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Fanfiction

Amnesia - Wer wärst du ohne Vergangenheit? - Pläne

von Zareyja

Allmählich hing es Severus ziemlich zum Hals raus, ständig irgendwelchen Leuten, die er gerade erst kennen gelernt hatte, seine Geschichte zu erzählen. Zum wievielten Mal berichtete er jetzt von seiner Krankenhauseinlieferung, dem Koma, dem Verlust seiner Krankenakten und seiner vergeblichen Suche nach seiner Vergangenheit? Er wusste es nicht genau, aber es nervte ihn gewaltig. Vielleicht sollte er das ganze mal aufnehmen, dann könnte er beim nächsten Mal dem Neugierigen einfach ein Tonband in die Hände drücken währenddessen etwas Nützliches tun... Wolken beobachten oder so.

„Ist es normal, dass Muggelärzte ihre Patienten nach so langer Zeit immer noch regelmäßig untersuchen?“ Fragte Poppy, zwischen ihm und Hermione hin und her blickend, nachdem er seine Erzählung mit Hinweis auf die wöchentlichen Arztbesuche beendet hatte. Zeitgleich zuckten beide mit den Schultern. Nachdenklich kaute Hermione an ihrer Unterlippe.
„Dass er weiter beobachtet wird, finde ich schon verständlich, aber nicht, dass er so oft ins Krankenhaus muss. Wenn sich bei einem Patienten über einen so langen Zeitraum keine Verbesserung zeigt, sollte eine Kontrolluntersuchung alle paar Monate genügen.“

Wieder musste ihre Unterlippe unter ihren Zähnen leiden, während sie versuchte, die Einzelteile zu einem Ganzen zusammen zu fügen.
„Außerdem... ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass ich den Arzt kenne.“ Severus, der davon schon wusste, wartete ab, worauf Hermione herauswollte. Die beiden Frauen sahen sie interessiert an. Keine von ihnen hatte wirkliche Kontakte in die Muggelwelt und keine von beiden konnten abschätzen, wie viel Kontakt außerhalb der Familie, eine Muggelgeborene in ihre alte Welt hatte.

„Gesehen habe ich ihn leider nicht, aber seine Stimme kam mir bekannt vor, nur weiß ich nicht woher. Vielleicht irre ich mich auch einfach und es hat nichts zu bedeuten.“ Seufzte sie und hob resigniert die Schultern.
„Möglich.“ Stimmte ihr die Krankenschwester zu. „Aber vielleicht auch nicht.“ Irritiert sah Hermione sie an, eine stumme Frage in ihrem Blick. „Ich meine,“ fuhr Poppy erklärend fort „was ist, wenn es doch etwas zu bedeuten hat? Severus geht einmal pro Woche zu diesem Arzt, du kennst diesen Arzt vielleicht. Wie wahrscheinlich ist das?“

„Ich bin nicht gut darin Stimmen zu erkennen und besonders viel hat er nicht gesagt.“ Erwiderte Hermione zweifelnd.
„Ich sage ja auch nicht, dass es etwas zu bedeuten hat, aber falls doch, sollten wir dem nachgehen.“ Die Anwesenden nickten nacheinander zustimmend und Poppy wandte sich wieder an die Hauptperson. „Was ist das für eine Medizin?“
„Ich weiß nicht genau, ich kenne mich damit nicht aus. Sie ist zum trinken gedacht, dünnflüssig wie Wasser, rot und schmeckt wie... Traubensaft aus einem alten Zinnbecher.“ Poppy überlegte kurz.

