von Odo der Held
Hermine fühlte den ganzen Tag, dass sie echte Gesellschaft brauchte. Und sie dachte nicht an Ginny und nicht an Harry und erst recht nicht an Ron, sondern an…. Soll ich wirklich? Nerv ich ihn nicht?
Um 10 trank Hermine einen Schluck Mi Immergo und ging zu Snape. Er saß auf dem Sofa und las eine
Tränkezeitschrift. Diesmal hörte er sie kommen.
„Sie könnten auch einfach vor der Tür stehen bleiben und klopfen“, sagte er zur Begrüßung trocken.
„Nein, Sir. So ist es einfacher.“
„Es ist surreal.“
Sie lächelte. „Das auch.“
„Setzen Sie sich.“ Er klappte die Zeitschrift zu und wandte sich ihrer Stimme zu. „Unterhalten Sie mich!“
„Äh. Was möchten Sie?“
„Unterhalten Sie mich, Miss Granger.“
„Und wie?“
„Erzählen Sie mir was.“
„Nun…“ Hermine überlegte krampfhaft was sie ihm erzählen könnte. „Ich ... habe den Trank nur gebraut um in der Bibliothek ungestört stöbern zu können. Und ich habe einen neuen Fehler im Heiltrank 1-Rezept gefunden. Das ist der dritte Fehler im Tränkebuch. Der Mi Immergo schlägt mir ein wenig auf den Magen, aber wenn ich Chips esse geht’s mir besser. So. Puh…Mehr fällt mir nicht ein.“
„Ich war dabei, als Sie den Fehler im Heiltrank 1-Rezept gefunden haben, Miss Granger. Das mit der Bibliothek habe ich mir gedacht und mir geht es mit dem Magen genauso. Bei mir helfen allerdings keine Chips sondern ein Glas Whiskey.“
„Whiskey ist ekelig.“
„Das sieht jeder anders. Setzen Sie sich.“
„Danke.“ Das Sofakissen links neben Severus drückte sich runter.
„Ist Weasley der erste Kerl mit dem Sie Sex hatten?“
„Nein.“
„Nicht?“, fragte er erstaunt und nochmal fiel ein Häufchen Illusionen in den Mülleimer.
„Nein. Ich habe mein erstes Mal mit Harry verbracht. Und es war wunderbar. Es war für ihn auch das erste Mal und so konnten wir uns beide ran tasten. Wir…“ Entsetzt brach Hermine ab. Sie konnte doch nicht mit Snape über Sex reden!
„Wir…was?“, hakte er nach.
„Wir…äh…ach man, ich kann mich doch nicht mit Ihnen über mein Sexleben unterhalten!“
„Wieso nicht?“, fragte er verdutzt.
„Na, Sie sind…Sie.“
Er schnaubte halb verärgert halb belustigt. „Ich bin ich. Wie wahr!“
„Na, Sir, Sie wissen doch selbst am besten, dass Sie Leute verängstigen können bis sie nicht mehr wissen ob ihr Kopf auf den Schultern sitzt oder nicht.“
„Ihren Kopf kann ich derzeit nicht sehen.“
„Er sitzt auch schon nicht mehr ganz auf meinen Schultern“, frotzelte Hermine brummig.
„Schade. Normalerweise sitzt er doch an der richtige Stelle.“
Hermine starrte Snape an. War das gerade irgendwie ein Kompliment?
Severus wusste sehr wohl was er gerade gesagt hatte. Er sagte nie etwas Unbedachtes.
„Was ist, Miss Granger? Wieso sagen Sie nichts mehr?“
„Ich wundere mich gerade wieder einmal über Sie, Sir.“
„Wieso?“
„Es fühlte sich gerade an, als hätten Sie mir irgendwie ein Kompliment gemacht.“
„Ich mache keine Komplimente, Miss Granger. Das ist nicht meine Art.“
„Tja.“
Das Polster neben Severus hob sich wieder. Nun kam die Stimme von weiter weg. „Gute Nacht, Sir.“
„Gute Nacht, Miss Granger.“
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