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Fanfiction

Island of the lost souls - Zwei Stunden für Dolores

von rodriquez

„Zwei Stunden bleiben uns“, erwähnte Harry mit nervösem Blick auf die Wohnzimmeruhr.
Sie läutete zur dritten Mittagsstunde.
„Du kannst es nicht lassen?“, bemerkte Ginny kopfschüttelnd. „Ein Glück muss ich mich nicht mehr damit herumreißen.“
„Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht anders handeln kann“, erklärte Harry. „Die Zeit ist knapp bemessen, aber ich kann nicht mit dem Gefühl abreisen etwas nicht zu Ende gebracht zu haben.“
„Also ein paar Urlaubsstunden in die Nokturngasse“, resümierte Hermine naserümpfend.
„Nehmt mich mit“, bat Ron und auch Ginny machte Anstalten zu folgen.
Anlaufpunkt war der Scherzartikelladen in der Winkelgasse, von dort aus machten sich die Vier zu Fuß auf den Weg in die Nokturngasse.
„Die Zeit tickt und spielt gegen uns“, flüsterte Hermine. „Nicht mehr ganz zwei Stunden für Dolores“.
„Was ist in zwei Stunden?“, fragte Ron, der sich an die Seite von Hermine wagte.
„Pünktlich um Fünf aktiviert sich unser Portschlüssel“, erklärte Hermine.
„Ihr haut ab?“
„Normalerweise hätten wir gar nicht herkommen dürfen“.
„Normalerweise?“
„Zwangsurlaub“, erklärte Hermine. „Nach meinem Zusammenbruch schickte mich Kingsley in Urlaub. Besser er befahl es mir.“
Ron riskierte einen Blick zu Harry, der sich angeregt mit Ginny unterhielt, und ein paar Meter vor ihnen lief.
„Wie steht’s um euch?“, fragte Ron. nachdem seine Aufmerksamkeit zurück auf Hermine kam, „Kann man schon gratulieren?“
„Warum sollte ich dir etwas vormachen“, antwortete Hermine. „Ja, ich denke das könntest du tun.“
„Du denkst?“, schmunzelte Ron.
„Wenn du wüsstest, was die letzten Tage alles passiert ist“.
Die kleine verrufene Seitenstraße der Winkelgasse lag unmittelbar vor ihnen. Nur noch ein paar Steinstufen abwärts, und dennoch wurde mit jedem Schritt das Publikum bereits unheimlich. Hexen und Zauberer in verlumpter Kleidung und schlechtem Atem bettelten die Neuankömmling an.
„War es geplant?“, fragte Ron.
„Was meinst du?“
„Das mit dir und Harry?“
„Nein, Ron, es war nicht geplant. Nicht so, wie es letztendlich gekommen ist.“
„Und wie ist es letztendlich gekommen?“
„Ich wusste nicht, was mich erwartet, als mir Kingsley den Urlaub verordnete“, antwortete Hermine. „Ich dachte wirklich unzählige langweilige Tage auf einer einsamen Insel verbringen zu müssen. Allerdings war Harry einer der Hauptinitiatoren.“
„Wer noch?“
„Meine Eltern, von denen alles ausging, aber auch Ginny.“
„Ginny wusste Bescheid?“, staunte Ron. „Sie wusste du würdest einen Urlaub mit Harry verbringen?“
„Ja, Ron, sie wusste es.“
Ron nickte und schnaufte schwer aus.
