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Fanfiction

Nights In White Satin - „Wer hat gesagt, dass ich dich nicht leiden kann, Rose Weasley?“

von inlovewithbooks

-1-
„Wer hat gesagt, dass ich dich nicht leiden kann, Rose Weasley?“


Das rothaarige Mädchen schritt aus dem Haus und stülpte sich ihre türkisene Mütze über.
Der Schnee glitzerte im milden Sonnenschein und ließ die ganze Welt wie verzaubert wirken.

Rose Weasley liebte den Winter; die gemütliche Stimmung, die Schneeballschlachten mit Albus, Lily, Hugo, Teddy und James und die Geschenke an Weihnachten. Die kleinen Schneeflocken, die sich immerzu in ihrem Haar verfingen, das Zusammentreffen ihrer Großfamilie an Heiligabend, das Lesen eines Romans in ihrem Lieblingssessel neben dem Kamin und das Plätzchenbacken mit ihrer Mutter, Tante und Cousine- all diese Dinge stimmten Rose glücklich.

Der Geruch von Lebkuchen und heißer Schokolade lag wie eine Schutzhülle über der Welt. Rose sog tief Luft ein und schritt den verschneiten Weg entlang.

Sie war auf dem Weg zu Albus, mit dem sie heute zusammen in der Winkelgasse die letzten Geschenke besorgen wollte- es waren immerhin nur noch drei Tage bis Weihnachten. Ein paar Geschenke hatte sie zwar schon, jedoch fehlten ihr noch welche, mitunter auch das für Albus.

Albus und Rose waren beste Freunde, seit sie denken konnte- noch nicht mal die Tatsache, dass Albus in Slytherin und Rose in Gryffindor war, konnte die beiden trennen. Zwar waren die beiden Häuser seit dem Krieg nicht mehr so verfeindet wie zuvor, jedoch war eine Freundschaft zwischen Löwen und Schlangen selten.

Dieses Jahr war Rose und Albus’ vorletztes Jahr auf Hogwarts, was das Mädchen traurig stimmte. Am liebsten wäre sie die Winterferien in Hogwarts geblieben, um ihrer besten Freundin Alice Longbottom Gesellschaft zu leisten, jedoch hatten es ihr ihre Eltern nicht erlaubt, weil sie meinen, dass Weihnachten ein Fest der Familie sei.

In Gedanken versunken kam sie an der Haltestelle, die sie in das Herz Londons bringen würde, an und stieg in die U-Bahn, welche sofort losfuhr.

Rose setzte sich auf einen der Sitze und belauschte ein Gespräch zweier Mütter rechts neben ihr, die sich über ihre Söhne unterhielten. Beide Kinder würden dieses Jahr ein Handy geschenkt bekommen.
Rose wusste durch Muggelkunde zwar, was Handys waren, jedoch hatte sie keine Ahnung, was Muggel daran so toll fanden; Eulen waren doch viel praktischer!

Kopfschüttelnd stieg sie an der passenden Haltestelle aus der U-Bahn und machte sich auf den Weg zur Winkelgasse. Ganz Muggellondon war in Weihnachtsstimmung; Lichterketten schmückten die vielen Geschäfte und Häuser, tausende Stände verkauften verschiedenste weihnachtliche Kleinigkeiten (von bunten Duftkerzen bis zu verkitschten, dickbäuchigen Engeln, farbigen Windspielen und Glühwein) und fast jeder lief glücklich und mit Tüten vollgepackt durch die Straßen.

Rose erreichte endlich den tropfenden Kessel und durchquerte den Pub.
Als sie in der Winkelgasse stand, staunte sie nicht schlecht; Sternschnuppen, kleine Engel und vergrößerte, leuchtende Schneeflocken schwebten in der Luft, vor ein paar Geschäften verschenkten Miniaturweihnachtsmänner kleine Pakete an Kinder und von irgendwo her sang jemand Weihnachtslieder.

Lächelnd hielt Rose Ausschau nach Albus und entdeckte ihn vor Qualität für Quidditch- typisch Albus, dachte sie sich, er liebte Quidditch über alles und spielte in der Slytherinmannschaft als Sucher.
Rose rannte auf ihn zu und umarmte ihn.

„Bei Merlin, Rose, hast du mich erschreckt!“, Albus erwiderte lachend ihre Umarmung.

„Gehen wir los?“, fragte Rose, als sie sich von ihm löste.

„Gleich, Scorpius ist gerade drinnen und kauft sich etwas“, meinte Albus.

Es dauerte ein paar Sekunden, bis Rose begriff, was er da gesagt hatte.

„Scorpius? Du meinst doch nicht etwa Malfoy?!“, entrüstet sah Rose ihren besten Freund an, als dieser nickte.

„Wieso hast du mich nicht vorgewarnt? Du weißt doch, dass er mich nicht abkann! Jetzt muss ich mir den ganzen Tag Beleidigungen anhören! Reicht es nicht, dass ich ihn in Hogwarts sehe?! Nur weil du Malfoy magst, musst du ihn nicht gleich mitschleppen! Wenn ich gewusst hätte, dass diese nervige, unterbemittelte Blondine hier ist, wäre ich gar nicht erst gekommen!“

„Was für eine nette Begrüßung, Weasley“, Rose fuhr herum und blickte in Scorpius’ grinsendes Gesicht.

