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Fanfiction

Amnesia - Wer wärst du ohne Vergangenheit? - Wir haben dir noch nicht alles erzählt

von Zareyja

„Wann kommt eigentlich Hermione?“ „Sie müsste jeden Moment...“ Ihre Worte wurden von einem schrillen Geräusch übertönt. Robert schob den Vorhang des Küchenfensters zur Seite und spähte hinaus. „Wenn man vom Teufel spricht...“ Jean gab ihm im Vorbeigehen einen Klaps auf den Oberarm und verließ den Raum. Summend platzierte Robert Geschirr und Besteck auf dem kleinen Frühstückstisch am Fenster.

Sie waren froh gewesen, als ihre Tochter nach Hogwarts ging. Teilweise, weil es das richtige für sie und ihre Zukunft war, teilweise aber auch aus vollkommen eigennützigen Gründen. Es war nicht so, dass sie Hermione nicht geliebt hätten, aber sie war ihnen unheimlich gewesen. Das war etwas, das kein Kind erleben sollte. Sie hatten sich voneinander distanziert. Sie hatten es nicht vorgehabt, sie hatten wirklich versucht ihr nah zu bleiben, aber Hermione war ihnen immer mehr entglitten.

Die Enthüllung ihrer magischen Natur war für alle eine Erleichterung gewesen, auch wenn das Internat sie noch weiter voneinander entfernt hatte. Aber inzwischen hatten sie sich wieder angenähert. Wenn er seine Familie verglich mit denen von Freunden, so war dass Verhältnis zu ihrer Tochter wirklich innig, trotz der schwierigen Jahre.

„Komm rein Schatz, der Kaffee ist gleich fertig.“ Hörte er Jeans Stimme aus dem Flur, bevor seine beiden Damen die Küche betraten. „Wunderbar, dann komme ich ja gerade richtig. Hey Dad.“ Seine Tochter umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie zu den Hängeschränken über der Spüle ging und einen flachen Korb herausholte. Sie ließ die mitgebrachten Brötchen aus dem Papiertütchen in die Schale purzeln und platzierte sie auf dem bereits gedeckten Tisch.

Seufzend ließ sie sich auf einem der Stühle nieder und nickte dankbar, als ihr Vater ihr eine Tasse mit dampfender schwarzer Flüssigkeit reichte. Seit der Sache mit Severus frühstückten sie regelmäßig zusammen. Am Anfang noch täglich, als Hermione ihre Frühlingsferien genoss, inzwischen nur noch am Wochenende. „Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst krank aus.“ Wollte ihr Vater wissen, als er und seine Frau sich ebenfalls setzten.

„Mir geht’s gut. Ich bin nur etwas müde. Ich habe gestern Abend wohl etwas zu lange gelernt, nächste Woche gibt es eine Arithmantikklausur.“ „Und was hast du für ein Gefühl?“ „Mh... geht so... Ich habe noch einen Stapel Unterlagen, die ich durchgehen muss.“ „Wenn du noch lernen musst, musst du nicht hier mit uns frühstücken. Du weißt, deine Ausbildung geht vor!“

„Ich weiß Mum.“ Grinste sie ihre Mutter an. „Keine Sorge, so schlimm sieht es nicht aus. Einen Tag kann ich mir schon vom Üben freinehmen. Aber ich werde heute Abend von Severus aus direkt nach London apparieren und mich morgen wieder an die Bücher setzen.“ „Bist du sicher? Severus würde sicher verstehen, wenn du...“ „Lass es gut sein Jean. Hermione weiß schon, was sie tut.“ Unterbrach Robert seine Frau, bevor er sich an seine Tochter wandte.

„Und jetzt erzähl uns lieber, wie es mit deinem Severus weitergeht.“ Ihre Eltern hatten inzwischen akzeptiert, dass es sich bei dem schwarzhaarigen Mann, mit dem sich ihre Tochter regelmäßig traf, nicht länger um ihren zwilichtigen Lehrer von früher handelte. Sie sahen ihn inzwischen eher als einen Mann, dem das Schicksal ziemlich übel mitgespielt hatte. Eine ‚arme Sau’, wie sie ihn genannt hatten.

