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Fanfiction

Hermine und Ginny - Von Überraschungen und Heiligtümern

von Hermine G

Das Märchen der drei Brüder
Hermine ging an diesem Abend früh schlafen, Harry übernahm die Wache. Ginny wollte ihm eigentlich Gesellschaft leisten, doch sie schlief schon nach zwei Stunden ein. Sie wurde aufgeweckt von Harry, der schon Hermine aus dem Schlaf gerissen hatte. ,,Ich hab 'ne Überraschung für euch", sagte er. Er war klitschnass, aber scheinbar glücklich. ,,Tadaa!", rief er und zog eine rothaarige Gestalt hervor. Ron. Hermine blieb der Mund offen stehen. Ron, ebenfalls nass bis auf die Haut, blaue Augen, Sommersprossen. Hermine hatte fast vergessen, wie er aussah. Und plötzlich kochte Wut in ihr hoch. ,,Du Arsch!", schrie sie und ging auf Ron los. ,,Was ist denn-Hermine-AUA!" Sie bearbeitete alles von ihm, was sie erreichen konnte. ,,Du kommst nach Wochen hier zurück- WO IST MEIN ZAUBERSTAB?!" Ginny hatte ihre Freundin noch nie so dermaßen die Beherrschung verlieren sehen. Sie stürzte sich auf Harry, aber Ginny warf einen Protego zwischen sie und Harry wie auch vor Ron. ,,Hermine, würdest du bitte-", fing Harry an, doch Hermine fauchte ihn an: ,,Du hast mir nicht zu sagen, was ich zu tun hab, Harry Potter! Gib mir meinen Zauberstab zurück! Und DU!" Sie zeigte auf Ron, der im Schutz des Protego war. ,,Du kommst nach Wochen zurück! Ich hab dich angefleht, zu bleiben! Ich bin dir hinterhergelaufen!" ,,Ich weiß", sagte Ron. ,,Es tut mir leid." ,,Oh, du kommst nach Wochen zurück und meinst, es ist wieder okay, wenn du sagst es tut dir leid?!" ,,Was soll ich denn sonst sagen?", fragte Ron. ,,Oh, ich weiß nicht!", sagte Hermine mit beißendem Sarkasmus. ,,Kram doch mal in deinem Oberstübchen, Ron, das dürfte doch nur ein paar Sekunden dauern. ,,Hermine!", sagte Harry. ,,Halt den Mund, Harry Potter!", kreischte sie. ,,Wir hätten tot sein können, er hätte es nicht gemerkt-" ,,Ich wusste, dass ihr nicht tot wart!", brüllte Ron. ,,Harry ist ständig im Tagespropheten!" ,,Ach", sagte Hermine. ,,Und eins ist wichtig: wie hast du uns gefunden? Wenn wir das wissen, können wir verhindern, dass wir ungebetenen Besuch bekommen!" Ron blickte grimmig und kramte in seinem Rucksack. ,,Der Deluminator?", fragte Ginny verdutzt, als Ron das feuerzeugähnliche Gerät herausholte. Nicht nur sie starrte mit einem Fragezeichen im Gesicht auf den Deluminator: Hermine vergaß ganz, ein böses Gesicht zu machen. ,,Jaah", sagte Ron und fuchtelte mit dem Deluminator vor ihren Gesichtern herum. ,,Er macht nicht nur Lichter an und aus. Jedenfalls… kam deine Stimme aus meinem Rucksack", sagte Ron und blickte zu Hermine. ,,Ich war in deinem Rucksack?", fragte sie ungläubig. ,,Nein!", sagte Ron. ,,Deine Stimme kam aus dem Deluminator. Du hast meinen Namen gesagt. Dann hab ich den Deluminator klicken lassen, und ein blauer Lichtball ist rausgekommen." Plötzlich wurde sein Gesicht knallrot. ,,Und die ist in mich rein." Er deutete auf einen Punkt an seinem Körper nahe seines Herzen. ,,Sie war heiß", sagte Ron. ,,Und ich wusste, wo ich hinmusste, und das hab ich immer wieder gemacht, sobald ich wusste, dass ihr weiter seid." Hermines Mund blieb offen stehen, als sie sah, was Harry in der Hand hielt. ,,Der Horkrux!", hauchte sie. ,,Er ist zerstört! Mit was?" Ron hielt ein Schwert hoch. ,,Das Gryffindor-Schwert. In Basiliskengift getränkt, tödlich für Horkruxe." ,,Woher habt ihr es?", fragte Ginny. ,,Es lag am Boden eines Weihers", sagte Harry. ,,Er ist runtergetaucht", sagte Ron. ,,Es war doch eiskalt!", sagte Ginny. ,,Das war nicht das Schlimme", sagte Harry. ,,Ich habe vergessen, den Horkrux abzulegen." Ginny schrie auf. ,,Was hat es gemacht?" ,,Es wollte ihn erwürgen", sagte Ron. ,,Er hat mich gerettet", sagte Harry. ,,Und dann hat er den Horkrux zerstört!" ,,Wie bist du eigentlich zum Weiher gekommen?", fragte Ginny. ,,Du hattest doch Wache!" ,,Da war sowas wie ein Patronus", sagte Harry. ,,Eine Hirschkuh." ,,Ach, Harry", sagte Ron. ,,Du hast doch gesagt, dein Zauberstab ist kaputt. Ich bin einer Bande von Greifern in die Hände gekommen-" ,,Einer Bande von was?" , fragte Ginny. ,,Greifer, das sind so Zauberer, die Muggelstämmige fangen und dafür Geld kriegen", erklärte Ron. ,,Jedenfalls hab ich denen einen Zauberstab abgeluchst, hier ist er." Er reichte Harry einen Zauberstab. Nach einer Weile erzählen wurden sie alle vier müde und gingen schlafen. ,,Hätte schlimmer sein können", hörte Ginny Ron Harry zuflüstern. ,,Weißt du noch, wie sie diese Vögel auf mich gejagt hat?" ,,Kann dir immernoch blühen", grummelte Hermine unter der Bettdecke.
