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Fanfiction

Amnesia - Wer wärst du ohne Vergangenheit? - 13 Geister

von Zareyja

Wie immer war es zwischen den Pendlerzeiten relativ ruhig im Buchladen. Nur sporadisch kamen ein oder zwei Kunden herein, die sich die Wartezeit vertreiben wollten. Den Großteil der Listen hatte er bereits am Morgen bearbeitet und so gut es nun einmal mit nur zwei Personen im Geschäft ging, versuchten sie sich während ihrer Tätigkeiten zu unterhalten. Während Severus zwei neu gelieferte Regale baute, ließ sich Scarlet sogar zu der ungeliebten Arbeit herab, die stehenden Regale von Staub und irgendwelchen klebrigen Rückständen der Kundenhände zu säubern.

So viel wie an diesem Tag redete er selten. Scarlet wollte alles ganz genau wissen, fragte hier mal etwas nach, vergewisserte sich dort, ob sie einen Zusammenhang richtig verstanden hatte. Das Gespräch hangelte sich von einem Punkt zum nächsten, übersprang hin und wieder mal etwas und kehrte später zurück. Sie sprachen über das bevorstehende Treffen mit der Krankenschwester von Hogwarts, wechselten zu der Geschichte von Hogwarts, zu Geistern und bewegten Gemälden.

Scarlet war fasziniert von diesen Geschichten, obwohl Severus selbst nur das erzählen konnte, was er gelesen hatte und nur auf wenige ihrer Fragen überhaupt Antworten hatte. Sie diskutierten über die Möglichkeiten, die ihnen dieses neue Wissen offenbarte. Sie versuchten das Erfahrene naturwissenschaftlich zu erklären und scheiterten katastrophal. Sie waren beide nur interessierte Laien und zwar in beiden Bereichen.

Aber das Spekulieren machte ihnen Spaß. Die Stimmung war gelöst, das Gespräch floss einfach so dahin und wurde nur unterbrochen, wenn andere Personen den Buchladen betraten. Die alltägliche Arbeit blieb nach und nach liegen, aber das war nicht so schlimm, sie würden sie einfach später erledigen. Scarlet dann, wenn Severus Feierabend hatte und Severus das, was am nächsten Morgen noch zu tun wäre bevor seine Chefin kam.

Verstrickt in diverse Kleinigkeiten und Erzählungen über längste vergangene Zeiten des Schlosses und der magischen Welt, vergaß Severus komplett von den Denkariumserinnerungen zu berichten. Es fiel ihm erst auf, als er auf der verwitterten Bank in dem kleinen Park saß. Sie war massiv, aus dem Stück eines Baumstammes gefertigt, und sah sehr viel unbequemer aus, als sie tatsächlich war. Er hatte sie noch nie genutzt, weil sie etwas abseits des Weges lag, aber von hier aus hatte man eine wirklich schöne Sicht auf den Park.

Weder der Ein- noch der Ausgang waren zu sehen, keine Autos störten den Blick. Mit einem entspannten Gesichtsausdruck saß er da, bequem gegen die Rückenlehne gestützt mit auf den Schoß verschränkten Händen und beobachtete die Menschen, Tiere und die sich im leichten Wind bewegenden Blätter. Die letzten Monate waren für ihn ein einziges Auf und Ab gewesen, aber dieses lockere Gespräch heute hatte ihm gut getan.

In letzter Zeit hatten ihre Unterhaltungen meist nur dem Informationsaustausch gedient. Die Situation hatte es einfach erfordert und er hatte den Kopf nie wirklich frei gehabt, aber heute hatte sich das Gespräch einfach natürlich entwickelt. Kurz überlegte er, noch einmal in den Buchladen zu gehen, um Scarlet von den Denkariumserinnerungen zu erzählen. Aber vermutlich würde er dann noch etliche weitere Stunden dort verweilen und allmählich bekam er dich Hunger. Dienstag hatte er ja noch genug Zeit, ihr davon zu berichten.