„Mein Severus?“ „Du weißt, wie ich das meine.“ „Natürlich.“ Grinste Hermione und nahm eine Gabel voll Rührei. „Ich habe ein paar Diagnosezauber rausgesucht, die wir heute durchgehen werden um zu sehen, was seinen Gedächtnisschwund verursacht.“ „Und deine Erinnerungen? Zeigst du ihm die heute?“ „Ich weiß nicht.“ Antwortete Hermione, nach einem großen Schluck Kaffee.

„Das kommt darauf an, wie es mit den Diagnosen läuft. Im Bestfall ist die Ursache etwas, das ich selbst beheben kann. Dann hätte er in ein paar Tagen wieder sein vollständiges Gedächtnis und bräuchte meine Erinnerungen nicht.“ „Und wenn es nicht so läuft?“ Wollte ihre Mutter wissen, während sie die Tassen aller Anwesenden auffüllte.

„Gute Frage... Soweit habe ich habe ich noch nicht geplant. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, als das ich mich auf jede davon vorbereiten könnte. Ich habe mal in einige Bücher geguckt, aber selbst mit der Eingrenzung eines totalen Gedächtnisverlustes sind es mehrere hundert Seiten, die ich durchgehen müsste. Ohne weitere Anhaltspunkte macht es kaum Sinn, sich das alles durchzulesen. Wenn es heute also nicht gerade perfekt läuft, dann kann ich den Wust vielleicht zumindest ein wenig eingrenzen. Ich nehme die Erinnerungen einfach mit und werde sehen, ob ich sie brauche.“

_____


„Tobias fährt am Dienstag wieder auf Geschäftsreise.“ „So? Wohin geht’s diesmal?“ „Irgendwohin auf’s Festland. Belgien glaube ich. Er hat sich übrigens wirklich gefreut, dass du zum Essen bei uns warst. Weißt du, er kann dich gut leiden.“ „Ich ihn auch.“ Severus grinste Scarlet an. „Und du bist eindeutig diejenige, die die Hosen an hat. Aber etwas anderes würde ich bei dir auch nicht erwarten.“ „Was soll ich sagen? Sie stehen mir einfach!“ Zuckte sie unschuldig guckend mit ihren Schultern.

Severus verstand sich gut mit Scarlets besserer Hälfte, aber wirklich befreundet waren die beiden Männer nicht. Dafür war Tobias einfach zu häufig unterwegs. Davon abgesehen waren die seltenen Abende, die sie zu dritt verbrachten, zwar immer ganz nett, aber er fühlte sich grundsätzlich wie das fünfte Rad am Wagen.

„Was hälst du davon, wenn du nächste Woche wieder zum Essen zu mir kommst? Ich bin gar nicht mehr auf dem Laufenden über deine Fortschritte.“ „Gerne, wie üblich am Freitag?“ „Sicher. Wenn du möchtest kannst du auch Hermione mitbringen. Ich denke, ich würde sie gerne einmal richtig kennenlernen.“ „Ich richtte ihr deine Einladung aus.“

Severus schnappte sich die leeren Kartons und verschwand ins Hinterzimmer, während Scarlet sich zur Kasse begab um das junge Pärchen abzukassieren, das sich gerade selbst auf den Weg dorthin machte. Eine Einrichtungszeitschrift war alles, was die beiden haben wollten, aber besser als nichts. Vielleicht wollten die zwei gerade in ihre erste gemeinsame Wohnung ziehen? Sie zählte das Wechselgeld ab, reichte es lächelnd der jungen Dame und wünschte beiden noch einen schönen Tag.

