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Fanfiction

Hermine und Ginny - Von Schreibfedern und Horkruxen

von Hermine G

Der nächste Ausflug nach Hogsmeade
Es war Mitte Oktober, und es war Zeit für Hogsmeade-Besuche. ,,Kommst du, Harry?", fragte Ginny, die sich schon ein paar Knuts zusammengesteckt hatte. ,,Aah, das reicht wieder nicht für eine neue Schreibfeder!", sagte sie verärgert. ,,Ich will die coole in petrolblau, und Hermine hat gesagt, die sind ziemlich selten, deshalb wollte ich das diesmal machen- aber egal... Ich hab ja meine Elsternfeder... " Harry steckte ihr eine Galleone zu. ,,Vergiss es!", fauchte Ginny. ,,Ich brauche keine Almosen!" Harry nahm die Galleone wieder und gab ihr einen Sickel. ,,Na gut, Harry", sagte Ginny. ,,Aber sonst nie wieder!"
Ron kam ins Zimmer, Hermine ging hinter ihm her, einen blutigen Kratzer an der Hand. ,,Was ist passiert?!", fragte Ginny entsetzt und blickte auf Hermines Hand. ,,Ein Holzsplitter", sagte Hermine und versuchte sich nicht aufzuregen. ,,Rons unheimlichen Zauberkünsten zu verdanken!" ,,Ich wollte ungesagte Zauber üben!", sagte Ron laut und stand vom Bett auf. ,,Ich kenne niemanden, der sich da so anstellt!", schrie Hermine, und Ginny sah eine Träne in ihren Augen glitzern. ,,Das kann ja mal passieren!", brüllte Ron und baute sich über Hermine auf. ,,Ja, aber komischerweise ist es dir passiert, als du- ihr nachgeschaut hast!", rief Hermine und jetzt floss ihr eine Träne über die Wange. ,,Hermine!", versuchte Ginny Hermine zu beruhigen. ,,Wem habe ich nachgeschaut?", brüllte Ron und seine Haare flatterten. ,,Ihr, Lavender Brown!", schrie Hermine und ging auf Ron zu. ,,Und dauernd schaust du ihr hinterher!" Sie ließ einige Schluchzer von sich hören, ehe sie zu den Zimmern der Mädchen rannte, das Gesicht mit dem Arm verborgen. ,,Bloß weil ich einen Zauber vermasselt habe, oder was?", fragte Ron und hockte sich auf Harrys Bett. ,,Darum geht es nicht, Ron", sagte Ginny. ,,Warum hat sie sich dann geschrien und geheult?", fragte Ron und schaute miesepetrig drein. ,,Das sollte dir vielleicht jemand anders erklären", sagte Ginny und seufzte.
Hermine hatte sich auf dem Bett zusammengerollt, als jemand klopfte. ,,Ginny? Komm rein", sagte sie, möglichst ohne zu schluchzen. ,,Ich bin nicht Ginny", sagte Harrys Stimme und Hermine öffnete die Tür. ,,Das sind die Mädchenzimmer", sagte sie leise und vermied es, Harry direkt anzusehen. ,,Kann ich reinkommen?", fragte er. ,,Von mir aus", sagte Hermine und ließ Harry herein. ,,Du bist vorher ziemlich ausgerastet", sagte Harry und hockte sich auf einen Schemel. ,,Ist mir noch gar nicht aufgefallen", schniefte Hermine. ,,Hier, ein Taschentuch", flüsterte Harry und reichte ihr ein weißes Papiertuch. ,,Danke", sagte sie und tupfte sich die Wangen ab. ,,Ich würde jetzt am liebsten mit Viktor sprechen", sagte sie. Viktor Krum, ihr Freund, als sie fünfzehn war. Jetzt war sie siebzehn, und Viktor war ihr Briefpartner. ,,Schreib einen Brief und nimm Hedwig", sagte Harry. ,,Sie kann schnell Briefe überbringen." Hermine schrieb und versiegelte den Brief und reichte ihn Harry. ,,Danke, Harry", flüsterte Hermine und eine Träne hing an ihren Wimpern.