Nachdem Scarlet am nächsten Tag zuerst überrascht und dann ein wenig eingeschnappt war, dass Severus ihr nicht früher von den gesehenen Erinnerungen erzählt hatte, war sie begierig darauf, auch darüber mehr zu erfahren. Sie schien sich auf das nächste Treffen mit Hermione beinahe ebenso zu freuen, wie er.

So kamen und gingen die Tage zwischen dem letzten und dem nächsten Treffen dahin. Wieder erwarten hatte Scarlet ihn nicht erneut über die Beziehung zwischen ihm und Hermione ausgefragt und das war Severus ganz recht so. Er hatte ihr angesehen, dass sie noch etwas hatte fragen wollen und er vermutete, dass es genau um dieses Thema ging, aber ausgesprochen hatte sie es nicht.

Da war nur dieser nachdenkliche Blick gewesen und das leise Lächeln in ihren Mundwinkeln. Vielleicht hatte er sich durch irgendetwas verraten und sie wollte warten, bis er es ihr von sich aus erzählte. Vielleicht ahnte sie auch nichts und hatte sich nur auf ihre üblichen Fragen in diese Richtung verzichtet, weil sie ihm anfingen lästig zu werden. Vielleicht wurde er aber auch nur paranoid und ihre Mimik hatte gar nichts damit zu tun. Was auch immer es war, er hatte das Thema, wie er zu Hermione stand, nicht behandeln müssen.

Pünktlich zu seinem Feierabend betrat Hermione dann am Mittwoch das Buchgeschäft. Wieder hatte sie ihre prall gefüllte Umhängetasche dabei und stellte sie wie selbstverständlich hinter den Kassentresen. Severus, der gerade dabei war einem älteren Herren die Auswahl zwischen einem Heimwerkermagazin und einem über Gartenpflege zu erleichtern, sah Scarlet kurz nach dem Geräusch der Türglocke aus dem Büro treten um sich der neuen Kundschaft anzunehmen.

Ihr professionelles Lächeln, das für sie derart normal war, dass es jedem, der sie nicht näher kannte, als natürlich erschien, hellte sich zu einem wirklich erfreuten Gesichtsausdruck auf. Sie umarmten sich kurz und tuschelten aufgeregt miteinander. Nun, zumindest Scarlet war aufgeregt, Hermione wirkte eher von der Gemütslage ihres Gegenübers mitgerissen. Leider verstand er nicht, worüber sich die beiden Frauen unterhielten, aber er würde wetten, dass seine Chefin Hermione das erzählte, was sie in den letzten Tagen alles von Severus erfahren hatte.

Er grinste leicht, als er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Kunden zuwandte. Wirklich helfen konnte er ihm bei seiner Entscheidung nicht, aber der Mann wollte seine persönlichen Pros und Contras mit irgendjemandem erörtern. Was tat man nicht alles für seine Kundschaft... Nach einigem Hin und Her entschied er sich dann doch endlich für das Heimwerkermagazin mit der Begründung, dass er eine ungenutzte Garage als Arbeitsraum hätte und dort ja immerhin Bumenkästen und Vogelhäuser für den Garten herstellen könnte.

So hätte er beides zugleich. Auf die Idee, einfach beide Magazine zu kaufen, kam er nicht. Schade, aber vielleicht würde er das andere Heft in ein paar Tagen kaufen, wenn er sich bei seinen Arbeitsversuchen oft genug mit dem Hammer auf den Daumen gehauen hätte. Hermione und Scarlet traten zur Seite und wechselten auf ein unverfängliches Gesprächsthema, als Severus den Herren abkassierte und noch einen schönen Tag sowie viel Erfolg bei seinem neuen Hobby wünschte.

