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Fanfiction

Amnesia - Wer wärst du ohne Vergangenheit? - Unerwartete Neuigkeiten

von Zareyja

„Und du erinnerst dich an rein gar nichts mehr?“ Severus schüttelte den Kopf. „Merlin... Hermione hat mir von eurem Gespräch erzählt, aber ich hatte gehofft, sie übertreibt.“ Hörte Hermione gerade noch, als sie den Wohnraum mit einem Tablett betrat. Eilfertig stand Severus auf, trat ihr entgegen, nahm ihr die wackelige Fracht ab und platzierte sie auf dem niedrigen Wohnzimmertisch.

Er hatte den Sessel gewählt, in dem sonst ihr Vater saß, Minerva den ihrer Mutter und so saß Hermione, wie üblich, wenn sie ihre Eltern besuchte, auf dem Sofa. Sie musste über diese automatische Sitzverteilung leicht schmunzeln, während sie die Wassergläser füllte. „Wenn ihr etwas anderes möchtet, meldet euch. Ich konnte nur nicht alles auf einmal tragen.“ Informierte sie ihre Gäste, die aber beide scheinbar mit dem Wasser, den Trauben und Plätzchen zufrieden waren.

Minerva fand als erste ihre Sprache wieder, während Severus noch zu überwältigt und Hermione zu unsicher war um etwas zu sagen. „Jetzt erzähl doch Mal von vorne Severus... oder soll ich dich Edward nennen?“ „Severus denke ich. Ich sollte irgendwann anfangen, mich an meinen Namen zu gewöhnen und das besser früher als später.“ Und so begann er, von seinen Erlebnissen der letzte Jahre zu berichten.

Diesmal war er noch ausführlicher, als an dem Tag, an dem er Hermione, oder vielmehr sie ihn, getroffen hatte. Vielleicht war er an dem Tag zu überrascht gewesen und hatte sich inzwischen die Worte zurecht legen können? Vielleicht htte er sich aber auch aufgrund der begrenzten Zeit kurz gefasst. Aber was auch immer der Grund gewesen sein mochte, diesmal nahm er sich Zeit. Über eine halbe Stunde erzählte er beinahe ohne Pause und ohne sich seine Worte lange überlegen zu müssen. Er feuchtete nur hin und wieder seine vom Reden getrocknete Kehle an.

Die Frauen unterbrachen ihn nicht, so als hätten sie sich abgesprochen. In Wirklichkeit waren sie aber zu gefesselt und fieberten zu sehr mit seiner Geschichte mit. Sie wussten bereits, dass seine Suche erfolgslos gewesen war. Doch wie bei einem Film, dessen Handlung man schon kennt, hofften beide insgeheim, dass die ein oder andere aufgesuchte Person ihm doch hatte helfen können. Dass diese Hoffnung unsinnig war störte keine von beiden. Als er geendet hatte, fasste sich Hermione ein Herz. Irgendwo mussten sie ja schließlich beginnen.

„Gibt es vielleicht Dinge... Personen, Namen, Orte, Gerüche, irgendetwas, die dir bekannt vorkamen, die du aber nicht zuordnen konntest?“ Sie und Minerva hatten beschlossen, ihn nicht sofort mit seiner magischen Natur zu überfallen, sondern erst einmal zu erfragen, ob es etwas gab, wo sie ansetzen konnten. Er zog seine Stirn kraus, als er angestrengt nachdachte, schüttelte dann aber den Kopf.

„Nein, nichts. Ich war Anfangs sogar absolut hilflos, wie ich den Stadtbus oder ein Telefon nutze. Ich kann weder Rad- noch Auto fahren. Ich stehe generell mit allem technischen auf Kriegsfuß, obwohl ich alles recht schnell begreife, wenn man es mir erklärt oder ich die Anleitungen lese. Ich scheine also ganz gut darin zu sein, Zusammenhänge zu erkennen. Das war’s aber auch schon.“ Er zuckte mit den Schultern.

„Aber jetzt, wo sicher ist, dass ich Severus Snape bin, vielleicht kann ich mir mal meine Unterlagen ansehen. Hermione sagte, du hättest alles eingelagert?“ Wandte er sich an Minerva, die einen schnellen Blick mit Hermione austauschte. Seine Beobachtungsgabe schien durch seinen Gedächtnisverlust nicht beeinträchtigt, denn er bemerkte, dass etwas Unausgesprochenes in der Luft lag. „Gibt es dabei ein Problem?“ Fragte er geradeheraus halb irritiert, halb misstrauisch. „Jein...“ Kaufte sich Hermione einige Sekunden Zeit zum nachdenken.

„Die Unterlagen sind in Hogwarts, das ist das Internat, an der du unterrichtet hast. Und das ist nicht gerade in der Nähe, sondern in den schottischen Highlands...“ Wand sie sich heraus und fuhr direkt mit der nächsten Absage fort. „Deswegen ist auch nur Minerva hier... Sie hatte einen Termin in der Nähe.“ Die Bezeichnete nickte, aber Snape wollte noch nicht aufgeben.

„In Schottland? Nun, das würde erklären, weshalb ich hier niemanden habe finden können, der mich kennt... Du sagtest, Hogwarts sei ein Internat? Vielleicht könnte ich mal über ein verlängertes Wochenende hinfahren. Dann hätte ich Zeit mit den Kollegen zu sprechen, die Umgebung und meine Habseeligkeiten anzusehen. Vielleicht kommt mir ja doch etwas bekannt vor.“ Zum Glück antwortete die Direktorin, denn Hermione hatte keine Ahnung, was sie hätte sagen können um ihn hinzuhalten, ohne dass es verdächtig gewirkt hätte.

„Generell gerne. Aber damit müsstest du leider bis zu den Sommerferien warten. Schulfremden Personen ist das Betreten der Schlossgründe während der Schuljahres untersagt.“ Sie kam einem Einwand seinerseits mit einer Handbewegung zuvor. „Auch ehemaligen Lehrern! Es gab in der Vergangenheit Probleme und auch wenn ich nicht denke, dass du vorhättest Ärger zu machen, ich habe den Beschluss des Schulrates befürwortet und kann nicht einfach eine Ausnahme machen, weil mir der Sinn danach steht.“ Erklärte sie in einem resoluten Tonfall, dem sich offenbar nicht mal er entgegenstellen wollte.

Na das war ja mal interessant. Die sonst so anständige Minerva McGonagall konnte lügen ohne rot zu werden. Hätte sie das mal als Kind gewusst... „Verstehe.“ Murmelte er enttäuscht, als ihm im Anschluss bereits die nächste Idee kam, wie er die beiden Frauen in Bedrängnis bringen konnte. „Könntest du mir meinen Lebenslauf und andere Unterlagen einscannen und schicken? Oder vielleicht in den Buchladen faxen?“

Hermione konnte nicht anders als laut zu lachen, als sie Minervas verständnisloses Gesicht sah. Nun waren beide Augenpaare auf sie gerichtet. Minervas, weil sie nicht verstand, worum es gerade ging und Severus’, weil er es nicht unbedingt lustig fand, dass er hier um jeden Brotkrümel betteln musste. „Entschuldigung.“ Schnappte sie nach Atem. „Du sahst gerade nur so herrlich überfordert aus.“ Tätschelte sie ihrer ehemaligen Lehrerin das Knie, was diese ein wenig verschnupft blicken ließ. Dann wandte sie sich an Snape.

„Du musst wissen, Minerva beherrscht vieles, aber von Computern und ähnlichem hat sie nicht die geringste Ahnung. Ich bezweifle sogar, dass sie jemals einen gesehen hat. Du weißt schon, in dieser Generation...“ Erklärte sie in Bezug auf das Alter der anderen Frau und wischte sich eine Lachträne aus dem linken Augenwinkel. Er schien ein wenig besänftigt und da er nicht sofort mit einer neuen Frage oder dem nächsten Vorschlag aufwartete, nutzte sie die Gelegenheit, ihn zumindest in eines der Probleme einzuweihen, vor dem die beiden Damen in Bezug auf ihn standen.

„Mr. Prince... ich meine, Professor... ich meine Mr. Snape...“ „Bitte, nenn’ mich Severus. Das heißt, wenn es dir recht ist.“ Unterbrach er ihr Gestotter, woraufhin sie nickte. „Severus...“ Verdammt klang das merkwürdig... Alle ihre ehemaligen Lehrer, mit denen sie noch mehr oder minder Kontakt hatte, hatten ihr inzwischen das Du angeboten und auch im Gepräch über ihn sprach und dachte sie meist von ‚Severus’, weil ihn schlichtweg alle so nannten. Ihn in seiner Gegenwart so zu nennen war dennoch etwas anderes. Fast fürchtete sie, eine Belehrung über Respekt von ihm zu bekommen und einige Zoll Strafarbeit schreiben zu müssen.

„Ich... oder vielmehr wir, haben dir noch nicht alles gesagt.“ „Na das hoffe ich doch!“ Konnte er es sich nicht verkneifen einzuwerfen, doch das überging sie. „Es gab einen ziemlichen Wirbel, als du damals verschwunden bist. Niemand wusste wo du warst oder weshalb du genau... verschwunden bist. Die Lokalpresse war tagelang gefüllt mit Bildern, Berichten und Spekulationen über dich.“ „Die Presse interessierte sich für einen verschwundenen Lehrer?“ Er sah erstaunt von einer zur anderen, beide nickten.