Hermione, die gerade das Geschäft betrat, hielt ihnen die Tür auf und ging zu Scarlet. Ansonsten streiften nur zwei einzelne Kunden durch das Geschäft, aber das war Samstags normal, wie Hermione inzwischen wusste. Es gab am Wochenende nicht viel Kundschaft und so nutzten Severus und seine Chefin die Zeit meist dazu, die Dinge zu erledigen, zu denen sie sonst nicht immer kamen. Neu dekorieren, umräumen und was eben sonst noch anfiel.

„Hallo Scarlet. Wie geht’s dir?“ Fragte sie die ältere Frau und stellte ihre Schultertasche zwischen ihren Beinen auf den Boden. „Hermione, schön dich zu sehen. Danke, mir geht’s gut und dir?“ „Auch...“ Irgendwie wusste keiner von beiden, was sie noch hätten sagen können. Sie hatten einen gemeinsamen Freund um den sie sich beide Sorgen machten. Aber davon abgesehen waren sie sich einfach fremd. Mehr als den üblichen Smalltalk hatten sie noch nie gewechselt.

„Severus ist hinten?“ Löste Hermione die unangenehme Stille fragend auf und wies mit der Hand in Richtung des Büros. Ihr war klar, wie das wirken musste, aber weshalb sollte sie hier stehen und nach Gesprächsthemen suchen, wenn schon klar war, dass sie nur in der Buchhandlung war, um ihn abzuholen. Eine Antwort erübrigte sich, als sich die Tür öffnete und Severus zurück in den Verkaufsraum trat.

Er lächelte, als er die beiden Frauen zusammenstehen sah und kam zu ihnen hinüber. Schnell drückte er Hermione einen Kuss auf die Wange, begrüßte sie und wandte sich dann an seine Chefin. „Gibt es noch etwas zu tun, oder kann ich gehen?“ „Geh’ nur, den Rest mache ich allein. Aber kannst du dich am Montag um die Abrechnungen kümmern?“ „Natürlich. Mach dir noch ein schönes Wochenende und grüß Tobias von mir!“ Verabschiedete er sich und drückte auch ihr noch einen schnellen Kuss auf die Wange.

Hermione bekam überhaupt nicht mehr die Chance, den Riemen ihrer Tasche über die Schulter zu legen, da nahm er sie ihr auch schon ab. „Was hast du denn da drin?“ Fragte er mit hochgezogener Augenbraue, als er das Gewicht des flachen Beutels spürte. „Steine?“ „Na dran, eine Schale aus Stein.“ Lächelte sie geheimnisvoll, verabschiedete sich nun auch von Scarlet und gemeinsam verließen sie das Geschäft.

„Nehmen wir den Bus, oder soll ich uns apparieren?“ Fragte Hermione auf dem Weg zum Vorplatz des Bahnhofs. „Weder noch. Was hälst du davon, wenn wir zu Fuß gehen? Oder hast du es eilig?“ Die Umhängetasche baumelte an ihrem Riemen halb in seinem Rücken, die Hände hatte er in den Taschen seiner schwarzen Stoffhose vergraben, als er fragend zu ihr hinübersah.

„Nein, der Samstagabend gehört dir, das weißt du doch inzwischen. Aber wenn wir schon laufen, dann solltest du das hier abmachen.“ Sagte sie, zupfte das Schild mit der Aufschrift ‚Hallo, mein Name ist Edward’ von seiner Hemdtasche und steckte es hinein. „Danke.“ Nickte er.

„Und was hast du heute für mich? Meine Zeugnisse? Fotoalben? Ein ‚Who is Who’ der Zaubererwelt?“ „Falsch, falsch und nochmal falsch. Glaub mir, wenn du irgendwann dein Gedächtnis zurück hast, bekomme ich ganz schönen Ärger von dir, wenn ich deine Babybilder gesehen habe!“ „Was denkst du denn werde ich machen? Dich durchfallen lassen? Oder zum Nachsitzen bestellen?“ Scherzhaft rempelte er sie mit der Schulter an.

