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Fanfiction

Island of the lost souls - Erkenntnisse

von rodriquez

„Aaaaaaaaarrrrrrrrrgh“.
Ein lauter, schmerzhafter Schrei erschütterte das kleine Appartement auf Symi.
Sofort kam Harry angerannt.
Doch was er zu sehen bekam, brachte ihn lediglich zum schmunzeln.
„Was ist geschehen?“, nuschelte Hermine und schmatzte seltsam mit ihren Lippen, weil sie verklebt, spröde und trocken waren.
„Du hast fast acht Stunden geschlafen“, antwortete Harry und näherte sich langsam ihrem Bett.
„Und warum kann ich nicht aufstehen?“
„Du bist sehr neugierig“, grinste Harry.
„Und warum spüre ich keinen Knochen mehr, warum habe ich das Gefühl, dass jeder Muskel an einem falschen Platz sitzen würde?“
„Der Einsatz kam wohl doch etwas früh für dich“, mahnte Harry. „Ich hätte mich nicht von dir über den Tisch ziehen lassen sollen.“
„Einsatz?“, überlegte Hermine und kratzte sich am Kopf. „Da stimmt was nicht. Ich will mit den Armen aufstehen, und die Beine halten mich im Bett.“
„Du hast Muskelkater und Krämpfe.“
„Moment“, schmatzte Hermine und befeuchtete ihre verklebten Lippen mit der Zunge.
Sie signalisierte Harry, dass er sie einen Moment nachdenken lassen sollte.
„Harry Potter … Hermine Granger“, begann sie im Anschluss aufzuzählen, „Abenteuer … Gefahr … Disapparieren, oder so was Ähnliches … sich auskotzen … Wäh – Würg“, dabei verzog sie angewidert das Gesicht. „Flucht … Suche … Schwimmen … Tauchen … Zauberstab zücken … Todesser … Sieg!“ Hermines Augen begannen zu leuchten. „Wie in alten Zeiten, nur dass, das hier kein Krankenflügel ist.“
Harry schmunzelte bei ihrer Zusammenfassung.
„Wie ging es weiter?“, wunderte sich Hermine und kratzte sich an ihrer Stirn. „Und warum in aller Welt bin ich nackt, Harry Potter?“
Angesprochener rieb sich genüsslich die Hände, näherte sich ihrem Bett, und nahm am Fußende Platz.
Das Bett schwang leicht auf und ab, als Harry es sich im Schneidersitz bequem machte. Er grinste, wie ein Berserker. „Du bist nackt, weil wir es getrieben haben, wie die Karniggel, und du hast Muskelkater, weil ich dich richtig rangenommen habe, du hast dich vollkommen verausgabt und bist für volle acht Stunden ins Reich der Träume gesunken.“
„Träum weiter, Harry Potter.“
„Das war kein Traum“, erwiderte Harry.
„Dann musst du aber ziemlich schlecht gewesen sein, denn ich kann mich an nichts erinnern“, konterte Hermine.
„Du kannst dich nicht erinnern, weil du die Niederlage verdrängen willst“, grinste Harry schlagfertig.
„Niederlage?“, höhnte Hermine.
„Nun, sieh uns an“, sagte Harry, dem die Neckerei sichtlich Spaß bereitete, „ich habe dich ganz schon rangenommen, dir tun alle Knochen weh, deine Muskeln scheinen alle auf einem falschen Platz zu sein. Du warst so geschafft, dass du stundenlang, wie eine Leiche durchgeschlafen hast. Und ich? Das blühende Leben…“
„Mein Gott. Ein Glück bist du gar nicht eingebildet…“
„Wir sind in einem Bett“, neckte Harry weiter. „Ich trage nur Boxershorts“, Hermines Augen klebten urplötzlich auf Harrys Körper. „Du bist völlig nackt, und sicher bist du auch noch ganz wund zwischen den Beinen…“
Erschrocken riss Hermine die Decke in die Höhe, die sie zuvor bis an ihr Kinn gezogen hatte, und Harry schlug sich vor Lachen auf die Schenkel.
„Keine Sorge“, lachte er mit Tränen in den Augen, „ich habe dir deine Unschuld nicht genommen.“
„Woher willst du wissen, dass ich sie noch habe?“
„Das weiß ich nicht, das war nur eine Redewendung“, antwortete Harry verlegen.