Genervt stöhnte sie auf.

„Rose, bitte reg’ dich nicht auf! Ich habe dir nur nichts gesagt, weil ich genau wusste, dass du sonst nicht kommen würdest. Außerdem kennt ihr beiden euch gar nicht wirklich, gebt euch bitte mal eine Chance!“, Albus sah Rose etwas zerknirscht von der Seite an, „Es würde mir echt viel bedeuten, wenn ihr einen Tag mit mir verbringen würdet, ohne Streitereien!“

Rose und Scorpius sahen sich einen Moment lang an. Da streckte Scorpius seine blasse Hand aus.

„Scorpius“

Roses Blick wanderte ungläubig von Scorpius’ Gesicht zu seiner Hand und wieder zurück. Schließlich ergriff sie sie. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihrer Hand aus und Rose zog sie schnell zurück.

„Rose“

Sie meinte, einen Anflug eines Lächelns auf seinem blassen Gesicht zu sehen.

Albus strahlte seine beiden besten Freunde an- er hatte nicht damit gerechnet, dass er die beiden so schnell überreden konnte.

„Wohin gehen wir zuerst? Also ich brauche noch Geschenke für Mum, Hermine, Scorpius’ Eltern und Lily. Was fehlt euch noch?“, fragend sah Albus zu seinen Freunden.

„Mir fehlen noch viele, ich muss noch die ganzen Geschenke für euch und eure Familien besorgen, schließlich habe ich erst gestern erfahren, dass wir mit euch feiern werden“, Scorpius blickte nachdenklich in die Luft, während Rose nach Luft schnappte.

„Ihr- Ihr feiert mit uns Weihnachten?“

„Ja, haben dir Ron und Hermine nichts gesagt?“, Albus strahlte Rose an.

„Ihr verarscht mich, oder?“, der Zweifel in Roses Stimme war unüberhörbar.

„Nein, Röschen, das ist mein voller Ernst“, Rose schnaubte auf. Sie hasste es, wenn Albus sie so nannte.

„Ihr werdet nicht kommen, oder?“, wandte sich nun die Rothaarige an Scorpius.

„Doch“, Roses Augen weiteten sich vor Entsetzten.

„Das ist nicht euer Ernst! Ich finde eure Scherze gar nicht lustig“, fauchte sie los- schon öfters war sie Opfer von Albus’ Streichen geworden, was ihr sehr missfiel.

„Rose, das ist mein vollkommener Ernst“

„Jetzt hör mir mal zu, Albus Severus Potter! Das ist überhaupt nicht komisch, du sagst mir jetzt auf der Stelle die Wahrheit! Ich glaube dir kein bisschen, dass wir mit Mal- Scorpius und seiner Familie feiern werden!“

Scorpius, der Rose schmunzelnd beobachtet hatte, holte ein Stück Pergament aus seiner Winterjacke und hielt es ihr hin.

„Was ist das?“, misstrauisch sah sie Scorpius an.

„Die Einladung“, lautete seine knappe Antwort.

Rose nahm das Pergament entgegen und fing an zu lesen. Als sie fertig war, stand ihr der Mund offen.

„Oh“, skeptisch untersuchte sie das Papier, ob etwas auf eine Fälschung hinwies.

„Rose“, fing Albus an, „Rose, du kannst aufhören, das Pergament zu untersuchen. Es ist keine Fälschung! Scorpius und seine Eltern werden Weihnachten mit uns feiern.“

Rose atmete langsam ein und wieder aus. Die ganze Situation kam ihr so unrealistisch vor- Weihnachten mit Malfoy. Allein der Gedanke daran ließ sie erschaudern. Weihnachten ist ein Fest der Familie, hörte sie die Stimme ihrer Mutter im Kopf. Pff! Da hätte sie genauso gut in Hogwarts bleiben können.

Aber was brachte es ihr, sich jetzt darüber aufzuregen? Sie konnte eh nichts mehr an der Situation ändern- es war schon längst beschlossen worden.

Über ihrem Kopf schwebten zwei der Engel und sie bemerkte, dass der Gesang, den sie vorhin vernommen hatte, von den kleinen Kreaturen stammte. Sie sangen verschiedenste Weihnachtslieder mit ihren glockenhellen Stimmen, was Rose irgendwie zum Lächeln brachte.

Die beiden Jungs tauschten einen verwunderten Blick; sie hatten eigentlich mit einem sehr lauten, typischen Rose-Wutanfall gerechnet. Als Rose die beiden verblüfften Gesichter sah, musste sie leise anfangen zu lachen. Daraufhin schauten die Schlangen noch erstaunter drein und nun gab es für die Rothaarige keinen Halt mehr; lauthals lachte sie los. Mit Lachtränen in den Augen hielt sie sich an Albus fest, da sie sich selbst nicht mehr halten konnte.

Da stimmte Scorpius in ihr Gelächter ein. Albus stand nur daneben und verstand die Welt nicht mehr- hatte er irgendetwas verpasst?
Nachdem die beiden sich wieder eingekriegt und Albus erklärt hatten, dass es ein grundloser Lachanfall gewesen sei, liefen die drei weiter.