„Die Schule liegt sehr abgelegen. Du kannst dir vorstellen, dass da im Dorf ziemlich viel spekuliert und getratscht wird... Wie auch immer... außer Minerva habe ich niemanden von dort eingeweiht und wir beide sind uns einig, dass wir damit auch noch warten sollten, bis wir etwas mehr darüber wissen, was dir passiert ist. Glaub mir, du hättest keine ruhige Minute mehr für dich, wenn bekannt wird, wo du bist.“ Sie blickte ihn eindringlich an, hoffend, dass er ihrer Empfehlung folgen würde.

Nicht, dass er mit den bisher wenigen Angaben auch ohne ihre Hilfe nach Hogwarts kommen würde, aber es war das Beste für sie alle, wenn er es erst gar nicht versuchen würde. Lange sah er sie an. Schien zu überlegen, ob es für ihn schlimmer wäre, weiter warten zu müssen, oder von Kleinstadtjournalisten belagert zu werden. Fast befürchtete sie, seinen Widerwillen ertragen zu müssen, als er gezwungen nickte. Erleichtert ließ sie die angehaltene Luft entweichen und hörte das gleiche Geräusch aus dem Sessel neben ihr.

„In Ordnung.“ Erklang seine beherrschte tiefe Stimme. „Aber dann will ich von euch noch einige Antworten.“ Forderte er sehr slytherin und lehnte sich lauernd in seinem Sessel zurück. „Einverstanden. Aber vorher will ich noch wissen, wie das mit deinem Koma genau war. Du hast mit deiner Erzählung erst begonnen, als du daraus erwacht bist.“ Verlangte Hermione im Gegenzug.

Vielleicht würde es ihnen einen Hinweis geben, wie er in die Muggelwelt gelangt war. Denn das, was er bisher erzählt hatte, gab ihnen keinen Anhaltspunkt, die Ursache seines Gedächtnisverlustes einzugrenzen und wenn sie ihm wirklich helfen wollten, müssten sie auch versuchen, seine Erinnerung wieder herzustellen, sofern dies möglich war. Sie konnte in seinen Augen sehen, dass er es leid war ständig Informationen zu geben und selbst kaum welche zu bekommen.

Sie müsste aufpassen, ihn nicht noch weiter zu reizen, denn wenn er nach wie vor das gleiche Teperament hatte wie Professor Snape, würde er sehr schnell sehr bissig werden können. So wie sie ihn bisher neu kennengelernt hatte, war er ihr aber deutlich sympathischer. Dennoch begann er resigniert zu erzählen. Immerhin war er es, der etwas von den beiden Frauen wollte, also müsste er sich wohl auch auf ihre Spielregeln einlassen, dachte er sich.

„Den Akten zufolge wurde ich im Juli vor drei Jahren in das städtische Krankenhaus in Edinburgh eingeliefert. Von wem ist nicht vermerkt. Außer meiner Kleidung hatte ich nur das Medaillion bei mir, keine Papiere. 11 Monate später wurde ich nach London verlegt, weil der Arzt, der mich bis dato betreut hatte, in Pension ging und mich dort ein Kollege übernommen hat. Zwei Wochen lag ich dort, dann wachte ich auf.

Keine Ahnung, was der Doc dort anderes gemacht hat, aber scheinbar hat es geholfen. Mehr kann ich euch leider nicht sagen. Die Unterlagen des ersten Krankenhauses sind bei einem Brand vernichtet worden und das zweite hatte noch keine angelegt. Guckt nicht so seltsam, ich versichere euch, ich habe gründlich nachgeforscht! Es ist unglaublich, dass die ihre Akten nicht ordentlich geführt und gesichert haben!

Wie auch immer...“ Fand er erstaunlich schnell seine Fassung wieder. „Einen Monat blieb ich noch dort, aber als keine Hoffnung mehr bestand, dass mein Gedächtnis mit einer ihrer diversen Methoden und Techniken wieder angekurbelt würde, habe ich das Krankenhaus verlassen. Jetzt gehe ich nur noch alle zwei Wochen hin für meine Langzeituntersuchung, das war’s.“

Nun, wirklich informativ war das nicht gewesen, aber dafür konnte er ja nichts. Das einzig Interessante war seine Einlieferung. Juli... Die letzte Schlacht, bei der er verschwunden war, war im Mai gewesen. Über ein Monat lag zwischen seinem Verschwinden und seinem Auftauchen im Krankenhaus. Wo war er gewesen? Was war in dieser Zeit mit ihm passiert? Sie würde diese Fragen einfach mal im Hinterkopf behalten, bis sie mehr wusste.

