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Fanfiction

Lebendig sein - Das Leben ist nicht fair. Der Tot ebenso wenig.

von new beginning

Sanftes Licht fällt duch die Baumwipfel auf mein Gesicht. Ich setze mich auf und fasse mir an den Hals. Realisiere, alles ist in Ordnung. Wie...?
„Severus.“
Ihre Stimme macht den Schlangenbiss vergessen. Lily betrachtet mich mit zur Seite geneigtem Blick. Sie ist bei mir. Voll überschwänglicher Freude nehme ich ihre Hand, und erst, als ich sie halte, komme ich auf die Idee, dass sie das vielleicht gar nicht will. Sie zieht ihre Hand wieder unter meiner hervor. Um mich in die Arme schließen zu können. Ich schnappe nach Luft. Die Blätter über uns verwandeln sich in Vögel und sie fliegen auf den See hinaus. Lilys Wärme, ihr Duft, ihr Dasein lässt mich seufzen. Und weinen. Vor Glück. Jedes Zeitgefühl ist abhanden gekommen. Sie hält mich einfach nur, bis der Schmerz aus meiner Seele gespült ist.
„Verzeih mir“, flüstere ich.
Lily löst ihre Umarmung, um mir ins Gesicht sehen zu können.
„Ich verzeihe dir.“ Ihre mandelförmigen, grünen Augen lächeln gütig.
„Wie kannst du -“, presse ich hervor und schäme mich für meine Tränen.
Sie wischt sie weg.
„Severus, ich war stets bei dir. Und bei Harry. Ich weiß, was du getan hast. Ich danke dir von ganzem Herzen.“
„Du warst da...?“
"Ja. Immer.“
Ihre Handfläche liegt auf meiner Brust. Ich drücke sie mit meinen beiden Händen noch fester darauf.
„Immer“, erwidere ich, ebenso wie ich Lilys Lächeln erwidere.
Ich muss sogar ein wenig lachen über mein sicherlich verweintes Gesicht. Auch Lilys Zähne blitzen auf. Ich bin im Paradies. Wir sind auf der Lichtung, auf der wir früher immer als Kinder waren. Lehnen uns zurück, legen uns auf den Rücken und sehen in den Himmel, Hand in Hand.
Feigling.
Damals am See in Spinner's End, als wir nebeneinander lagen, nicht als Kinder, als beinah Erwachsene. Als ich ihre Hand hielt und ich mich dafür entschied, sie würde es sowieso wissen. Spüren. Wo wir doch hier in der Abenddämmerung liegen und uns ohne Worte verstehen.
Feigling.
Nicht mehr.
„Ich liebe dich, Lily“, sage ich ihr heute endlich. Und es ist nur natürlich, es zu sagen, wenn ich sie ansehe und hier an diesem Ort bin, wo ich nichts zu befürchten habe.
Ich verlange nicht, dass sie antwortet, aber sie tut es.
„Als ich starb, hast du angefangen, mein Werk fortzusetzen. Harry zu beschützen. Du hast von da an mein Leben gelebt“, erinnert sie mich an meine Aufgabe, die inzwischen eine Ewigkeit des Glücks zurückzuliegen scheint.
„In dieser Nacht ... bin auch ich vor Schmerz gestorben“, bejahe ich. „Voldemort gegenüberzustehen; vorzugeben, ihm zu dienen – du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr es mich anwiderte.“
„Ich weiß, welches Opfer du gebracht hast.“
Es ist so erfüllend, dass ich gewürdigt werde, dass mich jemand versteht, dass Lily mich versteht, dass wir uns wieder verstehen.
„Severus, ich liebe dich auch.“
Mein Traum ist wahr geworden, obwohl ich nie daran geglaubt habe. Lily sieht mir tief in die Augen. „Und deshalb möchte ich, dass du zurückkehrst“, endet sie. Ich öffne den Mund, ohne zu wissen, wie ich meinem Protest Ausdruck verleihen soll.
„Weil ich dich liebe, muss ich dir dein Leben zurückgeben. Ich will, dass du zurückkehrst, um dein Leben zu leben.“
„Un-sinn“, stocke ich.
„James und ich“, fährt Lily fort und ich habe niemals etwas Verstörenderes gehört als diese drei Worte, „wir waren Harrys Schutzengel. 16 Jahre lang. Ich war kein Mensch, ich war kein Gespenst, ich war in dieser Übergangssphäre. Aber gerade eben hat Harry gesiegt. Voldemort ist tot. Das bedeutet, ich kann weiterreisen, loslassen!“ Ihre Begeisterung ängstigt mich.
