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Fanfiction

Hermine und Ginny - Von Zaubertrankbüchern und Quidditch

von Hermine G

Zaubertrankunterricht
Hermine machte die Augen auf und gähnte. Grelles Sonnenlicht strahlte durch ihr Fenster herein. Sie schlüpfte in ihren Umhang, ein Paar rote Pantoffeln und schnappte sich ein Buch, das sie für den Zaubertrankunterricht ausgeliehen hatte.
,,Morgen", grüßte sie Harry und Ron, die schon unten am Frühstückstisch saßen und sich Cornflakes in den Mund schaufelten. ,,Wo ist Ginny?" ,,Knutscht da hinten mit Dean rum", sagte Ron und spuckte eine beträchtliche Portion seines Frühstücks in die Schüssel zurück, weil er sich verschluckt hatte. Hermine schaute an das Ende des Tisches, wo Ginny und Dean sich gerade küssten. ,,Schön", sagte sie und schlug ihr Buch auf, riss sich eine Schüssel her und begann, Müsli hinein zu kippen. Lavender ging vorbei und klimperte mit ihren falschen Wimpern, die rosa eingefärbt waren. Ron schaute ihr hinterher. ,,Ron", sagte Hermine. ,,Wo schaust du hin? Deine Cornflakes werden ganz weich!" Ron riss seinen Blick weg von Lavender und wandte sich seinen Cornflakes zu, die teilweise aufgelöst in der trüben Milch schwammen. ,,Was haben wir als erstes?", fragte er. ,,Snape, was für eine Überraschung", sagte Harry und reichte Hermine und Ron die neuen Stundenpläne. Plötzlich hüpfte etwas flaumiges auf Hermines Schoß. Hermine wollte schreien, merkte dann aber, dass es nur Arnold war, der Schutz vor Krummbein gesucht hatte. ,,Krummbein, lass Arnold in Frieden", sagte sie, nahm den Kater hoch und ließ Arnold weghüpfen. ,,Wie spät ist es eigentlich?", fragte Hermine und schaute auf ihre imaginäre Uhr. ,,Wir haben bald Verteidigung gegen die dunklen Künste", sagte Ron und schlang den Rest des Milch-Gesöffs hinunter. Hermine schlug ihr Buch so kraftvoll zu, dass einige der Hufflepuffs hinter ihnen zusammenschraken.
Snape stand vor ihnen. ,,Ich will Ihnen etwas sagen und verlange Ihre volle Aufmerksamkeit", sagte er. ,,Diese Bilder vermitteln Ihnen einen guten Eindruck davon, wie es jenem ergeht, der beispielsweise einem Cruciatus-Fluch unterliegt." Er tippte mit dem Zauberstab gegen die Tafel, auf der ein Bild erschien, das eine unter Todesqual schreiende Hexe zeigte. ,,Oder den Kuss des Dementors erleiden." Er knallte erneut mit dem Zauberstab und das Bild wurde durch ein anderes ersetzt, worauf ein Zauberer mit weißen Augen lag. Sie waren anders als Hermines, Ginnys, Harrys, Rons und Sirius' Augen, als sie am See gegen die Dementoren gekämpft hatten. ,,Oder so unvorsichtig ist und einen Inferius herausfordert." Das Bild des Zauberers wurde gegen ein Bild getauscht, auf dem lebendige Leichen zu sehen waren, die sich dicht um einen Zauberer drangen, der schon voller Blut war. ,,Wir üben nun ungesagte Zauber."
Nach einer halben Stunde gingen die Schüler aus dem Klassenzimmer. Niemand außer Hermine hatte einen ungesagten Entwaffnungszauber hinbekommen und sie hatte noch nicht einmal Hauspunkte dafür bekommen. ,,Beim vierundzwanzigsten Mal hat dein Zauberstab aber gewackelt, Harry", sagte Ron auf dem Weg zum Zaubertränke-Klassenzimmer. ,,Aber beim siebenunddreißigsten Versuch hast du das Tintenfass von Professor Snape gesprengt", erinnerte ihn Hermine. ,,Ich krieg das einfach nicht hin", sagte Harry. ,,Aber das ist doch ganz einfach", sagte Hermine, schwang den Stab, den sie eben noch in der Tasche stecken hatte, und Harrys Zauberstab flog ihr in hohem Bogen entgegen. ,,Du bist ja auch nicht normal", sagte Ron. Plötzlich lief Lavender neben ihnen her. ,,Hallo, Harry, Hallo, Ron", sagte sie und ignorierte Hermine. ,,Ron, dass du es einmal geschafft hättest, hab ich gesehen. Wie machst du das?" Ron zog seinen Zauberstab hervor und schwang ihn, Hermines Haar wurde nach hinten geweht. ,,Aber fast", quietschte Lavender. ,,Nochmal!" Ron schwang den Stab erneut und der Sturm, der auf Hermine losbrach, hätte sie von den Füßen gerissen, wäre sie nicht schon vorausgeeilt. ,,ich hab gesehen, dass du es jetzt geschafft hättest! Machst du das bitte nochmal?", hörte sie Lavender rufen.
Hermine stellte sich neben der Reihe Fünftklässler an, die Verwandlung im Nebenzimmer hatten. Dabei traf sie Ginny. ,,Hi", sagte Ginny. An ihren Augen konnte man erkennen, dass irgendwas gewesen sein musste. Sie blickten sie traurig an, obwohl Ginny lächelte. ,,Ist was?", fragte Hermine sanft. Ginny schüttelte den Kopf. ,,Ihr habt jetzt Zaubertränke, oder?", sagte sie. ,,Ginny, es ist was", sagte Hermine. ,,Deine Augen sprechen eine ganz eigene Sprache- Jetzt sag schon!" ,,Na gut", murmelte Ginny leise. ,,Dean und ich hatten einen kleinen Streit- eher eine Zankerei- eine Diskussion." ,,Oh, um was ging es?", fragte Hermine mitleidig. ,,Darum, dass er mich ständig schubst, wenn ich durchs Porträtloch ging", sagte Ginny. ,,Ich hab ihm gesagt, dass mir das nicht passt, dann hat… hat er gesagt, wenn es mir nicht passt, dass ich ihn berühre, dann… dann… können wir ja Schluss machen", sagte sie. ,,Oh, du Ärmste", sagte Hermine. ,,Hat er Schluss gemacht?" ,,Nein, er hat gesagt, wenn ich Harry noch mal mit diesen Augen angucke, dann passiert es. Er ist neidisch, oder?" Hermine nickte. Ginnys Blumenduft umgab sie. ,,Aber ich bin sicher, dazu gibt es keinen Grund", sagte sie. Bemerkte Ginny etwa nicht, dass Harry immer ganz fahrig wurde, wenn er sie anschaute, so wie sie früher selbst gewesen war, wenn er in ihr Blickfeld kam? Im nächsten Moment kam ein leichter Apfelshampoo-Geruch auf sie zu. ,,Ron, hi", murmelte sie. Hinter Ron stand Lavender und quietschte, während Ron rosa Funken aus seinem Zauberstab stoßen ließ. Im nächsten Moment wurde die Tür aufgestoßen, und die Sechstklässler wurden in das Klassenzimmer eingelassen. Slughorn stand vor ihnen. Im Raum roch es gewaltig nach Apfelshampoo, und sie fragte sich, ob Ron eine Überdosis genommen hatte. Zugleich roch es nach frischem Gras und Pergament, dem leicht muffligen Geruch einer Bibliothek und einem Haselnusszweig, ein Pfefferminzgeruch mittendrin. ,,Es riecht hier verdammt nach Rosen und Orangen", sagte Ron. ,,Rosen? Orangen? Es riecht nach Apfel", sagte Hermine, und Harry schnupperte. ,,Eher so ein blumiger Duft. Und das Holz eines Besenstiels, und Siruptorte." ,,Nach Apfel", sagte Lavender Brown und achtete nicht auf Hermine. ,,Und nach Muffins und Cupcakes." Hermine roch plötzlich sich selbst. Sie duftete nach Orange. Hatte sie etwa auch zu viel Shampoo genommen?
