von Minerva McG.
Die größte Hürde war für uns beide nun also überwunden, denn wir waren uns unserer Emotionen bewusst und wir hatten vereinbart, wie wir uns Kollegen und Schülern gegenüber verhalten sollten. Wie aber würden meine Eltern reagieren? Bisher hatte ich ja geschwiegen, aber irgendwann musste ich ihnen die Wahrheit sagen.
Bei nächster Gelegenheit (Wenn ich mich recht erinnere, war es zwei Tage nach Albus´ Geständnis.) nahm ich schon während des Frühstücks all meinen Mut zusammen, obwohl mir das Herz bis zum Hals schlug. Ich setze mich so an den Tisch, dass ich meine Familie im Blickfeld hatte, signalisierte allen, dass sie kurz schweigen sollten und bat sie: "Hört mir bitte kurz zu, ich muss euch etwas sagen! Vor zwei Tagen ist mir etwas passiert, über das es mir bisher sehr schwer fiel, mit euch zu sprechen, weil ich große Angst vor eurer Reaktion hatte." Jetzt sahen mich meine Eltern (insbesondere meine Mutter) äußerst entsetzt an. Malcom und Robert wiederum grinsten schelmisch und fragten voller Neugierde: "Was ´n los, Schwesterchen? Was bei Merlins Bart hast du angestellt?!" Meine Antwort darauf: "Ich habe gar nichts angestellt. Vielmehr hat mir mein Kollege und jetziger Schulleiter Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore erst das Du angeboten und dann völlig überraschend seine Liebe gestanden! Die Reaktion meiner Familie war exakt so, wie ich sie mir ausgemalt, sie befürchtet hatte. Vater schrie: "Wie bitte? Hab ich recht gehört? Was hast du danach getan? Glaubst du naives Mädchen wirklich, dieser Mann, dein ehemaliger Lehrer, den du erst etwas länger als ein Jahr näher kennst, ist ehrlich zu dir?" Darauf ich: "Seit ich es weiß, habe ich nicht mehr richtig geschlafen, weil ich intensiv darüber nachdenken musste, wie ich mich verhalten soll und weil ich große Angst vor deiner Reaktion hatte. Zudem: Ja, ich weiß sogar, dass Albus ehrlich zu mir ist!" Die nächste, die sich zu Wort meldete, war Mutter: "Minerva, nun sag uns doch endlich, wie du dich entschieden hast!" (Sie weinte beinahe, als sie mich darum bat.) "Willst du dich wirklich auf einen älteren Mann einlassen? Was sagen eure Kollegen und die Schüler dazu?" Ich, immer mehr in Rage geratend, rief nun: "Ihr wollt also die Wahrheit wissen?! Gerne! Ich habe mich für ihn entschieden, unsere Kollegen sind längst eingeweiht und was die Schüler betrifft: Sie wissen noch von nichts, werden es aber früh genug bemerken. Nun zu deiner Frage, Mutter: Ja, ich will mich auf einen älteren Mann einlassen! Zwischen uns liegen doch nur neun Jahre! Habt ihr alle derart große Probleme damit? Die Altersdifferenzen zwischen manchen Paaren sind viel
größer." Malcom und Robert standen komplett (positiv) überrascht und quasi sprachlos in einer Ecke unserer Küche. Sie sagten nicht mehr als: "Wow...! Minny, denen hast du´s aber gegeben..."
Tags darauf berichtete ich Albus erleichtert und vor Freude strahlend: "Liebster, ich habe es geschafft! Meine Familie ist nun eingeweiht. Es war sehr schwer für mich, weil mir sehr belastende Fragen gestellt wuden, man fast an meinem Verstand zweifelte." Albus antwortete lächelnd: "Ich zweifle nicht an deinem Verstand, Minerva. Ich bin stolz auf dich!" Nicht ohne noch einmal die Zärtlichkeiten miteinander auszutauschen, nach denen wir uns sehnten, ging letzten Endes jeder an seinen Arbeitsplatz...
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