Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Nur einer kleiner Valentinsscherz - Kapitel 3 – Ich glaub’s ja nicht!

von Odo der Held

Albus stand auf und lief unruhig in seinem Büro umher.
Das war die Höhe! Funktionierte Miss Acklands Zauber nicht korrekt? Nun ja, andererseits stimmte das bisherige, was er gelesen hatte, ja.
Plötzlich klopfte es an Albus Tür.

„Herein!“ Die Tür ging auf. „Oh, Severus. Du bist es. Wie kann ich Dir helfen?

Severus blieb eine Viertelstunde um mit ihm über eine Anfrage des Ministeriums zu sprechen und als er wieder weg war starrte Albus erneut auf die Liste.

Sein Zeigefinger suchte Severus‘ Namen, den er eben wohl überlesen hatte. Neben dem von Severus stand tatsächlich Hermine Granger und neben Miss Grangers Namen stand Severus Snape.

Als Albus eine Stunde später in seinem Bett lag und unter die mit Sternen übersäte Decke starrte, an der gerade ein kleiner Meteorit an einem anderen zerschellte, dachte er über Severus nach.

Der Krieg war lange vorbei. Ganz plötzlich und mit den letzten Worten: „Avada Kedavra“. Gebrüllt von Tom. Dann war er gefallen.

Severus war seit dem wieder Tränkelehrer. Er war der Allerbeste. Der beste Tränkelehrer, den ein Schüler sich nur wünschen konnte. Selbst wenn Severus‘ Methoden nicht immer die Einfühlsamsten waren.
Nichtsdestotrotz hielt Albus große Stücke auf Severus‘ Fachwissen um Tränke, Kräuter und Gegenstände die verflucht worden waren. In diesen Gebieten kannte sich Severus brillant aus. Dort machte ihm niemand etwas vor.
Selbst Remus, der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, könnte sich an Severus noch eine dicke Scheibe abschneiden wenn es um das dazugehörige Fachwissen oder Duelle ging. Aber leider, leider konnte Albus nicht zwei Fächer mit nur einem Lehrer besetzen. Und so blieb Severus bei den Tränken, Pomona bei den Kräutern und Remus bei der Verteidigung.

Aber was war mit Miss Granger?

Miss Granger…

Soweit Albus wusste war sie extrem schlau, sehr loyal zu Harry und zügelte Mr. Weasley und Harry, wenn die Pferde mal wieder mit ihnen durchgingen.

Bei manchen blöden Vorkommnissen war Miss Granger leider nicht zur Stelle gewesen. Albus erinnerte sich an die Sache mit Arthurs Auto in der Peitschenden Weide oder an Mr. Malfoy, der Harry im Hogwartsexpress die Nase gebrochen hatte. Aber nie und nimmer wären die beiden Jungs zum Spiegel Nehergeb vorgedrungen, wenn Miss Granger nicht da gewesen wäre.
Ein anderes böses Vorkommnis war der Versuch von Quirinus Quirrell Harrys Besen beim Spiel zu verhexen und Harry zu töten. Hätte Miss Granger da nicht mit List und Tücke eingegriffen, wäre Harry womöglich gestorben. Eigentlich hatte somit nicht nur Severus immer wieder auf Harrys Wohl aufgepasst, sondern auch Miss Granger. Albus vermutete aber stark, dass Harry dies sehr wohl bewusst war.

Aber wie in Teufels Namen kam der Zauber darauf, dass Severus und Miss Granger zusammenpassen könnten? Das war doch Wahnsinn!! Die beiden? Perfekt füreinander?

Albus fragte sich was Severus von Miss Granger hielt. Er fand sie mit Sicherheit ziemlich nervtötend. Albus wusste selbst sehr gut, wie eindringlich Miss Granger sein konnte, wenn sie etwas wissen wollte. Und Miss Granger kam bestimmt auch nur leidlich, und weil sie es musste, mit Severus klar. Er war ihr Lehrer, sehr intelligent und außerdem zynisch und meist ziemlich rüde.

Albus war auch klar, dass Miss Granger sich nur darauf eingestellt haben konnte, weil ihr nichts anderes übrig blieb und er die Quelle auch ihrer Intelligenz war.

Außerdem war es erst Anfang Februar und Miss Granger war offiziell Severus‘ Schülerin. Alles in allem sah es sehr schlecht für die beiden aus. Erstens kannten sie sich nicht richtig und zweitens durften sie eh kein Paar sein.