Also war nun Hermione dran. Sie blickte die Direktorin an. Eigentlich gab es keinen Grund mehr, die größte Überraschung zurückzuhalten. Minerva würde das bestätigen, was sie erzählen würde und wenn er es doch nicht glauben würde, könnten sie hier, in dieser gesicherten Umgebung, einige Zauber vorführen. Wenn sie es sich recht überlegte, gab es wohl kaum eine bessere Gelegenheit, ihn über sein magisches Naturell aufzuklären.

Hätte er ihnen noch etwas Hilfreiches erzählen können, hätten sie es wohl noch zurückgehalten und statt ihn einzuweihen erst einmal versucht, sein Gedächtnis wieder zu reparieren. Aber so? Die offensichtlichste Erklärung für verlorene Erinnerungen wäre es wohl, wenn man ihm einen vollumfänglichen Obliviate aufgehalst hätte. Aber wenn der Obliviate derart umfassend war, hätte der Zauberer oder die Hexe wirklich sehr mächtig sein müssen. Davon abgesehen wusste sie überhaupt nicht, ob ein Obliviate wirklich zuverlässig ein komplettes Gedächtnis löschen konnte.

Sie hatte das Gedächtnis ihrer Eltern nur verändert, nur gewisse Einzelheiten gelöscht. Daher wusste sie, dass jedes gelöschte Ereignis Kraft kostete. Nicht viel, aber summiert war es nicht zu unterschätzen. Die Erinnerungen eines ganzen Lebens zu löschen... Hermione konnte sich nicht vorstellen, wie anstrengend das wäre und wie lange man dafür brauchen würde. Wobei der Täter ja anscheinend genug Zeit gehabt hatte.

Aber falls das wirklich der Grund für seine Amnesie war, bräuchten sie bei der umfassenden Veränderung eindeutig Profis um ihm zu helfen. Wenn ihm denn dann in dieser Hinsicht noch zu helfen wäre. Aber noch wollten sie ja niemanden einweihen. Verdammt. Sie konnte es drehen und wenden, wie sie wollte. Egal, wie sie sich entscheiden würde, ob sie es ihm sofort sagte oder nicht, irgendwo war immer ein Haken. Aber zumindest würde er nicht sofort im Mittelpunkt des Interesses der magischen Gemeinde stehen, wenn sie ihn erst einweihen und dann erst weitersehen würden.

Minerva hatte ihr keinen Hinweis gegeben, dass sie etwas dagegen hatte, ihn bereits jetzt schon einzuweihen, so dass Hermione begann. „Es gibt noch etwas, was wir dir bisher verschiegen haben.“ Er blickte sie mit einer Mischung aus Misstrauen und Neugierde an. „Du warst Lehrer, aber nicht für Chemie.“ Sie sprach ruhig und überlegt, während sie versuchte seine Reaktion auf diese und die folgenden Neuigkeiten zu erfassen. Kurz hatte es in seinen dunklen Augen ärgerlich aufgeblitzt, als er erkannte, dass sie ihn bei ihrem ersten Treffen angelogen hatte.

Schnell sprach sie weiter. „Entschuldige bitte, aber ich konnte dir die Wahrheit nicht sagen, bevor ich nicht sicher war, dass du Severus Snape bist.“ Er schien noch immer misstrauisch, welchen Grund es geben könnte, dass sie einem anderen die Wahrheit nicht hätte sagen können. Was für einen verdammten Unterschied machte sein Unterrichtsfach, dass sie ihn deswegen angelogen hatte?

Er hasste es angelogen zu werden. Da war es ihm noch lieber nichts zu erfahren. Wobei ihm das natürlich auch nicht lieb war. Trotzdem lockerte sich seine angespannte Körperhaltung. „Hogwarts ist keine normale Schule. Es ist eine Schule für Herxerei und Zauberei.“ Sie wartete, wie er auf diese Nachricht reagieren würde, aber damit hatte sie nicht gerechnet.

