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Fanfiction

Island of the lost souls - Einfach oder doch kompliziert?

von rodriquez

Auf leisen Sohlen hatte Hermine das alte, windschiefe Gebäude verlassen. Sie trug an ihrem Körper einen dünnen Pyjama, ansonsten hatte sie die Decke aus ihrem Bett um ihren Körper geschlungen.
Die Nacht war mild, trotzdem wehte eine leicht, aber kühle Brise um ihre Nase.
Vor der Tür des Fuchsbaus war sie stehen geblieben und starrte hinüber zur Festwiese, wo nach wie vor unzählige Menschen ein bizarres Fest feierten. Viele saßen noch an Tischen, erzählten sich munter Geschichten, tranken Alkohol, sahen müde und erschöpft, aber fröhlich aus. Einige tummelten sich sogar noch auf der Tanzfläche. Die Schicksalsschwestern untermalten das Ganze.
Die Trauerfeier für Fred Weasley mutierte zu einem Fest der Freude.
Fred hätte es so gewollt. Niemand sollte traurig sein.
Wenige Stunden nach der Entscheidung.
Noch keine zwei Tage nachdem sie und Ron zu einem Paar geworden waren.
Auch sie zeigte den ganzen Abend über wenig Trauer. Sie schien glücklich, hatte sogar getanzt, mit Ron, aber auch mit Harry.
Überhaupt war Ron den ganzen Abend sehr fürsorglich gewesen. Er hatte sie regelrecht umgarnt, ihr geschmeichelt, sie vor den Augen der Anderen geküsst.
Es war ein völlig neuartiges Gefühl.
Frei zu sein. Ungezwungen. Den Gefühlen freien Lauf lassen.
Doch die ganze Ungezwungenheit wurde schließlich doch zu einem Zwang.
Nachdenklich wagte sie erstmalig, kurz vor Mitternacht einen Blick über die Menge.
Ron war sehr still geworden, unzählige Biere trugen ihre Schuldigkeit. Aber auch Hermine war ruhiger geworden.
Einige Pärchen befanden sich noch auf der Tanzfläche, so eng umschlungen, dass Hermine die zugehörigen Körper nur erahnen konnte.
Ihre Augen fanden George, der heftig mit Angelina Johnson flirtete. Minerva McGonagall nicht weit von den Beiden entfernt, ihre Brille thronte schief auf einer sehr roten Nasenspitze.
„Ich glaub, ich muss mich hinlegen“, keuchte Ron und hatte eine Hand vor seinem Mund.
Er rannte zurück ins Haus.
Für einen kurzen Moment schmunzelte Hermine bevor sie ihm ins Haus folgte. An der Haustür ein letzter Blick. Kein Harry, keine Ginny.
„Sie werden wohl schon zu Bett gegangen sein“, murmelte Hermine vor sich hin, durchschritt die Küche, schlich ohne auf irgendwelche Anwesenden zu achten, mit der Hand vor Augen durch Ginnys Zimmer, griff nach ihrem Pyjama und begab sich im Anschluss hinauf ins das oberste Stockwerk.
Rons Zimmer.
Ohne zu überlegen, was sie dort eigentlich erwartet, oder was sie erwartet, betrat sie das kleine, enge Zimmer.
Ron lag wohl schon in seinem Bett, es waren gleichmäßige Atemzüge und ein schwaches Schnarchen zu hören. Rasch wechselte sie ihre Kleidung, tauschte Jeans und Bluse gegen Pyjama und rutschte zu ihrem Freund unter die Decke.
Es war das ungezwungene Gefühl, das sie hierher geführt hatte.
Einfach nur die Nähe des Anderen spüren, einfach nur kuscheln. Nichts weiter. Keine weiteren Hintergedanken.
„Halt mich einfach nur fest“, flüsterte sie, drehte ihren Körper seitwärts und rückte ganz nah an ihren Freund heran. Sie kuschelte sich an ihn, doch von ihrem Freund kam keine Reaktion.
So griff sie nach seinem Arm und führte ihn zu ihrer Taille.
Sofort durchströmte eine unglaubliche Wärme ihren Körper. Sie hielt zumindest solange an, bis sich erneut die Tür zu Rons Zimmer öffnete.
Erschrocken und aufmerksam blickte sie auf.
Nicht in Anwesenheit von Harry, dachte sie besorgt.
Ihr Herz hämmerte laut in ihrem Kopf.
Zum ersten Mal seit der Ankunft rührte sich der Freund in ihren Armen, er befreite sich von ihrem Arm, und machte Anstalten das Bett zu verlassen.
Fragend blickte sie in sein Gesicht, seine Augen.
Es waren erschrockene, aber leuchtende smaragdgrüne Pupillen.
Das Hämmern und Pochen in ihrem Kopf hörte urplötzlich auf. Ihr Herz schien gar nicht mehr zu schlagen.
Sie war erstarrt, unfähig sich zu bewegen.
Der Junge in ihren Armen kämpfte sich leise frei, und schlich unbemerkt an ihrem eigentlichen Freund vorbei.
„Du … hick … liegst … hicks, in Harrys Bett“, hickste Ron. „Aber er wird wohl eh nicht kommen, und wenn doch, darfst du gerne unter meine Decke schlüpfen.“
Sie hörte, wie Ron in sein Bett fiel und nur kurze Zeit später waren die gewohnten, lauten Schnarchgeräusche zu hören.
