von thistle93
Es war als betrete er einen altvertrauten Pfad. Er kannte jeden Stein und jeden Fußstapfen. Er ging nach Hause und er wusste, dass am Ende des Weges Geborgenheit wartete, Freundschaft.
Langsam ging er, Schritt für Schritt. Nahm sich Zeit die Vertrautheit in sich aufzunehmen.
Er hatte die Verwandlung schon so oft ausgeführt. Er musst überhaupt nicht nachdenken. Schon spürte er, wie sein Körper sich streckte, seine Beine kürzer wurden, doch plötzlich blieb er stehen. Er wusste nicht wie es weiterging. Sofort schnellte er wieder in seinen gewohnten Körper zurück.
Ungehalten öffnete er die Augen und befand sich wieder in der düsteren Zelle. Er atmete ein paar mal tief durch, konzentrierte sich und schloss wieder die Augen. Es dauerte einen Moment bis er die Konzentration zurück hatte. Am Anfang ging alles glatt. Sein Körper begann sich wieder zu verändern, doch er stolperte wieder an genau der selben Stelle.
Er versucht das Ganze erneut, schneller diesmal, in der unsinnigen Hoffnung, dass seine Erinnerung ihn einfach über die schwierige Stelle hinwegtragen würde. Doch wieder blieb er hängen.
Er versuchte es wieder, doch diesmal wusste er schon vorher, dass es nichts nützen würde.
Und richtig. An der gewohnten Stelle blieb er hängen und es ging nicht weiter. Etwas versperrte sich in ihm. Die Erinnerung war einfach wie weggeblasen.
Er versuchte es noch viele Male in dieser Nacht, bis schließlich weit hinten am Horizont die Sonne aufging. Frustriert öffnete Sirius die Augen und trat gegen die steinerne Wand. Es konnte doch nicht so schwer sein!
Heute Nacht würde er aber nicht mehr weiterkommen. Er legte sich auf seine Pritsche und versuchte zu schlafen, doch zu viele Gedanken gingen ihm im Kopf herum. Er konnte nicht verstehen, warum er gescheitert war. So kurz vor dem Ziel. Er zermarterte sich das Gehirn, versuchte verzweifelt sich zu erinnern wie es weiterging und es war Mittag bis er schließlich verwirrt und enttäuscht einschlief.
In der nächsten Nacht versuchte er es wieder, doch er kam nicht weiter als in der vergangenen Nacht. Wieder strauchelte er an derselben Stelle und sooft er auch auf die Wand eintrat, sooft er auch frustriert auf seiner Pritsche zusammensank um nachzudenken, es nützte nichts.
Als schließlich die Dämmerung einsetzte war er noch frustrierter als am Tag zuvor. Doch er fühlte sich so erschöpft, dass er sich nicht mehr in der Lage fühlte weiter nachzudenken.
Als er am dritten Abend ausgelaugt und erschöpft erwachte hatte er keine große Lust mehr es erneut zu versuchen. Trotzdem stand er auf und begab sich auf den alten Pfad. Sein Körper streckte sich seine Beine wurden kürzer und plötzlich wusste Sirius genau wie es weiterging. Er verstand gar nicht warum er es die vergangenen Tage nicht geschafft hatte.
Rasch ging er weiter, fürchtete, dass er wieder stolpern konnte, doch als die Sonne wieder aufging hatte er es geschafft. Er hatte sein vertrautes zweites Ich wiedergefunden und der erwartete Schmerz blieb aus, stattdessen fühlte er sich so vertraut und geborgen wie seit Jahren nicht mehr. Doch er war erschöpft. Die Verwandlung hatte ihn mehr Kraft gekostet als er für möglich gehalten hatte und so rollte er sich schließlich in einer Ecke zusammen, legte den Kopf auf die Pfoten und schlief ein.
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