„Eine Schule für Hexerei und Zauberei? Du meinst ich bin einer dieser Scharlatane wie David Copperfield oder Houdini?“ Er fragte dies derart trocken und unbeeindruckt, dass sie einen Moment stutzte, bevor sie antwortete. „Nein, nicht diese Art von Zauberei. Echte Zauberei. Du bist ein Zauberer Severus und wir beide...“ Sie deutete erst auf die ältere Frau, dann auf sich selbst. „Wir beide sind Hexen.“

Eine angespannte Stille legte sich über den Raum. Zwei Augenpaare ruhten in einer Mischung aus Neugierde, Unsicherheit und ein wenig Vorfreude auf dem einzigen Mann in der Runde. Wie gelähmt saß dieser in seinem Sessel und starrte die ihm gegenüber sitzende Hermione an. Seine Hände bohrten sich in die Armlehnen, sein Kiefer spannte sich zusehends an und seine Augen wurden zu wütenden Schlitzen.

„Macht euch das eigentlich Spaß?“ Presste er nur mühsam beherrscht zwischen seinen Zähnen hervor. In diesem Moment war er mehr Professor Snape als Edward Prince. Minerva blickte verwirrt zu ihrer Freundin, aber diese ahnte schon, worauf er hinaus wollte. „Severus...“ Versuchte sie ihn noch zu beschwichtigen, aber er ließ sie nicht ausreden. „Ich erzähle dir, dass ich verdammt nochmal nicht weiß wer ich bin und für euch ist das nur ein großer Witz oder was?“

Seine Stimme war mit jedem Wort lauter geworden und inzwischen hielt ihn nichts mehr in seinem Sessel. Mit Wucht fegte er die Gläser und die Vase ihrer Mutter mit dem Arm vom Tisch und beugte sich bedrohlich über diesen hinweg auf sie zu. „Wie kalt bist du eigentlich Hermione, falls das wirklich dein Name ist.“ Zischte er nun wieder eiskalt kontrolliert. Doch an seiner Stirn und am Hals bezeugten hervortretende Adern, seinen Gemütszustand. „Ich weiß, dass sich das unglaublich anhört Severus, aber Magie gibt es wirklich!“

Ihre Stimme klang regelrecht beschwören, sie hatte die Hände beruhigend erhoben und hielt sie zwischen sich selbst und ihn. „Aber natürlich, meine kleine Hexe.“ Zog er die Worte zynisch auseinander und fixierte sie mit seinem stechenden Blick, der kurz anzüglich über ihren Körper glitt. Ok, wie man einen Menschen einschüchterte wusste er offenbar noch sehr genau. Sie spürte, wie sich die feinen Härchen in ihrem Nacken aufrichteten und plötzlich kam es ihr so vor, als wäre die Luft um sie herum zu dick zum atmen.

Aus den Augenwinkeln sah Hermione, dass eine sehr blasse Minerva ihren Zauberstab gezogen und auf ihn gerichtet hatte. Noch schien sie unschlüssig, wartete ab, ob sie wirklich eingreifen sollte. Sie hatten beide befürchtet, dass er ihr zu Anfang nicht glauben würde, aber dass er so reagierte, wie er es gerade tat, hatten sie nicht erwartet. Zum Glück hatte Hermione es ihm nicht im Café gesagt oder noch schlimmer, ihn alleine mit nach Hause genommen, ohne die Rückendeckung in Form der Direktorin.

Der Körper vergaß nicht so schnell wie das Gehirn und seiner erinnerte sich offenbar gerade daran, einmal Todesser gewesen zu sein, so stimmig wie er Körperhaltung, Gebärden und Stimme kombinierte. Sie schluckte und sah, wie seine Augen der Bewegung ihrer Kehle folgten. „Weißt du, was man früher mit Frauen wie dir gemacht hat, meine kleine Hexe?“ Drohte er seidig und fuhr mit der Fingespritze die Linie ihres Kieferknochens kaum spürbar nach, als ihn schon ein greller Blitz traf und ihn von Hermione weg gegen die Zimmerwand schleuderte.

Sie starrte noch immer mit weit aufgerissenen Augen geradeaus, hörte ihr Blut in den Adern rauschen und versuchte ihre Atmung zu beruhigen. Scheiße. Hatte sie seit dem Krieg abgebaut, oder war das eben tatsächlich bedrohlicher gewesen? Vermutlich ein wenig von beidem. Sie hatte sich seit Ende des Krieges daran gewöhnt in Sicherheit zu leben. Aber damals hatte sie wenigstens gewusst, dass ihr Professor ihr nie von sich aus etwas Schlimmes angetan hätte, egal wie wütend er gewesen wäre. Gerade eben war das anders gewesen.

„Ist alles in Ordnung Liebes?“ Erkundigte sich Minerva noch immer ein wenig blass und zittrig von der unerwarteten Reaktion ihres früheren Kollegen. Hermione schluckte und nickte, kam aber nicht zum Antworten, weil beide von dem Stöhnen an ihrer Seite abgelenkt wurden.


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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