,,Kommt schon, gehen wir jetzt!", rief Ginny, die mit Harry und Ron in Hogsmeade unterwegs war. ,,Hier ist es total langweilig, und es fängt langsam an zu schneien!" ,,Wo ist Hermine?", fragte Ron leise. ,,Die geht allein rum", antwortete Harry. ,,Aber wisst ihr, was total doof ist?", entrüstete sich Ginny. ,,Alle petrolblauen Federn sind schon weg!" ,,Deshalb sind wir doch eigentlich hergekommen, oder?", meinte Harry und rückte seine Brille nach oben. ,,Kann sein", murmelte Ron und blickte sich um. ,,Wir sollten jetzt wirklich gehen", sagte Ginny zum hundertsten Mal. ,,Okay", sagte Ron und erhob sich, Harry schüttete den Rest seines Butterbiers in sich hinein. Ginny öffnete die schwere Tür zum Eingang des Pubs, und eine kleine Gestalt stand davor, etwa so groß wie Harry oder Ginny, und einen Kopf kleiner als Ron. ,,Hi", sagte die Gestalt. Sie hatte eine türkisblaue Mütze auf und hielt die Schreibfeder in der Hand, die Ginny so gerne gehabt hätte. ,,Ich hab dir die Feder gekauft", sagte sie leise und gab Ginny die Feder. ,,Danke", flüsterte Ginny. ,,Hermine?!", fragte Ron verwundert. Die Gestalt trat vor und zeigte ihr Gesicht; es war Hermine, in den Haaren Schnee, die Lippen blau gefroren, doch sie lächelte. ,,Hallo", sagte sie. ,,Ich wollte fragen, ob wir wieder Freunde sein wollen." ,,Da fragst du noch???", riefen Ginny und Ron und grinsten sie an. ,,Wo wolltet ihr hin?", fragte Hermine und rieb die türkisfarbenen Handschuhe. ,,Eigentlich hoch ins Schloss, ins Warme", sagte Harry. ,,Oh ja, das ist eine gute Wahl!" Sie gingen gemütlich nach oben, und Ron erzählte einen Witz mit einer Sabberhexe, einem Zauberer und einer tollwütigen Schreibfeder. ,,Der war ja lustig", gähnte Ginny. ,,Wohl noch nie den mit dem gelben Hasen, der minderjährigen Hexe und Hagrid gehört?" ,,Was passiert da?", fragte Hermine neugierig. ,,Och, am Ende sind sowohl der Hase als auch die Hexe platt, weil Hagrid sie mit einer Straße verwechselt hat", sagte Ginny. ,,Gib das her!", rief plötzlich jemand, den sie vor lauter Schneesturm nicht erkennen konnten. ,,Hört ihr das?", fragte Harry. ,,Wer ist da?", rief Ron. Es waren Mädchenstimmen, die sich da zankten. ,,Das hat doch nichts mit dir zu tun, Leanne!", schrie jemand anderes. ,,Das ist Katie Bell", zischten Ginny, Harry und Ron. Jetzt standen die vier einen Meter vor dem Geschehen, das Mädchen namens Leanne wollte Katie ein Päckchen entreißen. Es fiel zu Boden und ein leichter Gesang erhob sich, es war nicht sicher, ob er von einem Menschen oder einer Flöte stammte. Katie schwebte anmutig nach oben, die Arme ausgebreitet, mit geschlossenen Augen. Dann, zwei Meter über dem Boden, fing sie an zu schreien, und ruderte mit den Armen, die Haare flogen wie wild umher, und dann fiel sie. Harry und Ron eilten nach vorne und fingen die strampelnde Katie auf. ,,Ihr bleibt bei ihr", rief jetzt Harry. ,,Ich hole Hilfe!" Er kam mit Hagrid zurück, der Katie zwei Sekunden lang anstarrte, sie dann in die Arme nahm und mit ihr zum Schloss lief. ,,Das war schrecklich", hauchte Hermine. ,,Was ist mit ihr passiert?" ,,Es war, als das Päckchen aufriss", schluchzte Leanne. Ginny kniete sich zu dem Papierbündel und faltete es vorsichtig auseinander. ,,Wow", sagte sie, als eine wunderschöne Opalhalskette zum Vorschein kam. Sie wollte es anstupsen, doch Harry riss sie zurück. ,,Fass es nicht an!", rief er. ,,Das Teil hab ich schon mal gesehen", murmelte er. ,,Vor Ewigkeiten, als ich in Borgin und Burkes gelandet bin..." Hermine legte einen Arm um die schluchzende Leanne. ,,Aber auf einem Schild stand, das es verflucht ist. Aber wie hat Katie es bekommen?" ,,Ich.. Ich…deswegen haben wir uns gestritten", schniefte Leanne. ,,Sie hat es vom Klo im drei Besen bekommen und hat mir gesagt, dass sie es überbringen muss… und dann hat sie so komisch geschaut- sie wird den Imperius-Fluch abbekommen haben und ich hab es garnicht bemerkt!" ,,Hat sie dir gesagt, von wem sie es bekommen hat, Leanne?", fragte Hermine und klopfte ihr sanft auf die Schulter. ,,Nein, das hat sie mir nicht erzählt", schluchzte Leanne. ,,Professor McGonagall!", rief Ginny. McGonagall kam auf sie zu. ,, Um Himmels willen!", rief sie erschüttert. ,,Hagrid hat mir erzählt, was geschehen ist! Sofort in mein Büro!"