„Das grenzt es noch nicht genug ein, besonders, da es kein gängiger Trank sein kann.“ Er zuckte entschuldigend mit den Schultern, aber die winkte ab. „Schon gut, du bist kein Tränkemeister mehr. Dann werden wir die Medizin wohl untersuchen müssen. Kannst du sie mir mal mitbringen?“
„Ich wüsste nicht, wie. Ich nehme die Medizin wie gesagt zwischen zwei Untersuchungen ein, der Arzt ist dabei. Und außerdem will ich lieber keine Einnahme ausfallen lassen, nicht dass es noch schlimmer wird.“

„Wie soll es denn bitte noch schlimmer werden?“ Fragte die Krankenschwester, wartete aber auf keine Antwort. „Wieviel Medizin ist es?“
„Vielleicht zehn Milliliter in einem kleinen Glasgefäß das so groß ist, wie die in denen du die Erinnerungen hattest.“ Den letzten Teil seiner Antwort richtete er an Hermione.
„Kleine Reagenzgläser, Standardgröße.“ Fügte diese zur Erklärung für die Krankenschwester hinzu.
„Wartet mal...“ Wies Poppy an und verließ den Verschlag. Sie hörten das Klappern von Schränken und Schubladen und wenig später kehrte Poppy mit einer Schachtel zurück.

Der Inhalt klirrte leise bei jedem ihrer Schritte. Vorsichtig setzte sie ihr Mitbringsel auf dem kleinen Rollwagen ab und öffnete die Schachtel.
„Welchem Trank ähnelt deine Medizin am meisten?“ Fragte sie und rollte den Wagen direkt vor den auf dem Bett sitzenden Severus. Nacheinander nahm dieser die einzelnen Phiolen heraus und betrachtete den Inhalt. Er ließ die Flüssigkeit etwas hin und her schwappen und hielt das Gefäß gegen das Licht.
„Dieser hier.“ Sagte er nach mehreren Vergleichen und reichte Poppy das Reagenzglas.

„Ein Trank gegen Regelschmerzen.“ Murmelte diese, nachdem sie die Aufschrift gelesen hatte.
„Wie gut zu wissen, aber ich denke nicht, dass ich darunter leide.“ Grummelte Severus zynisch mit einem absolut ernsten Gesichtsausdruck.
„Dann ist es ja gut, dass ich dich nicht deshalb gefragt habe.“ Antwortete Poppy ebenso ernst und drückte ihm die Phiole wieder in die Hand. „Nimm den Trank mit und tausch ihn gegen deine Medizin aus.“

„Ich sagte doch schon, dass ich keine Einnahme auslassen werde.“ Protestierte er und sah das Fläschchen misstrauisch an. „Außerdem will ich gar nicht wissen, was dieser Trank mit mir macht, wenn ich den nehme.“
„Du sollst den Trank ja auch gar nicht nehmen, auch wenn ich durchaus neugierig darauf wäre, wie er bei dir wirkt.“ Poppy machte es eindeutig Spaß die Grenzen zwischen Ernst und Scherz zu verwischen ohne dies äußerlich zu zeigen.

„Du bekommst deine Medizin, wanderst ein wenig im Untersuchungsraum hin und her, tauscht diesen Trank gegen deinen aus und lässt ihn versehentlich fallen. Der Arzt wird dir eine zweite Dosis geben und schon haben wir beides. Du kannst deine Medizin nehmen und gleichzeitig ein Fläschchen rausschmuggeln.“ Wieder sah er skeptisch auf das Glasröhrchen.
„Und was ist, wenn er etwas merkt?“
„Wird er nicht.“ Konstatierte sie resolut. „Du warst Spion in einem Krieg. Da wirst du doch wohl einen Arzt hinters Licht führen können.“

Severus wirkte weniger überzeugt, als die Frau vor ihm, aber dann nickte er und ließ die Phiole in die Innentasche seines geliehenen Umhangs gleiten.
„Hast du schon einen Verdacht?“ Wollte die an der Wand lehnende Minerva wissen. Sie hatte in der letzten Stunde fast durchgängig geschwiegen und nur hin und wieder ihren Standort gewechselt. „Viele... so viele, dass ich eigentlich nein sagen müsste. Farbe und Konsistenz allein reichen nicht, um die Masse wirklich einzugrenzen. Deshalb will ich den Trank ja untersuchen.“

