Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Island of the lost souls - Vierzehn Tage für die Familie

von rodriquez

„Der arme Harry“, hielt Susan ihre Tochter zurück, als diese glücklich, aber verwirrt und mit hochroten Wangen, die absolut nichts mit Sonnenbrand zu tun hatten, an ihr vorbeimarschierte. „Der Arme war völlig durch den Wind, und gerade jetzt lässt du ihn gehen.“
Die Tochter schluckte nervös, war aber noch nicht fähig zu antworten. Der Mutter war das sehr wohl bewusst, und lies sie mit diesen Gedanken ins Reich der Träume ziehen.
Die Aktion wird nachhaltig in der Erinnerung bleiben, und Hermine die ganze Nacht beschäftigen. Trotzdem würde es keine schlaflose Nacht für ihre Tochter werden.
„Süße Träume“, wünschte Susan ihrer Tochter leise, obwohl diese die Worte nicht mehr hören konnte.
Das notwendige Gespräch wird kommen. Nicht an diesem Abend. Nicht mit der Tür ins Haus fallen.
Der folgende Tag wurde zu einem wunderschönen, neuen Gefühl, das viele Erinnerungen an frühere glückliche Tage weckte.
Hermine führte ihre Eltern in die kleine einsame Bucht, und sie verbrachten einen wunderschönen Wiedervereinigungstag.
Susan schien sich unbewusst mit der Harry-Taktik angefreundet zu haben:
Erst langsam aneinander gewöhnen.
Hermine wird das Gespräch aus Eigeninteresse noch schnell genug hinter sich bringen wollen.
Susan täuschte sich nicht.
Nach einem gemeinsamen Abendessen, Susan bestand darauf für Hermine zu kochen, bat die Tochter ihre Mutter auf die Terrasse hinter das Haus.
Ein idealer, perfekt gewählter Zeitpunkt, denn sie brauchten nicht darauf hoffen, dass Harry ins Büro gehen würde, und Paul hatte seine Fußballweltmeisterschaft. Für ihn gab es nichts, das wichtiger sein könnte.
Bewaffnet mit zwei Gläsern und einer Flasche Wein folgte Hermine ihrer Mom auf die Terrasse. Ihr Kopf voller Hoffnungen, voller Wünsche. Ihr Gemüt ängstlich.
Die Dunkelheit hatte die Umgebung fest im Griff, und es war mild an diesem Abend.
Das Meer war nicht so ruhig, wie in der Nacht zuvor, und brachte eine leichte Brise an Land. Ein leichter, weißer Schleier lag vor dem Mond.
In Harry Manier entkorkte Hermine die Flasche und füllte die Gläser, aufmerksam beobachtet von der Mutter.
Das lange und sehnsüchtig erwartete Gespräch.
Mehrfach probte Hermine über den ganzen Tag verteilt vor dem Spiegel im Bad einen möglichen Einstieg.
Jetzt im entscheidenden Moment waren alle Vorgaben nur noch Schall und Rauch.
Susan schien darauf zu warten, dass ihre Tochter den Einstieg finden würde, doch als sie erkannte, dass die Lippen ihrer Tochter sich nicht bewegen wollten, und versiegelt blieben übernahm sie die Initiative.
Das letzte, was sie wollte, war ein weiteres Verschließen.
„Harry hat dir die Augen geöffnet?“, fragte Susan behutsam.
Dankbar nickte Hermine.
„Du kannst froh sein, einen Freund, wie ihn zu haben.“
Wieder nickte Hermine.
„Was bedeutet er dir?“
„Sehr viel“, antwortete Hermine. „Ich liebe ihn.“
„Und wo liegt das Problem?“
„Ich möchte ihn nicht noch einmal verlieren.“
„Noch einmal?“, wiederholte Susan. „Das bedeutet, dass du dir der Gefühle für ihn schon länger bewusst bist?“
„Ab dem Moment, als ich ihn verloren habe.“
„Moment“, unterbrach Susan. „Das würde bedeuten…“
„Ja“, bestätigte Hermine. „Das bedeutet es.“
Susan atmete tief durch. „Ich hatte keine Ahnung.“
„Nur die Hoffnung“, vervollständigte Hermine. „Aber ich habe auch Ron geliebt.“
„Verstehe“, sagte Susan langsam. „Aber … Shit … Ich hätte es sehen müssen. Meine Schuld, meine eigene Schuld.“
„Wie meinst du das, Mom?“, fragte Hermine. „Ich kann deinen Gedankengängen nicht ganz folgen?“
„Du sahst so glücklich aus mit Harry“, erklärte ihre Mutter. „Schon immer gab es nur ein Thema, in Gesprächen, in Briefen. Ron hast du nur selten erwähnt, und wenn, dann nur als Teil einer Geschichte, die Harry als eigentlichen Mittelpunkt hatte. Ich habe nur das gesehen, was ich sehen wollte. Dich und Harry. Glücklich. Ich war mir so sicher, und du wusstest das. Du hast uns Ron vorenthalten, weil er nicht Harry ist. Mein Gott, Kind hast du dich etwa geschämt?“
„Erst nachdem ich spürte, dass es mit Ron nicht funktionierte“, antwortete Hermine.
„Glaubst du, dass Harry etwas geahnt haben könnte?“
Hermine zuckte die Achseln.
„Hat er deswegen freiwillig das Feld geräumt?“
„Ich vermute es“, antwortete Hermine. „Wir haben noch nicht darüber gesprochen, warum er wirklich gegangen ist. Er meinte, ein Leben kann man nicht von heute auf morgen ändern.“
„Es tut mir Leid, Hermine, so unendlich Leid. Wenn ich gewusst hätte…“
„Es ist nicht deine Schuld, Mom.“
„Doch das ist es“, erwiderte Susan. „Allerdings verstehe ich nicht, wie es so schief laufen konnte.“
Hermines Achseln zuckten ein weiteres Mal.
„Egal wo wir uns befinden, zu Hause ist da, wo dein Herz ist.“
„Wenn man aber nicht weiß, wo das Herz hingehört?“
Nun war es Susan, die schwieg.
„Es war Ron, den ich glaubte zu lieben, aber es war Harry, den ich vermisste. Das Ministerium ist nicht Hogwarts, aber dort sollte mein neues Leben beginnen.“
„Du hast keine Freude an der Arbeit?“
„Es ist nicht das, was ich erwartet habe.“
„Warum bist du geblieben. Jemand mit deine Fähigkeiten…“
„…hat die freie Wahl. Du und Harry, ihr habt euch perfekt abgesprochen.“
„Nicht einmal zwei Tage hat er benötigt, um dich wieder aufzurichten.“
„Ich dachte den Kinderschuhen entwachsen zu sein, und dass ihr euch damit abfinden müsstet, dass ich kein kleines Mädchen mehr bin.“
„Du wirst immer mein kleines Mädchen bleiben, selbst wenn du eigene Kinder um dich scharst.“
„Wenn ich nach London zurückkehre werde ich tun, was ich tun muss.“
„Wird Harry mit dir gehen?“
Hermine senkte den Blick.
„Du hoffst es?“
„Ich habe noch nie so empfunden, wie ich es jetzt tue“, erklärte Hermine. „Aber es steckt noch in den Kinderschuhen, wir kennen uns so lange, und erst jetzt hat der Blitz richtig eingeschlagen.“
„Oder an der richtigen Stelle?“, vermutete Susan. „Hat dir Ron weh getan?“
„Ich versuchte aufrichtig zu sein, aber er muss gespürt haben, dass er nicht alleine in meinem Herzen herumtollen kann. Liebe? Ja, es hätte funktionieren können. Was meintest du eigentlich wirklich damit, als du sagtest, es wäre deine Schuld?“
„Du hast die Briefe gelesen, aber hast du sie auch verstanden?“
„Ich … denke schon“, antwortete Hermine langsam. „was meinst du speziell?“
„Du bist an Heiligabend nicht wegen des Weihnachtsfestes nach Hause kommen, sondern weil du Jemanden zum Reden brauchtest, und ich bin auf deine Trauer und deine Sorgen nicht eingegangen, weil ich es nicht konnte.“
„Du konntest es nicht?“, staunte Hermine. „Wie ist das zu verstehen?“
„Was ist vorgefallen?“
Hermine erzählte ihrer Mom, wie sie sich auf einen romantischen Abend mit Ron vorbereitet hatte, und wie er im Chaos endete, noch bevor er begann.
„Ich habe es mich einiges Kosten lassen, damit sie heute Abend endlich die Beine spreizt.“
Sie hatte es geschluckt, und für sich behalten. Mit Niemandem hatte sie je darüber gesprochen.
„Es tut mit so Leid, mein Schatz“, keuchte Susan, sprang auf und nahm ihre Tochter in den Arm. „Warum bist du trotzdem bei ihm geblieben?“
„Weil ich die Flinte nicht so einfach ins Korn werfen wollte. Ich redete mir ein, dass Jungs manchmal prahlen müssen“, antwortete Hermine, „doch wir sahen uns kaum noch, wir gingen uns aus dem Weg. Ron schlief freiwillig auf der Couch.“
„Das wäre alles nicht passiert, wenn ich am Heiligabend nicht so passiv gewesen wäre…“
„Das stimmt nicht, Mom“. Erwiderte Hermine. „An Heiligabend war es längst vorbei.“
„Aber ich hätte dich vor deinem endgültigen Blackout bewahren müssen.“
„Du hättest nichts tun können, Mom“, winkte Hermine. „Mach dir keine Vorwürfe. Ich war es die sich einem Loch vergraben hat.“
„Wir sind schon wieder abgeschweift“, lächelte Susan. „Der Heiligabend. Du warst nicht unser einziger Gast…“
„Moment!“, schrie Hermine. „Was sagst du? …Nein … Oder? … Harry.“
Susan nickte traurig.
„Unser Plan nahm gerade erste Formen an, dann standest du plötzlich vor der Tür.“
„Harry war da!“, keuchte Hermine, und begann einen Brief in ihr Gedächtnis zu rufen. Ihre Augen drückten entsetzen aus. „In deinem Brief nach den Festtagen: Vielen Dank für deine wundervolle Weihnachtsüberraschung. Kein Brief. Die Überraschung war ein persönlicher Auftritt. Die Heiligabendüberraschung war also doppelt gelungen. Mein Gott! Er saß unter dem Tarnumhang neben mir auf der Couch. Von Paul soll ich dir ausrichten, dass auch mit der Lupe absolut nichts auf dem Bild zu erkennen wäre. Dad und die Begeisterung bezüglich des Tarnumhanges. Harry hat die ganze Zeit neben mir auf der Couch verharrt.“
„Es war schön, wunderschön für mich euch um mich zu haben, aber es war ein Handicap, in dessen Folge ich nicht mit dir reden konnte.“
„Warum war er da?“
„Das fragst du ihn am Besten selbst“, antwortete Susan lapidar. „Offensichtlich habt ihr noch nicht alles geklärt.“
„Nein“, erwiderte Hermine. „Das haben wir nicht.“
„Ich bin trotzdem verblüfft“, überlegte Susan. „Wie konnte er deinen Dickkopf knacken?“
„Mit viel nackter Haut“, platzte es prustend aus Hermine heraus. „Ich bin wohl doch früher angekommen, als er erwartet hatte.“
„Das klingt endlich mal nach einem Schwank aus dem Leben“, lachte Susan.
„Allerdings“, grinste Hermine. „Ich bin rein ins Badezimmer, und er wollte raus. Ich schlug ihn mit der Tür K.O. und wir purzelten übereinander, so wie man uns erschaffen hatte.“
„Uiiih“, pfiff Susan belustigt. „Splitternackt?“
„Er hat mich nicht bedrängt“, setzte Hermine mit ernster Miene fort. „Seine Taktik war wohl auf das Startzeichen von mir zu warten. Wir haben uns Akklimatisiert, und das ging so rasend schnell, dass man das Gefühl hatte, wir wären nie getrennt gewesen. Als der Moment gekommen war, nahm er mich in die Mangel. Redete auf mich ein, als wäre er der kluge Kopf, und ich die Untergebene, dabei war es immer umgekehrt. Ich habe ihn erzogen.“
Hermine strich durch ihre Haare, bevor sie ein gequältes Lächeln aufsetzte. „Mom?“
„Ja?“
„Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Hermine. „Ich habe Angst weitere Fehler zu machen.“
„Wenn du dein Herz entscheiden lässt, kannst du gar nichts verkehrt machen.“
„Die Vernunft hemmt mein Herz.“
„Die Angst ist unbegründet. Vernunft ist fehl am Platz, wenn das Herz seine Entscheidung getroffen hat.“
„Hat es das?“
„Ohne Zweifel.“
Ein lauter Schrei übertönte die gelungene Annäherung von Mutter und Tochter.
„TOOOOOOOOOORRRRRRRRRR!“
„Siehst du“, grinste Susan hämisch. „Die Herren der Schöpfung können ihren Verstand perfekt abschalten. Warum sollten wir das nicht auch tun?“
„Bein einer Shoppingtour in die Türkei?“, lächelte Hermine.
„Es gäbe keine größere Strafe für die Männer, und wir lieben sie, weil sie uns tapfer begleiten.“
„Es ist aber etwas, das mich bisher auch nicht besonders reizen konnte.“
„Wir Frauen sind eben lernfähig“, sagte Susan. „Aber mich interessiert noch etwas Anderes. Was macht Harry in Athen, und was meinte er mit: Zwei Todesser, die uns ins Netz gegangen sind?“
„Harry und mir“, nickte Hermine. „Eine gelungene Ablenkung. Ein Abenteuer, das ich so vermisst habe.“
„Gefährlich?“
„Abenteuerlich“, schmunzelte Hermine. „Aber gegen das, was wir über Jahre hinweg erlebt haben sehr harmlos.“
„Er hat dir also sozusagen den Mund wässrig gemacht.“
„Das war gar nicht nötig“, sagte Hermine. „Er wusste, dass er es mir nicht verbieten konnte.“
„Und jetzt bist du glücklich?“
„Ich fühle mich nach wenigen Tagen … schon besser“, erklärte Hermine nickend. „…und sehe Licht am Ende des Tunnels.“
„Und du hast ein komplett neues Outfit“, die Augen der Mutter leuchteten. „Sexy, figurbetont, tiefblickend, Strings. Herminchen…“
„Ich bin keine Eule!“, mahnte Hermine. „Und für mein Outfit ist in erster Linie Ginny verantwortlich.“
„Harrys Ginny?“
„Sie zerrte mich noch am Abend vor der Abreise durch diverse Geschäfte.“
„Picadilly Circus, Oxford Street“, nickte Susan und trommelte mit den Fingern auf den Tisch. „Mummi wartet seit Jahren sehnsüchtig auf diesen Tag.“
„So richtig gewöhnt habe ich mich aber noch nicht an diese mysteriösen Klamotten“, grunzte Hermine. „Bisher hat Harry für mich ausgewählt, weil ich mich nicht entscheiden konnte.“
„Aber nicht heute, und das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen“.
Hermine lächelte verlegen.
„Nur am Make-up sollten wir noch ein paar Nachhilfestunden ins Auge fassen.“
„TTTTTTTOOOOOOORRRRR!“
Hermine prustete vor Lachen fast den Wein über den Tisch, nachdem sie gerade mit einem kräftigen Zug das Glas geleert hatte. Doch er blieb ihr förmlich im Halse stecken.
Der Schrei war zweistimmig.
Hermine sprang auf, ihr Stuhl kippte dabei um, und ihr Körper richtete sich kerzengerade.
„Zeige ihm niemals in dieser Form, dass du dich auf ihn freust“, lachte Susan.
Hermines Augen flatterten.
„Nun geh schön“, schmunzelte die Mom einer momentan sehr nervösen jungen Frau, deren Auftreten eher an einen Teenager erinnerte.
Barfuss flog sie förmlich um das Haus herum, die Kieselsteine schmerzten an der Sohle, doch die Neugier trieb sie voran.
Erst an der Haustür stoppte sie, fuhr sich mit der Hand durch die Haare, und schnaufte einmal tief durch, um nicht atemlos zu erscheinen.
„Zwei zu Null?“, fragte sie vorsichtig ins Ungewisse.
„Zwei Zwei, Verlängerung“, rief ihr Dad angespannt und mitfiebernd.
„O – Harry“, säuselte Hermine, und versuchte möglichst überrascht zu wirken. „Schon zurück?“
„Noch nicht lange“, antwortete Harry, der sie mit strahlenden Augen anstarrte. „Dein Dad meinte, dass du ein Frauengespräch hättest, und ich dabei nur stören würde, außerdem wäre Fußball eher etwas für uns?“
„Machos“, lachte Hermine, bemerkte aber eine fast ausgetrunkene Flasche Bier vor der Nase ihres Freundes. Allerdings stand sein Rucksack noch neben seinem Sitzplatz.
„Alles klar?“, fragte Hermine vorsichtig.
Harry nickte, griff nach seiner Flasche und ging auf Hermine zu.
„Deine Mom ist noch auf der Terrasse?“
„Das muss Liebe sein“, säuselte Paul. „Kehrt einem Spiel der Engländer in der Verlängerung den Rücken zu“, ungläubig schüttelte Hermines Dad den Kopf. „Auch du mein Sohn wirst die Weisheit noch mit dem Löffel fressen“.
„Du bist unmöglich, Dad“, keuchte Hermine.
„Aber in deinem Alter war ich wohl genauso…“
Susan hatte den Kopf gegen die Lehne zurückgelegt, und die Augen schlossen, als ihre Tochter mit Harry auf die Terrasse zurückkehrte.
„Alles zu deiner Zufriedenheit gelaufen, Harry?“, fragte sie, und öffnete nur langsam die Augen.
Harry erkannte sofort die Zufriedenheit im Ausdruck der Frau, und ihre Augen gaben die endgültige Bestätigung.
Das Gespräch war sehr gut verlaufen.
„Vielleicht sogar mehr als das“, grüßte Harry zurück, und wartete ob Hermine den einzig freien Sessel nehmen würde. Sie machte keine Anstalten.
„Setz dich“, wurde sie daher von Harry aufgefordert, doch sie schüttelte ihren Kopf, stattdessen bewegte Harry seinen Hintern auf die Holzdielen hinunter.
Susans Schmunzeln verbreiterte sich. „Ihr könnt ihn auch gemeinsam nutzen…“
„Mom, willst du uns verkuppeln?“, keuchte Hermine mit blitzenden Augen, die sich zu schmalen Schlitzen verformt hatten.
„Vielleicht braucht ihr nur einen Tritt in den Hintern?“, erwiderte Susan. „Aber ihr seid doch Freunde, und da sollte man wissen, dass man sich einen Stuhl oder einen Sessel auch teilen kann.“
Harry schien der Verschlag zu gefallen, jedenfalls erhob er sich wieder vom Holzboden, setzte sich in den Sessel und klopfte auffordernd auf seine Schenkel.
Mit klopfendem Herzen nutzte Hermine die Gelegenheit, die sich ihr bot.
Breitbeinig nahm sie Platz in seinem Schoß, stellte sich dabei sehr ungeschickt an, so dass sie von Harry in die richtige Position gerückt werden musste.
„Ihr habt euch ausgesprochen und angenähert?“, äußerste Harry seinen Eindruck.
„Wir sind auf einem sehr guten Weg“, antwortete Hermines Mom, „einen Weg, den du geebnet hast.“
„Das ist schön zu hören“, sagte Harry. „Aber die Lorbeeren sind fehl am Platz. Es war ganz einfach…“
„Einfach?“, keuchte Hermine, und rutschte mit ihrem Hinterteil ganz zurück in Harrys Leiste. Ein Stöhnen rutschte über seine Lippen. „Noch hast du mir nicht Alles erzählt!“
„Zum Beispiel?“
„Warum du Weihnachten zuhause warst, und mich dabei ignoriert hast?“
„Wer sagt, dass ich dich ignoriert habe?“
„Feige, neben mir im Tarnumhang im Haus meiner Eltern zu sitzen, siehst du nicht als Ignoranz an?“
„Du hast es also herausgefunden?“
„Es war wohl doch nicht ganz so einfach, Harry“, mischte sich Susan ein. „Es ist ihr erst vor ein paar Minuten aufgefallen.“
„Habt ihr euch gegen mich verschworen?“, staunte Hermine. „Pass auf, was du sagst Mom, sonst…“
„Sonst?“
„Sonst kannst du dir die Hochzeit deiner Tochter, falls es irgendwann so weit wäre, auf Video anschauen, und zwar nur auf Video!“
„Ich war in eurer Wohnung, Hermine“, erklärte Harry, und trieb beide Frauen zu einem veränderten Gesichtsausdruck. Susans Grinsen erstarb, und Hermines Blitzen wurde zu einem Schockzustand.
„Ron und George waren bei mir“, erklärte Harry weiter. „Ron machte ein unrühmliche Bemerkung, und du bist ohne Notiz zu nehmen an uns vorbeigestürmt, was ich dir in diesem Moment aber nicht verübeln konnte.“
Besorgt versuchte er einen Blick seiner Freundin aufzufangen, als dies nicht gelang, weil sie starr geradeaus schaute, riskierte Harry einen Blick zu Susan.
„Ich habe Mom von dieser Enttäuschung erzählt“, sagte Hermine schließlich, „ich dachte aber, es wären nur Ron und George gewesen.“
„In ihrem letzten Brief vor Weihnachten bat mich deine Mom, ob ich mir nicht einen persönlichen Eindruck von deinem Zustand machen könnte. Es traf sich, da ich sowieso vor hatte die Weihnachtstage zu hause zu verbringen. In erster Linie war aber Teddy mein Hauptanreiz. Das freudige Wiedersehen mit Ron fand also ein jähes Ende, selbst der coole George verpasste seinem Bruder einen Maulkorb. Das war nicht witzig, Ron. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass du nach diesem Vorfall bei deinen Eltern auftauchen würdest, aber als ich dann plötzlich deine Stimme hörte … Wie hätte ich meinen Besuch rechtfertigen sollen? Du hättest unsere heimlich geteilten Sorgen um dich in dem Zustand missverstanden, und dich dadurch vielleicht endgültig von deinen Eltern abgewandt.“
Hermine nickte schwerfällig. „Wenigstens einer von uns, der einen klaren Kopf behalten hatte. Der Schock dich an diesem Ort anzutreffen, hätte mich wohl wirklich vertrieben.“
Nach einer kurzen Pause setzte Hermine fort. „Der Grund meine Eltern aufzusuchen, war also ein geplanter Bericht über meinen Gemütszustand?“
„Nicht nur“, erwiderte Harry.
„Er hat uns die Adresse von Ginny hinterlassen, und uns erklärt, dass er fortan eine eigene feste Daueradresse haben würde“, erwähnte Susan.
„Du hast also auch Ginny einen Besuch abgestattet?“
Harry nickte. „Zuvor war ich im Fuchsbau und danach in Godrics Hollow. Von Molly bekam ich Ginnys Adresse, die ich als nächstes aufsuchte. Sie versprach mir ein Auge auf dich zu werfen, und sofort deine Eltern zu informieren, falls es Veränderungen gäbe.“
„Du warst bei Ginny und hast mit ihr über mich gesprochen?“
„Wo liegt dein Problem?“, zuckte Harry fragend.
„Ginny?“, erwähnte Hermine. „Sie ist deine große Liebe? Du bist ihre große Liebe? Ihr wart ein Paar?“
„Ginny zeigte keine Verwunderung, in keiner Sekunde hat sie die Sorgen um dich in Frage gestellt“, sagte Harry.
„Das mag sein“, antwortete Hermine verwundert. „Aber ist es trotzdem nicht eher ungewöhnlich?“
„Unsere Trennung war einvernehmlich. Wir haben Beide bemerkt, dass es nicht passt. Warum sollten wir nicht Freunde bleiben?“
„Steht eure Liebelei nicht zwischen euch?“
„Wir können sie nicht leugnen, aber sie hat uns nicht gehindert Freunde zu bleiben.“
„Das Mädchen war immer freundlich und nett“, fügte Susan an. „Fast wöchentlich hat sie sich bei uns gemeldet. Von ihr erfuhren wir auch, dass du Ron verlassen hattest, und dass du in die Wohnung ihr gegenüber eingezogen bist. Ich war sogar einmal in deinem Zimmer. Ginny gewährte mir Zutritt und gab mir ein paar Minuten. Ich habe nichts Persönliches berührt oder in deine Intimsphäre eingegriffen. Ich wollte dir nur nahe sein.“
„Es war Ginny, die Kingsley einweihte, und ihm den Schlüssel zum Appartement anvertraute“, erklärte Harry weiter. „Wieso ich mich hier niedergelassen habe, wolltest du von mir wissen. Das Appartement gehört meinem Paten.“
„Sirius?“
„Er verbrachte fast ein Jahr an diesem Ort, nach seiner gelungenen Befreiung aus dem Astronomieturm.“
„Wie hast du davon erfahren?“
„Er muss kurz vor seinem Tod den Ort aufgesucht haben, an dem seine besten Freunde, meine Eltern ihr Leben gelassen haben. Im ehemaligen Arbeitszimmer meines Vaters fand ich einen an mich adressierten, versiegelten Umschlag.“
„Er hat es dir vererbt?“
„Ja“, nickte Harry. „Und aus diesem Grund werde ich es im Gegensatz zum Grimmauld Platz, den er immer hasste, auch in Ehren halten, auch, wenn ich nach England zurückkehre…“
Susan sah gespannt zu ihrer Tochter, die ganz offensichtlich Harrys Worte erst verarbeiten musste.
„Du…?“, schrie Hermine nach einer gefühlten Ewigkeit. Ein Aufspringen hatte Harry verhindert, weil er unbemerkt seine Arme um ihre Taille geschlungen hatte, und sie damit fest auf seinem Schoss halten konnte.
„Wann?“
„Ich versuche meine Abreise mit dem Ende deines Urlaubs zu koordinieren. Spätestens aber am ersten September.“
„Warst du deswegen in Athen?“, fragte Hermine. „Und Mom hat wieder einmal etwas gewusst oder geahnt?“
„Deine Mutter wusste nichts von meinem Termin“, antwortete Harry. „Er war zu kurzfristig. Und mein eigentlicher Grund, war die Verhandlung der Flints im griechischen Zaubereiministerium, aber das habe ich dir bereits erzählt.“
„Und?“
„Die Verhandlung war für heute morgen elf Uhr angesetzt, dauerte aber nur ganze fünf Minuten, da sie sich freiwillig entschieden haben, nach England zurückzukehren. Am Nachmittag fand eine Schulkonferenz mit Vertretern aus Beauxbatons, Durmstrang, der griechischen Chersonissos Akademie und eben Hogwarts, vertreten durch Minerva McGonagall statt.“
„Hogwarts?“, staunte Hermine. „Harry? Was hast du vor?“
„Ich habe mich für Verteidigung gegen die dunklen Künste beworben…“
„Du willst unterrichten?“
„Warum so erstaunt?“
„Ist es das was du willst?“
„Es ist Hogwarts“, erwähnte Harry. „Und es ist ein Unterrichtsfach, das ich beherrschen sollte, und das mir Spaß machen könnte. Du selbst hast mich in diese Rolle gezwängt, mit Dumbledores Armee.“
„Professor Potter?“, murmelte Hermine, ihre Lippen zuckten verdächtig.
„Untersteh dich und mach dich über mich lustig“, empörte sich Harry und begann Hermine in Höhe ihrer Beckenknochen zu kitzeln.
Susan schüttelte sich vor Lachen, weil jede Stelle, die ihre Tochter erfolgreich abwehren konnte, mit einer neuen kitzeligen Stelle bestraft wurde.
„Woher kennst du all ihre Lieblingsstellen?“, lachte sie mit tränenden Augen.
„Jahrelange Erfahrung“, antwortete Hermine, „der knufft mich seit Jahren, und sucht immer neue Stellen.“
„Übrigens“, keuchte Harry, der sich langsam wieder beruhigte. „Minerva sucht noch einen geeigneten Ersatz für Flitwick, der definitiv nicht an die Schule zurückkehren wird.“
„Flitwick?“, wiederholte Hermine erstarrt von einer Sekunde auf die Andere. „Flitwick?“
„Ich hätte da vielleicht Jemand für sie, habe ich ihr geantwortet, und weißt du, was sie geantwortet hat?“
„Was?“
„Wenn es das ist, was ich vermute, oder die Person, die ich glaube zu erahnen, dann würde sie blind zugreifen...“
„Zauberkunst?“, keuchte Hermine und begann zu röcheln. „Ich?“
Ihr Körper wurde ganz schwer in Harrys Schoss, ihr Kopf knallte zurück gegen seine Schulter, ihren Körper presste sie so fest gegen Harry, dass dieser bereute sie in Anwesenheit ihrer Mom auf seinen Schoss gelassen zu haben. Unter seiner Hose kam etwas in Bewegung, was plötzlich die Nähte sprengen könnte.
„Nicht bewegen“, hauchte er in ihr Ohr. „Einfach nur ganz ruhig sitzen bleiben.“
Erstaunt richtete sie ihre Augen auf ihn, doch dann spürte sie den Grund und lächelte.
Gespannt lagen aber auch die Augen einer Mutter auf der Tochter.
„Am zehnten … August“, presste Harry hervor, als Stände er ganz kurz vor einem emotionalen Gefühlsausbruch. „wenn … du es … möchte-est …hät-ten wir einen … Vooooor-stellungssss-termin.“
„Ist etwas mit dir Harry?“ fragte Susan verwundert.
„Unsere Tochter hat nur etwas unkontrolliert ihren geilen Arsch in seinem Schoss bewegt“, kam aus der Dunkelheit. „Und Harry zeigt eine natürliche, männliche Reaktion.“
„Paul?“, seufzte seine Gattin und schüttelte den Kopf.
„Vier zu Eins im Elfmeterschießen“, erwähnte Paul. „Für die Deutschen …. Kommst du Susan?“
„Wie bitte?“
Paul griff energisch nach der Hand seiner Frau, die sich aber nur widerwillig bewegte.
„Komm bitte, oder willst du, dass sich Harry peinsam berührt fühlt?“
„Warum?“
„Das habe ich dir gerade versucht zu erklären“, verdrehte er seine Augen. „Solange wir hier sind, kann Harry nicht aufstehen. Glaub mir, das ist ein äußerst unangenehmes Gefühl, vor allem wenn es ungebetene Zuschauer gibt.“
Hermine drehte überrascht ihr Gesicht zu Harry, dieser grinste mysteriös, winkte wortlos und schien leicht zu keuchen.
„Mienchen“, rief ihr Dad, der schon wieder hinter dem Haus verschwunden war. „Ich weiß es ist schwer für dich, aber halte einfach für zwei, drei Minuten deinen Arsch ruhig.“
„Was geht denn hier ab?“, fragte Hermine leise. „Einfach ruhig sitzen bleiben“, presste Harry hervor, „sonst geht gleich wirklich etwas ab.“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin