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Fanfiction

Cayenne und der Stern am Horizont - In der Sternenalee

von BloodyMary

Am nächsten Morgen wachte Cayenne auf. Sie wusste zwar, dass es draußen schon hell war, doch sie hielt die Augen fest geschlossen.
„Es war ein Traum“, sagte sie sich entschlossen. „Ich habe von einer Fee namens Butterlilie geträumt, die mir erzählt hat, von nun an werde ich eine Schule für Beschwörer besuchen. Wenn ich aufwache, bin ich zu Hause in meinem Zimmer.“
Plötzlich hörte sie ein lautes, tappendes Geräusch.
„Und das ist Onkel Ralf, der an die Tür klopft“, dachte Cayenne und das Herz wurde ihr schwer. Doch die Augen hielt sie weiter geschlossen. Ein schöner Traum war es gewesen.
Tapp. Tapp. Tapp.
„Schon gut“, murmelte Cayenne. „Ich steh ja schon auf.“
Sie richtete sich auf und spürte eine federleichte Wärme eines anderen Körpers neben ihr. Sonnenlicht durchflutete die Fenster, der Sturm hatte sich gelegt. Butterlilie selbst schlief noch immer neben ihr, und ein wunderschöner weiß brauner Falke, eine Zeitung in den Schnabel geklemmt, tappte mit der Kralle gegen das Fenster.
Cayenne rappelte sich auf. Sie war so glücklich, dass es ihr vorkam, als würde in ihrem Innern ein großer Ballon anschwellen. Schnurstracks lief sie zum Fenster und riss es auf. Der Falke schwebte herein und ließ die Zeitung auf Butterlilies Bauch fallen. Sie schlief jedoch munter weiter. Der Falke flatterte auf den Boden und begann auf das Seidenbündel der Fee herumzupicken.
„Lass das.“
Cayenne versuchte den Falken wegzuscheuchen, doch er hackte wütend nach ihr und fuhr fort, die Tasche zu zerfetzen.
„Butterlilie!“, sagte Cayenne laut. „Da ist ein Falke…“
„Bezahl ihn“, murmelte Butterlilie in das Kissen.
„Was?“
„Er will seinen Lohn fürs Zeitungausfliegen. Schau in meiner Tasche nach.“
Butterlilies Tasche war aufgeräumt und sehr ordentlich. Sie fand schnell den Geldbeutel mit merkwürdig aussehenden Münzen. Sie hatten die Form eines Sternes mit kleinen Diamanten drin. „Gib ihr fünf blaue“, sagte Butterlilie schläfrig.
„Blaue“, sprach Cayenne ihr nach und suchte fünf der Münzen mit den blauen Diamanten raus.
Der Falke streckte ein Bein aus, und sie steckte das Geld in ein Lederbeutelchen, das daran festgebunden war. Dann flatterte er durch das offene Fenster davon.
Butterlilie gähnt laut, richtete sich auf und reckte genüsslich die Glieder.
„Wir brechen am besten gleich auf, Cayenne, haben heute `ne Menge zu erledigen. Müssen hoch nach der Sternenallee und dir alles für die Schule besorgen.“
Cayenne drehte die Münzen nachdenklich hin und her. Eben war ihr ein Gedanken gekommen der dem Glücksballon in ihrem Inneren einen Pikser versetzt hatte.
„Ähh…Butterlilie?“
„Mhh?“ Butterlilie zog gerade ihre Schlappen aus dünner Seide an. „Ich hab kein Geld – und du hast ja gestern Nacht Onkel Ralf gehört – er wird nicht dafür bezahlen, dass ich fortgehe und Beschwören lerne.“
„Mach dir darüber keine Gedanken“, sagte Butterlilie. Sie stand auf und strich sich eine Strähne aus den Augen. „Glaubst du etwa, deine Eltern hätten dir nichts hinterlassen?“
„Aber wenn doch ihr Haus…“
„Sie haben ihre Drachmen doch nicht im Haus aufbewahrt, mein Kind! Nee, wir machen als Erstes bei Fleeneys Halt. Beschwörerbank. Nimm dir ein Brot, in meiner Tasche ist noch eins mit Blätterteig – und zu einem Stück von deinem Kuchen solltest du dir auch was nehmen.“
„Beschwörer haben Banken?“
„Nur die eine. Fleeneys. Wird von reinblütigen Feenelfen geführt.“
Cayenne ließ das Brot fast fallen.
„Reinblütige Feenelfen?“
„Ja. Musst also ganz schön bescheuert sein, wenn du versuchst, sie auszurauben. Die passen nämlich auf die Drachmen noch besser auf als auf ihre eigenen Kinder, Cayenne. Fleeneys ist der sicherste Ort der Welt für alles, was du aufbewahren willst – mit Ausnahme vielleicht von Heavenshall. Muss übrigens sowieso bei Fleeneys vorbeischauen. Auftrag von Mavelius. Geschäftliches für Heavenshall.“ Butterlilie richtete sich stolz auf. „Meist nimmt sie mich, wenn es Wichtiges zu erledigen gibt. Dich abholen, etwas von Fleeneys besorgen, weiß, das sie mir vertrauen kann, verstehst du. Alles klar? Na dann los.“
Cayenne folgte Butterlilie hinaus auf die Wiese vor dem schäbigen Hotel. Der Himmel war jetzt klar und das Meer schimmerte im Sonnenlicht. Das Auto, von ihrem Onkel und ihrer Tante lag noch da. „Wie bist du hergekommen?“, fragte Cayenne und sah sich nach einem zweiten Auto um.
„Geflogen“, sagte Butterlilie.
„Geflogen?“
„Ja, aber zurück nehmen wir das Ding hier. Jetzt, wo du dabei bist, darf ich nicht mehr zaubern.“
Sie setzten sich in das Auto. Cayenne starrte Butterlilie unverwandt an und versuchte sich vorzustellen, wie so eine hübsche junge Fee mit goldenen Flügeln nicht am Himmel auffallen konnte.
„Schande allerdings, dass man das Auto bedienen muss“, sagte Butterlilie und sah Cayenne wieder mit einem ihrer Blicke von der Seite her an. „Wenn ich…Ähh…die Sache etwas beschleunigen würde, wärst du so freundlich und würdest in Heavenshall nichts davon sagen?“
„Klar“, sagte Cayenne, gespannt darauf, mehr von Butterlilies Zauberkünsten zu sehen. Butterlilie zog den Goldstaub aus ihrer Tasche und pustete ihn auf das Lenkrad, und schon erwachte das Auto zum Leben und rauschte in Richtung Stadt davon.
„Warum wäre es verrückt, wenn man Fleeneys ausrauben wollte?“, fragte Cayenne.
„Magische Banne, Zauberflüche“, sagte Butterlilie und öffnete ihre Zeitung. „Es heißt, die Hochsicherheitsverliese werden von Engeln bewacht. Und dann musst du erst einmal hinfinden – Fleeneys liegt nämlich hunderte von Meilen oberhalb von Stuttgart. Hoch über den Wolken. Du stirbst vor Hunger, bevor du wieder auf dem Erdboden kommst, auch wenn du dir was unter den Nagel gerissen hast.“
Cayenne saß da und dachte darüber nach, während Butterlilie ihre Zeitung, die WELF Zeitung, las. Cayenne wusste von Tante Angelina, das die Erwachsenen beim Zeitungslesen in Ruhe gelassen werden wollten, auch wenn es ihr jetzt schwer fiel, denn noch nie hatte sie so viele Fragen auf dem Herzen gehabt.
„Der Hohe Rat vermasselt mal wieder alles, wie üblich“, brummte Butterlilie und blätterte um. „Es gibt einen Hohen Rat für Beschwörer?“, platzte Cayenne los.

