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Fanfiction

7 days left - Samstag - Mit jedem deiner Fehler

von mellouis

Hallöö! ^^
Hab mir ein wenig Zeit gelassen, das Kapitel hoch zu laden, tut mir Leid hatte bisschen viel zu tun :):D Wird wahrscheinlich auch wieder dauern bis das nächste - letzte - Kapitel kommt.
Habt ihr denn wenigstens schön Karneval gefeiert? :D:)

@Laura Lily Luna Potter Dankeschön! :) naja, das mit dem schnell schreiben hat ja anscheinend nicht geklappt, aber ich hatte in letzter Zeit irgendwie ganz schön viel um die Ohren - aber ich hoffe das nächste Kapitel gefällt dir ! lg Loui :))

@Murmelinchen Wow, dankeschön! :) es freut mich immer total, so viel feedback zu bekommen, ich find's toll, dass es dir gefallen hat - aber vielleicht sollte ich dich schonmal vorwarnen, dass das Kapitel wahrscheinlich wieder ein bisschen kitschig wird :D
Hoffe du liest weiter und es gefällt dir weiterhin, lg Loui :))

Ich kann wahrscheinlich sagen, dass das Kapitel eher weniger ein Songfic ist und n bisschen lang geworden ist es auch :D Aber lest selbst, und hinterlasst ein Kommi - würd mich wirklich - wie immer - freuen ^^ :)
___________________________________


Remus Lupin
Lily Evans


Sobald der Wecker schrillte war ich hell wach, griff nach meinem Zauberstab und brachte das nervige Ding auf meinem Nachttisch zum schweigen.
„Los, Jungs, los!“, ich weckte Peter und Sirius, die ich beide erst halb aus ihrem Bett heraus schmeißen musste, bevor sie sich bewegten und fand James' Bett leer auf. Merlin, wo steckte der denn jetzt?!
„James ist nicht da!“, sagte ich gepresst, als ich mir meinen schwarzen Kapuzenpulli schnappte.
„Wie?“, grummelte Sirius, der seinen Kopf noch durch sein Sweatshirt zwang.
„Ich sagte: James.ist.nicht.da.“, wiederholte ich.
„Das hab' ich schon verstanden, aber ich meinte 'Wie?' wie in 'Wie er ist nicht da, wo bei Merlins Reizunterwäsche ist er?!' “
„Apropos Reizunterwäsche... Glaubt ihr vielleicht, er ist mit Lily in ihren Schlafsaal?“, Wurmschwanz sah, mit hochgezogenen Augenbrauen, von seinen Schnürsenkeln auf.
„Du meinst Krone hat grade 'ne extra Runde Spaß mit Evans?!“, Tatze ließ ein tiefes Lachen hören, aber ich war den beiden schon einen Schritt voraus, und hatte unsere Karte aktiviert:
„Er ist tatsächlich bei Lily“, den beiden klappte die Kinnlade herunter „Aber im Gemeinschaftsraum, sie sitzen da und reden... Zumindest sieht es so aus?“, ich hielt auch ihnen das Pergament hin.
„Und wie sollen wir bitte Lily erklären, wo wir hinwollen?“, fauchte Sirius in Richtung von James'
Pünktchen.
„Glaubst du, du könntest ihr irgendwie verhexen, Moony? Tatze?“, fragte Wurmschwanz vorsichtig.
„Ich kann ihr doch nicht einfach irgendeinen Zauber auferlegen!“, protestierte ich.
„Nur sowas wie 'n Schlafzauber... Von mir aus, mach ich das auch.“, Tatze fing an, in Krones Koffer zu kramen und zog den schwarzen Pullover heraus und den Tarnumhang. „Los jetzt.“
Mit jahrelanger Übung schlichen wir uns lautlos die Treppe herunter, von Lily und James war auf den ersten Blick keine Spur. Wir tappten weiter in den Raum hinein, auf der Karte saßen sie auf einem der Sofa. Ob die beiden in der Zeit, als ich die Karte geschlossen und wir den Raum verlassen hatten, sich in einen anderen Raum verzogen haben? Sirius stieß mich mit dem Ellenbogen an und bedeutete uns, zu der großen Couch zu gehen.
„Ich fass' es nicht.“, murmelte Peter. Auf dem Polster lagen Lily und James, sein Arm um ihre Hüfte geschlungen, sie den Kopf in seiner Halsbeuge verborgen.
„Das ist doch der Hammer... Hey, Kroneee“, Sirius streckte den Arm vor und zupfte an ein paar von James' Haarsträhnen.
„Kröööönchen, Jamsie. Yo, Potter!“, er schnipste ihm schlussendlich gegen die Schläfe und Krone zuckte zusammen, schnell zog Tatze den Arm zurück unter den Unsichtbarkeitsumhang. James Augen öffnete sich langsam, erblickten Lily und weiteten sich, dann grinste er.
„Ey Romeo, hier sind wir!“, zischte Tatze, Krones Blick folgte der Stimme und ich ließ kurz mein Gesicht blicken: „Kommst du mit?“
„Natürlich! Warte, ich-“, vorsichtig, ohne Lily aufzuwecken, richtete er sich auf, kletterte über die Lehne und legte ihr dann behutsam sein etwas zerknülltes Jackett über. Wurmschwanz räusperte sich.
Grinsend gesellte er sich zu uns unter den Umhang, der mittlerweile noch so eben um unsere Waden flatterte. Nachdem sich das Portrait hinter uns geschlossen hatte, setzte Peter an: „Und Krone, habt ihr miteinander geschlafen? Knick Knack?“
„Pete!“, entrüstete ich mich.
„Und James? Knick knack?“, griente Tatze.
„Nein, Mann! Ich bitte dich!“
„Aber...?“, bohrte Sirius weiter.
„Nichts aber.“, bestand James darauf.
Wir sahen uns nochmal genau um, ehe wir hinter einander die Treppe herunter gingen, wobei wir alle ziemlich in die Knie gehen muss, damit der Umhang uns wenigstens noch zur Hälfte bedeckte.
Mit den selben winzigen Schritten - das Zu-Viert-Unter-Den-Tarnumhang-Passen war mittlerweile eher ein ziemlich umständliches Acht-Beine-Rennen - kamen wir schließlich vor der Großen Halle an, es brannten die üblichen Fackeln, doch sonst war es still und dunkel.
„Gut, wer fängt an? Tatze?“, fragte ich und er schob sich zwischen mir und James durch.
„Na dann wollen wir mal!“, er fing an, das Foto auf die Wand zu kopieren. Jeder Schlenker seines Zauberstabes ließ die entstandenen Linien auf der Wand rot glühen.
„Okay, sobald du fertig bist, mach ich direkt weiter.“, James hatte seinen Stab bereits gezückt.
„Gut...“, Sirius fuhr die letzten Linien nach und ich grinste das übergroße Bild an. „Bitte sehr. The stage is yours.“, er schob Krone vor und der begann direkt mit der weiteren Arbeit. Der Stein begann sich zu wölben. Sobald er der Wand den letzten Schliff gegeben hatte, trat ich neben ihn.
„Jetzt wird’s erst richtig witzig!“, Tatze klopfte mir auf die Schulter und ich wollte grade anfangen, da wurde es plötzlich ziemlich knapp.
„Füüüüüüße!! Ich sehe Beine ohne Körper! Und ich dachte Nick sei verstümmelt!“, gackerte Peeves Stimme durch den Korridor.
Tatze zeigte sich ihm ganz: „Peeves bitte! Halt den Mund! wir versuchen hier, einen Streich durchzuführen!“
Der blöde Poltergeist hielt inne: „Oh meine fiesen Freunde, wen verletzen wir diesmal? Ist es wieder Schniefelus? Kann ich helfen?!“
„Du könntest uns Ärger vom Leib halten... Und bitte verschwinde, du machst nur auf uns aufmerksam.“, er warf den Umhang wieder über sich.
„Uhhh, ziemlich gut. Aber noch Recht schläfrig oder?“, bemerkte er als er vorbei schwebte.
„In Arbeit.“, erklärte ich nur und er verschwand nach rechts durch eine Wand.
„Filch!“, zischte Peter, doch bevor wir irgendwas erwidern konnten, hatte er sich in eine Ratte verwandelt und huschte um die nächste Ecke, woraufhin man Mrs. Norris fauchen hören konnte und sich die schlurfenden Schritte fluchend entfernten. Keine Reaktionsgeschwindigkeit zu haben, konnte man Wurmschwanz nun wirklich nicht vorwerfen.
Wir gingen in die Hocke, damit uns der Mantel komplett verdeckte und ich hob die Karte auf, die Peter hat fallenlassen.
„Okay“, ich konzentrierte mich und erledigte meinen Teil des Plans, dann sah ich auf meine Uhr.
„Ungefähr zweieinhalb Stunden ab jetzt, dann sollte er wirken. Lasst uns den Rest erledigen, der wird garantiert einfacher. Was ist mit Wurmschwanz?“, wir suchten die Karte nach ihm ab und fanden ihn in der Nähe der Kerker.
„Der wird wissen wo wir hin sind. Na los!“, Sirius ging diesmal voraus, insofern man von Vorausgehen reden kann, wenn man sich bewegt, als wäre man aneinander geklebt.