Hermine ging am nächsten Morgen im Wald spazieren und sammelte Zutaten fürs Frühstück. Sie verzauberte sie so, dass giftige Beeren ungiftig wurden und ekelhafte Kräuter einigermaßen genießbar. Ginny half ihr, die Jungs aufzuwecken. Harry wollte ständig wieder einschlafen. ,,Harry!", sagte Ginny genervt. ,,Wir wollen heute noch weiter, jetzt komm schon!" Als Harry endlich aufstand, waren Hermine und Ron schon reisefertig. Nach einer halben Stunde konnten sie das Zelt endlich einpacken. ,,Na endlich", schnaufte Hermine und nahm Ginny und Harry an die Hand, Augen- und Körperkontakt mit Ron vermied sie. Sie wurden kurz zusammengepresst, bis sie in einem Wald landeten. ,,Harry, Ginny, ihr könnt das Zelt aufbauen", sagte Hermine und lief im Kreis. ,,Salvio hexia! Repello Muggeltum!" Als alles wie gewohnt aufgebaut war, ließen sich die vier Teenager im Zelt nieder. Es wurde langsam immer wärmer. Während sich Hermine den Kopf über die seltsame Rune zerbrach, dachte Ginny eher über die silberne Hirschkuh nach. Wer hatte sie geschickt? Warum zeigte er oder sie sich nicht? Und vor allem: wo befanden sich die nächsten Horkruxe? ,,Ginny, Harry, Ron", sagte Hermine und knallte das Märchenbuch zu. ,,Ich habe mir was überlegt." Ginny schnaubte. Hermine überlegte doch andauernd. ,,Wir sollten zu den Lovegoods gehen." ,,Warum denn?", fragte Harry, doch Ron sagte: ,,Das ist eine gute Idee!" ,,Warum?", fragte Hermine. ,,Du hast ja noch nicht mal wirklich gehört, was ich vorhabe!" ,,Oh, ähh… jaah", sagte Ron verlegen. ,,Also, Ginny, du hast doch gesagt, Mr. Lovegood hat da so ein Zeichen", wandte sich Hermine von Ron zu Ginny. ,,Ja", sagte Ginny. ,,Dasselbe, welches in deinem Buch ist." ,,Deshalb wollte ich bei ihm nachforschen", erklärte Hermine. ,,Vielleicht hilft uns dieses Zeichen, genauso wie der Deluminator nützlich war." ,,Wann besuchen wir ihn?", fragte Harry. ,,Morgen", antwortete Hermine. ,,Wenn wir noch länger warten, wird das Ganze nicht einfacher." ,,Luna ist bestimmt zuhause, es sind Osterferien!", sagte Ginny, sie freute sich, einmal in ein anderes bekanntes Gesicht zu sehen als in Hermines, Harrys oder Rons.
Am nächsten Tag standen sie in völliger Dunkelheit schon auf, da es länger dauern konnte, das Lovegood-Haus zu finden. Weder Ginny noch Ron hatten Luna je besucht, obwohl sie nah an ihrem Haus wohnten. ,,Mum deutet immer so zu den Hügeln", sagte Ginny. ,,Irgendwo dahinter ist Lunas Haus." Und tatsächlich: Nachdem sie auf einigen Hügeln appariert hatten, sahen sie ein Haus, das nur das der beiden Lovegoods sein konnte. ,,Sieht aus wie eine Melone", sagte Ron und neigte leicht den Kopf. ,,Das ist doch keine Kugel", sagte Hermine und drückte ein Auge zu, um nicht geblendet zu werden. ,,Er meint einen Hut", sagte Ginny. ,,Ach so… das stimmt", murmelte Hermine. Ron und Ginny, die die längsten Beine hatten, erreichten als erste das seltsame Gebäude. ,,Wahnsinn", staunte Harry. ,,Wie kann man in so was leben, das hat ja nur ein klitzekleines Fenster!" ,,Wo ist der Eingang?", fragte Ginny. ,,Keine Ahnung", sagte Hermine, die mindestens fünfmal um das Haus gegangen war. ,,Da!" Sie deutete auf eine winzige Rinne. ,,Oh, nein, das ist die Vogeltränke." ,,Mr. Lovegood!", rief Harry und klopfte gegen den Fels, in den das Haus scheinbar gehauen war. ,,Hey schaut mal, da ist eine Klingel!" ,,Eine Klingel ohne Haustür?", fragte Ron verwundert. ,,Drück mal drauf", meinte Ginny. Harrys Finger stupste gegen den runden Knopf. ,,Komme gleich!", kam eine Stimme aus dem seltsamen Bauwerk. Eine Holztür flog auf, die vorher noch nicht da war. Ein blonder Mann stand da, aber glücklicherweise ohne den sonnengelben Umhang. ,,Mr. Lovegood", sagte Hermine. ,,Wir haben einige Fragen an sie." Mr. Lovegood machte eine