von EleonoradiJohntum
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Der Krieg ist vorbei. Der dunkle Lord besiegt. Seine Anhänger bestraft. Nun soll der ganz normale Alltag wieder einkehren. Doch es ist klar, dass dieser Krieg seine Spuren hinterlassen hat...
Es war ein seltsames Gefühl für Hermine wieder an diesem Gleis zu stehen, als hätte sich nichts verändert und doch war alles ganz anders. Es war verhältnismäßig schlechtes Wetter selbst für einen Septembertag. Es war regnerisch und bis jetzt konnte die Sonne auch noch nicht durch den mit Wolken verhangenen Himmel durchbrechen. Dennoch freute sich Hermine darauf zurück nach Hogwarts gehen zu können. Sie wusste es würde nicht mehr das Gleiche sein wie früher, aber sie wollte unbedingt wieder zurück, wenn auch nur für ein Jahr, um ihren Abschluss zu machen.
Es war zehn Minuten vor um elf und es herrschte wie fast jedes Jahr beständiges Treiben am Gleis neun dreiviertel, jedoch waren wesentlich weniger Leute da, als sie in früheren Erinnerungen noch sah. Nach diesem furchtbaren Krieg hatte jeder jemanden, um den er trauern musste. Fred Weasley, Remus und Tonks, die ihren kleinen Sohn als Waise zurücklassen müssen, Dobby, der sie aus Malfoy Manor gerettet hat, Mad-Eye Moody, Snape, Dumbledore und noch weitere schmerzliche Verluste trägt ein jeder nun mit sich.
Nun stand sie dort und ließ ihren Blick durch die Menge schweifen. Da waren einige unbekannte Gesichter, die Erstklässler, einige wohl Vertraute, aber auch einige, die sie vergeblich suchen würde, wie zum Beispiel Ron. Er wollte nicht wieder zurück nach Hogwarts. Zu sehr haben ihn die schrecklichen Bilder und der Verlust seines Bruders mitgenommen. Er ist vor einen Monat losgezogen, um zu Reisen.
„Ich werde weggehen, Hermine. Ich weiß noch nicht genau wohin, aber ich kann in England nicht bleiben. Verstehst du? Ich werde nächstes Jahr wiederkommen und dir und Harry auch ab und zu schreiben. Aber warte bitte nicht auf mich.“ Damit war dann auch ihre anfängliche Beziehung beendet. Vielleicht wenn er wieder da war, aber Hermine machte sich keine großen Hoffnungen. Sie konnte ihn verstehen. Der Krieg hinterließ auf jeden ein Mal. Er zog das freundschaftliche Band zwischen den drei Helden noch enger, aber jeder musste erst einmal für sich den Krieg und die Verluste verarbeiten.
Doch musste Hermine nicht gänzlich auf ihre Freunde verzichten. Von weiten sah sie schon die leuchtend roten Haare von Ginny und ging auf sie zu. Als sie näher kam wurde sie nicht nur von ihr begrüßt, sondern auch von Harry, Neville und Luna.
Harry und Ginny waren auch kein Paar mehr. Vielleicht war dieser Zeitpunkt für Liebe einfach unpassend. Harry wohnte nun im Haus seines verstorbenen Paten und hatte es über den Sommer renoviert ober besser gesagt restauriert. Ginny war den Sommer über auch lieber bei ihrem Bruder und ihrer Schwägerin Fleur und half dieser beim Vorsorgen des Babys. Die Distanzierung der Beiden war also unvermeidlich, aber vielleicht würde sich auch das mit der Zeit wieder ändern.
So standen die fünf Freund noch einige Minuten am Gleis, aber dann stiegen sie schließlich in den Express. Hermine stieg als Letztes ein und bevor sie richtig drin war, bemerkte sie im Augenwinkel einen sehr hellen Haarschopf. Vor Überraschung drehte sie noch einmal den Kopf Richtung Bahnstieg und ihre Sinne hatten sich nicht getäuscht. Dort drüben stand tatsächlich Draco Malfoy. Natürlich ohne seine Eltern. Ohne einen der Slytherins. Ohne einen Freund. Ohne überhaupt jemanden. Jeder schien ihn zu meiden und nicht zu nahe kommen zu wollen. Er war allein.
„Hermine? Komm endlich! Oder willst du die ganze Fahrt über dort stehen bleiben?“, riss Harry sie aus ihren Gedanken mit seinen typischen gütigen Lächeln, dass er im Krieg zum Glück nicht verloren hatte.
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