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Fanfiction

Amnesia - Wer wärst du ohne Vergangenheit? - Die Katze aus dem Sack

von Zareyja

Severus setzte sich nun doch auf. Im Liegen zu trinken war nicht unbedingt die einfachste Angelegenheit, wenn man sich nicht ständig verschlucken und kleckern wollte. Hoffentlich würde er nun endlich alles erfahren. Diese ständige Heimlichtuerei ging ihm ziemlich auf die Nerven! Hermione rückte ein Stück zur Seite, damit er seine langen Beine hinter ihr hervorziehen und auf den Boden stellen konnte.

Einer seiner Füße verhakte sich kurz im Tragegurt von Hermiones Umhängetasche, die umkippte und mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufschlug. Keiner von beiden achtete besonders darauf oder dachte auch nur im Entferntesten daran, sie wieder aufzurichten oder den Inhalt auf Beschädigungen zu untersuchen. „Na dann leg mal los, ich höre.“ Forderte er sie ein wenig kühler als sonst auf, das bisher Verheimlichte zu erzählen.

Unwohl knibbelte Hermione an dem Etikett ihrer Bierflasche und seufzte. „In den letzten Jahren, oder eigentlich eher Jahrzenten, hat sich in der magischen Welt einiges... ereignet. Damit meine ich, es gab Kriege. Ein Mann, der sich selbst Lord Voldemort nannte, hat versucht die Macht an sich zu reißen. Er hatte die wahnhafte Idee, das Blut der Zaubererwelt rein zu halten.“ „Klingt ein wenig wie Hitler.“ Schnaufte Severus neben ihr.

Sie lachte freudlos auf und sah ihm das erste Mal, seit sie zugeben hatte ihm etwas verheimlicht zu haben, direkt in die Augen. „Ja, das passt. Er scharte Männer und Frauen um sich, die seiner Ideologie folgten, oder einfach nur Macht haben wollten und terrorisierte das Land. Vor über 20 Jahren ist er dann gestorben, das dachte man zumindest.

In Wirklichkeit aber war nur sein Körper tot, nicht seine Seele. Es gibt in der magischen Welt die Möglichkeit, einen Teil seiner Seele zu konservieren und dadurch nach dem Tod wieder aufzuerstehen. Und genau das hat er gemacht. Der Tag, an dem du spurlos verschwunden bist, war der Tag der letzten Schlacht des zweiten Krieges.“

Severus wusste inzwischen, dass Hexen und Zauberer bildlich gesprochen direkt neben Muggeln lebten. Einige von ihnen, wie Hermione zum Beispiel, wechselten sogar zwischen den Welten ohne Aufsehen zu erregen. Da hatte also in der magischen Welt ein Krieg getobt und kein Muggel hatte davon etwas mitbekommen. Zumindest hatte Severus noch nie davon gehört, dass es in den letzten Jahren, bevor er sein Gedächtnis verloren hatte, Schlachten in England gegeben hatte.

Er hatte so eine Ahnung, dass ihm die Antwort auf seine nächste Frage nicht gefallen würde, aber er musste sie einfach stellen. Minerva und Hermione hatten ihm das mit den Kriegen bisher verheimlicht und das hatte vermutlich einen Grund. Einen Grund der ihn persönlich betraf und nicht nur die gesellschaftlichen Folgen. „Und weshalb erzählst du mir das?“ Überwand er es sich zu fragen. Seine Stimme war nicht mehr länger abweisend, eher resigniert.

„Die Kurzfassung? Soweit ich weiß hattest du eine schwere Kindheit und Jugend. Du bist in schlechte Gesellschaft geraten und den Todessern beigetreten... so nannte sich das Gefolge von Lord Voldemort.“ Er hatte ja unbedingt fragen müssen, war sein erster Gedanke, erst dann traf ihn der Schlag. Wenn Voldemort so etwas wie Hitler gewesen war, dann waren die Todesser die SS der magischen Welt.

Er hatte Dokumentationen über den zweiten Weltkrieg gesehen und sich gefragt, wie zur Hölle die Menschen nur so blöd hatten sein können, diesem Schwachkopf zu folgen. Und jetzt musste er erfahren, dass er keinen Deut besser gewesen war. Die Bilder aus der Dokumentation liefen in seinen Gedanken ab. Bilder von toten Männern, Frauen und Kindern. Ausgemergelte nackte Leichen in Gruben und große Haufen von verschmutzer Kleidung, von Schuhen und Haaren.