Über die Ländereien zu kommen war ein Klacks, es bemerkte uns ohnehin keiner und James, als Quidditchkapitän, verschaffte uns Eintritt zum Feld. Er warf jedem von uns einen Besen zu und schwang sich in die Luft.
Wir ließen das Gras gerade zu in die Höhe schießen.
Als wir wieder am Boden waren, überragte es uns um mindestens drei, vier Meter.
„Netter Urwald den wir da geschaffen haben“, Tatze klopfte uns auf die Schulter.
„Fantastisch, na dann lasst uns mal Wurmschwanz wieder einsammeln.“, schlug ich vor.

Wir fanden ihn hinter einer Rüstung im zweiten Stock.
„Und?“, fragte er, sobald er sich uns wieder in menschlicher Gestalt zeigte und unterm Mantel stand.
„Missetat begangen“, Tatze zwinkerte ihm zu und Peter grinste: „Sehr gut! Jetzt noch 'ne Mütze Schlaf...“, fügte er gähnend hinzu.
Und die bekamen wir auch schlussendlich in unserem Schlafsaal.

Als ich aufwachte, roch ich Parfum und brauchte nur einen kurzen Augenblick, um es als James' zu erkennen. Ein leises Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und es sickerte in mein Bewusstsein, dass ich nicht in meinem Himmelbett lag, sondern mich wahrscheinlich an James Potter schmiegte, auf einer Couch im Gemeinschaftsraum. Das Sofa kam mir doch etwas enger vor, als ich eingeschlafen war...
Ich schlug die Augen auf, das dämmrige Licht verriet mir, dass James nicht bei mir war. Auch als ich mich aufrichtete, saß er auf keinem der Sessel, nur seine Jacke lag über meiner Schulter. Mir rutschte das Herz in die Hose, absolut gegen meinen Willen bedrückte mich der Gedanke, dass Potter mich einfach hatte hier liegen lassen, wahrscheinlich damit mich hier morgen irgendeine von seinem Fanclub fand und ich wie blöd dastand und weiß Merlin welche Gerüchte entstanden.
In mir spürte ich Wut aufkommen. Nein, so war James nicht mehr. Er hatte mir gezeigt, dass ich nie eine x-beliebige Wahl war. Ich bin mit ihm zusammen auf dieser Couch eingeschlafen und er hatte mich sogar geküsst.
Also wartete ich ob er zurück kam, doch das tat er nicht, nicht nach zwei und auch nicht nach gefühlten zehn Minuten.
Entschlossen stand ich auf und schnappte mir meine Schuhe, widerwillig packte ich auch seine Jacke und schleppte mich hoch in meinen Schlafsaal. Möglichst leise öffnete ich die Tür und ließ mich auf mein Bett sinken, löste die restlichen Klammern aus meinem Haar und bürstete das Haarspray heraus, tauschte dann mein Kleid gegen mein bequemes Nachthemd.
Ich deckte mich gerade zu, da hörte ich die Tür quietschen und jemand tappte zum Bett neben mir, Alice' Bett.
„Ally?“, flüsterte ich.
„Oh Lils, hab ich dich geweckt?“, fragte sie besorgt.
„Nein, ich bin gerade erst- Nein, hast du nicht.“, ich setzte mich wieder auf.
„Wo bei Merlins Unterhose seid ihr gewesen?!“, hörte ich dann Marys aufgebrachte Stimme.
„Euh...“, machten wir beide.
„Ich war mit Frank, also wir eh- Remus hat uns den, den Schlüssel für das Vertrauensschülerzimmer gegeben und...das ist wo ich war. Lily?“, gab sie den metaphorischen Gesprächsball an mich weiter.
„Also... Ich bin auf der Couch eingeschlafen, zusammen mit James. Und das war's. Ich bin aufgewacht und er war weg.“, erklärte ich kurz und knapp.
„Oh Lily, ich bin mir sicher, das ist nicht wie du denkst!“, sagte Mary sofort und ich nickte, doch wusste ich nicht, ob sie das in der Dunkelheit überhaupt sah. „Und Ally, das war nicht alles. Das merk ich doch.“, fügte sie hinzu. Bevor Alice überhaupt antworten konnte, beantwortete Mary sich ihre Frage selbst: „Du hast mit ihm geschlafen! Hab ich Recht Alice?!“, sagte sie aufgeregt.
„Klappe halten, hier wollen auch welche schlafen!“, stöhnte Elizabeth und ich murmelte ein „'Tschuldigung.“
„Wirklich Ally?“, ich rutschte wieder in meine Kissen.
„Ja...“, sie zog sich das Kleid über den Kopf und die Schlafsachen an.
„Und wie war es?“, wollte Mary sofort wieder wissen.
„Gut, ich meine es war toll. Wirklich, es war mit Frank und es war, ja wie ich schon gesagt habe...“, ich hörte das Lächeln in ihrer Stimme. „Können wir jetzt auch noch ein wenig schlafen?“, bat sie und es dauerte nicht lange bis wir alle wieder einschlummerten.

Viel Schlaf hatte ich nicht gehabt, als ich wieder aufwachte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade mal kurz nach halb sechs war. Irgendwie fühlte ich, dass ich nicht mehr einschlafen würde und Frühstück gab es auch erst in zwei Stunden. Frustriert ließ ich mich zurück ins Kissen sinken. Dann fiel mein Blick auf das Geknüddel am Fußende meines Bettes und ich entschloss mich mein Kleid vor dem Faltentod zu retten. Als ich es ausschüttelte fiel auch James Jackett auf mein Bett. Ordentlich legte ich es über die Ecke und setzte mich, im Schneidersitz wieder auf die Matratze.


Ich will nicht bei dir klingeln,
und ich tu es doch.
Ich will nicht an dich denken,
und ich tu es immer noch.
Ich will nicht von dir reden,
vom Sehen ganz zu schweigen.
Schäm' dich was, dass du dich immer noch
in meine Lieder schleichst.



