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Fanfiction

Immer rein - Verloren?

von Andromeda Riddle

*~Dezember 1969~*


Die Hand, der jungen Hexe zitterte, während sie nach dem frischen Pergament griff. Vorsichtig, als hätte sie Angst davor sie zu zerbrechen, tauchte Narzissa ihre Feder in die schwarze Tinte. Was sollte sie nur tun? Ihre Eltern wären rasend vor Zorn. Achtlos ließ sie die Feder los, die daraufhin mit einen leisen Platsch in das kleine Fläschchen fiel. Tinte spritzte über das unbeschriebene Blatt, doch Narzissa kümmerte sich nicht im Geringsten darum. Sie hatte größere Sorge.
Wie konnte sie ihnen das nur antun? Wie konnte sie es ihr antun? Wieso musste sie sich immer so verdammt stur geben? Was bezweckte sie damit zu erreichen?
Die junge Frau spürte erneut Tränen in den Augen, als sie sich an die vergangene Unterhaltung mit ihrer älteren Schwester erinnerte.

Es war erst vor ein paar Tagen gewesen. Alles war so still, so friedlich. Der erste Schnee fiel vom Himmel und bedeckte ganz Hogwarts mit einen ganz neuen Zauber. Narzissa liebte den Schnee. Er hatte etwas unheimlich faszinierendes an sich. Außerdem erinnerte er sie an die bevorstehenden Ferien. Wie jedes Jahr, freute sie sich schon darauf ihre ganze Verwandtschaft wiederzusehen. Immerhin geschah es in letzter Zeit eher selten, dass ihre Familie sich traf. Wie jedes Jahr hatten ihrer Eltern ihr einen Brief geschrieben, indem stand, dass das Weihnachtsfest auch dieses Jahr wieder groß gefeiert wurde. Alles, einfach alles schien an diesen Tag perfekt zu sein. Fast alles.
Andromeda hatte es sich gerade im Slytherin Gemeinschaftsraum in ihren Lieblingssessel gemütlich gemacht und in einen sehr alten Buch gelesen. Aufgeregt war Narzissa zu ihrer Schwester gestürmt und hatte sich hinter sie gestellt, um ihr von der Nachricht zu erzählen. Sie war froh gewesen, endlich einen Grund zuhaben sich mit ihrer Schwester unterhalten zu können. Vielleicht könnten sie sich bei dieser Gelegenheit gleich aussprechen. Vielleicht wenn Narzissa nur einmal in aller ruhe mit ihr sprach, vielleicht würde ihre Schwester dann endlich zur Vernunft kommen. Sie musste es wenigstens versuchen.
„Andra! Zum Glück bist du da! Ich wollte dir gerade sagen, dass…“
Ein lauter Knall ertönte. Die Worte blieben ihr im Hals stecken. Verwirrt sah sie ihrer ältere Schwester an, die ihr Buch schwungvoll zuklappt hatte. Sie drehte sich nicht zu ihr um.
„Ich weiß bereits von dem Brief, Cissy.“
Die Jüngere zuckte zusammen. Ein eiskalter Schauer rann ihr über den Rücken. So hatte sie ihre Schwester noch nie sprechen hören. Zumindest nicht zu ihr.
„Und ich werde nicht hingehen.“
Narzissa verkrampfte sich. Die Welt war zerbrochen. Ihre Worte hatten sie zerstört. Oder fühlte es sich nur so an? Ihre sauber gefeilten Fingernägel bohrten sich immer tiefer in Andromedas Sessel. Sie spürte etwas Nasses über ihre Wange rollen.
Ihre Schwester hatte sich immer noch nicht zu ihr umgedreht. Sie sagte kein Wort mehr. Statt dessen legte sie das alte Buch, welches sie vorher so achtlos zugeklappt hatte, nun bedeutend vorsichtiger auf den dunklen Holztisch vor sich. Es sah so aus, als befürchtete sie, es könnte jeden Moment auseinanderfallen. Als könne es genauso zerbrechen wie Narzissas heile Welt. Nur, dass es ihr bei weiten weniger schmerzen würde.
„Wieso? Wieso legst du es so darauf an mich zu verletzen und zu enttäuschen? Mich und unsere gesamte Familie? Sie haben dir nichts getan, Andra!“
Sie spie die Worte hinaus. Sie musste hart mit sich kämpfen um nicht vollends die Beherrschung zu verlieren. In ihr herrschte das reinste Gefühlschaos. Zu unglaublicher Trauer und Enttäuschung hatten sich nun Wut und wilde Verzweiflung gemischt. Neue Tränen bildeten sie in ihren eisblauen Augen. Verärgert wischte sie sie weg. Sie wollte nicht weinen. Sie wollte wütend sein, so wütend wie ihre Eltern, wenn sie erst davon erfahren hatten.
Auffordernd betrachtete sie ihre Schwester. Allerdings schien diese immer noch nicht den Anstand zu besitzen sich ihr zuzuwenden. Etwas in ihren Magen verkrampfte sich schmerzhaft. Das erste Mal in ihren Leben war sie kurz davor durchzudrehen. Sie wollte eine Antwort. Sie verdiente eine Antwort!