Seine Kehle schnürte sich zu. Hatte er auch so etwas gemacht? Unschuldige Menschen geschändet und getötet? Sein Blick hing leer im Raum, seine Lippen waren leicht geöffnet, die Bierflasche in seinen Händen war für den Moment vergessen. Hermione blieb still und beobachtete ihn. Er war blass geworden, seine Augen schimmerten und sein Rücken war gebeugt.

„Wie schlimm war es?“ Krächzte er, ohne Hermione anzusehen. „Schlimm... aber es hätte schlimmer sein können.“ Antwortete Hermione desillusioniert. „Die Todesser waren grausam und haben viel Schrecken verbreitet, aber auf die gesamte magische Gemeinschaft gerechnet, machten sie nur einen Bruchteil aus.

Die Meisten haben mehr oder weniger versucht sich rauszuhalten. Das war... dumm, aber in gewisser Weise auch verständlich. Aber es gab auch einige Menschen, die bereit waren gegen Voldemort und die Todesser zu kämpfen. Ich weiß, dass du noch vor dem körperlichen Tod von Voldemort eingesehen hast, dass du einen Fehler gemacht hast, als du den Todessern beigetreten bist.

Aber du konntest nicht so einfach aus dieser Gruppierung austreten. Wenn du es versucht hättest, wärst du getötet worden. Als wir uns das erste Mal zusammen mit Minerva getroffen haben, du weißt schon, in dem Café, als wir den Bluttest gemacht haben, haben wir über dein Tattoo gesprochen. Es ist kein einfaches Tattoo, es ist das Symbol der Todesser.“

Er atmete tief ein und aus, dann stellte er die Flasche aus dem Sofatisch ab und begann damit, seinen linken Hemdsärmel aufzurollen. Er betrachtete die Zeichnung. Bei dem Treffen hatte er sich gedacht, dass er wohl jung und dumm gewesen war. Das war dann wohl eine Untertreibung. Jung und dumm war man, wenn man das Fenster des griesgrämigen Nachbarn mit einem Fußball zerstörte, auf dem der eigene Name stand.

Das hier war einige Nummern größer. Er war für’s Leben gezeichnet. Jetzt, wo er wusste wofür dieses Bild stand, müsste er nur einen Blick darauf werfen um an das erinnert zu werden, was er gerade erfahren hatte. „Du warst noch minderjährig, als du beigetreten bist. Du hast gar nicht wirklich gewusst, worauf du dich einlassen würdest und später hast du es bereut.“ Versuchte sie ihn aufzubauen. Er sah von seinem Arm zu ihr.

„Du bist zu Professor Dumbledore gegangen. Er war der Vorgänger von Minerva als Direktor von Hogwarts und kannte dich schon zu Schulzeiten. Außerdem war er der stärkste Gegner von Voldemort. Du hast ihm alles erzählt, was du wusstest und die Stelle als Zaubertrankprofessor angenommen. Voldemort dachte, dass du in Hogwarts wärst um Dumbledore auszuspionieren. In Wirklichkeit war es anders herum. Du warst dort um ihm schnell und einfach Informationen über Voldemort und die Todesser übergeben zu können.“

„Ein Doppelspion?“ Hermione nickte. „Ich sagte ja, dass du deinen Fehler eingesehen hast. Und da du nicht einfach austreten konntest, hast du das Beste aus deiner Situation gemacht. Du warst früher verliebt in eine Muggelgeborene. Ihr hattet euch zerstritten und sie hat ausgerechnet deinen ärgsten Rivalen aus Schulzeiten geheiratet. Du hattest Angst um sie. Das war wohl der Hauptgrund für deine Entscheidung gegen Voldemort, aber ich denke, dass du dich auch sonst gegen ihn gestellt hättest. Vielleicht später, aber irgendwann sicherlich.“

Severus leerte mit großen Schlucken seine Flasche und stand auf. „Möchtest du auch noch eins?“ Fragte er auf halbem Weg in die Küche. Er hatte den Drang, sich zu bewegen. „Gerne.“ Sie wartete, bis er zurück ins Wohnzimmer kam und sich neben ihr nieder ließ. Als er die Flaschen geöffnet hatte und aus seiner trinken wollte, hielt sie ihn zurück.

