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Fanfiction

Leben - wofür? - 2. Kapitel

von marie29

Schmerzen, wirre Träume, Angst - also doch die Hölle für ihn!
Aber da waren noch andere Eindrücke. Sanfte Hände, die seine Wunden wuschen, salbten, verbanden, eine leise besorgte Stimme, die ihn mit geduldigem Zureden dazu brachte, die Scheußlichkeiten zu schlucken, die in seinen Mund tropften.
Und über alledem, stark und unauslöschlich, die Erinnerung an Lily. Sie war da gewesen, wollte ihn holen. Etwas, jemand, hatte sie vertrieben, ihm den Tod nicht gegönnt.
Er war so schwach, verspürte keine Wut, keinen Ärger, nur tiefe Verzweiflung. Warum hassten ihn alle so sehr? Wollten ihn retten, nur um ihn dann den Dementoren ausliefern zu können.
Die Furcht wurde zur Panik beim Gedanken an Askaban. Er fühlte, wie sein Leib zu zittern begann, konnte es nicht verhindern. Sofort waren Arme da, die ihn hielten, leise Worte, die ihn zu beruhigen suchten.
"Sie sind in Sicherheit, Professor. Es ist vorbei. Alles ist gut!"
Gut? Was für ein Narr war das, der da saß? Wusste er nicht, dass es für ihn keine Zukunft gab außer der Einen?
Doch er konnte seinen Geist nicht vor dem leisen Hoffnungsschimmer verschließen, den diese Stimme in ihm aufkeimen ließ, wie ein neugeborenes Pflänzchen, das sich schwach und verletzlich der Sonne entgegenstreckte, um groß und kräftig zu werden. Aber in ihm war kein Licht, nur Schwärze und Dunkelheit, das war seine Welt. Hatte er je eine andere gekannt? Konnte es sie geben für ihn?
Immer noch fühlte er die Hände, die versuchten, ihm Kraft zu geben, seine Angst zu vertreiben, ihm zu helfen. Wie unsagbar gut das tat!
Sein Atem beruhigte sich. Er wollte sehen und wagte doch nicht, die Augen zu öffnen, um diesen herrlichen Traum nicht zu verscheuchen. Also blieb er still liegen, ließ die Wärme, die die streichelnden Finger ihm verschafften, tief in sein Herz, verschloss sie dort, um sich für immer an sie zu erinnern und wehrte sich nicht, als tiefer Frieden ihn einhüllte, wie eine alles Unheil abwehrende Decke und ihn mit sich zog in einen heilsamen Schlaf.

