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Fanfiction

Amnesia - Wer wärst du ohne Vergangenheit? - Zauberhaft

von Zareyja

„Wie geht es dir? Meinst du, wir können uns die nächste Erinnerung ansehen? Wie viele sind es eigentlich noch?“ Er kramte bereits in der Schatulle, während er die Frage stellte und beantwortete sie selbst. „Sechs Stück. Vier von dir und zwei von Minerva.“
„Meine Erinnerungen sind im Vergleich zu Minervas eher kurz. Lass uns meine nehmen, ich weiß nicht, ob mir eine weitere Karussellfahrt so gut tun würde.“

Schnell füllte Hermione die vorherige Erinnerung zurück in die Phiole und ließ mit einem Wisch ihres Zauberstabes die Trägersubstanz aus der Schale verschwinden. Severus beobachtete jede ihrer Bewegungen.
„Kann ich das auch?“
„Was? Zaubern? Natürlich.“
„Woher weißt du das? Ich meine, ich war zwar ein Zauberer, aber heißt das, dass ich noch immer einer bin? Wer weiß, was dieser Zauber... oder was immer es war, das mein Gedächtnis blockiert hat, noch bewirkt hat.“ Hermione unterbrach das Säubern des Denkariums.

„Du bist noch immer ein Zauberer. Magie ist genetisch bedingt. Man kann dir dein Gedächtnis nehmen, aber nicht deine DNA ändern. Wenn du dein Gedächtnis aber nicht zurückbekommst, kann es sein, dass du wieder lernen musst, mit deiner Magie umzugehen. Erinnerst du dich daran, dass ich dich einmal gefragt habe, ob in deiner Umgebung merkwürdige Dinge passieren? Ich glaube, das war bei dem ersten Treffen mit Minerva. Kinder, die noch nicht gelernt haben ihre Magie zu kontrollieren, zaubern manchmal unkontrolliert. In der Muggelwelt wird das dann meist als Zufall oder als unerklärlich abgetan.“

„Aber so etwas hatte ich nicht.“ Warf er besorgt ein, fügte dann aber an. „Außer, dass sich mein Fernseher einmal wie von selbst abgeschaltet hat. Kann es sein, dass ich das war?“
„Möglich, aber nicht zwingend. Nicht alles, was man nicht erklären kann, hängt mit Magie zusammen. Als du noch aktiv nach deiner Vergangenheit gesucht hast, warst du da nicht hin und wieder ärgerlich oder ängstlich oder so?“

„Ängstlich? Nein, nie. Aber ich war öfters mal wütend. Du glaubst nicht, wie frustrierend diese Zeit gewesen ist und was für Menschen ich getroffen habe.“ Er schnaufte bei der Erinnerung an diese Zeit.
„Ausbrüche unkontrollierter Magie hängen fast immer mit starken Emotionen zusammen. Dass du in diesen Momenten keine Ausbrüche hattest bedeutet entweder, dass nicht nur dein Gedächtnis gehemmt ist, sondern auch deine Magie, oder es bedeutet, dass du dich einfach verdammt gut unter Kontrolle hast.“

Sie zuckte mit den Schultern.
„Tut mir leid, mehr kann ich daraus nicht schließen, aber vielleicht hilft es Poppy ja, das zu wissen.“ Nachdenklich klopfte Severus mit dem Zeigefinger auf seine Lippen.
„Darf ich?“ Fragte er auf ihren Zauberstab deutend, den sie nach der Denkariumsreinigung gerade eben auf den kleinen Tisch legte.
„Sicher, aber erschrick dich nicht, wenn es kribbelt oder du einen Schlag bekommst.“ Er hielt in der Bewegung inne, seine Finger waren nur wenige Zentimeter von dem Stab entfernt und sah sie fragend an.