Professor McGonagalls Büro war mit alten Schränken vollgestopft. ,,Nun?", fragte sie. ,,Was genau ist passiert?" Die fünf Teenager erzählten ihr alles. ,,Sie ist in die Luft gestiegen, runtergefallen und hat geschrien", beendete Harry den Bericht. ,,Ich habe diese Kette schon einmal gesehen. Bei Borgin und Burkes. Ich glaube", sagte er, ,, ich glaube, Draco Malfoy hat Katie die Kette gegeben." ,,NEIN! Nicht schon wieder!", stöhnte Hermine. ,,Malfoy ist kein Todesser, Harry!" ,,Außerdem kann Mr. Malfoy nicht in Hogsmeade gewesen sein", sagte McGonagall streng. ,,Was? Wieso nicht?", fragte Harry sichtlich enttäuscht. ,,Er hat sich Nachsitzen eingehandelt", sagte Professor McGonagall, die leicht schockiert aussah. ,,Und Sie können das Büro verlassen."
Tags darauf wurde Katie ins St. Mungo Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen gebracht, und inzwischen hatte sich die Nachricht, dass einem Fluch erlegen war, in der ganzen Schule verbreitet. Dumbledores Platz am Lehrertisch war ständig leer, anscheinend war er weg. Doch am Montagabend war er, rechtzeitig zu Harrys Unterricht wieder da. Erneut setzten sich Hermine, Ginny und Ron vors Feuer, um auf ihn zu warten. ,,Schreibt man Orakel mit ,,K" oder mit ,,G"?", fragte Ron, der seinen Wahrsageaufsatz zu Ende schrieb- mit Fred und Georges Rechtschreibchecker-Federn. ,,Mit ,,K"", sagte Hermine. ,,Oje, hast du je gelernt, was Rechtschreibung ist? Karte, da gehört ein ,,R" zwischen ,,A" und ,,T"!" ,,Und bei ,,Traumdeutung", hast du Treumdautung" geschrieben!" , rief Ginny entsetzt. ,,Oh", sagte Ron. ,,Ich glaube, der Zauber lässt nach." Er schüttelte die Feder. ,,Hast du eigentlich die Einladung zur nächsten Slug-Party bekommen?", fragte Hermine. ,,Ja, da freu ich mich schon seit Ewigkeiten!", grinste Ginny. ,,Man darf einen mitnehmen, oder? Ich nehm Dean, denke ich… Harry geht nicht mit, oder? Unterricht bei Dumbledore?" Mist, schoss es ihr durch den Kopf, als Ron von dem Wahrsagen-Aufsatz aufsah und Hermine, ein leichtes Lächeln auf den Lippen, ihr einen Ich-weiß-was-du-denkst-Blick zuwarf. ,,Man darf auch singen, habe ich gehört?", lenkte sie die beiden ab. ,,Ja, aber ich mach's nicht", sagte Hermine und wurde rosa. ,,Ich kann nicht so gut singen." ,,Ich sing schon", meinte Ginny und bereute diesen Entschluss fast unmittelbar danach. ,,Über was?", fragte Ron interessiert. ,,Oh, über einen Kater", alberte Ginny und Krummbein sprang ihr auf den Schoß. ,,Ich wüsste die ersten Zeilen: ,Fett und faul, eine Spinne im Mund, er bringt sie mir wie ein Hund, Ist großer Ratt-und Eulenschreck, ene mene meck", sagte Ron. ,,Ha Ha Ha", sagte Hermine und schubste ihn von dem Sofa. ,,Nein, etwas was passt", überlegte Ginny. ,,Über die Liebe!", sagte Hermine. ,,,Ich mein, es passt, das Fest der Liebe, nicht?", sagte sie und wurde knallrot, versuchte Rons Blick auszuweichen. ,,Wenn du meinst", sagte Ginny. Und dann kritzelte sie, und sie warf den Zettel weg, auf dem etwas über Herzensschmerz, Feuersbrunst, schmerzlichen Verlangen und anderen Ausdrücken, von denen nicht mal Hermine wusste, was sie bedeuteten. ,,Vielleicht sollte ich von Celestina Warbeck, der berühmten Sängerin, ein paar Zeilen stehlen", überlegte Ginny laut, doch als Hermine und Ron gleichzeitig ,,NEIN!" schrien, ließ sie es bleiben. Am Ende lautete der Text so:
Wenn ich aus dem Fenster schau (ihr war nichts besseres eingefallen)
Und in die Tiefen der Nacht (,,Irgendwie romantisch", meinte sie)
Wird mir klar, wie klein wir alle sind-
An dieser Stelle riss Ginny das Papier vom Block. ,,Erstens", sagte sie, ,,hat sich das noch nicht mal gereimt, und zweitens hat das nichts mit Liebe zu tun!" Sie holte die blaue Feder hervor und kritzelte wieder.