„Ich komme mit dir!“, insistiere ich. Umklammere Lilys immer fester. Sie kneift vor Schmerz kurz ihre Augen zusammen und lächelt doch dabei. Etwas zieht mich nach oben und von Lily weg. Ich blicke panisch um mich.
„Sev, ich kann nun gehen, aber für dich, für dich gibt es noch etwas zu erfahren. Erfüllte Liebe. Familie. Ein Leben ohne Schuld. Dein Leben!“
„Du bist mein Leben!“, donnert es aus mir heraus.
„Ich bin tot! Und ich kann dir nicht geben, was du willst. Was du verdienst. Was du so sehr verdienst.“ Sie weint vor Rührung, aber plötzlich wird die warme Sommersonne auf der Lichtung am See in Spinners End so kalt.
„Bitte. Wenn du es nicht für dich tun kannst, dann tu es für mich.“ Also habe ich keine Wahl. Lily lässt mich los und ich rutsche immer mehr von ihrer Hand ab. „Sev, lass los.“ Ihre engelsgleiche Stimme verblasst. Ich verstehe nicht. Verliere ihre Hand. Gerate wieder in den Sog der Zeit. Ich schnappe nach Luft. Schlage die Augen auf. Alles ist weiß. Die Decke, mein Bett, die Wände. Krankenhaus. „Lily“, rufe ich und drehe ruckartig den Kopf. Minerva Mc Gonagall sitzt neben meinem Bett. Besorgt und lächelnd zugleich.
NEIN! NEIN! ES KANN NICHT WAHR SEIN! NEIIIN!!!! NEIN!
Ich schreie mich aus meinem Traum.
Zeige der Wand meine scheußlichste, brüllende Grimasse, greife in das Laken und zerreiße es magisch in einem Wutausbruch, dessen Intensität einen Zauberstab überflüssig macht.
Ich atme ruckartig, fletsche die Zähne, wäre es doch nur ein Albtraum gewesen, wäre es doch nur ein Albtraum gewesen, aber es ist kein Albtraum gewesen, es ist eine Erinnerung...!
Ich habe es ihr gesagt, dass ich sie liebe. Stolz. Sie wollte mich nicht behalten! Zorn. Tu es für mich, hat sie gesagt. Kehre für mich zurück. Wie kann sie mich so verfluchen! Jemand macht einen Laut wie ein schwer verletztes Tier. Ich. Ich krümme mich. Richte mich wieder auf. Krümme mich, richte mich wieder auf, damit ich mich wieder krümmen kann. Es macht das Atmen schwer. Ich weine. Weine.
Ich weiß, sie liebt mich. Ich weiß, sie liebt mich. Ich weiß, sie will, dass es mir gut geht. Ich weiß, sie hat mich deswegen zurückgeschickt. Aber ich verstehe es nicht! Ich akzeptiere es nicht! Als ich starb, verlor ich den Sinn meines Lebens: Mir wurde verziehen. Damit konnte ich sterben! Aber mein Traum, für immer im Jenseits mit Lily zusammen zu sein, wurde nicht wahr. Das Leben ist nicht fair. Der Tot ebenso wenig. Ich schlage mir mit beiden Händen ins Gesicht. Es ist so nass. Es brennt so. Ich bin so lebendig. Ich hasse es. Mir ist schon klar, warum ich meine Erlebnisse im Koma seit dem Sommer verdrängt habe. Warum ich mich nur im Schlaf erinnern konnte. Weil es so schmerzt, gerettet worden zu sein. Es ist ein Geschenk aus Liebe, von Lily, aber es tut so weh. Es ist so paradox und doch ergibt es einen Sinn. Ich weiß, würde ich aufhören, mich querzustellen, ergäbe es einen Sinn. Es ist Lilys Wunsch. Ich muss mich dafür öffnen. Irgendwie. Sie war ein Schutzengel, sie ist sehr froh, es nicht mehr zu sein. Was ist sie jetzt? Jetzt ist sie noch weiter weg. Noch weiter weg. Ich hätte nie gedacht, dass das möglich wäre. Ich muss es akzeptieren. Ihre Entscheidung. Weil ich sie liebe. Und ich muss es akzeptieren, dass mein Leben noch nicht vorüber ist. Das wird nicht einfach.

Nur gut, dass ich erstmal keinen Unterricht halten muss.


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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