„Nicht jeder Zauberstab ist gleich.“ Begann Hermione zu erklären. „Sie unterscheiden sich in der Holzart und dem magischen Innenkern, in der Länge, Dicke und Flexibilität. Man sucht sich nicht den Stab aus, der Stab sucht den Magier aus! Je passender der Zauberstab ist, desto natürlicher und einfacher ist es zu zaubern und je unpassender der Stab ist, desto schwieriger oder auch schmerzhafter ist es. Das reicht von einem unangenehmen Kribbeln bis hin zu einer Explosion. Aber das ist selten.“

Fügte sie hinzu, als sie sein besorgtes Gesicht sah.
„Gute Zauberer und Hexen kommen auch mit unpassenden Stäben zurecht, aber niemals so gut, wie mit den eigenen. Ich weiß nicht, woraus dein Stab bestand, aber es war ein dunkles Holz. Meiner besteht aus Weinrebenholz, aber nur zu, nimm ihn in die Hand und sag mir, wie er sich anfühlt.“ Severus tat wie ihm geheißen und umschloss das Holz vorsichtig mit seinen Fingern.
„Es kribbelt, so als ob ein Insekt mit kleinen Widerhaken an den Füßen über meine Handfläche laufen würde.“

„Ist es eher angenehm oder unangenehm? Erwärmt sich der Stab vielleicht?“
„Nein, er fühlt sich weiterhin kühl an und es ist eher unangenehm. Inzwischen ist es so, als würde ein ständiger leichter Strom durch mich fließen. Ich habe das starke Bedürfnis mir die Hand zu kratzen.“
„Mh, in Ordnung. Der Stab ist für dich nicht besonders gut geeignet, aber gut genug um ihn auszuprobieren. Probier mal diese Bewegung.“ Hermione griff sich einen Kugelschreiber vom Tisch, hielt ihn wie einen Zauberstab in der Hand und beschrieb langsam eine Figur in der Luft.

„Versuch ihn mal sanfter zu greifen, nicht so verkrampft. Ja, das ist besser.“ Vorsichtig ahmte er ihre Schwünge nach, aber obwohl sie ihn mehrfach korrigierte, hatte er Probleme mit den feinen Bewegungen. „Dreh mir mal den Rücken zu.“ Wies sie ihn bestimmt an, setzte sich dicht hinter ihn und umfasste mit ihrer kleinen Hand die Seine. „Du führst aus dem Arm heraus, die Bewegung muss aber aus dem Handgelenk kommen.“ Sie gingen den Ablauf noch einige Male durch, dann ließ sie seine Hand los und rückte wieder neben ihn.

„Jetzt wiederhol die Bewegung und sag ‚Lumos’.“ Severus probierte es mehrere Male, aber nichts passierte.
„Lumos heißt Licht, oder? Was sollte passieren?“
„Die Spitze des Stabes hätte aufleuchten sollen.“ Antwortete sie missmutig. „Tut mir leid, dass es nicht funktioniert hat.“
„Bedeutet das, dass meine Magie blockiert ist?“
„Ich weiß nicht, aber ich denke schon.“ Gab sie ehrlich zu und kaute auf ihrer Unterlippe.

„Der Stab erkennt dich als magisch, sonst hättest du kein Kribbeln gefühlt, als du ihn angefasst hast. Deine Bewegung war zwar nicht perfekt, aber das war ein einfacher Spruch, der lässt etwas Nachlässigkeit zu. Deine Magie scheint nicht in den Stab zu fließen.“ Im Kopf überflog Hermione die Möglichkeiten. Vielleicht hätte Ollivanders Neffe eine Idee, was das bedeuten könnte. Aber Zauberstabmacher waren notorisch stumm, wenn es um die Geheimnisse ihrer Kunst ging und um alles was mit Zauberstäben generell zu tun hatte.

Ihr nächster Gedanke galt Filius. Als langjähriger Zauberkunstlehrer kannte er sich ziemlich gut aus und musste Anfängern bei Fragen und Problemen weiterhelfen. Aber es konnte doch nicht sein, dass sie bei jedem neuen Problem eine weitere Person einweihen mussten! Erst Minerva um Unterstützung zu haben, dann Kingsley zur Identifizierung, jetzt Poppy zur Untersuchung und vielleicht Harry wegen seiner Erinnerungen.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Severus’ Überleben öffentlich bekannt wurde. Nicht weil irgendjemand absichtlich reden würde, sondern eher wegen Unachtsamkeit der Eingeweihten und Aufmerksamkeit der Neugierigen. Es wäre besser, wenn sie zuerst diejenigen um Hilfe bitten würden, die bereits von Severus wussten. Würde ihnen keiner helfen können, könnten sie sich noch immer den nächsten Schritt überlegen.