,,So, meine Lieben, zu Anfang möchte ich Sie eines fragen", sagte Slughorn und stellte sich zum Pult, wo vier Kessel mit Zaubertrank darin brodelten. ,,Wer weiß, was dieser Trank (er wies auf den rechten Kessel) bewirkt und wie er heißt?" Hermines Arm schoss nach oben. ,,Miss Granger?" ,,Veritaserum, ein farbloser und geruchloser Zaubertrank", sprudelte es aus ihr hervor. ,,Er zwingt den, der diesen Trank eingenommen hat, die Wahrheit zu sagen, über all die Fragen, die ihm gestellt werden." ,,Brillant!", lobte Slughorn. ,,Nun dieser hier." Er schob einen schlammigen Trank vor, der blubberte wie furzender Matsch. ,,Der Vielsaft-Trank", sagte Hermine. Sie hatte ihn ja schließlich selbst gebraut, da musste sie doch wissen, was für ein Trank das war. ,,Er bewirkt, dass der Einnehmende seine Gestalt in die Person umwandelt, von der er ein Stück in den Trank gefügt hat." ,,Grandios!", rief Slughorn. ,,Und dieser?" ,,Amortentia!", rief Hermine. ,,Der mächtigste Liebestrank der Welt, er duftet nach dem, was wir anziehend finden-" Hermine stockte. Sie hatte das Apfelshampoo gerochen. Für Ron hatte es nach Rosen geduftet. Sie trat einige Schritte zurück, und roch an Lavender. Rosen. Rosen. ,,Und dieser hier?", riss Slughorn Hermine aus ihren Gedanken. ,,Felix Felicis!", rief Hermine und riss die Hand so hoch, dass sie Ron eine Ohrfeige gab. ,,Es bewirkt, dass man Glück hat!" ,,Kannst du nicht aufpassen?", fauchte Ron und sah zu Harry, der näher an das Pult heran ging. ,,Nun!", rief Slughorn und sein Walrossbart wackelte fröhlich über seinem Mund. ,,Wem es gelingt, einen Sud des lebenden Todes zu brauen, der gewinnt eine Phiole dieses Trankes!" ,,Professor!", rief Harry dazwischen. ,,Ich wollte Zaubertränke ursprünglich abwählen, deswegen habe ich kein Schulbuch!" ,,Mr. Potter, nehmen Sie sich bitte eines aus diesem Schrank", sagte Slughorn und wies auf einen alten Holzschrank. ,,Dankeschön!", sagte Harry und ging zu dem Schrank, riss die Türen auf und holte ein kleines Buch heraus.
Zehn Minuten später hockten alle bei ihren Tränken; Hermines Trank, der einen leichten rosa Stich hätte haben sollte, behielt immer noch den schwarzen Ton. ,,Was mache ich bloß falsch?", fragte sie Harry, dessen Trank nun mittlerweile die bei Station acht erwünschte lila Farbe hatte. ,,Schlafbohne quetschen, nicht schneiden", sagte er. ,,Aber im Buch steht schneiden", zischte sie ihm leise zu. Sein Buch war mit einer gedrungenen Handschrift vollgekritzelt, die ihm vorschrieben, was er am ursprünglichen Trank ändern sollte. ,,Du befolgst das doch nicht, oder?", fragte sie ihn. ,,Das könnte alles Mögliche sein- erinnerst du dich an Ginny? Sie war komplett besessen von diesem Buch von Tom Riddle, was ist, wenn du das auch-" ,,Hermine, lass mich in Ruhe", sagte Harry und rührte zweimal in die falsche Richtung. ,,Falsch, du machst das falsch!", flüsterte Hermine ihm böse zu. ,,Zweimal gegen den Uhrzeigersinn-" ,,Im Uhrzeigersinn", sagte Harry mischte Baldrian bei. Slughorn sagte: ,,Die Zeit ist … um!" Neugierig schaute er in das Gebräu der Schüler (Ron versuchte, seine grüngelbe Lösung etwas umzurühren, worauf sie zu einem dicken Klumpen wurde) und bei Hermines blieb er stehen. ,,Perfekt!", rief er. ,,Ich gebe Ihnen das Fläschchen Felix Felicis, da muss ich mich wohl nicht weiter umschauen!" Dann fiel sein Blick auf Harrys Trank, und er starrte ihn ganze zwei Minuten an und entriss Hermine das Fläschchen, das er ihr erst gegeben hatte. ,,Mr. Potter!" Er wirkte hellauf begeistert. ,,Hier haben Sie den Gewinn! So einen guten Trank habe ich seit Jahren nicht gesehen!" ,,Und du hast das auch ganz allein gemacht?", fragte Hermine mit böse funkelnden Augen. Harry hielt grinsend die Phiole hoch. ,,So, jetzt haben Sie erstmal Feierabend für heute!", sagte Slughorn und stieß die Tür auf. ,,Auf Wiedersehen!"