Er hatte wirklich ein schönes Lächeln, wenn es natürlich war. Seine dunklen Augen funkelten sie an und in der einen Wange war ein leichtes Grübchen zu erkennen. „Ich kenne Professor Snape gut genug um zu wissen, dass ich meines Lebens dann nicht mehr froh werde. Am Ende landen meine Augen noch in einem mit Alkohol gefüllten Gefäß als Dekoration in seinem Büro.“ Grinste sie verschmitzt zurück. „Autsch, das hat gesessen.“ Theatralisch griff er sich mit einer Hand ans Herz, bevor er sie zurück in seine Hosentasche gleiten ließ.

„Deine Augen sind wirklich eine schöne Dekoration, aber in deinem Gesicht gefallen sie mir am Besten.“ Sagt er sanft. Flirtete er etwa? „Außerdem trinke ich Alkohol lieber, als darin Körperteile aufzubewahren.“ Sseine Stimme war jetzt wieder voll Schalk. „Aprospos, sollen wir noch eben etwas einkaufen? Hast du Lust auf etwas Bestimmtes?“ „Bier und etwas zu knabbern vielleicht. Gegessen habe ich schon.“

Mit einer gefüllten Plastiktüte in Hermiones und einem Sixpack in Severus’ Hand verließen sie den kleinen Supermarkt, der auf seinem Weg nach Hause lag. Zum Glück war das Bier gekühlt, sonst hätten sie gleich lauwarme Plörre trinken können. Obwohl sie heute erst zum zweiten Mal in seiner Wohnung war, trat sie wie selbstverständlich in seine kleine Küche und stellte die Tüte auf der Anrichte ab.

Er löste zwei Flschen aus der Halterung und stellte die restlichen für später in den Kühlschrank. Die Flaschen in der einen Hand und einer Tüte Chips in der anderen ging er ins Wohnzimmer und ließ sich in seinen Sessel fallen. Das leise Zischen, als er die Flaschen öffnete, ließ sie die restlichen Einkäufe vergessen. Sie hatten ohnehin zu viel gekauft und sie hatte nicht vor, sich durch seine Schränke zu wühlen um alles zu verstauen.

Sie trat in den Wohnraum und ließ sich auf dem Sofa nieder. Beinahe wäre sie über ihre Umhängetasche gestolpert, die neben dem Couchtisch stand. Dankend nahm sie das angebotene Bier entgegen und ließ die kühle, prickelnde Flüssigkeit die Kehle hinabrinnen. „Also jetzt sag’ schon. Was hast du heute geplant?“ Wollte er wissen, beugte sich vor und stützte seine Ellenbogen auf den Knien ab.

„Ich habe ein paar medizinische Bücher dabei. Ich dachte mir, ich führe ein paar Diagnosezauber durch, damit wir endlich dahinterkommen, was mit deinem Gedächtnis los ist. Natürlich nur, wenn das für dich in Ordnung ist.“ Fügte sie an, als er sein Gesicht bei der Aussicht untersucht zu werden verzog.

„Ja, klar. Das hört sich vernünftig an. Irgendwann musste das ja kommen. Ich bin nur schon so oft untersucht worden, dass ich eine gewisse Abneigung dagegen entwickelt habe. Geht das denn hier? Brauchst du dafür nicht irgendwelche... Dinge?“ „Nein, ich brauche nichts außer meinem Zauberstab. Aber wir sollten beginnen, bevor wir noch mehr von dem hier trinken.“ Sagte sie und hob demonstrativ ihre Bierflache ein Stück in die Höhe. „Ich weiß nicht, ob Alkohol das Ergebnis verfälscht.“

„Na dann, bringen wir es hinter uns.“ Sagte er, nahm noch einen Schluck aus seiner Flasche, bevor er sie auf dem Tisch abstellte, und stand auf. „Was soll ich machen?“ Auch Hermione stand auf und deutete auf das Sofa. „Ich denke, es ist am Besten, wenn du dich hinlegst und versuchst dich zu entspannen.“ Sie öffnete ihre Tasche und nahm die Bücher heraus, von denen sie gerade gesprochen hatte.

Severus tat, wie ihm geheißen. Zumindest versuchte er es. Sich auf Kommando zu entspannen war alles andere als einfach. Sein Magen kribbelte unangenehm, als er zu ihr aufsah und den Zauberstab bemerkte, den sie erhoben über ihn hielt. Die Vorstellung, dass sie mit diesem Stab gleich etwas mit ihm machen würde, machte ihn nervös. Er fühlte sich ausgeliefert. Er vertraute ihr, aber etwas in ihm sträubte sich dagegen, dass sie dieses Ding auf ihn richten würde.

Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung. Er wollte nicht sehen, was sie machen würde. Er hörte das Rascheln von Papier und ein leises Räuspern. Mit sanfter Stimme begann sie eine Art Gesang. Es war kein Lied, sondern hörte sich eher an wie eine Formel. Ein wenig wie die, die diese Satansanbeterinnen in dem Film gesungen hatten, der vor einigen Tagen im Fernsehen gelaufen war. Er musste sich zwingen weiterhin ruhig zu atmen.

Hermione war, im Gegensatz zu diesen möchtegern Satanistinnen, eine echte Hexe! Solche gesungenen Zauber waren bestimmt etwas vollkommen Normales in der magischen Welt. Seine eigenen Gedanken hatten ihn zu sehr von den Worten abgelenkt, die Hermione benutzt hatte. Als er jetzt jedoch genauer hinhörte, bemerkte er, dass sie Latein sprach. Und noch mehr erkannte er. Er verstand, was sie sagte.

Bisher hatte er sich nie wirklich darüber Gedanken gemacht, ob er irgendwelche Fremdsprachen beherrschte. Wenn er Sachbücher las und darin lateinische Ausdrücke verwendet wurden, verstand er sie. Aber Latein war einfach eine Wissenschaftssprache. Viele Fachbegriffe stammten aus dieser toten Sprache, oder auch aus dem Altgriechischen. Er hatte angenommen, dass er die Begriffe einfach deswegen verstand, weil er vielleicht auch vor seinem Gedächtnisverlust viel gelesen hatte.

Zwischendurch hatte sie ihren Singsang unterbrochen und offenbar in ihrem Buch geblättert. Doch jetzt ließ ihn ein gemurmeltes „Ok“ die Augen aufschlagen. „Fertig?“ „Nein, noch nicht. Das war erst der Anfang.“ Antwortete sie und setzte sich, soweit es der verbliebene Platz auf dem Sofa zuließ, neben ihn. Er machte sich nicht die Mühe sich aufzurichten, denn anscheinend würde es gleich weitergehen.

„Ich habe eben verschiedene Zauber gesprochen. Der erste war nur zur Sicherheit um deinen allgemeinen Zustand zu überprüfen. Der ist übrigens ziemlich gut. Mit den anderen beiden Zaubern habe ich nach natürlichen Ursachen für deine Amnesie gesucht. Es gibt keine.“ Severus runzelte die Stirn. „Das bedeutet, dass dein Gedächtnisverlust nicht auf natürliche Weise, also bei keinem Unfall oder Schlag auf den Kopf, entstanden ist.“

„Das ist gut oder? Ich meine, wenn mein Gehirn magisch verändert wurde kann man das doch einfach wieder rückgängig machen, oder?“ „Das kommt darauf an, wie und womit es manipuliert wurde. Eine natürliche Ursache wäre eigentlich besser. Ich bin nicht auf Gedächtniszauber spezialisiert, aber die meisten natürlichen Auslöser könnte ich auch ohne Hilfe aufspüren und beseitigen. Bei magischen ist das häufig nicht ganz so einfach. Und außerdem bedeutet es...“

