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Fanfiction

Lebendig sein - Zeig mir deinen Zauberstab und ich sage dir, wer du bist

von new beginning

So steht Ann vor mir, mit dem Buch vor der Brust, eine 17-Jährige mit grünen Augen und rotem Haar, in einer Ravenclawschuluniform. Ein Teil von mir will sich auf sie stürzen wie ein Panther sich auf seine Beute wirft, doch mein Leben lang predigte ich mir selbst Kontrolle und Disziplin und dass mir nichts geschenkt wird. Es ist schwer bis unmöglich, diese Prinzipien nun zu vergessen.
„Severus? Alles ok?“, sorgt sich Ann, weil ich so abwesend bin und dass sie spricht, erinnert mich daran, wie gut es ist, dass sie lebt. Dass es sie gibt.
„Ich habe nur überlegt, dass du das Buch schlecht mit in den Ravenclawturm nehmen kannst“, improvisiere ich, „wenn dort noch mehr so scharfsinnige Hexen sind wie du, die sofort sehen, dass es sich um dunkle Magie handelt.“
„Oh, ja, das stimmt.“ Etwas sagt mir, sie ist auf gar keinen Fall tatsächlich so naiv, wie sie gerade schaut.
„Nun, du kannst das Buch hier lesen. Du warst schon immer eine sehr schnelle Leserin.“
Sie lächelt, scheint kurz zu überlegen. Ich folge ihren Augen auf das Ziffernblatt der alten Standuhr in meinem Wohnzimmer.
„Wenn du noch bleiben möchtest“, füge ich hinzu. Ihr Anblick und mein eigener Vorschlag treiben meinen linken Mundwinkel in die Höhe.
„Ja, das klingt gut.“ Dicht geht sie an mir vorbei und zurück zur Couch. Ich folge ihr. Es macht mich glücklich, dass sie bei mir ist, auf meinem Sofa sitzt und ich mich zu ihr setzen kann. Sie trinkt vom Wein, sodass weniger als ein Drittel zurückbleibt. Das Glas füllt sich wieder auf. Ann findet, die Elfe sei aber sehr fürsorglich. Bei dem Wort Elfe blicke ich despektierlich und schlage die für mich vorgesehene Lektüre, Kleine Zauberstabkunde, auf.
„Sev“, entschlüpft es Ann und ich fahre herum, „warum holst du dir nicht auch etwas zu trinken?“
„Ich hasse die Elfe.“ Bin geflutet von Liebe für das, was Ann sagte. Will dass sie es seufzt, und stöhnt und keucht.
Halbernst schlägt sie vor: „Ich kann mit der Elfe reden.“
Aber ich kann nicht riskieren, dass mein eigener Infinite-Zauber für Anns Weinglas auffliegt. „Nein“, widerspreche ich ihr bestimmt.
Sie zuckt mit den Schultern. „Hm, na wenn die Weinschorle hier drin nie ausgeht, dann kannst du etwas abhaben.“ Damit schiebt sie ihr Glas zu mir hinüber. „Bin ich nicht großzügig?“, lobt sie sich selbst.
Ich nehme das Glas in die Hand, sehe Ann tief in die Augen. „Auf dich.“
„Ich bin geehrt.“
Ich lege meine Lippen genau auf den Abdruck von Anns Lippen am Rand des Glases. Schließe die Augen. Hoffe, ich nehme auch einen Hauch von ihrem Speichel mit auf.
„Ich hoffe, Schorle ist dir nicht zu wässrig,“ fragt Ann, als ich unser Getränk zurück auf den Sofatisch stelle. Lucius' Überraschungsbesuch noch in guter Erinnerung erwidere ich, Schorle sei genau richtig.
„Magst du Lakritzschnapper, Ann?“, biete ich ihr an, was schon für sie bereit steht. Sie kichert und ich will wissen: „Was ist?“
„Nichts“, behauptet sie und lacht noch mehr.
„Lüg mich nicht an, Hexe.“ Ich versuche, es so dermaßen einschüchternd zu sagen, dass es humorvoll wird.
„Es ist nichts, nur Milla fragt mich das schon immer“, wird Ann ausführlicher, „ob ich Lust auf Lakritzschnapper hab, eine Schwäche dafür hab, und so weiter. Deswegen ist es jetzt lustig, dass Sie – dass du auch fragst.“
Ich gebe ihr den verwirrtesten Gesichtsausdruck, den ich zustande bringe. Da rastet etwas ein.