merkwürdige Bewegung und sagte mit heiserer Stimme: ,,Kommen Sie, Sie sind Granger, oh- Ginevra, von Ihnen habe ich viel gehört- wir hatten bei der Hochzeit so wenig Zeit zu reden- Mr. Weasley, schön- oh, Mr. Potter!" Bei Harrys Anblick schien Xenophilius Lovegood versteinert. ,,Mr. Lovegood!", sagte Ginny. ,,Geht es Ihnen gut?" ,,Jaaaaa", sagte Mr. Lovegood und sah verträumt und Luna nicht unähnlich durchs Treppenhaus. ,,Kommen Sie, kommen Sie, Sie sind willkommen…" Mr. Lovegood führte sie in sein Arbeitszimmer, welches über den Rand des Hauses hing und von draußen nicht zu sehen war. Hinter dem Schreibtisch ratterte eine altmodische Druckermaschine. ,,Was gibt es?", fragte Mr. Lovegood. ,,Um Himmels Willen!", schrie Hermine entsetzt. ,,Wo haben sie denn das her?!" Ginny schreckte zusammen, doch es war nur ein langes, graues und verschnörkeltes Horn, welches an der Wand hing. ,,Ein Geburtstagsgeschenk für meine Luna", sagte Xenophilius. ,,Ein Horn des Schrumpfhörnigen Schnarchkacklers!" ,,Nein, das ist ein Erumpent-Horn!", kreischte Hermine panisch. ,,Es ist extrem gefährlich, so was im Haus zu haben!" Ginny ging schnell weg von dem Erumpent-Horn. Sie hatte mal gelesen, dass es hochexplosiv war. ,,Das ist das Horn eines Schrumpfhörnigen Schnarchkacklers", sagte Xenophilius ruhig. ,,Wenn Sie meinen", sagte Hermine unruhig. ,,Ich habe Sie gewarnt." ,,Nun, wir brauchen Ihre Hilfe", sagte Harry. ,,Die Sache ist die", sagte Xenophilius leise. ,,Potter helfen…gefährlich… viele schon gestorben…" ,,Holen wir Luna und schauen, was sie davon hält", schlug Ginny vor. ,,Wo ist sie?" ,,Angelt Süßwasserplimpys", antwortete Xenophilius sofort. ,,Nun, was war Ihre Frage?" ,,Was bedeutet dieses Symbol?", fragte Hermine und reichte Mr. Lovegood ihr Buch. ,,Die Heiligtümer des Todes?", sagte Xenophilius ungläubig. ,,Was soll damit sein?" ,,Was sind die Heiligtümer des Todes?", fragte Harry. Lunas Vater riss eine Schublade auf und holte eine Feder heraus. ,,Pergament?", krächzte er. Hermine hielt ihren Zauberstab in die Perlentasche und benutzte einen Aufrufezauber. ,,Hier", sagte sie und reichte Mr. Lovegood eine Rolle Pergament. Xenophilius' zitternde Hand hielt die Feder in ein Tintenfass und fing an zu zeichnen: ,,Der Tarnumhang", sagte er, als er das Dreieck zeichnete, ,,der Stein der Auferstehung"; er zeichnete einen Kreis in das Dreieck, ,,und der Elderstab." Er zeichnete einen senkrechten Strich durch das Symbol. ,,Sie haben Beedles Märchen", sagte der alte, blonde Mann und deutete auf Hermines Märchenbuch. ,,Das Original?" ,,J-ja", sagte Hermine. ,,Lesen Sie uns bitte das Märchen der drei Brüder vor." Hermine räusperte sich leise und begann zu lesen:
,,Es waren einmal drei Brüder, die wanderten auf einer einsamen, gewundenen Straße in der Abenddämmerung dahin-"
,,Um Mitternacht, bei Mum war's immer Mitternacht", sagte Ron, der sich auf einen violetten Sessel gefläzt hatte, die Beine auf den Tisch gepfeffert und die Hände hinterm Rücken verschränkt. Hermine seufzte genervt. ,,Dann lies du es doch vor", sagte sie verärgert. ,,Jaah, 'Tschuldigung- lies weiter." Hermine räusperte sich wieder und fuhr fort:
,,Nach einiger Zeit kamen die Brüder zu einem Fluss, der war so tief, dass sie nicht hindurchwaten konnten, und so gefährlich, dass sie nicht ans andere Ufer schwimmen konnten. Doch die Brüder waren der magischen Künste kundig, und so schwangen sie ihre Zauberstäbe und ließen eine Brücke über den tückischen Wasser erscheinen. Sie hatten die Brücke halb überquert, da trat ihnen eine Kapuzengestalt in den Weg. Und der Tod sprach zu ihnen-"
,,Was?", unterbrach Harry die inzwischen sehr entnervte Hermine. ,,Harry!", schnaubte sie. ,,Es ist ein Märchen!" ,,Oh", sagte Harry. ,,Lies weiter." Hermine seufzte.
