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Fanfiction

Amnesia - Wer wärst du ohne Vergangenheit? - Hermione in Hogwarts

von Zareyja

In den letzten Tagen war es deutlich abgekühlt. In der Sonne war es angenehm, nicht zu warm und nicht zu kalt, aber die Sonne wurde regelmäßig von grauen Wolken verhüllt, so dass sich Hermione für einen dünnen Pullover entschieden hatte. Hier oben im Norden war es leider noch ein Stückchen kühler und noch etwas windiger als in der Stadt, so dass sie die Arme um ihren Körper legte, um sich selbst ein wenig zu wärmen.

Der Unterricht war bereits beendet und sie sah einige Schüler verstreut auf dem Gelände spielen, lernen oder einfach nur reden. Einige warfen ihr neugierige Blicke zu. Aufgrund der Entfernung würden sie wohl nur wenige erkennen und von diesen kannte sie eigentlich kaum jemand näher, als von den gemeinsamen Mahlzeiten in der großen Halle.

Aus ihrer eigenen Schulzeit wusste sie, dass jeder Besucher der Schule ein interessantes Gesprächthema war, deshalb nahm sie ihnen das schlecht versteckte Tuscheln nicht übel und setzte ihren Weg zu den Eingangsportalen der Schule unbeirrt fort. Eine Gruppe Schüler in der Nähe der Stufen, dem Aussehen nach Erst- oder Zweitklässler, hatten sie durch ihr Räuber und Gendarm Spiel nicht bemerkt, starrten sie aber mit großen Augen an, als einer von ihnen sie bei seiner Flucht versehentlich anrempelte.

Offenbar schätzte sie der Junge als recht streng ein, oder aber er war generell eher ängstlich. Er war bei dem Zusammenstoß gestürzt und lag noch immer auf den Boden vor ihr und sah aus als befürchte er die Punkte seines gesamten Hauses zu verlieren.
„Verzeihung Ma’am.“ Entschuldigte er sich artig und rappelte sich auf. Hermione, die den Aufprall ebenfalls nicht erwartet hatte, da sie selbst zu sehr in Gedanken gewesen war, bemerkte erst jetzt, dass sie ihn vermutlich ziemlich einschüchternd, ob der unerwarteten Störung, ansah.

Sein letztes Wort schaffte es aber, sie derart zu verwirren, dass sie ihre Besorgnis für einen Moment vergaß und einfach lachen musste. Ma’am hatte er sie genannt. Wann war sie zu einer Ma’am geworden? Der Junge, ein Hufflepuff wie sie bemerkte, war durch ihren plötzlichen Stimmungsumschwung nicht unbedingt beruhigter, wie es schien. Vorsichtig schielte er zu der Gruppe seiner Hauskameraden, die sich ein paar Schritte weiter an der Seite zusammengerottet hatten und nicht weniger unsicher aussahen als er.

„Schon gut.“ Keuchte sie amüsiert und wischte sich eine Lachträne aus dem Winkel ihres linken Auges. „Ich habe auch nicht aufgepasst Mr...“ Ihn auffordernd seinen Namen zu nennen, blickte sie ihn an. Ein leicht verlegenes Grinsen hatte sich auf sein Gesicht geschlichen. So ganz sicher schien er noch nicht zu sein, dass sie ihm seinen Fehler nicht vorwarf, aber scheinbar hatte sie ihn zumindest so weit beruhigt, dass er nicht mehr versuchte unsichtbar zu werden.

„Arthur Fellow Ma’am.“
„Na dann Mr. Fellow wünsche ich Ihnen und Ihren Freunden noch viel Spaß.“ Sagte sie und wollte ihren Weg ins Schloss wieder aufnehmen.
„Kann ich Ihnen helfen Ma’am?“ Bot der Junge freundlich an und eilte ihr hinterher. Vielleicht war er nun doch neugierig geworden, wer sie war und was sie hier wollte.
„Danke, aber ich kenne mich hier noch sehr gut aus. Ich bin auf dem Weg zur Direktorin.“ Der letzte Satz ließ ihn wieder große Augen machen. Bestimmt überlegte er gerade, ob er eine zukünftige Lehrerin über den Haufen gerannt hatte.

„Und bitte hören Sie auf mich Ma’am zu nennen. Da fühle ich mich so alt.“ Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Sie klang schon wie ihre Mutter. Aber in den Augen der jüngeren Schüler war sie vermutlich auch alt, musste sie zugeben. Sie hatte bisher wohlweislich darauf verzichtet, sich selbst vorzustellen. Wenn sie einer der Anwesenden erkannt hatte, ließ derjenige es sich nicht anmerken und sie hatte nun wirklich keine Lust darauf, von einer neugierigen Schülertraube umgeben zu werden.