Als ich dich sah
wusste ich
wir waren uns nah
,,Klingt gut", sagte Hermine und Ginny sang es in ihrer wunderbaren Singstimme.
Doch dann gingst du fort
und ich war
alleine
,,Das reimt sich wieder nicht", bemerkte Hermine. ,,Aber wenn ich vor ,,alleine" eine Pause lasse klingt es gut, nicht?", fragte Ginny und probierte es wieder aus. ,,Okay. Mach weiter", sagte Ron.
Ich sah viele hier
doch keiner war wie du
ich such nach dir…!
,,Wenn du am Refrain dann loslegst-", begann Hermine, doch sie wurde unterbrochen. ,,Hi", sagte Harry, der mit leicht verrutschter Brille im Porträtloch stand. ,,Was macht ihr da?" ,,Oh, wir texten gerade ein Lied für die Weihnachtsparty", sagte Ron. ,,Kommst du da eigentlich?" ,,Ja, na klar", sagte Harry. ,,Ja!", schrie Ginny und stieß die Faust nach oben. Mist, schoss es ihr in den Kopf. Peinlich! Ron kicherte. ,,Was hast du gelernt?", fragte Hermine und überspielte Ginnys Ausrutscher. ,,Was über Riddle und wie er als Kind von Dumbledore im Waisenhaus besucht wurde", sagte Harry. ,,Ziemlich langweilig eigentlich." ,,Harry, du solltest dir das zu Herzen nehmen!", sagte Hermine und stellte sich vor Harry und trat nah auf ihn zu, nahm seine Schulter. Unkontrollierte Wut kochte in Ginny auf. Warum ging Hermine immer so gruselig nah an Harry ran? ,,Jaah", tat Harry Hermines Warnung ab. ,,Du solltest aufpassen", sagte Hermine. ,,Wenn du wieder denn Prinzen meinst, dann-" ,,Ich meine nicht den Halbblutprinzen!", fauchte Hermine. ,,Ich habe heute in der Mädchentoilette Romilda Vane und ihren Freundinne gehört, sie planen, dir heimlich Liebestrank unterzujubeln!" ,,WAS?", schrie Ginny. ,,Aber dieser Trank ist verboten!" ,,Jaah, ich pass schon auf", sagte Harry. ,,Halleluja", seufzte Ron. ,,Ich muss mir nur mal vorstellen, dass Harry einen Liebestrank abkriegt!"
Erstes Spiel
Dean war im Quidditch-Team, da Katie in diesem Zustand genau so sicher spielen, geschweige denn auf einem Besen sitzen konnte wie ein Elefant mit Furunkel am Po auf einem Essstäbchen.
,,Iss, Ron", sagte Harry und stopfte Ron ein Brot in den Mund. Ron kaute nicht. ,,Ron!", schrie Ginny. ,,Es ist ein Quidditch-Tag!" ,,Trink wenigstens", sagte Harry und riss eine kleine goldene Phiole hinter den Rücken. ,,Harry!", schrie Hermine. ,,Du hast Felix Felicis da reingetan!" ,,Garnicht", sagte Harry. ,,Harry! Das ist bei Spielen verboten!" Hermine war dran, Harry umzuwerfen und eigenhändig nach dem Fläschchen zu suchen. Im nächsten Moment trank Ron den Kürbissaft und grinste.