Fast zeitgleich schlug ein Blitz in Hermines Kopf ein.
Was wird die Zukunft bringen?
Könnten sie und Ron glücklich werden?
Harry … Ginny?
Ihre Eltern. Die kurz bevorstehende Rückkehr. Sie werden sicher stolz auf ihre Tochter sein.
Eine fantastische Anstellung im Zaubereiministerium in Aussicht.
Sie fand keinen Schlaf, wälzte sich hin und her. Ihr Kopf füllte sich mit immer neuen Gedanken.
Aus diesem Grund war sie leise aus dem Zimmer geschlichen und nur bedeckt mit einer dünnen Schlafdecke zurück ins Freie geflüchtet.
Ungesehen und Unbemerkt.
In der gleichen Art und Weise entfernte sie sich langsam von dem schiefen Gebäude, lief aber in die entgegengesetzte Richtung des Festes, und stieg einen kleinen Hügel empor.
Begleitet wurden ihre Schritte durch sanfte Klänge der Schicksalsschwestern.
Erst als sie oben ankam, bemerkte sie, dass sie nicht alleine war, dass eine weitere Person Zuflucht in der Einsamkeit gesucht hatte.
Diese Person saß nur wenige Meter von ihr entfernt im weichen Gras des kleinen Hügels, trug nur seinen Schlafzug, hatte die Beine angewinkelt, so dass sich die Knie in Höhe seines Oberkörpers befanden, hatte die Arme darauf abgelegt, und sein Kinn darauf abgestützt.
Er schien die Personen auf der Festwiese zu beobachten.
Langsam näherte sie sich an, und folgte einige Augenblicke seinen Augen, an dessen Ende erkannte sie eine ausgelassen mit Lee Jordan tanzende Ginny.
„Solltest nicht du an Lees Stelle sein?“, fragte sie vorsichtig und leise.
„Nein, sollte ich nicht“, erwiderte Harry ohne Aufzusehen. „Sieh sie dir an“
Gleichzeitig klopfte er mit seiner Hand neben sich auf den Boden und Hermine folgte seiner Aufforderung.
Sie setzte sich an seine Seite und beobachtete Ginny.
Sie sah das, was er auch sah.
„Sie wird ohne mich viel Glücklicher sein“.
Ginny tanzte ausgelassen. Ihre Tanzpartner wechselten in stetem Rhythmus. Lee Jordan, Dean Thomas, Seamus.
„Wann hast du das Fest verlassen?“, fragte Hermine und neigte ihren Kopf an seine Schulter.
„Schon vor Stunden“, antwortete Harry.
Ginny schien seine Abwesenheit nicht bemerkt zu haben.
„Was wirst du tun?“
Harry erhob sein Gesicht und starrte lange Augenblicke in Hermines Augen.
„Das was ich tun muss“, sagte er schließlich.
„Und was ist das?“
„Ich werde fortgehen“, erklärte Harry. „Ich habe mit Kingsley schon darüber gesprochen. Die Jagd nach Todesser ist noch lange nicht vorbei. Ich werde ihre Fährte aufnehmen, weil ich nicht anders kann. Weil ich mich nicht von heute auf Morgen ändern kann.“
„Bevor du das tust“, fragte Hermine. „Würdest du mich begleiten, wenn meine Eltern zurückkehren?“
„Das würde ich sehr gerne…“



Hermine erwachte aus dieser Traumerinnerung.
Sie fröstelte.
Eine kühle, frische Brise sorgte für Gänsehaut auf ihrem nackten Körper.
Aus Angst, die letzte Nacht könnte wieder nur ein feuchter Traum gewesen sein, gestattete sie ihre Augen langsam die Umgebung zu erforschen.
Der Raum, indem sie sich befand war erhellt, die Vorhänge waren leicht auseinander gezogen, und waren immer noch bordeauxrot, wies sie es in Erinnerung hatte.
Das dahinterliegende Fenster war einen Spalt weit geöffnet, und sorgte für die frische, aber kühle Luft, die sie spürte.
Alles war, wie sie es in Erinnerung hatte, die zwei Stühle, der kleine, runde hölzerne Tisch, das nostalgisch anmutende Fernsehgerät, aber vor allem – ein – französisches Bett, in dem sie sich befand, und in dem sie sich trotz Allem sehr wohl fühlte, so gut, wie lange nicht mehr, so gut, wie eigentlich nie zuvor.
Und das, obwohl sie sich nackt unter einer dünnen Decke fühlte, und sich sofort von der Tatsache vergewisserte, dass sie wirklich nackt war, und auf einem vollkommen zerwühlten Bettlaken lag. Nichts an dieser Tatsache störte sie.
Lediglich die warme und angenehme Stelle an ihrer Seite war eine Illusion.
Das, was sie glaubte getan zu haben war zu schön um eine Traumlüge zu sein.
Und doch … Der Platz neben ihr war leer.
Auf dem Boden türmte sich nur ihre eigene Kleidung.
Die neu erblühte Welt hatte sich wieder dahin verzogen, wo sie hergekommen war.
Irgendwo zwitscherten ein paar Vögel, einzig die frische, feuchte Luft erinnerte an das Gewitter der vergangenen Nacht.
Nein, das konnte kein Traum gewesen sein.
Es war, als wäre er neben ihr, als wäre er immer noch in ihren Armen. Beide mit klitschnassen, schweißgetränkten Körpern, infolge einer heißen, innigen Vereinigung. Sie spürte noch immer jedes Äderchen des großen, kleinen Harry in ihrem Körper.