Im Moment waren nur Kinder um sie herum. Den Krieg und die letzte Schlacht hatten sie wohl kaum wirklich bewusst mitbekommen beziehungsweise sich mehr dafür interessiert zu spielen als dafür, was bei den Erwachsenen so los war. Zumindest hoffte sie das für sie. Denn ausschließen, dass hier jemand ein Familienmitglied verloren hatte oder anderweitig mit den Schrecken ihrer letzten Schuljahre konfrontiert worden war, konnte sie nicht.

Doch selbst, wenn keines der Mädchen und Jungen sie erkannt hatte, ihren Namen würden sie bestimmt schon einmal gehört haben. So klopfte sie ihm nur aufmunternd auf die Schulter, ließ ihn und seine Freunde stehen und begab sich endgültig durch das große Eichenportal in die wärmenden Mauern. Sie ärgerte sich ein wenig darüber, dass sie nicht früher hergekommen war, aber früher hatte sie dafür ja noch keinen wirklichen Grund gehabt.

So begleiteten sie fast ihren gesamten Weg hindurch neugierige Blicke und sie war sich sicher, hier und dort ein erkennendes Blitzen in den Augen sehen zu können. Super. Nun würde also nicht das Gerücht über eine fremde Frau seinen Weg durch Hogwarts finden, sondern eines über Hermione Granger. Aber zumindest sprach sie niemand mehr auf ihrem Weg an und da es ohnehin ein offenes Geheimnis war, dass sie sich ab und zu mit der Direktorin traf, war es eigentlich nur halb so wild.

Ursprünglich hatte sie direkt zu Minervas Büro gehen wollen, aber der fast kopflose Nick, dem sie auf halbem Weg begegnete und der sich angeblich zu Tode erschreckt hatte sie zu sehen, worüber er selbst am meisten lachte, hatte ihr ungefragt erzählt, dass sich die Direktorin noch im Lehrerzimmer aufhalten würde. Also schlug sie eine andere Richtung als geplant ein. Vielleicht war es ja ganz nett auch die anderen noch einmal zu sehen.

Die heutige Prüfung hatte sie gut hinter sich gebracht und die nächste war noch ein paar Tage hin. Sie würde heute nicht mehr lernen, sondern sich Zeit nehmen um sich zu entspannen und vorher für etwas Smalltalk und die ein oder andere Tasse Tee. Sie klopfte und wartete brav, bis ihr die Tür geöffnet wurde. Mit Sicherheit hätte sich niemand beschwert, wenn sie ohne sich anzukündigen eingetreten wäre, aber so machte es einfach mehr Spaß.

Professor Sprout, die die Tür öffnete, starrte sie einen kurzen Moment einfach nur überrascht an, bevor sie sie in eine feste Umarmung zog.
„Hermione, Mädchen, was machst du denn hier? Komm rein, komm rein. Wir tratschen gerade ein wenig. Filius weigert sich uns zu erzählen, wer die Frau war, in deren Begleitung wir ihn am letzten Hogsmeadewochenende gesehen haben.“ Schon wurde sie am Handgelenk gepackt und in den Raum gezogen, wo ihr schon mehrere neugierige Augenpaare entgegenblickten.

Neben Pomena, Filius und Minerva waren noch Rolanda, Aurora und glücklicherweise auch Poppy anwesend.
„Du hattest ein heißes Date Filius?“ Fragte Hermione, als wäre sie nicht zuletzt vor einem halben Jahr hier gewesen.
„Jetzt fang du nicht auch noch an!“ Quängelte der kleine Lehrer gespielt wehleidig. „Diese Waschweiber hier kosten mich schon genug Nerven.“ Sie musste lachen und als sei dies das Startsignal gewesen begann das Durcheinander.

Jeder wollte umarmt werden – selbst Rolanda, mit der Hermione in ihrer Schulzeit recht wenig zu tun gehabt hatte – und jeder wollte wissen, wie es ihr ging, was sie tat, ob sie schon verlobt sei, was Harry und Ron machten, wann die beiden heiraten würden – nicht einander, sondern ihre Freundinnen, wie Poppy augenzwinkernd ergänzte – und weshalb sie hier wäre. Hermione hatte ihre liebe Not den Fragen auch nur halbwegs hinterher zu kommen. Wann immer sie ansetzte etwas zu antworten wurde eine weitere Frage von einer anderen Seite aus gestellt.

Eine Belagerung der Schulkinder wäre vermutlich geordneter abgelaufen dachte sie schmunzelnd. Erst als das erste Chaos vorbei und sie von Tellern voller Plätzchen, Schnittchen und Obst umgeben war, fand sie die Gelegenheit auf all die Fragen wirklich zu antworten. Sie schummelte ein wenig über den Grund ihres Besuches, aber eigentlich war die Aussage, die Uni wäre früher beendet gewesen und sie hätte etwas Zeit, nicht gelogen. Es war nur unvollständig.

Ungefähr eine halbe Stunde später schlug die Uhr an der Seitenwand des Raumes und Rolanda und Aurora erhoben sich seufzend.
„Schichtwechsel.“ Zuckte ihre frühere Astronomielehrerin mit den Schultern. „Jetzt sind wir dran die Meute zu bändigen.“
„Lass dich doch öfter hier sehen.“ Bat die Fluglehrerin Hermione und nach einem kurzen Abschied verschwanden beide durch die Tür.
„Eigentlich bin ich auch hier, um mit dir über Edward zu reden.“ Wandte sie sich an Minerva, die bei dem Namen verstehend nickte.

„Uh, ein neuer Mann in deinem Leben?“ Wurde Poppy sofort neugierig.
„Eher ein alter Mann.“ Grinste Hermione. Sie wusste, dass die Krankenschwester durchaus neugierig sein konnte, aber sie müsste mit der Direktorin alleine sprechen. Vermutlich hatte sie Minerva mit ihrer Andeutung keinen Gefallen getan. Immerhin war sie selbst bald wieder weg um aufdringlichen Fragen aus dem Weg zu gehen, die Direktorin würde bleiben. Aber da würde die alte Dame sicher durch kommen.

Sowohl Poppy als auch Pomena runzelten fragend die Stirn, während Filius eher schelmisch drein schaute.
„Du magst ältere Männer?“ Flirtete er und setzte sich ein wenig mehr in Pose, was ihm einen strafenden Blick seiner Vorgesetzten sowie ein Klaps auf den Hinterhopf von Poppy einbrachte. Pomena und Hermione mussten lachen und auch Filius stimmte kichernd mit ein.
„Was würde dein heißes Date sagen?“ Fragte die Hufflepuff Hauslehrerin gespielt mahnend.

„Ach, was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß.“ Antwortete ihr Kollege. „Außerdem sollte man sich alle Optionen offen halten.“ Es war herrlich ihren früheren Lehrern dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig aufzogen und herum witzelten. Als sie nach Hogwarts gekommen war, hatte sie einen unglaublichen Respekt vor ihnen gehabt. Nun gut, nicht vor jedem, aber doch vor den meisten.

Natürlich respektierte sie sie nach wie vor, aber inzwischen begegneten sie sich eindeutig mehr auf Augenhöhe – abgesehen von Flitwick, sofern man es wörtlich nahm – und so waren die Gespräche nicht mehr die von Lehrer zu Schüler, sondern von einem Erwachsenen zum anderen. Kaum einer derjenigen, die noch hier zur Schule gingen, würde seine Lehrer derart privat erleben. Minerva erhob sich und trat zu Hermione.

„Das kann noch eine Weile dauern.“ Sagte sie in einem halb ernsten, halb amüsierten Ton und nickte mit dem Kopf zu den anderen drei Personen. „Sollen wir die Zeit nutzen um über Edward zu reden?“ Hermione nickte und stand auf. Nachdem ihr das Versprechen abgenommen wurde, noch einmal im Lehrerzimmer vorbei zu schauen bevor sie gehen würde, bekam sie die Erlaubnis den Raum zu verlassen. Wirklich zu großzügig! Stumm folgte sie der Direktorin bis hin zu den steinernen Wasserspeiern.

„Sauerkraut.“ Sagte diese dort und mit einem leichten Lächeln an ihre Begleitung gewandt erklärte sie: „Eigentlich habe ich Albus kleine Tradition fortführen wollen. Aber ich esse so wenig Süßes, dass mir nach drei Wochen die Passwortideen ausgegangen wären.“ Wenig später saßen sie gemeinsam in der kleinen Sitzecke vor dem Kamin, jeweils mit einer Tasse Tee ausgestattet. „Also, was gibt es denn so Wichtiges, dass du deswegen extra nach Hogwarts kommst?“ Fragte Minerva, nippte an ihrem Tee und verzog das Gesicht.

„Ich glaube, ich habe deine Tasse erwischt.“ Sie stellte die Tasse zurück auf den Tisch und griff nach der anderen. Minerva trank ihren Tee mit Zitrone, Hermione mit Zucker.
„Ich bin mir nicht ganz sicher, was passiert ist,“ gestand Hermione direkt ein „aber Severus’ Amnesie hat magische Ursachen. Diesbezüglich waren die Diagnosesprüche eindeutig. Auch darin, dass sein Gedächtnis nicht gelöscht wurde, sondern nur vor ihm verborgen.“ Die Direktorin runzelte die Stirn.

„Meinst du einen Obliviate? Es wäre ziemlich schwierig und unvorsichtig direkt mehrere Jahre komplett zu löschen.“ Offenbar erinnerte sie sich gerade daran, was Hermione mit ihren Eltern getan hatte, denn sie fügte rasch und etwas betreten hinzu. „Ich meine im Sinne von auffällig. Jemand, der überhaupt keine Erinnerungen hat stellt Fragen.“ Ihr Gegenüber lächelte.
„Schon ok, ich weiß, was du meinst. Meine Eltern wussten nicht, dass sie etwas vergessen hatten. Sie hatten keinen Grund es zu vermuten oder nachzuforschen. Severus dagegen weiß es.

Deswegen denke ich auch nicht, dass es ein Obliviate war, obwohl ich es nicht vollständig ausschließe. Einige bestimmte Erinnerungen oberflächlich zu löschen, zu verbergen oder zu verändern ist leicht, viele Erinnerungen komplett zu entfernen ist schwieriger. Und je mehr es sind, desto schwieriger wird es. Wenn ihn jemand durch diesen Zauber die Erinnerung an fast 40 Jahre verborgen hat, dann hat es mehrere Stunden, vielleicht sogar Tage, gedauert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand versucht, eine solch lange Zeitspanne mit einem Obliviate zu verändern. Da gibt es andere Mittel und Wege, die sehr viel schneller wären.“

Sie knabberte überlegend an ihrer Unterlippe. Manchmal war es einfacher zu denken, wenn man das Gedachte aussprach und jemandem darlegte.
„Ich denke, dass es irgendwie anders gemacht wurde, aber ich weiß nicht wie. Die letzte Diagnose hat nichts ergeben, das ich deuten könnte. Ich habe Severus heute gefragt, ob er einverstanden wäre Poppy einzuweihen. Er überlegt es sich noch.“ Minerva nickte.

„Ja, vielleicht wäre es wirklich keine schlechte Idee, sie zu fragen. Ich bin mir nicht sicher, ob du es weißt, aber sie hat Severus damals wirklich oft geholfen und hat, selbst als alles gegen ihn sprach, nie wirklich geglaubt, dass er wieder zum dunklen Lord gehören würde. Severus war das einzige Thema, bei dem wir uns wirklich in die Haare bekommen haben. Jeder von uns musste Verluste im Krieg tragen, auf die eine oder andere Weise. Natürlich hat sie auch um die gestorbenen Schüler getrauert, aber der Verlust von Severus hat sie am schwersten getroffen. Er war für sie schon lange eine...“ Sie musste lachen, als sie sich erinnerte.

„Eine Mischung aus Patensohn und Erzfeind. Über niemanden konnte sie sich so gut aufregen, wie über ihn. Und niemand, nicht einmal Mr. Longbottom, hat es geschafft, ihm dermaßen auf den Geist zu gehen, wie sie. Sie sind eben beide unglaubliche Sturköpfe.“ Ja, bei Professor Snape konnte sich Hermione gut vorstellen, dass er gerade die Menschen besonders mochte, die ihm Kontra gaben. Nun, aber auch das traf wohl nicht auf jeden zu.

Harry hatte er nie gemocht, obwohl der sich nicht hatte klein kriegen lassen. Aber dieser war ja auch sein Schüler gewesen und noch dazu der Sohn seines Schulärgernisses.
„Erzähl mir doch einmal genau, was bei den Diagnosen passiert ist.“ Bat die Direktorin. Schnell fasste Hermione die Vorgänge des letzten Samstags zusammen. Zumindest diejenigen, die den Fortschritt oder auch den fehlenden Fortschritt ihres Severuspuzzles betrafen.
„Mh... Davon habe ich leider auch noch nichts gehört.“ Gab Minerva widerwillig zu.

„Dann würde ich sagen, dass du schon einmal überlegst, wie wir es Poppy beibringen, ohne dass sie einen Herzinfarkt bekommt und ich schubse Severus in die richtige Richtung. Sie könnte uns vielleicht einiges an Arbeit und Zeit ersparen.“ Die ältere Frau nickte zustimmend.
„Und wie geht es ihm? Als wir ihm seine Unterlagen brachten, schien er seiner Vergangenheit gegenüber recht aufgeschlossen.“
„Den Umständen entsprechend geht es ihm gut.“ Minervas fragender Blick genügte, damit Hermione weiter sprach.

„Ich habe ihm vom Krieg erzählt. Er hat gemerkt, dass wir ihm etwas verheimlicht haben und nachgefragt. Ich habe ihm natürlich nicht alles erzählt, aber irgendetwas musste ich ihm sagen und ich wollte ihn nicht schon wieder anlügen.“
„Verstehe. Ich hätte es ihm wohl auch erzählt. Was ist mit dem Denkarium? Habt ihr es schon benutzt?“ Hermione schüttelte den Kopf.
„Nein, wir sind noch nicht dazu gekommen. Braucht Kingsley es zurück?“
„Nein, noch nicht, keine Eile.“ Versicherte die Direktorin. „Er hat nur nachgefragt. Er ist neugierig und das kann man ihm wohl nicht verdenken. Immerhin bekommt er noch weniger von Severus Entwicklung mit als ich und ich fühle mich schon oft genug ziemlich abgeschoben.“ Sie hob abwehrend die Hände, als die Jüngere etwas sagen wollte.

„Nein, ich verstehe das! Weder Kingsley noch ich können regelmäßig mit Severus in Kontakt stehen. Es ist schon schwierig genug sich mit dir zu treffen. Aber du musst auch verstehen, dass das für uns nicht einfach ist. Severus taucht nach Jahren wieder auf und doch ist er nicht wirklich da. Und wir können nicht mehr tun als dir hin und wieder unter die Arme zu greifen.“
„Ja, das ist sicher nicht leicht.“ Hermione selbst fühlte sich oft genug hilflos.

Sie waren schon ein tolles Team, jeder Beteiligte hatte scheinbar dieses Gefühl. Niemand wusste so recht, wie es weitergehen sollte und doch verließ sich Severus auf sie. In jeweils eigene Gedanken versunken leerten sie ihre Tassen und da sie an dieser Stelle ohnehin diesbezüglich nichts weiter zu besprechen hatten, gingen sie zurück ins Lehrerzimmer, in dem noch immer Pomena, Poppy und Flitwick saßen. Die zwei anderen Anwesen kannte sie nicht.

Es mussten Lehrer sein, die erst nach dem Krieg ihre Stelle hier angetreten hatten. Neugierig sahen die beiden der jungen Frau entgegen.
„Darf ich vorstellen?“ Übernahm die Direktorin das Wort „Isaac Sullivan, unser Muggelkundelehrer und Marc Jacobs, unser Lehrer für Zaubertränke.“ Automatisch streckte sie ihre Hand der jeweils gerade vorgestellten Person entgegen. Bei der Erwähnung der zweiten Professur musste sie schlucken. Daran hatte sie keinen Gedanken verschwendet.

Sie hatte immer erwartet, dass Severus, wenn er sein Gedächtnis wieder zurückbekäme, wieder seinen alten Posten hier einnehmen würde. Aber sie sollte sich nicht zu viele Gedanken machen über solche Dinge, bevor sie nicht wussten, ob es überhaupt dazu kommen würde. Sie lächelten die beiden freundlich an und auch ihr wurde die Vorstellung abgenommen. Der etwas kleinere und jüngere Professor Sullivan sah sie überrascht an.

„Die Hermione Granger?“ Wie sie es hasste ständig auf ihre Rolle im Krieg reduziert zu werden.
„Nun, ich weiß nicht, wie viele Sie kennen.“ Erwiderte sie daher etwas zurückhaltend. Professor Jacobs, der offenbar schneller schaltete als sein Kollege, sprach bereits, während der Andere noch dabei war Luft zu holen.
„Dann sind die Musterlösungen, die ich bei meinen Tests verwende, von Ihnen.“ Grinste er. „Sie haben mir damit viel Arbeit erspart, danke.“ Sie lächelte ihn dankbar über diesen Themenwechsel an.

„Da sind Sie wohl der erste Lehrer von Hogwarts, der dieser Meinung ist Professor Jacobs. Ich fürchte, zu meiner Schulzeit habe ich eher für zusätzliche Arbeit gesorgt!“
„Das ist wahr.“ Hörten sie Filius von seinem Fensterplatz seufzen, aber anhand seines überbreiten Grinsens konnte man deutlich erkennen, dass er diesen Kommentar keinesfalls böse oder abwertend gemeint hatte.
„Nennen Sie mich doch bitte Marc. Sie sind immerhin keine Schülerin mehr und wenn hier von Ihnen die Rede ist, dann immer nur von ‚Hermione’. Es würde mir sicher schwer fallen, als einziger Miss Granger sagen zu müssen.“

Interessant. Er bot ihr seinerseits eine vertrauliche Anrede an, und forderte durch die Blume auch das umgekehrte Recht. Sie legte ohnehin keinen großen Wert darauf, hier mit ihrem Nachnamen angesprochen zu werden, und wenn man ein solches Angebot annahm, gehörte es sich einfach, dieses zu erwidern, aber seine Taktik fand sie doch ziemlich dreist. Dennoch nickte sie und wandte sich auch an den anderen Hogwartsneuzugang.

„Wenn Sie möchten Professor Sullivan, können Sie mich auch gerne Hermione nennen.“ Er strahlte etwas zu breit für einen erwachsenen Mann wie sie fand, aber manche Menschen waren eben schneller zu begeistern als andere. „
Gerne, wenn Sie mich Isaac nennen.“ Na bitte, es ging doch. Angebot, Gegenangebot. Was war daran so schwer? Gemeinsam brachen sie zum Abendessen auf, das gleich beginnen würde.

Sie saß nicht zum ersten Mal am Tisch der Lehrer, aber jedes Mal fühlte sie sich, wie auf dem Servierteller und hatte das Gefühl, die Hälfte der anwesenden Schüler würde sie anstarren. Objektiv gesehen warfen ihr zwar einige einen kurzen Blick zu, aber niemand beobachtete sie wirklich längere Zeit. Sie war einfach ein wenig paranoid geworden, was Menschenmengen anging. Das Essen hatte seit ihrem Weggang wirklich nicht an Qualität eingebüßt, aber sie war von ihrem späten Mittagessen noch zu sehr gesättigt um wirklich viel zu speisen.

So versank mit den anderen in ein lockeres, angenehmes Gespräch. So erfuhr sie, dass Isaac auf dem Festland aufgewachsen und auch dort zur Schule gegangen war. Er war erst von zwei Jahren auf die Insel gekommen um hier die freie Lehrstelle zu besetzen. Aufgrund des Krieges gab es derzeit viele freie Stellen in so ziemlich jedem Bereich und es war nicht ungewöhnlich, Arbeitskräfte aus dem Ausland zu engagieren.

Marc dagegen war zwar hier aufgewachsen und auch in Hogwarts zur Schule gegangen, hatte die letzten 13 Jahre aber in Russland verbracht. Als sie nach Hogwarts kam, hatte er also die Schule bereits beendet. Ihm schien es nicht sonderlich unangenehm zu sein, nun auf der gleichen Stufe zu stehen, wie diejenigen, die ihn damals unterrichtet hatten. Andererseits fand sie selbst es auch nicht merkwürdig.

Um Viertel nach acht erhob sich Pomena und auch Filius rutschte von seinem Stuhl.
„So, dann sind jetzt wohl wir an der Reihe.“ Quitschte der Ravenclawhauslehrer. „Ich habe mich wirklich gefreut dich wieder zu sehen meine Kleine.“ Wollte er sich verabschieden, aber auch Hermione nutzte den Wechsel der Lehreraufsicht, um selbst aufzubrechen.
„Ich begleite euch noch ein Stück.“

Schnell hatte sie Isaac und Marc zum Abschied die Hand gegeben und Minerva umarmt mit dem Versprechen, ihr eine Eule zu schicken, sobald sie mehr wüsste und schon huschte sie hinter den beiden Lehrern aus der Tür auf den Gang hinaus. Filius ließ es sich nicht nehmen, sie bis zu der Appariergrenze zu begleiten, während Pomena sich kurz zuvor entschuldigte und nun dabei war eine kleine Gruppe älterer Schüler zu Recht zu weisen. Einen Wimpernschlag später stand sie wieder in London, nur wenige Meter von ihrer Wohnung entfernt.


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