Das Spiel war großartig: die besten Spieler der Slytherins fielen aus, Ginny, Demelza und Dean schossen Tore ohne Ende, und Ron hielt wie ein Profi, und Harry fing nach vier Minuten den Schnatz. Doch zuvor war Hermine kurz in der Umkleide der Spieler gewesen: Da steckte Felix Felicis, aber es war noch verschlossen und durch das Wachssiegel war zu erkennen, das Harry wirklich nur geblufft hatte.
,,Du warst großartig", sagte Dean zu Ginny. ,,Danke", sagte sie und grinste. Dean zog den Quidditch-Umhang aus. ,,Pass auf, dass Ron das nicht sieht", sagte Ginny und dann küssten sie sich. ,,Was ist hier los?", schrie jemand und die Tür knallte, Ginny und Dean sprengten auseinander. Es war Ron, gefolgt von Harry, dessen grüne Augen auf Ginny starrten. ,,Was machst du da?", rief Ron. ,,Küssen", sagte Ginny. ,,Nicht in aller Öffentlichkeit!", schrie Ron. ,,Der Korridor war leer!", schrie Ginny. Dean war die Situation offensichtlich peinlich. ,,Geh hoch, Dean", erlöste ihn Ginny. ,,Harry hat Cho geküsst, Hermine hat Viktor Krum geküsst", verteidigte sich Ginny. ,,Nur du! Du hast als einziger niemanden geknutscht, und deshalb bist du jetzt eifersüchtig!" ,,Ich bin nicht eifersüchtig!", schrie Ron. ,,Nicht? Sieht aber 'n bisschen danach aus, hm?" Damit ging Ginny, Dean rannte ihr hinterher.
,,Dean meint, ich soll das Haar offen tragen", sagte Ginny und peitschte ihr traumhaftes rotes Haar gegen die Schultern. ,,Was meinst du?" Hermine, die sich ihre Lieblingsfrisur gemacht hatte ( die vom Weihnachtsball in ihrem vierten Schuljahr), nickte. ,,Ich finde es auch am besten so." Ginny schaute an sich herab. Sie trug ein rotes Kleid. ,,Und?", fragte sie. ,,Sieht behindert aus, nicht?",,Nein, es sieht wunderbar aus", sagte Hermine und schaute auf ihr eigenes, türkisfarbenes Kleid. ,,Du nimmst Dean mit, nicht? Ich wollte Ron mitbringen, aber Lavender nimmt in schon mit… deshalb bin ich allein." ,,Tut mir leid", sagte Ginny beinahe. ,,Ist aber schade, dass du alleine gehen musst", fing sie sich gerade noch. ,,Wen bringt Harry mit?" ,,Auch niemanden", sagte Hermine und sprang auf. ,,Wir sollten uns beeilen, nicht?"
Die beiden Mädchen rannten in den zweiten Stock, in den dritten, in den vierten, und dann waren sie da: ein Korridor war komplett verkleidet mit Glitzerbändern, Christbaumkugeln und schwebenden Sternen. ,,Wow", staunte Ginny. ,,Schau mal, da steht Dean, wir sollten ihn abholen." Sie gingen zu Dean, der Ginny angrinste. ,,Hübsch", sagte er. ,,Du siehst toll aus, und du auch, Hermine." ,,Danke", sagten die beiden gleichzeitig. Ginny hatte ständig das Gefühl, dass sie bescheuert neben ihrer wunderschönen Freundin aussehen musste. Hermine, gehüllt in dieses phänomenale Kleid, ließ alles im Schatten stehen. Und diese Ohrringe! Türkise Klunker, die an einer unsichtbaren Schnur baumelten. Ginnys Teile, die sie notdürftig verzaubert hatte, hingen träge von ihren Ohrläppchen, und das Kleid war vom Second-hand-Laden. ,,Hallo, Harry!", rief Hermine und erblickte ihren besten Freund, der versuchte, seine Brille zu putzen. ,,Hi, Hermine", grüßte Harry und lächelte sie an. ,,Hi Ginny, hi, Dean." ,,Gehen wir rein?", fragte Ginny und hakte sich bei Dean ein, und zu viert betraten sie den Saal. ,,Alter Schwede", raunte Harry, und sein Mund stand offen. Der Saal war wie der Korridor, nur größer; in der Mitte stand ein riesiger Weihnachtsbaum. ,,Da ist Ron", sagte jemand, und es war Dean. Hermine blickte sich um, und da saß Ron, scheinbar verschweißt mit Lavender Brown. ,,Sieht aus, als würde er ihr Gesicht auffressen", sagte Ginny. Hermine nickte langsam. ,,Ginny, wann musst du singen?", fragte sie und schaute auf ihre Unsichtbare Uhr. ,,Jetzt!", schrie sie und die Stirn war voller Schweiß. ,,Drückt mir die Daumen!"
Ginny trat zitternd auf die Bühne. Es war nur ein Quidditchspiel. Das fing sie die erste Zeile an zu singen. Und die nächste. Und schon war es vorbei. Hermine klatschte, Dean jubelte, und Harry johlte. Doch das nächste, was Ginny sah, war Ron, der zusammen mit Lavender ein Duett übte und auf die Bühne ging. Ginny rannte hinunter von dem Holzsteg und wollte nur zu Hermine, Dean und Harry, als Lavender anfing ins Publikum zu kreischen. ,,Das nennen die singen?", fragte Harry leise, sodass es Ginny gerade so noch hören konnte. Am Ende fand Lavender offensichtlich mehr Gefallen an Ron anstatt am Publikum und begann, ihn mit einem Geräusch eines Saugnapfes zu küssen. Hermine starrte auf die Bühne und rannte weg. Ginny glaubte, einen Schluchzer zu hören.
Hermine eilte ins nächstbeste Klassenzimmer, das sie finden konnte. Dort ließ sie einige Kanarienvögel aus der Zauberstabspitze knallen, die leise zwitschernd um ihren Kopf flatterten. Sie setzte sich auf den Pult. Die Tür ging leise knarzend auf, und Hermine piepste: ,,Harry? Bist du das?" ,,Ja", kam es von der Tür und Harry kam rein. ,,Die sind echt gut", sagte er und zeigte auf die Vögel. ,,Ich bin nur am Üben", sagte Hermine und versuchte, ihn anzulächeln. Eine Weile sagten sie nichts, dann meinte Hermine: ,,Ron amüsiert sich ja prächtig." ,,Ähm… tatsächlich?", sagte Harry, als wüsste er nicht genau, was geschehen war. ,,Tu nicht so, als hättest du ihn nicht gesehen", sagte Hermine und versuchte, nicht loszuheulen. ,,Er hat es nicht gerade verheimlicht, der-" Die Tür ging schon wieder auf, doch diesmal kam jemand ungebetenes herein. ,,Oh", sagte Ron, der Lavender an der Hand mitzog. ,,Uuups", kicherte Lavender, sprang zur Tür und ging hinaus. ,,Hi, Harry!", rief Ron und tat so, als sehe er Hermine nicht. ,,Hab' mich schon gefragt, wo du steckst!" Hermine rutschte vom Pult und ging langsam auf Ron zu. ,,Du solltest Lavender nicht draußen warten lassen", sagte sie leise. ,,Sie wird dich bestimmt vermissen." Ron starrte sie an. ,,Oppugno!", schrie sie und die Vögel rasten auf Ron zu, und zufrieden sah Hermine, dass sie jeden Millimeter erreichbares Fleisch zu Brei zerpickten. ,,Machdieweg!", schrie Ron und schlug um sich, Hermine stieß ihn unsanft zur Seite und stürmte aus dem Raum. Lavender wartete ungeduldig vor der Tür, und Hermine schubste auch sie aus dem Weg und wollte nur in ihr Bett.









Weihnachtsferien
Ginny half Harry bei den Hausaufgaben, weil Hermine nicht mehr mit irgendeinem Weasley sprach und ihnen verachtenswerte Blicke zuwarf, und weil Harry eindeutig Hilfe benötigte. ,,Hi, Harry", sagte plötzlich jemand. Es war eine Romilda Vane. ,,Lust auf ein Goldlackwasser?" ,,Harry, nicht", zischte Ginny. ,,Hermine hat gesagt, die will dir einen Liebestrank aufdrängeln!" ,,Nein", sagte Harry. ,,Ich mag das Zeug nicht wirklich." ,,Nimm die hier", sagte Romilda und wedelte mit einer Schachtel Schokokessel vor Harrys Nase herum. ,,Ich nehm mir später welche", sagte Harry, und Ginny sah seine Sternenkarte durch.