„Rose, für wen fehlen dir noch Geschenke?“, erkundigte sich Albus nun, um ein Gespräch anzufangen.

„Naja, eigentlich haben mir nur noch die für Teddy und dich gefehlt, aber jetzt brauche ich auch noch Geschenke für Scorpius und seine Familie. Was könnte man deinen Eltern schenken, Scorpius?“, betont höflich wandte sie sich dem Platinblonden zu.

„Ähm, mein Vater findet Quidditch toll und meine Mutter mag Schmuck. Ich glaube, sie finden Muggelsachen auch ziemlich interessant“

„Muggelsachen?“, Rose hob eine Augenbraue hoch.
Sie hätte nicht gedacht, dass eine reinblütige Familie wie die Malfoys an Muggelsachen interessiert war.

„Ja, besonders diese Spiele, die man auf einem Brett spielt, finden sie toll!“, meinte der Slytherin.

Innerlich musste Rose lächeln. Sie hatte sich soeben entschieden, was sie den Malfoys schenken würde.

„Können wir dann später noch nach Muggellondon? Bitte!“, flehend sah sie die beiden Jungs an.

„Von mir aus gerne“, lachte Scorpius.

„Na klar, aber ich habe nur bis um sechs Zeit, dann soll ich nach Hause kommen; Freunde kommen heute Abend zu Besuch und ich muss da sein“

„Das schaffen wir schon, es ist ja erst um vier!“, meinte Rose zuversichtlich.

Vor Weasleys Zauberhafte Zauberscherze blieben die drei stehen und Albus und Scorpius liefen sofort in den Laden.

Rose hingegen starrte Gedankenverloren auf einen kleinen Gedenkspruch für Fred, den George nach seinem Tod dort angebracht hatte. George führte nach Freds Tod das Geschäft gemeinsam mit Angelina, seiner Frau, und seinem besten Freund Lee weiter, und meinte, dass dies das einzig Richtige sei; Fred hätte nie gewollt, dass er den Laden aufgibt.

Dieses Jahr feierten Angelina und George kein Weihnachten mit ihnen; sie besuchten über Heilig Abend Freunde in Amerika und würden erst wieder im Neujahr nach London zurückkehren.
Nun folgte Rose Scorpius und Albus in den Laden und blickte sich um. In jedem Winkel des Geschäfts schien irgendetwas anderes zu stehen, von Liebestränken bis hin zu Kotzpastillen, kleinen Feuerwerken oder laut schrillenden, wegrennenden Weckern.

Eine Ecke war weihnachtlich Gestaltet; Weihnachtsmänner, Rentiere und Sternschnuppen aus Schokolade, Sternschnuppen und Christbaumkugeln aus einer glasartigen Substanz, tanzende Weihnachtsbäume und bunte Geschenke standen auf einem riesigen Tisch.

Rose näherte sich interessiert den Sachen und las die Beschreibungen zu den verschiedenen Dingen durch.

Du willst es deinem Erzfeind oder deinen Geschwistern mal so richtig heimzahlen? Schenke ihnen Weasleys Schokoladen-„Leckereien“ und sie werden ihr blaues Wunder erleben!

Rose musste an Scorpius und sich denken.
Die beiden hatten sich schon immer gerne Streiche gespielt und versucht, in der Schule besser als der jeweils andere zu sein. Klar, heute benahmen sie sich mal etwas erwachsener als sonst, aber die Verlockung war schon sehr hoch; sollte sie ihm als kleinen Scherz etwas hiervon schenken?

„Denk gar nicht erst dran“, raunte eine Stimme hinter ihr.

Rose zuckte zusammen und drehte sich um.
Scorpius hatte ebenfalls das Schild zu der Schokolade gelesen und grinste sie nun an.
Sie erwiderte das Grinsen unwillkürlich.

„Wer hat gesagt, dass ich an dich gedacht habe?“, neckisch sah sie ihn an, woraufhin er nur noch breiter grinste.

„Ich glaube, dass ich dich nach fast sechs Jahren etwas einschätzen kann, Rose“, zwinkerte er, während er ihren Namen extra betonte.

„Da wäre ich mir mal nicht so sicher, Scorpius, bei deiner Gehirnkapazität“, ein schelmisches Grinsen breitete sich auf Roses Gesicht aus.

Daraufhin lachte Scorpius kurz auf.
„Wir wollen doch nicht etwa wieder in die alte Feindschaft verfallen, Röschen, denk an dein Versprechen gegenüber Albus“, entsetzt blickte die Rothaarige ihn nun an. Hatte er sie gerade echt Röschen genannt?!

„Das würde mir niemals in den Sinn kommen, Scorpi, schließlich haben wir es Albus ja versprochen“

„Was meinst du, sollen wir Albus eines der Geschenke hier kaufen? Wird ihm sicherlich super gefallen, dass ihm seine besten Freunde etwas gemeinsam schenken“, Scorpius hielt ein grün-violettes Geschenk hoch und grinste.