,,Und der Tod sprach zu ihnen. Er war zornig, weil er um drei neue Opfer betrogen worden war, denn für gewöhnlich ertranken Wandersleute in dem Fluss. Doch der Tod war gerissen. Er tat, als würde er den Brüdern zu ihrer Zauberkunst gratulieren, und sagte, weil sie so klug gewesen seien, ihm zu entrinnen, verdiene jeder von ihnen einen Lohn. So verlangte der älteste Bruder, der ein kämpferischer Mann war, einen Zauberstab, der mächtiger als alle anderen sein sollte; einen Zauberstab, der seinem Besitzer im Duell zum Sieg verhelfen würde. Also ging der Tod zu einem Elderbaum am Ufer und formte aus einem seiner Zweige einen Zauberstab. Der zweite Bruder wollte den Tod noch mehr demütigen und verlangte nach der Macht, Tote ins Leben zu rufen. Der Tod reichte ihm einen Flusskiesel und versicherte dem Bruder, dieser hätte die gewünschte Fähigkeit. Der dritte Bruder war auch der weiseste: er traute dem Tod nicht. Er bat also um etwas, was ihm helfen würde, von dannen zu gehen, ohne dass ihn der Tod sein Leben lang verfolgen würde. Und höchst widerwillig überreichte ihm der Tod seinen eigenen Tarnumhang."
,,Der Tod hat einen Tarnumhang?", fragte Ginny verwundert. ,,Ja, damit er sich an die Leute ranpirschen kann", sagte Ron. ,,Manchmal langweilt es ihn, auf sie zuzurennen und mit der Sense zu wackeln und dämliche Sanduhren in der Hand zu halten und zu kreischen und mit den Armen zu fuchteln- Verzeihung, Hermine."
,,Nun trat der Tod beiseite, sodass die Brüder ihren Weg fortsetzen konnten. Bald trennten sie sich: der erste Bruder, der eine Woche auf Wanderschaft war, kam in ein Dorf, wo er sich mit einem nach dem anderen duellierte. Er ließ seine Gegner tot auf der Erde liegen und prahlte mit dem Stab, den er dem Tode selbst entrissen habe. Doch in gleicher Nacht schlich sich ein Zauberer in des Bruders Kammer, stahl den Todesstab und schnitt seinem einstigen Besitzer die Kehle durch. Der zweite Bruder wanderte in dieser Zeit nach Hause, wo er den Stein hervorholte und ihn benutzte: sogleich erschien die Gestalt des Mädchens, das er hätte heiraten wollen, das aber vor der Hochzeit umgekommen war. Doch sie war traurig und kühl in dieser anderen Welt, sie gehörte ins Reich der Toten und litt. Der Bruder wurde krank vor unerfüllter Sehnsucht und erhängte sich, um ganz bei ihr zu sein. Nur der dritte Bruder wurde nicht vom Tod gefunden: er lebte viele Jahre in Frieden und gründete eine Familie. Erst als er sehr alt geworden war, legte er seinen Umhang ab und schenkte ihn seinem Sohn. Wie einen alten Freund empfing der jüngste Bruder den Tod und ebenbürtig verließen sie dieses Leben."
,,Denken Sie, diese Gegenstände existieren?", flüsterte Hermine. ,,Warum nicht?", sagte Xenophilius. ,,Sie können das doch unmöglich glauben, es gibt doch keine Kiesel, die einen aus dem Reich der Toten holen- es ist nur ein Kindermärchen", sagte Hermine entsetzt. ,,Luna hat mir viel über Sie erzählt", sagte Mr. Lovegood. ,,Sie sind sehr klug. Aber engstirnig. Kleinmütig. Vernagelt." ,,Mr. Lovegood", sagte Hermine und versuchte es erneut. ,,Natürlich gibt es Tarnumhänge. Selten, aber sie existieren. Aber trotzdem-" ,,Bei dem dritten Heiligtum handelt es sich um einen Umhang, der wirklich unsichtbar macht", sagte Mr. Lovegood. ,,Da liegt kein Dellusionierungszauber drauf oder wurde aus dem Haar des Demiguise gewoben, das sind welche, die einen anfänglich verbergen, aber später lassen ihre Zauber nach. Nein, dieser Tarnumhang macht seinen Träger wahrhaft unsichtbar. Wie viele Tarnumhänge dieser Sorte haben Sie denn je gesehen?" Ginny fiel ein, dass diese Beschreibung auf Harrys Umhang zutraf. Hermine und Harry schien das auch eingefallen zu sein, nur Ron starrte statt auf die Perlentasche, in der der Tarnumhang lag, immernoch interessiert auf die Zeichnung Mr. Lovegoods. Xenophilius stand wie von der Tarantel gestochen auf. ,,Wollen Sie Suppe?", fragte er. ,,Die Leute wollen ständig das Rezept haben." ,,Wahrscheinlich, um es zur Giftanalyse zu bringen", sagte Ginny leise. ,,Es ist eigentlich klar, welches Heiligtum man wählen würde, oder?", wisperte Hermine, als Lunas Vater die Treppe herunterging. Sie antworteten alle gleichzeitig: Hermine und Ginny sagten: ,,Der Umhang", Ron sagte: ,,Der Stab" und Harry sagte: ,,Der Stein". Sie sahen sich an, dann prusteten sie los. ,,Ist doch klar, dass man den Stab nimmt", sagte Ron. ,,Ein unbesiegbarer Zauberstab, überlegt doch mal!" ,,Ja", sagte Ginny. ,,Aber mit dem handelst du dir im Gegensatz zum Tarnumhang bloß Ärger ein!" ,,Wenn man viel Rummel um ihn macht", sagte Ron. ,,Wenn man mit ihm vor der Nase anderer Zauberer rumfuchtelt und ruft: ,Schaut mal, ich hab den Elderstab, der unbesiegbare Zauberstab, wer nimmt's mit mir auf?' Aber wenn man die Klappe hält-" ,,Ja, aber könntest du deine Klappe halten?", grinste Hermine. ,,Und warum würdest du den Stein haben wollen?", fragte Ginny Harry, um sich von Hermine und Ron abzulenken, die sich inzwischen wegen dieser Sache zankten. Doch bevor ihr einfiel, dass diese Frage sinnlos war, antwortete Harry schon: ,,Weil wir dann all die Leute zurückhaben könnten- Sirius, Mad-Eye, Dumbledore, meine Eltern…" ,,Aber- dem Märchen zufolge kommen sie gar nicht richtig zurück, oder?", sagte Ginny. ,,Also, Hermine", kam es von Ron. ,,Ich glaube, die gibt's, sieh dir Harrys Tarnumhang an." Harry ging gedankenverloren im Raum herum. ,,Harry?", fragte Hermine. ,,Wo gehst du hin?" Harry ging in einen anderen Raum. Die anderen folgten ihm: Sie glaubten, in einem Spiegelraum gefangen zu sein. Es war Lunas Zimmer, in das sie Hermines, Ginnys, Harrys, Rons und Nevilles wunderschön gemalte Gesichter, von einem goldenen Band umschlungen, dass sich als Wort entpuppte, welches sich tausendfach wiederholte: Freunde…Freunde…Freunde… ,,Hier ist alles so staubig", stellte Ginny fest. ,,Ich glaube nicht, dass sie in letzter Zeit hier war."