Meine Aufmerksamkeit fiel wieder auf die schwarze Jacke und ich strafte sie mit einem bösen Blick. Ich könnte sie ihm zurück bringen... Ganz sicher nicht. Ich renn' doch nicht Potter hinterher!
Ich wollte eigentlich überhaupt gar nichts heute von ihm wissen, weder nochmal mit Alice und Mary über gestern reden, noch an ihn denken und als mir einfiel, dass ich ihn spätestens beim Frühstück sah und er höchstwahrscheinlich noch mit mir reden würde, als wäre nichts passiert, kribbelte es in meinem Bauch und meine Kehle schnürte sich zu – im negativen Sinne.
Widerwillig gab ich dem Gedanken nach, dass James einfach wieder nur seinen Spaß gehabt hatte. Und damit ich jetzt nicht noch irgendwas Dummes machte, wie heulen, schnappte ich das Buch von meinem Nachtisch – ein Geburtstagsgeschenk von Remus. Das Lesezeichen steckte auf Seite 394 und war ein Foto von den Rumtreibern, Mary und mir, ich stöhnte entnervt. Musste der denn neuerdings immer irgendwo in meiner Nähe sein?! Was sollte das? Vor allem, was sollte diese ganze „Oh-Lily-bitte-geh-mit-mir-zum-Ball-oh-Lily-schau-doch-genauer-hin-oh-Lily-ich-habe-mich-geändert“ Masche? Ich ließ mich wieder nach vorne sacken und landete natürlich mit den Gesicht direkt vor dem schwarzen Stoff, der so nach ihm roch. Mir reichte es!
Mit Elan schwang ich die Beine aus dem Bett und schnappte mir die verdammte Jacke. Barfuß stapfte ich rüber zu den Jungenschlafsälen, und kämmte mir mit den Fingern durch meine Locken. Energisch klopfte ich an die Tür der Rumtreiber. Keine Reaktion. Ich klopfte erneut. Wieder nichts. Mittlerweile war es eher ein Hämmern. Ein Stöhnen verriet, dass wenigstens einer darin wieder unter den Wachen weilte, kurz darauf stand Remus in der Tür, in Unterhose und schwarzem T-Shirt die Haare kraus in der Stirn hängend: „Lily? Ist es nicht erst sechs Uhr? Was ist denn los?“
„Lily!“, James stand in Sekundenschnelle neben ihm. Und ich musste mich dran erinnern, dass ich ihm seine Jacke entgegen pfeffern wollte, seine Haare sahen nicht aus wie gerade vom Besen gestiegen, sondern wie von einer Sturmböe frisiert, er trug nur Boxershorts und obwohl es nicht das erste Mal war, dass ich James oberkörperfrei sah, musste ich mir eingestehen, dass er verdammt heiß war. Außerdem war seine Stimme noch total schläfrig und er fuhr sich noch mal extra durch die Haare. Also bitte Lily, du lässt dich doch jetzt
davon nicht ablenken. Ich knallte ihm sein Jackett vor die nackte Brust und drehte mich auf dem Absatz wieder um.
„Was zum- ? Lily!“, rief er mir hinter her, doch ich reagierte nicht. „Lily bitte! Was soll das? Wann bist du heute Nacht verschwunden? Als ich wieder gekommen bin, warst du einfach weg! Lily!?“
Was war das? Meinte er das ernst? Das hieß, er hatte mich gesucht? Ich hatte bereits die Tür zum Jungenflur hinter mir zu geschmissen und stapfte zurück zu meinem Schlafsaal. James verwirrte mich, ich hatte keine Ahnung mehr was ich denken sollte oder was ich wollte, oder wen. Das einzige was ich jetzt wollte war eine Dusche.


Ich hab versucht mir einzureden,
dass du ja eigentlich gar nicht so schön bist.
dass du bescheuert bist,
und nichts verstehst.



Ich schälte mich aus dem Nachthemd und meiner Unterwäsche und ließ beides unachtsam auf den Boden fallen, auf dem Hocker daneben stapelte ich frische Anziehsachen und zwei Handtücher.
Das warme Wasser floss um meine eiskalten Füße und ich spürte wie sie langsam auftauten.
Unwillkürlich schoss mir wieder James in seiner Boxershorts in den Kopf, seine Bauchmuskeln und... energisch verdrängte ich das Bild. Na und? Dann hatte er eben ein paar Muskeln, haben andere Jungs auch. Ich gelang mir einigermaßen leicht, das Bild los zu werden, doch dann sah ich ihn lachen, und seinen sarkastischen Blick und das Lächeln mit dem er mich manchmal ansah und ich merkte wie ich selbst in Gedanken in seinen Augen versank. Wie Honig und Schokolade gleichzeitig, ohh sicherlich Lily, jetzt hat er auch noch Honig-Schokoladen-Augen, reiß dich zusammen. James Potter war manchmal solch ein Idiot, so was von kindisch und nervig! Er konnte einem so auf die Nerven gehen, kein Wunder, dass ich ihn sechs Jahre lang abgewiesen hatte. Gut, so war das auch nicht, das war gemein, das war nicht wahr.


dass wir nicht füreinander bestimmt sind.



Gestern auf dem Ball hatten wir uns so gut verstanden, so gut, so viel besser als sonst. Und ich hatte wirklich gedacht, dass ich angefangen hatte was für ihn zu empfinden, dass das was ich die letzten Wochen gefühlt hatte, richtig war. Aber da hatte ich mich getäuscht.


Mit jedem deiner Fehler
Mit jedem deiner Fehler
Mit jedem deiner Fehler
lieb' ich dich mehr.


Du bist so herrlich überheblich,
so wunderbar arrogant.
ganz schön eingebildet,
dafür ernenn' ich dich zur Königin von meinem Land.
Dafür, dass du ständig lügst,
und die Jungs betrübst,
siehst du verdammt unschuldig aus.
Es ist deine Art
ich kann dir nicht böse sein



Führte sich dauernd auf wie der König von Hogwarts, total arrogant. Sprücheklopfend und sich soo sicher jede haben zu können. Ich lehnte mich verzweifelt gegen die kalte Fliesenwand. Das konnte doch nicht war sein, wie dumm ich gewesen war. Er log dauernd irgendwelche Mädchen an, verführte sie und legte sie flach. Schloss mit Sirius dauern irgendeine Wette ab. Brach ein Herz nach dem anderen, hatte ich das nicht schon längst festgestellt? Verhexte jeden dritten der ihm über den Weg lief und war sowieso Dauernachsitzer. Und immer dieses spöttische Lachen, wenn er wieder mit irgendwas angeben musste. Er war ein hoffnungsloser Angeber. Bitte, in was hatte ich mich da bloß verrannt? Konnte ich wirklich so blind gewesen sein?
Nein. Nein, das war überhaupt nicht der James, der so viel Zeit mit mir verbracht hatte. Dieser James brachte mich zum Lachen und machte dauernd Witze. Er war dauernd hilfsbereit und hatte ausnahmslos jede seine Verpflichtungen eingehalten. War er nicht unglaublich nett gewesen und hatte immer seine Freunde verteidigt, oder mich? Tief seufzte ich, wie konnte er mich nur so durcheinander bringen? Außerdem war er seit Ewigkeiten mit keinem Mädchen mehr aus gewesen, nur um sie direkt danach abzuschießen. Und zugegebenermaßen, war sein Potter-Rumtreiber-Grinsen schon ziemlich attraktiv und bei seinem sanften Lächeln, das er mir manchmal geschenkte, hat mein Gehirn mehr als ein Mal in den Stand-By-Modus gewechselt. Oh verdammt. Gedankenverloren shampoonierte ich meine Haare ein. James war erwachsen geworden.


Mit jedem deiner Fehler
Mit jedem deiner Fehler
Mit jedem deiner Fehler



Es war einfach viel leichter sauer auf ihn zu sein.
In meinem Kopf konnte ich Marys Stimme mich tadeln hören „Du weißt, dass du nur sauer bist, weil du verletzt bist. Und du bist verletzt, weil du in ihn verliebt bist, Lily.“
Schnell rieb ich mir das Shampoo aus den Augen, das mir darein gelaufen war und sofort anfing zu brennen. Gut, ich empfand eindeutig was für ihn.


lieb' ich dich mehr.