Albus' Stimme habe ich noch im Kopf: „Ich dachte, die passen zu Ihnen, Severus.“ Das waren die Worte, mit denen der Graubart mir sein letztes Geburtstagsgeschenk, nämlich die Tüte Lakritzschnapper, an mich überreichte, vor fast genau zwei Jahren.
Erleuchtet drücke ich die Augen heraus. „Miss Eades zieht demnach einen Vergleich zwischen mir und...“, grummle ich, als würde ich Anns Freundin gleich eine beträchtliche Anzahl Hauspunkte abziehen, „ist das richtig?“
Ann, zuerst schwer verblüfft, dass ich sie durchschaute, kringelt sich nun vor Lachen.
„Ist das richtig, Miss Thorne?“
Ich bleibe kühl, aber es macht mich stolz, einen solchen Lachanfall bei ihr hervorrufen zu können, dass er für zwei reichen würde.
„Nein, nein, wir würden niemals...“, lamentiert sie, dann plötzlich stockt sie und sieht mich an. „Du bist nicht wirklich ärgerlich, oder?“ Es klingt ernst und vorsichtig, als probiere sie das Du zum allerersten Mal. Ich verziehe den Mund zu so etwas wie einem Lächeln. Dabei sehe ich es. Zart und kostbar auf ihrer Schulter. Ich fasse dorthin, Ann beobachtet meine Hand sehr genau. Ich zupfe das ausgefallene, rote Haar von ihrem Pullover. Lasse es zu Boden fallen und schreibe mir gedanklich einen Vermerk dazu.
Ann, immer noch unruhig vom Lachen, fragt, was ich zurzeit lese. Ich drücke ihr die Kleine Zauberstabkunde in die Hand. Sie erzählt, sie habe die Werbung für das Werk von Ollivander nicht ignorieren können und wollte sich das Buch sowieso einmal genauer ansehen. Schlägt es mit ihren zarten, kleinen Händen auf und meint zur Widmung, das sei aber nett von meinen Kollegen, mir dies zu schenken. Fast wie in einem Rausch macht Ann mit dem Inhaltsverzeichnis weiter. Sie wusste nicht, dass die Stabhölzer und die Zoll und die Kerne so viel Unterschiedliches bedeuten, natürlich einige Grundsätze waren ihr schon vorher bewusst, dass der Zauberstab dem Zauberer entsprechen muss... Sie blättert weiter und bald werde ich noch eifersüchtig auf das Buch.
„Möchtest du meinen Zauberstab sehen?“, versuche ich, wieder mehr auf mich aufmerksam zu machen. Es bereitet mir Vergnügen, auszuprobieren, so etwas nebenbei zu sagen. Ann sieht mich verdattert an. Nun bin ich doch erschrocken, wie offensichtlich ich war. Sie räuspert sich.
„Woran denkst du denn bitte?“, weise ich sie zurecht.
„An nichts. Mein Hals kratzt.“ Sie lächelt triumphierend. So unschuldig, wie sie vorgeben kann, zu sein, frage ich mich, wie viel Leidenschaft sich in Wahrheit hinter ihrer Unschuld verbirgt. Um ihr zu demonstrieren, dass ich für meinen Teil jedenfalls nicht an etwas anderes dachte, reiche ich ihr meinen Zauberstab mit dem Griff voraus. Ann legt das Buch weg, möchte beide Hände für diese Übergabe frei haben und greift zu. Und sofort bereue ich, was ich getan habe. Sicher, das Erste, das sie mit meinem Zauberstab tut, ist dass sie dessen Spitze von mir abwendet, doch der Verlust macht mich panisch. Ersatzweise hole ich mir mein Buch von Ollivander zurück. Auf einmal gibt mir Ann ihren eigenen Stab im Tausch. Obwohl es so althergebracht ist, überrascht es mich. Sie lächelt, als ich ihn nehme. Ich schäme mich, wegen einer solchen Kleinigkeit tief berührt zu sein und blicke nur auf ihren Stab, als wolle ich herausfinden, um wie viel ich mich nun verschlechtert habe. Austausch der Zauberstäbe, seit Ewigkeiten war ich niemandem mehr so nahe. Für Ann ist dies vermutlich nichts Außergewöhnliches, sicherlich hat sie Familie und enge Freunde und ab und an findet ganz selbstverständlich ein fremder Zauberstab den Weg in ihre Hand.