„Meine Mutter hat Harry gesucht und auch gefunden, weil sie sich Sorgen um mich machte“
„Deine Mutter?“
Hermine nickte. „Ja. Erstaunlich nicht? Sie hat etwas geschafft, das ich nicht einmal in Betracht gezogen hatte.“
„Du hattest nie Kontakt zu Harry?“
Ron kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
„Nein, Nie“, bestätigte Hermine. „Ich wusste nicht einmal wo er sich aufhielt. Stell dir mein Gesicht bei meiner Ankunft vor“. Hermine lachte. „Ein peinlicher Auftritt bei unserem Wiedersehen.“
„Peinlich?“
„Es ist unglaublich heiß dort. Ich dachte alleine zu sein und war auf dem Weg unter die Dusche. Ich öffnete die Badezimmertür und knallte sie Harry mit voller Wucht gegen die Stirn. Er ging zu Boden, und ich stolperte vor Schreck über ihn. Natürlich hatten wir Beide nicht einmal einen Slip am Körper.“
„Ein Bild für Götter“, lachte Ron herzlich, und Hermine wusste in diesem Moment, dass alles gut werden würde.
Sie hatten die Gasse erreicht und die ersten aufmerksamen Blicke schweiften umher.
„Es hat sich alles erst im Laufe der Woche ergeben“, erklärte Hermine. „Wir stehen noch ganz am Anfang. Übrigens sind meine Eltern mittlerweile auch dort.“
„Deine Eltern?“
„Harry hat sie über meinen Zustand informiert und sie eingeladen, sie sind erst vor wenigen Tagen angekommen, aber ich habe mich schon mit meiner Mutter ausgesprochen.“
„Wie konnte es soweit kommen?“
„Ich weiß es nicht Ron“, schüttelte Hermine ihren Kopf. „Nicht nur, dass du meine Eltern nicht kennengelernt hast, ich habe mich von ihnen entfernt. Ein einziges Mal, an diesem vermaledeiten Heiligabend habe ich sie getroffen.“
„Du hast sie … in der ganzen Zeit?“
„Nein, Ron. Ich wollte nicht, dass sie mich so sehen. Meine Mom hätte sofort bemerkt, dass es nicht so läuft, wie es laufen sollte. Aber ich hätte mir nie eingestanden, dass es mir wirklich nicht gut geht. Trotzdem hat meine Mom etwas geahnt, und sie bat Harry um Hilfe.“
„Ich werde noch heute Lavender aufsuchen“, sagte Ron. „Wir müssen reden, und vielleicht tröstet sie mich mit einem Schäferstünd…“
„Ich will es gar nicht detailliert wissen“, lachte Hermine, und winkte energisch ab. „Aber auch ich wünsche dir, dass du dein Glück findest.“
„Die Zeit rennt“, drängelte Harry. „Könnt ihr euch bitte konzentrieren?“
„Borgin & Burke's“, erwähnte Ron. „daran erinnere ich mich. Wir können ihr aber nichts nachweisen, wir haben nichts in der Hand, keine Beweise. Was können wir überhaupt gegen sie unternehmen?“
„Wir müssen ihr nichts nachweisen“, erwiderte Harry wütend. „Sie wird seit zwei Jahren gesucht. Sie steht auf der Liste, der meistgesuchten Verbrecher an der Zaubererwelt. Es ist der erste Hinweis, den wir seither haben.“
Ron schien nachzudenken, und sein Gesicht verriet, dass er eine Idee ausbrütete.
„Hast du deinen Tarnumhang bei dir?“, fragte er schließlich. Sie hatten eine Stelle gewählt, von wo aus sie das ominöse Antiquitäten- und Raritätengeschäft im Auge behalten konnten, aber wo sie auch gleichzeitig einen Blick auf die dunkle Umgebung hatten. „Wir könnten ihr eine Falle stellen.“
„Eine Falle?“, wunderte sich Ginny.
„Sie hat keine Ahnung, dass ihr Plan nicht aufgegangen ist“, erklärte Ron, „was wenn wir ihr Spiel noch eine Weile mitspielen?“
Harry ließ sich Rons Einfall durch den Kopf gehen. „Sie soll glauben, du stehst noch unter dem Fluch, und würdest mich direkt ausliefern?“, Harry nickte zustimmend. „Das ist genial“.
Gleichzeitig zog er den Tarnumhang aus seiner Tasche und reicht ihn Hermine. „Versteck dich mit Ginny, sie soll glauben, dass wir alleine kommen, und dass der Ring bei dir gewirkt hat.“
Das Warten begann.
„Hast du von Ron und Lav gewusst?“, fragte Hermine extrem leise.
Ginny nickte und wagte nicht der Freundin in die Augen zu schauen.
„Warum hast du nichts gesagt?“
„Harry…“, schluckte Ginny.
„Harry wusste auch davon?“, keuchte Hermine und wieder nickte Ginny.
„Warum?“
„Dein Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag“, erklärte Ginny. „Wir beschlossen dir wenigstens diese Erniedrigung zu ersparen.“
„Die hätte den Bock nicht mehr fett gemacht“, murmelte Hermine unverständlich, verstand aber die eigentlichen Beweggründe.
„Seit wann?“, fragte sie.
„Rons hässliches Grinsen am Weihnachtstag war unerträglich“, sagte Ginny. „Glaub mir, ich kenne dieses schmutzige, selbstgefällige Grinsen, und wusste sofort, Ron ist endlich zum Schuss gekommen. George zeigt es immer, wenn er von einem Date mit Angelina zurückkam, und da ich wusste, dass etwas bei euch im Busch war, infolge deiner Abwesenheit, konnte das nur eines bedeuten. Deshalb bin ich im zufällig gefolgt…“
„Zufällig?“, höhnte Hermine und Ginny zuckte unschuldig mit dem Oberkörper.
„Übrigens trotz der angespannten Lage … dieses dreckige Grinsen sieht man heute auch bei euch…“
„Sie trug einen langen, schwarzen Umhang“, erklärte Ron. Doch fast jeder in dieser unheimlichen Umgebung schien so gekleidet zu sein.
„Klasse Aussage“, seufzte Ginny unter dem Tarnumhang und Hermine war dankbar für die gelungene Ablenkung.
„…Und eine schwarze Kapuze, die spitz nach oben geht.“
Auch diese Erkenntnis brachte nicht gerade Vorteile.
Viele, dunkle, unheimliche Gestalten schlichen an ihrem Standort vorbei.
Viele stanken fürchterlich ungepflegt.
„Neunzig Minuten“, murmelte Harry und schien nicht gerade optimistisch.
Einige Minuten verharrten die Freunde schweigend.
Der Tarnumhang zitterte, wie ein Flimmern der Luft in der Hitze, die aber gar nicht existierte.
Das Warten wurde zur Geduldsprobe.
Fast jede vorbeilaufende Gestalt wurde mit Anhalten der Luft begrüßt, nur um kurze Zeit später wieder enttäuscht auszuatmen.
Einige Gestalten starrten die Fremden in ihrer Gasse einfach nur misstrauisch an.
„Wo warst du Harry?“, fragte Ron nach einer ganzen Weile.
„Überall und nirgends wirklich“, antwortete Harry. „Und seit einem halben Jahr endlich an einem Ort an dem ich mich heimisch fühlen durfte.“
„Verrätst du mir, wo dieser Ort liegt?“
„In der griechischen Ägäis“, antwortete Harry. „Ich betreibe ein Außenbüro des Ministeriums, spezialisiert auf das Aufspüren von Verbrechern an der magischen Welt.“
„Todesser?“
„Hauptsächlich … Ja.“
„Und wirst du irgendwann deine Ruhe finden?“
„Zwei Jahre war ich unterwegs, immer auf Achse, nirgends richtig zuhause. Ich bin deinem Dad sehr dankbar, dass er auf Godrics Hollow aufpasst, und ich hoffe mein Plan geht auf, wenn ich nächsten Monat zurückkehre.“
„Dad tut es gern“, lächelte Ron. „Er hat eine Aufgabe in der er aufblüht. Vor allem, Mom kann ihm nicht reinreden … nächsten Monat?“
„Vielleicht schon früher“, erklärte Harry.
„Das ist ja fast, wie Morgen“, staunte Ron. „wie sehen deine Pläne aus?“
„Die Jagd hat mich endlich müde gemacht, Ron. Es ist an der Zeit zurückzukehren.“
„Hat das mit Hermine zu tun?“, fragte Ron vorsichtig.