Aber was brachte mir das, wenn er nur mit mir spielte? Außer Herzschmerz?
„Red' dir nicht so einen Scheiß ein Lily. Glaub mir James liebt dich.“, würde Alice jetzt sagen. Merlin, wenn die beiden in meinem Kopf schon so penetrant waren, war ich froh, dass die realen noch schliefen. Ich wollte nicht aus der Dusche raus, dort war es viel zu entspannend und alles mit dem ich gleich klarkommen musste dröhnte mir nur in meinem Schädel, unwillig wickelte ich mich dann doch in mein Handtuch. Während ich mich – mit einem Handtuch um den Körper und einem Handtuchturban auf dem Kopf – schminkte, fragte ich mich, wann zur Hölle ich eigentlich angefangen hatte drüber nachzudenken, ob James Potter mich liebte? Geschweige denn darüber, was ich für ihn empfand?
Ich vertrödelte ganz schön viel Zeit im Bad, meine Haare waren schon halbtrocken, als ich sie aus dem Handtuch holte. Ich kämmte die Knoten heraus und föhnte sie trocken. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es mittlerweile halb acht und damit noch immer nicht Zeit zum Aufstehen war für die anderen, es war er Samstag, wieso war ich schon wach? Ich überlegte, ob mein Koffer schon fertig gepackt war, räumte das Badezimmer hinter mir auf und warf einen Blick in meine ordentlich gepackte Kiste, doch da war alles drin, mein Nachttisch war so gut wie leer, bis auf mein Buch, ein Glas Wasser und meine Kamera, die meine Eltern mir zu Weihnachten geschenkt hatten. Der Film müsste noch voll sein, ich hatte ihn gestern erst gewechselt und nur ein Foto von Alice, Mary und mir gemacht.
Das Erste der letzten Bilder nutzte ich, um den Ausblick aus unserem Zimmer festzuhalten. Wehmütig ließ ich den Blick über die Ländereien gleiten, ich konnte auf den Hof blicken, über dem Wald hinter der Brücke schien schon die Sonne und in der Ferne sah ich die Fahnen des Quidditchfelds.
Ich schnappte mir meine beiden Kissen und platzierte sie auf der Mauer vorm Fenster – auf der Innenseite versteht sich, das eine diente mir als Sitzkissen, das andere zum Anlehnen. Hinter mir zog ich den Vorhang zu, der den Platz und das Fenster vom Schlafsaal trennte und damit verdunkelte, machte es mir bequem und beobachtete den Sommermorgen vor meinem Fenster.
Ich den Alltag über den Ländereien praktisch sehen, die Schülergruppen die zum Unterricht schlurften, magische Papiervögeln die durch die Luft geschickt werden, die Rumtreiber die unter dem Baum am See saßen, James den Schnatz um ihn herum surrend, Remus links von ihm mit einem Buch, Sirius, mit seinem Zauberstab herum wirbelnd, rechts von ihnen und Peter wie er ihnen aufgeregt eine neue Idee erklärte. Mary und ich würden daran vorbei laufen, hätten die Jahre zuvor wahrscheinlich einen großen Bogen drum herum gemacht. Jetzt würden wir ihnen ein Lächeln schenken, manchmal würde einer von ihnen neben sich aufs Gras klopfen und wir hätten uns zu ihnen gesetzt. Aber das war unser Leben in Hogwarts, unbeschwert, wenn es den Schulstress nicht gäbe, es konnte uns nicht im geringsten darauf vorbereiten, was auf uns zu kommen könnte, wenn all die Dinge über Voldemort wirklich wahr waren. Ich verdrängte den Gedanken, ich wollte jetzt nicht darüber nachdenken.

„Lily, du bist ja schon komplett angezogen! Wie lange bist du denn schon wach?“, ich blinzelte ein paar Mal, dann sah ich Alice an, die mich aus meinem – wie ich soeben bemerkte – Nickerchen geweckt hatte.
„Schon länger...“, ich wunderte mich nicht, dass sie mich sofort hinter dem Vorhang gefunden hatte, ich saß dauernd hier drin.
„Bist du endlich fertig Mary? Ich hab
Hunger!“, quengelte Alice, ich ließ mich aus der Nische rutschen und warf die beiden Kissen zurück aufs Bett.
„Sofort, Morgen Lils!“, Mary band ihre Haare zu einem hohen Zopf zusammen und zog ihren Rock zurecht, während ich in meine Schuhe schlüpfte und mich noch einmal streckte, eine Stunde lang halbsitzend zu schlafen ist im Endeffekt nicht sonderlich bequem für den Rücken. In der Zeit, die sie dafür brauchte, ihren Kram im Badezimmer zusammen zu sammeln kämmte ich mir noch einmal durch die Haare und überprüfte mein Aussehen im Spiegel.
„Ricci und Eliza?“, fragte ich, die auf den Fußballen hin und her wippende, Alice.
„Sind schon los, bestimmt seit 'ner Viertelstunde. Es ist übrigens unglaublich wie wenig du mitbekommst, selbst wenn du nur vor dich hin döst. Fällt mir jedes Mal auf's Neue auf.“, stellte sie fest und lachte.
„Apropos dösen; Schlafen, du und Frank?“, Mary stopfte ihren Schlafanzug unters Kopfkissen.
„Welch galante Überleitung!“, spottete Ally.
„Komm schon, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, du hast ja gestern nicht mehr als 'toll' gesagt!“, ich stupste sie in die Seite.
Ein Lächeln kam auf ihr Gesicht „Ich hab Hunger! Bitte lasst uns endlich frühstücken! Später vielleicht?“, sie hielt uns die Tür offen.
„Aber dann wirklich!“, warnte Mary sie und wir drei lachten, kurz vor der Treppe stießen wir beinahe mit den Rumtreibern zusammen.
„Morgen die Damen!“, begrüßte uns Black und grinste Mary an.


Mit jedem deiner Fehler,



Ohne Umschweife gingen meine Freunde die Treppe runter, doch ich passte James ab: „Hey, ich eh- wegen heute Morgen, tut mir Leid, ich war mal wieder viel zu aufbrausend. Ich bin immer viel zu - ich dachte - also ich bin aufgewacht und du warst weg und ich dachte du wärst abgehauen, ich saß da im Dunkeln und war total verwirrt. Wo warst du?“
„Sei nicht sauer, ich musste weg, aber ich wollte ja wieder zurück kommen. Das mit heute morgen war kein Problem. Mir tut's mir Leid, Lily.“, er strich mir über die Schulter.
„Alles gut?“, fragte ich ihn und versuchte mich nicht davon durcheinander bringen zu lassen, dass seine Hand immer noch auf meinem nackten Oberarm lag.
„Alles gut. Aber wegen gestern, Lily, was... Was ist das hier?“, er lächelt mich sanft an und mein Gehirn schmolz mal wieder zu einer nutzlosen Pfütze.
„Jap, hier gibt es nichts zu sehen, immer weiter gehen.“, hörte ich Blacks Stimme und sah wie er zwei Erstklässler die Treppe herunter schob.
„Nichts zu sehen, nichts zu hören und wir gehen frühstücken.“, sagte Remus nachdrücklich und die Fünf stolperten die Treppe runter.
„Was meinst du?“, ich sah ihm unverwandt in die Augen und versuchte mich darauf zu konzentrieren, ob sie nun eher von einem hellen oder dunklen Braun waren.
„Ich hab dich geküsst und du hast mich mehr oder weniger stehen gelassen, am selben Abend schläfst du in meinen Armen ein, also, Lily Evans, was wird das mit uns beiden?“, meinte er das ernst? Wollte er eine erste Antwort?
„Ich weiß es nicht.“, da hatte er eine. „James, ich... bin komplett verwirrt, was das soll. Bis vor einem Jahr hielt ich dich – Pardon – noch für der größte Vollidiot den ich kenne.“, das machte es kaum besser, hatte ich das Gefühl.
„In einem Jahr kann sich eine Menge ändern, richtig?“, jetzt grinste er wieder ein bisschen.
„Ja, natürlich. Aber ich weiß nicht, ob du-“
„Oh Lily, schon wieder?! Du weißt nicht, ob ich es ernst mit dir meine, ist es das?“, ich sah weg und nickte kaum merklich, das war es.


Mit jedem deiner Fehler
lieb' ich dich,



„Hör zu, Lily, wenn du mir nicht vertrauen kannst, weiß ich nicht...“
„Doch, James! Ich vertrau dir wirklich. Nur, ich hab Angst, dass, weißt du, so gut wie jede ist hinter dir her – natürlich weißt du das – vielleicht bin ich dir irgendwann nicht mehr genug.“, es kostete mich Einiges an Überwindung, ihm das wirklich so zu sagen. Ich hätte jahrelang alles dafür gegeben, dass James Potter mich in Ruhe lässt und jetzt hatte ich Angst, dass ich irgendwann nicht mehr gut genug für ihn war, wie konnte er meine Welt nur um 180° wenden?
„Lily, jetzt hör bitte damit auf. Eins der Dinge die ich mit Sicherheit weiß, ist was ich für dich empfinde. Ich werde es nicht sagen, weil ich keine Ahnung habe ob du's hören willst, aber jedes Mal wenn ich versuche weiter zu machen, bist du da.“, er fuhr sich abermals durchs Haar und ich verarbeitete langsam was er gerade gesagt hatte.


