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Fanfiction

Als sie ging - Shattered

von GinHerDum

~Ginny~

Ich sitze am Küchentisch und starre in meine Müslischale.
Mum steht an der Spüle, ich kann ihr Gesicht nicht sehen, aber ich weiß, dass sie in der letzten Nacht lange geweint hat. Genau wie ich.
Noch immer kann ich eigentlich nicht glauben, dass das die Wahrheit ist. Dass Harry es wirklich gesehen hat. Dass ich sie nie wieder sehen werde.
Erneut kommen mir die Tränen, doch dann spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich schaue hoch und sehe, dass es Fred ist, der sich über mich gebeugt hat. Seine Augen sind nicht geschwollen wie meine oder Mums. Und dennoch sind sie leerer, als ich sie jemals gesehen habe.
Als er die Tränen in meinen Augen schwimmen sieht, streichelt er mit der anderen Hand einmal über mein Haar und gibt mir einen Kuss auf meinen Scheitel. Ich lächele ihn matt an. Zu mehr kann ich nicht die Kraft aufbringen.
George sitzt schon auf seinem Platz, gegenüber von mir. Weder die beiden noch Mum haben bis jetzt ein Wort verloren. Als ich mich wieder meiner Schale zuwende, schaut auch er mir kurz in die Augen und verzieht seinen Mund zu einem sanften Lächeln. Seine Art, mir sein Mitgefühl auszudrücken.
Viele Menschen denken, Fred und George seien völlig gleich. Auf eine Art sind sie das auch. Sie sehen sich so ähnlich, dass selbst Mum sie nicht auseinanderhalten kann. Sie können die Sätze des anderen beenden. Sie haben den gleichen Humor.
Aber in manchen Dingen sind sie wie Tag und Nacht. Doch das bekommen nur die wenigsten mit. Denn diese Unterschiede zeigen sich nur sehr selten. Aber sie sind da.
Wenn es mir einmal schlecht geht, dann merken die beiden das sofort. Es war schon immer so. Fred und George sind die Brüder, denen ich schon immer am nächsten gestanden habe.
Jeder kennt sie, wie sie herumalbern oder Streiche aushecken. Doch ich kenne auch ihre ruhigen Seiten. In stillen Stunden. Damit gehen die beiden völlig unterschiedlich um.
Mit Fred kann ich über alles reden. Er hat immer ein offenes Ohr für mich. Er kommt auf mich zu, nimmt mich in den Arm und spricht mit mir.
George ist einfach nur da, wenn ich ihn brauche. Er redet nicht gerne über seine Gefühle oder die der anderen. Ich kann stundenlang neben ihm sitzen und schweigen. Und es fühlt sich gut an. Weil er einfach dort ist.
Und genau so ist es an diesem Morgen. Sie sind für mich da. Ich kann ihnen vertrauen. Mehr als jedem anderen.
Erst jetzt dreht Mum sich um, in der Hand hält sie eine Pfanne voll mit gebratenen Eiern. Kochen ist ihre Form der Ablenkung.
Sie versucht zu lächeln, wie jeden Morgen. Doch es ist eher eine Art Grimasse, die sich auf ihrem Gesicht widerspiegelt.
„Morgen Jungs. Ich hab euch Eier gemacht. Mit Tomaten und Käse. Genau so, wie ihr es mögt.“
„Danke Mum“, kommt es wie aus einem Mund von den beiden. Ich stochere noch immer in meinem Müsli herum. Mittlerweile sind die Cornflakes darin schon so aufgeweicht, dass sie mit der Milch zu einer Art grauem Brei geworden sind. Bei dem Anblick wird mir plötzlich schlecht. Ich schiebe die Schale von mir weg und unterdrücke ein Würgen.
Dann stehe ich ohne ein Wort auf und laufe nach oben. Ich schließe meine Zimmertüre ab und lasse mich auf mein Bett fallen.