Harry saß noch lange dort und blickte auf das so friedlich wirkende Gesicht hinab. Wie hatte er ihn jemals hassen können? Wie blind und verbohrt war er gewesen!
Aber nicht nur er. Keiner außer Dumbledore war je gänzlich von Snapes Loyalität überzeugt gewesen. Nur zu gern hatten alle nach dessen Tod in ihm nur den Mörder gesehen, allen voran er selbst. Keiner ahnte, wie sehr er gelitten hatte.
Den einzigen Menschen, der jemals zu ihm gestanden hatte, ihm ein Freund war in all den einsamen Jahren, auch wenn er ihn nicht an sein Innerstes herangelassen hatte, ihn töten zu müssen, war fast mehr, als er ertragen konnte. Auch das Wissen, dass er ihm dadurch einen qualvolleren Tod ersparte, half ihm nicht. Harry hatte die schreckliche Verlassenheit gefühlt, die im Moment des Fluches Snapes Körper zu Eis erstarren ließ.
Hier endeten Snapes Erinnerungen, aber die Kälte war auf Harry übergesprungen und stärkte seinen Geist. Er hatte getan, was getan werden musste. War ohne zu zögern in den Wald geeilt, hatte sich Voldemort unbewaffnet entgegengestellt. Dessen Avada Kedavra jedoch hatte nur den Horkrux getötet, nicht ihn. Erst Voldemorts Worte beim finalen Duell lösten eine Regung in Harry aus.
Der Teufel sollte erfahren, wer Snape wirklich gewesen war. Er und alle anderen.
Erst danach hatten seine Gefühle ihn niedergeschmettert, zu Boden gedrückt wie eine zentnerschwere Last und er war zu ihm zurückgekehrt, hatte Snapes Hoffnung auf einen stillen, unbeachteten Tod zunichte gemacht, ihn gezwungen, weiterzuleben.
Minerva McGonagall war es gewesen, die sie beide gefunden hatte. Sie hatte nicht nach Beweisen gefragt, hatte Harry einfach vertraut und sie ins Black´sche Haus gebracht. Nur sie und Ginny wussten Bescheid und das sollte vorerst auch so bleiben, schließlich hielt alle Welt ihn für tot.
Aber auch den beiden hatte er nur das Nötigste verraten, ohne Snapes Geheimnis zu offenbaren. Viel zu persönlich waren die Erinnerungen, die er ihm im Angesicht des Todes übergeben hatte, gingen niemanden etwas an.
Noch einmal strich er sanft über die bleichen Wangen, wollte nichts mehr, als diesem Manne ein Freund sein und wusste doch, er würde ihn niemals als solchen akzeptieren, zu ähnlich sah er seinem Vater. Die Vergangenheit würde für immer zwischen ihnen stehen.
Aber trotzdem würde er für ihn kämpfen, würde ihn vor Askaban bewahren, koste es, was es wolle! Nur wie, das war ihm ein Rätsel.
Es gab keinerlei schriftlichen Beweis.
Prof. McGonagall hatte sofort nach ihrer Rückkehr Dumbledores Porträt befragt und der hatte bedauernd mit den Schultern gezuckt. "Ich kann meinen Schwur nicht brechen, das weißt du genau. Ohne sein ausdrückliches Einverständnis, darf ich nicht darüber reden. Überzeugt ihn davon, dass es sich lohnt zu leben. Das ist unsere einzige Chance!"
Wie nur sollte ihnen das gelingen?
Kreacher riss ihn aus seinen trüben Gedanken. Fast lautlos war der Hauself im hintersten Winkel der Kammer erschienen, um den Patienten nicht zu erschrecken, obwohl er doch seit Tagen ohne Bewusstsein war. Es war an der Zeit, die Betäubungstropfen abzusetzen, Harry wusste es, doch ihm graute davor, dem Mann in die Augen zu sehen.
Kreacher trat vor ihn hin und deutete zu Tür.
Plötzlich musste Harry grinsen. Kreacher und Snape! Jeden hätte er für verrückt erklärt, der behauptet hätte, er würde auch nur für einen der beiden einmal Sympathie empfinden. Und jetzt?
Kreacher war der gute Geist dieses Hauses, machte das Wohnen in den dunklen, tristen Räumen erträglich, ja sogar angenehm und er vergötterte Ginny. Harrys Lächeln vertiefte sich. Ganz warm wurde ihm beim Gedanken an sie.
Endlich war sie bei ihm, wartete mit dem Essen auf ihn. Ein letzter Blick auf den friedlich schlummernden Mann. Auch er hatte sich in sein Herz geschlichen, so tief hinein, wie er es niemals für möglich gehalten hätte. Ein lautloser Seufzer, dann verließ er leise das Zimmer.

Sie lagen auf dem gemütlichen Sofa im Wohnzimmer und blickten in die Flammen des Kamins. Das angenehme Knistern war lange Zeit das einzige Geräusch.
Ginny kuschelte sich an ihn. Wie sehr er sie für ihr Schweigen liebte. Sie verstanden sich auch ohne viel Worte. Nur ganz selten kam es vor, dass sie nicht wusste, was in ihm vorging. So wie in den letzten Tagen, die doch auch für sie so schwierig gewesen waren.
Die Trauer um Fred, Tonks und Remus hatte alle niedergeschmettert. Die Behaglichkeit des Fuchsbaus war Vergangenheit. Ginny hatte alles ohne ihn meistern müssen. Er war nicht von Snapes Seite gewichen, hatte alles andere vergessen.
Erst Minerva McGonagall hatte ihn wachgerüttelt und er war in die Realität zurückgekehrt. Ginnys Erleichterung nach Tagen der Angst um ihn, ließ ihn endlich begreifen, dass der Kampf endgültig vorbei war.
Die Zukunft lag vor ihnen und sie sollten nicht zögern, sie zu ergreifen. Aber was war mit Snapes Leben, wie sollte es für ihn weitergehen?
Er fühlte Ginnys Fragen so deutlich, als spräche sie sie aus und konnte sie doch nicht beantworten. Niemals würde er über das Gesehene sprechen, mit niemandem, auch nicht mit ihr. Sie akzeptierte es, aber es tat ihr dennoch weh.
"Ach Ginny, ich bin so froh, dass du bei mir bist."
Sie lächelte ihn kurz an, bevor sie sich zu ihm hochreckte und ihn auf die Nase küsste. "Das beruht auf Gegenseitigkeit, mein Schatz!"