Mit jedem deiner Fehler
Mit jedem deiner Fehler
lieb' ich dich
Mit jedem deiner Fehler
Mit jedem deiner Fehler
lieb' ich dich



James Potter war ein absoluter Idiot gewesen, er ist mir total auf die Nerven gegangen und es gab Tage da hatte ich ihn bis ans Ende der Welt verwünscht. Aber das war einmal, der Jetzt-James war was ich wollte und hatte mir grade auf verdrehte Weise gesagt, dass er mich liebte. Ich wusste, dass es immer noch James Potter war, aber mir wurde klar, dass es eben
James Potter war, den ich wollte.
„Das Einzige was mir nicht ganz klar wird, bist du. Du verwunderst mich jedes Mal aufs Neue und das ist eins der Dinge die ich an dir so li- mag. Ich werde dich nicht bedrängen, aber“, er redetet weiter, doch mein Gehirn ratterte noch mit der Information, dass er wirklich in mich verliebt war. Mein Herz wusste schon längst, was stimmte und dass ich ihm glaubte. Und oh Merlin, wollte ich ihn jetzt küssen.
So langsam redete er sich in Rage. „James,“, unterbrach ich ihn und er zog die Augenbrauen hoch „ist gut.“
Ich stellte mich auf Zehenspitzen, schlag die Arme um seinen Hals und brachte ihn, mit meinen Lippen auf seinen, zum Schweigen. Als ich mich von ihm löste, hatte ich kaum Zeit Luft zu holen, er zog mich sofort mit einem „Du machst mich verrückt, Lily.“ näher an sich heran und küsste mich wieder. Ich vergrub meine Finger in seinen Haaren und er hatte eine Hand in meinem Nacken und eine an meiner Hüfte und zog mich fast von den Füßen.


„Oh... Ich finde, wir sollte auf Lily und James warten.“, ich stellte mich vor meine Freunde und versperrte ihnen den Weg, mit der plötzlichen Erkenntnis, dass Krone sicherlich gerne dabei wäre, wenn wir unseren Streich offiziell begutachten.
„Aber ich hab Hunger!“, motzte Alice, um die Frank, den wir im Gemeinschaftsraum auf gegabelt hatten, einen Arm gelegt hatte.
„Dauert bestimmt nicht mehr lange.“, versicherte ich ihr.
„Wenn die beiden nicht schon ins nächste Bett gehüpft sind.“
„Sirius!“, Mary warf ihm einen bösen Blick zu, kicherte aber.
„Was ist denn los, Moony?“, warf Pete ein. Doch dann fiel der Groschen bei ihm und Tatze.
„Ohh! Eindeutig, wir sollte warten, wir sollten unser vorletztes Frühstück alle gemeinsam beginnen, oder?“, Sirius stellte sich neben mich als zusätzliche Wegschranke.
„Wie jetzt? Was soll das? Ich hab keine Lust, hier im Korridor 'rum zu stehen und Alice hat Hunger. Können wir nicht wenigstens schon mal in die Große Halle?“, motzte Mary und stemmte die Hände in die Hüften.
„Hey, Mary. Wir warten nur schnell auf die beiden und dann...“, Tatze zog eine seiner Maschen ab, das hörte ich schon an seiner Stimme und verschränkte seine Hände hinter Marys Nacken. Kurzerhand wandte sie sich da heraus „Vergiss es, Black!“, lachte sie „Und so wie du 'und dann' sagst, hört sich das nicht nach Frühstück an“, sie boxte ihm leicht gegen die Brust und er zog eine Schnute.

„Frühstück?“, fragte ich atemlos, als er sich aus dem Kuss zurück lehnte und mich ansah, mit einem Leuchten in den Augen und seinem schiefen Rumtreiber-Grinsen. Er küsste mich und sagte dann, weiterhin grinsend: „Frühstück.“ Als er die Hand ausstreckte, verschränkte ich meine Finger mit seinen.

Zwei gibbelnde Viertklässlerinnen gingen an uns vorbei, zupften an ihren Röcken und tuschelten aufgeregt. Ich schnappte etwas auf wie „Doch, sind die!“ und „Ganz sicher!“
„Hey, Jungs.“, eine kleine Gruppe Fünftklässler-Mädchen folgte. „Wo habt ihr den Vierten gelassen?“, flöteten sie.
„Ihr könnt ihn ja suchen gehen.“, lachte Tatze und zwinkerte ihnen zu, woraufhin einige anfingen zu kichern und die Gruppe weiter zog.
„Lily! Merlin. Sei. Dank!“, Alice atmete auf, als Lily und James die Treppe herunter kamen. Hand in Hand.
Ich grinste ihnen entgegen, das war ja beinahe unfassbar. Peter ließ einen langen Pfiff hören und Sirius holte tief Luft: „ES IST PASSIERT! NA ENDLICH! MERLIN!!“
Ich klopfte ihm auf die Schulter und lachte: „Tatze, gut zurückgehalten. Ich dachte du flippst mehr aus.“
„Seh' ich richtig? Lily Evans und James Potter, Händchen haltend?“, sagte Alice perplex und Mary nickte und schmunzelte: „Wurde auch Zeit.“
„Habt ihr jetzt extra auf uns gewartet?“, fragte Lily nur, lächelnd wie ein Honigkuchenpferd.
„Ihr verarscht uns aber nicht nur, oder?“, Wurmschwanz musterte sie skeptisch.
Lily küsste James auf den Mundwinkel und hinterließ ein schiefes Lächeln: „Gehen wir jetzt Frühstücken? Ich kenn' doch Allys Kurz-vor'm-Verhungern-Blick.“
„Oh, Rumtreiber hier, Rumtreiber da. Gute Arbeit, ich seh' euch beim Nachsitzen, wunderbar!“, Peeves zischte über uns hinweg.
„Was habt ihr gemacht?“, fragte Mary skeptisch. Ihre Frage beantwortete sich, als wir in den Korridor einbogen. Unsere vier übergroßen Köpfe prangten an der Wand und gaben Kommentare ab von einem freundlichen „Guten Morgen“ bis zu eher unangebrachten Sachen. Während wir vier anfingen, breit zu grinsen über unser Vergehen, standen Alice, Frank, Mary und Lily die Münder offen.
Filch kam auf uns zu geschlurft, die Augen fest zu gekniffen, blieb er mit erhobenem, drohenden Finger vor uns stehen „Wenn ich die Strafen aussuchen dürfte, ooh ihr würdet an euren Daumen hängen, bis es wieder schneit.“, fauchte er „Das war das letzte Mal, dass ihr dieses Schloss verunstaltet habt.“
„Da haben sie Recht mein Freund.“, Sirius schob sich mit seinem typischen Grinsen an Filch vorbei, woraufhin der sich wütend grummelnd weiter schleppte.


Mit jedem deiner Fehler



Lily und Mary unterdrückten ihr Lachen.
„Einen schönen Tag die Damen, ich hoffe es hat geschmeckt!“, rief Sirius' Kopf von der Wand zwei Sechstklässlerinnen hinterher. „Netter Hintern“, hustete Peters steinernes Abbild.
„Lily Evans... Und die Sonne geht auf!“, James Steinkopf zwinkerte und grinste auf uns, beziehungsweise Lily, herab. Diese zog die Augenbrauen hoch und musterte den echten James, dieser hob abwehrend die Hände: „Hey, Niemand schreibt denen vor was sie sagen. Aber gelogen war es trotzdem nicht.“
„Oh, bitte! Jetzt werde ich schon von deinem riesigen Steinkopf angemacht?“, lachte sie.
„Muss ich eifersüchtig werden?“, griente er.
„Ay! Ich liebe den Sommer, überall kurze Röcke,. Findest du nicht auch, Tatze?“, ich konnte nicht glauben, dass mein Kopf – also der an der Wand – das gerade so laut gesagt hatte, ich fuhr mir mit der Hand durchs Gesicht, grinste und lachte dann doch.
„Hunger.“, wiederholte Alice genervt.
„Ist gut.“, gluckste Mary und wir wandte uns der Großen Halle zu, auf zum Frühstück, während die Grüppchen hinter uns wieder anfingen zu tuscheln.
Ich fing McGonagalls Blick vom Lehrertisch auf, die Lippen eine schmale Linie, in ihren Augen konnte ich praktisch den Ärger sehen, der auf uns zu kam.
„Oh oh.“, machte ich, leise lachend, als wir uns zum Gryffindortisch aufmachten.
„Missetat-“, Sirius grinste breit.
Wir drei grinsten ebenfalls und beendeten, wie automatisch, den Satz: „-begangen.“

