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Island of the lost souls - Überraschung

von rodriquez

Harry hatte es sich in Boxershorts im Schneidesitz auf seinem Bett bequem gemacht und blätterte gerade in einer Zeitschrift.
Als Hermine sein Zimmer stürmte blickte er auf, und sah sie erwartungsvoll an.
Bewusst hatte er die Tür nicht verschlossen, denn er ahnte die Emotionen, die Hermine nicht verstecken würde.
„Die Briefe sollten viele Fragen beantwortet haben“, sagte er.
Hermine nickte, lief zu seinem Bett und setzte sich ihm gegenüber ans untere Bettende.
Auch sie nutzte den Schneidersitz als bequemste Möglichkeit, legte die Hände in ihren Schoss, und wippte nervös mit dem Oberkörper vor und zurück.
Einige Augenblicke starrten sie sich gegenseitig in die Augen.
„Aber nicht alle Fragen“, vermutete Harry, und Hermine antwortete mit einem schwachen, langsamen Nicken.
„Ein ausgetüftelter Plan, den du ausgearbeitet hast, und dem meine Eltern zustimmten?“
„Yep“, nickte Harry. „Ohne wenn und aber.“
„Sie haben dir voll und ganz vertraut“.
Keine Frage, eindeutig eine Feststellung, daher war es unnötig zu antworten.
„Ihr habt den Blackout erwartet?“
„Tag, täglich“.
„Ginny hat dich auf dem Laufenden gehalten, und Kingsley brachte es auf den Punkt?“
„Yep.“
„Ausgerechnet Ginny?“
„Du hast uns allen große Sorgen bereitet, und ich habe dir bereits erklärt, dass ich mit Ginny im Reinen bin. Was spricht also dagegen?“
„Sie versorgte mich sogar mit einem sexy Outfit, obwohl sie wusste, dass ich auf dem Weg zur ihrer großen Liebe bin?“
„Was denkst du wohl, was dahinter stecken könnte?“
„Lieber Hermine als irgendeine Barbie Alexandra?“
Harry schmunzelte.
„So weit bin ich aber noch lange nicht.“
„Ich weiß.“
„Ich kann diesen Spruch nicht mehr hören!“, keuchte Hermine.
„Dann merkst du endlich mal, wie wir unter deiner Allwissenheit gelitten haben“, grinste Harry.
„Ha-Ha-Ha!“
„HERMINCHEN!“, schrie Harry plötzlich, und sprang auf.
„Ja?“, fragte das Mädchen überrascht. So hat er mich noch nie genannt, sagten ihre verwunderten Augen.
„Nicht du“, rief Harry, klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter und rannte zum Fenster, um es zu öffnen.
Eine Schneeeule näherte sich fiepend, und umgarnte ihren Herrn, eher wie ein Turteltäubchen.
Harry streichelte ihr Gefieder. „Flieg in die Küche, ich habe dir Brotkrümel gerichtet, die du so gerne frisst.“
Die menschliche Hermine hatte sie ebenfalls erhoben und war nur noch eine Handbreite von Harry entfernt.
Urplötzlich griff sie an, ein Hechtsprung in seinen Rücken, Arme um seinen Hals und Nacken geklammert, ihre Beine umschlossen nach einem beiläufigen Tritt in den Hintern, seine Leiste. Von der Wucht des Angriffes begann Harry zu schwanken und verlor das Gleichgewicht. In Ringermanier rollten sie über den Teppichboden, bis Hermine rittlings seinen Bauch eroberte, und seine Arme mit ihren Knien in den Teppich drückte.
„Du hast deine Eule, Hermine genannt?“, keuchte sie.
„Hermin-chen“, korrigierte Harry, der sich verzweifelt wehrte. „Es sollte dir schmeicheln, im Übrigen war sie immer anschmiegsam und liebevoll zu mir, und deine Mom war von der Namenswahl begeistert.“
Hermine lockerte ihren Griff, hatte aber noch nicht die Absicht von Harry herunterzusteigen.
„Hast du sie zu ihnen geschickt, um ihnen zu sagen, dass ich hier bin?“
„Hermine?“, schüttelte Harry fassungslos seinen Kopf, zärtlich streichelte er mit der geraden befreiten Hand über ihre Wange.