Kaum hatte sich die Türe bimmelnd hinter dem Kunden geschlossen drehten sich die drei wie verabredet verschwörerisch zueinander um. Noch immer in gedämpften Ton ergriff Scarlet wieder das Wort. „Also dieses Denkarium... kann ich mir da auch mal Erinnerungen ansehen?“ Hermione wirkte ein wenig überrumpelt. Scheinbar hatte Scarlet ihr bisher nichts in dieser Richtung angedeutet. „Ähm... ich weiß nicht, ob das bei Muggeln funktioniert, aber du kannst es gerne probieren.“ Die Augen seiner Chefin leuchteten.

„Jetzt?“ Die jüngere Frau blickte über ihre Schulter zur Türe und zurück. Im Moment waren nur wenige Personen auf dem Gang, mit etwas Glück würde in den nächsten Minuten niemand das Geschäft betreten. „In Ordnung, ich habe das Denkarium dabei. Aber nicht hier, besser im Büro.“ Das ungleiche Trio setzte sich in Bewegung und ließ die Bürotür hinter sich halb offen stehen. Neugierig stand Scarlet neben Hermione und beobachtete, wie diese die Steinschale und das Kästchen mit den Phiolen hervorholte.

Severus war sich ein wenig näher an der Tür geblieben um ein Ohr und Auge auf den Verkaufsraum zu haben. „Es können immer nur zwei in die Erinnerung eintauchen.“ Erklärte Hermione an die andere Frau gewandt. „Geht nur, es sind immerhin deine Erinnerungen.“ Meldete sich Severus zu Wort, noch ehe Scarlet ihren Missmut äußern konnte. „Sicher? Ich kann auch draußen warten, es dauert ja nicht lang.“ „Bitte Severus.“ Schaltete sich nun auch die ältere Frau ein.

„Nichts gegen Hermione, aber wenn ich schon einen Blick auf dein altes Ich werfe, würde ich das lieber mit dir zusammen tun.“ Er warf noch einen schnellen Blick zu Hermione, zuckte dann mit den Schultern und trat näher an den Schreibtisch heran. „Was wollt ihr sehen?“ Erkundigte sich Hermione und griff nach der hölzernen Schachtel. „Die gleichen Erinnerungen wie Samstag denke ich. Der Blick auf das Schloss war toll.“ Schlug Severus vor und Scarlet nickte.

Hermione war es recht, auch wenn sie selbst an seiner Stelle wohl etwas Neues gewählt hätte. Aber Severus hatte durchaus gute Gründe für seine Wahl. Nicht, dass er Scarlet nicht bei unbekannten Erinnerungen dabei haben wollte, aber da man dieses Denkarium nur zu zweit nutzen konnte, war es ihm lieber, wenn Hermione ihn begleiten würde. Sie könnte ihm direkt in der Erinnerung Fragen beantworten, wenn er denn welche hatte, oder ihn auf dieses oder jenes hinweisen.

Nun kam er in den Genuss, der Reiseführer zu werden. Zumindest falls es funktionierte. Schnell hatte Hermione die erste Phiole in das Gefäß entleert und während dessen Scarlet darauf vorbereitet, was sie zu tun hatte. Etwas nervös, vor allem aber gespannt, griff seine Vorgesetzte nach Severus’ Hand. Beruhigend nickte er ihr zu und beugte sich leicht über die Oberfläche. Sie tat es ihm nach und Hermione beobachtete, wie beide wie hypnotisiert in die Flüssigkeit starrten.

Scheinbar funktionierte es auch bei Muggeln. Sie warf einen schnellen Blick in den noch immer leeren Verkaufsraum und hoffte, dass in den nächsten Minuten kein Kunde erscheinen würde. Sie konnte sich eigentlich ganz gut vorstellen, in einer Buchhandlung zu arbeiten, es gab auf jeden Fall unangenehmere Jobs, aber sie war nicht wirklich scharf darauf, heute ihr Verkaufstalent zu testen.