,,Mr. Lovegood?", fragte Ginny Lunas Vater bei ekelhafter Plimpy-Suppe. ,,Wo ist Luna?" ,,Sie angelt Plimpys", sagte Xenophilius. ,,Warum sind auf dem Tablett dann nur Suppenteller für fünf?", fragte Hermine. ,,Sie müsste doch bald kommen?" Xenophilius wurde blass. ,,Sie haben sie mir weggenommen", krächzte er. ,,Mir meine Luna weggenommen. Aber vielleicht geben sie sie mir wieder, wenn ich…" ,,Harry ausliefere?", schrie Ginny. ,,Auf keinen Fall! Kommt, wir gehen." Xenophilius stellte sich breitbeinig vor die Treppe. ,,Nein!", sagte er. ,,Sie werden bald da sein. Ich muss Luna retten. " Gestalten auf Besen flogen an dem einzigen Fenster des Hauses vorbei. ,,HARRY!", kreischte Hermine. ,,Was machen wir jetzt?!" Ein Schockzauber, der von Mr. Lovegood ausgelöst worden war, jagte um Haaresbreite an Harry vorbei und traf-
das Erumpent-Horn.
Es gab eine ohrenbetäubende Explosion. Ginny flog durch die Luft und wurde von einem Teil der Druckerpresse getroffen: ein Schmerz an ihrer Stirn war die Folge. Dann knallte sie auf den Boden, mitten in die Scherben der Suppenteller. Sie schnitt sich die Arme auf. ,,Harry? Hermine! Ron!! Wo seid ihr?" Hermine war die erste, die sie sah: Ihr Fuß war unter Lunas Bett eingeklemmt. ,,Ginny!", hauchte sie. ,,Hilf mir!" Mit vereinten Kräften schoben sie das Bett weg. Mr. Lovegood schien nicht mehr im Raum zu sein: Ginny hörte seine Stimme von unten, in einer Verhandlung mit den Todessern. ,,Wir dürfen nicht so laut sein, sonst bemerken sie uns", sagte Hermine. ,,Harry! Wo bist du? Ron?" Harry, der bewusstlos unter Mr. Lovegoods Schreibtisch lag, fanden sie als erstes. ,,Potter ist oben!", rief Xenophilius von unten. ,,Es ist Potter, glauben Sie mir doch!" ,,Ron!", rief Hermine leise. ,,Ron!" ,,Sie kommen schon nach oben!", flüsterte Ginny aufgeregt, als sie Schritte hörte. ,,Wir können nicht ohne Ron gehen!", sagte Hermine. Erst jetzt fiel Ginny auf, dass ihre rechte Wange blutüberströmt war. Dann endlich fand Hermine Ron: Er lag unter einem Stapel Papier und versuchte verzweifelt, sich zu befreien. In letzter Sekunde apparierten sie.
Ginny landete in einem Weizenfeld. Harry lag neben ihr. Hermine lief schon im Kreis und richtete die üblichen Schutzzauber ein, Ron baute inzwischen das Zelt auf. ,,Hermine, krieg ich Diptam?", fragte Ginny und bekam das kleine braune Fläschchen in die Hand gedrückt. Sie träufelte etwas auf Harrys Unterarm, der komplett aufgerissen war. In ein paar Sekunden sah die Wunde älter aus. Harry blinzelte. ,,Was ist passiert?", fragte er. ,,Wir sind entkommen", sagte Ginny. Harry lächelte. ,,Krieg ich was zu trinken?" ,,Hermine!", rief Ginny. ,,Hast du was zu trinken da?" Hermine warf Ginny eine Flasche Kürbissaft entgegen. ,,Hm", sagte Harry. ,,Tut gut, nach der Suppe." ,,Das kannst du wohl sagen", murmelte Ginny und nahm selbst einen Schluck. Dann gingen sie vors Zelt, wo sie mit den Schutzzaubern umgeben waren. Dort legten sie sich nebeneinander und genossen die Sonne. ,,Ich wette, du würdest das gern öfter machen?", fragte Ginny. ,,Dich entspannen?" ,,Du sprichst mir aus der Seele", sagte Harry und seufzte. ,,Ich hätte nie gedacht, dass ich das je sagen würde, aber ich vermisse die Hausaufgaben." Ginny schloss die Augen. In einigen Minuten waren von Harry Schnarchgeräusche zu hören, und auch Ginny sank allmählich in den Schlaf.
