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Fanfiction

a broken mind - Kristallblau

von lwielaura

„a hero of war
is that what i’ll be
and when i come home
will be their proud of me?
a hero of war
is that what they see
just medals and scars
so damn proud of me?“

Musik wummerte dumpf aus der Stereoanlage während er da saß. Er war zerrissen. Zusammengefallen. Seine Gefühle und alles in der Art war zusammengebrochen, ein Scherbenhaufen in sich drin. Der Schmerz lag tief. Unter der Oberfläche. Doch er hatte sich dran gewöhnt. Ohne diesen Schmerz oder was auch immer dieses Gefühl zu sein vermochte, würde er sich sicherlich schon einsam fühlen. Irgendwie war es zu einem guten Freund geworden, der ihn bereits ein Leben lang begleitete. Er kam in schlechten Zeiten, nahm Harry bei der Hand und zog ihn mit sich. Er setzte sich hin, ohne gewusst zu haben, dass er stand. Dabei setzte er sich auf was Spitzes, zuckte vor unerwartetem Schmerz kurz zusammen und untersuchte das, worauf er sich gesetzt hatte. Als er es erkannt hatte, huschte ein freudloses, leeres Grinsen über sein Gesicht. Sein grünes Auge starrte ihn dumpf durch den zerbrochenen Zweiwegespiegel an und wollte nicht weggucken. Harry sah ins Nichts und das Nichts sah zurück, weil es sonst nichts zu tun hatte, das Nichts. Doch das Nichts zeigte nun Gestalt in Form dieses doofen Spiegels, den sein Pate ihm einmal geschenkt hatte. Alleine bei diesem Gedanken schien sich eben diese Scherbe in sein Herz zu bohren, mit Wucht und mit Drehung, damit es richtig wehtut. An den spitzen Rändern klebte Blut. Frisches, aber auch älteres. Sein Blut. Seufzend legte er den Spiegel beiseite und besah sich seine Arme. Seit einer Woche war Remus nun aus dem Fuchsbau raus und die, die kamen, an seine Tür hämmerten und beinahe auf ihn einschrien von außen, ließ er nicht an sich ran, denn sie alle hatten genug zu tun mit glücklich sein und wer gab ihm das recht, ihnen das zu verderben. Seit einer Woche erst und schon waren sein linker Unterarm voller kleiner Narben, tief und dick. Sie erheiterten ihn auf gewisse Weise. Kontrolle ist gut und wenn etwas gut ist, muss man sich darüber freuen. Und diese Zerschneiderei war nun mal der einzige Schmerz, den er noch kontrollieren konnte. Es tat gut wenigstens ein wenig Ordnung in sein Leben zu bringen und so hatte er den Schmerz doch verdient. Er war doch ein Samen, aus dem nur Leid anderer gewachsen war. Und manchmal, wenn er den Spiegel durch seine Haut gleiten ließ, spürte er ein bisschen weniger Schuld für den Moment, doch dann fiel ihm ein, was wohl Sirius oder Remus dazu sagen würden und dann hasste er sich, weil er sich so was antat und damit er sich nicht mehr hasste, tat er sich so was an. Lächelnd drehte er das Radio auf, schloss die Augen und lehnte sich zurück. Doch das Lied endete gerade und Stille dröhnte. Die Ironie hallte an den Wänden wieder, dass Harry fast lachte. Er war schon vor langer Zeit gestorben.
#
Sie lachte und er lachte mit und alle lachten und er liebte sie für ihr Glücklichsein und er hasste sich für sein unbekümmertes Auchglücklichsein, wo doch jemand anderes wohl so schrecklich leiden musste und er hier unten im Fuchsbau saß, neben Tonks und Fred, und sich freute, denn sie alle waren wieder hier. Die letzte Woche schien eine Sekunde gewesen zu sein, denn er hatte seine Frau wieder und dieses geliebte Wesen würde er nie wieder gehen lassen. Sie lächelte ihn liebevoll an und küsste ihn und er küsste sie zurück, er wollte sie einfach sehnlichst und nicht mehr. Und neben ihm lachte Fred und lachte George und sie machten Witze und waren glücklich. Die Verwirrung, wie es nur sein konnte, dass die Toten wieder da waren, sie wurde unter den Tisch gekehrt und dort gut aufbewahrt weil sich keiner mit der Frage befassen wollte - aus Angst, wenn man sie stellen würde, würde alles sein wie vorher und man würde, wie in einem Traum, aufwachen.
Remus sah auf seine Armbanduhr. Sie waren nun schon 3 Stunden hier und er schob nun die ganze Zeit vor sich her, warum er unbedingt herwollte. Harry fehlte am Tisch, keine Spur von ihm. Niemand erwähnte ihn mit einem Wort und er war ganz unruhig, weil er Angst hatte, in welcher Verfassung der Junge wohl nach seinem Auszug aus dem Fuchsbau war. Und nun sah er in die Runde, in das Gesicht von Molly, Arthur, Ginny, Ron, Percy, Fred, George, Fleur, Bill, Hermine und Tonks und alle sahen ihn an und er fragte „Wo ist Harry?“ und alle sahen zu Boden. Sein Blick blieb kurz an Ginny hängen, die verstört, wütend und ängstlich zugleich dreinschaute, an Hermine, deren Augen sich sofort mit Tränen füllten, und an Ron, der ihre Hand nahm und dessen grimmige Besorgnis fremd auf seinem Gesicht schien. „Seit deinem Auszug hat er sich im Zimmer verbarrikadiert. Wir kommen alle nicht an ihn ran oder zu ihm rein. Und essen tut er auch nichts.“ Den letzten Teil sprach Molly mit ihrem typisch mütterlichen Unterton, wie nur sie ihn kannte und konnte, und pikierte sich leicht, doch ihre Augen waren gefüllt von Sorge bis oben hin. Das genügte Remus, er stand auf und schwand aus der Küche. Richtung Harrys Zimmer. Und mit jedem Schritt wurde sein Herz schwerer und bewegte sich schneller in seiner Brust. Die Tür gelangte in sein Blickfeld und was sich dahinter verbarg rückte nun ins Greifbare, ebenso die Angst, die langsam in ihm hochkroch.
Und trotz allem hörte er sich selber irgendwo in weiter Ferne klopfen, ein „Harry?“ und er hörte Schritte und ein Gemurmel und ein Türklicken. Und die Tür wurde geöffnet und er stand jemandem gegenüber aber dieser jemand war nicht Harry. Das durfte nicht Harry sein. Niemals.
Ein Schwindel und eine Übelkeit überkamen ihn, wie er sie noch nie gespürt hatte und er krallte sich am Türrahmen fest, während er da in die leblosen Kristalle starrte, die nur zurückblickten, ohne jegliche emotionale Regungen. Für einen Moment verharrten sie, ein unendlicher Moment, eine Minute, eine Stunde, irrelevant. Das Schweigen unterbrach sich. „Remus.. Was machst du hier?“
Diese Bitterkeit, die in der unbeherrschten Stimme mitschwang, war dermaßen fremd, dass es sich bei Remus wie ein Schlag ins Gesicht auswirkte. Nur eben ins Herz. Das Schwindelgefühl nahm zu und er hatte das Gefühl, sich sein Herz, es Harry zu Füßen zu werfen und einfach loszuschreien zu müssen. Jedoch behielt er für den Jungen die Fassung, ließ die Maske auch in diesem Moment nicht fallen. Er musste jetzt stark bleiben, einer musste es jetzt. Ganz ruhig, zitternd, zog den Schatten der einst so lebendigen Gestalt an sich, und wollte ihn nicht mehr los lassen. Er fühlte, wie Harry sich verkrampfte und hauchte mehr zu sich und in die Nacht, als zu ihm „Es ist alles gut. Alles ist gut. Lass dich fallen.“ Und doch schlugen die Worte an, und Remus hörte aus einem dumpfen Irgendwo ein Schluchzen und spürte, wie Harry in seinen Armen zusammenbrach und weinte. Sturzbäche durchnässten sein T-Shirt, Verzweiflung von Jahren der Trauer platzte auf einmal an die Oberfläche und zeigte sich nun schmerzlicher denn je. Man kann von der Vergangenheit weglaufen, doch irgendwann, da kommt jeder Mal außer Atem. Und dann holt sie einen unweigerlich ein, und holt auf und man verliert, unweigerlich und chancenlos. Und Harry hatte verloren. Sich, und alles was er mal war. Wie viel konnte ein Mensch nur tragen, bis er sich aufgab und sich dem nicht lebbaren Leben hingibt, irgendwo stirbt und in sich selbst vergraben wird?
Er merkte, dass sich der Junge beruhigt hatte, und löste sich jetzt von ihm mit dem Bedürfnis, einfach wegzuschauen, denn das verweinte und auch leicht verlegene Gesicht tat immer noch so dermaßen weh, als wäre es sein eigenes. „Darf ich reinkommen?“ fragte der Werwolf nun, um den Augenblick der Peinlichkeit zu überspielen. Peinlichkeit verwandelte sich in verkleidete Panik, unbemerkt und beschlichen und Harry nickte. Zusammen traten sie ein und setzten sich. Das Zimmer trostlos und kahl, unaufgeräumt und beschwerlich leer. Es schien die Trauer widerzuhallen, die hier Tag für Tag herrschte. Tatsächlich war es neutral und steril bis in die Ecken, nur drei persönliche Utensilien lagen da auf Harrys Nachttisch. Ein leeres Blatt Pergament, ein verbeultes Medaillon und ein zerbrochener Zweiwegespiegel.
Harry ließ sich aufs Bett fallen und legte sein Gesicht in seine Hände und Remus setzt sich dazu.
„Du hättest nicht kommen sollen..“ murmelte der Junge durch seine Hände dumpf zu ihm. „Das hättest du dir ersparen sollen..“ Remus seufzte einmal, schloss die Augen und sah dann Harrys gebrochene Gestalt an.
„Weißt du, ich muss mich entschuldigen. Ich hab die letzte Zeit so in meinem Glück geschwelgt, mit Tonks zusammen, und ich hab dich total aus den Augen verloren. Ich hab mich und mein Glück hinter dich und deine Trauer gestellt. Ich weiß, du würdest nie, nie, nie so zu mir sein, du hättest mir geholfen und keine Ahnung. Es gibt keine Entschuldigung dafür. Ich seh doch was ich dir angetan habe und-„ doch Remus stockte jäh und erschrocken.
Sein Blick war auf Harrys Arm gefallen, auf den Rechten, wo der Ärmel des ausgeleierten grünen Pullis ein wenig runtergerutscht war, und er sah etwas, was ihn gerade lähmte, ihn erstarren ließ und er hatte das Gefühl, auf der Stelle sterben zu müssen. Ein Ziehen in seinem Herzen zog ihn mit. Harrys Handgelenk zierten 2 dicke Narben, die noch frisch schienen. Fragend sah der Junge ihn an. Doch da hatte Remus schon seinen Arm geschnappt, hörte, bevor er den Ärmel hochzog noch einen schmerzerfüllten Laut Harrys, der vermutlich „Nicht!“ ausdrücken sollte, doch zu spät. Der Ärmel war oben, der Blick lag frei auf einen geschundenen Arm, eine Oberfläche, die Platz bieten sollte, für Narben, die der Seele zu viel waren. Ein Arm, der Trauer widerspiegelte, Verzweiflung, Angst, und dass die Welt zu viel für den Träger geworden war. Jede der unzähligen, tiefen und dicken Narben zeigte ein Gefühl, dass gestorben war, ein Stück, dass ins Nichts geflohen war, ein Bisschen, welches dem Tod nähergekommen war.
Von der Ellenbogenbeuge bis zum Handgelenk, selbst an der Pulsader, wie bei einem Suizidversuch, waren sie, stellten Schmerz dar - in so unerträglich stillschweigend schreiender Weise, wie nie zuvor erlebt.
Remus hob den Blick, und sah durch einen Tränenschleier in das Gesicht seines Schützlings. Ein geflüstertes „Warum?“ war das Einzige, was er jetzt herausbrachte.
Harry sah ihn mit undefinierbarer Miene an, die sich nun in nie gesehene Verzweiflung wandelte, und während er um seine Fassung kämpfte, stammelte er „Ich… Remus… Bitte… Ich…“
Bevor es zu spät war, fing Remus den Jungen auf, der zunächst geschwankt und letztendlich zusammengebrochen war. Fassungslos starrte er auf die reglose Gestalt in seinen Armen. Wie viel Leid konnte ein Mensch ertragen, bis er komplett daran zerbrach?
Wie viel es auch war, Harry hatte diese Grenze schon lange, leise und unbemerkt übertreten. Und er war zu weit gegangen. Viel zu weit.

*

Und die Dunkelheit zog ihn erholsam weg, weg von dem Schmerz, weg von der Pflicht, weg von der Schuld, weg von diesem schmerzhaft entsetzten Gesicht. Einfach weg.
Gefühl und Materie drohten sich aufzulösen.
Doch zu seiner Überraschung endete die Schwärze, so plötzlich wie sie angefangen hatte.
Gleißendes Licht erfüllte seine Augen und er hatte Schwierigkeiten, sich zu orientieren. Doch bald merkte er, dass er sich auf einer riesigen, hellen, sonnendurchfluteten Fläche befand, ein liebevoll gedeckter, kleiner Tisch in der Mitte mit rotweiß-karierter Tischdecke, furchtbar kitschige rosa Teetassen und das Besteck dazu, und in der Mitte stand tatsächlich ein Kuchen neben einem roten Blumenstrauß. Alles schien perfekt und noch immer verwirrt sah er sich um und nun auch mal sich an. Er trug ein sauberes Hemd und eine Jeans und sah ungewohnt gepflegt aus. Die Verwunderung beherrschte ihn so sehr, dass er die Schritte hinter sich nicht hörte, und dass er erschrocken umherfuhr, als er ein freundliches „Hallo, Harry!“ hörte. Dort stand eine gänzlich in weiß gekleidete, durchaus hübsche Frau mit strahlendem Grinsen. Ihre schwarzen Haare wehten im nichtvorhandenen Wind und ihr langes Kleid wallte sich im Gehen. „Setz dich. Ich hab schon auf dich gewartet! Schon so lange, es hat sich so viel Gesprächsstoff angesammelt, los setz dich schon, der berühmte Harry Potter, wirklich, wirklich, ein Stück Kuchen, mein Lieber? Schokotorte, dein Lieblingskuchen, nein? Aber einen Kaffee?“
Harry hatte konfus Platz genommen und unterbrach die Frau nun erstmal. „Ehm, Dankeschön. Aber eine Frage. Wer zum Teufel sind sie?“ Diese simple und einfache Frage schien die Frau einen Moment lang völlig aus der Bahn zu werfen.
„Oh, Entschuldigung, wo bleiben meine Manieren? Du darfst mich Destiny nennen. Ich bin dein Schicksal.“
Nun war es wieder an Harry, ratlos zu sein. „Mein Schicksal?“
„Ja, mein Junge. Ich war die ganzen 18 Jahre bei dir und ich muss dir wirklich sagen, dass ich eine Menge hab, für das ich mich entschuldigen muss. Ich hab dir so viel zugemutet, ich hab dir so viel angetan, wobei mein Bruder, der Tod, wohl auch einiges beigetragen hat. Zumindest: es tut mir alles leid, vom Anfang bis zum letzten Atemzug, mir tut es leid, dich zu den schrecklichen Verwandten gebracht zu haben, dich mit der Last der Prophezeiung belegt zu haben, dich jedes Mal in verhängnisvolle Abenteuer gestürzt zu haben, dir das Leben immer beschwerlicher gestaltet zu haben, dir Reisen und Aufgaben gegeben zu haben, denen wohl keiner gewachsen wäre. All das tut mir leid, ich hab dir zu viel zugemutet und hab zu spät gemerkt, was ich aus dir mache. Du musst zurück zu dir finden, Harry. Ich habe mit meinem Bruder geredet, es geht so nicht weiter mit dir. Wir sind in großer Sorge. In sehr großer. Du bist nur noch ein Schatten deiner Selbst. Du musst das ändern. Und ich werde auch einiges ändern. Du hattest dein Leben genug Stress, genug für ein Jeden, genug für 10 Leben. Ich werde alles tun, um dir alles zu erleichtern, ich werde alles tun, damit du nicht mehr leiden musst. Glaub mir, alles wird besser. Du musst es nur zulassen. Bitte, Harry, verzeih mir. Verzeih einer sehr alten Frau ihre Fehler, auch wenn sie dich mehrmals umgebracht haben…“
Harry wagte es nicht die Frau anzusehen und fixierte sich daher auf ein Stundenglas, was ihm gerade aufgefallen war, und das schon zur Hälfte abgelaufen war. Ehrlich gesagt hatte er keine Ahnung, was er antworten sollte. Es hatte ihn gerührt, so was zu hören, doch war es irreal, dass sein Schicksal gerade mit ihm redete.
Er entschied sich gar nicht auf die Rede der Frau einzugehen, außer mit einem nicken und einem festen Blick, und als er fortfuhr, wurde ihm leicht schwindelig.
„Kannst du mir sagen, was mit den Toten passiert ist, Destiny?“ Strahlend sah ihn die Frau an. „Harry, Harry, Harry. Mein Bruder, der Tod, auch er möchte noch mit dir reden. Aber-„ sie besah sich der Sanduhr genauer „heute bleibt uns dafür keine Zeit mehr. Ich glaube das erklärt er dir auch nochmal. Harry, noch einmal. Ich habe dich mit Füßen getreten und hab mir gedacht, mit einem muss man es ja machen. Aber das war doch zu viel. Harry, bitte, du musst weiterleben. Ich werde dir jede Hilfe schicken um glücklich zu sein. Wenn einer es verdient hat, dann du. Und ich sehe, unsere Zeit neigt sich dem Ende zu. Nun, Tschüss, Harry Potter. Auf Wiedersehen!“ und sie streckte ihm den Arm aus um die Hand zu schütteln. Doch Harry brannten so viele Fragen auf der Seele, soviel war ungeklärt und als er die Hand ergriff, fragte er dasselbe, wie einst Dumbledore in dieser Situation. „Eine Frage hab ich noch. Ist das alles wahr, oder spielt sich das nur in meinem Kopf ab?“ Die lächelnde Antwort der Destiny ging in leichtem Hall und Neben unter, während sich das Weiß wieder in Dunkelheit verwandelte. „Das eine schließt das andere nicht aus, aber eine Lüge, die würde ich dir nicht nochmal auftischen.“
Und bevor er noch ein weiteres Wort sagen konnte, bevor er auch nur einen Gedanken an diese merkwürdige Antwort verschwenden konnte, fiel er. In die schwarze, wohlige Dunkelheit.
#
Als Harry wieder zu sich kam, beherrschten ihn schlagartig und mit einer solchen Endgültigkeit zwei Gefühle, dass ihm fast schlecht wurde. Die Verwirrung, aufgrund dessen, was er gerade gesehen, erlebt und gehört hatte preschte auf die wiederkehrende, jedoch zum Dauerzustand gewordene Verzweiflung ein. Was war das für ein Traum, den er da gerade geträumt hatte? Oder hatte er die Realität geträumt? Oder verwechselte er nun eben diese beiden Sachen?
Seine Hand fuhr zu seinem Gesicht und jede Bewegung schmerzte ihn. Verdammt, er hatte zu wenig gegessen, die letzten Wochen. Fast Garnichts. Und jetzt zahlte sich dies eben aus. Doch noch bevor er weiter in sein Selbstmitleid versinken konnte, da hörte er etwas. Er war nicht alleine!
Seine Sinne auf Alarmbereitschaft, alle Sensoren auf Gefahr geschaltet. Aufgesetzt und er sah und hörte sich um und als er feststellte, was los war, wünschte er sich, sein Traum von gerade hätte ewig gehalten.
Neben ihm saß Remus, zusammengesunken, das Gesicht in den Händen und lautlos bebend, zitternd.
Benommen starrte er den Werwolf an, der ohne einen weiteren Laut und ohne eine weitere Regung dasaß.
Was hatte er nur wieder angerichtet?
Er war so egoistisch gewesen, als er angefangen hatte, nach seinem Blut zu dürsten. Er wusste, wie viele Menschen so viele Schmerzen wegen ihm erleiden müssten, käme es ans Licht. Es musste so kommen. Und paradoxerweise hatte er doch jetzt wieder das erneue Bedürfnis, die Spiegelscherbe einfach zu nehmen, draufzuhauen, Blut sollte spritzen und Schmerz sollte mit Schmerz besiegelt werden.
Ohne dass Harry es bemerkt hatte, hatte Remus sich wieder aufgesetzt und besah sich den Jungen nochmal bevor er darüber nachdachte was er nun sagte.
„Harry!“
Überrascht sah der angesprochene auf und sah den Werwolf einen Moment todtraurig an, konnte den Blick aber nicht ertragen, wollte nichts sehen, was er so unendlich verletzt hatte. Verdammt! Ohne es zu merken wippte er nach vorne und hinten und umschlang sich selbst mit den Armen.
"Es tut mir leid. Das ist.. Harry, ich kann es nicht glauben. Das kann nicht dein Ernst sein."
"Geh!" leise flüsterte Harry, ohne aufzublicken.
"Bitte, lass mich dir helfen!"
Doch Harry spürte wieder, wie die Dunkelheit vor seinen Augen auftauchte und sich intensivierte. Ihm war schwindelig. Er hatte Remus weit genug hineingelassen. Er musste gehen.
"Geh!" war alles, war er hervorbrachte, bevor ihn seine Wahrnehmung verließ.
Er konnte die Augen nicht mehr offen halten und ehe er sich versah wachte er auf, er erwachte ohne überhaupt zu wissen dass er eingeschlafen war.
Doch noch im nächsten Moment war er davon überzeugt, er träume, denn vor seinem Gesicht, vielleicht eine Handbreit entfernt, sah er ein einmaliges faltiges und unendlich besorgt trauriges Gesicht, mit stechend blauen Augen, die ihn direkt zu durchbohren schienen!


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