„Nein“, schüttelte Harry seinen Kopf. „Vielleicht aber doch. Ich kann die Frage nicht beantworten.“
„Du weißt es nicht?“
„Ich kann nicht ausschließen, dass unser Wiedersehen mich beeinflusst haben könnte“.
Harry spürte eine warme Hand in seinem Rücken, eine Hand, die unsichtbar zu sein schien.
Die nächsten Worte schien Harry aus Überlegungen und Nachzudenken zu äußern, jedenfalls dauerte es einige Augenblicke bevor er weitersprechen konnte. Die Hand in seinem Rücken tat so gut.
„Hermine war noch keine fünf Minuten da, und mein Leben stand Kopf, im wahrsten Sinne des Wortes.“
„Schuld war wohl eher die Beule an deiner Stirn, und zwei Möpse vor den Augen, da kann man leicht schwach werden“, grinste Ron. „Sie hat es mir vorhin erzählt.“
„Es war auf Anhieb, wie früher“, Harry träumte vor sich hin, nahm die Umgebung gar nicht mehr wahr. „Wir haben viel geredet, aber auch viel miteinander unternommen, nichts verwerfliches, und doch von großer Bedeutung. Es war, wie früher. Auch wenn wir nur am Strand waren, in der Sonne lagen, uns gegenseitig geneckt haben, in Erinnerungen schwelgten, oder gemeinsam eine Taverne besuchten. Wir haben sogar wieder ein Abenteuer erlebt. Du kennst sie“, Harry lächelte. „Nichts auf der Welt hätte sie davon abbringen können, sie wollte unbedingt dabei sein. Abenteuer, Gefahr. Da ist es, was ich versuchte zu erklären, es geht einfach nicht von Heute auf Morgen, sich vollkommen umzustellen.“
„Das habe ich jetzt auch verstanden“, nickte Ron. „Aber wohl auch, dass du sie gar nicht davon abbringen wolltest, an deiner Seite zu kämpfen“.
„Die Vernunft hatte in meinem Leben nie eine Hauptrolle gespielt.“
„Du hast bemerkt, was eure Freundschaft wirklich für eine Bedeutung haben könnte?“
„Es hat nicht nur ihr gut getan“, nickte Harry. „Mein Leben war durch die wenigen Tage bereits vollkommen aus den Fugen geraten, obwohl ich zwei Jahre Zeit hatte mich umzustellen, und der Wunsch endlich nach Hause zurück zu gehen, war noch so stark, wie jetzt. Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, aber ich hatte nie einen Anreiz, oder eine Vorstellung, wie ich es anstellen könnte. Es gibt keine Zufälle, und so war es für mich auch nicht verwunderlich, dass ich bei einer Gerichtsverhandlung im Zaubereiministerium in Athen auf Minerva getroffen bin.“
„McGonagall?“, staunte Ron. „Was hast du vor?“
„Sie war unter Anderem auf der Such nach einem geeigneten Kandidaten für Verteidigung gegen die dunklen Künste.“
„Du willst unterrichten?“, keuchte Ron. „Harry Potter macht auf Professor?“
„Es muss ja nicht für ewig sein, aber vielleicht finde ich Gefallen daran…“
„Das Gefallen hat nicht zufällig einen Namen, und heißt Hermine?“
Harry lächelte, und seine leichte Verlegenheit zeugte von seiner Rückkehr aus der Gedankenwelt.
Unter dem Tarnumhang tauchte eine weitere Hand auf, und rüttelte energisch an Harrys Arm.
„Ich glaube da kommt sie“, flüsterte Ginny aufgeregt.
Und tatsächlich, Rons Beschreibung traf zu, schwarze, lange Robe, spitzer Hut. Die Art, wie sich die Gestalt bewegte weckte nicht gerade die besten Erinnerungen, und erzeugte ein Ekel und Wutgefühl.
