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Fanfiction

Amnesia - Wer wärst du ohne Vergangenheit? - Hannah

von Zareyja

A/N: Sorry, ich bin bei den verschiedenen Sites, bei denen ich poste, wohl irgendwann durcheinander gekommen und habe an einem Sonntag vergessen, hier zu aktualisieren. Als Entschuldigung kommt heute mehr als ein Kapitel ;-).
_____


„Was ist los Minerva?“ Flüsterte Poppy ihrer Freundin zu, während sie sich ein wenig zu ihr hinüberbeugte. Es war noch früh am Sonntagmorgen und die große Halle nur von vereinzelten kleinen Schülergrüppchen und wenigen Angestellten besucht. „Du wirkst in letzter Zeit häufig so... abwesend. Jetzt auch. Geht es dir gut?“ Aus ihren Gedanken gerissen blinzelte Minerva Poppy an.

„Ja, natürlich. Es ist nur... ich schlafe zurzeit nicht sehr gut. In den letzten Wochen träume ich immer wieder vom Krieg. Ich dachte, ich hätte damit abgeschlossen, aber jetzt... ich weiß auch nicht.“ Poppy war sich nicht sicher, ob es eine gute Idee war Minerva nach ihren Träumen zu fragen, aber wenn sie nach all den Monaten wieder auftauchten, gab es dafür bestimmt einen Grund. Hatte Minerva dafür die Diagnosebücher gebraucht?

Nein, wohl eher nicht. Es war schwierig diese Zauber auf sich selbst anzuwenden, zumindest oberhalb der Hüfte. Die richtigen Bewegungen auszuführen, während man den Zauberstab auf sich selbst richtete, bedurfte Übung. Je höher die Körperstelle lag, die man diagnostizieren wollte, desto schwieriger. Lediglich der Zauberstabarm war noch komplizierter selbst zu diagnostizieren. Wenn sie die Ursache ihrer Träume magisch erforschen wollte, bräuchte Minerva auf jeden Fall die Hilfe einer anderen Person und da wäre Poppy selbst die beste Wahl.

„Hannah?“ Fragte die Krankenschwester vorsichtig. Sie musste nicht mehr sagen, als dieses eine Wort, damit Minerva verstand, worauf ihre Freundin anspielte. Sie hatte niemals ausführlich darüber gesprochen, wie die junge Frau gestorben war. „Nicht hier.“ Antwortete sie, legte ihre Gabel auf den Teller mit dem nur halb gegessenen Rührei und erhob sich. Poppy tat es ihr gleich.

So entgegenkommend war die Direktorin bei diesem Thema nur selten gewesen. Vielleicht würde sie ja heute erfahren, weshalb sich Minerva vor allem die Schuld für den Tod dieser jungen Frau gab, wo doch so viele gestorben waren. Und Schuld an deren Tod waren einzig allein Voldemort und sein Gefolge. Stumm und in Gedanken versunken gingen sie den Weg zum Büro der Direktorin entlang.

Ohne zu fragen und ohne Rücksicht auf die frühe Stunde, goss Minerva ihnen beiden ein Glas Hochprozentigen ein und stellte eines davon vor Poppy ab. Scheinbar hatte sie wirklich vor, sich etwas von der Seele zu reden. Die Direktorin verzog das Gesicht, nachdem sie den ersten Schluck genommen hatte, ließ sich auf das Sofa fallen und schloss kurz seufzend die Augen.

„Du weißt ja noch, was für ein Durcheinander in dieser Nacht herrschte. Wir hatten alles vorbereitet, aber der Angriff hat uns trotzdem überrascht. Die Kinder liefen durcheinander, einige waren schon auf dem Weg zum Fluchttunnel, anderen versteckten sich unter ihren Betten oder sonst wo. Ich war auf dem Weg nach unten, zum Schlossgelände...

Ich habe die Seitentreppe genommen und bin in eine Gruppe von etwa einem Dutzend Erstklässlern gelaufen. Hauptsächlich Hufflepuffs, aber auch ein paar Slytherins waren dabei. Sie hatten irgendwo eine falsche Treppe oder Abbiegung genommen und sich verlaufen. Sie waren im vollkommen falschen Flur und auf der falschen Etage. Hannah war bei ihnen. Sie war selbst auf dem Weg nach unten gewesen, als sie die Kinder gesehen hatte.

Sie wollte sie zum Fluchttunnel bringen, bevor sie kämpfen würde. Der übliche Weg wäre zu lang gewesen, deshalb habe ich sie begleitet um sie zu einem anderen Tunnel zu bringen. Ich lief vorne und Hannah hinten, damit wir niemanden verlieren. Wir waren schon fast da, der Eingang war nur noch einen Gang entfernt. Aber die Gruppe zog sich immer weiter auseinander.