,,Und du hast dich an die Anweisungen gehalten???", fragte Ginny irritiert. ,,Du weißt doch, was mit mir passiert ist, als ich… Riddle… das Notizbuch… du darfst dich nicht auf sowas einlassen!" Harry saß auf dem Bett. ,,Es ist nicht so wie das Buch von Riddle", wehrte er sie ab. ,,Es ist nur ein altes Schulbuch, das jemand vollgekritzelt hat!" Ginny entgegnete: ,,Aber du tust, was er sagt!" ,,Das ist aber auch nicht gefährlich", winkte Harry ab. Ginny riss ihm das Buch aus der Hand. ,,Du darfst das nicht tun, Harry!", sagte sie, und Hermine und Ron tauchten hinter ihr auf. ,,Ginny hat recht!", sagte Hermine. Harry wollte Ginny das Buch entreißen, und es fiel zu Boden, der Deckel klappte auf und dort stand:
Dieses Buch ist Eigentum des Halbblutprinzen.








Harrys Unterricht
In der nächsten Woche bekam Harry einen Brief. ,,Mach ihn auf!", drängte Ron und wollte Harry den Brief fast entreißen. ,,Ron, es ist Harrys Brief, und er allein macht ihn auf", sagte Hermine. ,,Ist schon gut", murmelte Harry und riss den Brief auf.
Lieber Harry,
ich würde dich gerne heute um acht Uhr in meinem Büro empfangen, um dort einen speziellen Unterricht zu beginnen.
Mit herzlichen Grüßen
Albus Dumbledore
PS: Ich mag Säuredrops.

,,Er mag Säuredrops?", fragte Ron verwirrt. ,,Das ist das Passwort, Ron", sagten Hermine und Ginny gleichzeitig. ,,Oh, du erzählst uns auch alles, oder?" ,,Klar, wenn ich das darf", sagte Harry und steckte den Brief in die Hosentasche. ,,Was meinst du, was er dir für Unterricht gibt?", fragte Hermine interessiert. ,,Garantiert üben sie Zauber, mit denen sich die Todesser nicht auskennen!", sagte Ron. Hermine machte ein Gesicht, das nicht zu deuten war, und sagte: ,,Ron, das ist bestimmt illegal. Er wird dich in fortgeschrittener defensiver Magie unterrichten, jedenfalls etwas, was dir gegen Volde - Ron, Ginny, hört auf zu wimmern - Voldemort helfen wir, Harry!"
Harry ging um kurz vor acht los und kam zwei Stunden später zurück. Ron war schon im Bett, aber Hermine und Ginny hatten sich gegenseitig wachgehalten. ,,Und, was habt ihr gemacht, Harry?", fragte Ginny, während Hermine fast einschlief. ,,Ich durfte mit Erlaubnis ins Denkarium", berichtete er aufgeregt. ,,Was?" Ginny war enttäuscht. ,,Und was soll dir da helfen?" ,,Dumbledore hat gesagt, es wäre wichtig", sagte Harry achselzuckend. ,,Und? Welche Erinnerung hat er dir gezeigt?", fragte Hermine, nachdem Ginny ihr einen Stoß in die Rippen verpasst hatte. ,,Also", begann Harry. ,,Wir sind in die Erinnerung eines muggelstämmigen Ministeriumsarbeiters eingedrungen. Er wollte einen gewissen Morfin Gaunt zu einer Verhandlung vorladen, weil er das Zaubereigesetz gebrochen hat, und sein Dad hat in dauernd als Schlammblüter beschimpft, also, diesen Muggelstämmigen, und dann… hat er ein Medaillon vorgezeigt, das Salazar Slytherin gehört hat. Und er hatte eine Tochter, eine Sqib. Sie hieß Merope Gaunt, und es ist die Mutter von Voldemort gewesen." Ginny nickte. ,,Super. Und was hat das mit der Prophezeiung zu tun?" Harry zuckte wieder mit den Schultern. ,,Also dann. Gute Nacht."