Dann ereignete sich etwas sehr Schlimmes.
Am Montag darauf erhielt Albus eine Eil-Eule vom St. Mungo Hospital für magische Krankheiten, in der stand, dass Timothy Eliot, der Muggelkundelehrer, bei einem Familienbesuch in London von einem Muggel-LKW angefahren und sehr schwer verletzt worden war.
Seine Ehefrau Tina hatte ihn schleunigst ins St. Mungos geschafft, wo er sich jetzt von den Verletzungen erholte. Der zuständige Heiler Robson erklärte in der Eil-Eule aber, dass eine Heilung bis Schuljahresende nicht abzusehen war.

Am gleichen Abend lag Albus wieder mal im Bett und sah die Sterne über sich an. Einen kleinen Stern direkt über sich hatte er so verzaubert, dass er aussah wie Gellerts Gesicht. Er lächelte Albus immer wieder an. Was soll ich nur tun?, fragte Albus Gellert im Stillen. Wo soll ich so schnell Ersatz für Tim finden?

Am nächsten Morgen betrat Albus das Lehrerzimmer und geriet in eine Unterhaltung zwischen seinen männlichen Lehrern. Diese besprachen die Noten der Schüler der Siebten Klassen wegen den Zeugnissen.
Albus setzte sich neugierig dazu und warf genauso wie Remus und Severus einen Blick auf Filius‘ Notenheft. „Die Besten sind immer noch Miss Granger, Miss Padma Patil und Mr. Zabini“, erklärte Filius seinen Kollegen gerade. „Alle bekommen von mir ein O im Zeugnis, wenn ihre Prüfung einwandfrei ist.“

„Das werden wohl alle hinbekommen“, sagte Remus nett.

Filius nickte und strahlte. „Oh, da bin ich mir sicher.“

„Was für Noten hat Miss Granger eigentlich?“, fragte Albus interessiert.

„Bestnoten“, antwortete Filius prompt und Remus nickte. Dann sah Albus Severus an. „Und bei Dir?“

„Obwohl sie viel zu viel auswendig lernt, weiß sie immer alles und kann alles korrekt wiedergeben. Wenn sie ihre Prüfung vernünftig hinter sich bringt, werde ich ihr ein O geben.“

Albus blickte gedankenverloren auf die Tischplatte. In ihm war eine Idee entstanden, die er sich noch mehrmals durch den Kopf gehen lassen musste.

Dann bedankte er sich bei den drei Kollegen für die Informationen und stand auf. An der Rückseite des Zimmers stand ein großes Regal mit vielen Fächern, an deren Unterseite die Namen der einzelnen Lehrer standen.

Albus suchte nach einem bestimmten Fach und holte alles raus, was drin gelegen hatte. Ein Federhalter, ein Arbeitsbuch, eine Packung Muggeltaschentücher und das Notenheft.

Darauf stand: Timothy Eliot

Albus wurde es schwer ums Herz. Der gute, liebe Tim lag jetzt im St. Mungo und seine Ehefrau bangte um dessen Leben.

Albus nahm die ganzen Sachen kurzerhand mit in sein Büro, setzte sich dann an den Schreibtisch und schlug das Notenheft auf. Interessanterweise hatte sich Tim zu jedem Schüler etwas aufgeschrieben. Bei Harry stand: Mutter muggelstämmig, Vater reinblütig, Vorkenntnisse vorhanden, arbeitet selten selbständig

Bei Miss Granger stand: Muggelstämmig, ausgezeichnete Vorkenntnisse, arbeitet sehr buchaffin.

Albus lachte laut. Das hatte Tim ja noch nett ausgedrückt: buch-affin.

Albus blätterte weiter zu den Noten. Er sah das, was er sich schon gedacht hatte: Miss Granger hatte durchweg Meisterniveau. Sie war muggelstämmig, ehrgeizig und eine sehr gute Schülerin.

Albus legte das Heft weg und blickte auf Godric Gryffindors Portrait an der Wand. Mutig war er gewesen, genau wie Miss Granger es war. Wäre er mutig genug um…?



Severus Snape kam einen Tag später, dem 14. Februar, gegen halb acht ins Lehrerzimmer und setzte Kaffee auf.

Wie jeden Morgen.
Und zwar für Rolanda, Rora und sich. Die anderen Kollegen tranken nur Tee.
Tee brachte ihm persönlich nichts, da sein Magen und seine Nerven lediglich auf Kaffee reagierten und nicht auf Tee.