Harry hatte keine Zweifel an der Identität, auch wenn Hermine. „Glaubst du wirklich?“, flüsterte.
Eine Stunde würde verbleiben.
Das Blatt hatte sich gewendet.
Sie brauchten nicht einmal sofort zuzuschlagen.
Was vorher knapp zu werden schien, könnte nun sogar zu einem quälenden, zeitaufreibenden Warten auf den günstigen Moment mutieren.
„Zurück“ sagte Harry, leise aber energisch, breitete seine Arme aus, und drängte seine Freunde zurück in einen dunklen, kaum einsehbaren Hausvorbau.
Alle hielten den Atem an, als die bewusste Person ihre Stelle passierte.
Nun war es allen klar.
Ihr Parfüm war immer noch das Gleiche.
Hermine keuchte und Ginny grunzte wütende, aber unverständliche Worte, die mit Sicherheit jeglicher Zensur unterliegen würden.
Die Kröte war wenige Meter von ihnen entfernt stehengeblieben, sah sich um, und bezog Position an einem schmalen Seitengang von Borgin & Burkes.
Sie zauberte einen dreibeinigen Sitz hervor, und breitete ihre Hehlerware griffbereit auf einer Decke aus.
Harry erkannte unzählige Dinge, allein aus dem Besitz der Familie Black, aber auch Zweiwegespiegel und etliche Abzeichen, auf denen das Wappen des britischen Zaubereiministeriums leuchtete, und deren Herkunft, sowie Bedeutung keinen Sinn ergaben.
„Was will sie denn damit?“, flüsterte Hermine.
Sie bekam keine Antwort.
„Noch nicht“, flüsterte Harry, der Ron gewaltsam am Arm zurückhalten musste. Zu viele Wesen strömten aktuell durch die Gasse, und wären, bei was sie auch immer getan hätten, hinderlich gewesen.
Zu riskant die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, oder plötzlich mehrere Gegner zu haben.
Die ersten Kunden inspizierten die Ware, als hätten sie nur auf den Verkäufer gewartet.
Weitere fünfzehn Minuten vergingen, ohne die kleinste Chance einzugreifen, oder irgendwas zu veranlassen.
Das Geschäft schien gut zu laufen.
In der Regel standen immer mehrere Kunden gleichzeitig vor ihrem Standort, und verdeckten die Sicht.
Immer wieder war die hässliche piepsende Stimme der krötenartigen Frau zu hören.
„Ich habe gar nicht soviel im Körper, wie ich kotzen könnte“, keuchte Ginny.
Die Abzeichen waren scheinbar verzauberte Freizugänge ins Ministerium und andere Zaubereigebäude, wie aus diversen Gesprächen herauszuhören war. Bei dem Schmuck hatte sie scheinbar eigene Wuchervorstellungen. Niemand schien sich dafür zu interessieren.
Ihr Aussehen war perfekt getarnt, kaum Jemand erkannte die Frau, die ihnen illegale Waren vertickte.
Doch für Harry wäre jegliche Tarnung unnötig gewesen. So vieles an dieser Person erfüllte ihn mit tiefstem Hass, und es war nicht nur ein „Chrm, Chrm“ – Räuspern.
Nur noch dreißig Minuten verblieben, und der Besucherstrom riss einfach nicht ab.
„Was hast du vor?“, wunderte sich Ron, nachdem Harry einen Schritt nach vorne wagte, und sich der Gefahr erkannt zu werden aussetzte.
Harry schien auf einen günstigen Moment zu warten, ohne auf Rons Frage zu antworten erhob er seinen Zauberstab und richtete ihn auf Umbridge, bereit in jeder Sekunde loszuschlagen.
„DEOPSCURATIO”, rief Harry mit abgeschwächter Stimme.
Seinem Zauberstab entwich ein blasses, kaum wahrnehmbares Türkisfarbenes Licht, das sich an Umbridges Körper brach.
“Was war das für ein Zauber?”, ertönte Hermines angepasste Stimme.
