von Hailie-Potter
Als der Zug am Bahnhof von Hogsmead ankam trat Hailie unsicher heraus.
Harry merkte, dass Hailie sich nicht ganz wohl in ihrer Haut fühlte. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und sagte: ”Keine Angst. Es ist einfach toll hier, glaub mir. Du wirst hier auf jeden Fall neue Freunde finden. Und wenn etwas ist, bin ich ja jetzt immer für dich da. Meine “Kleine“.”, nach dem letzten Wort stieß Hailie ihm ihren Ellenbogen in die Rippen. Die vier stiegen zusammen in eine Kutsche. Hailie sah sich um, in der Hoffnung ob sie vielleicht Diane sehen würde. Jedoch erblickte sie das blonde Mädchen nirgends.
Hailie hatte vor ihrem Umzug nach London noch einen Brief von ihrer Freundin erhalten. In diesem stand, dass Diane ab diesem Schuljahr die Schule wechseln müsse und sie nun in Hogwarts die Lehre der Zauberei vollenden würde. Hailie hatte ihr zurückgeschrieben und ihr versichert, dass sie sich trotzdem dieses Jahr wiedersehen würden. Dennoch bekam sie keine Rückmeldung von ihrer besten Freundin.
Hailie war zwar erleichtert, dass sie sich nun wenigstens auf ein bekanntes Gesicht in dieser Schule freuen konnte, aber bis jetzt hatte sie Diane noch nirgends gefunden.
Plötzlich hielt die merkwürdige Kutsche vor einem riesigen Eisentor an. Hailie wurde immer nervöser. Sie betraten das Schulgelände und die junge Hexe sah sich neugierig um. Ihr Blick blieb bei einem blonden Kerl hängen der direkt auf sie zukam. Er erinnerte sie an irgendjemanden, aber ihr fiel nicht ein an wen. Im Schlepptau hatte er zwei sehr füllige Jungs und ein Mädchen das etwas eingefallene Wangen hatte. Hailie zog Harry am Ärmel seines Umhangs und fragte: ”Harry wer ist das?”.
Er drehte sich um und seufzte schwer: ”Oh nein nicht der!”. Hailie bemerkte das Ron und Hermine auch nicht gerade begeistert waren den Jungen zu sehen.
“Na Narbengesicht? Mach dich auf ein schönes Jahr gefasst.”
Der Junge stieß Hailie beiseite und stellte sich Harry in den Weg. Sein Gesicht war voll Häme und seine blassen Augen glitzerten tückisch.
“Hau ab Malfoy.”, sagte Ron mit zusammengebissenen Zähnen.
“Oh dich hat man auch zum Vertrauensschüler gemacht, was für eine Schande!”, sagte Malfoy laut. Jetzt mischte sich Hailie ein: ”Was glaubst du eigentlich wer du bist! Was fällt dir ein Harry und Ron blöd anzumachen!”
Hailie kochte vor Wut.
Was fiel diesem eingebildeten Schnösel ein, ihre Freunde zu beschimpfen.
“Ach und wer bist du? Und was fällt dir ein so mit mir zu reden!”, sagte Malfoy und musterte sie, das Mädchen welches etwas abseits gestanden war trat nun vor und harkte sich bei ihm ein und funkelte Hailie zornig an.
“Ich bin Hailie Potter, Harrys Schwester. Und wenn du noch mal irgendwas schlechtes über meinen Bruder sagst dann…”
“Was dann, denkst du ich hab Angst vor so ein kleines Kind wie dir?”, sagte
er und sah sie verachtend an.
Hailie wollte gerade ihren Zauberstab nehmen, als eine kalte Stimme sagte: ”Gibt es hier ein Problem?”
Professor Snape war gerade aus der Großen Halle getreten.
Malfoy warf Professor Snape einen ehrvollen Blick zu und ließ die Augen über die unheimlich aussehende Gestalt des Professors wandern. Mit leisen fast anhimmelnden Ton in der Stimme sagte er: ”Oh nein - ähm - Professor.”, dann grinste er Crabbe und Goyle zu und stolzierte den beiden voran an ihnen vorbei.
Hailie dachte nach und fragte dann: “Harry wie hieß noch mal dieser Kerl?”
Harry sah sie erstaunt an und sagte: “Draco Malfoy. Wieso?”
“Ach nur so…”, sagte sie nebenbei.