Sie biss sich auf die Lippe, als sie überlegte, was sie sagen sollte. Aber sie musste nichts sagen, Severus hatte schon verstanden. „Und außerdem bedeutet es, dass es jemanden gibt, der wollte, dass ich mein Gedächtnis verliere.“ „Ja.“ Murmelte sie und sah ihn mitfühlend an.
Seufzend schloss er wieder seine Augen und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. „Warum?“ Nuschelte er zwischen seinen Fingern hindurch. „Weshalb sollte mir jemand absichtlich das Gedächtnis nehmen?“

Hermione biss sich noch immer auf ihre Unterlippe. Sollte sie sich dumm stellen, oder ihm lieber die Wahrheit sagen? Sie hatte anfangs gehofft, dass sich sein Gedächtnis von selbst erholen würde durch all die Gespräche und Unterlagen. Als sich aber abzeichnete, dass dies nicht reichen würde, hatte sie gehofft, dass seine Amnesie zumindest leicht zu beheben wäre.

Dass er seine Erinnerungen wieder bekommen könnte, ohne dass sie ihm zu detailliert von seiner Vergangenheit erzählen müsste. Ja, sie hatte es gehofft, aber wirklich erwartet hatte sie es nicht. Aber die Entscheidung, was sie in einem solchen Fall tun sollte, hatte sie immer vor sich hergeschoben. Sie hatte sich gedacht, dass sie am besten spontan aus der Situation heraus reagieren würde. Jetzt hatte sie den Salat.

Ihn hatten schon die Erzählungen, dass er als Lehrer unbeliebt gewesen war, traurig gemacht. Er hatte nichts gesagt und versucht, es sich nicht anmerken zu lassen, aber sie hatte es bemerkt. Zu erfahren, dass er ein Doppelspion und Mörder gewesen war, würde ihn hart treffen. Aber er würde es früher oder später erfahren müssen und wenn sie sich jetzt weiterhin dumm stellen würde, würde es ihn sicher noch härter treffen schon wieder belogen worden zu sein.

„Es gab Leute, die dich nicht besonders mochten.“ Begann sie vorsichtig. „Das habe ich schon verstanden, ihr hat euch da deutlich ausgedrückt.“ Er nahm die Hände von seinem Gesicht und sah sie abwartend mit einem erschöpften Blick an. „Hast du die Geschichte von Hogwarts gelesen?“ „Noch nicht komplett. Ich bin beim Jahr 1637.“

Sie hatte ihm letzte Woche absichtlich ihre erste Ausgabe mitgebracht. Als diese Ausgabe erschienen war, hatte man noch angenommen, dass Voldemort besiegt worden war. Er war erst im 17. Jahrhundert angekommen, er hatte also noch nicht einmal etwas vom ersten Krieg gegen den dunklen Lord gelesen. Sie atmete einmal tief durch.

„Minerva und ich haben dir noch nicht alles erzählt. Wir haben dich nicht angelogen, nur eben nicht alles erzählt. Vielleicht hatten wir nicht das Recht dazu, aber wir hatten unsere Gründe dafür. Wir konnten dich nicht wirklich einschätzen. Du hast jahrelang ohne Vergangenheit gelebt und in den letzten Wochen ging dann alles so schnell. Wir wollten dich nicht überlasten, indem wir dir sofort alles erzählten.“

Er blickte noch immer aus seiner liegenden Position zu ihr auf und schwieg. Hermione beugte sich ein Stück vor, griff nach den beiden Bierflaschen, die in der letzten viertel Stunde unbeachtet auf dem Tisch gestanden hatten, und reichte ihm die eine. Wenn sie heute noch die anderen Diagnosezauber bei ihm ausführen wollte, sollten sie vorsichtshalber nicht zu viel trinken. Aber sie brauchte jetzt einen Schluck und sie war sich sicher, dass es ihm bald ähnlich gehen würde. Er sollte dann entscheiden, ob es noch heute weitergehen sollte, oder doch erst nächste Woche.


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