Ein unangenehmes Gefühl der Schuld nagte in ihrem Hinterkopf. Sie hätte sich eigentlich zwischendurch bei Kingsley melden sollen. Er hatte ihnen mit dem Identifizierungstrank und dem Denkarium sehr geholfen und sie hatte ihn so gut wie ausgeschlossen. Kingsley war ein durchaus netter Mann, aber sie waren einfach nicht befreundet. Sie trafen sich nicht besonders oft, da fiel es schwer mit ihm zu reden und Post... nun ja, die war schon im Normalfall unsicher und im Ministerium wurden Zustellungen noch dazu stichprobenartig geprüft.

Sie musste einfach darauf vertrauen, dass er seine Informationen von Minerva erhielt. Andererseits hatte sie auch Minerva weitgehend ausgeschlossen. Ihre Briefe waren nie mehr als knappe Notizen ohne wirklichen Inhalt. Eulen konnten abgefangen werden und sie wollte kein Risiko eingehen. Ganz abgesehen von dem Treffen mit Poppy, war es sicherlich ganz gut, sich am Samstag noch einmal ungestört austauschen zu können.

„Lass uns das auf die Liste der Fragen setzen und mit den Erinnerungen weitermachen.“ Schlug sie vor und griff sich bereits eine ihrer Erinnerungen aus dem Stoffbett der kleinen Holzschachtel.
„Ich glaube, so langsam sollte ich wirklich mal eine Liste anlegen. Noch kann ich mir alles merken, aber wenn das so weitergeht...“ Severus zuckte mit den Schultern und sah Hermione fragend an, als sie begann zu grinsen. „Was?“

„Nichts Wichtiges. Ich stelle mir nur gerade vor, wie Poppy heulend vor Freude, dass du noch lebst, an deiner Schulter hängt und du versuchst, die Liste abzuarbeiten.“
„Sie wird weinen?“ Die Vorstellung schien ihm nicht wirklich angenehm zu sein. Irgendwie war das ja auch verständlich, immerhin kannte er die Frau nicht. Es wäre bestimmt merkwürdig für ihn, wenn eine fremde Frau seinetwegen weinen würde. Minerva hatte sich damals eigentlich ganz gut unter Kontrolle gehabt, aber selbst da schien er unschlüssig gewesen zu sein, wie er reagieren sollte.

„Ja.“ Sagte sie nach kurzem Abwägen. „Ich denke, Poppy wird weinen. Aber lass uns einfach mal abwarten. Vielleicht irre ich mich ja. Und selbst wenn nicht... dann nimm sie einfach in den Arm, ok?“ Hermion nahm seine Hand und drückte sie. Dann atmete sie noch ein weiteres Mal tief ein, bevor sie sich über den Strudel in dem Denkarium beugte. Ihr war noch immer ein wenig flau im Magen, aber im Vergleich zu vorher fühlte sie sich schon sehr viel besser. Nur das Brennen ihrer Augen hatte sich kaum gebessert.

Gemeinsam tauchten sie in der Nähe einer schummerigen Ecke eines nur spärlich beleuchteten Flurs auf. Professor Snape stand vollkommen ruhig da, beinahe unsichtbar durch seine dunkle Kleidung und sein das Gesicht verdeckende Haar. Nur ein schmaler Streifen heller Haut schimmerte hervor, aber das Licht der im Gang flackernden Fackeln war unstet genug, das zu verbergen.

Die beiden fast erwachsenen Mädchen, die sich im Gang gerade gegenüberstanden und stritten, bemerkten nichts von ihrem Zuhörer. Sie waren beinahe zum greifen nah! Ein Zeugnis der hervorragenden Fähigkeit des Professors unsichtbar zu werden.
„Du denkst wohl, dass du besonders schlau bist, Granger.“ Zischte die junge dunkelhaarige Frau der Anderen entgegen.
„Auf jeden Fall bin ich schlauer als du. Aber das ist auch nicht besonders schwierig, Pansy.“ Im Gegensatz zu der Slytherin wirkte die junge Hermione nicht im Geringsten wütend, eher schien sie genervt.

