von Julia*Jay*Brown
Hallo meine Lieben!
Etwas länger ist es mal wieder her und wir feiern hier gerade zwei neue Kommentare auf dem Weg zur 30 (!!)
Es freut mich außerordentlich, dass ihr so schreibfreudig seid.
Und hier sind sie...die Stars der diesjährigen Grammy-Verleihung! Und der Grammy für den prägnantesten und wunderschönen Kommentar geht an Les !!!!!
@ Les: Vielen, vielen Dank und was das Leiden betrifft, liegt es an dir, das am Ende zu bewerten.
Der Grammy für den längsten und interessantesten Kommentar geht an........... Bellazissa Black !!!!
@ Bellazissa: Danke für deinen tollen Anfang des Kommentars, das Lob hat mich wirklich gefreut. Und auch an dich- entscheide, ob das auch ein Weg des Leidens ist, was er da erlebt. Wegen Rose habe ich extra dieses Kapitel so gestaltet, wie es...gestaltet ist. Sie war mir schon länger einfach nicht präsent genug, man konnte sich irgendwie nicht so in sie hereinfühlen. Und man kann ja auch so mal die vorherigen Kapitel lesen ;)
Soviel dazu und nun, als Danksagung an alle, die der Verleihung beiwohnen (und wir reden hier von immerhin 17 Menschen!) in Form eines neuen Kapitels.
Bevor ich abgebe, möchte ich darauf hinweisen, dass wir mit den letzten...9 Zeilen die 100 (!!!) Seiten geknackt haben!
Ich liebe euch,
Viel Spaß,
Jay
***
This Romeo is bleedin'
But you can't see his blood
It's nothing but some feelings
That this old dog kicked up
It's been rainin' since you left me
Now I'm drownin' in the flood
You see I've always been a fighter
But without you I'll give up
Die Stunde ging schneller als vorbei und nachdem Lyv sich noch ein fetziges Quartett mit den vier Stars geliefert hatte (Little Talks war unter anderem an der Tagesordnung gewesen) wurde sie mit einem Applaus, der selbst den fernen Astronomieturm zum Beben brachte, von der Bühne verabschiedet.
Sie kämpfte sich, dem Drang nach Trinken nachgebend, zur Bar durch, nahm Glückwünsche entgegen und setzte sich nach weiteren zehn Minuten auf einen der dunkelrot bezogenen Barhocker. Die Beine überkreuzt, am glänzenden Bartisch lehnend genoss sie die eisgekühlte Spirituose, bis ein Zauberer mit fluffigem braunen Haar ihre Sicht störte.
Now I can't sing a love song
Like the way it's meant to be
Well I guess I'm not that good anymore
But baby that's just me
„Hey Lyv, Süße“ er wollte sich vorbeugen um sie wie üblich mit einem Kuss zu begrüßen, doch sie kippte just in diesem Moment „aus Versehen“ ihr Glas über ihn aus.
„Oh Tschuldige- meine Hände zittern noch so vor Aufregung…“ entschuldigte sie sich und wedelte mit ihrer Hand in Richtung Bühne, während der Ravenclaw mit einem Wisch seines Zauberstab die Sauerei verschwinden ließ.
„Du warst große Klasse…nur… würdest du mir bitte erklären, warum du so innig mit Malfoy rumgemacht hast? Ich vertraue dir ja nur- es sah so…so vertraut aus und…“
„Eifersucht ist hier ganz schön fehl am Platze. Und vor allem möchte ich von dir keine Moralpredigt über Fremdgehen hören. Nicht von dir, Garfield.“
Er sah sie an, als hätte er nicht Recht gehört.
„Wer hat hier zweimal mit Malfoy geschlafen, während wir zusammen waren? Ich halte niemandem etwas vor, nur…“
„Das kommt aus dem Mund von demjenigen, der mir seine Verlobung verschwiegen hat.“
Sein Kiefer machte fast Bekanntschaft mit dem Boden.
„Und davon nicht genug…“
„Ich wollte es dir sagen, Lyv. Nur…ich wusste nicht, ob du es verstehen würdest…“
„Du hättest es versuchen können.“
And I will love you baby
Always
And I'll be there forever and a day
Always
„Dafür unsere Beziehung aufs Spiel zu setzen war es mir nicht Wert. Ich wollte dich nicht verlieren, Lily, weil ich dich liebe!“
Sie hatten nicht bemerkt, dass ab diesen drei letzten Worten die gesamte Halle ihnen lauschte. Eigentlich hatte Zedd gerade noch einmal ihre Arbeit gelobt und sie gebeten, mit ihm ein Album aufzunehmen, doch sie hatten es nicht mitbekommen. Und merkten es auch jetzt nicht.
Now your pictures that you left behind
Are just memories of a different life
Some that made us laugh, some made us cry
One that made you have to say goodbye
„Schön…schön, dass du trotzdem fremdgehst…Ich habe es gesehen, ja. Eigentlich wollte ich euch nur ersparen, von einem Lehrer erwischt zu werden, aber dein Pech, dass ich sowohl dein Parfum kenne, als auch, dass deine Initialen in eine Krawatte eingenäht waren.“
„Das war keine Absicht…ich…“
What I'd give to run my fingers through your hair
Touch your lips and hold you near
When you say your prayers try to understand
I've made mistakes, I'm just a man
„Ihr konntet damit nicht mal bis ins Innere des Klassenraums warten- habt sogar die Tür offen gelassen. Du hättest auch gleich ein Schild an die Tür hängen können.“
„Du bist hier die, die mit fast jedem Schüler dieser Schule geschlafen hat!“
„Erstens“ Lyvs Stimme war gefährlich leise, „Erstens habe ich dich eigentlich für einen Gentleman gehalten, jemanden, der sich um die, die er liebt und schätzt, kümmert. Es tut mir Leid, dass ich mich so in dir getäuscht habe, in zweierlei Hinsicht. Und zweitens habe ich in meinem Leben erst dreimal Sex gehabt. Jetzt bitte ich dich, darüber zu urteilen… Dass du einfach so die Gerüchte hingenommen hast- nein…“
Diese Nachricht schockte fast die gesamte Halle. Außer ihren engsten Freunden wusste keiner, dass der angebliche weibliche Casanova gar keiner war. Und noch weniger wussten, dass zweimal sogar mit der gleichen Person von statten gegangen war.
When he holds you close, he pulls you near
When he says the words you've been needin' to hear
I wish I was him 'cause those words are mine
To say to you 'till the end of time
„Verstehe ich das richtig, dass damit jetzt Schluss zwischen uns beiden ist?“
Sie konnte nicht anders. Dieser Blick aus seinen tiefen Augen, der so voll von Reue war und doch so sanft. Lyv lehnte sich vor und zog den in dunkelblau gekleideten Andrew in eine Umarmung.
Perplex legte er ihre die Hände auf den Rücken, strich sanft auf und ab.
„Ich kann das nicht mehr, Andy.“
„Ist wohl besser so…Lyv- ich habe das vorhin ernst gemeint damit, dass ich dich liebe. Vollkommen ernst.“
I'll be there till the stars don't shine
Till the heavens burst and the words don't rhyme
I know when I die you'll be on my mind
And I'll love you Always
Er drückte sie ein wenig weg, drehte sich um und verschwand aus der Halle.
Lyv hatte es geschafft bis zu diesem einen Punkt, die Tränen zurückzuhalten. Sie war vollkommen von Wut gesteuert an diese Sache herangegangen doch jetzt- jetzt wo sie bemerkte, dass sie sich in verschiedenster Art in Andrew getäuscht hatte…
Sie stand ebenfalls auf und flog förmlich durch die Türen nach draußen.
Well there ain't no luck with these loaded dice
But baby if you give me just one more try
We can pack up our old dreams and our old lives
We'll find a place, where the sun still shines
Die Eingangshalle war verlassen doch sie wollte jetzt auch lieber alleine sein. Wie vor wenigen Wochen auch verließ sie das Gebäude und ließ sich auf einer der Stufen zum Bootshaus nieder.
Da fiel ihr etwas ins Auge. Das Bootshaus war geschmückt worden. Jemand hatte einen kleinen Baldachin errichtet, rote Lampions erleuchteten die Szenerie und ein gedeckter Tisch mit zwei Stühlen stand darunter. Selbst aus dieser Entfernung hörte sie die leichte Klaviermusik, die aus einem Grammophon dröhnte. Langsam, die Maske und Schuhe ausziehend, schwebte sie leichtfüßig die Stufen hinab.
Es war niemand zu sehen und das Geschirr war unbenutzt. Als sie direkt unter dem Baldachin stand und sich umsah bemerkte sie, dass ein Bündel aus hundert kirschrote, kleinen Herzen direkt unter der Decke schwebte, zusammengehalten von einer goldenen Schnur. Vorsichtig zog sie sie zu sich herunter, nahm behutsam einen in die Hand und wäre vor Schreck fast rücklings umgefallen.
In feinster Handschrift hatte jemand Lily auf die eine und Andrew auf die andere Seite geschrieben.
Die Ballons schwebten zurück an die Decke, als Lyv mit zitternden Händen und glasigen Augen ihre Schuhe nahm, die zu Boden geplumpst waren, und die Treppe hochstürmte.
Sie flüchtete um den Innengarten herum, durch einen der Nebenausgänge desselbigen und war auf halbem Weg zu einem der weiteren Innenhöfe, als irgendjemand ihr die Arme um die Taille schlang und sie hochhob, sodass sie etwa einen halben Meter über dem Boden schwebte.
Sie bemerkte den Duft und den Anzug sofort.
„Ich lass dich erst runter, wenn du nicht mehr wegrennst“ meinte die sanfte Stimme und sie nickte wortlos, woraufhin sie fast Augenblicklich wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
I know when I die you'll be on my mind
And I'll love you always
„Also. Garfield scheint ja doch nicht so böse zu sein, wie ich meinte.“
„Nicht so böse? Um Himmels Willen, Scorpius! Ich habe ihm die schlimmsten Dinge vorgeworfen und er…ich meine…er liebt mich wirklich…Und ich?...“
„Du liebst in auch?“ fragte der Malfoy, die Maske abnehmend, fast schon gequält. Er beabsichtige es gar nicht, aber irgendwie machte ihn der Gedanke wütend, Lyv könnte wirklich diesem…Garfield verfallen sein, auszuschließen war es nicht.
Sie hatte nach unten gesehen, um die unsichtbaren Bänder zu lösen, die die Maske hielten, und sah ihm nun direkt in die grauen Augen.
Sie schwieg, nachdenklich.
Dann, ganz langsam, schüttelte sie den Kopf.
„Nein…es missfällt mir zwar, ihm wehzutun, weil er mir wichtig ist, aber…Liebe? Nein, ich glaube nicht. Oder besser gesagt- ich weiß es…“
Sie schwieg für eine Sekunde, Scorpius atmete erleichtert aus, obwohl er gar nicht gemerkt hatte, dass er überhaupt die Luft angehalten hatte.
„Und eines weiß ich genauso klar: Ich möchte zurück auf diesen verflixten Ball. Bei Merlin…ich will feiern!“ rief sie, riss den rechten Arm in die Luft, setzte danach die Maske erneut auf und war schon fast an ihm vorbeigelaufen, als sie erneut stehen blieb.
„Komm schon, Malfoy. Das wird einer deiner letzten Bälle in diesem Schuljahr und außerdem wird Rose sicherlich nicht sehr begeistert sein, wenn du dich drückst.“
Kompromisslos, die Schuhe bereits an den Füßen, zog sie ihn hinter sich her, in Richtung der Halle aus der laute Rockmusik tönte.
Die goldenen Türen vibrierten von den lauten Stimmen, den hüpfenden Menschen und den Instrumenten.
Als Scorpius öffnete, hallte das vielstimmige „I want it all“ durch den Raum und sofort tauchte Lyv in die Menge ein mit dem Wunsch, einfach nur zu vergessen.
Sie war bald aus seinem Sichtfeld entschwunden und tauchte nicht mehr so schnell auf.
Weitere Songs der Band Queen wurden gesungen und es riss jeden einzelnen mit. Irgendwo meinte er immer mal etwas Rotes durchblitzen zu sehen, doch ganz sicher konnte man sich bei dieser Horde an Weasleys ja nie sein.
Lyv unterdessen stand fast direkt vor der Bühne, neben Teddy, der ungefähr dreimal mehr abging als sie selbst. Seine sonst türkis-blauen Haare, die in alle Richtungen abstanden, waren nun kurz, schwarz mit Seitenscheitel und er hatte einen Schnurbart.
„Du bist wirklich im falschen Jahrzehnt geboren…“ brüllte Lyv ihm durch das durchdringende „It’s a kind of magic“ zu. Er nickte ihr grinsend zu, nicht eine Sekunde Pause vom Singen.
Nach diesem Song gingen abrupt die Lichter aus und eine riesige Leinwand begann sich an der Rückwand der Bühne zu entrollen. Die wohl berühmtesten Anfangstöne eines Songs wurden angestimmt (jedenfalls für etwa ein viertel und Teddy in diesem Raum). Es wurde aus den Händen am Klavier herausgezoomt und man sah Freddie Mercury an einem schwarzen Konzertflügel herumklimpern.
„Das wahr 1985, Live Aid!“ meinte Teddy atemlos, als dann die lebenden Stars übernahmen und Bohemian Rhapsody anstimmten.
Radio Gaga folgte und noch drei weitere Songs, ehe dann Zedd ihren Tribut an Queen für beendet erklärten und meinten, es wäre nach dem ganzen Gehüpfe und ausdauernden Feiern Zeit für eine weitere Ballade.
Der Lupin, der mittlerweile wieder in seinem „eigentlichen“ Körper steckte- auch wenn Lily bezweifelte, dass Metamorphmagi eine echte Gestalt hatten- drehte sich zu ihr herum und bot ihr eine Hand an.
Etwa fünfzig Meter weiter in den Raum hinein, an der Bar, saß eine weitere Rothaarige Hexe mit wilden roten Locken und einem Kleid, das fast jeden Grünton dieser Welt abdeckte. Die mit silbernen und goldenen Nadeln und Klämmerchen zu einem komplizierten Knoten gewundenen Haare bewegten sich im Takt der Musik.
Small town homecoming queen, she's a star in this scene
There's no way to deny she's lovely
Perfect skin, perfect hair, perfumed hearts everywhere
Tell myself that inside she's ugly
Ironischer Weise fiel ihr gerade ein Song ein, der zu ihr passte. Jedenfalls zu ihrer momentanen Situation, seit Weihnachten- ja seitdem war jemand anderes das Zentrum von Scorpius Welt.
Maybe I'm just jealous, I can't help but hate her
Secretly I wonder if my boyfriend wants to date her
Und seit diesem Ball würde sich auch das Zentrum der Schule von ihr auf eine andere Hexe umpolen.
She is the prom queen, I'm in the marching band
She is a cheerleader, I'm sitting in the stands
She gets the top bunk and I'm sleeping on the floor
She's Miss America
And I'm just the girl next door
Jetzt würde SIE diejenige sein, die von allen für ihre „Arbeit“ bewundert werden, für ihre Grazie beim Tanzen, ihre perfekte Stimme auf der Bühne und auch für ihre tolle Inszenierung.
Senior class president, she must be heaven sent
She was never the last one standing
A backseat debutante, everything that you want
Never too harsh or too demanding
Maybe I'll admit it, I'm a little bitter
Everybody loves her but I just wanna hit her
Welch ein Zufall, dass ausgerechnet heute Abend, wo die halbe Elite der Zaubererwelt und die Kriegshelden da waren, dass ausgerechnet dann ans Licht kam, dass Lyv angeblich doch keine Bitch war. Rose schnaubte.
She is the prom queen, I'm in the marching band
She is a cheerleader, I'm sitting in the stands
I don't know why I'm feeling sorry for myself
I spend all my time wishing that I was someone else
Morgen war doch eh wieder alles eitel Sonnenschein. Aber zuerst einmal musste natürlich die Aufmerksamkeit auf die Prinzessin auf der Erbse von Hogwarts gelenkt werden, das arme Unschuldslamm, die süßeste, schönste, beste, schlauste, bravste, witzigste und zugleich coolste Hexe von ganz England, ach was des gesamten Commonwealth oder der ganzen Welt!
Ja, die ach- so- tolle Lily Luna Potter. Allein die Erwähnung des Namens reizte Rose dazu, sich fast zu übergeben. Das Weinglas in ihrer Hand schwankte gefährlich. Sie fixierte die mit Teddy Lupin tanzende Fünftklässlerin durch zusammengekniffene Augen. Es gab mal eine Zeit, da hatte Lyv sogar für ihren Halbbruder geschwärmt. Und wer hatte damals davon gewusst?
I get a little bit, she gets a little more
She's Miss America, yeah, she's Miss America
And I'm just the girl next door
Exakt, sie -Rose Weasley. Aber das hatte sich gewandelt und anstatt Victoire ihren Freund auszuspannen, hatte sie sich mit ihren langen Spindeldürren Fingern Scorpius gekrallt. Seitdem war nichts mehr wie vorher. Er sprach zwar noch mit ihr, aber er wirkte irgendwie immer abwesend. Beim Essen erwischte sie ihn, wie er immer öfter in die Luft starrte, nachdenklich oder melancholisch.
Mit einem Grinsen erinnerte Rose sich an ihre gemeinsamen Abende auf der Couch des Schulsprecherzimmers. Vorgestern war Scorpius sogar auf ihre kleine Knutscherei eingegangen und sie hatte ihn schon soweit gehabt, dass sie beide kein Oberteil mehr angehabt hatten, doch dann war er wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen…
Er meinte, er könne sie nicht zwingen. Und er würde auch nicht auf dem Sofa rummachen, wo Lyv vorher…
Sie war nicht versessen darauf, endlich keine Jungfrau mehr zu sein, aber sie wollte endlich, dass Scorpius nicht mehr ständig an ihre Cousine dachte und diese vielleicht sogar in Gedanken hochnahm.
Sie griff sich ein weiteres Glas vom Barkeeper.
Während Rose in einer unzählbaren Menge von Drinks ihre Sorgen zu ertränken versuchte, genoss Lyv einfach nur in vollen Zügen ihr Leben.
Teddy war mittlerweile zu seiner fast- Verlobten Victoire geflüchtet und hatte die immer noch nicht angemüdete Lily Scorpius überlassen, der die Augen nicht von ihr abwenden konnte.
Sie ließ sich vollkommen gehen, es war ihr egal, wie albern die Bewegungen auch aussehen mochten, sie machte einfach weiter.
Als sich ein Schüler mit den Worten „Tut mir Leid, Rose. Schönes Kleid“ entschuldigte, dass er sie anrempelte und sie ihn nicht korrigierte, wurde dem Malfoy klar, weshalb sie so wunschlos glücklich war.
Niemand erkannte sie, keiner sprach sie darauf an, was gerade passiert war und niemand nervte sie. Die Junge liebäugelten zwar mit ihrem nicht unansehnlichen Körper…
‚Junge, Junge, Junge…ich dachte, du wärst endlich über solche unpassenden Bemerkungen hinweg…’ kommentierte sein omnipräsenter Teufel schnaubend.
‚Und das von dir, Alexiel’ erwiderte der Engel erstaunt.
‚Ich meine wer sagt den „nicht unansehnlich“? Es heißt supermegafoxyawesomehot, wenn schon denn schon!’
‚Bitte wie?’
‚Amerikanisches Englisch’
‚So was kannst du?’
‚Und du kannst sarkastisch sein? Achtung Welt, Lucifer kennt Sarkasmus!’
Meinetwegen heißt es auch supermegafoxyawesomehot… ja, definitiv… stöhnte Scorpius innerlich auf, als Lyv mit wild wedelnden Armen an ihm an die Knie tanzte und sich an ihm hochzog. Er sah sie durch die Maske zwinkern, dann schlang sie überraschend die Arme um seinen Hals.
‚Haha, hab ich schon mal gesagt, dass sie eine geniale Frau ist?’ kommentierte der Teufel, während der Engel sich die Augen zu hielt.
„Schau mal über meine Schulter…in Richtung der Tür am Lehrertisch…“
Der Malfoy folgte perplex ihren Anweisungen, während Lyv ihn gespannt beobachtete.
Scorpius kicherte los. Sein Freund Jacques stand etwa zehn Meter von ihnen entfernt, gekleidet in seinem Anthrazitfarbenen Anzug mit der perlfarbenen Krawatte, hatte die Arme fest um ein dunkelhäutiges Mädchen in einem traubenfarbenen, rückenfreien Satinkleid mit einem Neckholder aus dunkelsilbernen Stickereien aus Perlen geschlungen. Ihre Haare wahren in einen perfekten Knoten gelegt und zeigten somit perfekte Sicht auf ihren Rücken.
„Ist das…ist das…“
„Japp das ist Pamela und Sam ist…bei ich glaube er heißt David Tennant…“
„Und wo ist Liane alias Smarty?“
„Dreh uns mal kurz…“
Und da sah er sie, in einem gelben Kleid und lachend, als hätte sie den besten Witz ihres Lebens gehört.
„Alkohol?“
„Smarty muss schon abgefüllt sein, bis sie selber zum Glas greift“ erwiderte Lily, sich schön in Scorpius hineinlehnend.
„Was haben diese Typen nur…“
„Ähm Humor? Sie sehen gut aus, haben einen guten Charakter und sind auch noch Gentleman“ erläuterte sie fachmännisch.
„Und das habe ich nicht? Schau dir die doch an, diesen Tennant und auch Biggerstaff bei Liane…denen laufen die Mädchen doch in Scharen hinterher. Mir nicht…wenn man mal von diesen fünf Eskapaden absieht…“
„Sollen es vielleicht sechs werden?“ hauchte Lyv verführerisch.
„Rose wird sich bestimmt nach dir sehnen“ fügte sie noch hinzu und grinste ihn an.
Das riss Scorpius endgültig aus seiner wirklich nur auf diesen Abend fixierten Lilymania.
„Shit“ fluchte er, nahm Lyvs Hand und führte sie aus der wachsende Menge auf der Tanzfläche.
„Was?“
„Sie lässt sich unter Garantie vollaufen. Das tut sie immer, wenn etwas los ist…“
„Wie oft ist das denn schon passiert.“
„Zu oft, leider. Vor den Ferien war es nicht so schlimm und nach Weihnachten hat sie dann angefangen jeden Abend mindestens ein Gläschen Wein zu trinken…“
„Warum hast du nichts dagegen getan?“
„Sie hört mir nicht mehr zu, sie lässt mich nicht zu Wort kommen und fängt an, mich zu beschuldigen. Ich habe jede Flasche jetzt mit einer kleinen Dosis Schlaftrank vermischt, sodass sie nicht mehr so viel trinken kann.“
„Das ist gefährlich, das weißt du?“
„Natürlich. Aber besser, sie schläft und ich kann ihr helfen, als wenn sie versucht, sich betrunken aus dem Fenster zu stürzen oder so.“
„Hat sie es dir je erklärt?“
Er sah traurig aus und sie drückte unwillkürlich seine große Hand.
„Nein. Ich vermute, sie hat das Vertrauen in mich verloren. Schon seit Wochen denke ich darüber nach, was los mit ihr ist. Egal, was ich auch tue, sie ist unzufrieden und dann sage ich ihr einmal, dass es nicht ok ist und dann meint sie, dass wir vielleicht Schluss machen sollten, aber sie hat dann jedes Mal schon die Flasche in der Hand. Ich kann es nicht mit ansehen, wie sie sich selbst zerstört und ich der Grund dafür bin.“
Sie kamen an der Bar vorbei, an der jedoch keine Rose zu sehen war.
„Vielleicht ist sie ins Bett gegangen?“
Lyv jedoch führte ihn in die kalte Eingangshalle und hob eine Hand, um ihm Schweigen zu gebieten.
Ein leises Klackern von Schuhen hallte von den Wänden wider und ein noch leiseres Schluchzen drang zu ihnen hinab.
Scorpius war schon dabei, loszurennen, doch Lyv hielt ihn noch kurz damit auf, sich die Schuhe auszuziehen.
Sie griffen nach der Hand des jeweils anderen und spurteten so schnell wie möglich die ganzen Treppen hinauf, die sie vom Schulsprecherraum trennten.
Außer Atem standen sie am Treppenabsatz, dreieinhalb Stockwerke höher.
„Merlin sei Dank haben wir trainiert, sonst wären wir jetzt tot“ brachte Lily keuchend hervor und rieb sich die Waden, die von dem Spurt etwas schmerzten. Die Treppe kam und mit einem Ruck hatte Scorpius sie auf die Arme gehoben und nahm die letzte Treppe mit drei großen Schritten.
Oben angekommen sahen sie etwas Grünes um die Ecke wischen und setzten erneut an, loszurennen. Mit wehenden Röcken schlitterte Lily um die Ecke und sah, wie Rose etwa vier Meter von einem offenen Fenster entfernt stand. Ohne zu zögern warf sie sich auf ihre Cousine, um sie vom Gehen abzuhalten und versuchte die Landung so angenehm wie möglich zu machen. Scorpius stand an der Säule und schloss sofort das Fenster. Lyv rappelte sich mit einem leichten Knacksen im Knie auf, kniete sich dann hin und half Rose, sich aufzurichten.
Rose war kurz davor, ihre Cousine zu zerfetzen, bis die Mischung aus Adrenalin, dem Gefühl von Herzschmerz und der Alkohol sie hemmungslos zum Schluchzen brachten. Kraftlos sank sie an die schmale Schulter von Lyv, die sofort die Arme um sie schlang und ihr über den Rücken strich.
„Shtt…es wird alles wieder gut, Rosie. Du wirst schon sehen…Alles…“
„Nein…“ schluchzte Rose und klammerte sich an den schmalen Körper der Potter.
„…er liebt mich nicht mir, Lily. Er liebt mich nicht mehr…er liebt jetzt dich….er denkt nur noch an dich… und, und… du bist so eine…so eine…Aufmerksamkeitsfanatikerin! Du bist in allem perfekt!“
„Rose…hör mir bitte kurz zu. Scorpius hat sich nur Sorgen um dich gemacht, weil es dir so schlecht ging und geht und deshalb war er so abwesend. Er hat darüber nachgedacht, wie er dich wieder zum Lächeln bringen kann. Er denkt sicherlich nicht an mich. Und im Ernst, Rose. Weißt du, wer mein großes Vorbild ist?“
„Freddie Mercury?“
„Ja, der auch. Aber weißt du, wer noch?“
„Deine Eltern?“
„DU bist mein Vorbild, du hast es immer geschafft, Komik und Lernen unter einen Hut zu bringen, du warst immer standhaft, hattest immer ein offenes Ohr und ich möchte diese Rose zurückhaben, die sich von nichts und niemanden hat unterkriegen lassen! Bitte!“
Lyv schloss ihre Cousine ganz fest in eine Umarmung, die diese aufrichtig erwiderte.
Scorpius stand einfach daneben und fühlte sich wie ein Zerstörer.
Er hatte diese Freundschaft zerstört, indem er einfach aufgetaucht war. Er war im Begriff, zu verschwinden, als die beiden Rotschöpfe zeitgleich aufsahen.
Mit einer synchronen Bewegung zogen sie ihn zu sich auf den Boden und schlossen ihn in ihre Umarmung mit ein.
Es war unglaublich.
Die Aufregung und Angst verschwand.
Es fühlte sich einfach…gut an!
***
Tatatataataaaa tatatataaataaaaa tatatataaataaaa tatatataaaa *Star Wars Thema*
Schreibt euch von der Seele, was ihr toll fandet, rührend, aufregend, bescheuert, unnötig und lustig.
Ich konnte Andrew leider nicht so zerfetzen, wie ich es eigentlich geplant habe, aber ich denke, dass er so besser bedient ist. Oder? Also bringt mich nicht um.
Der zweite Charakter, der hier ein wenig mehr anwesend ist: Rose. Wäre toll, wenn ihr auch zu ihr ein kurzes Feedback geben könntet.
Ich weiß auch, dass ich euch ein fröhliches Kapitel versprochen habe. Allerdings muss ich euch ein wenig auf den Teppich bringen, denn die Fanfiction ist ein Drama, auch wenn ich es so undramatisch zu machen versuche, wie es geht.
Nun ja. So viel von meiner Seite, now it's your turn!
Liebe Grüße,
Jay
Ein PS, ein Königreich für ein PS.... !!!
P.S. tritt auf hier bin ich, Meisterin
Jay seufzt erleichert Merlin sei Dank: ich vergaß nämlich zu sagen, dass die Songs von John Bon Jovi und Saving Jane
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