Plötzlich ging die Tür auf und ein kleines Etwas trat hindurch. Sie grüßte ihn und setzte sich an den Lehrertisch.

„Sie haben sich in der Tür geirrt, Miss Granger“, raunte Severus sie verdattert an.

Sie lächelte freundlich und packte ihren Lederrucksack aus. „Nein, ich habe mich nicht vertan“, sagte sie nett, „ich bin hier schon richtig.“

Die Tür ging plötzlich auf und Albus trat ein. Gerade wollte Severus sich an seinen Chef wenden, als er sah wie Albus begann zu strahlen. „Ach, Sie sind schon da, Hermine. Wie schön! Dann wollen Sie gleich loslegen, ja?“

„Loslegen womit?“, fragte Severus verdutzt.

Albus schmunzelte ihn an. „Na, Hermine ist doch unsere Interims-Muggellehrerin!“

Professor Snape sah ehrlich entsetzt aus, wie er dort mit dem Kaffeelöffel und der Kanne in der Hand stand, fand Hermine, aber es belustigte sie und ihr entfuhr ein leises Kieksen.

„Muggellehrerin?“, raunte Professor Snape und blickte wegen dem Kieksgeräusch kurz zu Miss Granger hinüber. „Albus, das kann nicht Dein Ernst sein!“

„Doch, ist es. Hermine hat erstklassige Noten in Muggelkunde und vertritt Tim für den Rest des Jahres. Die anderen kommen auch gleich, dann kann ich die große Neuigkeit offiziell verkündigen.“

„In der Tat“, raunte Severus, „was für eine Neuigkeit!“

Die Lehrer trudelten nacheinander ein, und Hagrid und Remus sahen besonders verdutzt aus.

„Was macht sie hier?“, verlangte die ziemlich irritierte Sybill von Albus zu wissen.

„Das erzähle ich Dir gleich, liebe Sybill.“

Der letzte war Cuthbert. Er schwebte durch die Wand, nickte Hermine höflich zu und setzte sich. Oder wie auch immer man das nennen mochte.

„Meine Lieben“, begann Albus gut gelaunt. „Ich habe mich mal wieder selbst übertroffen. Gratuliert mir für meine Idee. Da der gute Tim noch länger im Krankenhaus verbleiben muss, haben wir einen neuen Interimslehrer für Muggelkunde gefunden. Die liebe Hermine.“

Ah’s und Oh’s erklangen. Von Severus natürlich nicht, denn der saß stocksteif da und fragte sich wie viel Prozent seiner Tassen Albus noch im Schrank hatte. Eine Schülerin unterrichten zu lassen! Was für eine bescheuerte Idee.

„Ich freue mich, dass Hermine so herzlich unterstützt wird!“, sagte Albus ehrlich. „Sie wird natürlich weiter von Euch allen unterrichtet, übernimmt aber in ihren freien Stunden den Muggelunterricht. Freie Stunden bekommt sie, da ich ihr vertrauensvoll einen Zeitumkehrer überlassen werde. Miss Granger kann damit bereits hervorragend umgehen und kennt sich bestens damit aus.

Das Unterrichtspensum werde ich trotzdem drastisch kürzen, so dass aber trotzdem ein gutes Prüfungsniveau erzielt werden kann. Zusätzlich werden sämtliche Schüler die muggelstämmig sind, oder als Muggelstämmige aufgewachsen sind, keinen Unterricht in diesem Fach mehr erhalten. Sie werden gebeten über die Bücher zu lernen oder sich sonst Rat und Tat bei Hermine zu holen.
Diese Regelung verschmälert Hermines Aufgaben noch mehr. Wir fassen jahreweise die Klassen mit den reinblütigen und halbblütigen Schülern zusammen.

Hermine und ich haben heute Nacht ausgerechnet, dass damit rund die Hälfte der Schulstunden wegfallen und sie somit nur 11 Stunden in der Woche zu geben hat. Für lediglich 4 braucht sie den Zeitumkehrer. Dank meiner Schülerliste haben wir nun 2 erste Klassen, eine Zweite, Dritte, 2 Vierte Klassen, 2 Fünfte Klassen, eine Sechste Klasse und 2 Siebte Klassen. So – Was haltet Ihr von meiner Idee?“

Dann brachen lauter Diskussionen aus an denen sich Severus natürlich nicht beteiligte weil er immer noch verärgert über Albus war.