Wie in Trance schoß Narzissas Hand unter das blasse Kinn ihrer Schwester und zwang sie somit ihr in die Augen zu schauen. Eine neue Welle der Enttäuschung ergriff sie, als sie feststellte, dass Andromeda keine einzige Träne gebrauchte. Ganz im Gegenteil. Ihre Augen wirkten so hart und abweisend wie nie zuvor. Es schmerzte Narzissa. Es fügte ihr unglaubliche seelische Schmerzen zu, als sie begriff, was aus ihnen geworden war. Vor einen Jahr noch, waren sie die besten Freundinnen gewesen. Vor zwölf Monaten waren sie noch Schwestern gewesen. Doch nun könnte man meinen, eine Fremde sah zu ihr auf.
„Du verstehst das nicht, Cissy.“
Erneut zuckte Narzissa zusammen. Doch diesmal nicht wegen der kühlen Stimme ihrer Schwester, sondern aus Wut.
„Woher willst du das wissen, Andra?“, schrie sie. Im nachhinein war sie unheimlich froh, dass sie nur zu Zweit im Gemeinschaftsraum waren. All die anderen Slytherins genossen den Zauber des ersten Schnees.
„Weil… Cissy, hör mir zu! Ich habe genug davon! Ich habe es statt in einer Familie leben zu müssen in der der reinste Rassismus herrscht! Sie sind alle komplet verblenden von ihren Wahn von reinen Blut! Bitte versteh mich doch, ich will nicht auch so enden! Ich würde dir doch niemals mit Absicht wehtun!“
Die Eiseskälte ihrer Stimme war verschwunden. Aus ihr klang die pure, nackte Verzweiflung. Ihre Worte klangen so ehrlich und aufrichtig. Narzissa konnte nicht anders. Sie verspürte den unglaublichen Wunsch ihre Schwester zu umarmen, sie fest an sich zu pressen. Sie wollte ihre Schwester nicht verlieren. Nicht wegen eines Schlammblutes.
„Andra, bitte. Ich weiß, du würdest nie so reden, wenn da nicht dieses… diese Moarissan wäre. Merkst du den nicht was mit dir passiert? Sie verändert dich! Aus irgendeinem absurden Grund versucht sie einen Keil zwischen uns zu treiben! Das darfst du nicht zulassen, Andra!“
Beunruhigt sah Narzissa wie sich die Mine ihrer Schwester versteinert. Sie hatte etwas Falsches gesagt.
„Halt Leslie da raus! Sie hat mit der Sache am aller wenigsten zu tun! Nicht sie ist es die einen Keil zwischen uns treibt! Das sind allein du und Bellatrix mit ihrer verdorbenen Erziehung und…“
Wütend funkelte Narzissa sie an. Ihre Stimme bebte.
„Wag es nicht! Wag es ja nicht, mir oder Bella die Schuld zu geben und obendrein auch noch unsere Eltern zu beleidigen!“
Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Es war als würde sie gleich explodieren. Die ganze Wut, Verzweiflung, Enttäuschung, Trauer, alles was Narzissa in den letzten Wochen empfunden hatte, schien aus ihr zu platzen. Schien sich endlich offenbaren zu wollen. In gewissen Massen war sie froh gewesen es endlich los zu werden. Irgendwann wäre sie daran sicher erstickt.
„Du wirst da hin gehen!“, fuhr sie mit aufgebrachter Stimme fort. Mit einen Male fühlte sie sich tatsächlich wie ihre eignen Mutter und verspürte den absurden Drang zu lachen. Verärgert presste sie ihre vollen Lippen aufeinander.
„Tut mir leid, Cissy, aber das werde ich nicht.“
Es war eine Tatsache. Emotionslos ausgesprochene Worte. Kein Bedauern schwang darin. Die Jüngere spürte wie sich eine erneute Welle des Schmerzes über sie legte. Es war ihre Entscheidung. Der Beschluss ihrer Schwester. Das schlimme daran war, Narzissa konnte ihn nicht ändern. Es lag allein an ihrer Schwester.
„Ist das dein letztes Wort?“, fragte sie mit einen kaum merklichen Zittern in der Stimme. Sie fürchtete sich vor dem Ende.
„Ich befürchte schon. Ja.“
Für den Bruchteil einer Sekunde schloss Narzissa die Augen. Wenn das wirklich ein Spiel war, dann hatte sie verloren. Sie konnte nur hoffen, dass es keine endgültige Niederlage war.
Würdevoll hob sie den Kopf und sah trotzig in Andromeda rehbraune Augen, die sie wie immer sehr stark an Bellas erinnerten.
„Dann gibt es wohl nichts mehr zu sagen, nicht wahr?“
Ohne auf eine Antwort ihrer Schwester zuwarten, drehte sie ihr den Rücken zu und verlies den Raum. Sie bekam nicht mehr mit wie Andromeda in stummen Tränen ausbrach.