„Natürlich doch, was ist da überhaupt drinnen?“, fragte Rose neugierig und belustigt zugleich.

„Eine spezial-Mischung der beliebtesten Weasley-Scherze. Kostet eigentlich fünfzehn Galleonen, aber da du ein Familienmitglied bist, kannst du es für zehn haben!“, Lee tauchte hinter Scorpius auf.

„Wir nehmen es!“, meinte Rose entschlossen; sie wusste genau, dass Scorpius seinen Vorschlag eigentlich nur scherzhaft gemeint hatte.

Der Slytherin schaute etwas verwundert vom Geschenk und Rose hin und her, was Rose mit Genugtuung feststellte. Sie liebte es, ihn bloß zu stellen.

„Super!“, Lee strahlte die beiden an, „Ich lege es schon mal an die Kasse, ja?“
Er wuselte mit dem Geschenk in der Hand davon.

„Was kann man dir eigentlich schenken, Rose?“, Scorpius stand nun dicht neben Rose, welche etwas errötete.

„Mir? Ähm, eigentlich habe ich dieses Jahr keine großen Wünsche gehabt. Was wünschst du dir?“, Roses braune Augen sahen in Scorpius’ graue.

Doch bevor dieser antworten konnte, tauchte Albus auf.

„Und? Habt ihr schon etwas gefunden? Ich brauche jetzt nur noch Geschenke für Mum und deine Eltern, Scorp!“

„Ich sehe mich noch um, ich habe echt keine Ahnung, was man euren Familien schenken könnte!“

„Also für Hugo, Lily und James kannst du etwas von hier kaufen, meinem Vater und Ron auch, die beiden lieben Scherzartikel, bei meiner Mutter, Tante und Rose wird es schon etwas schwieriger“, plapperte Albus los und wollte Scorpius mit sich ziehen.

Rose, die eigentlich nicht vorhatte, sich noch länger in dem Scherzartikelladen aufzuhalten, hielt Scorpius zurück.

„Scorpius? Ich bezahle schnell das Geschenk, dann werde ich mich draußen nach anderen Geschenken umsehen, ja? Ich muss dann noch zu Gringotts, Geld umtauschen, das Geschenk für deine Eltern kann ich ja schlecht mit Galleonen bezahlen“, meinte Rose.

„Okay, wir treffen uns in einer Stunde vor Gringotts! Dann ist es halb sechs, wir hätten also noch etwas Zeit, um in Muggellondon das Geschenk zu kaufen“, Scorpius warf einen schnellen Blick auf seine
Armbanduhr.

„Okay, bis dann! Und seid pünktlich!“

Die Rothaarige ging zu den Kassen und bezahlte Albus’ Geschenk. Erleichtert, ein Geschenk weniger besorgen zu müssen, lief sie aus dem proppenvollen Geschäft.

Als sie aus der großen Tür trat, blies ihr eiskalte Luft ins Gesicht. Sie wickelte ihren Schal enger um den Hals und stiefelte in Richtung des Kramgeschäfts der Winkelgasse. In dem Laden wurde sie immer fündig, weshalb sie auch ziemlich zuversichtlich war, hier etwas für Teddy und Scorpius zu finden.

Rose machte die schwere Holztür ins Innere des Geschäfts auf. Drinnen war es mollig warm und Rose schälte sich sofort aus ihrem schwarzen Mantel.

„Guten Tag“

Als Rose eintrat, blickte der Verkäufer hinter dem vollgestellten Tresen kurz von seinen Unterlagen auf.

„Guten Abend“

Kaum hatte Rose den Mann gegrüßt, stöberte sie los. Sie lief zu den vielen Bücherstapeln, jedoch war keiner der Titel wirklich ansprechend.
Sie wandte sich ab und schaute sich andere Sachen an.

Ihr Blick blieb an einer goldenen Kette hängen, deren Anhänger ein Löwe war. Schade, dass sie Alice schon ein Geschenk gekauft hatte, die Kette hätte ihr sicherlich super gefallen, stellte Rose enttäuscht fest.

Als sie die verschiedensten Dinge auf einem der dunklen Holztische betrachtete, wurde Rose schließlich fündig; eine slytheringrüne Feder, die im Licht silbern schimmerte und Fehler selbst beglich und grüne Tinte- das perfekte Geschenk für eine Schlange, genau genommen für Scorpius.

„Entschuldigung? Wie viel wollen sie für diese Feder und die Tinte haben?“, erkundigte sie sich bei dem Verkäufer.

„Neun Galleonen“, antwortete dieser. Rose beschloss, die Feder zu kaufen, jedoch wollte sie erst einmal nach einem Geschenk für Ted gucken.

Gerade als die Rothaarige die Sucherei aufgeben wollte, entdeckte sie ein paar Hefte, welche versteckt unter Stoffen, die alle paar Sekunden ihr Motiv änderten, lagen.

Der Klitterer stand auf den Bunt illustrierten Heften. Rose lächelte breit- sie hatte Teddy schon öfters beim Lesen eines solchen Magazins entdeckt, sie selbst fand die Dinge, die Der Klitterer schrieb, etwas fragwürdig, jedoch schien Ted ganz angetan davon zu sein. Diese hier waren wahrscheinlich alt, doch Teddy würde es sicherlich nichts ausmachen.

