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Fanfiction

Perfectly imperfect - ich bin es nicht.

von je ne sais pas

*~*~*~*




Victoire Grace Weasley
und
Ted Remus Lupin
freuen sich, ihre Verlobung bekanntzugeben.

Die Trauung wird am Samstag, 22. März 2025, 17 Uhr, stattfinden.

Fuchsbau
Ottery St. Catchpole
England



*~*~*




Es war ein wunderschöner Frühlingstag, erstaunlich warm für Ende März. Als hätte sie wochenlang auf diesen Tag gewartet, spähte die Sonne zwischen den Wolken hervor und tauchte alles in warmes, vom Regen noch schummriges Licht.

Arthur hatte eigens für diesen besonderen Anlass das große Zelt geliehen, das schon bei der Hochzeit von Bill und Fleur im Garten gestanden hatte, so wie es Victoires Wunsch gewesen war. Molly, die, obgleich man ihr eingeschärft hatte, sich nicht so aufzuregen, es sich nicht hatte nehmen lassen, den Großteil der Feier zu organisieren, huschte nach wie vor in Hektik zwischen Küche und Garten hin und her.

Die Bäume standen in voller Blüte, rosarot und weiß glitzerten sie vor dem Fenster, als würde man geradewegs in einen Märchenwald sehen. Selbst der Wind legte heute eine Pause ein und strich ungewohnt sanft durch die Blätter.

Alles war einfach perfekt.

Perfekt.

Das Wort schmeckte bitter auf Dominiques Zunge und sie schluckte es hinunter. Zögerlich klopfte sie an die Tür. „Vic? Bist du fertig?“

Man hörte ein leises Rumpeln auf der anderen Seite. „Komm herein!“

Ein kurzer Atemzug, dann folgte Dominique der Aufforderung. Victoire stand vor dem Spiegel und begutachtete sich selbst von allen Seiten, während ihre Mutter ab und zu an ihrem Kleid zupfte. Als Dominique den Raum betrat, wirbelte Victoire herum, ein Strahlen auf dem Gesicht. „Und? Was meinst du?“

„Du siehst bezaubernd aus“, lächelte Dominique. Es stimmte. In dem langen weißen Kleid mit Spitzenbesatz, ein schlichtes Diadem in den blonden Engelslocken, sah Vic aus wie eine der Prinzessinnen in den Büchern, die sie als Kind so geliebt hatte.

„Danke“, hauchte sie, dann fiel sie ihr um den Hals. Ein blumiger Duft hüllte Dominique ein und kitzelte in ihrer Nase.. „Ich bin so aufgeregt, kannst du dir das vorstellen? Ich kann nicht still sitzen, habe fast nicht geschlafen –“ Sie lachte leise. „Ich mache mich vollkommen lächerlich, nicht wahr?“

„Nicht ein bisschen“, meinte Dominique. „Ich schätze, das ist … normal.“ Sie löste sich aus der Umarmung, um ihrer Schwester in die Augen zu sehen. „Aber du musst dir keine Sorgen machen. Es ist Teddy, den du hier heiratest.“

Victoire lächelte und blinzelte dann mehrmals. „Ich darf jetzt nicht anfangen zu heulen, sonst ist mein Makeup ruiniert.“ Sie schniefte. „Okay. Alles gut.“

„Oh, ma petite chouchoute, isch kann nicht glauben, dass du schon so groß bist!“, schluchzte Fleur.

„Ach, Maman“, kicherte Victoire und umarmte sie ebenfalls.

Perfekt.

Da war es schon wieder, das Wort in Dominiques Gedanken, das ihr nun wie ein Kloß im Hals steckte. „Seid ihr soweit?“, fragte sie und trat hastig auf den Flur. Die alten Dielen quietschten unter ihren hochhakigen Schuhen, in denen ihr bereits jetzt die Füße wehtaten.

„Warte, chérie, vergiss nicht dein Bouquet!“ Fleur eilte ihrer jüngsten Tochter nach, doch diese war bereits die Treppen hinuntergestürmt.




*~*~*





Ein letztes Mal strich Dominique über ihr hellblaues Kleid und fuhr sich durch die Haare. Harry und Ginny Potter schritten vor ihr den Mittelgang entlang, an der Stelle von Teddys leiblichen Eltern, die er nie kennengelernt hatte. Sie atmete kurz durch. Warum musste ausgerechnet sie Brautjungfer sein?

Langsam setzte Dominique sich in Bewegung. Sie spürte, wie sämtliche Anwesende sie neugierig anstarrten, aber nur kurz, ungeduldig. Sie alle warteten auf den Auftritt der Braut.

Er natürlich auch.

Teddy sah großartig aus in seinem dunkelblauen Muggelanzug. Zur Feier des Tages hatten seine Haare die gleiche Goldnuance wie Victoires. Seine Augen sahen an ihr vorbei, obwohl Victoire noch nicht aufgetaucht war. Dominique spürte ihr Herz bis zu den Ohren hämmern und versuchte mit aller Gewalt, das Flirren zu ignorieren, und den Bräutigam gleich mit.

Sie stolperte in den hochhakigen Schuhen und spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Rasch richtete sie sich wieder auf, aber niemand schien sie zu beachten, schon gar nicht Teddy, obwohl sie glaubte, dass Fred neben ihm sie kurz angrinste. Ein langgezogenes Seufzen zog sich durch die Reihen und Dominique musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Victoire hereinschwebte.

Dominique suchte Teddys Blick. Er sah nur Victoire, und in seinen Augen lag eine solch umwerfende Liebe, dass sie beinahe erneut taumelte. Sie hatte ja gesagt, dass sie in hohen Schuhen nicht gehen konnte, aber davon hatte ja niemand etwas hören wollen. Rasch glitt sie auf die andere Seite und versuchte zu vergessen, dass der Auftritt der Braut normalerweise ihr Lieblingsteil einer Hochzeitszeremonie war.

„Meine Damen und Herren“, leierte ein kleiner Zauberer, der angeblich auch die Heirat ihrer Eltern vollzogen hatte, „wir sind heute hier versammelt, um die Verbindung zweier treuer Seelen festlich zu begehen …“

Perfekt. Einfach perfekt.

Und ihr Herz zerbrach, zerbrach, zerbrach, immer wieder, in immer kleinere Teile, mit jedem Wort, das sie hörte, ein wenig mehr.

Das war sie nun, die Traumhochzeit, von der Dominique schon schwärmte, seit sie klein war, und nun war ihre Schwester an ihrer Stelle die Braut. Durch den Schleier zurückgehaltener Tränen hörte sie nur aus weiter Ferne, wie Teddy sein Jawort mit fester Stimme verkündete, und wenn man sich später daran erinnerte, erklärte sie, dass die Zeremonie sie zu Tränen gerührt hatte.




*~*~*





Während sie Victoire und Teddy gratulierte, fühlte sie sich noch etwas steif, aber sie schaffte ein Lächeln, das sie beide täuschte. Natürlich fiel es ihnen nicht auf, es war ihr perfekter Tag, und es waren Jahre vergangen, in denen Dominique ihre Maske aufrechterhalten hatte. Als sie Teddy auf die Wange küsste, dachte sie, sie müsste sterben.

Die Band spielte auf, einen Walzer, den Hochzeitstanz für das junge Brautpaar, klassisch, elegant. Der Tanz schien all das zu sein, was sie, Dominique, nicht war und nie sein würde.

Sie ging nach draußen, es würde sie ohnehin niemand vermissen, schließlich war sie niemand besonderes, bloß die jüngere Schwester der bildhübschen Braut. Wer interessierte sich schon für sie? Sie setzte sich auf die Stufen zum Eingang des Hauses und wurde endlich diese grauenhaften Schuhe los. Es war kalt auf den Steinfliesen, aber das kümmerte sie nicht, genauso wenig wie die Tatsache, dass ihr Kleid schmutzig werden würde und dass sie Rauchen eigentlich verabscheute.

Es dauerte erstaunlich lange, bis Fred sie fand. Er sagte nichts, nahm ihr nur die Schachtel weg und sah anklagend auf die Zigarette in ihrer Hand.

„Was denn? Das ist erst die zweite“, murmelte Dominique und blies den Rauch in den Himmel, damit er nicht mehr so schrecklich perfekt aussah. Grauer Rauch, grau und leer und irgendwie verschwommen, genau wie sie sich fühlte.

„Lüg nicht“, sagte er, weil er die drei ausgedrückten Stummel auf dem Boden genau gezählt hatte. Dominique verdrehte die Augen und reichte ihm die Kippe. Fred trat sie aus.

„Hey!“, empörte sie sich. „Die war doch praktisch noch neu!“

„Ich weiß, aber in ein paar Stunden wirst du wieder mit deiner Tabakvergiftungsgeschichte kommen und mir dankbar sein.“ Ihre Schleimhäute juckten bereits jetzt, aber das würde sie ihm nicht sagen. Das Gute an Fred war, dass er auch nicht nachfragte. Er wusste, dass Dominique sich beschissen fühlte, wann immer sie seine Zigaretten klaute. „Du hast hübsch ausgesehen heute.“

Sie hätte kotzen können. Sie tat es auch, mitten in Mollys sorgsam gepflegte Geranien. Irgendwie gab es ihr Genugtuung. Fred grinste nicht, als er ihr ein Taschentuch reichte, was schade war, sie hätte zu gerne einen Grund gehabt, jemanden zu ohrfeigen. Stattdessen brach sie in Tränen aus.




*~*~*





„Weißt du“, sagte Dominique heiser, während der Sonnenuntergang die Wolken lila färbte – Victoire liebte Lila, natürlich war es perfekt –, „Es ist schwierig, jemanden zu lieben, der einen nicht zurückliebt. Aber es ist viel schlimmer, wenn er die eigene Schwester heiratet. Und wenn diese Schwester dann auch noch so wunderschön ist, so liebenswert und charmant, dann fällt es mir auch wirklich schwer, diese Entscheidung nicht zu verstehen. Oder sie wenigstens dafür zu hassen.“

Frustriert warf sie den Kopf zurück, damit sie nicht mehr sehen musste, wie Louis offensichtlich einigen Gnomen nachstellte. Drinnen stieß man gerade mit Champagner an, vermutlich hatten sie die Torte – Mollys Meisterwerk, eine siebenstöckige Kreation mit Buttercremefüllung und einem Marzipaneinhorn als Krönung – gerade angeschnitten. Dominique hatte in dreistündiger Handarbeit feinste Zuckerveilchen gefertigt, die auf der Zunge zergehen sollten.

„Ich hasse diese Hochzeit“, stellte sie plötzlich fest. „Nicht nur, weil es Teddy ist, nicht nur, weil er Victoire heiratet, nein. Weil alles so grauenhaft, kitschig, unglaubwürdig perfekt ist.“

„Und weil du genau so etwas immer haben wolltest“, sagte Fred. Es war eine Feststellung, keine Frage, und es war die Wahrheit. All die Märchengeschichten, all die Hoffnungen … das war immer Dominiques Teil gewesen, ihr eigener, ganz geheimer Wunsch. Aber Victoire war das Glückskind und deshalb bekam sie all das, wovon ihre Schwester nur träumte.

„Vielleicht ist es besser so“, flüsterte sie irgendwann. „Ich meine, sie sind doch glücklich, oder?“ Sie nestelte am Saum ihres Kleides herum, schon wieder, noch immer. Ihre Zehen waren eisig.

„Ich weiß es nicht“, sagte Fred ehrlich, er war immer ehrlich, beinahe das Gegenteil von Dominique. Er sah ihr in die Augen, seine waren tief und braun und eine Stimme in ihrem Kopf erinnerte sie daran, dass sie immer braun sein würden, nie blau oder grün oder lila, nur braun. „Würde es einen Unterschied machen?“

Immer nur braun. Alles perfekt. Nicht für sie.

„Eigentlich nicht.“ Auf einmal war sie wieder ganz klein und Victoire las ihr die Märchen vor, mit leuchtenden Augen, und Teddy saß daneben und hörte zu. Er war für sie beide der Prinz, von Anfang an schon, der Prinz in seiner scheinenden Rüstung, die doch nur aus einem verbeulten Kochtopf und Bills altem Quidditchumhang bestand, aber nur eine Prinzessin konnte ihn bekommen.
Nein, sie konnte Victoire nicht böse sein. In dieser perfekten Geschichte gab es keine böse, neidische Stiefschwester. Nur eine enttäuschte, neidische Schwester, die der Prinzessin mit verweintem Gesicht die besten Wünsche ausrichtete.

„Komm“, sagte Dominique und stand auf. „Ich will auch ein Stück von dieser perfekten Hochzeitstorte.“

Sie wischte sich einmal über die Augen und zog Fred dann mit sich mit. Und sie bemerkte sogar beinahe, dass seine Hand warm und groß war und perfekt in ihre passte.


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