„Wie redest du mit mir du dreckiges Schlammblut?“ Drohend erhob Pansy ihren Stab. Ob sie die respektlose Anrede mit dem Vornamen noch weiter in Rage versetzte, oder die dezente Beleidigung, konnten sie nicht erkennen. „Direktorin Umbridge wird sicher erfreut sein, dass ich dich nach der Sperrstunde hier erwischt habe. Aber so schlau kannst du nicht sein, immerhin hast du ein Mitglied des Inquisitionskommandos angegriffen, um dich deiner Verhaftung zu entziehen.“

Alles passierte nun ganz schnell. Die junge Hermione hatte ihren eigenen Stab ebenfalls bereits in der Hand und hob den Arm zur Verteidigung, als Pansy sich in Bewegung setzte. Sie war einen Moment zu langsam. Pansy hatte sie bereits mit einem Spruch entwaffnet und fing den Stab ihrer Kontrahentin mit der freien Hand auf. Schnell wechselte sie die Stäbe und schickte Hermione einen tief violetten Strahl entgegen. Automatisch warf sich die Brünette zu Boden, in der Wand neben ihr hörte man ein Zischen, als der Spruch einschlug.

Beide jungen Frauen blickten auf die leicht angesengte Stelle der Mauer. Die Oberfläche sah porös aus und langsam fraß sich ein zähflüssiger Schleim den Stein hinab. Ein Säurefluch! Aber das war nicht der maßgebliche Grund für die Aufmerksamkeit der Schülerinnen. Der Spruch hätte Hermion auch verfehlt, wenn sie stehen geblieben wäre. Noch bevor eine von beiden reagieren konnte raste aus der Dunkelheit ein Zauber auf Pansy zu und ließ sie bewusstlos zu Boden sinken, wie eine Marionette, deren Fäden gekappt worden waren.

Noch immer auf dem Flur liegend drehte sich die junge Hermione auf den Rücken, das Gesicht zu dem Unbekannten hinter ihr gerichtet. Professor Snape löste sich aus den Schatten.
„Sind Sie verletzt?“ Fragte er von oben herab mit kühler Stimme.
„Nein Sir.“ Den Blick nicht von ihrem Lehrer lassend rappelte sie sich vorsichtig auf.
„Sie waren nie hier.“ Sagte er und trat zu seiner Hausschülerin ohne Hermione noch eines Blickes zu würdigen. Blind warf er ihr den von Pansy entwendeten Zauberstab zu.

Wortlos entfernte sich die Gryffindor, blieb an der Ecke aber noch einmal kurz stehen und blickte zurück. Professor Snape kniete inzwischen neben Pansy und schwang seinen Zauberstab über ihren Kopf.
„Was mache ich da?“ Wollte Severus wissen.
„Du löschst ihr Gedächtnis.“ Als er sein Gesicht verzog, fügte sie schnell an: „Nur ein paar Minuten, damit sie nicht weiß, wer sie angegriffen hat und dass ich dabei war. Das hinterlässt keine Schäden.“
„Ich bin ein wenig vorbelastet was Gedächtnisentfernung angeht, wie du weißt.“
„Das verstehe ich.“

Sie beobachteten noch, wie der Lehrer aufstand und den Flur in die andere Richtung entlang ging.
„Ich lasse sie da einfach so liegen?“
„Ja, das war die einzig sinnvolle Entscheidung. Wenn du dabei gewesen wärst, als sie aufwachte, hättest du Umbridge einige Fragen beantworten müssen. So wusstest du einfach von nichts. Als Pansy aufwachte wusste sie einfach nicht, was passiert war und auch nicht, wen sie hätte verantwortlich machen können. Sie war zu eingebildet um zuzugeben, dass sie jemand überrumpelt hat.“