“Das soll Dianes Bruder sein, kein Wunder dass sie mir nie etwas von diesem Idioten erzählt hat.”, dachte sich das Mädchen und sah diesen verächtlichen Zauberer hinterher.
“Hermine wo soll ich mich hinsetzten?”, fragte Hailie als sie die Halle betreten hatten.
“Professor Dumbledore wird dich wahrscheinlich gleich einteilen, noch bevor er
die Erstklässler einteilt. Oh, da kommt Professor McGonagall schon.”
“Potter! Ich will Sie beide sprechen.”
Hailie musterte Professor McGonagall die nicht nur die Lehrerin für Verwandlung
sondern auch Leiterin des Hauses Gryffindor ist.
(Es gibt vier Häuser: Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin)
Sie war eine Hexe mit strenger Miene; das Haar hatte sie zu einem festen Knoten gebunden und ihre scharfen Augen wurden von quadratischen Brillengläsern umrahmt.
Harry kämpfte sich mit unguter Vorahnung durch die Menge zu ihr durch, während er Hailie am Handgelenk festhielt; Professor McGonagall hatte ihre eigene Art, ihm das Gefühl zu geben, irgendetwas falsch gemacht zu haben.
“Kein Grund, so besorgt auszusehen. Ich will nur, dass ihr auf ein Wort in
mein Büro kommt. Und ihre Schwester muss ja schließlich noch in ein Haus eingeteilt werden.”, sagte sie. ”Sie gehen weiter, Mr. Weasley und Miss Granger.”
Ron starrte ihnen nach, während Professor McGonagall Harry und Hailie von der schnatternden Menge fortführte, sie die Marmortreppe hoch- und einen Korridor entlang bugsierte.
Vor ihrem Büro stand schon ein Mädchen mit weißblonden Haaren.
“Diane?… Diane!”, stieß Hailie hervor und rannte zu dem Mädchen hin, das sich gerade umdrehte und grinste.
“Harry das ist Diane.”, ratterte sie runter wobei sie Dianes Nachnamen lieber nicht erwähnte.
“Miss Potter für Bekanntmachungen ist auch nachher noch Zeit. Sie beide warten bitte kurz draußen.”, sagte Professor McGonagall streng. Harry drehte sich erschrocken um, da er nicht bemerkte dass noch eine weitere Person im Korridor stand. Sein Blick verfinsterte sich drastisch als Harry in das hämisch grinsende Gesicht von Draco Malfoy blickte.
„Diane die Luft hier wird mir zu wider. Ich warte in der Großen Halle auf dich.“, zischte dieser und zwinkerte ihr zu. Den Potter Geschwistern hingegen würdigte er nicht einmal mehr eines Blickes und stolzierte davon.
Harry wollte Diane schon fragen was sie mit diesen Idioten zu tun hatte, jedoch vermied er lieber ein Gespräch mit dieser vermeintlichen Freundin von Malfoy.
Hailie und Diane unterhielten sich und fanden heraus, dass Diane nicht scharf darauf war wie der Rest ihrer Familie nach Slytherin zugehen und Hailie hatte noch vor ein Hühnchen mit Draco zu rupfen. Sie beschlossen das zu machen was sie schon vor einiger Zeit machen wollten.
Im dritten Schuljahr hatten sie sich eine Flasche Vielsafttrank aus dem Vorratsschrank ihrer alten Schule genommen. Die jungen Hexen wollten sich gerade auf den Weg zu den Mädchentoiletten machen, als Harry sie fragend anblickte.
„Wir gehen uns nur schnell frisch machen.“, stammelte Hailie. Harry blickte seine Schwester nun noch skeptischer an als zuvor. Hailie war wirklich eine schlechte Lügnerin und das wusste Diane deshalb mischte sie sich nun in das „Verhör“ ein.
„Ähm.. Harry mir geht es nicht besonders gut, wahrscheinlich die ganze Aufregung und so.“
„Ja genau und ich wollte sie begleiten, nicht das sie in Ohnmacht fällt oder sonstiges.“, fügte Hailie schnell hinzu.
Harry sah Diane eindringlich an und nickte den beiden dann zu. „Gut, aber bitte beeilt euch.“
Die Mädchen rannten schon fast los als Harry ihnen hinterher rief: „Und Diane falls es nicht besser wird solltest du lieber in den Krankenflügel gehen.“
Dianes Wangen röteten sich leicht und sie rannte weiter. Hailie bemerkte dies und kicherte.
Nachdem Diane und Hailie das Mädchenklo im ersten Stock gefunden hatten blickten sie sich einen Moment unsicher an.
„Sollen wir?“, fragte Diane. Hailie nickte und so geschah es.
Jeder der beiden nahm einen Schluck mit einem Haar des anderen und verwandelte sich innerhalb zwei Sekunden in die andere. Schnell zogen sie sich um, damit die Tarnung nicht auffiel. Die Mädchen beeilten sich um zu dem Büro der Professorin zu gelangen ohne zu viel Zeit zu beanspruchen, von dieser sie eh zu wenig hatten.
Dann wurden sie ins Büro gerufen und taten so als ob nichts gewesen wäre.
Sobald sie in dem Büro waren, einem kleinen Raum mit einem großen behaglichen Feuer, wies Professor McGonagall ihnen an, sich zu setzten. Sie selbst ließ sich hinter ihren Schreibtisch nieder und begann ohne Umschweife:
“Sehr schön. Dann kommen wir zu Miss Potter und Miss Malfoy. Professor Dumbledore hat mir für kurze Zeit den Sprechenden Hut gegeben damit ich Sie beide in ein Haus einteilen kann. Also dann fangen wir jetzt mal an, kommen sie jetzt näher.”, sagte Professor McGonagall. Harry klappte der Mund auf als er Dianes Nachnamen hörte und starrte sie nur an.
Hailie war total aufgeregt, sie zupfte an ihren Rock herum und ging, nachdem Diane ihr einen kleinen Schubs gab, zu Professor McGonagall. Diese setzte den Hut gerade auf “Dianes” also Hailies Kopf der auch sofort das Sprechen anfing: “Warum werde ich denn schon so früh geweckt? Oh, das gibt es doch nicht die Schwester von...“, Hailie betete innerlich, dass dieser Hut nicht ihre wahre Gestalt erkannte und falls doch dies für sich behielt.
Der Hut fuhr fort ohne einen Namen zu nennen. „Na da weiß ich wohin ich dich stecken werde…”, stille trat kurz ein, dann verkündete der Hut: “So mein Mädchen du kommst nach GRYFFINDOR!”, Harry war sehr erstaunt, dass tatsächlich eine Malfoy nach Gryffindor kommt. Gut schließlich war auch sein Patenonkel in Gryffindor gewesen und er war mit dem Malfoys verwandt, dennoch war es sehr merkwürdig.
Dann war Diane an der Reihe, sie sah ja immer noch aus wie Hailie und setzte sich auf den Stuhl.
Nun setzte Professor McGonagall auch ihr den Hut auf.
Seine Stimme klang sehr verwundert.
“Hm… sehr interessant… ich glaube ich weiß wo du am besten hingehörst…. SLYTHERIN!”
Alle sahen “Hailie” geschockt an und aus Harry kam ein leises “Nein”.
Plötzlich merkte Hailie wie der Trank seine Wirkung verlor und gab Diane ein Zeichen, dass es nun an der Zeit war zu verschwinden. Auch Diane hatte es schon bemerkt und sie überlegte sich wie die beiden jungen Hexen schnell aus dem Büro der Professorin heraus kommen konnten. Hailies rote Haarspitzen schimmerten leicht durch das Platinblond ihrer Freundin. Auch bei Diane konnte man langsam erkennen, dass sie nicht Hailie war, da sich langsam das saftige Grün ihrer Augen in ein strahlendes Blau verwandelten.
Professor McGonagall fing ihre Stimme wieder und sagte: “Sehr schön, sehr schön. Warten sie drei dann bitte draußen, während ich kurz noch Vorbereitungen für den morgigen Tag erledige, dann können wir zusammen nach unten gehen.”
Harry, Diane und Hailie gingen hinaus in den Gang.
“Und wie geht’s dir? Wie kann das denn möglich sein?”, fragte Harry seine “Schwester” angespannt. Diane wusste nicht was sie sagen sollte und starrte mit roten Wangen auf den Boden. Doch Hailie sah auf die Uhr packte Diane am Arm und zog sie mit um die nächste Ecke.
“Hey was soll das. Ich wollte mit meiner Schwester reden. Du kannst sie doch…”, fing Harry an zu rufen.
“Keine Sorge ich bring sie dir gleich wieder.”, schrie Hailie und rannte mit Diane weiter.
Die beiden hatten es gerade noch rechtzeitig geschafft sich hinter einer Rüstung zu verstecken, als sie auch schon wieder ihre richtige Gestalt annahmen.