„Klar“, sagte Butterlilie. „Wollten natürlich Mavelius als Rats Anführerin haben, aber die würde nie von Heavenshall weggehen. Deshalb hat Cylinda Ferres die Stelle bekommen. Gibt keine größere Tratschtante. Schickt also Mavelius jeden Morgen ein Dutzend Falken und fragt sie um Rat.“
„Aber was tut ein Hoher Rat?“
„Nun, seine Hauptaufgabe ist, vor den Sterblichen geheim zu halten, dass es landauf, landab immer noch Beschwörer und Medien gibt.“
„Warum?“
„Warum? Meine Güte, Cayenne, die wären doch ganz scharf darauf, dass wir ihre Schwierigkeiten mit magischen Kräften lösen. Nö, die sollten uns mal in Ruhe lassen.“
In diesem Augenblick hielt das Auto auf einem Parkplatz. Butterlilie faltete die Zeitung zusammen und sie stiegen die Steintreppen zur Straße empor. Die Menschen auf den Straßen der großen Stadt starrten Butterlilie mit großen Augen an. Cayenne konnte es ihnen nicht verübeln. Butterlilie sah nicht aus wie ein Mensch. Eine Mischung halt zwischen Fee und Engel, zudem zeigte sie auch auf ganz gewöhnliche Dinge wie Parkuhren und rief dabei laut: „Schau dir das an Cayenne. Solche Sachen lassen sich die Sterblichen einfallen, nicht zu fassen!“
„Butterlilie“, sagte Cayenne ein wenig außer Atem, weil sie rennen musste, um Schritt zu halten. „Hast du gesagt, bei Fleeneys gebe es Engel?“ „Ja, so heißt es“, sagte Butterlilie. „Mann, ich würde gerne mal mit einem Engel reden.“
„Wieso tust du es nicht?“
„Sie weilen nicht mehr unter uns. Nicht mehr viele…seit…hier lang.“
Sie waren am Bahnhof angekommen. In fünf Minuten ging ein Zug nach Stuttgart. Butterlilie, die mit „Sterblichengeld“, wie sie es nannte, nicht zurechtkam, reichte Cayenne ein paar Scheine, mit denen sie die Fahrkarten kaufte.