~~*~~

Ich habe heute alles ausprobiert. Ich habe mit Mum die Küche und das Wohnzimmer geputzt, den Hühnerstall ausgemistet, den Garten entgnomt. Doch nichts kann diese schrecklichen Gedanken aus meinem Kopf vertreiben. Nichts kann die Bilder auslöschen, die sich in mein Gehirn gebrannt haben, obwohl ich es nicht einmal selbst gesehen habe.
Irgendwann am Nachmittag gehe ich wieder zurück in mein Zimmer. Noch immer haben sich Harry und Ron nicht blicken lassen. Mum wollte sie am Mittag holen gehen, doch Dad konnte sie davon abhalten. Zum Glück.
Ich möchte ihnen nicht gegenübertreten. Nicht ihre traurigen Gesichter sehen. Ich weiß nicht, was ich zu ihnen sagen sollte. Ich weiß nicht einmal selbst, was ich tun soll.
Ich sitze einfach auf meinem Stuhl, mitten in meinem Zimmer, und starre aus dem Fenster. Ich habe mein Radio angeschaltet und irgendeine mir unbekannte Melodie läuft im Hintergrund.
In einer Woche sollte Hermine kommen. Mit mir in diesem Zimmer schlafen. Wir hätten zusammen mit den anderen Quidditch gespielt und uns über das letzte und das kommende Schuljahr unterhalten.
Das alles wird es jetzt nicht mehr geben.
Plötzlich wechselt das Lied im Radio. Es ist eine langsame Melodie, eine Klavierstimme, die sich immer weiter steigert. Und der Gesang einer jungen Frau. Sanft und ruhig. In dem Lied geht es um Liebe und Verlust.
Verlust.
Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus und ich werfe ein Notizbuch nach dem Radio. Zeitgleich mit dem Aufprall des Buches auf der Holzverkleidung des Radios verstummt die Frauenstimme.
Musik ist also auch keine gute Idee.
Doch wenn ich einfach nur herumsitze, ist es auch nicht besser. Ununterbrochen muss ich darüber nachdenken, was als nächstes passieren wird. Wie es weitergehen soll.
Und dort gibt es nichts, was passieren könnte. Ich habe kein Szenario für diesen Fall. In meinen Vorstellungen für das nächste Jahr habe ich viele schlimme Ereignisse mit eingeplant – die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich in meinem Leben nichts normal abspielt. Aber das war nicht dabei. Nie habe ich damit gerechnet, dass eine der wichtigsten Personen in meinem Leben einfach verschwinden würde.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich eine fremde Stimme aus der Küche im Erdgeschoss vernehme. Doch bei genauerem Hinhören merke ich, dass es keine fremde Stimme ist. Sie ist nur an einem fremden Ort. Es ist Professor McGonagall. Ohne Zweifel.
Doch was macht sie hier? Den Bruchteil einer Sekunde stelle ich mir wirklich diese Frage, doch die Erkenntnis kommt jäh und trifft mich hart wie eine Faust, die sich in meinen Bauch rammt.
Und plötzlich kann ich mir nicht mehr einreden, dass Harry es falsch verstanden oder nur geträumt hat. Wenn alles in Ordnung wäre, dann würde nicht meine Hauslehrerin in unserer Küche stehen und in gedämpften Ton mit meiner Mutter sprechen.
Wenn alles in Ordnung wäre, dann würde sie nicht die Treppen hinauf in das Zimmer meines Bruders steigen, um ihnen etwas mitzuteilen, dass sie schon längst wussten.