„Aber ich habe eine Schülerin angegriffen, sie bewusstlos gezaubert und ihr Gedächtnis gelöscht!“ Sie tauchten aus der Erinnerung zurück in die Realität, Hermione grinste ihn mit funkelnden Augen an.
„Ich habe mich übrigens nie bei dir dafür bedankt.“
„Gern geschehen. Glaube ich zumindest. Mein früheres Ich hätte das wohl anders formuliert.“
„Das hätte es! Wenn es dich nicht verraten hätte, hättest du mir sicherlich mit Freuden etliche Punkte abgezogen. Aber wer wem wie viele Punkte abzieht wird registriert und dann wäre raus gekommen, dass du es warst, der Pansy ausgeknockt hat.“

„Und das ist sicher etwas, was man als Lehrer nicht tun sollte.“
„Sagen wir mal so... hättest du mich bewusstlos gezaubert, hättest du vermutlich eine Gehaltserhöhung bekommen. Bei Pansy hätte es eine Untersuchung gegeben. Das war größtenteils ein beschissenes Jahr.“ Antwortete sie unbeschwert und stand auf. „Ich spritz mir eben etwas Wasser ins Gesicht. Brennen deine Augen auch so?“ Als Severus ihre Frage verneinte, begab sie sich achselzuckend, aber doch ein wenig beunruhigt ins Badezimmer.

Als sie zurückkam trat Severus gerade mit Plastikschalen in der einen und zwei Flaschen Bier in der anderen Hand aus der Küche.
„Mh, kalte Fleischbällchen mit Kräuterquark und Bier. Mein Lieblingsessen.“
„Höre ich da etwa Spott heraus?“
„Nein, wie kommst du denn darauf?“ Sie fischte sich eine der kleinen Frikadellen mit den Fingern aus der Plastikverpackung und tauchte sie in die Quarkschale.

Sein Angebot etwas Richtiges zu bestellen, lehnte sie ab. Sie hatte zwar etwa Hunger, aber nicht genug um eine ganze Mahlzeit zu verspeisen. Severus lümmelte sich ein Stück tiefer in die Sofakissen und legte die Füße auf den Couchtisch.
„Habe ich das richtig verstanden? Sie hat dich mit deinem eigenen Stab angegriffen?“ Hermione brummte zustimmend. „Warum?“ Sie brauchte noch einen Moment um den Rest ihres Fleischbällchens hinunter zu schlucken.

„Man kann bei einem Zauberstab den zuletzt gesprochenen Zauber überprüfen. Wärst du nicht gewesen, hätte sie mich vermutlich mit ihrem eigenen Stab bewusstlos gehext und zur Direktorin gebracht. Bei einer Überprüfung hätte es dann so ausgesehen, als ob ich den dunklen Fluch gesprochen und sie sich verteidigt hätte.“
„Verstehe. Deshalb hat sie also gesagt, dass du den Fehler gemacht hättest, sie anzugreifen, obwohl es gar nicht so war.“
„Genau.“
„Heißt das, du schuldest mir etwas?“ Severus hob neugierig eine Augenbraue.

„Du meinst so etwas, wie dir mit deiner Amnesie zu helfen?“ Missmutig verzog er das Gesicht, was sie grinsen ließ. „In Ordnung, was willst du?“
„Also... Harry, Ron und der Troll. Erzähl mir davon.“ Hermione holte weit aus um ihm die Geschichte der Freundschaft zu den beiden Männern zu erzählen. Das erste Treffen im Zug, wie sie ihre Unsicherheit mit Lerneifer verbergen wollte, wie sie im Mädchenklo weinte, nachdem sie Ron über sie hatte lästern wollen und erst dann, wie er und Harry sie trotz ihrer scheinbaren Chancenlosigkeit gerettet hatten.

„Und wie ging es dann weiter?“ Wenn Hermione ihm alles ausführlich berichten wollte, wären sie locker bis zu dem Treffen mit Poppy beschäftigt, deshalb beschränke sie sich auf die groben Zusammenhänge. Sie erzählte davon, dass es eigentlich jedes Jahr ein Abenteuer gab, dass sie zu dritt bewältigt hatten, von Streitigkeiten und Versöhnungen, davon wie sich Harry langsam in Ginny verliebt hatte und Ron und sie ein Paar geworden waren.