Im Zug glotzten die Leute noch mehr. Butterlilie, die nicht mal einen Sitzplatz ausfüllte, strickte während der Fahrt an etwas, das aussah wie ein kanariengelbes Zipfelhütchen.
„hast deinen Brief noch, Cayenne?“, fragte sie, während sie die Maschen zählte.
Cayenne zog den Pergamentumschlag aus der Tasche.
„Gut“, sagte Butterlilie. „Da ist eine Liste drin mit allem, was du brauchst.“
Cayenne entfaltete einen zweiten Bogen Papier, den sie in der Nacht zuvor nicht bemerkt hatte, und las:

Heavenshall – Schule für Beschwörer und Medien

Uniform
Im ersten Jahr benötigen die Schüler:
1. 6 Garnituren einfache Arbeitskleidung (weiß)
2. eine Ledertasche
3. Ein Paar Schutzhandschuhe (Drachenhaut)
4. Einen Winterumhang (weiß, mit goldenen Schnallen)

Bitte beachten Sie, dass alle Kleidungsstücke der Schüler mit Namensetiketten versehen sein müssen.

Lehrbücher
Alle Schüler sollten jeweils ein Exemplar der folgenden Werke besitzen:
- Mike Hand : Lehrbuch der Zauberformel, Band 1
- Ben Bohren: Geschichte der Medien
- Annika Schweig: Theorie der Beschwörung
- Phil Spart: Tausend Beschwörungskräuter und –pilze
- Alina Bennett: Tränke und Bräue
- Lena Sullivan: Phantastische Fabelwesen und wo sie zu finden sind
- Quinn Summers: Dunkle Magie. Ein Kurs zur Selbstverteidigung

Ferner werden benötigt:
- ein Beutel Sternstaub
- 1 Kessel ( Eisen)
- 1 Sortiment Glasfläschen
- 1 Teleskop
- 1 Waage aus Messing
- Ein Halfter für ihr Tier

Es ist den Schülern zudem freigestellt, einen Falken ODER eine Eule ODER einen Papagei mitzubringen.

DIE ELTERN SEIEN DARAN ERINNERT, DASS DIE ERSTE KLASSE KEINE EIGENEN ZAUBERFIBELN BESITZEN DÜRFEN

„Und das alles können wir in Stuttgart kaufen?“, fragte sich Cayenne laut.
„Ja. Wenn du weißt, wo“, sagte Butterlilie.