Albus hörte sich alle Einwände an. Da sie aber keinen Boden hatten, schmetterte er sie nonchalant wieder ab. Zum Schluss starrten alle Hermine an, die bloß mit einem unbehaglichen Blick da saß und an ihren Fingernägeln knibbelte.

„Und was ist im nächsten September?“, fragte da Professor Snape kühl.

„Wir warten erst einmal ab, was Heiler Robson über Tims Fortschritte sagt, Severus“, antwortete Albus ruhig. „Natürlich hoffen Hermine und ich, dass er schnellstmöglich wiederkommt, aber Robson ist ein patenter Mann. Wenn er Zweifel daran hat, dass Tim nach den Ferien wieder kommt, dann glaube ich ihm das. Und dann kann ich immer noch versuchen mit Hermine neu zu verhandeln.“

Hermine schmunzelte leicht. „Ich bin kein einfacher Verhandlungspartner, Professor.“

Albus grinste unbekümmert. „Dann werde ich Ihnen ein würdiger Gegner sein, Hermine.“

Hermine blickte auf ihre Uhr und sprang erschrocken auf. „Meine erste Stunde.“ Rasch stopfte sie ihre rausgelegten Unterlagen wieder in den Rucksack zurück und wollte aus dem Lehrerzimmer verschwinden, als sie abrupt stoppte, sich mit ihrer Hand konzentriert an den Kopf fasste, dann weiterlief und leise sagte: „Ach ja, da lang.“ Die Tür zum Lehrerzimmer fiel ins Schloss und die ursprünglichen Lehrer waren wieder alleine.

„Du wirst schon sehen, was Du davon hast, Albus“, prophezeite Severus und goss sich endlich eine Tasse fertigen Kaffee ein.

„Ich vermute sie wird das wundervoll meistern!“, reagiert Albus optimistisch.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Am Nachmittag des Valentinstags quengelten in Severus‘ Rocktasche 4 alberne, laute Valentinskarten, die ihm übereifrige Elfen im Auftrag von Schülerinnen überreicht hatten, ohne dass er eine Chance zur Flucht gehabt hatte.
Plötzlich sah Severus, wie Filch den Flur vor ihm überquerte.

„Filch, Filch, warten Sie“, sagte Severus eilig und der Hausmeister blieb wartend vor Severus stehen.

Dieser Griff beherzt in die Rocktasche und stopfte Filch dann alle Valentinskarten in die offene Handfläche. „Seien Sie so gut und entsorgen Sie die! Danke.“

Filch nickte und verschwand und Severus wollte sich gerade wegdrehen um zum Lehrerzimmer zu gehen als er eine weibliche Stimme aus einem der Klassenzimmer hörte.

„Parker, eine Waschmaschine ist für Wäsche da, nicht für Geschirr“, hörte er Miss Grangers überaus geduldige Stimme erklären. „Die Muggelapparate für Geschirr heißen Geschirrspüler. Eigentlich ist das ganz einfach zu merken.“

Severus bekam Parkers Reaktion nicht mit, aber Miss Granger sagte: „Ganz genau! Du hast es erfasst. Siehst Du wie einfach das zu merken ist?“


Um Mitternacht war der dämliche Valentinstag endlich vorbei und als die Pendeluhr im Wohnzimmer zwölf Mal schlug schlief Severus endlich ein. Am nächsten Morgen betrat er wieder Punkt halb acht das Lehrerzimmer, setzte Kaffee auf und prüfte sein Postfach.
Plötzlich sah er, dass links neben seinem Fach ein Fach war, an dem „Hermine Granger“ stand. Hatte Madam Granger also sogar schon ein eigenes Fach!, dachte Severus süffisant.

„Guten Morgen, Professor Snape“, sagte hinter ihm eine fröhliche Stimme. „Darf ich mal an mein Postfach, bitte?“

Severus trat ganz vom Regal weg, setzte sich an den großen Tisch und wartete auf den Kaffee.
Dabei sah er Miss Granger zu wie sie etwas in ein Büchlein schrieb. Sie sah heute etwas anders aus als sonst. Es wirkte erwachsener.
Sie stand vor dem Fach, hatte etwas in der Hand und blickte darauf. Daher sah Severus nur ihren Rücken.
Es war ein schmaler Rücken, sehr schlank und grazil und sehnig. Trotzdem eindeutig weiblich. Dieser Rücken endete in einem Po, der überdeckt wurde vom Gryffindorfaltenrock. Dazu trug sie die Kniestrümpfe und Lederschuhe.
Instinktiv blickte er auf ihr Haar. Es hing in weichen, dunkelbraunen Wellen ihren Rücken hinunter. Nun seufzte sie und drehte sich um.
Severus sah jetzt, dass sie ein Buch in der Hand hielt und es im Stehen las.