Nein, das war unmöglich ein Traum.
Hermine war den Tränen nahe, doch dann öffnete sich langsam und leise die Tür des ihr fremden Zimmers.
„Guten Morgen“, grüßte Harry mit sanfter Stimme.
„Guten Morgen“, lächelte Hermine erleichtert. „Heute Nacht war kein Traum?“
„Nein“, grinste Harry. „Definitiv nicht.“
Hermine saß aufrecht auf dem Bett, und hatte überhaupt kein Bedürfnis etwas von ihrem Körper zu verstecken, während von Harry lediglich das Gesicht zu sehen war, den Rest seines Körpers hielt er verborgen hinter der Tür.
Sie riskierte einen verschmitzten Blick unter die Decke, und entdeckte tatsächlich ihr eigene Nacktheit und einen kleinen Blutfleck im Laken.
„Warst du etwa laufen?“, fragte Hermine neugierig. „Oder hast du die Toilettentür mit der Zimmertür verwechselt?“
„Weder noch“, schmunzelte Harry und trat langsam voran. „Frühstück im Bett“.
In seinen Händen hielt er ein Tablett mit frischem Kaffee, einigen Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade und zwei Frühstückseiern unter gehäkelten Eierwärmern.
Elegant stieß er mit dem Fuß die Tür hinter sich ins Schloss.
Im Schneidersitz setzte er sich Hermine im Bett gegenüber und platzierte das Frühstückstablett zwischen ihnen.
„Ich habe dich vermisst“, seufzte Hermine verträumt, neigte sich nach vorne, und begrüßte Harry mit einem Küsschen.
Vollkommen nackt im Schneidersatz und keine Spur von Scham.
Warum auch?
Ihr gegenüber saß der Mann, den sie liebte, und der sie in der wunderbaren, vergangenen Nacht zur Frau gemacht hatte.
„Mmmh, lecker“, schmatzte Hermine. „Aber du hättest dich wenigstens kämmen können, was soll die Alte von uns denken?“
„Dass wir eine fantastische, und sehr heiße Nacht hinter uns haben, und dass ich mich glücklich, wie noch nie fühle.“
Mit dem letzten Bissen räumte Harry das Tablett beiseite, stellte es auf den Fußboden und robbte näher zu Hermine.
Verträumt umarmten sie sich.
Harry neigte sein Gesicht in ihren Nacken und sagte: „Du sahst so süß aus, als ich meine Augen öffnete. Du lagst in meinen Armen. Es war einfach unglaublich, wie in einem Traum.“
„Das war es wirklich“, hauchte Hermine. „Aber zum Glück war es kein Traum.“
„Ich bin vorsichtig aufgestanden, habe die Vorhänge geöffnet, und etwas frische Luft hereingelassen. Offenbar haben wir nichts übrig gelassen. Alles Luft war verbraucht.“
„Kein Wunder“, sagte Hermine. „Ich bin immer noch atemlos.“
„Unsere Kleidung habe ich getrocknet, bevor ich die Idee mit dem Frühstück bekam. Ich hoffte du würdest noch schlafen, wenn ich wieder zurückkomme.“
„Dein Wunsch hätte sich fast erfüllt, ich hatte noch keine zwei Minuten die Augen offen“, sagte Hermine. „Du warst nicht da, für einen Moment hatte ich Angst nur geträumt zu haben.“
„Jetzt bin ich da, und ich werde immer für dich da sein.“
„Wir haben wohl alle Vernunft ausgeblendet“, flüsterte Hermine, ihr Atem kitzelte angenehm an seinem Ohr. „Aber ich bereue keine Sekunde.“
Mit dem Gesicht in ihrem Nacken flüsterte Harry zurück: „Ich liebe dich.“
„Macht es das für uns einfacher oder noch komplizierter?“, fragte Hermine vorsichtig.
Harrys Gesicht sank tiefer in ihren Nacken, er küsste die nackte Haut an dieser Stelle. „Wenn du das Gleiche für mich empfindest, wie ich für dich, dann ist es die einfachste Sache der Welt.“
„Daran hast du Zweifel?“, antwortete Hermine verwundert. „Nach dieser Nacht?“
„Jetzt bin es wohl ich, der Angst hat“, murmelte Harry.
„Angst?“, schluckte Hermine, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und wunderte sich über fragende, fast traurige Augen.
„Ich liebe dich“, sagte sie energisch. „Wovor hast du Angst?“
Sie gab sich selbst die Antwort, weil Harry sie nicht zustande brachte.
„Sag jetzt bitte nicht, dass das Ernst ist? Wenn ich dich nicht lieben würde, wäre heute Nacht nicht das geschehen, was geschehen ist Das war nicht einfach nur Sex, den hatte ich nicht einmal mit Ron. Das war bedingungslose, leidenschaftliche Hingabe. – Liebe, Harry. Unbändige Liebe.“
Harry rannen Tränen über die Wangen.
„Es tut mir Leid, dass ich gezweifelt habe, ich hatte einfach nur Angst, dass du unsere Freundschaft über die Liebe stellen könntest.“
„Du hast es getan, habe ich Recht?“, fragte Hermine in Erinnerung an den Traum der letzten Stunden, „Du hast die Freundschaft über die Liebe gestellt? Damals, als wir uns auf dem kleinen Hügel nahe dem Fuchsbau getroffen haben?“
Harry nickte schwach.
„Nachdem wir uns zuvor unwissend in den Armen gelegen hatten?“
„Du warst unwissend, nicht ich“.
„Du brauchst dir keine Sorgen machen, dass sich das wiederholen könnte“, sagte Hermine. „Dazu ist es längst zu spät. Ich bin dir hoffnungslos verfallen. Meine Liebe kann echter nicht sein. Ich liebe dich, Harry. So sehr, dass ich Angst vor dem habe, was sich uns noch in den Weg stellen könnte“
„Aber der Weg ist immer noch steinig“, schluckte Harry. „Und er wird wohl nie völlig frei geräumt sein.“
„Nein, ist er nicht, und das braucht er auch nicht“, bestätigte Hermine. „Das Einzige was zählt, ist dass wir uns lieben. Dennoch muss ich dir noch etwas sagen“.
„Ich dir auch“.
Verwundert blickte Hermine auf.
„Ron“, erwähnte Harry, und Hermine nickte zustimmend.
„Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich dich nicht beunruhigen wollte“, erklärte Hermine gleichzeitig mit Harrys Antwort. „Arthur vermutet, dass es Ron gewesen sein könnte“
„Was?“ - „Was?“
„Arthur hat Ron in Verdacht“, sagte Harry. „Godrics Hollow könnte auf seine Kappe gehen. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, oder Personen, denen der Zutritt in dieser Art und Weise gewährt wird, und du und ich kommen nicht in Frage.“
„In meiner Wohnung fehlte ein Bild, Harry“, sagte Hermine und blickte flehend in seine Augen. „Ein Bild von Ron und mir.“
Harry keuchte.
„Ich kann es mir nicht vorstellen“, sagte er, nach einer kurzen Atempause. „Dass er wütend sein konnte, könnte ich mir vorstellen, aber auf diese niederträchtige Weise?“
„Ich kann es ja auch nicht glauben“, erwiderte Hermine, „aber im Augenblick sprechen viele Dinge für diese These. Du weißt, wie eifersüchtig er immer reagierte.“
„Ja, aber so etwas zu tun“, Harry schüttelte seinen Kopf. „Das passt einfach nicht zu Ron.“
Kurz nach Zehn machten sich die Beiden auf den Weg zurück nach London.
Das Zaubereiministerium sollte ihr letztes Ziel vor der Rückkehr in den Zwangsurlaub werden, dem nun plötzlich eine völlig neue Rolle zuteil wurde.
Ob Hermines Eltern die Veränderung bemerken?
Sowohl Harry, als auch Hermine stellten sich genau diese Frage, als sie den aktuellen Personaleingang des Zaubereiministeriums benutzten, einen stillgelegten U-Bahn Schacht nähe Elephant & Castle.
Als offizielle Mitarbeiterin war es Hermine die Harry über diesen Eingang führen konnte, bevor sie jedoch durch das Foyer des Atrium traten, stoppte Hermine und hielt Harry am Arm zurück.
„Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir uns an dieser Stelle trennen?“ fragte sie vorsichtig.
„Wenn es nur eine Momentaufnahme sein sollte, habe ich kein Problem damit“, antwortete Harry. „Du möchtest in dein Büro? Allein?“
Hermine nickte. „Die letzten Zweifel ausräumen. Treffen wir uns später bei Kingsley?“
Harry streichelte über ihre Wange und küsste ihre Stirn, bevor er alleine zu den Fahrstühlen ging.
Hermine blickte ihm hinterher, wartete bis der Fahrstuhl verschwunden war, dann marschierte sich mit aufrechter Körperhaltung in Richtung ihres trostlosen Büros.
„Alea iacta est“, murmelte Hermine vor sich hin.
Die Würfel waren längst gefallen, und eigentlich gab es wirklich nichts positives, was sie mit ihrem Büro in Verbindung bringen konnte.
Und doch war ein letzter Zweifel vorhanden, den es auszuräumen galt.
Ein leitender Posten im Ministerium, die sehr guten Chancen auf eine Karriere, einen Aufstieg.
Welche Zwanzigjährige Person konnte so eine Chance aufweisen?
Aber war es auch das, was sie wollte?

Ja, sie wollte es, aber die Erwartungen waren andere.
„Hermine“, rief eine überraschte Stimme. „Mrs. Granger?“
„Professor?“, fragend schaute Hermine, aus ihren Gedanken gerissen auf. „Professor McGonagall“.
„Ich dachte sie wären in Urlaub?“, begann die Schulleiterin von Hogwarts einen Smalltalk. „Etwa schon zurück?“
„Nein, nein“, winkte Hermine ab. „Nur eine kurze Stipvisiste. Harry hatte dringende Geschäfte. Wir werden wohl heute noch in den wohlverdienten Urlaub zurückkehren.“
„Harry ist hier?“
Hermine nickte. „Wir treffen und nachher bei Kingsley.“
„Das passt ja perfekt“, überlegte die Professorin, und streckte Hermine erwartungsvoll ihre Hand entgegen. „Wir sehen uns dann am zehnten August, oder jetzt schon?“
„Jetzt?“, wiederholte Hermine verdutzt.
„Hermine“, schüttelte Minerva ihren Kopf. „Ich kenne dich seit zehn Jahren. Du warst der intelligenteste Schüler, den Hogwarts je gesehen hat. Wenn du jetzt ja sagst, können wir uns den Zehnten August ersparen.“
„Ja?“, wiederholte Hermine fassungslos.
„Glaubst du etwa allen Ernstes, dass ich auf ein Bewerbungsgespräch mit dir scharf wäre?“
Hermine staunte und starrte fassungslos und verlegen zu Boden.
„Du bist die einzige Person, die ich blind für jedes Fach einstellen würde.“
„Bis auf Wahrsagen“, grinste Hermine. „Und für Verteidigung gegen die dunklen Künste haben sie auch eine bessere Besetzung finden können.“
„Also kann ich das als ein offizielles Ja ansehen?“
„Zauberkunst?“
„Professor Flitwick wird sicher erfreut sein, wenn er hört, wer sein Nachfolger wird.“
„Ja“, sagte Hermine. „Alea iacta est“.
Jetzt schüttelte Professor McGonagall erst Recht die Hand von Hermine.
Ziemlich kräftig und mit freudigem Blick. „Das Namensschild hängt schon an deiner Unterkunft. Sie liegt aus Sicherheitsgründen ein Stockwerk unter Harrys Wohnung. Ich hoffe, das ist Recht. Ich erwarte aber, dass es keine nächtlichen Exkurse durch das Schloss geben wird?“
Hermine grinste. „Passt alles. Aber wie kommen sie auf nächtliche Unternehmungen. Ich ? Harry?“, Hermine schüttelte breit grinsend ihren Kopf. „Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas Derartiges getan zu haben…“
„Also ist es fix, und wir sehen uns am ersten September?“
„Eher früher“, sagte Hermine. „Da sind etliche Dinge vorab zu regeln. Lehrplan erstellen, Bücher…“
„Langsam, langsam, Hermine“, beruhigend berührte Minerva den Arm der jungen Frau. “Zuerst deine Gesundheit“.
„Der könnte es nicht besser gehen…“
„Man kann es in deinen Augen sehen“, lächelte Minerva. „Umso unglaublicher klingen die Horrorgeschichten, die mir Kingsley zu berichten hatte.“
„Kingsley. Jetzt muss ich es nur noch Kingsley beichten“, schnaufte Hermine durch. „Und da ich schon mal hier bin…“
„Kingsley sollte dein hübsches Köpfchen nicht belasten. Aber was Anderes…“
Minerva blickte Hermine an, und schien ihre Frage genau auszutüfteln.
„Deine rasche Genesung, spielt dabei zufällig Potter eine große Rolle. Etwa … Du und Potter…?“
Sofort legte sich ein herzerweichendes Strahlen auf Hermines Gesicht, ihre Augen funkelten vor Freude, und als sie auch noch nickte, erwiderte Minerva dieses Strahlen.
„Sind das etwa Tränen in ihren Augen?“, fragte Hermine.
„Ein Mann weint nie“.
„Sie sind aber wohl kein Mann?“, staunte Hermine.
„Eben…“, grinste Minerva.
Eine Entscheidung weniger, und doch dieser letzte Zweifel, eine große Karrierechance vertan zu haben, schwebte immer noch über ihr, als sie die letzten Meter zu ihrem Büro entlang lief.
Dieses Büro gab ihr immer das Gefühl erdrückt zu werden, die Decke fiel ihr sinnbildlich mehr als einmal auf den Kopf.
Die Angst erneut erdrückt zu werden hielt sie dazu an, die Tür weit offen stehen zu lassen.
Täuschte sie sich, oder wurde in ihrer Abwesenheit einiges ausgeräumt?
Nein, es war keine Täuschung, wie sie beim genauer hinsehen feststellen musste.
Der Aktenberg hinter dem man sie eigentlich kaum mehr erkennen konnte, wenn sie in ihrem Stuhl saß, wurde komplett entfernt.
Kingsley sollte dein hübsches Köpfchen nicht belasten, McGonagalls Worte fielen ihr ein.
Sollte er etwa längst über ihren Entschluss Bescheid wissen?
Wie, wenn sie erst vor Minuten die Zusage tätigte?
Bin ich so durchschaubar?

Sie könnte das Büro heute verlassen, und nie mehr wiederkommen, sie bräuchte nicht einmal einen Umzugskarton.
Nichts in diesem Büro war privater Natur. Kein Bild, kein Stift, nicht einmal ein Taschentuch in der Schublade.
Zum ersten Male registrierte Hermine, wie unpersönlich doch alles war, und dass sie offensichtlich nicht gewillt war, an diesem Zustand etwas zu ändern.
„Ich habe mich richtig entschieden. Vollkommen Richtig.“
Der letzte Zweifel verpuffte in einem Nichts.
„Hermine?“
Eine wohlbekannte Stimme riss Hermine aus ihren Gedanken.
Ihr Gesicht flog herum.
Am Türrahmen der offenstehenden Tür lehnte lässig ihr Ex-Freund, Ron.
Die Arme legere vor der Brust verschränkt, die Schulter am Rahmen angelehnt, und die Beine überkreuzt. Sein Gesicht zierte ein breites Grinsen.
„Ron?“, stammelte sie ungläubig.
„Ich habe dich vorhin im Fahrstuhl gesehen“, sagte Ron und versuchte locker zu wirken, was aber sehr unnatürlich auf Hermine wirkte. „Das“, er grinste, wie ein Berserker, griff in seine Tasche und hielt ihr einen schwarzen BH unter die Nase. „Das hast du vergessen!“
„Der gehört mir nicht“, erwiderte Hermine kalt.
„Wo warst du?“, blieb Ron unbeeindruckt. „Ich habe dich vermisst.“
„Urlaub“, erwähnte Hermine knapp, dabei schaute sie ihn nicht an, sondern blickte auf den mit schwarzen Spitzen besetzten BH in seiner Hand. „Vielleicht ist es ja deiner.“
Ron lachte ironisch. „Meiner?“
Hermine verschränkte nun ihrerseits die Arme vor der Brust.
Der erste Schreck war überwunden.
Ron lachte nervös, doch sein Lachen erstickte langsam, weil Hermine seinen Blicken stand hielt.
„Ich habe dich wirklich vermisst“, sagte er schließlich. „Warst du verreist?“
„Das fällt dir früh ein“, konterte Hermine. „Hast du mir etwa aufgelauert?“
„Ich wusste nicht, wo du warst“, sagte Ron. „Ich habe mir Sorgen gemacht.“
„Ach ja?“, antwortete Hermine schnippisch. „Was ist jetzt damit?“
Noch immer hielt Ron den schwarzen BH in der Hand.
„Ich dachte er gehört dir…“
„Hast du etwa den Überblick verloren?“
„Nein, wie kommst du darauf?“
„Nun“, Hermines Verhalten blieb unterkühlt. „Da er nicht mir gehört, und dir wohl auch nicht, solltest du Jemand anders danach fragen.“
„Dann muss er wohl in einem Kaufhaus an meinem Pullover hängen geblieben sein“, suchte Ron nach einer plausiblen Erklärung. „Damit ich ihn dir schenken kann“, grinste er und schien zufrieden mit sich und einer perfiden Ausrede.
„Die Körbchen sind zu klein“, konterte Hermine.
„Macht nichts“, winkte Ron ab. „Ich sehe dich sowieso lieber ohne, und ich verspreche dir, dass du ihn nicht lange tragen müsstest.“
„Müsstest“, wiederholte Hermine. „Gutes Stichwort. Aber es gibt noch ein Besseres: Vergiss es.“
„Ich habe dich wirklich vermisst, Mine.“
„Eigentlich hast du mich nie so genannt, aber gut, dass du hier bist. Ich muss mit dir reden.“
Ron stieß sich cool vom Türrahmen ab, und kam breitbeinig, wie ein übercooler Macho auf sie zugeschritten.
Hermine versuchte auszuweichen, an einem ungewollten Näher kommen hatte sie nun wirklich gar kein Interesse, sie tätigte einen Schritt rückwärts, doch musste feststellen, dass das, wegen ihrem Schreibtisch unmöglich war.
So musste sie über sich ergehen lassen, dass Ron, wie eine Katze zu schnurren begann, und sein Gesicht in ihrem Nacken vergrub.
„Ich kann’s kaum erwarten alles über deine Reise zu erfahren“, sagte Ron.
Hermine drückte ihn mit beiden Händen, die an seiner Schulter auflagen, von sich weg. Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper.
Doch es war eine Andere, als die, die sie in den letzten Tagen, des Öfteren bei Harry feststellte. Sie verspürte plötzlich ein Ekelgefühl, und hatte dadurch die endgültige Gewissheit über Ron hinweg zu sein.
„Darüber wollte ich eigentlich nicht sprechen“, sagte Hermine. „Aber da du es erwähnst: Ich habe nichts von einer Reise gesagt.“
„Hast du nicht?“
„Hab ich nicht“, schüttelte sie ihren Kopf, und war nicht gewillt, weiter zu diskutieren.
„Es scheint ja nicht gerade der Traumurlaub gewesen zu sein, wenn du schon wieder zuhause bist?“
Er rutschte wieder näher und versuchte sie zu umgarnen.
„Komm wieder nach Hause…“
Dabei begann er wieder zu schnurren, und seine Lippen zu spitzen.
Hermine schauderte bei dem Gedanken seine Lippen auf die Ihrigen gepresst zu bekommen.
Sie machte einen weiteren ausweichenden Schritt zur Seite.
„Meine Reise hat ... mir die Augen endgültig geöffnet“, erwähnte sie, weil es keinen Sinn hatte etwas zu verleugnen, über das er ganz offensichtlich sehr gut informiert war, und seine Quellen hatte. „Ich habe vieles neu erlernen müssen, und ich habe wunderbare Menschen getroffen.“
„Das freut mich für dich, Süße“
Bevor sie weitersprechen konnte, hob Ron seine Hand, brachte sie somit zum verstummen, lächelte charmant, und griff in seine Hosentasche.
„Ich weiß, dass du mir einiges zu erzählen hast, aber da gibt es auch etwas, dass ich dir unbedingt sagen muss. Während der letzten Wochen hatte ich genügend Zeit zum nachdenken, und ich war mir noch nie so sicher….“
Hermine fühlte sich in die Enge getrieben, sie schluckte schwer, und hoffte heil aus dieser Situation herauszukommen.
Während Ron sie erwatungsvoll anlächelte, kreiste Harry durch Hermines Gedanken. Harry, wie er nackt zu ihr ins Bett geschlüpft war, und wie sie nach einem tollen Gespräch, wie ausgehungerte Raubtiere übereinander hergefallen waren.
Dies war anders, weder toll, noch ein Gespräch, es basierte lediglich auf einer einseitigen Konversation.
Es ist längst vorbei, und eigentlich hätte sie sich nie auf Ron einlassen dürfen.
„Komm zurück zu mir.“
Als Hermine immer noch nicht reagierte, und sehr kühl blieb, geschah etwas, dass ihr dann doch die Sprache verschlug.
„Okay“, sagte er und lächelte siegesgewiss. „Ich habe dir ja gesagt, dass ich viel Zeit zum nachdenken hatte, und ich weiß auch, dass ich unfair zu dir war. Das tut mir Leid, weil die Zeit mit dir, die Beste in meinem Leben war...“
Hermine wusste nicht, wie ihr geschah, sie fühlte sich vollkommen gelähmt, als Ron sich auch noch vor sie hinkniete, war sie der Ohnmacht nahe.
„Nur du“, sagte der auf einem Bein kniende Ron glücklich. „Nur du. Niemand anders. Wir gehören zusammen. Du bist die Richtige. Das warst du immer. Ich liebe dich, weil du wunderschön und intelligent bist. Und du würdest mich zum glücklichsten Mann der Welt machen, wenn du meine Frau werden würdest. Hermine, willst du mich heiraten?“
Ron öffnete ein kleines schmuckes Kästchen, klappte den Deckel auf, und Hermine funkelte ein Ring, ganz offensichtlich ein Verlobungsring entgegen.
Silber oder Weißgold. Brillant oder Swarovski, für Hermine völlig nebensächlich.
„Du möchtest, dass wir heiraten?“, schluckte sie.
Ron nickte energisch. „Ich weiß, es kommt etwas plötzlich, aber bitte sag ja. Schau, Hermine, wozu sollen wir warten? Man spürt, wenn es richtig ist, und man braucht nicht länger darüber nachzudenken. Das habe ich jetzt kapiert.“
„Du willst mich heiraten?“, wiederholte Hermine und ihre Stimme klang nach Hohn und Spott.
„Ja“, sagte Ron euphorisch. „Ich kann es kaum selber glauben, als der Gedanke, wie ein Blitz bei mir einschlug. Mine ... Hermine. Ich weiß es, und ich bin mir sicher, dass es das Richtige ist.“
„Ist es nicht“, schüttelte Hermine ihren Kopf. „Ist es ganz und gar nicht. Weil ich dich nämlich nicht liebe.“
„Ach komm“, sagte Ron. „Insgeheim weißt es du doch auch, es war nur noch zu früh, ich habe dich vollkommen verwirrt, aber das macht nichts, du kannst auch morgen noch zusagen.“
„Nicht Jetzt. Nicht Morgen, auch nicht übermorgen. Niemals“, keuchte Hermine. „Weißt du eigentlich, was du mir angetan hast?“
Ron starrte sie plötzlich unsicher an.
„Ich habe alles aus Liebe getan“, sagte er, und kramte in seiner Jacke nach einem weiteren Gegenstand.
Wieder stockte Hermine der Atem, es war tatsächlich das Bild aus ihrer Wohnung.
„Wie konntest du nur unser Bild zwischen Harry und all den anderen Idioten aufbewahren?“
„Die anderen Idioten sind unter anderem meine Eltern!“
„Hermine…?“
„Unsere Freunde. Unsere besten Freunde!“
„Hermine…“, Ron seufzte und schnurrte, wie ein liebestoller Kater.
„Sag nichts mehr“, unterbrach ihn Hermine. „Sag bitte nichts mehr! Ich habe es satt, deine Lügen anzuhören Ron. Diesmal wirst du mir zuhören!“
„Du liebst mich nicht?“, schluchzte Ron.
„Nicht mehr, Ron“, sagte Hermine. „Ich habe auch lange nachgedacht, und ich habe die wahre Liebe gefunden.“
„Ich weiß genau, was mit dir los ist“, sagte Ron und erhob sich. „Du hast in deinem Urlaub jemanden kennen gelernt und du ...“
„Gerade eben ging es noch um uns“, keuchte Hermine. „Dir ist nicht einmal bewusst, was du mir angetan hast!“
„Ich liebe dich!“, flehte Ron. . „Wir können doch an uns arbeiten, Hermine. Wir können es versuchen. Ich kann mich ändern. Wenn wir uns verloben, dann können wir von vorne beginnen.“
„Ron? – Du hasst meine Wohnung verwüstet!“
„Du hast jemanden getroffen, Hermine, gib es zu! Deswegen versuchst du alles auf mich abzuwälzen, damit du dich besser fühlst!“
„DU HAST IN MEINEM BETT ONANIERT!“ schrie Hermine. „Dein Abscheuliches Sperma war auf meinem Laken.“
„Ich habe nicht in dein Bett gewichst“, lächelte Ron. „Jemand konnte es nicht in sich behalten“.
Mit einem grässlichen Grinsen wedelte Ron mit dem schwarzen BH vor ihrer Nase.
„DU“, keuchte Hermine.
„Aber wir sind doch füreinander bestimmt?“
„Du kapierst es nicht, oder?“
„Ich liebe dich?“
„Und du zeigst es, indem du in meinem Bett…“, angewidert schüttelte sich Hermine. „Ron. Ich sage es zum letzten Mal. Es ist längst vorbei. Endgültig aus und vorbei. Und ich weiß nicht einmal, ob wir jetzt überhaupt noch Freunde sein können“.
„R-O-N?“, schrie eine sich schnell nähernde Stimme von Arthur Weasley. „Sag, dass das nicht wahr ist?“
Neben Arthur eilte Harry herbei.
Hermine atmete erleichtert durch.
Dieser Alptraum wird gleich zu Ende sein.
„Harry Potter“, sagte Ron mit einem Unterton, der völlig fremd klang.
Ron war nicht wiederzuerkennen, und erhob seinen Zauberstab.
Hermine fühlte sich gelähmt, sie war unfähig zu reagieren, oder einen klaren Gedanken zu fassen.
„Ron, was ist nur los mit dir?“, seufzte Arthur.
„Was willst du, alter Mann?“
Rons Augen drehten sich, wie bei einem Wahnsinnigen, allerdings fixierte er nur noch eine Person, und dann geschah das Unfassbare.
„AVADA…“ – „EXPELLIARMUS!“
Ganz offensichtlich hatte Harry damit gerechnet.
Blitzschnell der Konter.
Rons Stab flog in hohem Bogen durch die Luft, und krachte vor Hermines Füßen zu Boden. Sie griff danach und hob ihn auf.
„FINITE INCANTATEM!“ hörte sie zu ihrer Überraschung, und sah gerade noch, wie Ron ein weiteres Mal in die Knie ging, dieses Mal aber, nach einigen langen Sekunden, der Länge nach zu Boden krachte.
Arthur war zur Stelle, drehte seinen leblosen Sohn auf den Rücken, und streichelte über seine Stirn.
Rons Augen waren geschlossen, die Atmung schien ausgesetzt zu haben.
Es dauerte weitere, lange Sekunden bis ein Ruck durch Rons Körper ging.
Er zappelte, zitterte, schüttelte sich, öffnete die Augen, die immer größer wurden.
„Dad? … Harry? … Her…Hermine?“, stammelte er, und fiel zurück in eine Ohnmacht.
„Nimm ihn und bring ihn zur Sicherheit ins St. Mungos“, wies Harry den fassungslosen Weasley Vater an, und zog gleichzeitig Hermine in eine Umarmung. „Ich habe keine Ahnung ob, und wie lange der Gegenzauber anhält.“
Harry drückte Hermine ganz fest an sich, sie zitterte, wie Espenlaub.
„Und Arthur“, fügte Harry hinzu, nachdem der alte Mann seinen Sohn in seine Arme hob. „Hol Bill dazu, vielleicht braucht ihr noch einen Fluchbrecher. Ron sollte dann Jemand um sich haben, den er kennt, und dem er vertraut.“
„Imperio“, erklärte er im Anschluss Hermines ungestellte Frage. „Ron stand unter einem Imperiusfluch.“
„Ich habe es nicht bemerkt“, seufzte sie, und Harry bemerkt, wie sich der Körper seiner Freundin wieder entspannte. „Er war so komisch, dass ich schon das Gefühl hatte, einen Anderen vor mir stehen zu haben, aber nie hätte ich soweit gedacht.“
„Mach dir keine Vorwürfe“, beruhigte Harry. „Das konnte Niemand ahnen.“
„Wo seid ihr so schnell hergekommen?“
„Arthur erzählte mir von einer mysteriösen Begegnung im Fahrstuhl, Ron hätte seinen eigenen Vater nicht bemerkt. Ich hatte sofort ein ungutes Gefühl. Wir sind auf direktem Weg zu deinem Büro.“
„Gott sei Dank“, schnaufte Hermine durch, und bückte sich nach dem Ring. „Wer weiß, wie das geendet wäre.“
„Fass das nicht an!“, schrie Harry. „Wingardium Leviosa“.
Die kleine Schachtel mit dem Verlobungsring erhob sich in die Luft, Hermine zog erschrocken ihre Hand zurück.
Harry schloss vorsichtig den Deckel der Schatulle und erklärte: „Wir sollten das untersuchen lassen. Du erinnerst dich an die Kette und Katie Bell?“
„Wieso?“, keuchte Hermine. „Ich verstehe das alles nicht?“
„Der Ring stammt aus dem Besitz der Blacks“, sagte Harry. „Ich hatte ihn damals selbst in Händen, und Sirius warf ihn in die Tüte mit dem Abfall. Es war der Verlobungsring seiner gehassten Mutter.“
„Aber wer könnte Ron mit einem Imperius belegen, oder wo sollte er diesen Ring herhaben?“
„Jemand der an mich herankommen wollte.“
„An dich?“
„Du warst nur Mittel zum Zweck“, überlegte Harry. „Es muss Jemand sein, der mich hasst. Jemand, der aber auch über die Beziehung und unsere Freundschaft Bescheid wusste. Jemand, der wusste, dass du und Ron euch getrennt habt, und dass du vermutlich Kontakt zu mir aufnehmen könntest. Das war geplant, genauso geplant, wie es geschehen wäre“, Harry plapperte vor sich hin, seine Worte ergaben in Hermines Augen aber Sinn.
„Der Ring … wenn er ihn dir angesteckt hätte, vielleicht sollte er deine Zunge lösen, vielleicht solltest du verraten, wo ich mich aufhalte. Der Ring aus dem Hause Black…“
Hermine setzte zu einer weiteren Frage an, doch Harry unterbrach. „Moment…“
Harry schien immer tiefer in seine Gedanken zu versinken.
„Der Grimmauld Platz sieht aus wie ein Rattenloch…“
„Was meinst du?“
„Erinnerst du dich?“, schaute Harry auf. „Ich sagte über den Grimmauld Platz, es sieht dort aus, wie in einem Rattenloch.“
„Wurmschwanz“, keuchte Hermine und rang nach Atem. „Alles beim Alten. So Einfach, aber immer kompliziert.“


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