Cayenne war noch nie in Stuttgart gewesen. Butterlilie schien zwar zu wissen, wo sie hinwollte, doch offensichtlich war sie es nicht gewohnt, auf normalen Weg dorthin zu gelangen. Sie verhedderte sich wo immer sie auch langging. „Keine Ahnung wie die Sterblichen zurechtkommen ohne Magie“, meinte sie, als sie eine kaputte Rolltreppe empor kletterten, die auf eine belebte, mit Läden gesäumte Straße führte.
Butterlilie war eine so grazile Gestalt, dass sie ohne Mühe jeder Menschenmenge auswich, und Cayenne brauchte sich nur dicht hinter ihr zu halten. Sie gingen an Buchhandlungen und Musikläden vorbei, an Schnellimbissen und Kinos, doch nirgends sah es danach aus, als ob es Goldstaub zu kaufen gäbe. Dies war eine ganz gewöhnliche Straße voll ganz gewöhnlicher Menschen. Konnte es wirklich sein, dass viele Meilen über ihnen haufenweise Magiergeld versteckt wurden? War all dies vielleicht nur ein gewaltiger Jux, den die O’Hions ausgeheckt hatten? Das hätte Cayenne vielleicht geglaubt, wenn sie nicht gewusst hätte, dass die O’Hions keinerlei Sinn für Humor besaßen. Doch obwohl alles, was Butterlilie ihr bisher erzählt hatte, schlicht unfassbar war, konnte sie einfach nicht anders, als ihr zu vertrauen.
„Hier ist es“, sagte Butterlilie und blieb stehen. „Hotel Royal. Das Restaurant kennt jeder.“
Es war ein großes, stilvoll eingerichtetes Restaurant. Cayenne hätte sich nie in so ein luxuriöses Restaurant gewagt. Die vorbeieilenden Menschen beachten es nicht. Ihre Blicke wanderten von dem „Sundayopen Kleidergeschäft“ bis zum anderen Haus, als könnten sie große lange Gebäude überhaupt nicht sehen. Tatsächlich hatte Cayenne das ganz eigentümliche Gefühl, dass nur sie und Butterlilie es sahen. Doch bevor sie den Mund aufmachen konnte, schob sie Butterlilie zur Tür hinein.

Für einen berühmten Ort war es hier sehr hell und luxuriös. In einer Ecke saßen ein paar junge Frauen und tranken Champagner aus großen Gläsern. Eine von ihnen rauchte eine Zigarette. Ein großer Mann mit Zylinder sprach mit der Rezeptionssprecherin, die vollkommen aussah und einem Gemälde glich. Als sie eintraten, verstummte das große Geträllere der Gespräche. Butterlilie schienen alle zu kenenn; sie winkten und lächelten ihr zu, und der Rezeptionssprecherin griff nach einem Schlüssel: „Wieder das übliche, Butterlilie?“
„Heute nicht Tina, bin im Auftrag von Heavenshall unterwegs“, sagte Butterlilie und versetzte Cayenne mit ihrer ebengleichen Hand einen Klaps auf die Schulter, die sie kaum spürte. „Meine Güte“, sagte die Frau hinterm Tresen und spähte zu Cayenne hinüber. „Ist das…kann dass…?“
Im Hotel Royal war es mit einem Schlag mucksmäuschenstill geworden. „Grundgütiger“, flüsterte die Frau. „Cayenne O’Hion…welch eine Ehre.“
Sie eilte hinter dem Tresen hervor, trat raschen Schrittes auf Cayenne zu und ergriff mit Tränen in den Augen ihre Hand. „Willkommen zu Hause, Mrs. O’Hion, willkommen zu Hause.“
Cayenne wusste nicht, was sie sagen sollte. Aller augen waren auf sie gerichtet. Die junge Frau zog an ihrer Zigarette ohne zu bemerken, dass sie ausgegangen war. Butterlilie strahlte.
Nun ging im Hotel Royal ein großes Stühlerücken los, und die Gäste schüttelten Cayenne einer nach dem anderen die Hand.
„Dieter Collins, Mrs. O’Hion, ich kann es einfach nicht fassen, Sie endlich zu sehen.“
„Ich bin stolz, Sie zu treffen, Mrs. O’Hion, so stolz.“
„Wollte Ihnen schon immer die Hand schütteln – mir ist ganz schwindelig.“
„Erfreut, Mrs. O’Hion, mir fehlen die Worte. Duggin ist mein Name, Donald Duggin.“
„Sie hab ich schon mal gesehen“, rief Cayenne, als Donald Duggin vor Aufregung seinen Zylinder verlor. „Sie haben sich einmal in einem Laden vor mir verneigt.“
„Sie weiß es noch!“, rief Donald Duggin und blickte in die Runde. „Habt ihr das gehört? Sie erinnert sich an mich!“ Cayenne schüttelte Hände hier und Hände dort – Dieter Collins konnte gar nicht genug kriegen.