“Er wird sie daran hindern einfach abzuhauen”, flüsterte Harry. “Sie kann jetzt nicht mehr disapparieren.”
“Woher kennst du plötzlich solche Zaubersprüche?”, bewunderte ihn Ron.
“Aurorenschule”, antwortete Harry, während er die hässliche Kröte im Auge behielt.
Endlich schien der Besucherstrom nachzulassen. Es lag aber wohl auch daran, dass die gängigsten Artikel zur Neige gingen.
Die Abzeichen waren ausverkauft.
Gerade noch rechtzeitig, laut Harrys Uhr standen nur noch zehn Minuten bis zur Aktivierung des Portschlüssels zur Verfügung, und wenn sie keinen gewaltigen Ärger wollten, sollten sie tunlichst diesen auch berühren.
„Ron, du solltest mich fesseln“, flüsterte Harry.
„Wie?“, stammelte Ron ratlos. „Was?“
„Fessle mich“, befahl Harry eindringlich.
Ein unsichtbares Keuchen unter dem Umhang ertönte, es klang genervt.
Einen weitere Stimme unter dem Tarnumhang flüsterte: „Incarcerus“.
An Harrys Körper bildeten sich magische Fesseln, bis er völlig bewegungsunfähig war.
Ein langer Strick hing von seinem Hals zu Boden.
Diesen Strick nahm Ron schließlich in die Hände und zog Harry hinter sich her, bis er sich der Frau angenähert hatte.
„Ich habe hier Jemanden für sie“, sagte Ron und erregte die Aufmerksamkeit der Frau.
Panisch starrte sie auf das gefesselte Bündel, das Ron herangeschleift hatte.
„Hier?“, keuchte Dolores. „Chrm … Chrm … Bist du wahnsinnig, wenn euch Jemand sieht?“
Sie packte Rons Arm und zog ihn ein Paar Schritte mit sich in die hinteren Regionen ihres Standortes.
„Hatte ich nicht befohlen ihn zu töten?“, piepste Dolores aufgebracht. „Was ist mit der Granger?“
„Trägt meinen Ring und ist sehr bald Mein“, antwortete Ron mit entstellter Stimme, die bei Hermine für Sorgenfalten an der Stirn sorgte. Die Tarnumhang geschützten waren mit vorsichtigen Schritten gefolgt, was ein abnehmender Besucherstrom befürwortete.
„Sie werden damit nicht durchkommen, Dolores“, keuchte Harry und kämpfte gegen die Fesseln an.
„Potter, Potter“, schüttelte Umbridge ihr widerliches Gesicht. „Endlich. Die Rache ist Mein. Du hast alles zerstört, alles, das ich mir so mühsam aufgebaut hatte“.
„Mühsam aufgebaut?“, keuchte Harry, der sich unter den Fesseln hin und her wandte. „Gelogen, dass sich die Balken biegen, und dem in den Arsch gekrochen, der gerade an der Macht war, trifft es wohl eher.“
„Aber ich werde zurückkehren, wenn meine neue Gefolgschaft bereit und aufgestellt ist. Das Ministerium wird fallen, und ich werde glorreich zurückkehren.“
„Das wird niemals geschehen“, spie Harry wütend, und versuchte unaufhörlich seinen Körper von den Fesseln zu befreien.
„Chrm, chrm“, lachte die krötenartige Frau. „Und was willst du dagegen tun?“
„Sie werden steckbrieflich gesucht“, keuchte Harry.
„Wenn ich an der Macht bin“, winkte die Kröte ab. „Werde ich die Steckbriefe ausstellen, und du wirst die Nummer 1 sein, wenn ich dich nicht schon jetzt töte. Du wirst in Askaban versauern, bis du deinen letzten Atemzug von dir geben wirst. Dafür sorge ich!“
„Sie haben schwere Verbrechen an der Zauberergemeinschaft begangen. Wir haben sie gefunden, andere werden es auch tun.“
„Ich bin unschuldig“, säuselte Umbridge. „Ich habe die magische Welt nur von dreckigem Schlammblut gesäubert“
„Und ihre Foltermethoden?“
„Das waren nur Maßnahmen, die notwenig waren, um die magische Welt zu schützen.“
„Sie sollen nicht lügen, Dolores!“, blaffte Harry. „erinnern sie sich? Sie haben Zauberer gefoltert!“
„Es war nur zu ihrem Besten.“
„Und jetzt töte ihn endlich, du unnützes Wiesel!“
Ron drehte sich langsam in Harrys Richtung.