„Cissy!“
Mit einem Ruck würde Narzissa wieder in das hier und jetzt gerissen. Sie spürte wie sich lange Fingernägel in ihre Schulter bohrten. Bellatrix hatte begonnen ihre kleine Schwester zu schütteln.
„Bella. Was sollte das?“, fragte sie verwirrt. Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie ihre Schwester den Gemeinschaftsraum betritten hatte.
„Du hast mir nicht geantwortet. Ich dachte schon jemand hätte dich geschockt“, antwortete die Ältere nüchtern. Als sich ihre Augen trafen, musste Narzissa wieder unwillkürlich an Andromeda denken.
„Was ist das?“, frage Bellatrix und deutete auf das immer noch unbeschriebene und mit Tinte bespritzte Pergament. Plötzlich überkam Narzissa die Erinnerung. Natürlich der Brief an ihre Eltern.
„Du weißt doch von dem Weihnachtsfest zuhause. Ich wollte unseren Eltern zurückschreiben um… um ihnen zusagen, dass sie mit einer Person weniger rechnen müssen“, sagte sie mit immer leiser werdender Stimme. Sie hatte Angst vor der Reaktion ihrer Schwester. Hatte Angst davor, dass sich ihre Wege für immer trennen könnten.

„Was soll das heißen!?!“, fauchte Bellatrix aufgebracht. Dabei konnte sie es sich bereits denken. Sie wusste ganz genau von wen Narzissa sprach. Ihre Schwester hatte sich verändert. Sie hatte eine Wandlung durchgemacht, die Bellatrix, wenn sie es auch ungern zugab, beunruhigte und gleichzeitig auch unheimlich beängstigte. Andromeda schien sich immer weiter von ihnen entfernen zu wollen. Ihre frühere Lebensweise schien ihre Schwester nun aus tiefsten Herzen anzuwidern. Etwas war passiert. Es geschah etwas in Andromedas Inneren, das Bellatrix absolut nicht nachvollziehen konnte. Sie war sich sicher, dass sich ihre Schwester nur wegen den Schlammblut veränderte. Aber konnte das wirklich sein? Konnte ein Mensch, ein Wertloser, wie Marron es war, ihre Schwester so sehr beeinflussen? Es musste so sein.

Aus den Augenwinkel merkte sie wie ihre kleine Schwester zunehmend nervöser wurde.
„Andromeda… sie wird nicht kommen“, erwiderte Narzissa nüchtern und strich sich eine ihrer blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht. So wie immer, wenn sie nervös war. Bellatrix konnte es ihr in diesen Moment nicht verübeln. Narzissa rechnete mit einen Wutanfall, dass war Bellatrix bewusst, aber dennoch war sie sich nicht sicher ob es eine geben würde. Sie fühlte so vieles gleichzeitig. Wut, Trauer, Furcht, dann wieder Wut und so etwas… so etwas wie Schmerz.

„Bellatrix?“
Narzissa hatte ihre große Schwester die ganze Zeit über besorgt beobachtet. Sie hatte sich nicht gerührt. Hatte keine Mine verzogen. Es war, als wäre sie aus Stein. Doch, das konnte nicht sein. Sie kannte ihre Schwester. Sie besaß ein Herz. Natürlich hatte sie eines. Jeder Mensch hatte eines.

„Bella?“, widerholte sie noch einmal. Ihre Schwester hatte sich immer noch nicht gerührt. Narzissa war sich immer noch nicht sicher, ob sie sie auch gehört hatte. Doch dann sah sie wie ihre Schwester hörbar nach Luft schnappte. Vielleicht hatte sie die ganze Zeit das Atmen vergessen.
„Gut. Schreib den Brief. Du solltest dich besser beeilen. Die Ferien beginnen bald. Sie sollten vorher informiert sein.“
Narzissa versteifte sich. Die Ältere wollte sich gerade abwenden, als die Worte ihrer Schwester sie zurückhielten.
„Ist das alles? Gut?“, fragte sie mit ungläubiger Stimme. Sie konnte es nicht fassen wie völlig gleichgültig es ihrer Schwester war. Sie hatte nicht damit gerechnet. Wieso konnte sie nicht einfach schreien? Wieso konnte sie nicht einmal zeigen, dass sie eines besaß? Ein Herz.
Bellatrix antwortete ihr nicht. Die Blondhaarige schloß die Augen um die Tränen zu verbergen, die sich in ihnen bildeten. Nackte Verzweiflung packte sie. War sie wirklich die Einzige, der das so nahe ging? War Andromeda ihnen so gleichgültig geworden?

Nach einer halben Ewigkeit, wagte sie es wieder die Augen zu öffnen. Es dauerte ein wenig bis sie sich wieder an das Tageslicht gewöhnt hatten.
Sie wusste was sie zu tun hatte. Sie wusste was man von ihr nun erwarten würde. Zuhause würde sie sich so benehmen wie immer. Sie würde so tun, als wäre alles in Ordnung. Alles würde wie immer sein. Zumindest Fast.

Ihre Schwester war längst verschwunden.


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