Rose stand grinsend auf und kaufte die Sachen.

„Schönen Abend!“, rief sie dem Verkäufer noch zu, als sie aus der Tür trat.

Jetzt fehlte nur noch das Geschenk für Scorpius’ Eltern. Ein kurzer Blick auf ihre Armbanduhr verriet Rose, dass sie noch zehn Minuten Zeit hatte, bis sie sich mit Scorpius und Albus treffen würde. Wie schnell die Zeit doch verging!

Sie schlenderte herum und sah den Hexen und Zauberern zu, wie sie lachend und miteinander tuschelnd von Laden zu Laden bummelten.
Mittlerweile war es schon dunkel geworden und die etlichen Laternen in der Winkelgasse warfen rosarotes Licht auf die breite Straße.
Die Engel, Sternschnuppen und Schneeflocken schwirrten noch immer in der Luft herum und leuchteten hell.

Rose beschloss, sich schon einmal auf den Weg zu Gringotts zu machen. Kleine Flöckchen vielen auf ihre roten Haare und schmolzen nach und nach.

Auf ihrem Weg kam Rose an einem kleinen Café vorbei und sie entschloss sich dazu, sich noch einen Kaffee zu kaufen.
Sie schritt in den kleinen, warmen Laden und bestellte und bezahlte das heiße Getränk.
Nach ein paar Minuten bekam sie es auch schon in die Hand gedrückt -der Kaffee war eine Winter-Edition, welche mitunter auch nach Zimt, Lebkuchen und Schokolade schmeckte- und sie lief schnellen Schrittes zurück in die Kälte.

Pünktlich um halb sechs kam sie bei Gringotts an. Die beiden Slytherins waren noch nicht da, was Rose nicht sonderlich wunderte; Pünktlichkeit war noch nie Albus’ Stärke gewesen.

Sie nahm einen Schluck des überaus leckeren Getränkes und blickte in den Himmel. Sie freute sich schon sehr auf Heilig Abend, Malfoy hin oder her. Das Einzige, was sie immer störte, war, dass sie die Geschenke erst am Morgen des 25. Dezembers aufmachen durfte- Rose war in solchen Sachen ziemlich neugierig und ungeduldig.

Was würde sie wohl dieses Jahr geschenkt bekommen? Sie hatte nur einen Wunsch geäußert, nämlich jede Menge neue Bücher. Träumerisch schloss sie die Augen.

Rose schlug sie nach ein paar Minuten wieder auf, um nachzuschauen, ob die beiden Jungs mittlerweile angekommen waren, doch Fehlanzeige! Wie Rose Unpünktlichkeit hasste.

Nach weiteren Minuten in der Kälte war ihr Kaffee schon fast ausgetrunken und die Straße wurde immer leerer. Rose schritt auf und ab, darauf hoffend, dass Albus und Scorpius bald kommen würden.

Doch als es viertel vor war, reichte es ihr. Ihren Kaffee hatte sie bereits ausgetrunken und nun lief sie in die Zaubererbank hinein und tauschte ein paar Galleonen um. Nach nur kurzer Zeit schritt sie schon wieder aus Gringotts.

Albus und Scorpius waren noch immer nicht aufgetaucht und sie beschloss, sich in Richtung Weasleys Zauberhafte Zauberscherze aufzumachen, um Scorpius und Albus zu holen.

Auf der Hälfte des Weges kamen ihr Albus und Scorpius lachend entgegen. Wütend sah sie die Jungs an.

„Albus! Scorpius! Wo wart ihr?! Ich habe fünfzehn Minuten in der Kälte auf euch gewartet! Wieso seid ihr nicht gekommen?! Wir wollen doch noch in Muggellondon einkaufen gehen!“

„Rose, tut uns echt leid, wir wurden aufgehalten“

„Aufgehalten? Ah ja, tolle Ausrede, Albus!“, sie stemmte ihre Hände in die Hüfte und fixierte ihren Cousin.

„Es war meine Schuld, ich habe lange kein Geschenk für dich gefunden“, meldete sich Scorpius nun zu Wort, woraufhin Rose sich ihm zuwandte.

Nachdem sie innerlich bis zehn gezählt hatte, antwortete sie schließlich.

„Können wir jetzt gehen?“, trotzig blickte sie auf die beiden Jungs hinab, wonach eine kurze Pause folgte.

„Ähm, Rose? Es tut mir echt leid, aber ich muss nach Hause gehen“, meinte Albus schließlich leise.

„Toll, klasse gemacht, dann habe ich eben kein Geschenk für Scorpius’ Eltern, meine Schuld ist es nicht.“, beleidigt und enttäuscht wandte sie sich ab.

Die beiden Schlangen wechselten einen vielsagenden Blick; sie dachten an genau dasselbe.

„Rose, ähm, Scorp und du, ich meine, ihr könntet doch- Würde es dir etwas ausmachen, wenn-“

„Er will sagen, dass ich noch Zeit habe, um mit dir nach Muggellondon zu gehen- natürlich nur, wenn du willst“, unterbrach Scorpius Albus’ Gestammel.