Seine Augen ausdruckslos.
„Töte ihn!“
In der Hosentasche wühlte Ron nach seinem Zauberstab, zog ihn hervor und richtete ihn langsam auf Harry.
„Töte Potter!“, wiederholte Umbridge. „Du wirst sonst immer in seinem Schatten stehen. Töte ihn“.
„AVADA…“
„PETRIFUCUS TOTULUS!“
„EXPELLIARMUS!“
Ron hatte so langsam gesprochen, dass genügend Zeit war, ihn zu entwaffnen, ob es nun Ginny oder Hermine getan hatte, war vollkommen nebensächlich.
Der Lähmzauber jedoch konnte von Umbridge abgewehrt werden.
Die Anstrengung in ihrem Gesicht zeugte von vergeblichen Versuchen zu Disapparieren.
Hermine befreite Harry von seinen Fesseln, während es für Umbridge nur noch einen Ausweg zu geben schien.
Sie nahm die Füße unter ihre Arme und rannte los, rempelte dabei gegen Ginny, der Tarnumhang rutschte von den Körpern der Mädchen. Passanten wurde zur Seite gedrängt, stürzten schreiend zu Boden. Panik machte sich breit.
Flüche schlugen hinter Umbridge her, die sie aber alle abwehren konnte.
Bevor Hermine und Ginny den Tarnumhang vollständig ablegen konnten, Ron aus seiner Schockstarre erwachte, und Harry seine Fesseln vollends abschütteln konnte, hatte sich die Kröte bereits einige Meter Vorsprung verschafft.
Im Weg und unter Schock stehende Personen wurden unsanft angerempelt und beiseite geschoben.
Umbridge hetzte Richtung Winkelgasse, warf Mülltonnen um, oder was sich sonst auf ihrem Weg befand, um die Verfolger aufzuhalten.
Weitere Flüche warf sie rückwärts ohne zu zielen, sie schlugen gegen Wände aus denen Gesteinsbrocken herausgesprengt wurden. Trümmer flogen umher. Fensterscheiben gingen zu Bruch. Menschen sprangen panisch zur Seite, oder brachen geschockt zusammen.
Umbridge rannte immer weiter, doch ihre Verfolger kamen näher.
Schließlich nahm sie eine Geisel, presste ihren Zauberstab gegen den Hals des Opfers, drehte sich den Verfolgern zu, die ihre Schritte verlangsamten.
„Disappariere mit mir!“, befahl Umbridge ihrem Opfer.
„Ich … kann … nicht“, stammelte die junge Frau.
„Los! Oder ich töte dich“
PLOPP!
Umbridges künstliches, lautes Lachen verhallte.
Es erstickte trifft es wohl eher, denn Harry war es mit einem Hechtsprung im letzten Moment gelungen, das Bein der jungen Frau zu greifen, und gleichzeitig die Hand eines seiner Freunde zu greifen.
Seine Begleiter flogen im Schlepptau zu einem unbekannten Ort.
„LOSLASSEN“, schrie Umbridge verzweifelt.
Die Umgebung klarte auf, Harry stürzte zu Boden und riss im Fallen seine Freunde zur Seite. Gerade noch rechtzeitig, denn ein typischer, oben offener Bus der Big Bus Tours kam angerauscht.
Die junge Frau hatte losgelassen und war verschwunden.
Mit einem lauten Quietschen kam der Bus querschlitternd zum Stehen.
„Wo sind wir?“ Ginnys Stimme zitterte. Blut lief über ihre Wange.