Hermine antwortete nicht, wirkte aber selbst verlegen.
„Decke weg und umdrehen“, befahl Harry, die plötzliche aufgetretene Anspannung übergehend. „Auf den Bauch natürlich.“
Überrascht beobachtete Hermine einen Moment, wie Harry seine Hände einölte, und sie erinnerte sich, was tatsächlich passiert war, nachdem sie Anafi verlassen hatten.
Drei Stunden benötigten sie für die Rückreise, weil Harry behutsam zu Werke ging, und auf Hopping verzichtete.
Sie disapparierten von Insel zu Insel.
Nach jedem neuen Sprung wartete Harry einige Minuten, damit sich Hermine erholen konnte. Sie war wieder ganz blass im Gesicht, und es war ihr speiübel.
Längere Zeit verbrachten sie auf Kos, wo Harry ein Mittagessen einplante, allerdings war Hermine nicht danach, und begnügte sich mit einem Beilagensalat.
Wie ein nasser Sack war sie auf ihr Bett gefallen, mit dem Gesicht voran, und sie muss noch während des Fallens eingeschlafen sein.

„Massageöl“, erklärte er ihre fragende Blicke. „Du möchtest doch sicher, dass deine Muskeln auf ihre alten Plätze zurückkehren?“
Hermine drehte sich unter der Decke bäuchlings, und warf im Anschluss die Decke über ihren Rücken zu Boden.
„Möchtest du ein Handtuch über deinem Hintern?“, fragte Harry.
„Fang an“, antwortete Hermine und drückte ihr Gesicht ins Kissen.
Eine wohltuende Massage wartete auf sie.
Langsam kneteten sich Harrys Hände von den Fußsohlen beginnend nach oben.
Bei jeder Berührung eines Muskels juchzte und stöhnte Hermine vor Schmerzen. Doch sie spürte auch, wie sich ihre Muskeln langsam regenerierten.
Harrys Hände wirkten wahre Wunder.
Lasten fielen von ihr ab, und sie genoss die Entspannung.
Ganz sanft gingen seine Hände an ihren Oberschenkeln zu Werke, sie streichelten sogar vorsichtig über die warmen Innenseiten ihrer Schenkel. Sehr nahe, verdammt nahe. Hermine glaubte an den berührten Stellen zu verglühen, zu verbrennen.
Nach dieser heißen und gefährlichen Stelle machte Harry auch nicht vor ihren Pobacken halt.
„Fest und griffig“, grunzte er an der gewissen Stelle.
„Eher fett und schlaaaaaaaaff“, stöhnte Hermine, weil Harry einen wunden Punkt getroffen hatte.
Ihr Rücken hatte es besonders nötig, und Harry massierte besonders intensiv ihre völlig verspannten Stellen.
„Das stammt aber nicht alles von unserem Einsatz“, bemerkte er, und Hermine schwieg beharrlich. Keine Zustimmung, aber auch keine Gegenfeststellung.
Nachdem sich seine Hände von ihrem Nacken lösten, hörte sie, wie Harry neuerlich seine Hände einrieb.
„Umdrehen“, sagte er, und ihr stockte der Atem.
„Soll ich dir doch ein Handtuch holen“, fragte Harry vorsichtig. „Mochtest du deine intimen Stellen lieber bedecken?“
„Nein“, antwortete Hermine mutig und rückte ihren Körper ins Profil. „Da musst du durch.“
„Ich?“, konterte Harry. „Ich bin entzückt.“
Wieder begann Harry bei ihren Füßen, aber dieses Mal war er nicht ganz bei der Sache.
Er verkrampfte, unter den aufmerksamen Blicken von Hermine, und vermied es an ihrem Körper nach oben zu schauen.
„Gibt es ein Problem?“, fragte Hermine neugierig provokativ.
„Nein“, antwortete Harry knapp, ohne aufzusehen.
„Ich brauche mich vor dir nicht mehr zu schämen“, versuchte Hermine die Anspannung von ihm zu nehmen. „Das gleiche Outfit, wie am Strand, oder bei unserem Zusammenprall im Bad – deine Worte.“
„Damit habe ich kein Problem“, knirschte Harry mit den Zähnen.
„Sondern?“
Seine Hände massierten nur noch ganz zart, eigentlich zitterten sie.