Minerva nickte verstehend.
„Aber vielleicht...“ Poppy tippte sich nachdenklich an die Unterlippe und runzelte die Stirn. Ohne noch etwas zu sagen verließ sie erneut ihr gemeinsames Versteck. Achselzuckend sahen sich die Verbliebenen an und warteten stumm auf ihre Rückkehr. Wieder hörten sie Geräusche aus dem Teil des Krankenflügels, in dem sich Poppys Büro befand. Diesmal waren sie dumpfer. Vielleicht hatte sie die Tür geschlossen, vielleicht kramte sie auch einfach nur in tieferen Schränken und Truhen.

Einige Minuten später kehrte die Krankenschwester mit mehreren Büchern zurück, die sie am Fußende des Bettes aufeinander stapelte.
„Wann genau bekommst du deine Medizin?“ Fragte sie, während sie in einem der alten Schmöker blätterte. Sie sah nicht einmal auf, als sie das wissen wollte, aber das war auch nicht notwendig, jeder wusste, dass sie sich an Severus gewandt hatte.
„Ich werde untersucht, bekomme Medizin und werde dann wieder untersucht.“ Antwortete dieser und versuchte den Titel des ihm zugewandten Einbands zu entziffern.

Er war gerade bis ‚Poten’ gekommen, als Poppy fand, was sie gesucht hatte.
„Hah, da ist es!“ Rief sie unerwartet enthusiastisch aus und tippte wie zur Bestätigung auf die Zeilen, die, aufgrund ihres Standortes, außer ihr niemand sehen konnte.
„Was ist ‚es’?“ Sprach Minerva die Frage aus, die allen dreien auf der Zunge lag, als die Krankenschwester nicht weiter sprach, sondern die Seite studierte.

Sie ignorierte sowohl die fragenden Blicke, als auch die Frage an sich, als sie in die geschriebenen Worte versank und leise vor sich hin murmelnd den Text las. Endlich schlug sie das Buch zu, den Zeigefinger als Lesezeichen zwischen den Seiten und starrte einen Moment überlegend ins Leere, bevor ihr Blick zu der wartenden Gruppe wanderte.
„Ein alter Artikel.“ Erklärte sie und hob verdeutlichend das Buch in ihrer Hand.

„Als mir Albus vor Jahren erzählt hat, dass Severus zu den Todessern gehören würde und als Lehrer und Spion zurück an die Schule kommen würde, habe ich angefangen mich mit schwarzer Magie zu beschäftigen. Es ist wirklich nicht einfach an diese Bücher zu kommen ohne, dass einem Fragen gestellt werden. Ich habe sicherlich zwei Jahre gebraucht um die wichtigsten Bücher zu beschaffen und einige fehlen mir noch heute, aber...“

„Poppy!“ Unterbrach die Direktorin den Redefluss der Krankenschwester. Es war bestimmt eine ihrer interessanteren Geschichten, aber in diesem Moment wollten die Anwesenden nicht wissen, wie sie illegale Materialien bekommen hatte, sondern was in diesem Buch stand. Poppy blinzelte kurz, als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde, fing sich aber schnell wieder und besann sich auf das Wesentliche.

„Wie? Achso, ja... Im 14. Jahrhundert war die schwarze Magie noch nicht so verpönt. Sir Simon Cornwall hat damals einige Forschungsarbeiten verfasst, darunter auch diese hier. In diesem Artikel stellt er die Theorie auf, dass schwarzmagische Flüche durch schwarzmagische Tränke in ihrer Wirkung beeinflusst werden können und umgekehrt. Er war ein genialer Theoretiker, aber ein miserabler Praktiker, weshalb er seine Theorien nicht überprüfen konnte. In den Jahrhunderten seitdem sind viele seiner Theorien bestätigt und umgesetzt worden, aber ein paar konnten noch immer nicht verifiziert werden. Diese hier...“