Eine ganze Weile beobachtete Severus Miss Granger und er fand immer wieder interessante Kleinigkeiten, die er nie bemerkt hatte: Eine Narbe am Knie zum Beispiel oder einen Leberfleck am anderen.
Er blickte ihr in das leicht gesenkte Gesicht und sah, dass sie Wimperntusche aufgetragen und einen Pickel überdeckt hatte.

Severus war kurz davor innerlich zu schnauben bei der vermeintlichen Erkenntnis, dass sie noch eine Jugendliche war, aber er musste ehrlich sein: Einen Pickel hatte selbst er noch ab und zu. Das war kein Teenager-Ding allein.

Plötzlich sah sie hoch und ihm direkt in die Augen. Es traf ihn wie einen leichten Schlag. Diese großen, braunen, wilden Augen blickten ihm direkt ins Herz. Zumindest fühlte es sich so für ihn an. Weil er nicht reagierte, oder sie gemerkt hatte, wie er sie beobachtete, wurden ihre Augen größer und klarer.
Seltsamerweise schwieg sie.

Das Buch, das Hermine im Regal gefunden hatte, war ein Liebesroman, den sie angefangen hatte zu lesen, dann Hannah ausgeliehen hatte und den Hannah ihr nun wieder hatte zukommen lassen.
Sie las spaßhalber ein paar Seiten als sie innerlich merkte, dass sie beobachtet wurde. Sie blickte auf und sah, dass Professor Snape sie, wie Hermine völlig irritiert feststellte, ziemlich gefällig ansah.

Seine schwarzen Augen waren fesselnd und undurchsichtig. Er saß dort auf einem der Stühle, hatte sich ihr offen zugewandt, die Beine waren übergeschlagen und in Hermines Augen wirkte er sehr maskulin.

Sie hielt den Blick und versuchte zu lesen, warum er das tat was er tat.

Mit einem Mal flog die Lehrerzimmertür auf und jemand betrat den Raum, den Hermine am allerwenigsten erwartet hätte: Alistair „Mad-Eye“ Moody.

Professor Snapes Blick wandte sich nun endlich von ihr ab und er blickte auf seinen ehemaligen Kollegen.

„Wo ist Dumbledore?“, fragte Moody schnaufend und sein Stock rammte sich in den mit Teppich belegten Fußboden.

„Er wird wohl in seinem Büro sein, Moody“, sagte Snape kühl. „Oder siehst Du ihn hier irgendwo?“

Moodys Blick sprang zu Snapes Kaffeetasse hinüber, dann zur Maschine. Während er „Guten Morgen, Granger“, sagte, hinkte er zur Kaffeemaschine rüber. „Ist doch recht, wenn ich auch eine Tasse nehme“-murmelnd nahm er sich einen Kaffeepot und goss sich ein.

Hermines Blick sprang zu Professor Snape hinüber.

Der sah leicht verärgert aus. „Der Kaffee ist reserviert, Moody!“, raunzte Professor Snape.

„Dann koch doch gleich Neuen“, erwiderte Moody und ging mit der vollen Tasse wieder raus aus dem Lehrerzimmer.

Snape wandte sich Hermine wieder zu. „Der Mann ist ein wandelndes Ärgernis“, knurrte er.


Eine Woche später ereignete sich etwas was Hermine als „irritierend“ und „aufwühlend“ beschrieben hätte.

Sie stand zusammen mit Aurora Sinistra in deren Klassenzimmer direkt unter der Plattform des Astronomieturms und unterhielt sich mit der sympathischen Frau. Aurora war Anfang 40, klein, etwas rundlich, aber wie Hermine fand, bildhübsch und immer sehr adrett gekleidet. Aurora, die sich Hermine als Rora vorgestellt hatte, trug gerne Nanny-Kleidung: hochgeschlossen und eigentlich ziemlich sexy. Rora erklärte Hermine etwas zum Fixstern Proxima Centauri als mit einem Mal die Klassenzimmertür aufging und sich ein Kopf durch den Spalt schob.

„Rora, ich geh…“ Snape schien kurz überlegen zu müssen und trat dann ganz ein. Er trug wie immer seine schwarze Hose und dazu ein weißes Oberhemd, dessen Ärmel bis zu den Ellenbogen aufgekrempelt waren. Hermine kannte diesen Anblick bereits aus den Unterrichtsstunden, wenn der Professor mitbraute.

Hier warf Snape nun sein Jackett über eine Stuhllehne und begann Rora etwas mitzuteilen, während er sich die Ärmel wieder runterkrempelte, aus seiner Hosentasche 2 Manschettenknöpfe herausholte, die Ärmel befestigte, den Kragen am Hals richtete, ihn mit dem obersten Knopf ganz verschloss, sein Jackett nahm, es routiniert anzog und die einzelnen Knöpfe einen nach dem anderen von zackig unten nach oben verschloss. Dann sah er wieder aus wie er selbst.

Hermine starrte seine Erscheinung entgeistert an.
In ihr war ein aufgeregtes Gefühl, das sie nicht kannte. Aber es fühlte sich nicht so an wie die Aufregung vor Prüfungen und nicht die Aufregung wenn Snape sie wegen etwas gescholten hatte. Nein.

Es war die innerliche Aufgewühltheit jemandem beim Anziehen zugesehen zu haben, und die Art und Weise wie es passierte, eben schlicht „anziehend“ zu finden.
Eine elegante Vereinigung aus schierer Männlichkeit und dem Wunsch nach Sex. Hermine erinnerte sich an das Gefühl, wie sie Viktor manchmal beim Quidditsch-Training zugesehen hatte. Und so starrte Hermine auf die breite Wand von Snapes schwarzbedeckten Schultern und bekam gar nicht mit, über was sich Rora und Snape überhaupt unterhielten.
Und noch abends im Bett rätselte sie was mit ihr auf einmal los war. Aber zwei Dinge wusste sie. Sie wusste seit langem, dass sie definitiv heterosexuell war (das hatte ihre Mutter nämlich schon mal angezweifelt) und nun wusste sie, dass sie auf große, breitschultrige Männer stand.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Albus saß am nächsten Morgen im Lehrerzimmer und studierte den Tagespropheten, den Remus dort auf dem Tisch hatte liegen lassen, als Hermine hereinkam, munter Guten Morgen sagte und sich zu Albus setzte. Dort begann sie, wie Albus sehen konnte, einen Test für eine bestimmte Stufe zu entwickeln.
Albus beobachtete sie eine Weile, weil er Hermines Art interessant fand und weil er Rita Kimmkorns Artikel nicht mochte, von denen es auf der aktuellen Seite nur so wimmelte.
Miss Granger saß sehr nah über das Pergament gebeugt und so hatte Albus die Vermutung, dass sie etwas kurzsichtig war. Außerdem lag ihr Pergament nicht gerade vor ihr sondern für allgemeine Verhältnisse sehr schräg. Trotzdem war das Pergament sehr sauber und gerade beschrieben.

Severus trat ins Zimmer, blickte sich kurz um, wer alles anwesend war und setzte sich neben Albus. „Ich war heute früh im Wald. Dort habe ich Firenze getroffen. Er lässt Dich schön grüßen.“

„Danke. Das ist sehr nett.“

Severus rührte gedankenverloren in seiner Kaffeetasse und starrte den Tisch an.

„Hast Du etwas, mein Lieber?“, fragte Albus irritiert. „Geht es Dir nicht gut?“

„Ich schlafe schlecht.“

Dann stand Severus auf und ging zu seinem Postfach um den Inhalt zu prüfen.

Albus schaute deshalb zu Hermine hinüber, die mit dem Test fertig war und interessanterweise zu Severus hinübersah. Ihr Blick war ein einziges Stirnrunzeln. Plötzlich glätteten sich die Falten und sie begann leicht zu lächeln. Albus hatte eine Idee.

Er kramte aus seinen Erinnerungen einen Zauberspruch heraus, den er mit Gellert früher ab und zu genossen hatte und dachte ihn langsam.

Dann beobachtete er Severus und Hermine. Beide erstarrten den Bruchteil einer Sekunde und arbeiteten dann weiter.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Nur manche Wortspiele lassen sich nicht eins zu eins übertragen, aber das ist bei anderen Übersetzungen genauso.
Klaus Fritz