Diesmal erschien Kreacher mit einem lauten Knall. Er strahlte. "Verzeihung, Master und Missy, aber Professor Snape ist aufgewacht."
Ginny klatschte in die Hände. "Endlich, das ist ja wunderbar. Komm, Harry."
Er rührte sich nicht. Es war vorbei!
Ginny war schon an der Tür, als sie bemerkte, dass Harry immer noch am Sofa saß. Sie lief zurück, sank vor ihm auf die Knie und umfasste sein Gesicht mit ihren zarten Händen. "Wovor hast du Angst, Harry?"
Da war er wieder, dieser schreckliche Kloß in seinem Hals, der ihm die Tränen in die Augen trieb.
"Harry!" Plötzlich saß sie neben ihm, hielt ihn fest umschlungen und wiegte ihn sanft.
Kreacher verschwand ohne ein Wort und Harry kam wieder zu sich. Er schob Ginny sanft von sich und zwang sich zu einem Lächeln.
"Sieh nach, wie´s ihm geht, Ginny, ja?"
Ihre Augen blickten traurig auf ihn hinab, aber sie nickte.
In diesem Moment drang Snapes Stimme aus dem Kamin. Laut und spöttisch wie immer.
"Was denn, Potter, Angst, mir in die Augen zu sehen? Seit wann ist der Auserwählte so feige?"
Ginny reagierte zuerst. Richtete ihren Zauberstab auf die Flammen und schrie wütend: "Silencio!", aber es klang wie: "Halts Maul!" So zornig war sie, dass Harry trotz seines Schreckens grinsen musste.
"Hey, beiß ihn nicht, versprochen?"
"Dieser aufgeblasene, arrogante Kerl. Du hast sein Leben gerettet und was ist der Dank?" Molly Weasley im Kleinformat, direkt furchteinflößend sah sie aus und Harry prustete los.
"Was ist da so komisch dran, stell dir vor, er hätte uns im Schlafzimmer belauscht. Kreacher!"
"Missy?" Er verneigte sich tief, angesichts ihrer grimmigen Miene.
"Versiegle sämtliche Kamine, ähm, bitte, Kreacher!" Seine Unterwürfigkeit vertrieb ihre Wut. Ganz blass war sie, aber immer noch zu allem entschlossen. Sie stemmte die Hände in die Seite.
"So, und jetzt sag ich ihm die Meinung!" Bevor Harry etwas erwidern konnte, war sie verschwunden.
Ohne zu klopfen, stürmte sie in Snapes Zimmer, hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf, sondern schnauzte ihn giftig an.
"Haben Sie überhaupt keine Manieren? Sie sind unser Gast, benehmen Sie sich gefälligst auch so und lassen Sie Harry in Ruhe!"
Ihr Zorn verpuffte, als sie in seine Augen sah. Die Verzweiflung darin schnürte ihr die Kehle zu. "Professor, was ist denn geschehen?"
Sie ergriff seine Hand und strich sanft darüber. "Tut mir leid, ich hab´s nicht so gemeint!"
Er reagierte nicht, starrte an ihr vorbei, als sähe er schreckliche Bilder dort an der Wand. "Er war es!"
Soviel Hoffnungslosigkeit lag in diesen Worten, dass Ginny innerlich erschauderte. Was meinte er nur?
Er schloss die Augen, zog seine Hand zurück und sich selbst. Sie wusste, es hatte keinen Sinn zu bleiben. Überdeutlich spürte sie seine Abwehr, seine Angst, zu viel von sich preisgegeben zu haben.
Sie erhob sich, ließ die Tür laut ins Schloss fallen und lehnte sich draußen an die Wand. Niemals würde sie diesen Blick vergessen.


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