Sie berichtete davon, wie sie im Krieg Seite an Seite gekämpft und anschließend geholfen hatten, Hogwarts wieder aufzubauen, dass sie gemeinsam das verpasste letzte Schuljahr freiwillig wiederholt hatten und wie sie heute zueinander standen. Ihr kleiner Snack und die ersten Flaschen Bier waren bereits geleert, Hermione hatte gerade ihre zweite Flasche begonnen und Severus nippte bereits an seiner dritten.
„Möchtest du noch eine Erinnerung sehen?“

Sie selbst hatte im Moment zwar kein gesteigertes Interesse daran, aber sie würde sich da nach ihm richten.
„Kommst du Freitagabend her?“ Fragte er stattdessen, sie nickte.
„Gerne. Dann können wir Samstag direkt von hier nach Hogwarts apparieren.“
„Dann lass uns die restlichen Erinnerungen am Freitag ansehen. Erzähl mir lieber von Ron. Warum habt ihr euch getrennt?“ Sie kuschelte sich an ihn, nahm seine Hand zwischen ihre beiden und legte sie in ihren Schoß.

„Wir passten einfach nicht zusammen. Nicht als Paar, aber wir sind noch immer befreundet. Wir sind zusammen aufgewachsen, zusammen zur Schule gegangen, haben zusammen gekämpft. Das hat uns untrennbar verbunden. Wir waren immer umeinander, da war nicht viel Platz für einen anderen Partner. Zumindest nicht für etwas Ernsthaftes. Aber irgendwann hat das nicht mehr gereicht. Als Ron Harry und mich im Wald alleine gelassen hat, hat mich das wirklich getroffen. Ich wusste zwar, weshalb er das gemacht hat und rein freundschaftlich habe ich ihm das auch verziehen, aber ich konnte ihn danach nicht mehr mit den gleichen Augen sehen.“

Severus gab ein verstehendes Brummen von sich.
„Und Harry? Wäre er keine bessere Wahl gewesen, wenn ihr drei doch ständig zusammen wart?“ Hermione schmunzelte.
„Nein, das wäre genauso wenig gut gegangen.“
„Sicher?“
„Ja, wir haben es versucht.“ Aufmerksam wandte Severus ihr seinen Kopf zu.
„So?“ Er würde es nie zugeben, aber er war neugierig. Man musste nur die richtigen Fragen zur richtigen Zeit stellen um die Antworten zu bekommen, die man suchte. Es dauerte manchmal etwas länger, war aber zuverlässiger und vor allem unauffälliger, als wenn man drängelte.

Und man hatte den zusätzlichen Vorteil, dass man als guter Zuhörer und keinesfalls als neugierig galt. Ein wenig musste er schmunzeln. Ob das ein kleines Überbleibsel seines Lebens als Spion war?
„Naja, wir eignen uns besser als Freunde und weniger als Paar... Nachdem Ron weg war, waren wir ganz allein. Das war nicht gerade leicht. Wir haben uns immer wieder gegenseitig aufgebaut, getröstet, getanzt und gekuschelt. Und irgendwie führte dann eins zum anderen. Aber danach...“ Sie zuckte ratlos mit den Schultern „... es passte einfach nicht.“

„Moment mal... warst du zu der Zeit nicht noch mit Ron zusammen?“ Eine zarte Röte begann ihr Gesicht zu überziehen.
„Ja, war ich.“
„Und Harry?“
„Er war mit Ginny zusammen...“
„Oh... verstehe.“ Schweigend saßen sie einige Atemzüge nebeneinander. Was sollte man dazu auch sagen?
„Noch eine Erinnerung?“ Brach Hermione einige Zeit später die Stille und sah fragend zu ihm hinauf.
„Mh... nein, ich denke nicht. Lassen wir uns die restlichen wirklich für Freitag aufheben.“ Severus stand auf, griff sich die Bierflaschen und brachte sie in die Küche. Als er zurückkam war Hermione gerade dabei Schatulle und Denkarium wegzuräumen.


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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