Am nächsten Morgen faltete Hermine den Tagespropheten auf. ,,Jemand gestorben, den wir kennen?", fragte Ron und Hermine überflog die Schlagzeilen. ,,Nein", sagte sie. ,,Aber fünf Dementorenangriffe und eine Festnahme- oh nein!" ,,Was denn?", fragte Ginny. ,,Doch jemand tot?" ,,Nein, aber sie haben doch echt Stan Shunpike verhaftet!" ,,WAS?", kamen Hermine drei verschiedene Stimmen entgegen. ,,Die glauben, dass Stan ein Todesser ist", sagte Hermine. ,,Stan? Stan Shunpike? Stan und ein Todesser?", pustete Ron. Hermine nickte traurig. ,,Das Ministerium hat scheinbar nichts mehr im Griff." ,,Hannah Abbott ist aus Kräuterkunde geholt worden", sagte Harry. ,,Man hat ihr gesagt, dass ihre Mutter tot ist." ,,Das ist schrecklich", sagte Hermine und Ginny sagte: ,,Das ist ja grauenhaft!" Harry nahm Hermine die Zeitung aus den Händen und durchkämmte sie nach Informationen. ,,Sonst noch was?", fragte Ron. ,,Nein", antwortete Harry. ,,Nichts." ,,Ach ja, Harry?", fragte Ginny, und Harry verschüttete bei seinem Namen einen Schluck Kürbissaft. ,,Was ist denn?", fragte er. ,,Du bist doch der neue Mannschaftskapitän. Wann machst du die Auswahlspiele? Ich würde gern als Jägerin antreten!" Ginny in der Mannschaft: dieser Gedanke schien Harry zu begeistern. ,,Natürlich darfst du- ich meine- heute wähle ich die Spieler!" Ginny stand auf. ,,In Ordnung!", rief sie. ,,Ich hole schnell meinen Komet Zwei-Sechzig!"
Auf dem Weg zum Stadion war Ron merkwürdig leise. ,,Ron, du bist total gut in Quidditch", versuchte Harry seinen besten Freund zu ermutigen. ,,Ich bin mies in Quidditch", setzte Ron entgegen. Er wollte es als Hüter versuchen. ,,Tag", sagte jemand hinter Hermine. ,,Wuah!", schrie sie erschrocken. Es war Cormac McLaggen. ,,Wer ist denn das da hinten?" Er zeigte auf Ginny, die ihren Besen geschultert hatte und den vieren fröhlich zuwinkte. ,,Doch nicht etwa eine Weasley? Diese Familie ist ziemlich dämlich." Er sah Rons Haare unter der Hüter-Kappe nicht, sonst hätte er diesen Satz schon bereut, bevor sich Ron umgedreht und ihm einen Schlag mit der Faust verpasst hatte. ,,Ah!!!", schrie McLaggen auf. ,,Ihr seid doch nicht mehr ganz dicht!" Mit diesen Worten lief er weiter nach vorne. ,,War das dieser McLaggen?", fragte Ginny, die zu den dreien gelaufen war. ,,Genau der", kicherte Hermine. ,,Und er denkt, er hätte jetzt Bekanntschaft mit meinem ,Freund' geschlossen."
Knapp fünf Minuten war Ginny in der Luft, der Komet zwei-sechzig war viel langsamer als Harrys Feuerblitz, was ihr aber nichts ausmachte: Geschwindigkeit war ihr nicht wichtig, sondern Genauigkeit, Präzision. Außerdem war ihr Besen auch schnell, jedenfalls schneller als Rons Sauberwisch Elf. Ihr pfiff die Luft am Ohr vorbei, und jetzt verstand sie, was Harry an Quidditch liebte: Diese Höhe, der Ausblick, dieses gewaltige Gefühl von Freiheit. Sie ging in einen freihändigen Sturzflug über, bei dem sie ein paar Meter über dem Boden wieder nach oben schnellte und sich drehte wie ein Kreisel. ,,Ginny! Komm runter!", rief jemand, der weit entfernt war. Es war Harry, der am Boden stand, den Besen in der einen Hand, in der anderen eine Pfeife. ,,In Ordnung", stöhnte Ginny leise, sodass es die übrigen Schüler, die auf den Besen übten, nicht hörten, ganz zu schweigen von Harry, der jetzt kräftig in die Pfeife blies. Ginny rauschte nach unten. ,,Was sollen wir jetzt tun?", fragte sie Harry, der bei ihrem Anblick beinahe seine Pfeife verschluckt hätte. ,,Wir machen ein Torschießen", sagte Harry, der hustete wie ein Verrückter. ,,Zuerst- was wollt ihr denn hier???" Er deutete auf eine Gruppe Hufflepuffs, die sich aufs Spielfeld geschlichen hatten. ,,Dieses Auswahlspiel ist für Gryffindors!"