„Die Schnitzereien sind schön“, sagt sie über meinen schwarzen Zauberstab und erspürt das Relief mit ihrem Zeigefinger. Ihrer aus … Weide, wie Lilys, schätze ich, ist leicht, doch ziemlich starr, der Stab ist zierlich, aber spürbar konzentriert und verdichtet in seiner Macht, die Magie scheint förmlich herausplatzen zu wollen. Eine tiefe Weisheit liegt in diesem Zauberstab, denke ich anerkennend, da er Ann Thorne aus Ravenclaw für sich ausgesucht hat.
„Dein Zauberstab ist ziemlich lang, Severus“, schmunzelt Ann und ich reiße die Augenbrauen hoch. Sie grinst. Ich schlage das Buch von Ollivander auf und suche nach der richtigen Stelle. Dann lese ich mit tadelndem Unterton vor: „Meiner Erfahrung nach können längere Zauberstäbe wohl zu hochgewachsenen Zauberern passen, aber meist fühlen sie sich eher zu größeren Persönlichkeiten hingezogen...“
„Mein Zauberstab ist ganz kurz“, wirft Ann jammernd ein.
Ich fahre fort: „...Und zu solchen mit einem eher ausladenden und dramatischen Stil. Knapper bemessene Zauberstäbe bevorzugen ein eleganteres und raffiniertes magisches Handwerk.“
Ann lächelt zufriedener.
„Das ist Weidenholz, richtig“, frage ich sie, woraus ihr Zauberstab gemacht ist.
„Ja, Weide mit Drachenherzfaser“, verrät sie mir.
„Nun, mal sehen“, blättere ich weiter.
„Die Weide ist ein ungewöhnliches Zauberstabholz mit heilender Kraft“, zitiere ich wieder Ollivander, „und ich habe festgestellt, dass dem idealen Besitzer eines Weiden-Zauberstabs oft eine gewisse, häufig grundlose, Unsicherheit anhaftet, mag er oder sie dies noch so gut verbergen. Während viele selbstgewisse Kunden darauf bestehen, einen Weidenstab auszuprobieren (angelockt durch ihre schöne Gestalt und den durchaus gerechtfertigten Ruf, dass sie fortgeschrittene stumme Magie ermöglichen), entscheiden sich meine Weidenstäbe beharrlich für Zauberer mit dem größten Potential und nicht für jene, die glauben, sie hätten nur wenig zu lernen.“ Diese Rezitation ist wohl die behaglichste Art und Weise, gelungene Komplimente auszusprechen. Es gefällt mir.
Ann hat sich zurückgelehnt und immer wieder vom Wein getrunken, den sie mit mir teilt. Ihre Wangen sind gerötet und ich mag es, mir einzubilden, es käme davon, dass sie mir gerne zuhört und nicht etwa vom Alkohol.
„Und was weiß das Buch über – das ist Ebenholz, stimmt's, Professor?“ Ann dreht mein Magiewerkzeug vor ihrem Gesicht.
Ich nicke.
„Dieses tiefschwarze Zauberstabholz ist von beeindruckender Erscheinung und entsprechendem Ansehen und gut geeignet für alle Arten von kämpferischer Magie und Verwandlung.“ Ann schloss ihre Augen, als ich wieder anfing, vorzulesen.
„Schlaf nicht ein“, beschwere ich mich.
„Nein!“, verspricht sie und schlägt die Augen wieder auf. Also mache ich weiter.
„Das Ebenholz ist am glücklichsten in der Hand dessen, der den Mut hat, er selbst zu sein. Oft unangepasst, höchst individuell oder zufrieden mit dem Status des Außenseiters, finden sich Besitzer von Ebenholzstäben sowohl in den Reihen des Phönixordens als auch unter den Todessern. Meiner Erfahrung nach ist die perfekte Entsprechung für den Ebenholzstab ein Mensch, der an seinen Überzeugungen ungeachtet des äußeren Drucks festhält und nicht leicht von seinem Ziel abzubringen ist.“ Es ist harte Arbeit für mich, von mir selbst zu erzählen, doch es ist machbar, indem ich mir selbst einrede, dies sei lediglich Ollivanders Meinung, die ich kund tue.
„Er ist auch wirklich nicht zu biegen“, sagt Ann über das hölzerne Werkzeug, das meine Magie bündelt, wenn sie zum Einsatz kommt. „Hast du einen Dickschädel?“, setzt sie dreist hinterher.
Ich versuche, meinerseits ihren Weidenstab zu krümmen und sie beobachtet dies mit unverhohlenem Argwohn. „Deiner ist ebenso unnachgiebig“, urteile ich.
