von Cathrine_
Selbst nachdem Hermine sich Dracos Brief mindestens zweihundert Mal durchgelesen hatte, saß sie in Tränen aufgelöst auf ihrem Bett.
„Ich hätte mir vor den Ferien schon etwas denken müssen.“ Redete sie mit sich selbst? „In Hogwarts hat er sich mehr und mehr zurückgezogen. Er wollte, dass ich es bemerke. Er hätte meine Hilfe gebraucht!" Ein großes Schluchzen machte ihr Selbstgespräch immer unverständlicher. "Aber nein, ich dumme Kuh hab ja wieder mal meine eigenen Probleme lösen wollen. Und er ging dabei vollkommen verloren!“
Wieder überraschte sie ein Schwall an Tränen. Nur noch flüsternd kam aus ihr: „Ich kapiere es einfach nicht. Warum er? In keiner anderen Familie kann man sich vorstellen, dass es einem Jungen einfach so zu viel wird. Aber seinen Vater, wäre er nur ein bisschen menschlich gewesen, hätte es eigentlich merken müssen. Nach dem was er alles in ihm zerstört hat!
Ich weiß noch so gut, als er mir die Situation aus seiner Sicht erzählt hat. Für mich war das das erste Mal, ihn weinen zu sehen. Ich hab ihn nur noch in den Arm genommen und festgehalten, und er hat stundenlang geredet."
Sie drehte sich auf den Rücken und versuchte, sich tapfer die immer neuen Tränen aus dem Gesicht zu wischen. "Vorhin, das mit den Auroren war echt komisch. Er muss noch irgendwem anders davon erzählt haben. Ich meine, sie haben mir Bescheid gesagt… der komischen kleinen Freundin. Als sie da einfach vor meiner Haustür standen, ist in mir erst einmal alles zerbrochen.“
Erschöpft kramte sie nach einem Haargummi für ihre langen braunen Haare und liess sich auf ihr Kissen zurückfallen. Sie blickte sich in ihrem kleinen Zimmer um, die gelben Wände wurden in dem Licht des Mondes schon fast unheimlich bläulich. Langsam schlief sie ein…
Sie träumte.
Sie träumte von besseren Zeiten.
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