„Soll ich heute noch die anderen Diagnosen machen? Falls ja sollte das Bier noch warten.“ Er stutzte kurz, dann nickte er. „Stimmt ja, das habe ich ganz vergessen. Ja, lass uns das machen. Sonst ärgere ich mich morgen nur darüber, dass ich eine Woche verschwendet habe. Rück rüber.“ Er stellte seine neue Flasche auf dem Tisch ab und streckte sich wieder wie zuvor auf dem Sofa aus, nachdem sie aufgestanden war.

Hermione blickte auf den vor ihr liegenden Mann, während sie nach dem zweiten Buch griff und dort die Seite mit dem ersten Klebezettel aufschlug. Schnell las sie sich noch einmal die Anweisungen durch und konzentrierte sich. Wie zuvor legte sich ein feiner, durchscheinender weißer Schleier um Severus’ Kopf. Langsam trübte sich der Nebel und die ersten grünlichen Schlieren waren zu sehen.

Ein schneller Blick in die Farbliste bestätigte, was sie zuvor schon mehrfach gelesen und auch erwartet hatte. Das Ergebnis der Diagnose war eindeutig positiv. Die Schlieren wurden breiter und fransten aus, das zuvor helle Grün verdunkelte sich zusehends. Sein Gedächtnis war eindeutig magisch manipuliert worden. 30 Sekunden nachdem der Nebel seine endgültige Färbung angenommen hatte wurde er lichter und löste sich auf.

Der nächste Diagnosespruch war kniffeliger als die zuvor ausgeführten, aber das Problem lag eher in der Interpretation, als in der Durchführung. Severus lag nach wie vor unbewegt und mit geschlossenen Augen auf dem Sofa. Er hatte die Finger auf dem Bauch verschränkt und atmete in gleichmäßigen, langsamen Zügen. Die Falte zwischen seinen Augenbrauen war beinahe nicht zu sehen, aber auch sonst trat sie bei Severus weniger stark hervor, als sie es bei Professor Snape getan hatte.

Ein weiteres Mal schwang sie den Zauberstab. Diesmal war der Nebel, falls man ihn denn als solchen bezeichnen konnte, durchsichtig. Lediglich das Flirren der Luft, wenige Zentimeter um seinen Schädel herum, ließ erkennen, dass der Zauber eingesetzt hatte. Die Veränderung setzte ein. Diesmal gab es keine Schlieren, der Schleier trübte sich als Ganzes. Weiß, gelb, orange, blutrot, braun und schließlich schwarz. Von dem Kopf, der in der Mitte dieser Kugel lag, waren nur noch die Umrisse zu erkennen.

Die Farbgebung schwankte einige Sekunden und pendelte sich dann bei einem herbstlichen rot-braun ein. Sie markierte die ungefäre Stelle in der Farbskala des Buches und wartete, bis sich auch dieser Diagnosespruch von selbst auflöste. Einen Spruch hatte sie noch vor sich. Diesmal würde die Einfärbung des Nebels gelb, blau, oder eine Grünschattierung werden. Je nach Art der Beeinflussung seines Gedächtnisses, ob es ein Zauber, ein Trank oder eine Mischung aus beidem war.

Wieder entstand ein dünner Schleier in der Luft um seinen Kopf herum. Hermione rezitierte die letzten Worte der Formel und wartete darauf, dass sich das milchige weiß’ farblich veränderte. Doch statt einer Verfärbung dehnte sich der Nebel immer weiter nach außen aus. Überrascht trat sie einen Schritt zurück. Davon hatte nichts in dem Buch gestanden. Das weiß wurde satter und der Nebel dichter. Die Grenze der zunehmend heller leuchtenden Kugel kam ihr immer näher.

Hermione wollte gerade nach dem Spruch aus dem ersten Buch suchen, der dazu diente einen Diagnosezauber vorzeitig zu beenden, als der Nebel schlagartig in sich zusammenfiel. Sie blinzelte und guckte noch einen Moment irritiert auf die Stelle, bis zu der sich der Nebel vorhin ausgedehnt hatte. Wenn sie die Augen schloss, sah sie noch immer die Form des Lichtes.

„Was... Was war das?“ Murmelte sie zu sich selbst, aber Severus hatte sie gehört und schlug die Augen auf. „Was war was?“ Fragte er stirnzunzelnd und öffnete die Augen. Er hatte von dem ungewöhnlichen Ausgang des Zaubers nichts mitbekommen. Durch seine Lieder hatte er zwar Helligkeit gesehen, aber das war bei den vorherigen Sprüchen auch schon so gewesen.