Bevor ich die nächste Abzweigung nahm, wollte ich wissen, ob das alle Kinder wären. Hannah lief zurück zur letzten Ecke um nachzusehen. Die Kinder hatten inzwischen aufgeholt. Als Hannah wiederkam rief sie ‚Ja, wir haben...’ das war alles. Es donnerte und krachte und ein Teil der Außenwand stürzte ein. Hätte ich Hannah nicht zurückgeschickt um nachzusehen...“ Die Direktorin nahm einen weiteren großen Schluck aus ihrem Glas.

„Hannah wäre bei uns gewesen. Bei den Kindern und mir.“ Poppy erinnerte sich an den Tag nach der Schlacht, als Hannahs Leichnam gefunden und zu den anderen in die große Halle gelegt worden war. Sie hatte sie auf die Liste der Verstorbenen schreiben wollen, aber ihr Name stand schon da. Ganz oben. „Du warst dabei, als sie starb?“ Minerva schloss die Augen und schluckte um ihre Stimme unter Kontrolle halten zu können.

„Ich weiß es nicht.“ Sagte sie ohne die Augen zu öffnen. „Es ging alles so schnell. Ich glaubte Hannah schreien zu hören, aber weitere Flüche schlugen ein, ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich schrie. Ich wollte die Steine wegräumen, aber ich hatte ja die Kinder bei mir. Ich lief mit ihnen zum Geheimgang und bin erst dann zurück zu Hannah. Der Staub hatte sich ein wenig gelegt. Nur ihr Arm lugte unter den Trümmern hervor.

Unten schrie jemand. Die Todesser waren schon so nah und als ich hinaus sah waren dort unten so viele Freunde und Schüler auf dem Platz. Ich hätte die Trümmer wegräumen können, aber ich bin nach unten gelaufen.“ Minervas Lippen waren zu einem dünnen Strich verkniffen, als sie krampfhaft versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten.

Poppy wusste, dass die junge Frau unter Trümmern gefunden worden war, aber niemand hatte gewusst, was sie in diesem Teil des Schlosses gesucht hatte. Vielleicht hatten die Kinder in ihrer Begleitung nicht gewusst, wer sie gewesen war oder sie hatten die Ereignisse um ihren Tod verdrängt, denn niemand schien etwas über ihren Tod zu wissen.

Minerva war also bei ihr gewesen, als es passiert war. Das erklärte, weshalb es ihr so nah ging. Hannah war eines der ersten Opfer unter den Schülern gewesen und das nicht einmal auf dem Schlachtfeld. Aber neben ihr gab es noch viele weitere Tote, über die Minerva normal sprechen konnte. Nur bei Hannah machte sie schnell dicht. „Du hast das richtige gemacht Minerva, das weißt du oder?“

Poppy drehte das Glas gedankenverloren zwischen ihren Händen. Es war noch beinahe so voll, wie sie es entgegengenommen hatte. Minervas Augen öffneten sich und blickten der Krankenschwester traurig und erschöpft entgegen. „Nein, du verstehst das nicht. Ihr Arm bewegte sich. Hannah war nicht tot, als ich ging.“ Poppys öffnete erstaunt den Mund und starrte die Direktorin an. Sie machte ihr keine Vorwürfe, aber dieses Geständnis machte sie sprachlos.

Hatte sie eben zwar bereits verstanden, weshalb Minerva Hannahs Tod mehr bewegte als andere Tode, so verstand sie jetzt, weshalb sie diesem Thema so lange ausgewichen war. Es war nicht nur der erste Verlust gewesen, den Minerva in dieser letzten Schlacht erlebt hatte, sie gab sich selbst die Schul daran. „Ich hätte sie retten können.“ Flüsterte Minerva mit erstickter Stimme und konnte die Tränen nun doch nicht länger zurückhalten. „Ich hätte sie retten müssen!“

Poppy nahm einen großen Schluck der brennenden Flüssigkeit, bevor sie sich räusperte. „Das ist schrecklich... warum... warum hast du mir das nicht schon eher erzählt?“ „Ich konnte es einfach nicht...“ Einige Minuten saßen sie schweigend beieinander, bis die Krankenschwester ihre Gedanken ausreichend geordnet hatte. „Auch wenn du die Steine weggeräumt hättest, wäre sie vermutlich gestorben. Ihr Schädel... einer der Steine hatte ein Loch in ihren Schädel geschlagen. Selbst wenn kein Kampf getobt hätte weiß ich nicht, ob wir sie rechtzeitig hätten behandeln können.“

„Aber ich hätte es versuchen müssen. Ich war für sie verantwortlich!“ „Du warst auch für die Erstklässler verantwortlich! Du musstest sie da raus bringen, bevor auch ihnen etwas zustoßen konnte. Und wir brauchten dich unten im Hof. Wärst du nicht gekommen, wären dort unten noch mehr von uns gestorben.“ „Ich weiß!“ Schrie Minerva und sprang auf. Unruhig lief sie in ihrem Büro auf und ab.

