von thistle93
Ein Sonnenstrahl fiel durch das Fenster. Sirius öffnete die Augen. Es war selten, dass ein Sonnenstrahl es durch das hohe vergitterte Fenster schaffte.
Er betrachtete den Strahl, wagte es nicht aufzustehen. Es war selten, dass etwas seinen Alltag durchbrach.Langsam wanderte der Sonnenstrahl über die Wand.
Eigentlich ist es nicht schön, sagte ein Teil in Sirius. Die Sonne brachte das was die Dunkelheit versteckte zur Geltung. Die Kälte und Härte des Steins. Die Gitterstäbe und die Trostlosigkeit. Trotzdem hingen seine Augen an dem Sonnenstrahl, bis er sich schließlich aufrichtete und aufstand.
An die Kälte hatte er sich gewöhnt. Er dachte nichtmehr daran, dass seine Hände kalt waren. Seine Füße oder er selbst.
Er hatte vergessen wie Wärme sich anfühlte, das Gefühl vor einem warmen Feuer zu sitzen, den Geschmack von warmem Tee.
Auch an die Albträume konnte man sich gewöhnen, solange man tagsüber nicht zu viel grübelte. Er kannte keinen ruhigen Schlaf mehr. Er wusste nichtmehr wie es war, ausgeschlafen aufzuwachen. Er kannte das Gefühl von schönen Träumen nichtmehr, das Gefühl nicht verschwitzt und abgeschlagen die Augen aufzuschlagen.
Doch auch daran konnte man sich gewöhnen.
Die Langeweile war fast am schlimmsten. Es gab wenig was einen vom Grübeln abhielt, und fing man erstmal das Grübeln an, war die Angst und die Verzweiflung nicht mehr weit und die Angst.
Sirius hatte gelernt den Verrückten auszublenden, das Gebrabbel und Gestöhne.
Jeden Morgen ging er durch die Zelle. Immer wieder rund herum, bis er nicht mehr konnte. Erst dann aß er sein Frühstück. Langsam, Löffel für Löffel, bis nichts mehr übrig war. Und dann war immer noch zuviel vom Tag übrig. Zeit um sich zu erinnern.
Sirius setzt sich auf einen der Stühle und nippt an seinem Tee.
„Wie schauts aus Tatze. Moony und Wurmschwanz kommen nächste Woche vorbei. Bist du dabei?“
Sirius grinst. "Was denkst du denn, Krone? Ich werde doch wohl das Geburtstagsfest meines Patensohns nicht verpassen.“
„Lily hat darauf bestandn zu grillen. Ich wär ja eher für ein Quidditchspiel mit dem Kleinen gewesen, aber du weißt ja wie sie ist.“
Bevor Sirius antworten kann kommt aus dem Wohnzimmer ein lautes Krachen gefolgt von einem Schrei.
James springt auf und Sirius folgt ihm. Im Wohnzimmer liegt eine Vase auf dem Boden. Der kleine Harry saust auf einem Spielzeugbesen zwischen den Beinen seiner Mutter hindurch auf seinen Vater zu.
James pflückt ihn vom Besen. Sirius steht grinsend im Türrahmen. Lily baut sich vor ihm auf. „Sirius Orion Black. Warum hast du ihm diesen Besen mitgebracht?“
Sirius Grinsen wird breiter. „Er hat seinen Spaß oder nicht?“
Lily schüttelt den Kopf. „Du bist unmöglich. James sag was.“
James schaut von Lily zu Sirius, fährt sich verlegen durch die Haare. „Man kann nie früh genug anfangen mit Quidditch.“
„Genau er soll ja schließlich mal in unsere Fußstapfen treten, was Krone?“
Nur zwei Monate später war es passiert. Sirius erinnerte sich noch gut an den Grillabend....
Er schüttelte den Kopf. Er verfiel schon wieder ins Grübeln und die Stimmen drohten zurückzukehren. Sirius stand auf und begann wieder in der Zelle auf und abzugehen, doch die Stimmen wollten nicht so schnell verschwinden.
Sirius setzte sich mit dem Rücken zum Gitter und betrachtete die Wand. UNSCHULDIG Er hatte lange gebraucht um die Worte in die Wand zu kratzen, doch es hatte den gewünschten Effekt gehabt und auch jetzt vertrieb es die Stimmen und die Erinnerungen. Vor allem die Erinnerungen.
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