Die Erinnerung dauerte nicht lange und schon bald lenkte ein atemloses „Wow“ von Scarlet ihre Aufmerksamkeit zurück zum Schreibtisch. Die beiden sahen sich gerade die dritte Erinnerung an, als die Türglocke bimmelte. Hermione seufzte, setzte ein wie sie hoffte freundliches Lächeln auf und trat aus dem Büro. Ein Mann mittleren Alters steuerte zielstrebig auf die Kriminalromane zu.

Er schien zu wissen, was er suchte, dennoch trat sie auf ihn zu und hoffte, dass bald die eigentlichen Mitarbeiter des Geschäftes auftauchen würden. Es dauerte länger als erwartet, aber glücklicherweise schien der Mann weder in Eile zu sein, noch wirkliche Fragen zu haben. Er wollte einfach einen neuen Krimi für die Zugfahrt zu seiner Freundin kaufen, weil er sein Buch daheim vergessen hatte.

Ihn interessierten weder die Autoren noch die Klappentexte. Er suchte sich seiner Aussage nach immer einfach den Roman aus, dessen Titel und Cover ihm gefiel. Nur so könne er sich wirklich ohne Erwartungen in die Geschichte fallen lassen. Er hätte deswegen schon einige ziemlich schlechte Bücher gelesen, aber auch viele gute und die Spannung war ihm das Risiko wert.

Er hatte sich gerade für ein etwas verstecktes Exemplar entschieden, als Severus zu ihnen trat. „Ich übernehme das hier, Scarlet würde dich gerne sehen.“ Erlöste er sie, bevor sie in die Verlegenheit kam, den Kunden abkassieren zu müssen. Sie verabschiedete sich und lächelte Severus dankbar zu. Er war gerade noch rechtzeitig gekommen.

Erleichtert darüber ging sie zurück ins Büro, in der eine hibbelige Scarlet vor dem Schreibtisch auf und ab lief. „Das war toll! Das war wie bei einem 3D Kino. Nicht so eines, bei dem man diese Brillen aufhat, sondern so eines, in dem an allen Wänden etwas projiziert wird. Oder wie bei Star Trek auf dem Holodeck! Also es war nicht genau so, aber so in der Art. Ganz anders, als wenn man sich selbst erinnert, aber doch irgendwie gleich.“ Hermione grinste, als sie von diesem Redeschwall empfangen wurde.

Sicher hatte es deshalb so lange gedauert, bis Severus aufgetaucht war. Während sie Scarlets Fragen so gut wie möglich beantwortete und deren Widergabe ihrer eigenen Erinnerungen lauschte, putzte sie ein weiteres Mal die kleine Steinschale. Sie blieben noch eine weitere halbe Stunde im Buchladen, bevor sie sich gemeinsam auf den Weg zu Severus’ Wohnung machten und Scarlet, die sich inzwischen wieder beruhigt hatte, ihrer Arbeit überließen.

„Du weißt schon, dass sie die anderen Erinnerungen auch wird sehen wollen, oder?“ Fragte er schmunzelnd, als sie den Bahnhofsvorplatz betraten. „Ich dachte es mir.“ Seufzte sie theatralisch. „Aber nicht wieder im Buchladen, sie wird warten müssen, bis wir uns noch einmal ungestört treffen können. Sie wirkte übrigens um einiges begeisterter etwas aus deiner Vergangenheit zu sehen, als du.“ Sie betrachtete ihn mit erhobenen Augenbrauen.

„Ich denke, ich war einfach viel zu sprachlos um großartig etwas zu sagen. Davon abgesehen, dass sie ohnehin sehr viel emotionaler ist als ich.“ Schweigend liefen sie zu dem kleinen Supermarkt, der auf seinem Heimweg lag. Es war inzwischen beinahe eine kleine Tradition geworden, vor ihren gemeinsamen Abenden zuvor zusammen einzukaufen, wenn Hermione ihn von der Arbeit abholte.