wieder hob sie das Buch
„gehört zu den noch nicht vollständig bestätigten oder verworfenen Theorien.“
„Und was hat das damit zu tun, wann er seine Medizin bekommt?“ Fragte Hermione und stellte sich neben Poppy um einen Blick in das alte Buch werfen zu können. Sie blätterte ein paar Seiten weiter zu einer Tabelle, die das Ende des ersten Abschnitts kennzeichnete. Schnell überfolg Hermione die eng geschriebenen Lettern und war nicht zum ersten Mal froh drüber, nach all den Jahren Hogwarts problemlos auch alte verzierte Schriftzeichen entziffern zu können.

„Verstehe.“ Murmelte sie nickend und fasste das gelesene für die anderen beiden schnell in Worte. „Sir Simon war der Ansicht, dass man die Beeinflussung eines Fluchs durch einen Trank sehen könnte. Er listet hier einige Körperstellen auf, an denen sich nach Einnahme des Trankes beziehungsweise nach dem Fluch, was immer als Zweites kommt, die Wirkung zeigt. Augen sind auch dabei. Er leuchtet dir doch immer in die Augen, oder?“ Severus nickte.
„Heißt das, dass mich der Kerl vielleicht vergiftet?“

„Vielleicht ja, vielleicht nein. Bisher sind das nichts als Möglichkeiten.“ Antwortete Poppy. „Es gibt noch andere, spätere Arbeiten zu diesem Thema, aber die müsste ich erst einmal heraussuchen. Ich habe mich seit dem Kriegsende nicht mehr besonders mit schwarzer Magie beschäftigt. Was ich habe werde ich morgen heraussuchen und vielleicht gibt es ja seitdem neue Erkenntnisse. An die zu kommen wird aber etwas schwieriger werden. Denkt ihr, ihr könnt mir die Medizin nächste Woche bringen? Je eher ich sie habe, desto eher kann ich versuchen etwas herauszufinden.“

Poppy blickte Hermione fragend an, ihre Wangen hatten sich vor Tatendrang leicht gerötet. „Das hängt von Severus ab.“ Spielte diese den Ball weiter und Severus verzog das Gesicht. „Super... naja, wenigstens habe ich jetzt auch etwas zu tun.“ Schnaubte er mit schiefem Grinsen. Er war jetzt schon nervös wegen dem kommenden Freitag, aber die Vorstellung, endlich selbst aktiv werden zu können, dämpfte das unwohle Gefühl zu einem leichten Kribbeln in seiner Körpermitte.

„Am besten komme ich am Freitag auch ins Krankenhaus und sehe mir den Arzt mal an.“ Schnell waren sie sich einig geworden. Hermion würde Severus ein weiteres Mal von seinem Arztbesuch abholen und die Medizin direkt nach Hogwarts bringen. Poppy würde bis dahin ihre Unterlagen durchgehen und sich ein paar begründete Gedanken machen. Immerhin war sie heute Morgen ziemlich überrascht worden und hatte bisher keine Zeit gehabt, die erhaltenen Informationen mit ihrem Wissen und Ideen abzugleichen.

Es war schon erstaunlich genug, dass sie sich unter diesen Umständen an den eben besprochenen Artikel erinnert hatte und geistesgegenwärtig genug gewesen war, einen Plan zu erstellen um an die Medizin zu gelangen. Vermutlich hatte sie sich ein wenig ihrer geordneten Spontanität, wie Hermione die Mischung aus schnellen Ideen und sorgfältigem Vorgehen nannte, während der Kriegszeit und im Umgang mit Severus angeeignet. Das erneute Schlagen der Uhr ließ Minerva aufsehen.

„Ich denke, ihr solltet so langsam gehen. Die ersten Schüler werden bald wieder nach Hogwarts kommen und dann wird es schwierig für euch ungesehen zu verschwinden.“ Hermione nickte und Severus stand gehbereit auf. „Eins noch bevor ihr geht. Was machen wir wegen dem Fluch?“
„Ich denke, wir sollten genauso vorgehen, wie Poppy mit dem Trank. Wir suchen beide alles zusammen, was wir passendes finden können und wenn ich nächste Woche herkomme, können wir drei uns ja zusammensetzen und abgleichen, was wir haben.“

Minerva und auch Poppy nickten zustimmend.
„Da ist noch eine Sache... Severus ist bereits informiert und damit einverstanden. Ich werde mich mit Harry treffen und ihn nach der Erinnerung an Albus’ Tod fragen. Es kann sein, dass ich ihm dazu von Severus erzählen muss.“ Poppy nickte verstehend, nicht jedoch die Direktorin.
„Seid ihr sicher, dass das eine gute Idee ist? Nicht, dass ich ihm nicht verstraue, im Gegenteil, aber er steht nach wie vor im Zentrum des öffentlichen Interesses. Was ist, wenn jemand davon erfährt? Und außerdem ist er erwachsen und lebt in einer Beziehung. Wer weiß, was er ihr in postcoitaler Umnachtung erzählt.“

Hermione musste sich ein Grinsen über die von dem Thema sichtlich unangenehm berührte Minerva verkneifen.
„Ich bin sicher, dass er weder vor, noch während oder nach dem Sex irgendetwas ausplaudern wird. Ginny weiß, dass er ihr wegen ihrer geringeren Sicherheitsstufe nicht immer alles sagen darf und drängt ihn schon lange nicht mehr deswegen. Zumindest nicht mehr so sehr wie früher und Harry bleibt bei seinen Geheimnissen stur.“
„Wenn du meinst... Aber sei vorsichtig. Sprich mit ihm nur darüber, wenn niemand zuhört. Am besten, wenn ihr allein seid.“

„Keine Sorge, niemand wird etwas mitbekommen.“ Beruhigte sie Minerva und griff nach ihrer Tasche. „Hier, kannst du das Reisedenkarium bitte Kingsley zurückgeben? Du siehst ihn eher als ich.“ Sie hatte sowohl die Steinschale als auch das Holzkästchen hervorgeholt und reichte beides der älteren Frau entgegen, doch diese wehrte ab.
„Behalt es noch. Wenn du die Erinnerung von Harry bekommen solltest, wirst du es ja ohnehin wieder brauchen.“
„Stimmt, das hatte ich ganz vergessen.“

Entschuldigend lächelte Hermione und wollte beide Utensilien wieder einpacken, als Poppy ihr die Schale aus den Händen nahm.
„Ein Reisedenkarium...“ Staunte sie und besah sich den Gegenstand von allen Seiten. „So eins wollte ich schon immer haben. Nicht, dass ich es bräuchte, es ist nur so herrlich dekadent.“ Sie zwinkerte schelmisch und reichte das Objekt zurück an Hermione. „Ist es gut?“
„Nicht so komfortabel wie ein herkömmliches Denkarium, aber es erfüllt seinen Zweck. Willst du es ausprobieren? Die zwei Minuten haben wir noch Zeit.“

„Nein danke. Es gehört Kingsley und es wäre unhöflich es ohne sein Einverständnis zu nutzen.“
„Eigentlich gehört es ihm nicht, es ist ein Lagerobjekt aus dem Ministerium.“ Ein unentschlossener Glanz schlich sich in Poppys Augen, bevor sie sich entschlossen hatte.
„Danke, aber trotzdem nicht. Es wäre einfach unhöflich.“ Hermione zuckte mit den Schultern und steckte das Denkarium wieder in ihre Umhängetasche. Sie lebte jetzt schon länger in der magischen, als in der Muggelwelt und dennoch gab es Dinge, die sie einfach nicht verstand. Gesellschaftliche Gepflogenheiten machten einen Großteil dieser Wissenslücke aus. Es waren die Dinge, die man eben nur lernt, wenn man in einer magischen Familie aufwuchs.

