von Isobel
Ich stand auf dem Hügel. Der Wind fegte durch meine Haare und Schneeflocken blieben an meinem Kleid und meinem Umhang hängen. Trotz des Schneetreibens war Hogwarts mit seinen vielen hellerleuchteten Fenstern zu erkennen. Ich schwang mich wieder auf den Rücken meines Pferdes, strich mir das letzte Mal die Haare aus dem Gesicht und gab meinem Pferd die Sporen. Wenn ich auf Penelope galopierte, war es als würde ich fliegen. Der Boden flog nur so unter uns hinweg.
Während ich auf das Schloss zuritt, dachte ich an ihn. Was er jetzt wohl gerade machte? Ob er wieder experimentierte? Er konnte die Welt um sich herum vergessen, wenn er an einem neuen Trank arbeitete oder einen neuen Zauber erfand. Ich konnte ihm Stundenlang dabei zusehen, wie er über dem Kessel stand, blind ins Regal griff um irgendwelche Zutaten herauszuholen, sich über sein Notizbuch beugte, etwas neues aufschrieb, Anmerkungen machte, etwas verbesserte. Sein hochkonzentriertes Gesicht werde ich nie vergessen, genauso wie diesen bestimmten Geruch der ihn immer umgab. Kräuter, Feuer, Kerker…
Der Schnee stob in alle Richtungen. Gleich sind wir da. Ich kann es nicht mehr erwarten. Vor dem Eingangstor springe ich von Penelope und laufe die Stufen empor.
Nun stehe ich in der Eingangshalle. Aus der großen Halle kamen gedämpfte laute. Ich ging rasch in diese Richtung.
Als ich in der Tür stand, sah ich ihn. Er ging durch die Reihen. Hin und wieder hielt er an um Schüler zu ermahnen, sein Umhang wehte hinter ihm her. Als er gerade ein paar Griffindors zusammenstauchen wollte, hielt ich es nicht mehr aus und rief „ Severus!“ Gleichzeitig lief ich auf ihn zu.
Severus drehte sich um als er seinen Namen hörte. Er kannte die Stimme, doch sie konnte unmöglich hier sein. Was wollte sie hier?
Doch da sah er sie. Ihre rotbraunen Haare flogen hinter ihr her als sie auf ihn zu gerannt kam.
Als ich bei Severus war schmiss ich mich in seine Arme, ich wusste er fängt mich auf, das tut er immer.
Ich schlang meine Arme um ihn und drückte ihn fest. Langsam machte er sich von mir los und sah mich fassungslos an. Dann fragte er: „Dürfte ich erfahren was das soll, mein Fräulein. Wer hat dir erlaubt hierher zukommen? Und müsstest du nicht eigentlich in der Schule sein? Ich finanziere dir nicht die Schule damit du nicht hingehst.“ Er schaut mich von oben herab böse an und wenn ich nicht wüsste, dass er mir nichts tut, würde ich es mit der Angst zu tun bekommen. Also straffe ich meine schultern und sage: „ Erstens darf ich hier sein so lange und so oft ich möchte und zweitens habe ich gerade Ferien und schwänze nicht die Schule. Und drittens kannst du jetzt das große Bruder Getue weglassen und dich freuen dass deine kleine Schwester dich an deinem Geburtstag besuchen kommt. Und wenn du jetzt nichts mehr zu tun hast könne wir in deine Räume gehen und den Kuchen essen den ich mitgebracht habe.“
Bevor Severus mir antworten kann drehe ich mich um und verlasse die Halle und warte dann an der Treppe zu den Kerkern auf ihn Schließlich weiß ich das Passwort ja eh nicht von seiner Tür. Während ich warte läuft Albus Dumbledor an mir vorbei und grüßt mich. „ Ah Sofia, schön das Sie uns mal wieder besuchen.“ Kurz bevor Severus kommt verschwindet er wieder.
An der Seite von Severus gehe ich die Treppen Richtung Kerker hinunter.
Als wir in seinen Räumen angekommen sind, stelle ich den Kuchen auf den Tisch und hole das magisch verkleinerte Geschenk aus meiner Tasche. Ich vergrößere es und übereiche es Severus. „Alles Gute zum Geburtstag, Bruderherz!“ Severus packt das Geschenk aus. Es ist ein Bild von uns beiden, ich habe es selber gemalt. „Ich weis, dass du dein Foto verloren hast und da dachte ich in der Größe wirst du es nicht mehr verlieren.“ Severus sieht erst mich dann das Bild und dann wieder mich an. „Sofia, das ist das schönste Geschenk das du mir machen konntest.“ Er steht auf und schließt mich in seine Arme. Und da ist er wieder der Duft nach Kräuter, Feuer, Kerker…
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