Das Haus Malfoy
Ginny wachte spät auf. Neben ihr lag Harry, auf seinem rechten Knie schlief Arnold. Sie hatten doch tatsächlich draußen geschlafen. Aber mit Decken: Höchstwahrscheinlich Hermine hatte sie ihnen übergeworfen. Ginny stand auf und deckte Harry zu, der im Schlaf seine Decke abgeschüttelt hatte. ,,Hermine?", fragte Ginny in das Zelt hinein. ,,Wo bist du?" ,,Ich bin hier!", rief Hermine vom Esstisch aus. ,,Es ist dunkel hier, was? Aber Ron muss ja unbedingt mit dem Deluminator spielen-" Das Licht flackerte und ging an, und aus, und an, und aus. ,,Ron!", schrie Hermine. ,,Mach verdammt noch mal das Licht an!" Das Licht ging wieder an. ,,Hast du Hunger?", fragte Hermine. ,,Hier- ich hab Müsli gemacht. Das ist der Vorteil, wenn man in Getreidefeldern landet." Hungrig schaufelte Ginny das Müsli in sich hinein. Es fehlte zwar die Milch, aber das war ihr egal: so gut hatte sie seit langem nicht mehr gegessen. Nach einiger Zeit kam auch Harry in das Zelt, die beiden Decken in den Armen. ,,Wisst ihr was ich glaube?", fragte er die beiden Freundinnen. ,,Nein, erzähl schon", sagte Ginny. ,,Also", begann Harry. ,,Ich glaube, dass mein Tarnumhang das dritte Heiligtum ist." ,,Aaach, Harry", machte Hermine. ,,Jetzt hör doch auf-" ,,Und", fuhr er fort, ,,dass in dem Schnatz der Stein versteckt ist." ,,Ach, komm, das ist doch albern!", sagte Hermine. ,,Moment mal!", sagte Ginny. ,,Vielleicht, wenn sie wirklich existieren, können sie uns im Kampf gegen Du-weißt-schon-wen helfen!" ,,Genau", sagte Harry. Ron kam herein. ,,Aaah, Frühstück- wie , keine Milch?!" Harry nahm sich eine Schüssel Müsli und schob die andere Ron zu. ,,Aber wisst ihr was? Vol-" ,,Auf dem Namen liegt ein Tabu!", brüllte Ron. ,,Alle Schutzzauber brechen ab!" ,,-demort ist hinter dem Elderstab her." Ein Knallen von draußen. ,,Na bravo!", flüsterte Hermine. ,,Wer weiß, was die jetzt machen!" ,,Kommt mit erhobenen Händen da raus!", brüllte jemand außerhalb des Zeltes. Die Teenager sahen sich ängstlich an. Hermines Zauberstab kam langsam auf Harrys Gesicht zu, und mit einem Knall war Harrys Gesicht furchtbar geschwollen, sodass er nicht mehr wie er aussah. Alle vier gingen hinaus, die Hände nach oben gerichtet. ,,Was'n mit dir passiert?", fragte einer der Todesser. Ginny erkannte ihn sofort: Fenrir Greyback, der Werwolf, der Bill angefallen hatte. ,,'n Stich", brummte Harry als Antwort. ,,Jaah, so sieht's aus", schnarrte der Werwolf. Ein anderer Todesser hatte Hermine gepackt, und einer Ron und wieder ein anderer Ginny. ,,Appetitliches Mädchen", sagte Greyback beim Anblick von Ginny und streichelte ihren Hals. ,,Lass das!", schrie Ginny. ,,Was für ein Leckerbissen", sagte Greyback und wandte sich an Hermine. ,,Lass sie in Ruhe!", brüllte Ron. ,,Alle beide!" Ein fürchterliches Geräusch von knackenden Knochen: Der Todesser, der Ron festhielt, hatte ihm die Nase gebrochen. Hermine schrie. ,,Hört auf!", kreischte sie. ,,Hört damit auf!!!" ,,Deinem Freund wird's noch übler ergehen, wenn er auf meiner Liste steht", sagte der Todesser, der Hermine festhielt. Ron wimmerte. ,,Durchsucht das Zelt", befahl Greyback den beiden Todessern, die niemanden festhielten. ,,Hey", rief der eine nach einer Weile. ,,Schau mal, was ich gefunden habe!" Der Todesser kam aus dem Zelt, das Schwert von Gryffindor in der Hand. ,,Ah", machte Greyback. ,,So! Wie heißt ihr überhaupt?" ,,Tayler Weasley", log Ginny. Es hatte keinen Sinn, sich mit ihrer Haarfarbe als eine andere auszugeben. Außerdem war Tayler reinblütig. ,,Blutstatus?", fragte der Todesser, der Ginny an den Haaren gepackt hatte. ,,Rein", antwortete Ginny. ,,Haus?" ,,Ich gehe in Beauxbaton zur Schule", sagte Ginny und versuchte, Taylers Akzent nachzuahmen. ,,Ah ja", sagte Greyback und schlich zu Hermine. ,,Und du?" ,,Penelope Clearwater", piepste Hermine. ,,Schönes Mädchen", sagte der Werwolf wieder und war scheinbar kurz davor, Hermines Haut mit der Zunge zu berühren. ,,Sanfte Haut…" ,,Blutstatus?", fragte der Todesser, welcher Hermine festhielt. ,,Halbblut", sagte Hermine. ,,In Ravenclaw." Dieses Mal berührte die Zunge des Werwolfs Hermines Wange, Ron schrie. ,,Lass sie in Ruhe, du widerlicher-!" ,,So, und wie heißt du?", fragte ihn der Werwolf. ,,Stan Shunpike", sagte Ron. ,,Der bist du nicht!", sagte Greyback. ,,Wir kennen ihn!" Ein Schlag, und Ron spuckte Blut und einen Zahn aus. ,,Bardy Weasley", sagte er. ,,In Hufflepuff." ,,Zu guter Letzt", sagte der Werwolf, ,,du, Hackfresse." ,,Ich heiße Vernon", sagte er. ,,Vernon Dudley." ,,Haus?", fragte Greyback. ,,Slytherin, ich bin muggelstämmig." ,,Da hast du Glück gehabt", lachte Greyback. ,,Nicht viele Schlammblüter landen in Slytherin!" Sie wurden zusammengezogen, an den Haaren. ,,He, Fenrir!", reif der Todesser, der Hermine an den Haaren festhielt. ,,Schau doch mal, dieses Bild im Tagespropheten…" Er hielt eine Ausgabe der Zaubererzeitung hoch. Darauf war Hermine zu sehen. ,,Das sieht dir verdammt ähnlich", sagte Greyback und schlich auf die verängstigte Hermine zu. ,,Nein!", fiepte sie. ,,Das tut es nicht! Ich bin das nicht!" ,,Hermine Granger", flüsterte Greyback. ,,Das Schlammblut, von dem man weiß, dass es mit Harry Potter unterwegs ist." ,,...mit Harry Potter", sagte der Todesser, der Harry festhielt. ,,Was hast 'n da an der Stirn, Vernon?", schnarrte der Werwolf und presste seinen Zeigefinger auf Harrys straff gezogene Narbe. Harry schrie. Hermine wusste, dass sie damit überführt worden waren. ,,Das ist er!", rief Greyback. ,,Wir haben Potter!" ,,Wo bringen wir die hin?", fragte der Todesser, der das Schwert in der Hand hielt. ,,Sie benützen das Malfoy-Haus als Stützpunkt", sagte der Todesser neben ihm. Sie wurden zusammengezerrt und sie apparierten auf in ein regnerisches Dorf. ,,Zu weit", meinte Greyback und disapparierte. Dieses Mal landeten sie vor einem mächtigen Haus, vor dem ein Gitter stand. Am Gitter war eine weiße Kugel befestigt. ,,Wir haben Potter!", brüllte Greyback. Das Gitter schwang auf, und eine hübsche, blonde Frau kam auf die Gruppe zu. ,,Bringt ihn hinein", sagte sie mit kalter Stimme.
Der Innenraum des Hauses hätte Hermine gefallen, wäre sie nicht gerade in ernster Gefahr. Außerdem hatte sie Werwolfspucke im Gesicht. Der Boden war mit Holzdielen ausgelegt, die Wände in einem schönen Farbton gestrichen, der am ehesten Elfenbein ähnelte. Eine zweite Frau kam auf die elf Gestalten zu. ,,Es ist Potter", schnarrte Greyback. ,,Hol ihn her, mach schon." ,,Bist du sicher, dass es Potter ist?", fragte Bellatrix Lestrange und strich Ginny das Haar aus dem Gesicht. ,,Oh, dich habe ich in Erinnerung… Du bist das Weasley-Mädchen, nicht?" Ginny antwortete nicht. ,,Was ist das?", kreischte Bellatrix und deutete auf das Schwert. ,,Ich habs gefunden!", sagte der Todesser. ,,In deren ihren Zelt lag's nämlich!" ,,,Snape hat es in mein Verlies geschickt!", rief Bellatrix. ,,Die Gefangen müssen in den Keller gebracht werden. Wir überlegen, was zu tun ist." Greyback sprang auf und wollte die Teenager in den Keller führen. ,,Warte", sagte Bellatrix. ,,Alle, bis auf das Schlammblut." Hermine piepste erschrocken, und Ron schrie: ,,Nein, Sie können mich haben, behalten Sie mich!" Bellatrix schlug Ron ins Gesicht. ,,Wenn sie im Verhör stirbt, nehm ich dich", sagte sie. Sie zerrte Hermine in die Mitte des Raumes. Die anderen wurden von Greyback in den Keller geführt. Nach ein paar Sekunde ertönte Hermines schrecklicher, lang gezogener Schrei. ,,Hermine!", brüllte Ron und trommelte gegen die Holztür. ,,Ron, hör auf, wir müssen was planen!", sagte Ginny, doch mit Hermines zweitem Schrei brüllte er nur noch lauter. ,,He", sagte eine verträumte Stimme hinter ihnen. ,,Luna?", fragte Ginny ungläubig. ,,Bist du das?" ,,Mr. Ollivander ist auch da, und ein Kobold namens Griphook ." ,,Moment mal", meldete sich Ron. ,,Wisst ihr, wie man hier rauskommt?" ,,Das ist alles ausbruchsicher", seufzte Luna. Ginny hörte zum ersten Mal, dass Hoffnungslosigkeit in ihrer Stimme war. ,,Wir müssen hier raus!", sagte Ginny. ,,Und Hermine ist in Gefahr!" Ein weiterer Schrei von oben. ,,Wo habt ihr das Schwert her?", kreischte Bellatrix' Stimme. ,,Das ist nicht das echte!", schrie Hermine. ,,Es ist nur eine Kopie, es ist nur eine Kopie!!!" ,,Das lässt sich nachprüfen", sagte Narzissa Malfoy. ,,Hol den Kobold, Fenrir. Wenn das Schwert echt ist, wird er es