„Da muss ich mich wohl erst daran gewöhnen, dass du mit meinen Eltern hinter meinem Rücken dealst, und jetzt sogar mit ihnen telefonierst. Wann?“
„Direkt nach deiner Ankunft“, erklärte Harry. „Als du unter der Dusche standest.“
„Harry?“, seufzte Hermine, und blickte von oben auf ihn herab. „Kann ich mit ihnen telefonieren?“
„Jetzt?“, keuchte Harry. „Es ist mitten in der Nacht?“
„Nein“, lachte Hermine. „Morgen, so gegen Mittag?“
„Da sitzen sie im Flugzeug“.
Hermine riss die Hände in die Höhe und vergrub sie erschrocken in ihren Haaren. „Sie kommen hierher?“
„Sie landen am späten Nachmittag auf Rhodos, von dort nehmen sie die Fähre und müssten gegen sieben Uhr auf unserer Insel ankommen.“
„Du bist unglaublich“.
„Ich weiß.“
„Und du treibst mich in den Wahnsinn!“
Einige lange Augenblicke starrte Hermine ins Leere, Harry hielt seinen Blick aufrecht, und konnte zu sehen, wie sich ihre Pupillen verformten.
Noch immer hatte sie ihre Hände in den Haaren vergraben.
Plötzlich riss sie an ihren Strähnen und sprang auf.
„O mein Gott“, wie von der Tarantel gestochen rannte sie wirr durch den Raum, stolperte über einen Bettvorleger namens Harry und fiel direkt auf sein Bett. „Meine Eltern sie kommen … Morgen … nein, heute … Wie lange? … wo bringen wir sie unter?“
Harry näherte sich ihr, setzte sich neben sie auf das Bett. „Die Arbeit ist zwar immens, aber zwei Wochen wollten sie sich für ihre Tochter Zeit nehmen.“
Behutsam lehnte er sich zurück, und streichelte über ihre Haare.
„Zwei Wochen?“ wiederholte Hermine und drückte ihr Gesicht ganz tief in die Matratze.
„Ich denke dieses Zimmer wäre genial und ausreichend.“
Seine Hände machten sich in ihrem Nacken zu schaffen. Hermine räkelte sich genüsslich unter einer neuerlichen Massage.
„Hier?“, stöhnte sie. „In diesem Zimmer?“
Sie räkelte sich und signalisierte somit die Stellen, die Harry massieren sollte.
„Aber wo ziehst du dann hin?“
„Ich ziehe zu dir.“
„O, das wäre wunderbar“.
Es dauerte fast eine Minute bis Hermine bemerkte, was sie gerade gesagt hatte, und in Erkenntnis des eigentlichen Sinnes schrie sie plötzlich. „WAS?“
Harry lachte, und drückte behutsam den aufgewirbelten Kopf zurück in das weiche Laken.
„Ich muss vorübergehend nach Athen“, erklärte Harry. „Ihr solltet die Zeit nutzen, euch aussprechen, und wieder ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Ich wäre nur störend…“
„Du bist nicht störend“, muckte Hermine auf.
„Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt“, erwiderte Harry mit einem neuerlichen leichten Druck, der ihr Gesicht im Laken hielt. „Meine Anwesenheit wäre eine zu große Ablenkung. Zwei, drei Tage werde ich weg sein. Wie wir uns danach arrangieren, und können entscheiden, wenn ich zurück bin.“
„Aber du lässt mich bei ihrer Ankunft nicht alleine, oder?“, fragte Hermine ängstlich.
„Keine Sorge“, beruhigte Harry. „das würde ich niemals tun. Meint Zeitplan lässt Spielraum. Hoppen kann ich zu jeder Zeit.“
Wenige Augenblicke später bemerkte Harry, dass Hermine sich nicht mehr rührte, ihr Atem, gleichmäßig und ruhig.

Das Atmen fiel ihr schwer, und riss Hermine aus dem Reich der Träume.
Die Luft stickig und heiß, trotz geschlossener Läden.
Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie geschlafen hatte, aber ihr war sofort bewusst, was der heutige Tag bringen würde.
Ihr Herz pochte an ihrem Hals, bei dem Gedanken in wenigen Stunden ihren Eltern gegenüber zu stehen.
Mit einem Ruck war Hermine aus dem Bett, und wunderte sich über Boxershorts, die nun wahrlich nicht zu ihrer Garderobe gehörten. Auch nicht zu ihrer vollkommen neuen Garderobe.
Sie selbst steckte in einem dünnen, weitausgeschnittenen Kleid, unter dem sie nicht einmal einen Slip trug.
Sie erinnerte sich an das Gespräch auf der Terrasse, die Briefe, letzte offene Fragen, und an Harrys wunderbare Massagehände in ihrem Nacken, danach musste sie eingeschlafen sein.
So rasch sie aus dem Bett herausgesprungen war, so langsam bewegte sie sich nun vorwärts.
Fast schon verträumt hob sie die Boxershorts vom Boden auf und legte sie sorgsam faltend ans Fußende des Bettes.
Die Küchenuhr schlug die elfte Stunde.
„Acht Stunden“, murmelte Hermine besorgt, und wunderte sich, dass ihr Zimmer direkt neben den Badezimmer wäre.
Doch während sie langsam die Badezimmertür aufstieß fiel es ihr, wie Schuppen von den Augen.
Sie hat die letzten Stunden in Harrys Bett verbracht.
Allein?
Sie schüttelte ihren Kopf.
Wohl eher nicht, und sie glaubte sich zu erinnern, wie Harry sie unterbewusst in seine Arme hoch gehoben hatte, und sie ihre Arme um seinen Nacken schlang.
„Ich möchte hier bei dir bleiben“, hörte sie ihre eigenen geseufzten Worte, „falls es dich nicht stört?“
Es hatte ihn keineswegs gestört.
Sie haben in einem Zimmer, in einem Bett und in äußerst spärlicher Bekleidung nebeneinander geschlafen.
Harry bekleidet nur mit diesen Boxershorts, und sie in einem dünnen Kleidchen mit nichts darunter, sie sind auch nicht nebeneinander, sondern aneinander, Nase an Nase, ihre Lippen einander gefährlich nahe, eingeschlafen. Doch keiner von Beiden brachte mehr als ein gehauchtes „Gute Nacht“ zustande.
Auf dem Tisch im Wohnbereich entdeckte Hermine eine handschriftliche Notiz.

Ich muss den Bericht heute fertig bekommen.
Bin im Büro. Gegen Mittag sollte ich aber wieder zurück sein.
Warum gehst du zur Ablenkung nicht an den Strand?
Die kleine Bucht ist ideal um für ein paar Stunden deine Ängste vor dem heutigen Abend zu verdrängen.


Darunter ein sorgfältig durchgestrichenes Wort das mit L…. beginnen sollte.
Harry.
P.S. Zu deiner Beruhigung.
Wir waren heute Nacht brave Kinder großartiger Eltern.
Es ist nichts passiert.


„Es ist nichts passiert“, wiederholte Hermine. „Ganz im Gegenteil, es ist sehr sogar sehr viel passiert.“
Die tickende Zeitbombe mit der Beschriftung Harry Potter war in ihrem Kopf explodiert, und hinterließ ein Chaos, das Seinesgleichen sucht.
Die Explosion war gewaltig, und längst überfällig.
„Warum war ich nur so blind?“, murmelte Hermine, während sie sich in einen äußerst knappen Bikini zwängte.
Das Oberteil presste ihre Brust zusammen, dass ihr zunächst die Luft wegblieb, und sie besorgt die Nähte kontrollierte, die verdächtig krachten, aber standhielten.
„Warum habe ich die Liebe hinter der einzig wahren Freundschaft nicht gesehen?“
Eine knappe halbe Stunde später rannte Hermine durch den heißen Sand zu ihrem Liegeplatz, den sie, wie beim ersten Mal nahe eines, dem einzigen, Olivenbaumes gewählt hatte.
Abtrocknen war völlig unnötig.
Die Hitze war extrem und fast unerträglich.
Ängstlich, aber aufmerksam wanderten Hermines Augen umher.
Die Luft war rein, wie Harry es versprochen hatte.
Das Luftabschnürende, durch die Feuchte noch gepresster wirkende Bikinioberteil flog in den weichen Sand, und Hermine atmete erleichtert auf. Oberkörperfrei, aber sicherheitshalber Bauch nach unten, platzierte sie ihren Körper auf der Decke.
Während sich ihre Finger gedankenlos durch den weichen Sand wühlten, schloss sie ihre Augen und wunderte sich, dass ihr Kopf völlig leer war.
Erholsam, keine quälenden Gedanken an üble Aktenberge, über unglückliche Liebe, oder aufgeblühte Liebe oder an die Ankunft der Eltern.
Für einen kurzen Moment fühlte sie sich von allen Lasten befreit.
Hier war sie einfach nur Hermine.
„Nahtlos braun“, hörte sie unterbewusst eine Stimme, öffnete die Augen und bemerkte einen Schatten über der oberen Hälfte ihres Körpers. „vergiss aber nicht, dass wir blasse, weiße Briten sind, die sich erst knallrot schämen, bevor die Bräune kommt.“
„Ich warte Sehnsüchtig auf meinen Sonnenschutz“, grinste Hermine, ohne aufzusehen.
Harry verstand die Anspielung und machte sich sofort ans Werk.
Je weiter allerdings die Zeit am Nachmittag voranschritt, desto unruhiger wurde Hermine.
Ihr Magen rebellierte, und sie suchte den schnellsten Weg zum Appartement, ohne auf ihren Freund zu warten. Der athletische, durchtrainierte Harry musste erst noch die Sachen einsammeln, bevor er mit langsamen Schritten den gleichen Weg einschlug.
„Alles okay?“, fragte er vorsichtig, beim Betreten der Wohnung.
„Geht wieder“, keuchte Hermine, die im Wohnbereich wartete, und nicht auf der Toilette, wie Harry erwartet hatte.
„Nur noch drei Stunden“, keuchte Hermine. „Ich glaube ich sterbe…“
„Soweit waren wir schon einmal“, erwiderte Harry mit ruhiger Stimme. „Und ich glaube du hast es überlebt“.
„Da war es aber etwas Anderes“, seufzte Hermine.
„Du glaubst du hättest sie enttäuscht?“
Die Beiden hatten das Gespräch auf die Terrasse eines kleinen Cafés in Hafennähe verlegt.
Hermine nippte nervös an einer Cola, während sich Harry ein kühles Bier zu Gemüte führte.
Immer wieder blickte Hermine ängstlich zur Anlegestelle der Fähre, und der darüber befindlichen Uhr.
Die Zeit raste, und trotzdem schien der Zeiger sich nicht vom Fleck zu bewegen.
Bereits frühzeitig hatten sie Position bezogen, und schon beim Verlassen der Wohnung klebten Hermines Augen auf der offenen See. Die Sonne schien gerade von ihr verschluckt zu werden. Bis auf einige vom Fischen zurückkehrende Fischerboote war nichts zu erkennen.
Hermine Kleiderwahl, war auf das einzige biedere Kleidungsstück gefallen, eine schlichte, weiße Bluse, und völlig passunförmige Jeans.
Harry schüttelte seinen Kopf und versperrte den Weg zur Tür.
„Was?“, keuchte Hermine empört.
„Das bist nicht mehr du“, antwortete Harry mit ruhiger Stimme.
„Für meine Eltern aber schon“, erwiderte Hermine. „Was sollen sie von mir denken, wenn ich in einem nuttigen, weit ausgeschnitten Kleid erscheine, aus dem meine Dinger herausfallen, und unter dem man einen Slip erkennen kann, den ich genauso gut auch hätte auslassen können.“
„Dass du eine wunderschöne, selbstbewusste, junge Frau geworden bist, die etwas auf sich hält.“
„Bin ich das?“
„Wunderschön, selbstbewusst und jung auf Jedenfall. Den Rest musst dir aneignen. Komm…“, sagte Harry, griff nach ihrer Hand und führte sie zum Kleiderschrank in ihrer Unterkunft.
Seine Wahl fiel auf ein tiefblaues, enganliegendes Top mit Spaghettiträgern und einen kurzen, frechen Stretchrock.
Misstrauisch beäugte Hermine ihren Körper in einem Spiegel. Kontrollierte vor allem die Regionen um ihre Brüste und prüfte Luftig-, und Durchsichtigkeit des Rockes.
Sie fand keine Makel.
Der Rock hielt die Sicht auf ihre Scham bedeckt. Und Ihre Oberweite war gut verpackt, und kam richtig zur Geltung.
„Meinem Dad werden die Augen herausfallen“, seufzte Hermine immer noch skeptisch.
„Und mir platzt gleich die Hose“, grinste Harry.
„Besser dir die Hose, als mir der Rock“, höhnte Hermine.
„Das ist die richtige Einstellung. Auf Geht’s.“
„Ich glaube wir sollten wirklich gehen, bevor ich es mir Anders überlege“.

Ein weiteres Mal nippte Hermine an ihrer Coke, und starrt hinüber zur Uhr bei der Anlegestelle.
Ein lautes Dröhnen einer Schiffsirene hatte sie aufgeschreckt.
„O mein Gott“.
Allerdings musste sie ihre Augen noch sehr anstrengen, um den kleinen Punkt am Horizont auszumachen.
„Sie kommen.“
„Puuh“, stöhnte Harry und rieb sich über Nase und die Augen. „Auf die Wiederholung des Films unter anderer Kulisse hätte ich gerne verzichtet.“
„Kneifst du?“
„Es ist der gleiche Film, nur in einer anderen Atmosphäre, aber er wird das gleiche Happy End aufweisen.“
„Ich hoffe du behältst Recht“, keuchte Hermine, und ließ den langsam größer werdenden Punkt am Horizont nicht mehr aus den Augen.
Erinnerungen wurden wach.
Der Sommer vor zwei Jahren.
Die Luft war warm und stickig, doch bei weitem nicht so heiß, wie bei der gefühlten Wiederholung.
Der Moment, als ihre Eltern durch die Passkontrolle des London Heathrow Airports marschierten werden immer in Hermines Erinnerungen bleiben.
Das Wiedersehen wurde zu einem Spektakel, einem Feuerwerk der Gefühle.
Der Junge, der ihre Hand in diesem emotionalen Moment hielt, war nicht ihr eigentlicher Freund, sondern der gleiche wundervolle Mensch, der sie aufs Neue aufrichtet.
Schweißnasse Hände, die sich überkreuzten, und auf denen die glücklichen Augen, und die innere Freude ihrer Mom klebten.
Sie brachte es nicht übers Herz, ihren Eltern die Wahrheit zu sagen. Sie konnte es nicht, und wenn sie heute daran zurückdenkt, wollte sie es auch gar nicht.
Harry war aufgestanden und sah ihr Erwartungsvoll ins Gesicht.
Sie schüttelte sich, als würde sie frieren.
Die Fähre hatte den Hafen erreicht, und sie hatte es letztendlich nicht bemerkt.
Der wunderbare Junge legte einige Münzen auf den Tisch und führte das Mädchen an die Anlegestelle. Dort, wo die Passagiere vorbeikommen müssten, und dort wo sich Hermine am Liebsten ein Loch gebuddelt hätte, indem sie sich hätte verkriechen können.
Hoffentlich sind sie nicht unter den Ersten, hoffte Hermine auf eine nicht sofortige Entdeckung.
Sie erfüllte sich nicht.
Mit Riesenschritten näherten sich die zwei Menschen, die lange Zeit, die liebsten in ihrem Leben waren.
Hermine steckte in einer Trance, und hoffte nicht aufzuwachen.
Susan, ihre Mom durchschritt als Erste die Passkontrolle, Paul, ihr Dad keuchend mit zwei Trollys im Schlepptau hinter her.
Das Herz des jungen Mädchens schien aus ihrem Körper zu springen. In ihrem Körper jedenfalls schlug es nicht mehr.
Und wieder lagen die Augen ihrer Mutter auf fest umschlungene Hände.
Hermine hielt, seit dem Moment, als sie registrierte, dass es wirklich ihre Eltern waren, den Atem an.
Erst jetzt, Minuten später setzte ihre Atmung wieder ein, mit einem lauten, quietschenden Seufzen.
Es war der Moment, als sich Harry von ihr losriss und ihrem Vater einen Koffer abnahm, und es war der Moment, als sie auf Augenhöhe, ein handbreit von ihrer Mom entfernt stand.
Zum ersten Mal, seit Wochen, seit Monaten, seit einer gefühlten Ewigkeit.
Unendlich lange Zeit starrten sich Mutter und Tochter an.
Keine rührte sich, keine bewegte sich auf die Andere zu.
Susan stand einfach nur da und schien einen Röntgenblick in die Seele ihrer Tochter zu unternehmen.
Nichts geschah.
Eine gefährliche Stille.
Hermine war der Ohnmacht nahe.
Dann wandte Susan plötzlich ihren Blick ab. Ihre Augen suchten und fanden Harry, der aufmerksam das Spektakel im Auge behielt.
„Zu dir komme ich gleich junges Fräulein - Harry, du wunderbarer Junge, es freut mich so dich wiederzusehen.“
Obwohl es eine kleine Spur Verachtung für Hermine sein sollte, und obwohl es sie schmerzhaft an ihre Taten erinnern sollte. Es war eine Erleichterung für Hermine.
Lasten fielen von ihr ab. Tonnenweise Steine plumpsten zur Erde.
Jeder konnte es sehen. Jeder konnte es spüren.
Nein, Hermine war nicht traurig, dass ihre Mom sie ignorierte, und zuerst auf Harry zuging. Er, hatte es verdient belohnt zu werden. Ihr gehörte die Strafe.
Eine Strafe, die sie nicht als solche empfand.
Hätte sich ihre Mom wortlos abgewandt, hätte sich Hermine Sorgen machen müssen.
„Bin ich Luft?“, rief Paul und streckte seine Arme aus, „oder kennst du deinen alten Dad nicht mehr?“
Hermine war nicht mehr zu bremsen, tränenaufgelöst warf sie sich in die Arme ihres Vaters.
Alle Dämme brachen.
Das Schmunzeln auf dem Gesicht ihrer Mom, die gleichzeitig Harry an ihren Busen drückte, bekam Hermine gar nicht mit.
„Nicht zu streng“, flüsterte Harry. „Sie hat sehr gelitten, aber sie macht Fortschritte in einer Geschwindigkeit, die nicht einmal ich für möglich gehalten hätte.“
„Ich wusste es“, flüsterte Susan. „Schon als du uns über ihre Ankunft unterrichtet hast. Jetzt wird alles gut.“
„Sie ist immer noch sehr sensibel, und sie hat viel verstanden, aber sie weiß noch nicht alles.“
„Ihr Dad wird das Eis brechen, bevor ich sie mir zur Brust nehme.“
Paul hielt seine Tochter auf Abstand, begutachtete sie, als wäre sie für ihn direkt vom Windelnträger zur Frau gereift.
Staunend pfiff er vor sich hin.
„Gewagtes Outfit“ Er bückte sich, als würde er etwas in ihren unteren Körperregionen überprüfen wollen. „Ich hoffe du trägst auch ein Höschen unter diesem knappen Röckchen…“
„Das tue ich, Dad“, grinste Hermine, und hoffte er würde den Sachverhalt nicht zu genau untersuchen. „Allein schon deswegen, weil ich meinen alten Lustmolch von Dad kenne.“
„Immerhin“, hörte sie die Stimme ihrer Mom, und drehte sich langsam in ihre Richtung, „du scheinst uns also noch zu kennen.“
Susan hatte sich wieder auf Tuchfühlung genähert, die Hand der Mutter schwang bedrohlich, doch kurz vor dem Einschlag an Hermines Wange zog sie zurück. Es wurde ein Streicheln.
„Tu was du tun musst“, sagte Hermine, die nicht zusammengezuckt war, „aber mach es richtig.“
Susan neigte ihr Gesicht leicht zur Seite. „Als du noch ein kleines Mädchen warst, habe ich dir immer sachte mit meinem Zeigefinger über deine Nasenwurzel gerieben, und du hast dich beruhigt. Heute hast du wohl einen großartigen Jungen, der mit diese Arbeit abnimmt. Er hat in zwei Tagen ein wahres Meisterwerk geschaffen. Er hat dir sogar etwas Farbe in dein Gesicht gezaubert.“
„Das ist Sonnenbrand, Mom“, schmunzelte Hermine verlegen.
„Die Farbe, die ich meine leuchtet in deinen Augen, und das ist definitiv kein Sonnenbrand.“
„Willst du mich noch länger stehen lassen und quälen?“, fragte Hermine. „Oder kannst du deine Tochter jetzt endlich in den Arm nehmen?“
„Nichts lieber, als das“, antwortete Susan. „Aber darauf hättest du nicht bis heute warten brauchen. Du hättest es dir zu jeder Zeit abholen können.“
„Ich weiß“, antwortete Hermine, und verursachte ein grunzendes Lachen bei Harry.
Paul klatschte unterdessen gelangweilt in die Hände. „Könnten wir diesen romantischen Mist auf später verlegen?“
„Unsensibler Trottel“, giftete seine Frau, ohne ihren Gatten anzusehen.
„Mein Gott“, nörgelte er. „Habt ihr eine Ahnung, was ich für einen Heißhunger auf ein Bierchen habe?“
„Was?“, rief er unschuldig, nachdem er sich giftige Blicke seiner Frauen einhandelte. „Das ist mein erster richtiger Urlaub seit zwei Jahren, ich habe mir wohl ein Bierchen verdient. Meine Kehle ist völlig vertrocknet.“
„Wir könnten eure Koffer ins Appartement bringen, uns etwas frisch machen, und dann zur kleinen Taverne rüber gehen?“, schlug Harry vor, was großen Zuspruch fand.
„Hier ist es wirklich wunderschön“, sagte Susan anerkennend. „Ich verstehe, dass du dich hier niedergelassen hast. Aber … ist es immer so heiß?“
Susan keuchte und hatte schon nach wenigen Schritten Schweißperlen auf der Stirn.
„Du musstest ja unbedingt eine Weste, eine Bluse und ein Unterhemd anziehen“, lästerte Paul, und richtete die nächsten Worte leise an Harry. „Man könnte ja im Flieger einen Kälteschock durch die Klimaanlage bekommen, oder auf dem Schiff einen Schnupfen vom Fahrtwind…“.
„Wow“, staunte Susan und schnalzte anerkennend mit der Zunge, nachdem sie das Appartement betreten hatten. Harry und Paul stellten die Koffer inmitten des Wohnbereiches ab.
„Wohn und Essbereich in einem Einen“, erklärte Harry.
Pauls Aufmerksamkeit richtete sich auf ein Flachbildfernsehgerät. „Funktioniert die Glotze?“, fragte er aufgeregt. „Morgen ist Fußball WM. England…“
„Paul!“, mahnte Susan. „Du bist unmöglich.“
„Alle notwendigen mitteleuropäischen Sender funktionieren tadellos“, beruhigte Harry mit leiser Stimme. „Sogar Pay-TV“.
„Yes!“ grölte Paul und vollführte, unbeachtet von den Frauen die Siegerfaust.
Diese waren nämlich ihren weiblichen Genen gefolgt.
„Badezimmer“, hörte Harry Hermines Erklärungen. „Und zwei Schlafzimmer.“
„Meines“, erwähnte Harry, als Susan die erste Tür neben dem Badezimmer ungeniert öffnete, es gehört während eures Urlaubs euch … AU – Autsch“
Hermine hatte empört gegen sein Schienbein getreten, nur hatte Harry keine Ahnung, was er verbrochen hatte.
Das Rätsel löste sich sofort, als Susan die Tür zum nächsten Zimmer öffnete, und sich am Hinterkopf kratzte. „Und das ist Hermines…?“
Aufmerksam blickte Susan der Jugend in die Augen. Von zitternden, nervösen ihrer Tochter hin zu den fragenden, ahnungslosen von Harry.
„Ah, ja“, war ihre lapidare Antwort.
„Ihr … nehmt dann … das andere Zimmer?“, fragte Paul verwirrt.
„Hermine kann in ihrem Zimmer bleiben“, lächelte Harry verlegen. „Ich habe noch ein Bett in meinem Büro…“
„Du brauchst dir wegen uns keine Umstände machen“, antwortete Susan, „Wir können uns auch ein Hotel suchen.“
„Das ist kein Problem“, winkte Harry abwehrend ab. „Was ihr braucht, ist erst einmal Zeit für euch. Damit ihr euch aussprechen könnt. Ich kann mir vorstellen, dass ihr euch eine Menge zu erzählen habt. Außerdem habe ich morgen einen Termin in Athen“.
„Um was geht es eigentlich bei deinem Termin?“, fragte Hermine.
„Die Flints … zwei Todesser, die uns gestern ins Netz gegangen sind, und die um ihre freiwillige Auslieferung in die Heimat gebeten haben“, führte Harry vorsorglich für Hermines Eltern mit an.
„Die uns ins Netzt gegangen sind?“, wiederholte Susan mit Betonung, und Harry verschluckte die Antwort.
„Ich beziehe euch schnell das Bett“, äußerte Hermine.
„Wir können doch dein Zimmer nehmen“, erwiderte Susan. „So wie es aussieht, ist es noch unbenutzt….“
„Nein“, antwortete Hermine rasch und erschrocken.
Auf die Anspielung „unbenutzt“, war sie vorbereitet, aber nicht, dass ihre Mom ihre Garderobe inspizieren könnte, noch nicht.
Zu spät.
Susan hatte schon die Tür zum Kleiderschrank aufgerissen.
Ihre Augen traten aus den Höhlen, und mit einem lachenden und einem weinenden Augen bildeten sie sich wieder zurück. „Ich befürchte das Mutter-Tochter Gespräch könnte doch etwas länger, als geplant ausfallen. Außerdem freue ich mich auf die erste richtige Shoppingtour mit meiner Tochter…“
„Dazu fährt ihr am Besten rüber in die Türkei“, erwähnte Harry, der keine Ahnung hatte, welche Stürme gerade durch die Köpfe der beiden Frauen tobten. „Auf gar keinen Fall sollte man einen Besuch auf einem türkischen Bazar, der immer am Samstag im Zentrum von Datça stattfindet versäumen. Man findet eine Vielfalt von heimischem Gemüse, Haushaltswaren, regionale Spezialitäten, die oft direkt vom Erzeuger auf dem Markt angeboten werden, sowie unzählige Bekleidungsartikel zu supergünstigen Preisen, und meist sogar die neueste Mode, die erst ein Jahr später auf Mitteleuropa überschwappt“.
„Ihr habt nicht irgendwie die Rollen getauscht?“, staunte Susan lachend. „Gerade hörte ich Worte meiner Tochter mit Harrys Stimme?“
„Was ist jetzt?“, fragte Paul, der gerade drängelnd von einem Toilettenbesuch zurückkehrte.
Susan verschloss in Windeseile Hermines Schrank. „Den peinlichen Auftritt deines unsensiblen, notgeilen Vaters in Anbetracht der Sichtung diverser Kleidungsstücke habe ich dir schon einmal erspart.“
Harry rieb sich immer noch das schmerzende Bein. „Warum hast du mich getreten?“
„Das kann ich dir erklären, Harry“, lächelte Susan. „Dein Zimmer – Hermines Zimmer“, dabei deutete sie jeweils auf den betreffenden Raum. „Meine Tochter macht nie ihr Bett. Sie tut das seit Jahren immer erst bevor sie zu Bett geht.“
Harry schaute von einem Raum zum Anderen, während Susan weiter erklärte, doch die Energiesparlampe in seinem Kopf hellte sich langsam auf.
„Und was siehst du?“
Ein Bett unordentlich. Eines unberührt.
„Und was folgert man daraus?“
„Wir haben die letzte Nacht in einem Bett verbracht“, antwortete Hermine an Harrys Stelle. „Er hat mir gestern Abend deine Briefe gezeigt, und mich damit alleine auf der Terrasse gelassen. Später hatte ich noch Fragen, die immer noch nicht Alle geklärt sind. Ich hatte ihn gebeten, mich in dieser Nacht nicht alleine zu lassen. Es ist nichts geschehen, außer, dass wir in einem Bett übernachtet haben.“
„Und wenn etwas passiert wäre, würde es mich nichts angehen“, unterbrach Susan. „meine Tochter ist ein großes, sensibles Mädchen geworden.“
„Was ist passiert?“, fragte Paul.
„Nichts“, antworteten Ehefrau und Tochter einhellig.
„Ist das jetzt gut oder schlecht?“
„Dad“, sagte Hermine mutig. „Harry und ich sind alt genug. Gib dir die Antwort selbst.“
„Nun“, sagte Paul. „Solange du verhütest ist das gut, aber ich bin erst Neununddreißigeinhalb, und das ist definitiv zu jung, um mit einer Oma ins Bett zu steigen.“
„Du bist Vierundvierzig“, korrigierte seine Frau. „Aber bevor die vier an erster Stelle im Alter erschien hat wohl dein Hirn aufgehört zu arbeiten.“
Paul bekam sein Bierchen, und sogar noch ein Weiteres zum Essen, und ein Letztes nach dem Essen.
Auf ein Viertes aber verzichtete er, als er die mahnenden Blicken seiner Ehefrau über sich ergehen ließ.
Harry brachte die Grangers, die hoffentlich wieder eine Familie werden, zurück zum Appartement, holte seinen bereits vorgerichteten Rucksack und machte sich daran sich zu verabschieden.
Die Türklinke hielt er bereits in der Hand.
„Sag mal Harry?“, rief Paul hinter ihm her. „Seid ihr etwa heimlich verheiratet?“
„Das ist ein Geheimnis, das eigentlich noch als Überraschung vorgesehen war“, antwortete Harry schlagfertig, und überraschte damit nicht nur den kein Blatt vor den Mund nehmenden Mann. „Wie hast du uns durchschaut?“
„Nun“, grinste Paul, riskierte aber einen vorsichtigen Blick in Richtung seiner Gattin, „keinen Kuss beim Abschied, das machte man doch erst im heiligen Hafen der Ehe?“
Keuchend schob Hermine ihren Dad beiseite, und umarmte den ahnungslosen Harry, danach neigte sie ihr Gesicht zur Seite, und erfüllte sich einen sehnlichsten Wunsch.
Ein leidenschaftlicher Kuss, der Erste noch dazu, und die Krönung: Vor den Augen ihrer verblüfften Eltern.
„Wir sind nicht verheiratet“, grinste Hermine, die dennoch vor Erregung am ganzen Körper zitterte, „und ein Dankeschön habe ich auch noch nicht zustande gebracht.“


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