Es stimmte was sie sagte. Sie war den Abend so oft in Gedanken durchgegangen. Hätte irgendwer anders ihr die Ereignisse geschildert, sie hätte ihm das gleiche gesagt. Sie hätte ihm keine Vorwürfe gemacht, hätte gesagt, dass die Entscheidung richtig gewesen wäre. Ein vielleicht nicht zu rettendes Leben gegen das von vielen Kindern und Erwachsenen. Sie würde niemandem diese Entscheidung vorhalten und niemand würde ihr diese Entscheidung vorhalten. Niemand bis auf sie selbst.

Sie hätte sich verzeihen können, wenn Hannah überlebt hätte. Sie hätte sich verzeihen können, wenn sie bei dem Einsturz sofort ums Leben gekommen wäre. Aber so? Wie lange hatte das Mädchen unter den Steinen gelegen? Hatte sie Schmerzen gehabt? Hatte sie gehofft von der Direktorin gerettet zu werden? Wie lange hätte es gedauert, die Steine wegzuräumen? 30 Minuten, vielleicht auch nur 20? Sie hätte es tun können.

Keine weiteren Teile des Ganges waren zerstört worden, es gab keine weiteren Fluchschäden. Den Kindern wäre nichts passiert, wenn sie sich die Zeit genommen hätte. Aber das hatte sie zu dem Zeitpunkt nicht wissen können. Ihre Entscheidung war richtig gewesen und trotzdem konnte sie sich selbst nicht verzeihen. „Entschuldige meinen Ausbruch.“ Murmelte sie in Richtung ihrer Freundin, ohne ihr dabei in die Augen zu sehen. „Schon in Ordnung.“

„Weißt du was das Schlimmste ist?“ Noch immer sah sie nicht zu Poppy hinüber, als sie das fragte. Ihr Blick ging aus dem Fenster hinaus auf das Schlossgelände. „Der Weg zum Geheimgang, den Hannah mit den Kindern eigentlich nehmen wollte, war unversehrt. Keiner der Todesser ist bis dahin vorgedrungen, nichts ist eingestürzt... Hannah würde noch leben, wenn wir uns nicht getroffen hätten.“

Wieder schwiegen die beiden. Poppy stürzte den restlichen Inhalt ihres Glases die Kehle hinab, bevor sie neben Minerva ans Fenster trat. Sie sagte nichts, legte nur ihre Hand auf die ihrer Freundin und blickte zusammen mit ihr auf die kleinen Grüppchen der Schüler, die über die Wiesen liefen. Die große Wanduhr schlug und holte die beiden Frauen aus ihren Überlegungen. „Ich denke, ich lege mich noch ein wenig hin.“ Sagte Minerva mit ruhiger aber erschöpfter Stimme.

Das Geständnis war für sie emotional sehr anstrengend gewesen und sie fühlte sich mit einem Schlag um Jahre gealtert. Poppy drückte ihre Hand und wandte sich zum Gehen. „Du sagst, wenn du mich brauchst?“ Versicherte sie sich, bevor sie die Tür öffnete. Das Nicken der Direktorin, die noch immer mit dem Rücken zu ihr stand und hinausblickte, genügte ihr. Es war aufrichtiger, als Worte es hätten sein können.

Gelangweilt saß Hermione im Vorlesungssaal. Die Uni hatte eigentlich schon vor zwei Wochen wieder begonnen, aber die Anwesenheitspflicht war sehr großzügig geregelt. Über Bestehen oder Nichtbestehen entschieden die Prüfungen und ob man den Stoff im Hörsaal oder aus Büchern lernte war den Studenten selbst überlassen. Es war nicht ungewöhnlich, dass sich einige von ihnen die eine oder andere Woche Extraurlaub gönnten.

Ohnehin war der Hörsaal selten vollständig besucht und wenn überhaupt, dann zum Semesterende kurz vor den Prüfungen. Hermione schwänzte nur ungern, aber sie war mit dem Unterrichtsstoff ohnehin ein paar Wochen voraus, da machte ihr mehrtägiges Fehlen nichts aus. Sie hatte einfach keine Lust auf Vorlesungen gehabt, die Sache mit Severus ging ihr nicht aus dem Sinn, obwohl sie dabei nur schleppend vorankamen.

Als sie am Wochenende in seiner Wohnung gewesen und über alte Zeiten geredet hatten, hatte sich ihr schlechtes Gewissen gemeldet. Zwar hatte sie noch immer keine Lust auf Vorlesungen, aber bei ihren Eltern zu sitzen und zu grübeln oder auf Nachricht von Minerva zu warten, würde ihr nichts bringen. Hier hatte sie wenigstens etwas Ablenkung. Neben ihren Notizen lag aufgeschlagen das erste der beiden Diagnosebücher.

Während sie mit einem Ohr dem Vortrag des Professors lauschte und sich hin und wieder etwas notierte, war der Rest ihrer Aufmerksamkeit auf den Text vor sich gerichtet. Zwischen einigen Seiten steckten bunte Zettelchen um die Einträge zu markieren, die sie würde nutzen können. Jetzt war sie gerade dabei, die Einführung über magische Auslöser zu lesen. Spätestens morgen würde sie mit Band zwei beginnen.

Heute war Dienstag und Minerva hatte sich noch immer nicht wegen des Reisedenkariums gemeldet. Wenn sie bis morgen nichts von ihr hören würde, würde sie nach der letzten Vorlesung des Tages nach Hogwarts apparieren. Der Gong läutete und beendete damit den zähen Vortag über die Grundlagen der natürlichen Magie. Wäre die Stimme des Zauberers noch monotoner wäre er nach seinem Tod eine echte Konkurrenz für Professor Binns. Als sie aus dem Gebäude auf die Straße trat und sich gerade bereitmachen wollte, zu ihren Eltern zu apparieren, erblickte sie im Gewimmel der Studenten eine ältere Frau, die auf sie zukam.

„Hermione, wie schön dich hier zu sehen.“ Sie trug eine ausgebeulte Tasche am Arm, die sie zwischen beide stellte um die jüngere Frau zu umarmen. „Minerva, was machst du denn hier?“ Hermione war wirklich überrascht, die Direktorin von Hogwarts hier zu sehen. „Ich komme gerade aus dem Ministerium. Ich hatte dort einen Termin mit Kingsley um das diesjährige Abschlussfest der Siebtklässler durchzusprechen.

Eigentlich ist das unnötig. Der Ablauf ist jedes Jahr der gleiche und der Termin steht bereits seit Beginn des Schuljahres fest und ist dem Minister sowie den anderen geladenen Gästen schon bekannt. Der offizielle Teil dauert immer nur 5 Minuten. Die restliche eingeplante Zeit plaudern wir einfach. Naja, wie auch immer. Ich muss leider wieder los Liebes. Vergiss deine Tasche nicht!“

Hermione war kaum zu Wort gekommen bei dieser kurzen Begegnung und blieb etwas irritiert zurück, als sich Minerva auch schon mit einem leisen Plopp in Luft auflöste. Sie blickte hinunter zu der Tasche, die Minerva vor ihren Füßen hatte stehen lassen, hob sie auf und warf einen kurzen Blick hinein. Eine Holzbox, ein Stück Pergament und eine Kleinausgabe eines Denkariums.

Hermione grinste. Ob Minerva ihr hier tatsächlich nur zufällig über den Weg gelaufen war? Vielleicht hatte sie Hermione auch abgepasst. Das war ja besser als in den alten Agentenfilmen, die ihr Vater so gerne mochte. Jetzt fehlten nur noch verschlüsselte Botschaften und ein toter Briefkasten. Sie hängte sich die Tasche über die Schulter und apparierte in das Wohnzimmer ihrer Eltern.

Zwar ging sie wieder zur Uni, dennoch wohnte sie vorerst weiter bei ihnen. Hier hatte sie einfach die Ruhe, die sie in diesem Severuspuzzle brauchte. Ihr Vater zuckte kurz zurück, als er durch die Tür trat. Als er das Wohnzimmer vor fünf Minuten verlassen hatte, war es noch leer gewesen. Dieses plötzliche Auftauchen und Verschwinden seiner Tochter überraschte ihn noch immer. „Hey Dad.“ Grüßte sie ihn, gab ihm einen Kuss auf die Wange und warf sich aufs Sofa. Sie war zu neugierig auf den Inhalt von Minervas Tasche, als dass sie erst hoch in das Gästezimmer hätte gehen wollen.