„Soll ich aufstehen?“
„Bei mir steht etwas ganz anderes“, grunzte Harry.
„Ehrlich?“, lästerte Hermine, die sich entspannter und plötzlich ihrem Freund überlegen fühlte. „Was meinst du?“
Harry war extrem angespannt, was Hermine überraschend schmeichelte, anstatt peinlich beschämt zu sein.
Er starrte angestrengt und verkrampft auf ihre Beine, um nicht in Versuchung zu geraten.
„Du weißt sehr wohl, was ich meine“, keuchte Harry. „Und wenn du böses Mädchen mich weiter quälst, kann ich für nichts mehr garantieren.“
„Okay, okay“, beschwichtigte Hermine. „Massier einfach weiter. Du machst das wirklich außergewöhnlich gut.“
„Erzähl mir was, Harry“, bat Hermine.
Endlich gelang es ihm an ihrem Körper aufwärts zu schauen.
Ihre Augen suchten und fanden sich.
„Was möchtest du hören?“
„Zum Beispiel warum ich hier bin?“
Harrys Anspannung löste sich merklich, auch wenn seine Augen plötzlich großes Interesse an ihren Brüsten zeigten.
„Sie sind nicht perfekt“, lächelte Hermine gequält, die den Blick bemerkte. „und da am Bauch bin ich auch etwas schwabbelig. Vielleicht sollte ich wirklich etwas Sportliches für meinen Körper tun, zum Beispiel die nächsten Tage mit dir joggen gehen?“
„Red keinen Blödsinn, Hermine“, antwortete Harry. „Sie sind wunderschön…“
„Ich empfinde keine Scham, wenn du mir auf die Brüste starrst.“
„Aber ich, weil ich mich ertappt fühle“, antwortete Harry. „Möchtest du mich morgen in mein Büro begleiten?“
Hermines Gesicht erhellte sich, die Frage schlug ein, wie eine Bombe, und verdrängte die eigentliche Verwunderung, warum er ihrer Frage ausweichen wollte.
„Du könntest mir helfen einen Bericht über die heutige Festnahme zu schreiben.“
„Heißt das, dass ich wieder im Geschäft bin?“
„Es ist ein Angebot, dass du mir helfen kannst, wenn du es möchtest“, erwiderte Harry. „Du kannst dich umschauen, und einen Einblick in ausländische Gepflogenheiten bekommen, aber du darfst dabei nicht vergessen, warum du wirklich hier bist.“
„Wir drehen uns im Kreis“, sagte Hermine. „Und du weichst meinen Fragen aus.“
„Ich weiche deine Fragen nicht aus“, erwiderte Harry. „Ich denke nur, es ist noch nicht an der Zeit sie zu klären.“
„Ich würde sehr gerne einige Fragen geklärt haben“.
„Wenn du glaubst bereit dafür zu sein, dann folge mir auf die Terrasse hinter das Haus“, antwortete Harry, der schlussendlich ihre Arme, ausgehend von Hals und Nacken massierte.
Mit dem letzten Zug seiner Wunderfinger, die an ihren Handgelenken angekommen waren, klatschte er in die Hände, sprang vom Bett und verschwand im Badezimmer.
„Ich bin dafür bereit“, flüsterte sich Hermine selber Mut zu, dann hörte sie, wie Harry seine Hände wusch, und kurz danach die Toilettenspülung drückte.
Sie hörte auch noch, wie er in seinem Zimmer verschwand, in der Küche mit Gläsern hantierte und das Appartement durch die Haustür verließ.
„Ich bin bereit Antworten zu hören und Fragen zu beantworten“, wiederholte Hermine mutig und kämpfte sich aus dem Bett.
Da Harry aus dem Haus war, lief sie, so, wie sie war hinüber zum Badezimmer, es hätte sie aber auch nicht gestört, wenn er im Haus gewesen wäre, immerhin hatte er bis vor wenigen Minuten noch ihren ganzen Körper an allen Stellen berührt, auch wenn sie nur eine Ganzkörpermassage über sich ergehen ließ.
Ohne Hintergedanken.
Wohl doch nicht ganz.
„Bei mir steht etwas ganz anderes“, rief sie sich sein Grunzen in Erinnerung und auf ihrem Körper bildete sich Gänsehaut.
Auch sie kam zunächst einem dringenden Bedürfnis nach, bevor sie in ein dünnes Strandkleid schlüpfte, und Harry nach draußen folgte.
Kieselsteine knirschten unter ihren nackten Füßen, als sie einem schmalen Pfad um das Appartement herum folgte.
Eine wunderschöne, klare Nacht, und wieder leuchteten Hermines Augen, als sie die kleine Terrasse hinter dem Haus erreichte. Oder es war der volle, helle Mond, der sein Licht in ihren Augen brach und Sehnsüchte weckte.
Harry hatte es sich in einem Gartenstuhl um einen kleinen, massiven und runden Holztisch bequem gemacht.
Hermine nahm schweigsam den zweiten freien Stuhl und folgte seinen Blicken.
„Wunderschön, oder“, erwähnte Harry, während Hermine die Berge und das Meer beobachten konnte. Der Mond zog eine Spur durch das ruhige, in der Nacht schwarz anmutende Wasser.
„Wie es Remus wohl ergeht?“, fragte Hermine. „Denkst du es geht ihm gut, oder meinst du er schaut auf uns herab?“
„Der alte graue Wolf“, lächelte Harry nachdenklich. „Er schaut ganz sicher auf uns herab, und nicht nur er. Ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht. Er hat es mir selber gesagt.“
„Der Stein der Auferstehung?“
Harry nickte. „Was wird mit deinem Sohn sein, habe ich ihn gefragt. Er hat nur traurig gelächelt und geantwortet, dass ich ihm irgendwann von seinem Vater erzählen würde, und das er stolz auf das sein würde, was geschehen ist.“
„Hast du Kontakt zu Teddy?“
„Wann immer es mir möglich ist“, antwortete Harry. „Irgendwann, wenn seine Großmutter nicht mehr für ihn sorgen kann, werde ich ihm ein Zuhause bieten.“
„Dazu wirst du das hier aber aufgeben müssen?“
„Ich hätte kein Problem damit“, antwortete Harry, und richtete seine Augen auf Hermine. „Aber wir sprechen von zwei Paar Schuhen.“
Er hob eine Flasche mit rotem Wein in die Höhe und Hermine nickte, dann füllte er zwei Gläser.
„Zwei Paar Schuhe?“, wiederholte Hermine, während sie mit ihren Gläsern anstießen.
„Auf eine bessere Zukunft“, sagte Harry beim Klirren der Gläser.
„Auf uns“, prostete Hermine, „egal was geschieht.“
Beide nahmen einen kräftigen Schluck.
Harry stellte das Glas zurück auf den Tisch.
„Sehr tiefblickend“, lächelte Harry, der ziemlich offensichtlich in den weiten Ausschnitt ihres Kleides schielte.
„Du bist ein Lustmolch, Harry Potter“.
„Ab und zu bin ich eben auch nur ein Mann mit Bedürfnissen…“
„Ha-Ha-Ha“, höhnte Hermine. „Die könnten längst alle gestillt sein.“
Eigentlich hatte sie eine Anspielung auf Ginny vorgesehen, um das Gespräch dahin zu bringen, wo sie es gerne hätte. Doch Harry hatte eine Zweideutigkeit erkannt.
„Dann standen wir uns aber gegenseitig im Weg“.
Hermine schluckte, weil sie erst jetzt die zweite, plausiblere Möglichkeit erkannte.
Doch wieder mutierte Harry zu einem perfekten Gentleman, indem er nicht vor hatte sie weiter in Verlegenheit zu bringen.
„Du bist mir auf die Terrasse gefolgt“, sagte er stattdessen, „als gehe ich Recht in der Annahme, dass du bereit für ein Frage und Antwortspiel bist?“
„Das hängt davon ab, in welche Richtung das Gespräch läuft.“
„In eine offene, beidseitige Richtung“, antwortete Harry und sah sie eindringlich an. „Entweder du bist dazu bereit, auch mir ein paar Dinge zu erklären, oder wir warten noch damit.“
Hermine schluckte, schloss die Augen, und nickte schweren Herzens.
„Ich wohne jetzt mit Ginny zusammen“, begann Hermine, weil sie dachte, Harry würde in diese Richtung zielen.
Er schüttelte seinen Kopf.
„Mich würde in erster Linie interessieren, warum du hier bist.“
„Du klaust gerade meine Frage“, antwortete Hermine.
Harry schüttelte erneut seinen Kopf.
„Auch das sind zwei Paar Schuhe. Du bist noch nicht bereit dich zu öffnen, also frage ich anders, direkter. Was ist in London geschehen, dass Kingsley keinen anderen Ausweg sieht, als dich zu verbannen?“
„Ein Blackout“, antwortete Hermine kleinlaut. „Ich hatte einen Zusammenbruch.“
„Na also“, sagte Harry. „Geht doch, der erste wichtige Schritt in die richtige Richtung. Darauf können wir aufbauen.“
„Ich verstehe nicht, was du meinst, oder worauf du hinaus willst?“
„Einen Fuß vor den Anderen“, antwortete Harry. „Jetzt bin ich an der Reihe. Ich habe von zwei Paar Schuhen in Bezug auf Teddy gesprochen“
„Ja?“
„Ich muss das hier nicht aufgeben“, antwortete Harry. „Ich muss nur meinen Lebensstil ändern. Nach England zurückkehren, zuhause, das wird immer England bleiben, das hier kann ich mir aber trotzdem erhalten. Ich kann dann die Ferien hier verbringen. Mit Teddy, mit dir, mit wem immer ich möchte. Verstehst du, was ich meine?“
„Du ziehst einen Vergleich zu mir, weil du glaubst ich würde meinen Zusammenbruch ignorieren, oder ich würde mich auf etwas zu sehr versteifen.“
„Was möchtest du?“
Hermine überlegte lange, bevor sie antwortete.
„Ich weiß nicht … Ich möchte meine Arbeit richtig machen, ich möchte, dass das was ich anfasse funktioniert.“
„Du willst perfekt sein“.
Hermine zuckte mit den Achseln. „Ich möchte alles richtig machen“
„Für wen tust du das?“
„Für mich“, antwortete Hermine. „Weil ich immer schon so gehandelt habe.“
„Du bist nicht ehrlich zu dir“, erwiderte Harry. „Welche Aufgaben hattest du dir vorgenommen, oder welche hast du erwartet? Stelle sie denen gegenüber, die du wirklich bekommen hast.“
„Forderst du mich gerade heraus?“, keuchte Hermine, und ihr Blick wirkte wütend.
„Und wenn es so wäre?“
„Also tust du es?“
„Ich appelliere an deinen gesunden Menschenverstand.“
„Was willst du damit erreichen?“
Harry neigte sein Gesicht zur Seite, und hielt ihrem Blick Stand.
„Ich wünsche mir, dass du dich öffnest.“
„Gegenüber dir?“, antwortete Hermine, die sich in die Enge getrieben fühlte.
„Ich habe dich gefragt, ob du bereits dazu bist“, erwiderte Harry.
„Das bin ich!“, schrie Hermine, und erschrak über ihren unkontrollierten, emotionalen Ausbruch. „Wir wollten reden, als Freunde, nicht als Feinde.“
„Warum tust du es dann nicht?“ Harry blieb ruhig. „Ich bin nicht dein Feind, und das weißt du ganz genau. Offen und ehrlich, Hermine, so, wie wir immer miteinander umgangen sind.“
Hermine senkte den Blick, weil Harrys Worte den Weg in ihren Kopf ebneten.
„Im Moment bist du verschlossen und unehrlich“, bohrte Harry weiter. „es stört mich nicht, weil du ebenso, wie ich ganz genau weißt, dass du am meisten zu dir selbst unehrlich bist. Lass es raus.“
Harrys Worte zeigten Wirkung, Hermine begann zu zittern, und war kurz davor sich zu öffnen. Ihre Augen wurden feucht, und veränderten sich zu schmalen Schlitzen, sie verschloss die Lippen, ihre Wangenknochen mahlten.
Gleich wäre es soweit.
Harry wusste es, und senkte seine Stimme in sanfte Töne. „Wir sind unter uns. Niemand sonst kann dich hören. Nur ich.“
Ein schwaches Keuchen rutschte über ihre Lippen.
„Die Rumtreiber schauen auf uns herunter, hast du selber gesagt.“
„Und was denkst du, was sie mit dir anstellen würden?“
Sie zuckte mit den Achseln, und Harry erkannte in ihrem Gesicht den Sieg der Vernunft über den Willen.
„Warum bist du hier?“ wiederholte Harry. „Du bist schön. Du bist sogar hübsch, und vor allem bist du schlau. Das intelligenteste Wesen, das ich kenne, und ich bin mir sicher, dass du weißt von was ich rede. Warum – bist du hier?“
„Ich bin hier um Urlaub zu machen!“
„Das ist ein guter Ansatz, aber nur eine Teilwahrheit.“
„Harry…“
Eine kleine, ziemlich dünne Wolke schob sich vor den Mond, und es sah aus, als würde er Lächeln. Hermine bemerkte die kurzzeitige Veränderung.
„Ich war unglücklich“, platzte es aus ihr heraus.
Ihr notorischer Peiniger schloss erleichtert die Augen, und sie selbst seufzte.
„Weiter!“, forderte er sie auf.
„Ich habe Angst“.
„Wovor?“
„Vor meiner eigenen Courage“.
„Warum?“, Harry blieb gelassen, zeigte keine Überraschung. „Niemand würde das intelligenteste Wesen der Welt rauswerfen, oder ihr Vorhaltungen machen?“
„Ich habe Angst zu versagen, oder ein Versager zu sein“.
„Wie kannst du bei etwas versagen, das dich unterfordert?“
„Ich will das, was man von mir erwartet, korrekt ausführen.“
„Korrekt oder Perfekt?“
„Beides“, zuckte Hermine mit ihrem ganzen Körper.
„Dann willst du es wahrscheinlich zu perfekt machen, doch ist es auch das, was du wirklich willst?“
„Spielt das eine Rolle, wenn man es von mir erwartet?“
„Ja, es spielt eine Rolle, weil es nicht das ist, was du willst, sondern das, was du glaubst, was andere von dir erwarten könnten. Ich kenne niemanden, der dir Vorwürfe machen würde, wenn du von etwas, das du eigentlich nicht tun möchtest die Finger lassen würdest.“
„Du weißt aber auch, dass ich das nicht kann, und immer eine Lösung gesucht habe, egal, wie verrückt es geklungen hatte.“
„Damit zielst du richtigerweise auf mich“, schmunzelte Harry. „Du hast immer nach einer Lösung gesucht, und sie auch meist gefunden, weil man es irgendwie von dir erwartet hatte. Aber die Zeiten haben sich geändert. Du musst jetzt an dich denken, und nicht an Andere, auch wenn das ehrenhaft sein sollte.“
„Ich dachte und hoffte Gesetze ausarbeiten zu können, vielleicht sogar neue Gesetze zu erlassen.“
„Weiter!“
„Ich wollte kreativ sein, und nicht hinter einem Aktenberg eines Schreibtisches zu verschwinden.“
„Weiter!“
„Eigeninitiative“.
„Weiter!“
„Ich wünschte mir Freunde, die für mich da sind, wenn ich Hilfe benötige.“
„Jeder deiner Freunde wäre für dich da, auch ich bin für dich da, auch wenn ich weggegangen bin. Du warst zu stolz Hilfe zu rufen.“
„Aber…“
„Ich weiß“, unterbrach Harry, „dass du glaubst ich hätte Alles, und vor allem dich zurückgelassen. Warum hast du nicht nach mir gesucht, es wäre ganz einfach gewesen mich zu finden.“
„So, wie es Andere getan haben?“
„So, wie Andere“, bestätigte Harry mit einem Nicken.
„Wer? – Ginny?“
„Nein“, schüttelte Harry seinen Kopf. „Ginny brauchte nicht nach mir zu suchen.“
„Wer dann?“
„Was brennt noch auf deiner Seele, und möchte raus?“
„Ich habe meine Freunde verloren.“
„Hast du das?“
„In meinen Gedanken schon.“
„Aber in deinen Erinnerungen werden sie immer für dich da sein, die kann dir Niemand nehmen, an diesem Ort hättest du deine Suche beginnen sollen.“
„Was geschieht hier mit mir?“, fragte Hermine.
„Du bist dabei dich wiederzufinden. Die alte, kämpfende Hermine, wie jeder sie kennt. Du hast begonnen gegen dein Schicksal anzukämpfen.“
„Langweilige Statistiken ausarbeiten. Vorträge über unsittliche Entgnomung, und all so ein Quatsch.“
„Yes!“
„Und jeden Tag neue Ordner, neue überflüssige Akten, in denen ich unsinnige, manchmal sogar befohlene gefälschte Zahlenfolgen einfügen muss.“
„Vertrauen, Hermine. Du hast dein Vertrauen verloren, und bist gerade es wieder zu finden. Ich bin stolz auf dich.“
„Wie geht es jetzt weiter?“
„Das ist eine Entscheidung, die ich dir nicht abnehmen kann“, antwortete Harry. „Du selbst musst entscheiden, was du willst, und wo dein Glück liegen könnte.“
„Urlaub“, sagte Hermine. „Ich sollte meinen Urlaub nehmen, ihn genießen, und mich finden, ist es das, was du mir vorschlägst?“
„Es ist deine Entscheidung, aber es wäre ein guter Weg. Du musst keinem Harry Potter mehr in den Hinter treten. Du musst an dich denken. Ein Mensch mit deinen Fähigkeiten, kann jeden Beruf ausüben, aber es sollte etwas sein, das deinen Fähigkeiten entspricht, und deine Erwartungen erfüllt. Denk an dich, nicht an Andere.“
„Erklärst du mir nun, warum du hier bist?“
„Wenn ich in London geblieben wäre, wäre es mir Ähnlich ergangen wie dir. Ich habe eine andere Entscheidung getroffen.“
„Warum hast du das gewusst und ich nicht, wenn ich doch angeblich so intelligent bin.“
„Man kann sich nicht von heute auf Morgen ändern, niemand kann das. Ich stand Jahre lang unter Strom, immer unter Druck, immer mit dem Wissen schon mit einer undankbaren Aufgabe geboren worden zu sein. Die Spannung musste langsam abgebaut werden. Und ich wurde im Laufe der Zeit wirklich ruhiger, bis ich hierher gekommen bin. Hier auf der Insel war ich einfach nur Harry, und niemand kannte mich als den Jungen der überlebt hatte, der ich nie sein wollte. Ich teile mir meinen Tag ein, lebe eigentlich mittlerweile eher gewöhnlich, als ungewöhnlich, und ich fühle mich sehr gut dabei.“
„Ginny?“, traute sich Hermine die Frage zu stellen, und hoffte erwürde dieses Mal antworten.
„Ginny war das einzige Risiko, das ich eingehen musste. Ich habe sie dabei verloren, aber ich trauere nicht. Wir konnten sogar Freunde bleiben.“
„Sie wusste auf wen ich hier treffen würde?“
„Davon gehe ich aus.“
„Du hast ihr Kleid erkannt, gestern Abend?“
Harry schüttelte seinen Kopf. „Als ich deine Garderobe gesehen habe, wusste ich sofort, dass sehr wenig Eigenzutun in deinem Koffer war. Ich erinnere mich nicht an Ginnys Kleider, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie für deine Garderobe mitverantwortlich war. Du bist gestern erst angekommen, und ich wollte nicht unseren ersten Abend versauen. Du warst die Zielperson, die Aufmerksamkeit sollte nicht auf mich gerichtet werden. Außerdem war es doch kein schlechter Vorschlag, in Anbetracht deines Sonnenbrandes?“
„Ausnahmsweise muss ich schweren Herzens zustimmen.“
„Auch wenn es dir schwerfällt“, lachte Harry. „Heute Abend war dein Outfit egal, weil ich den ganzen Tag schon spürte, wie dein Wandlungsprozess ins Rollen kam. Der Einblick ist wirklich herrlich“, grinste er und beugte sich nach vorne.
„Willst du nicht gleich reinschlüpfen?“ keuchte Hermine, die sogar frech, den Ausschnitt mit ihren Händen vergrößerte.
„Nichts lieber als das“.
„Aber?“, vermutete Hermine zu erkennen.
„Nichts aber“, erwiderte Harry. „Wir sind noch nicht ganz am Ende unser Unterhaltung.“
„Sind wir nicht?“
„Stell deine Fragen, die so eben mit befreit wurden, ich versuche sie dir zu beantworten.“
Hermine überlegte.
„Du hast Recht“, lachte sie. „Aber mir will gerade keine Frage einfallen.“
„Ja, ich bin der Verwalter“, beantwortete Harry eine ungestellte Frage. „Kingsley hat mich aber wirklich nicht erreicht. Trotzdem wusste ich, dass du irgendwann auftauchen würdest.“
„Woher willst du das gewusst haben?“
„Dazu komme ich gleich“, nickte Harry. „erst noch ein paar Lappalien.“
„Lappalien?“ keuchte Hermine ungläubig.
„Alexandra ist nicht meine Freundin, und war auch nicht meine Freundin“, legte Harry los. „Wir waren lediglich zweimal in einem überlauten Discoschuppen auf Rhodos. Mitten im Touristenviertel. Gedränge, schwitzende, stinkende Körper.“
Hermine schmunzelte. „Warum glaubst du das mich das interessieren könnte, ob du und sie, oder nicht?“
„Deine Augen haben sie entblößt“.
„Meine Augen?“
„Du sprichst sehr viel mit deinen Augen, schon immer.“
„Du weißt sehr viel über mich, wer ist deine Quelle?“
„Uff“, stöhnte Harry. „Nicht nur du hattest Angst vor diesem Gespräch. Diese Frage ist die Einleitung zu meinem Höhepunkt des Abends. Jetzt kannst du beweisen, dass du wieder die Alte Hermine bist. Enttäusche mich nicht, und mach mir richtig Feuer unter den Hintern.“
„Die Einleitung?“, hakte Hermine nach. „Also ist es nur die falsche Frage.“
Harry lächelte ihr aufmunternd zu.
„Du musst nur zwei und zwei zusammen zählen.“
„Ginny, ist es Ginny?“
„Ginny ist nur ein kleiner Teil eines Puzzles, welches du zusammensetzen musst.“
„Sie hatte eine Aufgabe.“
„Perfekt ausgedrückt“, antwortete Harry. „Sie war der Überbringer des Schlüssels für ein Appartement.“
Hermines Gesicht wurde immer länger. „Du hast sie beauftragt…“
„…den Schlüssel zu meinem Appartement an Kingsley zu übergeben, für den Fall der Fälle.“
„Den Fall der Fälle?“. Überlegte Hermine. „Wer war dein Informant über mich, und warum?“
„Das warum kann ich dir direkt beantworten: Sorge.“
„Wer, Harry?“
„Entschuldige mich für einen Moment“, sagte Harry und stand auf. „Ich bin sofort zurück, dann kannst du die Frage nach der Person selber beantworten. Du hattest die Lösung schon in deinen Händen.“
Hermine nickte nervös, und Harry machte sich auf den Weg ins Appartement.
„Ich hatte sie in Händen?“, seufzte Hermine in der Zeit, in der sie auf Harrys Rückkehr wartete. „Wo könnte das gewesen sein?“
Gedanklich spulte sie den Tag zurück.
„Wo war ich?“
„Was habe ich getan?“
Ihr wollte nichts Geeignetes einfallen.
Der Einsatz, die Todesser, die beiden Griechen, ihr Zauberstab, sogar Harry, der sie ganz fest hielt, nichts ergab einen Sinn, zu dem was Harry andeutete.
Seine Schritte knirschten im Kies.
Er kehrte zurück und hielt eine kleine Schatulle in seinen Händen.
„Die habe ich noch nie gesehen“, rief Hermine ganz aufgeregt.
„Kannst du auch nicht, weil sie gut versteckt war“, sagte Harry, und nahm seinen alten Platz ein. Hermine inspizierte die Schatulle mit ihren Augen, doch noch schien Harry sie nicht aus den Händen geben zu wollen.
Er hielt sie fest gegen seine Brust gedrückt.
Aber auf der Schatulle lag etwas, das Hermine tatsächlich bekannt vorkam, und das sie heute Morgen bestaunt hatte.
„O, Nein“, keuchte sie, und ihre Augen fielen fast aus ihren Höhlen.
„O, ja“, antwortete Harry. „Stell dir den Schrecken vor, der durch meine Glieder fuhr, als ich dich in meinem Zimmer damit erwischte. Mein Glück, dass du heute Morgen noch verschlossen warst“.
Harry legte die Schatulle in Hermines ausgestreckte, zitternde Hände.
Das Bild von Hermine Granger an Weihnachten bei ihren Eltern fiel, wie in einer Zeitlupe auf den Tisch.


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