“Hat doch super geklappt. Was meinst du?”, sagte Hailie munter.
“Naja ich weiß nicht so recht. Ich…”, stotterte Diane.
“Ach komm du bist jetzt mit meinem Bruder in einem Haus und ich mit deinem, da kann ich ihm das von vorhin wieder zurückgeben.”, erwiderte Hailie wobei ihre Augen einen seltsamen Glanz annahmen.
Dann zogen sich die beiden Mädchen schnell wieder um.
Diane holte tief Luft, aber war sich trotzdem nicht ganz sicher ob das richtig gewesen war, und folgte Hailie zurück zu Harry.
Dieser sah sie misstrauisch an und blickte dann zu seiner Schwester. Durch diesen Spektakel mit der Häusereinteilung fiel ihm nicht einmal auf, dass die beiden Mädchen die falschen Kleidungsstücke trugen.
“Wie um alles in der Welt kommt der dumme Hut darauf, dass du in Slytherin gehörst und sie nach Gryffindor.”, sagte Harry wütend und deutete auf Diane.
“Man Harry reg dich doch nicht so auf und lerne Diane doch erst mal kennen bevor du sie Verurteilst.”, meinte Hailie und umarmte ihren Bruder. Ihr Bruder schnaubte wütend, beließ es aber auch dabei und wartete nun schweigend auf die Professorin.
Sie mussten nur wenige Minuten warten; als Professor McGonagall aus der Tür trat und die vier stiegen die Marmortreppe hinunter in die Große Halle.
Die Professorin nahm den Sprechenden Hut und ging als erste hinein.
Die Halle war ein Meer aus schwarzen Spitzhüten; die langen Tische der vier Häuser waren voll mit Schülern, deren Gesichter beim Licht Tausender schwebender Kerzen erglühten. Die Auswahl hatte nun begonnen. Harry und Diane gingen so unauffällig wie möglich in die Richtung zum Tisch der Gryffindors und Hailie zum Slytherin Tisch. Ihre Mitschüler wandten sich nach ihnen um, während sie an der rückwärtigen Wand der Halle entlanggingen, und ein paar deuteten auf Harry. Hatte sich die Geschichte von seiner Schwester so rasch herumgesprochen? Die beiden setzten sich neben Ron und Hermine, welche ihnen Plätze freigehalten hatten.
“Wie… wer ist das und warum geht Hailie zu den Slytherins?”, fragte Ron
verwirrt, dann murmelte er Harry zu: ”Und was sollte der ganze Aufstand um euch beide?”
Als Draco sah das Hailie auf seinen Tisch zu kam und sich ihm gegenübersetzte, war er erst geschockt doch dann breitete sich ein belustigtes Grinsen auf seinem Gesicht aus und blickte triumphierend rüber zu den Gryffindors, doch dieses Lächeln hielt nicht lange an als er seine eigene Schwester dort sah.
“Wie kommt das denn zustande, dass ein Potter in Slytherin ist und meine Schwester bei denen.”, fragte er Hailie arrogant.
“Hast du irgendwas gesagt?”, entgegnete sie und Blickte zum Lehrertisch.
Draco wollte gerade irgendetwas Böses erwidern doch irgendetwas hielt ihn davon ab.
Harry begann währenddessen flüsternd zu erklären, doch in diesem Augenblick
erhob sich der Schulleiter und Harry verstummte. Professor Dumbledore, obwohl
sehr alt, erweckte immer den Eindruck von ungeheurer Kraft. Er hatte fast
meterlanges silbernes Haar und einen Bart, halbmondförmige Brillengläser und
eine scharf gekrümmte Nase. Oft hieß es, er sei der größte Zauberer seiner
Zeit, doch das war nicht der Grund, weshalb Harry ihn schätzte.
Er hielt seine übliche Eröffnungsrede bis sein Gesicht ernst wurde und er die
Schüler über die jetzige Lage aufklärte. Er verkündete, dass Professor
Umbridge als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, auf dem Befehl
des Ministeriums unterrichten würde.
“Nun, ich denke, das ist alles was zu erwähnen wäre.”, sagte Dumbledore.
“Beginnen wir mit dem Festmahl!”
Draco fühlte sich die ganze Zeit etwas mulmig zumute, als Pansy ihn fragte was
los sei meinte er, dass es wegen dem Essen sei doch in Wirklichkeit war es wegen
etwas völlig anderem.
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