Wir warfen den vier Jungs einen verwirrten Blick zu, doch die grinsten nur ihr Rumtreiber-Grinsen und ließen sich auf die Bänke fallen. James zog mich neben sich, legte mir den Arm um die Schulter und gab mir einen Kuss aufs Haar. Ich lächelte in mich hinein, rutschte näher an ihn heran und bat Remus, mir ein Croissant zu geben.
„Das ist unglaublich, wie habt ihr das hingekriegt?“, ich nickte herüber zur Tür.
„Mh?“, Sirius blickte von seinem Rührei auf.
„Hogwarts Mount Rushmore. Das ist ja wirklich ein... Geniestreich. Wie habt ihr das gemacht?“
„Betriebsgeheimnis.“, Pettigrew lachte und winkte ab.
„Mhm...“, es schien, als müsste ich das so hinnehmen.
„Die wissen gar nicht worüber sie reden sollen.“, Remus lachte auf „Über unseren
Mount Rushmore - der war gut Lily - oder euch beide.“
Tatsächlich fiel mir auf, wie zwei Mädchen am Tisch vorbei stolzierten und aufgeregt flüsterten und zwei Jungs ihnen folgten, die die Daumen in Richtung der Jungs hochreckten. Das war mir bis jetzt gar nicht aufgefallen, zumindest nicht übermäßig. Ich wollte garantiert nicht Hogwarts' Gesprächsthema Nummer 1 sein. Ich biss von meinem Croissant ab, zog die Schultern hoch, murmelte etwas wie „Na super.“ und biss nochmal herein. Croissant mit Butter machte fast alles besser.


Mit jedem deiner Fehler
lieb' ich dich



„Lily, lass sie reden. Die haben ja nichts besseres zu tun.“, James lachte ein bisschen und beugte sich zu mir. Er hatte Recht, seit wann scherte es mich was die anderen dachten?
„I' hab den Mun' voll.“, nuschelte ich.
„Das ist mir doch egal.“, er drückte mir einen Kuss auf.
Wir frühstückten zu acht, wie sooft in den letzten Wochen, obwohl wir so gut wie nie, zusammen hier herunter gekommen waren, ab und zu hörte man ein Kommentar von einem der Steinköpfe, und wir lachten über unsere Witze.
„Mister Potter, Mister Lupin, Mister Black und Mister Pettigrew. Sie wissen was Sie erwartet, nehme ich an.“, unsere Köpfe drehten sich, beinahe synchron, zu Professor McGonagall um.
„Nachsitzen?“, Sirius blickte sie unschuldig an.
„Sie können froh sein, dass das ihr letzter Tag ist. Professor Dumbledore ist mit nur zwei Stunden einverstanden.
Obwohl uns das mit dem Quidditchfeld ebenfalls bewusst ist. Um fünf, in Mister Filchs Büro.“, sie nickte uns zu und kehrte zurück zu ihrem Tisch.
„Nur zwei Stunden!“, quiekte Peter und die vier gaben sich jeweils einen High Five.
„Wir sind der Hammer!“, Black lehnte sich entspannt zurück und wollte nach seinem Muffin greifen, den Mary bereits futterte, er sah sie entsetzt an, woraufhin sie ihm den Rest in den Mund stopfte.
„Und was machen wir heute?“, fragte James in die Runde und erst als er mich ansah, merkte ich, dass er auch mit mir redete.
„Wir könnten zum See runter.“, schlug Remus kauend vor.
„Ja, außerdem hab ich noch fast einen ganzen Film in meiner Kamera übrig.“, stimmte ich fröhlich zu.
„Na dann.“, Sirius war der Erste der aufstand, die anderen folgten und James zog mich hoch.
Hand in Hand gingen wir zurück zum Gryffindorturm, vorbei an ihren übergroßen Abbildern die uns hinterher pfiffen und nach wie vor bestaunt wurden.
„Was habt ihr mit dem Quidditchfeld angestellt?“, fragte Mary irgendwann.
„Oh, vielleicht zeig ich's dir später.“, Sirius wackelte mit den Augenbrauen und sie schüttelte nur den Kopf.
Alice und Mary machten sich auf in unser Schlafzimmer um Decken – und wie sie mir angeboten hatten auch mein Buch und meine Kamera zu - holen und Remus und Peter, mit Frank im Schlepptau, wollten ihren letzten Süßkram zusammen suchen.
„Also Evans, wie hat Krone dich 'rumgekriegt?“, er lehnte sich mit dem Ellenbogen auf James Schulter und sah grinsend zwischen uns beiden hin und her.
„Verrat ich dir vielleicht auf deiner und Marys Hochzeit.“, ich zwinkerte ihm zu und sah zu James der mich leicht schief anlächelte, ich erwiderte das Lächeln und dachte gar nicht daran weg zu sehen. Mich einfach nur von seinen Augen verschlucken lassen, mich nicht darum kümmern, dass Sirius uns schräg ansah und mich ein kleines Stückchen strecken, um ihn zu küssen. Er strich mir eine Strähne hinters Ohr: „Du wirst mich jetzt den ganzen Tag nicht mehr los, das ist dir bewusst?“, grinste er.
„Außer die zwei Stunden Nachsitzen.“, erinnerte ich ihn und lachte „Ich denke, die wirst du überleben.“
James griff sich gespielt ans Herz beugte sich zu mir runter und gab mir wieder einen Kuss und es war mir völlig egal, dass der halben Raum uns wahrscheinlich anstarrte.
Sirius stöhnte entnervt: „Übrigens: Harry.“
„Was?“, fragte wir beide synchron und sahen ihn an.
„Harry find' ich gut, falls ihr nach einem Babynamen sucht.“, James schlug ihn gegen die Schulter und wir lachten alle drei gleichzeitig los, obwohl ich merkte, wie ich ein Bisschen rot anlief.

Unten am See, schlugen wir die Decken auf und machten uns einen schönen Vormittag in der Sonne. Zum Mittagessen liefen wir hoch ins kühle Schloss, doch machten es uns direkt danach wieder auf unserem Platz bequem. Remus und Sirius spielten eine Partie nach der anderen, von einem Spiel, das sie sich selbst ausgedacht zu haben schienen. Zumindest durchblickte ich die Regeln nicht. Peter probierte einige Zaubersprüche an der Umgebung aus und setzte mehr als einen Maulwurfshügel in Brand, den er dann schnell wieder löschte. Mary plapperte beinahe durchgängig und brachte uns immer wieder zu Lachen, Ally hatte ihren Kopf in Franks Schoß gelegt und ergänzte hier und da eine von Marys Geschichten. Ich hielt den Tag mit meiner Kamera fest und lag mit meinem Kopf auf James' Brust, der sich auf dem Rücken über die Decke streckte abwechselnd mit meinem Haar oder seinem goldenen Schnatz spielte.


Ich hob träge den Kopf und sah auf meine Uhr: „Hey, wir müssen gleich mal los, es ist kurz vor fünf.“, ließ mich dann aber zurück auf die Decke fallen.
„Mhm.“, machte Krone nur.
Tatze stützte sich auf die Ellenbogen „Na dann.“, bewegte sich aber auch nicht weiter. Wurmschwanz blieb genauso in seinem Schneidersitz sitzen.
„Kommt schon Jungs, dann habt ihr's hinter euch. Ihr gehört da doch eh fast zur Einrichtung.“, lachte Frank.
„Na dann, auf jetzt.“, Sirius stemmte sich weiter hoch und ich rappelte mich auch auf. Kurzerhand standen auch die anderen beiden und wir machten uns auf zum Schloss, mit der Abmachung, uns beim Abendessen in der Großen Halle zu treffen und natürlich nicht ohne dass James Lily noch einmal küssen konnte.
„Ich glaub', langsam wird’s chronisch.“, lachte ich und stieß ihm in die Rippen.
„Mh?“, er sah mich verständnislos an, mit einem Glitzern in den Augen, das hundertprozentig mit Lily zusammenhing.
„Das Rumknutschen.“, ich grinste ihn an.
„Ach, halt die Klappe!“
„Ich hab übrigens von Peeves 'n paar Sprüche gelernt, die können wir Filch auch aufhetzten wenn er nicht im Raum ist. Nur so kleine, sowas wie Kicheranfälle...“, plapperte ich weiter und weiter bis
Pete mich unterbrach:
„Was ist los Moony? Was quatscht du so viel?“, lachte er.
„Ich hab den ganzen Tag kaum geredet, ich muss was los werden und sarkastisch war ich heute auch schon lange nicht mehr. Gebt mir mal 'n paar Anlässe.“, feixte ich.
„Merlin, und die Leute denken du bist der Ruhige.“, prustete Tatze.