Erst im Schutz seiner Wohnung fühlten sie sich sicher genug um magische Themen anzusprechen. Sie machten es sich im Wohnraum gemütlich und griffen zu den Packungen asiatischen Essens, welches sie nach dem gemeinsamen Einkauf in einer Gaststätte zum mitnehmen bestellt hatten. „Wie kannst du damit essen?“ Fragte Severus sie, als Hermione begann, Gemüse mit Stäbchen zu ihrem Mund zu führen. „Übung.“ Zuckte sie mit den Schultern.

„Mein Vater hat mal in für ein paar Monate in China gearbeitet, als ich noch ein kleines Kind war. Oder war es eine Fortbildung? Ist ja auch egal. Auf jeden Fall hat er mir Stäbchen mitgebracht und einige Zeit wollte ich einfach jedes Reisgericht damit essen.“ Demonstrativ nahm sie einen Klumpen des klebrigen Reis’ zwischen die dünnern Holzstücke. Bei ihr sah das eigentlich ganz einfach aus. Er hatte es nur einmal versucht, aber es schnell wieder aufgegeben.

Er sah keinen Sinn darin, sich diese Fähigkeit anzueignen, wo er doch genügend Gabeln in der Küche hatte. Dennoch fischte er nun seine eigenen Stäbchen aus der weißen Plastiktüte und entfernte den Papierring, der sie zusammenhielt. Ungelenk klapperte er mit den Stäbchen und versuchte anschließend, ein besonders großes Stück Brokkoli zwischen beide Einzelteile zu klemmen.

Beim dritten Versuch klappte es, allerdings ließ er es auf halbem Weg zum Mund versehentlich fallen, legte die Stäbchen auf den Tisch und griff missmutig zu seiner Gabel. „Ich bleibe besser hierbei.“ Sagte er zu Hermione, die nicht einmal versuchte ihr Grinsen zu verbergen. Während des Essens tauschten sie sich noch über die vergangenen Tage aus, vor allem über Scarlets Wissbegierde. Ihren Glückskeks aufbrechend wechselte Hermione schließlich das Thema.

„Also... was willst du über Hogwarts wissen?“ Er atmete langsam aus. „Es gibt eigentlich nichts Spezielles... Ich will nur sichergehen, dass ich nicht von diesen Treppen falle oder gegen unsichtbare Mauern laufe oder was da sonst noch so passieren kann.“ „Keine Sorge, da wird nichts passieren. Ich habe mir schon darüber Gedanken gemacht, wie wir am besten zu Poppy kommen. Auch wenn es ein Hogsmeadewochenende ist, ist das Schloss nicht komplett leer.

Und selbst wenn niemand da wäre sind da ja noch immer die Geister und Gemälde. Nicht jedes davon ist besonders verschwiegen. Wir werden nicht den Haupteingang nehmen, sondern am Rand des verbotenen Waldes apparieren und dann zwischen den Bäumen bleiben so lange es geht. An dieser Schlossseite gibt es einen schlecht einsehbaren Geheimgang, durch den wir ziemlich nah an die Krankenstation herankommen. Die letzten paar Meter schaffen wir sicher ganz gut, wenn ich die Gemälde lahm lege.“

Severus zog fragend eine Augenbraue hoch. „Ein Schlafzauber. Du musst nur darauf achten, mir nicht vor den Zauberstab zu laufen.“ Seine Mimik wurde nachdenklich als er sich in seinem Sessel zurücklehnte. „Verstehe ich dich richtig? Wir schleichen durch einen Wald, der verboten ist, durch einen nicht geheimen Geheimgang und betäuben ein paar Bilder?“ „Kurz gesagt... ja.“

„Hogwarts war ein Bollwerk gegen Lord Voldemort und wir spazieren da so einfach rein? Ich dachte, es wäre so sicher dort. Weshalb sind die Todesser nicht auch einfach auf diese Art in das Schloss eingedrungen.“ Severus hatte die Geschichte von Hogwarts wirklich aufmerksam gelesen, stellte Hermione fest. „Da gab es verschiedene Gründe. Hogwarts ist sehr mächtig. Nicht nur wegen der dicken Mauern, es hat eine eigene Art von Leben entwickelt. Über tausend Jahre konzentrierter Magie stecken in diesem Schloss.