„Oh je.“ Sie kichert und streckt mir das Weinglas entgegen, dessen Stiel sie zwischen ihren Fingern eingeklemmt hat. Ich führe meine Hand wie einen Kelch unter ihre. Wir müssen feststellen, dies ist nicht die geschickteste Art einer Übergabe. Und es dauert, bis sie sich von mir lösen kann, bis ich das Glas alleine halten kann, ohne dass etwas verschüttet wird. Auf diesen Nervenkitzel brauche ich eine Ladung Alkohol – warum muss der hier bloß so fürchterlich mit Wasser verdünnt sein. Ich trinke so kräftig, dass sich das Glas ein zweites Mal wieder auffüllen muss. Als ich es auf den Couchtisch stelle, glaube ich, meinen Augen und Ohren nicht mehr trauen zu können. Ann säuselt allen Ernstes den Lakritzschnappern zu, ob die Süßen sich nicht von ihr vernaschen lassen wollen. Einige hopsen eilig auf ihre offene Hand.
„Was?“, verteidigt Ann sich mir gegenüber, wirft sich einen Lakritzschnapper in den Mund und argumentiert, während sie kaut: „Man muss liebe Dinge zu den Schnappern sagen, damit sie sich vernaschen lassen. Wusstest du das nicht? Steht auf der Packung. - Klar, geht auch mit Petrificus oder so.“ Albus war geradezu verrückt nach Lakritzschnapper. Ich stelle mir vor, wie er ihnen liebevoll zuflüstert. „Das ist krank“, finde ich.
„Das ist lecker“, entgegnet Ann.
Nun ich schätze, vor allem ich profitiere von Anns bizarren Geschmack. Sie ist wahrlich etwas Besonderes. Es gefällt mir, dass sie hier ist. Für die absolute Mehrheit der Menschen gilt, ich fühle mich wohler, wenn sie mir vom Leib bleiben. Doch im Fall von Ann strenge ich mich an, dass sie möglichst lange in meinen Privaträumen verweilt.
Sie hat ausgekaut und möchte mit der Analyse unserer Zauberstäbe weitermachen. „Was ist das für ein Kern? Fühlt sich fremd an“, schildert sie ihren Eindruck von meinem hölzernen Seelenverwandten.
„Phönix“, verrate ich. Und bekomme eine Gänsehaut. Ein Hauch von Schicksal kriecht unter meinem weißen Hemd über meinen weißen Rücken. Auferstehung. Mein Stab, der mich fand, als ich erst zehn Jahre alt war, symbolisiert die Wiedergeburt.
„Phönix? Ich habe noch nie einen Phönix gehalten“, sagt Ann, schließt die Augen und konzentriert sich noch einmal auf die Energie, die der Ebenholzstab ausstrahlt. „Mein Zauberstab ist Drache, Sev, aber das hast du bestimmt gemerkt“, vermittelt sie danach zwischen dem Weidenholz und meiner Hand.
Ich nicke. „Drachenherzfasern lernen schnell“, fällt mir ein. Und... Wieder greife ich zur Kleinen Zauberstabkunde. Während ich nach dem richtigen Abschnitt suche, dämmert es mir: „Oder möchtest du selbst lesen?“ Ich habe gegen das Gesetz „Behandle sie nicht wie eine Schülerin“ verstoßen!
„Nein“, wendet Ann ein, „ich höre dir gerne zu. Wenn du noch Lust hast.“
Sie ist trotz ihrer Okklumentik, die eine Menge Emotion aufsaugt, verlegen und ich wundere mich. „Also gut ... In der Regel ergeben Drachenherzfasern die mächtigsten Stäbe, die zu den spektakulärsten Zaubern fähig sind. Während sie die Gefolgschaft wechseln können, wenn sie dem ursprünglichen Meister abgerungen werden, binden sie sich immer stark an ihren gegenwärtigen Besitzer. Der Drachenstab lässt sich wohl am leichtesten den dunklen Künsten zukehren, auch wenn er von sich aus diesen Weg nicht gehen wird. Im Vergleich zu den anderen zwei Kernarten sind Zauberstäbe mit einem Kern aus Drachenherzfaser am unfallträchtigsten, weil sie so temperamentvoll sind.“
Ich werfe Ann einen Blick zu, der zart spöttisch schlussfolgert, sie sei demnach eine gefährliche und zügellose kleine Hexe. Ihre grünen Pupillen weichen meinen schwarzen Kohlen aus, wie in der Zeit vor ihrem Brief.