Wir meldeten uns ein paar Minuten zu spät bei Filch und er donnerte uns direkt eine Viertelstunde länger auf, zusammen mit vier riesigen Kisten.
„Ausräumen, Saubermachen, Ordnen, wieder Einräumen.“, grummelte er.
Stöhnend machten wir uns an die Arbeit, James hatte eine Kiste mit alten Schlüsseln, Sirius rostiges, verbogenes Besteck und Peter und ich jeweils eine mit verstaubten Akten, die beinahe zerbröselten sobald man sie nur anfasste.
Die Zweieinviertel Stunden zogen sich wie Kaugummi, obwohl wir mittlerweile an längeres Nachsitzen gewöhnt waren. Ich war grade dabei, die letzten zwanzig Ordner wieder in die Box zu räumen, als Filch brummelte, dass wir nun aufhören könnten.
„Räumt den Rest ein, schiebt die Kisten an die Wand und dann könnt ihr gehen.“
Wir beendeten unsere Arbeit, schnappten unsere Taschen und vor der Tür drehte Tatze sich noch einmal um: „Das war's dann, kein 'bis zum nächsten Mal', das Ende... einer Ära.“, tönte er.
„Raus jetzt.“, fauchte Filch. Und Tatze brach in Gelächter aus und wir fielen mit ein.

„Hat einer die Karte?“, fragte ich, kurz nachdem die Tür ins Schloss gefallen war und ich sie nicht in dem Extrafach meiner Tasche finden konnte.
„Nein...“, sagten sie beinahe im Chor, sobald sie nachgesehen hatten.
„Wieso?“, fragte Wurmschwanz skeptisch.
„Die Karte ist weg.“, sagte ich perplex. Konnte mir aber selbst noch nicht ganz glauben.
„Red' keinen Stuss. Sie muss doch irgendwo sein.“, Kronen durchwühlte erst meine, dann nochmal seine Tasche.
„Sie ist nicht da.“, er sah uns mit offenem Mund an.
„Nichts.“, Sirius ließ seine Tasche sinken und Pete schüttelte den Kopf.
Das konnte nicht wahr sein, wir gingen nirgendwo hin ohne unsere Karte, ich streckte den Kopf wieder in Filchs Büro und sah wie er ein Pergament – unser Pergament – hin und her drehte, es begutachtete und dann missmutig in eine Schublade in seinem Schreibtisch stopfte. Da würden wir sie nie rauskriegen, sie war verloren.
„Entschuldigung? Aber ich glaube, dass ist mein Pergament. Kann ich es wieder haben?“, sagte ich übertrieben freundlich.
„Das ist nur Papiermüll, ich glaube nicht, dass das sonderlich wichtig ist. Da vorne ist ein ganzer Stapel Pergament, nehmen Sie sich ein Neues.“, er nickte zu dem Schrank rechts von mir.
„Nein, das ist wirklich wichtig, bitte... Sir.“, ich käme nie auf die Idee den Hausmeister mit 'Sir' anzusprechen, aber das war Code Red.
„Es ist ein Pergament.“, er schüttelte den Kopf.
„Es ist...“, ich brauchte eine gute Story und schauspielerisches Talent, jahrelanges Ausreden Ausdenken kommt einem immer zu gute „...das erste Pergament, dass ich bekam als ich nach Hogwarts kam. Es ist sowas wie mein Glücksbringer, wissen Sie? Es war immer sehr schwer für mich in der Muggelwelt, aber in Hogwarts und mit diesem Pergament, hatte ich-“
„Es ist nur ein Stückpapier, werden Sie erwachsen. Raus jetzt.“, sagte er trocken.
„Aber-“, setzte ich an, gut die Geschichte war nicht die Beste, aber ich musste unsere Karte wieder haben.
„Ich sagte raus, oder wollen sie noch länger nachsitzen?“, Mrs Norris stolzierte an mir vorbei, als würde sie mir den Weg nach draußen demonstrieren, ich hörte wie sie die anderen drei anfauchte.
Ohne ein weiteres Wort, ließ ich die Tür zu fallen und lehnte mich gegen die Wand.
„Filch hat die Karte.“
„Aber er kommt damit doch nicht weit.“, bemerkte Wurmschwanz.
„Natürlich nicht.“, seufzte ich und rieb meine Schläfen „Aber wir auch nicht mehr.“
„Keine Panik. Wir holen sie heute Nacht einfach zurück.“, sagte Tatze ruhig.
„Klar, wie denn, ohne die Karte? Außerdem hat er sie in seinen Schreibtisch eingeschlossen.“, seufzte ich.
„Verdammt.“, Krone raufte sich verzweifelt die Haare. „Wie ist er überhaupt da dran gekommen?“
„Höchstwahrscheinlich als er unsere Taschen durchsucht hat. Oh Mist“, Pete fuhr sich ratlos übers Gesicht.
„Unser Meisterwerk!“, jammerte Tatze.

-
Da war dieses zusammengefaltete Pergament wieder, er warf den Schülern einen Blick zu, doch die waren drauf konzentriert die Innenwände der Holzkästen zu schrubben. Er war sich sicher, dass es eines ihrer Geheimnisse war, er hatte sie mehr als einmal damit in einer Ecke erwischt. Ein einfaches leeres Pergament und es war immer in einer ihrer Taschen. Es richtete Unheil an, auf irgendeine Weise, ganz sicher. Unauffällig schob er es in seine Schreibtischschublade, jetzt konnten sie damit keinen Unfug mehr anstellen, er hatte es sicher gestellt. Weniger ungehorsame Schüler, indem man ihnen Dinge wegnahm, die sie benötigten. Niemand machte Argus Filch was vor.
-

Niedergeschlagen schlurften wir in die Große Halle und ließen uns auf die Bänke am Gryffindortisch fallen.
„Was ist denn los?“, fragte Lily und schaute uns der Reihe nach an, während Krone und sie die Hände ineinander schoben.
„Wir haben was Wichtiges verloren. Beziehungsweise Filch hat es eingesackt.“, grummelte ich.
„Oh verdammt. Könnt ihr es nicht irgendwie wiederholen wenn es so wichtig war?“
„Sieht nicht so aus.“, Peter verzog den Mund.
„Keine Chance?“, fragte Alice.
Sirius schüttelte bedröppelt den Kopf.
„Das ist ja wirklich mies...“, Lily küsste James auf die Wange, er drehte den Kopf und küsste sie auf den Mund „Schon gut.“
Aber ich sah ihm an – man sah's wahrscheinlich uns allen vieren an – dass es nicht gut war. Jahrelange grandiose, fantastische, magische Arbeit versauerte nun in Filchs Schreibtisch, wenigstens beleidigte sie ihn in unserem Namen, wenn er versuchte herauszukriegen was sie konnte. Ich hoffte nur, dass bald ein nächster, würdiger Rumtreiber kam, dem sie sich offenbarte.


Ich fragte mich, was James und die anderen Jungs so geknickt hatte – sie sahen gerade zu verzweifelt aus. Aber ich hatte im letzten Jahr gelernt, dass Rumtreibergeheimnisse nur und ausschließlich für die Jungs waren. Also folgte ich Sirius' Idee, ein paar Donuts, Sandwiches und Kürbiskuchen in meiner Tasche verschwinden zu lassen, um unten am See ein kleines Picknick zu veranstalten.
Während die vier beim Nachsitzen waren, hatten wir noch mal so gut wie jeden Winkel Hogwarts' gesehen. Wir waren durchs Schloss gelaufen ohne ein bestimmtes Ziel und ich wusste von jeder Ecke wie ich zurück zum Gryffindorturm kam, so als würde man dich in deiner Stadt aussetzen und du weißt immer, wie du nach Hause kommst.