Hin und wieder war sie bereits deswegen in ein Fettnäpfchen getreten. Aber in der magischen Welt kannten sie die Meisten und sie wussten, dass sie muggelgeboren war, deswegen sah man ihr ihre Fauxpas’ nach. Hermione war immer froh, wenn man sie dennoch darauf hinwies, denn nur so konnte sie lernen. Und gerade eben hatte sie wieder etwas gelernt. Kein Reisedenkarium ohne Einverständnis des Besitzers benutzen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sie einmal in diese Situation kommen würde, war zwar gering, aber zumindest wusste sie es jetzt. Sie fand es zwar selbst unhöflich, aber dass es derart verpönt wäre, dass man sich deshalb eine solche Gelegenheit entgehen ließ, hätte sie nicht gedacht.
„In Ordnung. Wenn ihr dann nichts mehr habt, was wir besprechen müssen...“ Sie ließ das Ende des Satzes offen und guckte nacheinander die drei übrigen Anwesenden an. Alle schüttelten den Kopf. „Dann sollten wir jetzt wirklich aufbrechen.“ Nickte sie, legte sich ihre Tasche um und zog ihre Jacke an.

Sie verabschiedeten sich von der Krankenschwester und der Direktorin. Poppy fühlte sich wirklich wohl in Hogwarts. Sie hatte nur wenige Bekannte außerhalb des Schlosses und keinen Grund häufig weg zu gehen. Deshalb war es auch nie notwendig gewesen, eine zweite Krankenschwester einzustellen, immerhin war sie ja so gut wie immer im Schloss oder zumindest auf Abruf erreichbar.

Zum ersten Mal seit vielen Jahren ärgerte sie sich darüber, denn das bedeutete auch, dass sie sich nicht einfach mal einen Abend frei nehmen konnte um sich mit Severus zu treffen. Severus wiederum konnte nicht einfach nach Hogwarts kommen. Aber es dauerte nicht mehr lange bis zu den Sommerferien, tröstete sie sich, dann hätte sie mehr Zeit und das Schloss wäre leerer. Dennoch traten ihr bei dem Abschied von ihrem Jungen die Tränen in die Augen und fast schien es, als würde sie ihn überhaupt nicht mehr loslassen wollen. Als sie sich endlich von ihm löste wirkte Severus unsicher, aber nicht ablehnend.

Als sich Hermione und Severus dann endlich verabschiedet hatte blieb Minerva auf der Krankenstation bei Poppy, die sich inzwischen ein paar Tränen von der Wange wischte, die hartnäckig genug gewesen waren, sich tatsächlich in den Augen zu sammeln. Wieder hatten sie Glück und kamen ungesehen bis zu dem Geheimgang. Diesmal hörten sie allerdings Schritte und leises Jammern, dass sich der Krankenstation näherte und vermutlich nur wenige Sekunden, nachdem sie den Gang betreten hatten, in den Gang einbog.

Scheinbar hatte sich mindestens ein Schüler bei seinem Ausflug verletzt. Auf dem Schlossgelände waren inzwischen deutlich mehr Schüler, als noch am Morgen, aber die Meisten strömten zielstrebig, vermutlich ausgehungert, den Schlossportalen entgegen und die wenigen, die das nicht taten, zerstreuten sich über die weitläufigen Wiesen. Niemand war nah genug um zu erkennen, wer sich da gerade von der Außenmauer zum Wald schlich und kurz hinter der magischen Grenze zu apparieren.


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Ich war völlig panisch. Meine Eltern tanzen beide sehr gut, haben mir das aber anscheinend nicht vererbt. Alle Kids hatten etwa drei Wochen Zeit, um die Tänze einzuüben, aber weil ich so viele andere Szenen drehen musste, blieben mir nur ganze vier Tage. Sobald ich die Schritte halbwegs kapiert hatte, kam ich völlig aus dem Takt. Zum Glück soll Harry gar kein toller Tänzer sein.
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