Für einen direkten Angriff brauchte Voldemort ausreichend Unterstützung nachdem er wieder einen Körper hatte und das brauchte nun einmal Zeit. Über die Jahre hinweg sind immer mal wieder vereinzelte Todesser ins Schloss gekommen, aber sie haben versteckt gearbeitet. Hätten sie sich offen zu erkennen gegeben, hätten sie zu viele Personen gegen sich gehabt. Ich denke, wir hatten ziemlich oft einfach Glück. Die Geheimgänge sind eigentlich auch geheim. Zumindest die Meisten.

Den, den wir nutzen werden, kenne ich eigentlich durch dich. Ich habe dich einmal beobachtet, wie du ihn nachts benutzt hast, vermutlich warst du auf dem Weg zu einem Todessertreffen. Von den Schülern dürfte den eigentlich niemand kennen. Das hoffe ich zumindest. Und selbst wenn ihn jemand kennt... das Schloss ist groß, es ist Hogsmeadewochenende und die verbliebenen Schüler haben sicher Besseres zu tun, als samstagsvormittags durch schmutzige Geheimgänge zu laufen.“

So ganz überzeugt schien Severus nicht zu sein, aber er gab sich mit der Erklärung zufrieden. „In Ordnung, du kannst das wohl besser beurteilen als ich.“ Er stand auf und zog ‚Die Geschichte von Hogwarts’ aus einer Schublade seines Schreibtisches. Als er hinter ihr wieder hervortrat und sich setzte, sah Hermione einige Streifen Papier aus dem Buch ragen.

„Es gibt da noch ein paar Sachen, die ich dich fragen will. Die haben eigentlich nichts mit dem Besuch am Samstag zu tun, aber wenn du nichts dagegen hast...“ Er ließ das Ende des Satzes offen und hob stattdessen fragend das Buch ein Stückchen in die Höhe. Hermione nickte und wartete. Severus blätterte zu der ersten markierten Stelle und warf einen Blick auf den Papierschnipsel und die Buchseiten.

„Was ist mit den Geistern?“ Begann er. „Sie können durch Wände gehen. Was ist, wenn uns einer begegnet?“ „Ja, das ist ein Risiko, aber das besteht absolut immer, wenn es um Hogwarts geht. Aber auch da schätze ich die Wahrscheinlichkeit gering ein. Wenn ich es richtig im Kopf habe, gibt es zurzeit 13 Geister auf dem Schlossgelände, aber die Meisten bleiben lieber unter sich.

Es gibt eigentlich nur fünf, die man wirklich zu Gesicht bekommt. Zwei davon sind absolut verschwiegen und zwei weitere versuchen es zumindest. Nur einer wäre wirklich ein Problem. Ich hoffe, dass er uns nicht über den Weg schwebt und falls doch... naja, ich denke ich dürfte es schaffen ihn zeitweise zu lähmen und Minerva ist dann sicher so nett, ihn ein paar Monate zu bannen.“

„Peeves?“ „Ja genau. Er kann ziemlich nervtötend sein und liebt es Ärger und Unruhe zu stiften. Aber darum kümmern wir uns, wenn es soweit ist.“ „Kann so ein Geist auch durch uns schweben?“ „Ja. Es fühlt sich an, als ob man durch einen kalten Wasserfall geht. Aber außer Peeves vermeiden die Geister so gut es geht, das zu tun.“ Severus nickte und blätterte zu der nächsten Stelle im Buch. „Die Lehrstelle für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Warum habe ich die angetreten?“

„Da fragst du mich zu viel. Du warst mein Lehrer, ich habe da nicht nach dem Grund gefragt.“ „Und was denkst du, weshalb ich sie genommen habe?“ „Du warst talentiert in dunklen Künsten. Ich glaube, es hat dir einfach Spaß gemacht zu trainieren. Vor allem aber denke ich, dass du den Schülern etwas beibringen wolltest.