Nachdem Harry einen Wutausbruch über einen Haufen Slytherins, die das Spiel bespitzelt hatten, einen über einige ausgeschlagene Zähne einer Jäger-Kandidatin, über einen demolierten Besen und über einige wütende Erstklässler überstanden hatte, standen die Jäger - Katie Bell, die schon in den letzten Jahren zum Team gehörte, Demelza Robins, die perfekt Klatschern ausweichen konnte, und Ginny, die die gesamte Konkurrenz hatte im Schatten stehen lassen und dazu noch siebzehn Tore geschossen hatte - und die Treiber - ein kleiner, dreizehnjähriger Junge namens Jimmy Peakes, und der Viertklässler Richie Coote, der vielleicht schwach aussah, es aber faustdick hinter den Ohren hatte - fest. ,,Macht jetzt Platz für die Hüter!", rief Harry und Hermine hätte einem hübschen Mädchen, das vor ihr saß, vor Aufregung fast einen Tritt verpasst. Ron war käsebleich und wie gefroren, doch Harry sprach mit ihm, was seine Gliedmaßen scheinbar lockerte. Keiner der ersten fünf Bewerber hielt mehr als zwei Torschüsse. Zu Hermines, Ginnys und bestimmt auch Harrys Verärgerung war Cormac McLaggen richtig gut und hielt glatt vier von fünf Schüssen. Nur beim letzten schien er in die komplett falsche Richtung gerissen worden zu sein Als Ron auf seinen Besen stieg, wollte Hermine etwas rufen, etwas, was ihm Mut zusprach, doch jemand kam ihr zuvor. ,,Viel Glück!", kreischte Lavender Brown, deren dunkelblondes Haar wie immer mit einem rosafarbenem Haarreif geziert war. Ron raste auf den Torreifen zu, Schuss-
ER HIELT!
Der nächste Quaffel kam mit Kawumm, Hermine biss in ihre Finger, Ron hechtete vor den unteren Torring-
ER HIELT!
Jetzt schoss Ginny. Sie schleuderte den Quaffel mit aller Kraft von sich, versuchte sich etwas darauf vorzustellen, was sie hasste, Ron raste nach oben, seine Hand Millimeter vom Quaffel entfernt, der seine Fingerkuppen kurz berührte und es kam Hermine vor wie Zeitlupe, sie hörte Rons Atem in sich, sie riss die Augen auf, damit sie nichts verpasste, ihr Finger blutete, weil sie so fest gebissen hatte-
ER HIELT!
Hermine stieß die Hand in die Luft. ,,Jaaa!", schrie sie. ,,Ron!" Ginny lächelte. ,,Musstest du es ihm so schwer machen?", rief sie ihr halb zornig, halb lachend zu. ,,Er ist mein Bruder!", lautete Ginnys Antwort, ehe sie sich wieder Ron zuwandte. Der nächste Quaffel war langsam, aber stark, doch er prallte auf Rons Brust ab-
ER HIELT!
Einmal musste es noch klappen! EINMAL! Hermines blutender Finger färbte ihren Pulli rot. Nun kam der Quaffel, in einer Geschwindigkeit, in der sich nur Düsenjets bewegen konnten. Ron schüttelte den Schweiß aus dem Haar, Hermine kreischte stumm, und der Quaffel kam, und kam, und-
ER HIELT!
,,JAAA! RON! DU HAST ES GESCHAFFT!", schrie Hermine, raste auf das Spielfeld zu und schlang sich um ihn. ,,Hermine", sagte er leise. ,,Hermine, lass mich bitte los, du blutest da-" ,,Oh, Entschuldigung", sagte sie und starrte Ron an. ,,Du warst super!" ,,Danke", sagte Ron und er wurde rot, was ziemlich seltsam zu seinen Haaren aussah. ,,Hi", sagte Ginny, die mit nassgeschwitztem Haar hinter ihnen stand. ,,Es fängt an zu regnen." Hermine starrte hoch zum Himmel; ihr flogen dicke Tropfen entgegen. ,,Stimmt", sagte sie tonlos. Jemand klopfte Ron von hinten gegen die Schulterblätter. Es war Harry. ,,Ziemlich gut", sagte er. ,,Hast du McLaggens fünften Versuch gesehen? Sah aus, als hätte er einen Verwechslungszauber aufgehalst gekriegt…" Jetzt wurde Hermine total rot. ,,Du hast doch nicht-?", fing Harry an, und Hermine senkte den Kopf, grinste aber schüchtern. ,,Ja, kommt jetzt lieber rein", sagte Ginny und sie gingen in das Schulgebäude.


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