von Delpfi
Geschockt starrte Lily vor sich hin. Sie hätte mit allem gerechnet, wirklich mit allem, nur nicht damit und danach musste sie auch noch von IHM gefunden werden oder eher und dann musste sie ja auch unbedingt in ihn hieneinrennen! Das war ehrlich ein schöner kleiner Zwischenfall gewesen.
Rückblick:
Zufrieden ging die Rothaarige Slytherin durch die Gänge des alten Gemäuers. Sie hatte nämlich zusammen mit Riddle, wobei Lily die hauptsächliche Arbeit geleistet hatte, den besten Trank der Klasse gebraut. Sicherlich fragt ihr euch nun wieso sie deswegen glücklich ist, oder? Schließlich ist die ehemalige Gryffindor es gewöhnt die Beste zu sein! Naja, der Grund ist eigentlich ganz einfach. Ihr Professor für Zaubertränke fand, dass Lily außerordentlich talentiert sei und beim nächsten Mal einen anderen Partner bekommen würde. Einen der es nötig hatte, dass man ihm half. Und da die Grünäugige einen sehr ausgeprägten Helferkomplex hatte und sich freute von Riddle los zu sein, hatte sie Slughorn angestrahlt. Denn mal ehrlich, der Slytherin war außerordentlich kleinig und ein Perfektionist.
Beschwingt lief Lily um die nächste Ecke, als sie am Arm gepackt und grob in das nächstbeste leer stehende Klassenzimmer gezogen wurde.
Eine Hand lag auf ihrem Mund, so dass die Rothaarige nicht um Hilfe rufen konnte und als die Tür hinter ihr in ihre Angeln flog zuckte Lily kurz vor Schreck zusammen. Danach passierte alles recht schnell. Der Fremde hatte einen Zauber auf die Tür auf gelegt, so das keiner rein oder raus kam und noch einen Stillezauber um den Raum, so dass man die Beiden nicht belauschen konnte. Dann wurde sie etwas unsanft auf einen Stuhl gedrückt und mit einem weiteren Schlenker seines Stabes konnte sie nicht wieder aufstehen. Lily vermutete stark dass der Klebefluch angewendet wurde.
"Du wirst hier von niemandem erzählen, verstanden?", fragte der Fremde kalt. Als die Slytherin jedoch nicht reagierte holte er mit seiner Hand aus und kurz darauf spürte Lily einen kurzen Schmerz an ihrer Wange und würde sie stehen, wäre die Rothaarige spätestens jetzt wirklich ins Schwanken gekommen.
"Ich habe dich etwas gefragt! Da hast du gefälligst zu antworten!"
"Ja", flüsterte Lily mit kaum vernehmbarer Stimme. Merlin sie hatte Angst. Vielleicht würde er ja auch noch viel weiter gehen, als sie bloß zu schlagen?
Nachdem er, Lily ging wegen seiner Stimme davon aus, ihre Antwort gehört hatte, schlug er die Kapuze zurück und offenbarte seine Identität. Kurz musterte sie ihn eingehend. Sie wusste das er in ihrem Haus war und auch in ihrem Jahrgang, außerdem einer von Riddles Freunden und dann fiel der Grünäugigen doch noch sein Name ein. Naja, eher der halbe Name, aber besser als gar nichts und Lily wollte ihn eh nicht mit seinem Vornamen ansprechen.
"Was willst du von mir Avery?", fragte die Slytherin jetzt ebenso kalt, wie er.
"Ich will das du dich von Tom fern hältst! Seit du hier bist, denkt er nur noch über dich nach! Er will mehr über dich wissen und schlau aus dir werden. Das ist einfach nervenauftreibend!", redete sich der Ältere in Rage und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen, immer mehr gegen sie zu sagen und schon bald hörte die Rothaarige gar nicht mehr zu, sondern dachte nach. Riddle glaubte ihr also die Geschichte nicht, dass Lily aus Deutschland stammte und so weiter. War sie etwa zu auffällig gewesen? Und dabei dachte die Grünäugige bis jetzt alles richtig zu machen. Vielleicht hatte er auch nur einen Verdacht und beobachtete sie. Es stimmte schon das der Schwarzhaarige oft in Lilys Gegenwart zu finden war, aber sie hatte sich nichts dabei gedacht. Bis jetzt jedenfalls.
Ein lautes Klatschen von Haut auf Haut war zu hören, als Avery Lily schon wieder ins Gesicht schlug, weil sie ihm nicht zugehört hatte.
Bedrohlich beugte er sich vor und sein warmer Atem streifte ihr Ohr: "Ich glaub nicht an deine Geschichte Zalaria und ich werde dich beobachten! Ich werde dein Geheimnis lüften und es dann allen sagen! Du wirst keine ruhige Minute mehr haben! Das verspreche ich dir und halte dich von Tom fern!" Lächelnd betrachtete er Lily und strich über ihre schmerzende Wange, was sie kurz zusammenzucken ließ. Dann drehte er sich mit einem wahnsinnigen Lächeln um, löste alle Zauber und schlüpfte ungesehen aus dem Raum.
Lily hörte das befreiende Klicken der Tür. Jetzt war sie allein und keiner würde mehr seine Hand an sie legen. Vorerst.
Zitternd stand die Rothaarige auf. Erste Tränen der Angst, Verzweiflung und Wut kullerten aus ihren Augen und langsam verschwamm auch ihre Sicht. Keuchend lehnte sie sich an die kühle Steinmauer und atmete tief durch, danach setzte sie langsam ihren Weg in die Kerker fort, hoffend dass niemand sie in diesem Zustand sah. Doch wie so oft, machte ihr das Schicksaal einen Strich durch die Rechnung.
Kurz vor dem Eingang zu ihrem Gemeinschaftsraum rannte Lily in eine größere Person hinein, die sie vor lauter Schluchzern nicht kommen gehört hatte.
"Hey, pass doch auf!", schnarrte die kalte Stimme eines ihr nur zu gut bekannten Hauskameraden.
"`Tschuldigung", murmelte Lily schnell und wollte sich an ihm vorbei schieben, doch schon wurde sie am Arm gepackt und grob umgedreht. Man was haben die denn heute alle?
Ein kurzer Schmerz flammte in Lilys Kopf auf, doch klinkte der schnell wieder ab.
"Wenn ich mit dir rede, erwarte ich das du mir auch ins Gesicht schaust, klar?", fragte Riddle kalt und bedrohlich. Doch danach kam auch schon die nächste Frage: "Was ist denn mit dir passiert?" Daraufhin wollte die Rothaarige dem Schwarzhaarigem sagen, dass es ihn einen Scheiß angeht, doch dazu kam Lily gar nicht mehr, denn der Slytherin hatte sie bereits am Arm gepackt, wie so oft in letzter Zeit, und sie Richtung Krankenflügel gezerrt und das ohne auf Lilys einwende zu achten.
(Rückblick Ende)
Tja, und nun war sie hier, saß auch einem der vielen Betten im Krankenflügel und starrte geschockt vor sich hin, weil sie Madame Pomfrey sagen musste was ihr passiert war. Natürlich sagte Lily nicht wer es war oder warum, doch sie hätte darauf achten sollen, erst anzufangen zu erzählen, wenn Riddle wieder aus dem Raum verschwunden war, denn dieser sah jetzt wütend vor sich hin und murmelte irgendwas unverständliches, bevor er laut aus dem Krankenflügel stürmte.
Kommi? *lieb schau*
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