„Wir beide“, setzte Rose nach einer kurzen Pause an und deutete zwischen sich und Scorpius hin und her, „Sollen gemeinsam nach Muggellondon gehen?“

„Wieso nicht? So könntet ihr euch auch noch besser kennenlernen“

„Also ich habe kein Problem damit“

Albus und Scorpius fixierten Rose; der eine erwartend, der andere neugierig.
Rose atmete hörbar aus.

„Na gut“, gab sie sich schließlich geschlagen.

Hatte sie sich gerade echt darauf eingelassen, mit ihrem absoluten Erzfeind durch Muggellondon zu spazieren? Innerlich schlug sie sich mit der flachen Hand gegen den Kopf. Jedoch musste sie zugeben, dass Scorpius’ Gegenwart nicht so schlimm war, wie sie immer gedacht hatte.

Scorpius und Albus lächelten sie an.

„Ich wusste, dass du nicht nein sagen würdest!“, enthusiastisch legte Albus Rose seinen Arm um die Schultern und zog sie an sich heran.

„Pass auf, was du sagst, noch kann ich meine Meinung ändern!“, zwinkerte Rose ihm zu und die drei liefen in Richtung tropfender Kessel los.

„Das würdest du nie wagen, Röschen“ Na warte, was er konnte, konnte sie auch!

„Tss, willst du mich etwa auf die Probe stellen, kleiner Schnuckelfurz?“, Rose lächelte Albus süffisant an, während Scorpius neben Albus einen aufkommenden Lachanfall unterdrückte.

„Du wagst es, mich so zu nennen? Na warte, Cousinchen!“, blitzschnell hob Albus Rose hoch und schmiss sie trotz lautem Protest und Entschuldigungen in einen der Schneehügel am Straßenrand.

Jetzt konnte Scorpius sich nicht mehr halten und lachte laut los. Auch Albus musste lachen; Rose sah auch zu unbeholfen aus, wie sie da in diesem riesigen Haufen Schnee saß.
Diese zog gespielt beleidigt eine Schnute und versuchte, sich wieder aufzusetzen, was ihr jedoch missglückte.
Verzweifelt sah sie die Schlangen an, die sich vor Lachen noch immer schüttelten.

„Jungs? Könnt ihr mir helfen?“

„Nur wenn du das Zauberwort sagst“, grinste Scorpius ihr zu, woraufhin sie empört aufschnaubte.

„Bitte“, meinte sie schließlich und Scorpius kam mit ausgestreckter Hand auf Rose zu.

Sie ergriff seine trotz der Kälte warme Hand und ließ sich hochziehen. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr Rose an ihrer Hand- halt, nein, stopp! Scorpius’ Berührung durfte keinesfalls angenehm auf sie wirken, ermahnte sie sich selbst.

Mit einem Trockenzauber war ihre Kleidung wieder in normalem Zustand und sie liefen weiter, bis sie am tropfenden Kessel ankamen. Von hier aus trennten sich die Wege der drei Schüler.

„Bis Weihnachten, Albus“, Rose umarmte Albus herzlich und ließ wieder von ihm ab.
„Wir schreiben uns, ja?“

„Jaja, Röschen“, lächelte Albus und schlug in Scorpius’ Hand ein.

„Bis bald, Scorp“

Scorpius und Rose sahen Albus dabei zu, wie er hinter der nächsten Straßenecke verschwand, und machten sich selbst auf den Weg.

„Wo willst du eigentlich hin?“, unterbrach Scorpius die Stille zwischen ihnen.

„Es gibt ein großes Spielwarengeschäft, da werden wir sicherlich fündig. Was für Brettspiele habt ihr denn schon?“

„Ähm-“, Scorpius legte seine Stirn in Falten, „Ärger dich nicht, Mensch heißt glaube ich eines...hm...dann haben wir noch Lonopomy oder so“

„Meinst du zufälligerweise Mensch ärger dich nicht und Monopoly?“, lachte Rose- durch ihre Mutter und Muggelkunde kannte sie ein paar der bekanntesten Muggelspiele.

„Ähm, ja, kann sein“

„Was meinst du, soll ich deinen Eltern Scrabble schenken?“

„Scra- was?“, verdutzt sah der Platinblonde auf Rose hinab, welche kicherte.

„Scrabble. Es ist ein beliebtes Muggelspiel, in welchem man Buchstabenplättchen zur Verfügung hat, und mit diesen Muggelwörter bilden muss, die es in Wirklichkeit gibt, zudem müssen diese an dem vorherigen gelegten Wort anschließen können. Verstehst du’s?“

„Äh, nein, nicht wirklich, aber ich werde es sicherlich mit meinen Eltern spielen, da lerne ich schon irgendwie die Regeln“, beide lachten kurz.

Sowohl Rose als auch Scorpius fühlten sich in dieser neuen, freundschaftlichen Situation etwas komisch, jedoch fanden es beide irgendwie angenehm.

„Wie bist du vorhin eigentlich auf Schnuckelfurz gekommen?“, die Neugierde in Scorpius’ Stimme war unüberhörbar und Rose musste schmunzeln.