Ein brauner junger Mann bahnte sich dem Weg nach vorne. Er wirkte sehr fahrig; sein rechtes Auge zuckte. „Professor Octuran“, sagte Butterlilie. „Cayenne, Professor Ocutran ist einer deiner Lehrer in Heavenshall.“
„O’Hion“, flüsterte Professor Ocutran und ergriff Cayennes Hand, „ich kann Ihnen nicht sagen, wie sich mich freue, Sie zu treffen.“
„Welche Art von Magie lehren Sie, Professor Ocutran?“
„Verteidigung gegen die dunkle Magie“, murmelte er, als ob er lieber nicht daran denken wollte. „Nicht, dass Sie es nötig hätten, oder O’Hion?“ Er lachte falsch. „Sie besorgen sich ihre Ausrüstung, nehme ich an? Ich muss auch noch ein neues Buch über Elfen abholen.“ Schon bei dem Gedanken daran sah er furchtbar verängstigt drein.
Doch die anderen ließen nicht zu, dass Professor Ocutran Cayenne allein in Beschlag nahm. Es dauerte fast 10 Minuten, bis sie von allen losgekommen war. Endlich konnte sich Butterlilie in der allgemeinen Aufregung Gehör verschaffen.
„Wir müssen weiter…haben eine Menge einzukaufen. Komm, Cayenne.“
Dieter Collins schüttelte Cayenne ein letztes Mal die Hand. Butterlilie führte sie durch das Restaurant auf einen Fahrstuhl zu. Butterlilie grinste als sie einstiegen.
„Hab’s dir doch gesagt, oder? Hab dir doch gesagt, dass du berühmt bist. Sogar Professor Ocutran hat gezittert, als er dich sah…nun ja, er zittert fast ständig.“
„Ist er immer so?“
„O ja. Armer Kerl. Genialer Kopf. Ging ihm gut, als er nur die Bücher studierte, doch dann hat er sich ein Jahr frei genommen, um ein wenig Erfahrung zu sammeln…Es heißt, er habe im Schwarzwald Dunkle Elfen getroffen und er soll ein übles großes Problem mit einem Vampir gehabt haben …ist seitdem jedenfalls nicht mehr der Alte. Hat Angst vor den Schülern, Angst vor dem eigenen Unterrichtsstoff…wo ist eigentlich mein Goldstaub abgeblieben?“
Dunkle Elfen? Vampire? Cayenne war leicht schwindelig. Unterdessen zählte Butterlilie ein paar Krümel Goldstaub zusammen ging zu dem Drücker an der Wand und drückte drauf. Eine Klappe öffnete sich und sie kräuselte den Staub hinein. daraufhin ging es wieder zu. „Du könntest das Portal leichter öffnen, aber du darfst noch nicht außerhalb der Schule deine Fähigkeiten einsetzten. Du müsstest deine Hand auf die Fläche legen und dich scannen lassen.“ Direkt nach Butterlilies Satz glitt der Fahrstuhl auf der gegenüberliegenden Seite auf.
Der Weg der sich ihnen nun offenbarte führte hinaus auf eine gepflasterte Straße die in einer Biegung sich verlor.
„Willkommen in der Sternenallee“, sagte Butterlilie.
Cayennes verblüffter Blick ließ sie verschmitzt lächeln. Sie traten in die Gasse. Cayenne blickte rasch über die Schulter und konnte gerade noch sehen, wie sich die Fahrstuhltür wieder schloss.
Die Sonne erleuchtete einen Stapel Kessel vor der Tür eines Ladens. Kessel – Alle Größen – Kupfer, Eisen, Messing, Zinn, Gold, Silber - Selbst umrührend – Faltbar, hieß es auf einem Schild über ihren Köpfen.
„Jaow, du brauchst einen“, sagte Butterlilie, „aber erst müssen wir dein Geld holen.“
Cayenne wünschte sich mindestens vier Augenpaare mehr. Sie drehte den Kopf in alle Himmelsrichtungen, während sie die Straße entlanggingen, und versuchte, alles auf einmal zu sehen: die Läden, die Auslagen vor den Türen, die Menschen, die hier einkauften. Vor einer Apotheke stand eine schlanke Frau, und als sie vorbeigingen, sagte sie kopfschüttelnd: „Drachenleber, 17 Drachmen die müssen verrückt sein…“
Gedämpftes Falkengeschrei drang aus einem dunklen Laden. Auf einem Schild über dem Eingang stand: Freddies Falkenkaufhaus – Falken, Adler, Fischreiher was das Herz begehrt. Einige Mädchen ins Cayennes Alter drückten ihre Nase gegen ein Schaufenster mit goldenen Bällen. „Schau mal“, hörte Cayenne eine von ihnen sagen, „die haben nun auch Gedankenbälle für längere Nachrichten…“ Manche Läden verkauften nur Umhänge, andere Teleskope und merkwürdige silberne Instrumente, die Cayenne noch nie gesehen hatte. Es gab Schaufenster, die voll gestopft waren mit Fässern voller Kräuter, Katzenaugen, wacklig gestapelten Beschwörerfilbeln, Pergamentrollen, Trankfläschchen, Mondgloben…
„Feenleys“, sagte Butterlilie.
Sie waren vor einem goldenen Haus angelangt, das hoch über die kleinen Läden hinausragte. Neben dem blank polierten Goldtor, in einer weißen und goldbestickten Uniform stand ein-
„Tja, das ist eine Feenelfe“, sagte Butterlilie leise, als sie die steinernen Stufen zu ihr hochstiegen. Die Feenelfe war etwa ein Kopf kleiner als Cayenne. Sie hatte ein hellhäutiges, kluges Gesicht, spitze Ohren und wie Cayenne auffiel, sehr lange Fingernägel. Mit einer Verbeugung wies sie sie hinein. Wieder standen sie vor einer Doppeltür, einer weißen diesmal, in die folgende Worte eingraviert waren:

Unsterbliche Seele, nimm dich in acht,
Daß du nicht Schaden leidest,
Wenn du aus dem Irdischen scheidest;
Es geht der Weg durch Tod und Nacht.

Am goldnen Tore der Hauptstadt des Lichts,
Da stehen die Gottessoldaten;
Sie fragen nach Werken und Taten,
Nach Namen und Amt fragt man hier nichts.

Am Eingang läßt der Pilger zurück
Die stäubigen, drückenden Schuhe -
Kehr ein, hier findest du Ruhe,
Und weiche Pantoffeln und schöne Musik.

„Wie ich gesagt hab, du musst verrückt sein, wenn du den Laden knacken willst“, sagte Butterlilie. Ein Paar Feenelfen verbeugten sich, als sie durch die weiße Tür in eine riesige Marmorhalle schritten. Um die hundert Feenelfen saßen auf kleinen Schemeln hinter einem langen Schalter, kritzelten Zahlen in große Folianten, wogen auf Messingwaagen Münzen ab und prüften Edelsteine mit unter die Brauen geklemmten Uhrmacherlupen. Unzählige Türen führten in anschließende Räume, und andere Feenelfen geleiteten Leute herein und hinaus. Butterlilie und Cayenne traten vor den Schalter.


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Es ist wunderbar, wie furchtlos und entschlossen Dan sich jeder Aufgabe stellt. Manchmal drehten wir eine Szenenwiederholung nach der anderen, und jedes Mal spürte ich seine Entschlossenheit, es bei der nächsten Wiederholung des Takes noch besser zu machen. Das schätze ich so sehr an ihm: Er setzt wirklich alles daran, um seine beste Leistung zu zeigen.
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