„Buckingham Palace Rd.“, antwortete Hermine keuchend, und rieb über ihren Arm, der eine tiefe blutende Risswunde aufwies. Sie deutete auf ein Straßenschild über ihren Köpfen.
„Wo ist Umbridge?“, schrie Harry, der humpelnd umherirrte. Suchend blickte er in alle Richtungen.
Ron rappelte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Boden in die Höhe, auf den er aber sofort wieder zusammensackte. Sein Bein war unterhalb des Knies im neunziggrad Winkel abgeknickt.
Harry und Ginny packten gemeinsam den verletzten Ron und zogen ihn auf einen weichen Untergrund, eine Rasenfläche vor einem Wohnhaus.
„Ich bin okay“, nickte Ginny, die Harrys besorgte Blicke auf das Blut in ihrem Gesicht registrierte. „Das ist nicht Meines.“
Schreiende in Panik versetzte Menschen strömten aus dem Bus.
Von überall kamen Passanten angerannt.
Plötzlich ein beklemmender, Nerven zerreißender Schrei.
Eine Frau schlug sich eine Hand vor den Mund.
Die Blicke irrten umher, und folgten schließlich den Augen der unbekannten Frau.
Es bot sich ein Bild des Grauens.
Dolores Umbridges Körper klemmte regungslos zwischen Trittbrett und Hinterradkasten des Busses.
Harry blickte angespannt auf seine Uhr und näherte sich unbemerkt Hermine, weil alle Augen auf dieses grauenvolle Szenario starrten.
Polizeisirenen erklangen in weiter Ferne.
Mehrere Plopp Geräusche konnten wahrgenommen werden.
Draco Malfoy war die erste Person, die zu erkennen war, und vorneweg stürmte.
Kingsley kam wenige Sekunden nach ihm an.
Seine Augen suchten die Umgebung ab und machten Ginny aus, die sich um eine verletzte Person kümmerte.
Der Minister schien aber nicht erkennen zu können, um wen es sich handelte.
Polizeifahrzeuge der Metropolitan Police und ein Krankenwagen kamen mit quietschenden Reifen zum stehen.
Sanitäter schwärmten aus, eilten zu Umbridge.
Kingsley winkte seinen Auroren zu, sie mögen sich zurückhalten, und näherte sich der einzigen ihm bekannten Person.
„Ginny was ist hier geschehen?“, fragte Kingsley mit wachsamen Augen.
Ginnys Atmung war immer noch beschleunigt.
Hilfesuchend, aber auch fragend blickte sie sich um, bevor sie antwortete.
„Ron fühlte sich schuldig, trotz des Imperiusfluches unter dem er stand. Ihm fiel ein, wo er Umbridge getroffen hatte, und ich bestand darauf ihn zu begeleiten, oder ich würde alles verraten. Umbridge war tatsächlich da, und wir haben uns an ihre Fersen geheftet. Wie habt ihr uns so schnell gefunden?“
„Ihr habt ein riesiges Chaos in der Winkelgasse hinterlassen“, erklärte Kingsley. „Wo sind Harry und Hermine?“
Ginny lächelte verschmitzt und deutete auf den Big Ben, dessen Uhr von hier aus zu erkennen war: Eine Minute nach Fünf.
Kingsley hatte verstanden, schien aber über den Hinweis nicht gerade glücklich.
„Dann ist jetzt wohl Ron, der große Held“, sagte er zähneknirschend.
Kingsleys Bemerkungen brachten Rons Gesicht zum Leuchten, trotz der Schmerzen.
Er blickte zu der Stelle, wo er Harry und Hermine zuletzt gesehen hatte, lächelte und sagte im Flüsterton. „Danke, meine Freunde. Und euch wünsche ich von Herzen alles Gute.“


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Das, was Harry so liebenswert macht, sind, glaube ich, seine charakterlichen Stärken, die wir selbst gerne hätten, und es sind auch seine Schwächen, die wir nur allzu gut verstehen.
Rufus Beck