„Mein und sein Vater haben ihn früher so genannt, weil er mit fünfeinhalb noch immer seinen Schnuller brauchte und im Schlaf immer, nun ja, gefurzt hat. Die beiden ziehen ihn jetzt immer noch damit auf- aber wehe, du sagst ihm, dass ich dir davon erzählt habe, ihm ist das total peinlich!“

„Gut zu wissen“, Scorpius’ Mundwinkel zuckten.

„Bei Merlin, Albus tut mir jetzt schon leid. Du wirst ihn wohl für immer damit aufziehen?“

„Genauso wie ich dich für immer mit Röschen aufziehen werde“, bestätigte er ihre Frage grinsend, was Rose zum Aufstöhnen brachte.

„Dein Ernst?“

„Glaubst du etwa, ich mache Späße, Röschen?“

„Scor-pi-us“, nach jeder kurzen Pause boxte Rose ihm leicht auf den zugegebenermaßen muskulösen Oberarm.

„Ja?“, belustigt beobachtete er ihre halbherzigen Versuche, ihn zu schlagen.

„Du bist blöd“, meinte Rose schließlich wie eine eingeschnappte dreijährige, als sich plötzlich ihr Gesicht aufhellte.
„An Weihnachten werde ich deine Eltern mal nach deinen Spitznamen fragen!“, ihre Augen leuchteten und jetzt war es Scorpius, der aufstöhnte.

„Und was ist, wenn ich keine Spitznamen habe?“

„Das glaube ich dir nicht! Jeder hat irgendeinen peinlichen Spitznamen“, entgegnete Rose zuversichtlich, „So, wir sind da“

Die Gryffindor betrat den überfüllten Spielzeugladen und Scorpius folgte ihr in das knallbunt eingerichtete Geschäft. Ein kleines, in rosatönen gekleidetes Mädchen lief überglücklich mit einer pinken Puppe in der einen und ihrer Mutter an der anderen Hand an ihnen vorbei. Angewidert verzog Scorpius sein Gesicht.

„Wie kann man pink nur toll finden?“, stellte er sich eher selbst die Frage.

„Keine Ahnung, Lily findet pink auch total super- ich hingegen finde es schrecklich“, antwortete Rose ihm und schob sich tiefer in das Getümmel, in Richtung Brettspiele.

„Was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe? Lass mich raten, Grün?“

„Nein, blau und schwarz. Deine?“, beantwortete die Schlange Roses Frage.

„Grün“

„Wirklich? Eine Gryffindor, die grün mag?“, verblüfft schaute Scorpius den Rotschopf vor sich an.

„Ja, stell dir vor“, lautete ihre knappe Antwort, „Hier sind wir...jetzt müssen wir nur noch das richtige Spiel finden“

Was sich als relativ einfach herausstellte- es gab sogar einen eigenen Tisch für das Muggelspiel.
Scorpius nahm ein Scrabble und beäugte es argwöhnisch.

„Muss man da Muggelwörter legen?“, entsetzt blickte er das Brettspiel zu seinen Händen an.

„Ja“, grinste Rose und zog Scorpius, welcher undeutliche Sachen vor sich hin nuschelte, mit zur Kasse, vor der die Muggel Schlange standen.

„Bei Salazar! Das wird Ewigkeiten dauern, bis wir dran kommen!“, bestürzt schaute Scorpius auf die vielen Muggel vor sich.

Rose hingegen zog Scorpius mit sich zum Ende der Schlange.

„Das ist doch nicht dein Ernst! Wie lange wollen wir hier anstehen? Zwei Tage? Alles nur für ein dämliches Geschenk“

„Hast du etwa einen besseren Vorschlag?“, daraufhin sagte Scorpius nichts.

„Siehst du? Uns bleibt nichts anderes übrig“

Beide gingen ihren eigenen Gedanken nach, während sie in der Schlange immer weiter nach vorne rückten.

Roses Blick wanderte durch den Laden. Die Regale an den hohen Wänden waren voll mit Muggelspielzeug und überall wuselten Muggel herum- zum Hauptteil Eltern, die noch Geschenke besorgten. Nur selten sah man ein Kind zwischen den Regalen hervorlugen oder zwischen den Beinen der Eltern herumtoben.

„Willst du meine Mutter eigentlich echt nach meinen Spitznamen fragen?“, riss Scorpius Rose aus ihren Gedanken.

„Hm? Eigentlich hatte ich das schon längst vergessen, danke für die Erinnerung!“, zwinkerte sie ihm zu, „Du hast doch nicht etwa Angst, dass sie etwas ausplaudert?“

Rose grinste innerlich- machte er sich etwa echt darüber Gedanken?

Scorpius stöhnte nur auf und schob Rose zur Kasse, da sie nun dran waren. Die Rothaarige bezahlte das Spiel und lief glücklich aus dem Laden.

„Danke“, sagte sie, nachdem die beiden wieder auf der verschneiten Straße standen.

„Immer wieder gerne, aber wofür denn genau?“

„Dass du noch mitgekommen bist, obwohl wir uns nicht leiden können“, Rose lächelte Scorpius leicht an.