Die Weihnachtsferien über verbrachte Harry bei den Weasleys im Fuchsbau. ,,Schau, mal, George. Die benutzen Messer und so. Wie niedlich", sagte Fred, als Harry und Ron mit Rosenkohl putzen dran waren. Ginny lehnte sich an George und grinste die beiden Jungs an, die sich gerade unterhalten hatten. ,,In ein paar Monaten wird ich siebzehn und dann kann ich das mit Magie machen!" ,,Hermine ist schon siebzehn", sagte Harry. ,,Was interessiert mich die?", fauchte Ron. ,,Genau, wie wir von einer gewissen Ginny Weasley erfahren haben, hast du jetzt eine andere, Lavender Brown?" George grinste. ,,Das geht euch nichts an", sagte Ron und wurde knallrot. ,,Ich frage mich nur, wie das passieren konnte", sagte George, und Ginny und Fred grinsten. ,,Was passieren konnte?", fragte Ron. ,,Hatte sie vielleicht einen Unfall?", fragte Fred und Ginny und George grinsten. ,,Was?", fragte Ron. Jetzt kam Ginnys Auftritt: ,,Na, wie sie sich einen solchen Hirnschaden zugezogen hat- Ahhhh!" Ron warf ein Messer in ihre Richtung. Fred sprang vor die starre Ginny und verwandelte das Messer in einen Papierflieger, der sanft an Ginny anstieß und zu Boden fiel. ,,Danke, Fred", sagte Ginny, hielt ihre Hand hin und Fred schlug ein. ,,Ich rette doch immer gerne ein Leben." Ron blickte sauer. Plötzlich klingelte es. ,,Ich geh schon", sagte Ginny und sauste in Richtung Tür. Sie entsperrte sie von dem Nicht-öffnen-Zauber und riss sie auf, bereit, ein Paket einer Eule entgegenzunehmen. ,,Oh", sagte sie, als sie erkannte, dass es der neue Zaubereiminister Scrimgeour war. ,,Minister, äh…" Percy stand neben ihm. ,,Und hallo, Assistent des Ministers", fügte sie steif hinzu. ,,Oh, Percy!", rief jemand, der Molly Weasleys Stimme hatte und sich mit voller Wucht auf Percy werfen wollte. ,,Hallo, Mutter", sagte Percy. ,,Wir waren gerade auf dem Weg, und Percy wollte bei Ihnen vorbeisehen", sagte Scrimgeour. ,,Oh, Perce!", rief Ginnys Mum schluchzend und begrub ihren Sohn unter sich. Harry tauchte auf, angelockt von den Geschrei, sein Zauberstab war gezückt. ,,Guten Tag, junger Mann", sagte Scrimgeour neugierig zu Harry. Niemand kaufte es ihm ab, dass er angeblich nicht wusste, wie der ,,junge Mann" hieß. ,,Wie heißt du denn?" ,,Harry", sagte Harry steif und sah aus, als wollte er lieber wieder zurück, Rosenkohl putzen. ,,Harry? Wie noch?" Scrimgeour lächelte und Ginny hörte es in seinem Gesicht knacken. ,,Ich will nicht mit Ihnen sprechen, Minister", sagte Harry und machte Anstalten, sich umzudrehen. ,,Warten Sie, Potter!", rief Scrimgeour und das Lächeln verschwand. ,,Sie kennen meinen Namen also doch?", sagte Harry. ,,Gehen Sie, ich will mich nicht von Ihnen auf die Seite des Ministeriums ziehen lassen." Damit drehte er sich um und ging wieder in die Küche.
Ginny und Dean standen an einem Plakat. Es war am schwarzen Brett Hogwarts' aufgehängt. Und glitzernden und umherspringenden Buchstaben stand da:
APPARIERKURS
Wenn Sie siebzehn Jahre alt sind oder bis 31.August werden, können Sie sich bei einem zwölfwöchigen Kurs anmelden, der vom Apparierlehrer des Zaubereiministeriums angeboten wird.
Bitte tragen Sie unten Ihren Namen ein, falls Sie teilnehmen möchten.
Kursgebühr: 12 Galleonen
,,Wow", sagte Dean. ,,Es wäre doch cool, wenn man einfach so -puff- und weg…" ,,Puff und weg", wiederholte Ginny gelangweilt. Hinter ihnen stand Hermine, die stumm ihre schöne Adlerfeder herausholte und ihren Namen unter das Pergament setzte. ,,Hi, Ginny", sagte sie. ,,Tag, Dean." Aha. Sie sprach also wieder mit ihr. ,,Hi, Hermine. Du wirst nicht glauben, was Ron-" ,,Es ist mir egal, was Won-Won gemacht hat", zischte Hermine. ,,Won-Won?", lachte Ginny. ,,Wer nennt ihn denn- oh…" Ron und Lavender kamen zu dem Pergament und kritzelten ihre Namen darunter. Lavender schrieb Rons Namen und Ron Lavenders. ,,Süß", sagte Ginny finster. Hermine hatte sich schon umgedreht und war davonstolziert. ,,Harry!", rief sie und lächelte, scheinbar das erste Mal seit der Party. ,,Ich soll dir das geben." Sie reichte ihm eine Pergamentrolle. ,,Eine Einladung für Dumbledores Unterricht", murmelte der und rollte das Blatt auf.
Es waren heute Abend nur Hermine und Ginny, die auf Harry warteten. ,,Wo bleibt er denn?", sagte Ginny und lief los, um sich ein drittes Glas Kürbissaft von ihrem Zimmer zu holen. ,,Hermine?", schrie sie hinunter. ,,Wir haben leider keinen Kürbissaft mehr, aber ich hab was anderes entdeckt, das sieht auch ganz lecker aus!" ,,Bring mal runter!", schrie Hermine, und als Ginny, die Flasche in der Hand, herunterkam, fiel sie über die vierte Stufe. ,,Aua", sagte Ginny. ,,Ist dir was passiert?", fragte Hermine erschrocken und half Ginny auf. ,,Was ist das?", fragte sie, und deutete auf die Flasche. ,,Keine Ahnung, die war in meiner Tasche", sagte Ginny und schüttelte das Glasgefäß. ,,Mum hat sie mir jedenfalls nicht reingetan." ,,Schau mal, da steht was drauf!", sagte Hermine. ,,An Professor Dumbledore." ,,Den haben wir gerade verpasst", bemerkte Ginny. ,,Ich bring die Flasche morgen zu Slughorn, den habe ich in der ersten Stunde", sagte Hermine und versenkte die Flasche in ihrer Tasche. ,,Der kann sie ja dann Dumbledore bringen." ,,TAG!", rief jemand. ,,Wuah!", schrien Hermine und Ginny und wären beinahe wieder über die vierte Stufe geflogen. ,,Ich bin's doch bloß", sagte Harry und fläzte sich auf den Sessel. ,,Wollt ihr wissen, was ich erfahren habe?" ,,Na klar", sagte Hermine. ,,Immer raus mit der Sprache", sagte Ginny. ,,Okay, englisch, tunesisch, spanisch…", fing Harry an, doch Ginny unterbrach ihn. ,,Ha Ha, Harry, ich habe bessere Scherze gehört. Jetzt sag schon." ,,Aaaalso, ich bin in eine Erinnerung von Slughorn eingedrungen. Voldemort hat ihn was über Horkruxe gefragt- Hermine, was sind Horkruxe?", fragte Harry. ,,Woher soll ich das wissen?", fragte Hermine und zuckte mit den Schultern, und Ginny und Harry sahen sie streng an. ,,Beispielsweise aus deinen zehn Milliarden Büchern, die du am Tag durchkaust", schlug Ginny vor. ,,Ich weiß wirklich nichts über Horkruxe!", sagte Hermine. ,,Ich hab noch nie davon gehört!" ,,Schade", sagte Harry, Ginny wurde klar, dass er darauf gebaut hatte, dass Hermine alles wusste. ,,Harry!", schrie Hermine. ,,Jetzt schau nicht so- Ich kann doch nicht über jeden Furz Bescheid wissen!" ,,Schon gut", sagte Harry. ,,Jedenfalls muss ich eine Erinnerung holen, okay?" ,,Eine Erinnerung", seufzte Hermine ,,Um Himmels Willen, warum musst du das immer machen?" ,,Weil Dumbledore es nicht geschafft hat", sagte Harry, und Ginny schnaubte. ,,Dann wirst es du sowieso schaffen, stimmt's, Harry?" Harry sah ein wenig drein, als würde er das auch denken. ,,Ich geh schlafen", sagte Hermine und schnappte sich ihren Aufsatz über Gegengifte.


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
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