von MarauderFan
Bruder, du weißt es nicht, aber ich habe dich schon immer geliebt…
Ich erinnere mich noch ganz genau. Als wir beide noch klein waren, hast du mich immer in den Arm genommen, wenn ich weinte, oder Angst hatte.
Ich habe deine Liebe gespürt.
Als du dann heran wuchst, hast du dich immer mehr von mir entfernt.
Gryffindor? Mein lieber Bruder, warum musste das sein?
Unsere Mutter hat mich mehr gemocht und du hast mich dafür verabscheut. Doch kann ich nichts dafür und ich habe dich trotzdem immer noch lieb.
Hast du es überhaupt wahrgenommen?
Ich ein Slytherin und du in Gryffindor… Das konnte nicht gut gehen…
Grün und Rot stehen sich gegenüber und du kehrst mir den Rücken zu.
Hast du eine Ahnung, wie sehr mich das schmerzt?
Warum schaust du mich nicht an, Bruder?
Du verlässt mich und so muss ich meinen eigenen Weg gehen.
Ich weiß noch genau wie es war. Der Tag, an dem du unsere Familie verlassen hast… mich verlassen hast… Ich stand in deinem Zimmer und sah mir das Foto von dir und deinen Freunden an, das an der Wand hing. Wie gerne hätte ich es für mich genommen. Aber es ging nicht…
Das einzige Foto von dir und ich kann es nicht zu mir nehmen. Dafür hast du gesorgt. Ich habe nichts von dir. Das macht mich traurig.
Wer kann noch meine Tränen stoppen? Du bist nicht mehr da! Du, der mich als kleines Kind in den Armen genommen hat, wenn ich weinte.
Du bist nicht mehr da. Du bist lieber bei deinem besten Freund, als bei mir.
Ich kann es verstehen und doch fühle ich mich von dir allein gelassen.
Bruder… Ich vermisse dich…
Es gab mal eine Zeit, in der du mir zu gelächelt hast. Wo war sie geblieben?
Nun bist du weg und ich muss meinen Weg gehen. Einen Weg, den meine Familie glücklich machen wird.
Das dunkle Mal auf meinem Arm… Es bedeutet Größe. Auf diesen Weg kann ich auch allein bleiben. Ich brauche niemanden. Und doch genieße ich die Achtung meiner Familie.
Doch war das der richtige Weg, den ich gegangen bin?
Als ich die Leiche vor meinen Füßen sah, bezweifelte ich das sehr.
Ich habe getötet!
Zum ersten mal in meinem Leben.
Es war ein grauenhaftes Gefühl und ich spürte nur noch eine Leere in mir.
Diesen Weg konnte ich nicht weiter gehen. Doch wusste ich, dass ich sterben würde.
Es gab keinen anderen Ausweg.
Doch will ich nicht einfach so aus der Welt gehen.
Er, dessen Name nicht erwähnt werden darf, unser ‚dunkler Lord’ hat eine Schwäche.
Ich habe sie raus gefunden.
Nun stehe ich da. Das grüne Licht leuchtet vom Becken in mein Gesicht. Ich sah Leichenblass aus. Bald bin ich auch einer von ihnen. Doch das ist es mir wert…
Das falsche Medaillon hielt ich in der Hand und ich war bereit diesen Trank zu trinken, wohl wissend, was mit mir passieren wird.
Ich gab meinem Hauselfen das Medaillon und hörte mich die Worte sagen.
„Kreacher, es wird alles gut. Tausche die Medaillons aus. Kehre zurück nach Hause und zerstöre das Medaillon. Verrat aber niemanden, was ich getan habe.“
Bevor ich den ersten Schluck nahm, schloss ich die Augen und sah meinen Bruder. Er lächelt mir zu. Ich lächle zurück.
Dann trinke ich…
Diese Schmerzen… sie waren unbeschreiblich… und dann sehe ich noch einmal, wie mein Bruder mich verlässt.
Mich dürstet. Ich brauche Wasser. Ich trinke und kalte Hände ziehen mich in die Tiefe….
Mein letzter Gedanke:
Bruder… Es tut mir leid… Ich hab dich lieb…
Dann wurde ich einer von ihnen…
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