„Ich habe dir noch immer nicht geantwortet“, weise ich Ann auf mein Versäumnis hin.
„Was meinst du?“
„Auf deinen Brief. Habe ich dir nie geantwortet.“
Ihre junge Okklumentik lässt den Schrecken, den ich ihr versetzt habe, durchblicken, noch bevor sie ihn vertuschen kann. Ihre Okklumentik wäre gerade so leicht zu durchstoßen mit einem halbwegs fintenreichen Fluch. Sie schreit geradezu danach. Ann fährt sich durchs Haar.
„Das musst du auch nicht.“ Dies ist kein Erlass, es ist eine inständige Bitte. Ann trinkt vom Wein und ihre Hand bebt, während ihre Augen wieder vollständig gefasst und gelassen werden. „Der Phönixkern ist noch übrig. Als Einziges“, wechselt sie das Thema zu den Zauberstäben zurück. Streckt mir meinen Stab zur Rückgabe entgegen. Was – wie ist diese Katastrophe passiert? Ich wollte doch bloß...! Ihre Augen antworten nicht auf die Fragen in meinen. Ann drängt nur mit einem unechten Lächeln auf den Rücktausch der Zauberstäbe. Immerhin das verstehe ich. Lächle ebenso hart und biete ihr meinerseits ihren Weidenholzstab an, sodass wir beide gleichzeitig einen Stab erhalten. Pass gut auf deine Hexe auf, befehle ich ihrem Stab zum Abschied in Gedanken, du kannst dich glücklich schätzen. Ich mag die Vorstellung, mein Ebenholz sei nun aufgeladen mit Anns magischen Schwingungen. Fühlt sie sich wieder wohler, nun da sie ihre vollständige Zauberkraft zurück gewonnen hat? Sie ist auf einmal sehr durstig und stillt dieses Bedürfnis so heftig, wie sie es empfindet. Was geht in ihr vor? Mit Sicherheit geht irgendetwas in ihr vor. Warum hat sie mich gebremst, als ich ihr endlich antworten wollte auf ihren Brief. Hat sie Angst? Muss ich sie zwingen, ihre Angst zu überwinden und einfach gegen ihren Widerstand preisgeben, was ich heute antworten kann. Muss ich etwa ihre und meine Angst bezwingen?! Während ich nebenbei noch irgendwie die Worte finden muss. Das grenzt schwer an Utopie.
„Der Phönixkern?“, reißt Ann mich aus dem Grübeln und verwirrt mich mit dieser kontextlosen Aufforderung vollends. Als sie dies bemerkt, lächelt sie gütig und greift selbst zu Ollivanders Interpretationshilfe.
„Dies ist der seltenste Kerntyp“, liest sie laut vor, „Phönixfedern beherrschen die breiteste Spanne der Magie, auch wenn es länger als bei Einhorn- oder Drachenkernen dauern kann, bis sie dies offenbaren. Sie zeigen am meisten Initiative und handeln manchmal von sich aus, eine Eigenart, die viele Hexen und Zauberer nicht mögen. Handelt dein Zauberstab manchmal gegen deinen Willen, Severus?“ Ann wird rot und lacht über ihren Kommentar: „Oh, Merlin. Entschuldige. Vergiss es.“
Ich versuche immer noch, Anns Gedanken zu entschlüsseln, so angestrengt, dass ich nicht einmal erkenne, worüber sie nun wieder kichert. Frauen!
„Zauberstäbe mit Phönixfedern sind immer die wählerischsten, wenn es um ihre möglichen Besitzer geht“, nimmt Ann schnell den Faden aus dem Buch wieder auf, „denn sie stammen von einem der unabhängigsten und entrücktesten Geschöpfe der Welt. Diese Zauberstäbe sind am schwersten zu zähmen und dem jeweiligen Besitzer anzupassen, und ihre Treue ist meist schwer errungen. - Du bist ein großer Zauberer, Severus Snape.“
Es ist ein einfaches Kompliment, aber aus ihrem Mund vermag es mich zu blenden. Ich schaffe nicht einmal mehr einen Patronus, wende ich insgeheim ein, um mich selbst auf dem Boden der Tatsachen zu halten.

...
Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Treffen der beiden bei Snape so viele Kapis füllt! Zu dem Treffen bei ihm wird es noch ein weiteres Kapi geben.
Die Beschreibungen für die Zauberstäbe habe ich von Pottermore.

Ich fiebere wie immer neuen Reviews entgegen :D


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