Draußen war es, wie schon den ganzen Tag über, warm und es war schön sich einfach nur wieder an dem gewohnten Platz niederzulassen.
Wir blieben dort, bis die Sonne unterging und ich weiß nicht ob es daran lag, dass es mein letzter Abend in Hogwarts war, oder weil ich ihn mit meinen besten Freunden verbrachte oder ob er einfach wirklich so schön war. Ich war an James Brust gelehnt und verknipste den Rest der ersten Hälfte meines Kamerafilms.
Als der letzte Teil der Sonne am Horizont verschwunden war und nur orangene Streifen am Himmel hinterließ, fiel mir wieder eine Frage ein, die ich James schon heute Morgen stellen wollte:
„Sag mal,“, ich dreht mich zu ihm um „was habt ihr eigentlich mit dem Quidditchfeld angestellt?“
Ein Grinsen schob sich auf sein Gesicht und er schaute kurz aus würde er nachdenken „Ich kann's dir zeigen.“, schlug er dann vor und ich zog fragend die Augenbraue hoch.
„Hey Tatze, Lust auf einen letzten Rundflug?“
„Ich dachte den hätten wir schon gemacht?“, aber er sprang auf „Immer doch!“
James zog mich mit Leichtigkeit hoch, als wöge ich nichts und ich schlag die Arme um seinen Nacken um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Einen Moment verharrten wir so, sahen uns an und das Grinsen blitzte sogar in seinen Augen.
„Nur Pärchen, ich glaub ich kotz' gleich. Tatze, wenn du jetzt Mary anguckst-!“, ich gluckste, über den zeternden Peter „Was?“, sagte er als ihn alle ansahen „Ich dachte wir wollten gehen?“
„Na los! Sonst fängt er wieder an zu quietschen“, lachte Sirius und lief voran „Und nur zu Info: Ich hatte nicht vor Mary anzugucken.“, er dreht sich um zwinkerte ihr trotzdem zu. Versteh einer diesen Kerl. Oder diese beiden. James warf den Arm um meine Schulter.
Sirius ließ James die Tür aufschließen und führte uns durch die Kabinen, schnappte sich vier Besen – Frank und Alice waren auf der Decke geblieben und auf Marys „Und meiner?“ warf er ihr nur sein Rumtreiber-Black-Grinsen zu mit einem „Hinter mir ist genug Platz.“ woraufhin sie die Augen verdrehte – und zeigte uns das, was mal das Spielfeld war und jetzt aussah wie eine riesige Mauer aus Grass.
„Was bei Merlins Unterhose?!“, Mary und ich sahen an den riesigen Grashalmen hoch.
„Heute morgen waren sie aber noch höher...“, Remus legte den Kopf schief.
„Liegt wahrscheinlich an dem Zauber... Schrumpft alles wieder.“, Sirius zuckte die Schulter.
„Na kommt.“, James bahnte sich den Weg durch eine breite Gasse, setzte sich auf seinen Besen und zog mich hinter sich.
„Hast du eigentlich deine Kamera dabei?“, rief Remus als wir an dem Riesen-Gras hochschossen.
„Sicherlich, wieso?“
„Hätte eigentlich auch gerne ein paar Fotos, glaubst du du kannst mir ein paar abgeben?“
Ich grinste zu ihm herüber: „Natürlich!“
„Missetat...begangen? Was soll das?“, Mary sah von der Fläche unter uns auf zu Sirius.
„Ist so'n Insider“, lachte er. Jetzt konnte auch ich die Wörter erkennen, die die Gassen zwischen dem Gras bildeten. Ich klammerte mich ein bisschen mehr an James, als er eine scharfe Kurve flog, hoch zu seinem besten Freund.


Mit jedem deiner Fehler
Mit jedem deiner Fehler
lieb' ich dich



„Höhenangst?“, fragte er und drückte kurz meine Hand.
„Kaum.“, ich lachte so unbeschwert wie möglich – warum zur
Hölle benutzte er nicht wieder beide Hände zum Fliegen?!
„Ich lass dich schon nicht fallen!“, lachte er und drehte den Kopf zu mir.
„Das würde ich dir auch nicht raten.“, grinste ich und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter. Der sollte gefälligst wieder nach vorne gucken! Ich hörte wie er laut lachte, merkte aber, dass er langsamer flog.
Ich machte für Remus ein Foto von ihrem „Insider-Spruch“ und eins vom Schloss als James mir die Kamera wegangelte.
„Bitte Lächeln!“, er streckte den Arm weit weg, ich legte den Kopf auf seine Schulter und grinste ausnahmsweise mal selbst in meine Kamera.
Er hängte mir den Kameragurt wieder um den Hals, drehte sich etwas umständlich, so weit es ging, zu mir um und zog mich an sich heran – und diesmal war mir egal, dass er weder nach vorne sah, noch beide Hände am Besen hatte.



Ich konnte nicht anders, als zu grinsen, ich freute mich wirklich für James und Lily. Sirius auf dem Besen neben mir drehte sich zu Mary: „Krieg ich auch einen?“, grinste er anzüglich.
„Du kannst gleich den Boden küssen.“, feixte sie.
Ich war mir nicht sicher, ob sie es auch merkten, aber Mary rutschte immer ganz nah an Tatze heran und er drehte sich viel öfters um als nötig, also wenn's da nicht auch knisterte...!
„Krieg ich auch einen, Moooony?“, ahmte Wurmschwanz Tatzes Stimme nach und klimperte mit den Wimpern.
„Ach halt die Klappe!“, schnappte Sirius „Siehst du, jetzt hast du mich blamiert...!“, wendete er sich gespielt beleidigt an Mary.
„Das schaffst du ganz alleine“, sie grinste amüsiert.
„Zicke!“, er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und sie zog überrascht die Augenbrauen hoch.
Peter und ich tauschten vielsagende Blicke. Da knisterte es aber gewaltig! Auch James und Lily warfen den beiden einen interessierten Blick zu.
Wir flogen einige Runden, Lily schoss noch ein paar Fotos und dann beschlossen wir, uns zurück ins Schloss auf zu machen.
Frank warf Alice über die Schulter, die daraufhin anfing zu kichern und zu kreischen. Und lachend schlenderten wir zum Gryffindorturm, wo wir uns noch im Gemeinschaftsraum niederließen. Sobald wir den Weg zu den Sesseln vorm Kamin einschlugen, sprangen die Zweitklässler die darauf saßen auf und wir nahmen unsere Stammplätze ein.
„Ist irgendwie so 'ne Nebenwirkung davon wir zu sein.“, erklärte ich Lily, die den fünf Jungs besorgt hinterher sah.
„Ganz praktisch eigentlich“, grinste Wurmschwanz.
„Das ist unser letzter Abend... Ich kann's gar nicht glauben.“, seufzte Mary.
„Ich auch nicht...“, Lily zog die Füße auf das Polster und legte ihren Kopf an James Schulter. Selbst ich merkte die argwöhnischen Blicke und sah das Lily sich ein kleines Stück in die andere Richtung lehnte. James schlang locker seinen Arm um sie und zog sie wieder an sich heran. Sie grinste zu ihm hoch und er zwinkerte ihr zu.
Also langsam wurde das kitschig, aber ich gönnte es ihnen wirklich.

Es war ziemlich spät als wir in unserem Schlafsaal ins Bett sanken.
„War ein schöner letzter Tag.“, murmelte Wurmschwanz.
„Wahnsinnig.“, stimmte Krone grinsend zu, ergänzte dann aber weniger begeistert „Außer das mit unserer Karte...“
„Aber“, setzte ich an und stemmte mich auf den Ellenbogen „wir hätten sowieso nicht mehr viel mit ihr anfangen können und außerdem wird sie irgendwann von einem neuen, vielleicht annähernd so genialen Tunichtgut gefunden und der wird sie dann gut gebrauchen können.“
Tatze nickte und grub sich in sein doppelt gefaltetes Kissen „Ich stimm' euch zu, voll und ganz, bei allem. Aber jetzt lasst mich meine letzte Nacht in diesem himmlischen Himmelbett genießen.“
Wurmschwanz gähnte: „Dagegen ist nichts zu einzuwenden.“
Krone, mit einem Bein über- einem unter der Decke, ließ mit seinem Zauberstab die Kerzen erlöschen: „Nacht.“
Ich war – genau wie die anderen – beinahe sofort eingeschlafen und ich schlief tief und fest, wahrscheinlich weil ich ahnte was mich nach Hogwarts erwartete, aber wusste, dass meine Freunde an meiner Seite standen


– oder schnarchten.


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