erkennen." ,,Griphook!", keuchte Ron. ,,Bitte, sag ihnen es ist eine Kopie, sag ihnen, es ist nicht echt, bitte!" ,,Achtung, ich komme rein", kam Greybacks Stimme vom Gang. Die Tür flog auf. ,,Komm mit, Kobold", sagte er. Er schleifte den Kobold aus dem Keller. ,,Hoffentlich sagt er ihnen, es ist eine Fälschung", sagte Ginny und hockte sich an die Wand. ,,Sonst können wir Hermine abhaken." Ein Knall. ,,Hilfe!", kreischte Ginny und hüpfte hinter Luna. Es war Dobby, den sie zuletzt in ihrem vierten Schuljahr gesehen hatte. ,,Dobby", hauchte sie. ,,Was machst du denn hier?" ,,Dobby muss Harry Potter helfen", sagte Dobby und seine ängstlichen tennisballähnlichen Augen schauten Harry an. ,,Dobby wurde befohlen, Harry Potter zu retten." ,,Dobby!", sagte Harry. ,,Nimm dir Luna und Mr. Ollivander und bring sie…" ,,Shell Cottage", sagte Ron. ,,Dort wohnen Bill und Fleur." ,,Genau, kannst du das tun, Dobby? Kannst du dann wieder zurückkommen und uns und Hermine dann in Sicherheit bringen?" ,,Dobby wird sie zu Shell Cottage bringen und wieder zurückkommen", sagte Dobby und nahm Luna und Mr. Ollivander an der Hand. Mit einem Knall verschwanden sie. ,,Was war das?", kreischte Bellatrix' Stimme. ,,Draco, Geh und sieh nach!" Die drei Teenager hielten sich gut in der Dunkelheit versteckt, als eine zitternde Hand die Türklinke herabdrückte. ,,Aus dem Weg", sagte eine unsichere Stimme: Draco Malfoy. ,,Wenn er die Tür aufmacht", sagte Harry. Die Tür ging auf und Ginny, Harry und Ron stürmten auf den entsetzten Draco zu. Sie überrannten ihn einfach. ,,Die Treppe hoch!", keuchte Ron, und sie rannten ihm nach. Bald waren sie im Raum, wo Hermine verhört wurde. ,,Ah!", kreischte Bellatrix. ,,Wo kommen die den her?" Harry, der sich Malfoys Zauberstab genommen hatte, schickte ein paar Schockzauber ab. Ginny griff sich einige der herumkullernden Zauberstäbe. ,,Aufhören, oder sie stirbt!", schrie Bellatrix und zückte einen silbernen Dolch. ,,Lasst die Zauberstäbe fallen, oder ihr seht, wie dreckig ihr Blut ist!" Sie stützte Hermine, die offenbar ohnmächtig war, und drückte ihr die Klinge des Messers in den Hals. Einige Blutstropfen traten hervor. Doch bevor auch nur einer der drei seinen Griff um die Zauberstab lockern konnte, machte es: Krsch. Ginny sah nach oben, wo Dobby auf dem Kronleuchter saß. Er schraubte ihn los, und mit einem Krachen fiel er herunter. Glassplitter überall. ,,Harry!", kreischte Ginny. ,,Hol Hermine und komm!" Dobby hielt sie schon an der Hand, und sie krallte sich an Ron fest. Der hielt den Kobold an der Hand. ,,Jetzt komm schon!" Harry schleifte Hermine durch die Splitter und bewegte sich näher auf Dobby und die Weasley-Geschwister zu. Als er Dobbys Hand packte, kreischte Bellatrix auf und zeigte auf Dobby. ,,Du widerliches minderwertiges Geschöpf wagst es, gegen deine Herrin zu arbeiten?!" Sie schleuderte in dem Moment, wo sie apparierten, ihren Dolch in die Richtung der Fliehenden.
Ginny landete unsanft auf Sandstrand. ,,Wo…", murmelte sie. ,,Dobby!", schrie Harry von irgendwo. ,,Dobby, nein!" Schnell richtete sich Ginny auf. Dobby lag im Gras, über ihn beugte sich Harry. Daneben lag Bellatrix' blutiger Dolch. ,,Ist er- hat sie ihn…?", kam es aus Ginny. Die Wörter ,,tot" oder ,,getötet" wollte sie nicht aussprechen. Bill kam aus dem Haus gerannt. ,,Was ist geschehen?", fragte er. ,,Bill!", rief Ginny und umarmte ihren ältesten Bruder. ,,Bring Hermine schnell ins Haus, mach schon…" ,,Was ist passiert?", fragte er noch einmal. Ginny schüttelte den Kopf. ,,Das dürfen wir dir nicht sagen." ,,Warum sind die kleine Lovegood und Ollivander in meinem Haus?", fragte Bill verwirrt. Als er den schluchzenden Harry bemerkte, hörte er auf zu fragen und setzte sich zu ihm, um ihn zu trösten.
Voldemort ließ die Grabplatte des Marmorgrabes emporschweben, sodass er sich über Dumbledores Leiche beugen konnte. Mit den Fingerspitzen nahm er den Elderstab aus Dumbledores Händen. Nun gehörte ihm allein der mächtigste Zauberstab der Welt. Sein lippenloser Mund lächelte. Mit dieser neu erworbenen Macht würde es ihm endlich gelingen, Harry Potter zu töten.


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