„Wer hat gesagt, dass ich dich nicht leiden kann, Rose Weasley?“, er tat einen Schritt auf Rose zu, welche ihn ungläubig ansah.

Als ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander getrennt waren, hielt Rose die Luft an. Braune Augen trafen auf sturmgraue und Rose verfing sich in Scorpius’ wunderschönen Augen. Wunderschön? Hatte sie Scorpius Malfoys Augen gerade echt als wunderschön bezeichnet?

Schockiert trat sie einen Schritt nach hinten und stieß prompt mit einem Muggel zusammen. Kurz bevor sie eine Begegnung mit dem Boden machte, wurde sie aufgefangen- von niemand geringerem als Scorpius.
Verwirrt sah sie ihm abermals in die Augen.

Was war heute nur los mit ihr? Sonst reagierte sie nie so auf Jungs, geschweige denn Scorpius Malfoy. Obwohl Scorpius schon relativ gut aussah- Stopp! Rose stellte sich wieder normal hin. Das hatte sie gerade nicht ernsthaft gedacht, oder?
Bei Merlins karierter Unterhose!
Scorpius sah nicht gut aus!

Okay, seine blonden Haare schrien geradezu danach, durchwühlt zu werden, in seinen Augen konnte man sich wunderbar verfangen und seine rosa Lippen luden buchstäblich dazu ein, geküsst zu werden, aber- na gut, er sah gut aus. Verdammt gut. Wieso war ihr das nur noch nie aufgefallen?

Entsetzt von ihren eigenen Gedanken starrte sie Scorpius an.
Hatte er ihr einen Liebestrank eingeflößt? Was war nur los mit ihr?

„Rose? Wollen wir gehen?“

Mechanisch nickte diese und lief neben ihm her, bedacht darauf, ihn nicht zu berühren, was bei dem Gedränge relativ schwer war.

„Alles klar bei dir? Du siehst so blass aus“, meinte Scorpius nach einer Weile.

„Ja, klar, was sollte sein?“, nervös kicherte sie.

„Ist dir kalt?“, ohne eine Antwort abzuwarten, legte Scorpius seinen Arm um Roses Schulter und drückte sie an sich. Bei Merlin! Ihr Herz klopfte so laut, dass sie dachte, es springe jeden Moment aus ihrer Brust.

„Wieso machst du das?“, platzte es aus Rose hinaus.
Scorpius lachte.

„Was meinst du, Röschen?“

„Warum bist du so nett zu mir?“, das Röschen überhörte sie großzügig.

„Warum hast du mir heute noch keinen Fluch aufgehalst?“, entgegnete er gelassen, woraufhin Rose schwieg.

Was sollte sie schon sagen? Sie wusste ja selbst nicht, was heute mit ihr los war. Morgen würde sicherlich alles vorbei sein, redete sie sich ein.

„Siehst du? Ich habe keine Ahnung, vielleicht bist du einfach doch nicht so schlimm, wie ich immer gedacht habe“

Ungläubig blickte sie zu Scorpius auf.

„Was?“, lachte er, „Du wolltest eine Antwort und jetzt hast du sie. Thema beendet?“

„Mhm, na gut“

„Wie kommst du nach Hause?“, wechselte er das Thema.

„U-Bahn, du?“

„Meine Eltern sind hier irgendwo noch essen, ich werde zu ihnen gehen. Ich bringe dich noch zu der Haltestelle, ja?“

„Musst du nicht, geh ruhig zu deinen Eltern, sie warten sicherlich schon“

Scorpius’ Mundwinkel zuckten.
„Will mich da etwa jemand loswerden? Weißt du Rose, man lässt Frauen nicht alleine bei Dunkelheit durch die Straßen spazieren“, daraufhin sagte Rose nichts mehr sondern lächelte in sich hinein. Scorpius Malfoy war ein Gentleman, wer hätte das gedacht?

Nach ein paar Minuten des Schweigens kamen sie an der Haltestelle an.

„Eine Minute, dann kommt die Bahn. Du musst nicht mit mir warten“

„Rose, ich werde bei dir bleiben, bis ich mir sicher bin, dass du in diese verdammte Bahn eingestiegen bist und nach Hause fährst“

„Äh, okay, danke“, Rose räusperte sich leicht.

Nach einer Weile hörte sie im Hintergrund die Geräusche einer ankommenden Bahn und auch Scorpius bemerkte es.

„Nun ja, dann bis Weihnachten“, er trat einen Schritt auf sie zu.

„Bis Weihnachten“, lächelte sie. Die Bahn kam neben ihr zum Stehen und Rose machte Anstalten, einzusteigen, als Scorpius sie zurückhielt.

Er zog sie in eine leichte Umarmung und seine Lippen streiften kurz ihre Wange. So schnell, wie das alles geschehen war, war es auch wieder vorbei.

Benommen stieg die Gryffindor in den Wagon.
Scorpius Malfoy hatte sie soeben geküsst- zwar nur auf die Wange, aber trotzdem!
Ihr Körper schien wie elektrisiert. Die Stelle, an der Scorpius’ Lippen sie berührt hatten, brannte.

Hippogreifkacke! Sie hatte sich doch nicht etwa in ihn verliebt?


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Zitat
Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz