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Fanfiction

Lebendig sein - Warum?

von new beginning

Samstagabend, 19:59 Uhr. Es klopft leise an der Tür. Man könnte es überhören und dann, wenn es schließlich nach einigen Versuchen notgedrungen immer lauter wird, endlich wahrnehmen. Einige Augenblicke wären verstrichen und man könnte die Schülerin wegen Verspätung maßregeln. Doch wieso sollte ich. Beim zweiten zaghaften Klopfen öffne ich mit einem Schwenk meines Zauberstabs die Tür.
Ann blickt vorsichtig in den Raum. Ich starre sie an, als wolle ich sie wegschieben, und sie kommt auf mich zu, schließt die Tür des Klassenzimmers ohne Magie wieder. "Guten Abend, Professor." Offensichtlich hat sie sich herausgeputzt, wenngleich ich nicht benennen kann, was genau sie anders oder mehr trägt als sonst. Ich bin jemand Besonderes. Zumindest für sie. Sie scheint sich zu wundern, wo das Portrait abgeblieben ist, dass immer links von ihr an der Wand hing.
"Nun, Miss Thorne..." Ich begebe mich hinter den Tisch, auf dem alles vorbereitet ist. "Sie werden den Trunk des Friedens brauen."
Sie nickt und stellt sich mir gegenüber, blickt auf die verschiedenen Zutaten, das Lehrbuch und den leeren Kessel herab.
"Aber," fängt sie an, "ich habe gehört, in der Stunde, die ich verpasst habe, ging es um Wahrheitsseren."
"Vielleicht", zweifle ich ihre kombinatorischen Fähigkeiten an, obwohl ich weiß, dass es ganz passabel um diese bestellt ist, "erkennen Sie ja den Zusammenhang, während Sie sich mit dem beschäftigen, was ich Ihnen aufgetragen habe."
"Ok." Sie reagiert freundlich und interessiert.
Ich eile zur Tür am anderen Ende des Kerkerraumes, die zu meiner Wohnung führt.
"Klopfen Sie, wenn Sie fertig sind", wimmele ich Thorne ab, „und laut genug.“
"Öhm", entschlüpft es ihr. Ich wende mich mit genervt fragendem Blick zu ihr um.
"Was ist..." Sie gestikuliert in Richtung Freiheit. "...wenn ich mich einfach ... davonstehle?"
Ihr Versuch, mein Vokabular zu imitieren, lässt mich müde lächeln.
"So dumm sind Sie nicht", erwidere ich und umfasse den Türknauf zu meinen Gemächern.
"War das ein Kompliment?", setzt Ann nach. Mein Mundwinkel zuckt, ich bin noch mit dem Rücken zu ihr, sodass sie es nicht sieht. Nochmals wende ich mich zu ihr um, die Augen verdrehend. Sie tut auf absichtlich übertriebene Weise, als hätte sie nichts von sich gegeben, während sie ein breites Grinsen nicht unterdrücken kann.
Diesmal lasse ich sie tatsächlich zurück.
Sie wird doch nicht etwa allmählich auftauen, spotte ich in Gedanken. Hinter verschlossener Tür drehe ich mich wieder zu ihr um, als könnte ich durch Wände sehen. Welche Freude sie hat an einem schlechten "Kompliment" von mir. Dass sie überhaupt versucht, Geschenke in meinen Worten auszumachen. Sie ist süß. Harmlos. Ein süßes Mädchen. Ein Jahr jünger als Potter. ... Weshalb erlaube ich mir, auszurechnen, dass sie keine wiedergeborene Lily sein kann.
Ich schenke mir ein Glas Whiskey ein, lehne mich auf dem Sofa zurück und greife nach dem Buch, das auf der Lehne balanciert. Es gibt etwas, was ich unbedingt wissen will. Ich will wissen, was ich bei Lily falsch gemacht habe. Abgesehen von dem Moment, indem ich sie beschimpft habe. Die garstige Erinnerung versucht, sich weiter in mein Bewusstsein zu drängen und ich halte sie davon ab. Wenn ich verstehe, was ich nun offenbar unabsichtlich richtig mache bei Thorne, weshalb sie mir aus der Hand frisst, dann werde ich erkennen, was ich bei Lily versäumt habe zu tun. Ann wird es mir sagen. Sie hat keine Wahl. Und wenn ich es weiß, dann kann ich zurückkehren. Zu Lily. Dann hatte Mc Gonagalls Tat doch einen Sinn.

Das Gebräu im Kessel schimmert weiß. Offensichtlich wurde es korrekt angefertigt.
Zeigen wir Anny, wie dringend sie es braucht.
„Miss Thorne. Was haben Sie da angerührt?“
„Den Trunk des Friedens, Sir“, fragt sie verunsichert. Es funktioniert.
Ich hake monoton nach. „Erläutern Sie mir die Wirkungsweise und Art der Zubereitung.“
„Der Trunk des Friedens. Hilft gegen Ängste, Anspannung, Aufgeregtheit.“ Es ist ihr hörbar unangenehm, ihren eigene Verfassung auszuplaudern. „Hauptbestandteile sind Nieswurzsirup und Mondsteinpulver. Erst Mondsteinpulver, dann Sirup. Muss exakt sieben Minuten sieden. Bei falscher Zubereitung kann ein sehr starkes, bis zu tödliches Schlafmittel herauskommen.“
Das wandelnde Lexikon. Fleißige kleine Ravenclaw. Ich nicke anerkennend. Sie lächelt bescheiden.
„Nun, dann wollen wir mal sehen, ob Sie, Miss Thorne, alles richtig gemacht haben. Probieren Sie!“
Ann lacht. Ihre Zähne schmücken sie wie eine Perlenkette.
Ich sehe sie streng an.
„Nein“, bezweifelt sie kopfschüttelnd, dass ich es ernst meine.
Ich befehle ihr zu trinken.
Sie erstarrt, als verweigere sie jede Bewegung. Ich hebe magisch ein Glas aus dem Schrank, tauche es in den Trank und führe es an ihre Lippen. Sie weicht zurück.
Es darf nicht misslingen.
„Anny, du willst mir doch keinen Wunsch abschlagen“, säusele ich, was ich denke. Sie zittert, sucht meinen Blick. Das klang offenbar sehr gut. Du willst mehr. Willst mich glücklich machen. Bist neugierig, was ich damit bezwecken will, dass ich dir den Trank einflößen will. Ich muss nur noch die letzte Skepsis hinweg nehmen.
Ich halte das Glas nicht länger mit Magie, sondern mit meiner Hand. Lege die andere in Anns Nacken. An ihren warmen Hals, wo das weiße Gebräu hinunter rinnen soll. Sie schmiegt sich willenlos in meine Berührung. Ich drücke leicht zu, koste ihr Vertrauen aus. Ihre Augen schließen sich, ihre Lippen öffnen sich. Sie schluckt.
Ich lasse sie los, stelle das Glas auf den Tisch.
Thorne berührt die Stelle, an der ich sie berührt habe. „Heilige Scheiße!“, seufzt sie. Enthemmt. Ich lächle triumphierend. Sie sieht mir direkt in die Augen, lächelt. Strahlt. „Mir geht’s soo gut! Voll der riesen Stein ist mir vom Herzen gefallen!“, jubelt sie, „ und ich bin hier. Bei dir! Ihnen? Dir?“
„Miss Thorne“, bremse ich sie und komme zur Sache, „beantworten Sie mir eine Frage, und Sie dürfen ein Fläschchen Trunk des Friedens, den Sie ja wirklich gut gebrauchen können, mit in ihren Schlafsaal nehmen.“
Ann ist irritiert. Wollte sie doch mich für sich gewinnen.
„Warum glauben Sie, mich bestechen zu müssen?“, erwidert sie. Starrt auf meine Lippen, als plane sie einen Überfall.
„Nur um Ihre Zunge noch mehr zu lockern.“
Sie erkennt, warum ich sie ihren Trank habe probieren lassen. Wahrheitsseren beruhen hauptsächlich darauf, dass sie die Angst davor nehmen, die Wahrheit zu sagen.
„Sie müssen mich nicht vergiften, damit ich ehrlich zu Ihnen bin.“ Ihre Stimme ist beleidigt und doch voller Wärme. Ihre grünen Augen funkeln aufrichtig. Ich bekomme eine Ahnung von der Kraft, die sich hinter ihrer Befangenheit verborgen hat.
„Deshalb haben Sie einen Friedenstrunk gebraut und kein Veritaserum“, lenke ich betont gelangweilt ein. „Ich will es Ihnen schlicht einfach machen, ehrlich zu sein.“ Darüber hinaus dauert die Herstellung von Veritaserum Wochen, denke ich mir.
Ann legt den Kopf schief. „Sie sind so fürsorglich, Professor Snape“, scherzt sie. Dann stützt sie sich auf der Tischplatte auf und lehnt sich mir weit entgegen. Ich rühre mich nicht. Sie hat ihre übermäßige Ehrfurcht vor mir verloren. Nicht aber ihre Zuneigung. Sie ist immer noch willig, mir einen Gefallen zu tun. „Was wollen Sie denn so unbedingt von mir wissen?“, bietet sie an.
Ich hatte nicht bedacht, dass der Trunk sie auch frech und mir ebenbürtig machen könnte. Ist das die wahre Thorne? Das, was man enthüllt, wenn man ihr ermöglicht, dass sie sich sicher und wohl fühlt?
„Fragen Sie nur“, will sie mir Mut machen. Ich schmunzle höhnisch. Plötzlich muss ich feststellen, dass ich nicht weiß, wie ich formulieren soll. Nur für einen kurzen Moment. Dann entscheide ich mich dafür, dass Ann sich rechtfertigt.
„Was empfinden Sie für mich?“ Ich lasse es wie eine Testfrage klingen.
Ihr Blick fahren meinen Körper entlang. Dann sieht sie mir in die Augen. Sie überlegt. „Es reizt mich ungeheuerlich, dir ein echtes Lächeln zu entlocken. Jemanden zu erobern, den man nicht erobern kann. Unnahbar zu sein hat etwas Herausforderndes, Sev“, erklärt sie lächelnd, ihre Worte sind im Einklang mit dem Ausdruck ihrer grünen Augen. „Ich liebe dich.“
Ich reiße mich mit einem Kopfschütteln los. Mein Herz ist getroffen von dem Namen, den sie benutzt hat.
„Ich liebe es, wie du dein Haar wirfst“, lacht sie.
„Sie lieben mich? Woher wollen Sie das wissen? Sie wissen nichts über mich!“, fahre ich sie an.
Hilflos behauptet sie: „Ich weiß es einfach.“
Auch unter dem Einfluss des Tranks kann Ann nichts Besseres von sich geben.
„Sie wissen es einfach“, verhöhne ich sie.
Ann bemerkt meine Enttäuschung.
„Ich zeige es dir, wenn du willst.“
Nun, da ich weiß, welchen Spitznamen sie für mich hat, hasse ich ihr „du“. Dass sie diese Sehnsucht in mir auslösen kann, ist mir zuwider. Süßes Mädchen. Dass ich sie nicht ernst genommen habe, hat mich verwundbar gemacht.
„Sie würden es mir zeigen“, bin ich auf einmal interessiert. Dies ist die letzte Möglichkeit, eine ordentliche Antwort zu bekommen.
Thorne lächelt. „Ja.“
Ich muss tief in ihre Augen sehen. Richte meinen Zauberstab auf sie. Mit einem lautlosen Legiliments zieht es mich in ihre Pupillen.
Der Drang, in das schwarze Haar zu fassen. Die vielen, vielen Knöpfe am Gehrock verleiten nur noch mehr zum Ausziehen. Ein warmes Gefühl der Faszination.
Warum?
Neugierde auf den Geschmack der dünnen, geschwungenen Lippen, die diese wunderbaren Laute von sich geben. Sie laufen wie kaltes Öl den Rücken hinunter. Ein Mädchen, das sich im Bett hin und her rollt, als stünde sie in Flammen, die Zudecke umarmend.
Warum?
Mehr zu wollen, obwohl man bereits überfordert ist. Was sie von mir weiß, das liebt sie, und sie will noch mehr wissen, um noch mehr zu lieben. All das Glück dieser Erde verknüpft mit meinem Gesicht. Die Arme unter meinem Umhang hindurch schieben zu wollen, um mich zu umarmen. Höchstes Ziel: Meine Mauern einzureißen, um zu lieben, was dahinter ist. Sie will mein wahres und ganzes Ich kennen lernen. Das, was man enthüllt, wenn man mir ermöglicht, dass ich mich sicher und wohl – geliebt – fühle.
Ich kehre in meine eigene Wahrnehmung zurück. Taumle, halte mich an der Tischkante fest. Ann ist zusammengebrochen, liegt auf dem Steinboden. Wie viel Liebe kann man ertragen? Sie hat die Wahrheit gesagt. Es gibt kein Warum. Nichts, womit ich mir das verdient hätte. Dies ist ein echtes Geschenk. Ich musste es mir nie verdienen. Mein Kinn zuckt unkontrolliert. Sie muss hier raus. Ich halte das nicht aus.


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