„Ich kann das Ergebnis des letzten Spruchs nicht einordnen.“ Sie blätterte bereits wieder durch die Seiten. „In dem Buch steht nichts von dem, was da gerade passiert ist.“ „Und was ist passiert? Oder noch besser... erklär mir zuerst, was hätte passieren sollen und was die Sprüche nachweisen sollten.“ Er setzte sich auf und klopfte einladend neben sich auf die Sitzfläche des Sofas.

„Ich darf doch wieder trinken?“ Vergewisserte es sich, als er nach seiner Bierflasche griff. „Ich denke schon... Ohne zu wissen, was das eben bedeutete, kann ich ohnehin nichts weiter machen. Außerdem bin ich von den Zaubern erschöpft. Medimagie ist wirklich anstrengender, als ich dachte!“ Seufzte Hermione und setzte sich mit ihrem Bier in der Hand neben ihn. Für einen Moment genoss sie mit geschlossenen Augen das Gefühl, als die kühle Flüssigkeit ihre ausgetrocknete Kehle hinablief.

„Also... der erste Diagnosespruch in dieser Runde diente dazu anzuzeigen, ob es Restspuren von magischen Einwirkungen auf dein Gehirn gibt. Da deine Amnesie nicht durch einen Schlag auf den Kopf oder so zustande gekommen ist, war das nur zur Bestätigung dessen, was wir bereits vermutet haben.

Theoretisch hätte die Amnesie nämlich auch durch ein psychisches Trauma ausgelöst worden sein können. Das wäre bei der Suche nach natürlichen Auslösern nicht angezeigt worden, weil dabei nur nach physischen Veränderungen gesucht wird. Aber dazu passt deine Symptomatik nicht, deswegen habe ich das schon früh ausgeschlossen.

Außerdem war deine psychische Belastbarkeit früher ziemlich hoch. Aber zumindest wissen wir jetzt sicher, dass es eine magische Ursache gibt. Der zweite Spruch diente dazu deine Gedächtnisquantität zu überprüfen. Das ist ein eher ungenauer Spruch und bei Patienten nur eingeschränkt nutzbar.“

„Was meinst du mit ‚Gedächtnisquantität’ und ‚ungenau’?“ „Die Gedächtnisquantität gibt einen Hinweis darauf, wie viele Jahre Erinnerung du aktuell gespeichert hast. Mit anderen Worten, ob deine früheren Erinnerungen gelöscht wurden oder nicht. Aber die Anzeigegenauigkeit schwank ziemlich stark und kann schonmal um ein paar Jahre nach oben oder unten abweichen. Je nachdem, wie viel die Person erlebt hat und wie gut das Gedächtnis vor dem Verlust war.

Der Spruch ist also nicht gerade geeignet für jemanden, der nur ein Jahr oder so an Erinnerungen verloren hat. Aber du hast immerhin etwa 40 Jahre vergessen, da spielen ein paar Jahre Abweichung nach oben oder unten keine große Rolle. Nicht einmal dann, wenn man die ersten Lebensjahre berücksichtigt, an die man sich ohnehin nicht erinnern kann.“

„Moment mal, es gibt einen Zauberspruch, der nur bei Patienten nützlich ist, die Dekaden an Erinnerungen verlieren? Wie oft kommt das denn bitte in der magischen Welt vor?“ „Keine Ahnung... nicht oft denke ich. Du bist zumindest der einzige Fall, von dem ich weiß.“ „Und wofür dann der Spruch?“ Severus wusste nicht genau, ob es nun gut oder schlecht war ein solcher Sonderfall zu sein.

„Der Spruch steht in dem Buch eigentlich nur als Beispiel dafür, wie wichtig es auch bei der Entwicklung von medizinischen Zaubern ist, die arithmantischen Berechnungen gründlich durchzuführen. Dem Entwickler ist damals, ich glaube das war im 19. Jahrhundert, ein Rechenfehler unterlaufen. Er dachte, die Abweichung würde nur wenige Wochen betragen. Sein Fehler wurde erst 20 Jahre später von einer Expertenkommission entdeckt. Bis dahin gab es einige dutzend Fehldiagnosen.“

„Und was sagt dieser Spruch jetzt über meine Gedächtnisquantität?“ „32 Jahre. In deinem Kopf hast du Erinnerungen an 32 Jahre deines Lebens. Naja, plus-minus ein paar Jahren Abweichung.“ „Das heißt, mein Gedächtnis ist nicht verloren, sondern nur blockiert?“ Hakte Severus des Verständnisses halber nach.

„Etwas in der Art. Das bedeutet aber nicht, dass du alle Erinnerungen noch hast. Es kann trotzdem sein, dass einzelne Erinnerungen gelöscht wurden oder komplett verloren sind! Immerhin hast du nur 32 Jahre gespeichert, bist aber über 40. Selbst wenn wir dein Gedächtnis wieder reparieren können ist es also möglich, dass du einige Lücken behälst.“

„Schon, aber 32 Jahre sind besser als nichts! Sogar wenn das Testergebnis zu hoch gegriffen sein sollte, ist es immerhin mehr, als ich jetzt von meiner Vergangenheit habe. Wenigstens sind dann noch die meisten Erinnerungen da und nicht alle verloren. Das heißt natürlich, falls ich sie überhaupt zurückbekomme.“ Severus traute sich kaum zu hoffen. Scheiß auf die paar Jahre. Irgendwo in seinem Kopf war der Großteil seiner Vergangenheit noch da. Ein sechser im Lotto! Jetzt fehlte nur noch die Superzahl für den Hauptgewinn.

„Eigentlich ging es mir bei dem Spruch weniger darum zu erfahren, wie viele Erinnerungen du gespeichert hast. Also zumindet nicht direkt. Ich musste wissen, ob die Erinnerungen gelöscht oder blockiert wurden. Das ist wichtig für die Behandlung. Denn selbst wenn sie gelöscht worden wären, hätte man einige davon rekonstruieren können.“ Severus sah sie fragend an.

„Stell dir deinen Kopf als eine Art Computer vor. Wenn man dort eine Datei löscht ist sie nicht wirklich weg. Man kann sie wieder herstellen, wenn man weiß, wie es geht. Erst wenn sie mehrfach überschrieben wurden sind sie weg. Je nachdem wie gründlich eine Erinnerung gelöscht wurde ist es einfach sie wieder herzustellen, oder aber auch unmöglich.“

Hermione zuckte mit den Schultern. An diesem Punkt machte es keinen Sinn zu spekulieren, ob die Differenz zwischen Alter und Gedächtnisquantität eine Bedeutung hatte oder nicht. Es gab einfach noch zu viele offene Fragen. Und die danach, ob die 32 Jahre Erinnerung genau waren oder nicht, war nicht einmal ansatzweise die Wichtigste.

„Und wie bekomme ich jetzt mein Gedächtnis wieder?“ „Das kommt darauf an. Man kann ein Gedächtnis sowohl blockieren, als auch verschlüsseln. Im ersten Fall kommt man nicht an die Erinnerungen heran, im zweiten kommt man an sie heran, aber kann sie nicht verarbeiten. Wir müssen also entweder die Mauer einreißen, oder den richtigen Schlüssel finden. Beides setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen.

War es ein Zauber, der die Amnesie ausgelöst hat oder ein Trank? War es eine Mischung aus beiden? War es helle oder dunkle Magie? Welcher Trank und / oder Zauber wurde benutzt? Gab es noch weitere Einflüsse auf dein Gedächtnis? Und so weiter und so fort. Um dein Gedächtnis wieder herzustellen, müssen wir noch eine ganze Menge durchgehen. Je mehr Informationen wir haben, desto besser.“

Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn diese Diagnosezauber eine Diagnose geliefert hätten. Statt Antworten hatten sie jetzt nur noch mehr Fragen. Er war ein Geheimnis, verpackt in Rätseln. Aber so war es nun einmal. Es hatte keinen Sinn sich darüber zu ärgern, auch wenn das Wissen darum seinen Missmut nicht wirklich dämpfte. Jede neue Erkenntnis brachte ihm seiner Vergangenheit näher.

„In Ordnung.“ Seufzte er müde und fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht. „Kann ich dabei irgendwie helfen?“ „Mh... ich glaube nicht. Zumindest nicht bevor du nicht dein Tränkemeistergedächtnis wieder hast und da beißt sich die Katze in den Schwanz.“ „Das dachte ich mir schon.“ Lächelte er resigniert.

„Es ist nur... Ich fühl mich ziemlich nutzlos.“ „Ja, das kann ich verstehen. Mich würde es an deiner Stelle auch verrückt machen, nichts tun zu können.“ „Du gibtst mir bescheid, wenn ich helfen kann?“ „Sicher.“ Bestätigend drückte sie seine Hand. Er kam sich immer noch dämlich und nutzlos vor, aber wenigstens schien sie ihm keinen Vorwurf wegen seiner Untätigkeit zu machen.


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