~Harry~

Keiner von uns beiden hat in der Nacht zuvor geschlafen.
Viel zu viel war das, was wir erlebt und erfahren hatten. Viel zu schrecklich die Vorstellung von dem, was nun kommen würde. Viel zu schmerzhaft, an das zu denken, was noch vor wenigen Wochen war.
Wir haben die ganze Zeit nicht viel gesprochen. Die Blicke, die wir tauschen, reichen.
Denn es gibt nichts zu sagen.
Wir sitzen nebeneinander auf Rons Bett, genauso, wie wir uns gestern Abend dort hingesetzt haben. Wir haben nur da gesessen und uns hin und wieder in den Arm genommen, wenn die Tränen den einen übermannten.
Es ist unfassbar. Immer wieder geht mir ein Satz durch den Kopf und gleichzeitig ist da dieses schrecklich dumpfe Gefühl im Magen. Ein dumpfer Schmerz, der sich bis in die Fingerspitzen und Zehen ausbreitet. Und immer wiederkehrt.
Die Vorhänge sind zugezogen, weswegen das Licht nur gedämpft in das kleine Zimmer fällt. Ich habe völlig das Zeitgefühl verloren. Es könnten Tage oder Wochen vergehen, während wir einfach so dasitzen.
Doch es muss früher Nachmittag sein, als es plötzlich an der Tür klopft. Ich tausche einen unsicheren Blick mit Ron, doch noch bevor wir etwas antworten können, öffnet sich die Tür schon.
Und Professor McGonagall tritt herein.
Dieses Mal blicke ich entsetzt zu Ron. Auf seinem Gesicht spiegelt sich genau das, was ich denke. Einen Moment sagt niemand etwas. McGonagalls Gesichtsausdruck ist unergründlich.
„Euch einen guten Morgen zu wünschen scheint angesichts der Tatsache, was geschehen ist, nicht angemessen zu sein. Eigentlich bin ich gekommen, um euch die Nachricht zu überbringen. Aber Molly hat mir erzählt, dass ihr es schon wisst.“ Sie legt eine kleine Pause ein und atmet tief durch. „Es tut mir leid.“
Ich kann ihr nicht antworten, ich kann nichts dazu sagen, ohne dass die Tränen erneut die Oberhand gewinnen, weswegen ich einfach nur nicke.
„Ich habe mit Hermines Eltern gesprochen. Sie haben angeboten, dass ihr beiden sie bei ihnen zu Hause besuchen könnt, wenn ihr das wollt.“
Erst jetzt merke ich, dass sie uns duzt. Es ist eine völlig andere McGonagall als die, die ich gewohnt war. Sie spricht ganz ruhig und … beinahe sanft. Eine Eigenschaft, die ich ihr als allerletztes zugeschrieben hätte.
„Ich kann natürlich verstehen, wenn ihr meint, dass es nicht geht. Auch Mr und Mrs Granger werden das verstehen. Nur solltet ihr darüber nachdenken. Vielleicht hilft es dabei, sich … zu verabschieden.“
Bei dem letzten Wort scheint ihre Stimme zu brechen. Zum ersten Mal sehe ich in ihr altes, von Falten zerfurchtes Gesicht. Dort glitzern Tränen in ihren Augen. Sie fängt sich schnell genug, um sie wegzublinzeln, aber doch waren es unverkennbar Tränen gewesen.
„Ihr solltet ihren Eltern eine Eule zuschicken, ganz egal, wie ihr euch entscheidet. Sie werden sich sicherlich darüber freuen.“
Wieder nicken Ron und ich nur. Noch immer scheint meine Kehle wie zugeschnürt.
Unsere Hauslehrerin hier zu sehen, zu wissen, dass sie nur gekommen ist, um das auszusprechen, was wir nicht fassen können, macht die ganze Sache auf einmal viel realer. Es ist kein böser Traum, aus dem wir erwachen können. Es ist die Realität.
Sie ist nicht mehr.
Nun, da Professor McGonagall alles gesagt hat, was sie sagen musste, entsteht plötzlich eine unangenehme Stille. Sie steht noch immer vor Rons Bett und schaut uns an. Wir können nicht sprechen und auch sie scheint nun um Worte zu ringen.
„Ich werde euch wieder in Ruhe lassen. Denkt bitte darüber nach und gebt Mr und Mrs Granger Bescheid, egal wie ihr euch entscheidet. Und Harry, ich weiß, dass es nicht einfach sein wird, aber es gibt dort noch jemanden, den du informieren solltest.“
Sie schaut mich durchdringend an, doch ich runzele nur die Stirn. Neben mir atmet Ron zischend ein, als ob er verstanden hätte. Ich schaue ihn völlig verständnislos an und er flüstert: „Sirius.“
Das dumpfe Gefühl in mir breitet sich erneut aus, dieses Mal stärker als je zuvor, und einen Moment glaube ich, das Bewusstsein zu verlieren. Sirius.
Ich habe ihn völlig vergessen. Seinen letzten Brief habe ich erst vor zwei Tagen bekommen und noch nicht beantwortet, bei allem, was geschehen ist.
Ron scheint zu merken, wie sehr McGonagalls Worte mich erschüttern, denn er klopft mir einmal mit der Hand auf meinen Oberschenkel, als wolle er damit sagen, dass ich auch das schaffen würde.
Während ich versuche, diese Erkenntnis zu verarbeiten, dreht sich unsere Hauslehrerin um und will gerade aus dem Zimmer gehen. Doch mit der Hand am Türknauf, hält sie noch einmal inne. Ihr Gesicht ist dem Holz der Türe zugewendet. Und trotzdem bin ich mir dieses Mal sicher, dass sie weint.
„Hermine war wirklich ein tolles Mädchen und eine herausragende Hexe. Wir werden sie alle in Erinnerung behalten.“
Und dann geht sie hinaus.

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Titel:


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