Du wusstest immerhin von allen am besten, was auf uns zukommen würde und die meisten unserer Verteidigungslehrer waren vollkommen ungeeignet. Hätten sich einige Schüler nicht zusätzlich gegenseitig trainiert, wäre die Schlacht wohl noch blutiger geworden. Wir hatten eigentlich nur drei gute Lehrer in dem Fach.

Einen Werwolf, einen Todesser und einen Doppelspion. Was sagt das jetzt über Hogwarts aus?“ „Ein Todesser?“ Sie schnaufte. „Versteh mich nicht falsch, der Direktor hat wirklich versucht geeignete Lehrer zu finden, aber der Posten war nicht wirklich beliebt. Und der Todesser war eigentlich gar nicht vorgesehen. Er hatte sich als Mitglied des Ordens des Phönix getarnt.“

Jetzt war Severus wirklich verwirrt. Ein Todesser hatte sich getarnt im Schloss eingeschlichen und dort unterrichtet? Und dennoch galt das Schloss weiterhin als sicher? Der Werwolf war vermutlich derjenige, den er in der Erinnerung gesehen hatte. Bereits darüber war er ärgerlich gewesen, aber so ein Werwolf war zumindest nur bei Vollmond gefährlich. Er spürte das Adrenalin durch seine Adern fließen und ballte die Hände zu Fäusten um seinen Ärger darüber nicht an Hermione auszulassen.

Langsam atmete er aus. „Ich habe gelesen, der Posten war verflucht. War es deshalb schwer, einen Lehrer dafür zu finden?“ „Ja. Lange ging das Gerücht um, dass Voldemort diese Lehrstelle verflucht hätte, weil er sie selbst gerne gehabt, aber nicht bekommen hätte. Inzwischen hat sich das bestätigt. Nach dem Krieg hat Minerva Fluchbrecher engagiert. Das konnte sich Hogwarts vorher nicht leisten, diese Kobolde haben einen verflucht hohen Stundenlohn! Die meisten Fluchbrecher sind Kobolde.“

Fügte sie bei seinem, über den scheinbaren Gedankensprung verwirrten Gesichtausdruck erklärend hinzu. „Aber nachdem Lord Voldemort gefallen war, haben die Kobolde der Direktorin ein Sonderangebot gemacht. Gewissermaßen als Dankeschön dafür, dass wir die magische Welt vor der Diktatur eines Irren bewahrt haben. Hogwarts musste nur 25% der Kosten tragen.“

„Ihr habt die magische Welt gerettet und die sind nicht einmal bereit einen Fluch kostenlos zu brechen?“ Hermione grinste und zuckte mit den Schultern. „Es sind Kobolde. 25% war ein tolles Angebot! Ich habe nie davon gehört, dass sie zuvor jemals unter 85% gegangen sind. Auf jeden Fall hat das halbe Dutzend Kobolde fast zwei Wochen gebraucht um den Fluch zu brechen.“

„Dieser Fluch sorgte dafür, dass kein Lehrer den Posten länger als ein Jahr hielt, richtig? Weshalb habe ich ihn verloren?“ Scheinbar würde Hermione ihm heute ein weiteres Stückchen von seiner dunklen Vergangenheit erzählen müssen. Vielleicht war es sogar das Dunkelste.


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Daniel ist total nett. Er ist klasse. Er spielte mir gute Musik vor. Ich hatte immer noch Beatles gehört bis ich hierher kam. Er ist sehr leidenschaftlich. Für sein Alter hat er einen guten Geschmack.
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