Sie griff hinein und stellte die Gegenstände auf den Tisch. Ihr Vater setzte sich neben sie und beäugte neugierig die steinerne Schale. „Was ist das?“ Wollte er wissen und deutete mit dem Finger auf das Objekt. „Ein Reisedenkarium.“ Antwortete Hermione, die bereits dabei war, den beigelegten Brief zu lesen. „In einem Denkarium kann man Erinnerung sehen, richtig? Wozu brauchst du das?“ Erinnerte er sich an das, was seine Tochter ihm einst von diesen Dingern erzählt hatte.

„Wir wollen Severus ein paar Erinnerungen zeigen. Vielleicht hilft ihm das.“ Ihre Aufmerksamkeit war nach wie vor auf den Brief gerichtet. „Ein normales Denkarium ist zu groß um es zu transportieren, deshalb hat sich Minerva das kleine hier von Kingsley geliehen.“ Sie suchte die entsprechende Stelle aus dem eben gelesenen Text heraus.

„Im Gegensatz zu den statisch Denkarien können Reisedenkarien magisch verkleinert werden. Tu das aber bloß nicht! Die Schutzzauber können dadurch beschädigt werden. Es ist ohnehin klein genug um es zu transportieren. Ein Reisedenkarium kann immer nur eine Erinnerung aufnehmen und muss gereinigt werden, bevor du eine neue hinein gibst. Die Anleitung dazu steht auf der Rückseite.

Es kann sein, dass die Darstellung hin und wieder stockt oder flackert. Das ist vollkommen normal und liegt an der geringeren Aufnahmekapazität. Aus dem gleichen Grund kann man es nur mit maximal zwei Personen zugleich benutzen. Ansonsten ist alles wie bei einem normalen Denkarium. Ich habe dir einige meiner Erinnerungen beigefügt, weil ich Samstag keine Zeit habe. Seht sie euch ruhig ohne mich an, wir könnten sie ja ohnehin nicht alle zugleich sehen.“

Hermione strahlte ihren Vater an. „Das ist super! Also nicht, dass Minerva keine Zeit hat, sondern dieses Denkarium. Die müssen selten sein, ich habe erst letzte Woche erfahren, dass es sie gibt.“ Neben den Grußworten am Anfang und der Reinigungsanleitung auf der Rückseite, stand noch eine kurze Auflistung von Minervas beigefügten Erinnerungen in dem Brief und ein Post Scriptum, in dem sie schrieb, dass die leeren Reagenzgläser für Hermiones Erinnerungen gedacht wären.

Robert Granger zog seine Tochter zu sich und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Sie strahlte über ihr ganzes Gesicht, als sie den Tascheinhalt besah und er liebte diesen Ausdruck bei ihr. „Dann lass ich dich mal allein. Ich sehe doch, dass darauf brennst zu tun, was immer du jetzt mit diesem Ding anfangen willst. Wenn du mich brauchst, ich bin im Garten.“ Hermione bekam schon gar nicht mehr mit, wie ihr Vater auf die Terrasse hinaustrat, als sie nach dem verzierten Kästchen griff und es beinahe ehrfürchtig öffnete.

Vorsichtig strich sie über die kleinen Glasröhrchen mit ihrem weißlichen Inhalt. Knappe Notizen verwiesen darauf, welche der im Brief aufgelisteten Erinnerungen sie enthielten. Auf einer Seite waren Minervas Erinnerungen, auf der anderen Seite lagen einige leere Röhrchen in dem dunklen Stoff gebettet.

Allein diese Schatulle musste einen hohen Wert haben. Sie schien tatsächlich als Aufbewahrungsort von Erinnerungen gefertigt worden zu sein, wie die im Holz eingearbeiteten Schnitzarbeiten zeigten. Winzige Ungleichmäßigkeiten in der Verzierung deuteten auf reine Handarbeit hin. Das war weder in der Muggel- noch in der Zaubererwelt Standard und nicht gerade billig.

So filigran, wie einige Bilder waren, musste der Hersteller teilweise mit Werkzeugen in Nadelgröße gearbeitet haben. Der Übergang von Holz zu Stoff war beinahe fließend. Die Arbeit eines langjährigen Meisters. Sie zog ihren Zauberstab aus der Halterung in ihrem Ärmel und löste eine der leeren Phiolen aus ihrer Halterung. Den Spruch zur Extraktion der Erinnerungen hatte sie ausreichend geübt, so lehnte sie sich entspannt zurück in die Kissen der Couch und konzentrierte sich auf die erste Szene, die sie Severus zeigen wollte.


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz