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Fanfiction

Island of the lost souls - Ab in den Süden

von rodriquez

Harry Potter rannte sich die Lunge aus dem Leib.
Sein T-Shirt klebte vollkommen verschwitzt auf seiner Haut, unter seinen Shorts glänzten glattrasierte Beine.
Jeder, der ihn als schmächtigen Jungen in Erinnerung hatte, würde sich verwundert die Augen reiben. Nichts wirkte mehr schmächtig, er schien gut durchtrainiert zu sein.
Training und Ausdauer, und seit ein paar Monaten täglich.
Grund war die Aufgabe, die er sich unmittelbar nach der entscheidenden Schlacht, dem Tod Tom Riddles, Lord Voldemort selbst ausgesucht hatte.
Die Jagd nach den Verschwundenen.
Das Ministerium hatte Listen von untergetauchten Anhängern des dunklen Lords erstellt.
Um diesen Aufgaben gewachsen zu sein, bedurfte es gelegentlichem Training.
So weit die Füße tragen, immer weiter, immer schneller, eine von Tag zu Tag größere Schleife und damit eine längere Strecke.
Seine Füße trugen ihn problemlos über Wiesen, Schotter, Steine, Asphalt.
Es gab aber auch Zeiten, da musste er gegen Kälte, Schnee und Matsch ankämpfen.
Was anfänglich noch auf den Fußsohlen schmerzte, oder Muskelkater in den Waden verursachte, schien nun zu einer leichten Wanderung zu mutieren.
Stolz blickte er auf einen Schrittzähler, während er die Tür zu seiner Wohnung aufstieß.
Zehn Kilometer hatte er an diesem Morgen im Dauerlauf geschafft.
Seit drei Monaten wurde es eine Regelmäßigkeit, damit begann er seinen Tag.
Aufstehen, anziehen, trainieren.
Wind und Wetter konnte ihn nicht davon abhalten.
Immer noch gedankenverloren schnappte er sich ein Handtuch, warf es um seine Schultern und marschierte Richtung Dusche. Doch bevor er dies tat, drückte er noch rasch auf die Einschalttaste eines Kaffeevollautomaten. Das Mahlwerk setzte sich knatternd in Bewegung, das Wasser blubberte.
Damit seine Knochen nicht vollends einrosten hat sich Harry entschlossen, die sportliche Betätigung täglich durchzuführen. Die letzte Jagd nach verschollenen Todessern hatte ihn an seine Grenzen gebracht. Er röchelte, bekam Seitenstechen beim Rennen und seine Füße schmerzten.
Diese Blöße wollte er sich nicht noch einmal geben.
Langsam drehte er die Dusche von lauwarm auf kalt. Ein wohliger Schauder in folge eines kühlen Nass erfrischte seinen Körper.
Genüsslich räkelte er sich, und streckte seinen müden Knochen.
Der Besuch einer Taverne am Abend zuvor, endete früher als geplant, weil er vergessen hatte, dass es ihr Arbeitstag war, und dass sie ihn bedienen könnte. Wie immer bekam er deutliche Signale, und auf keinen Fall wollte er warten, bis sie Feierabend hätte.
Obwohl heute sein freier Tag anstand, hielt es Harry nicht im Bett.
Er trat aus der Dusche, schlang sich ein Badetuch um die Hüften und freute sich auf die erste Tasse Kaffee des Tages.

Dass der Einkaufsbummel für Hermine schließlich doch noch zu einem Alptraum wurde, lag an zwei Flaschen Champagner, die Ginny zu später Stunde aus ihrem Kühlschrank zauberte.
„Wir sehen uns eine ganze Weile nicht“, sagte Ginny mit Schmollmund, während sie die erste Flasche köpfte.
Hermine schaffte es nicht zu widersprechen, obwohl sie sich eine ruhige Nacht gewünscht hätte.
Irgendwann war Hermine wohl eingeschlafen und völlig verkatert wieder aufgewacht. Sie trug noch ihre bequemen Shorts und ihr Kopf dröhnte, als hatte Ron sie mit einem Treibholz gejagt.
Ihre Zimmertür war verschlossen und Ginny verschwunden. Sie war allein, lag verdreht in ihrem Bett. Vor ihrem Fenster krähte ein Hahn. Sie warf sich eine Handvoll kaltes Wasser über die geschwollenen Augen, putzte sich die Zähne, zog die vorgerichtete Kleidung, ein blumenfarbenes, knielanges Sommerkleid mit Spaghettiträgern über, und starrte ihren Koffer an, als würde sie ihn zurück in den Schrank wünschen.
Anschließend versuchte sie, soweit möglich, mit geschultem Blick einen letzten Eindruck von ihrer Wohnung zu gewinnen: Fenster waren verschlossen, Elektrogeräte ausgeschaltet.
Schnell spendete sie ihren wenigen Pflanzen noch ein paar Tropfen Wasser, dann nahm sie Koffer, Handtasche und Schlüssel in die Hand und verließ die Wohnung.
Ihren Schlüssel warf sie Ginny in den Briefkasten, weil sie sicher noch im Reich der Träume liegen würde, und sie sie nicht wecken wollte.
Kingsleys Lippen umspielten ein gehässiges Lächeln, als sie sein Büro betrat. „Du hast Glück, dass ich die Aktivierung deines Portschlüssels gleich als Erstes in Auftrag gegeben habe.“
„Glück?“, höhnte Hermine. „Gib ihn mir lieber gleich, bevor ich es mir doch noch anders überlege.“
Kingsley erklärte, dass er seinen Verwalter nicht erreicht hätte, dies aber nachholen würde, damit es nicht zu Komplikationen kommen würde, falls sie unerwartet vor der Tür stünde.
Der Portschlüssel wurde so präpariert, dass sie das Appartement nicht verfehlen, die Abreisezeit frei wählen, und er auch zur Rückkehr verwendet werden könnte. Zum Abschied überreichte er ihr noch den Schlüssel zum Glück, wie er es bezeichnete.
Sie platzierte ihr Gepäck in ihrem Büro und begab sich vor der Abreise noch in eine Bücherei der Muggel, wo sie sich einen Reiseführer und ein Buch über die Geschichte der Insel und der angrenzenden Region zulegte.
Zufrieden mit ihrem Erfolg trat sie schließlich die Reise an.
Ausgangsort war ihr Büro.
Schon als sie ihre Finger um einen alten stinkenden Stiefel legte, und die Beschwörung murmelte, begann sich die Umgebung vor ihren Augen zu drehen. Die Farben, und besonders die Akten vermischten sich zu einem letztendlich tiefen Schwarz.
Wie lang doch eine Minute werden kann!
Eine Minute völliger Dunkelheit. Eine Minute in einem luftleeren Nirgendwo.
Und plötzlich gleißend helles Licht, dass sie blendete, und in ihren Augen schmerzte.
Hermine blinzelte, und nur ganz langsam gewöhnte sie sich an das grelle Licht der Sonne.
Fragend sah sie sich um, und entdeckte strahlend blauen Himmel über ihrem Kopf. Innerhalb weniger Sekunden rann Schweiß über Arme und Rücken, selbst das dünne Sommerkleid verklebte mit ihrer Haut. Diese sommerlichen Temperaturen waren sehr gewöhnungsbedürftig.
Sie konnte ein nahes Rauschen des Meeres hören, konnte es aber noch nicht sehen, sondern lediglich die Richtung erahnen.
Sie war im Schatten einiger Zypressen angekommen, und dennoch kam ihr die Hitze unerträglich vor. Sie nahm ihr die Luft zum Atmen.
Das von Kingsley beschriebene Appartement mit der Nummer Drei war nicht zu übersehen, und lag nur wenige Meter von ihrem Standort entfernt.
Um nicht unangenehm aufzufallen entschloss sie sich ihr Gepäck auf Muggelart zu transportieren, was sich aber als sehr schweißtreibend erwies.
Warum hatte sie nicht so einen Koffer mit Rollen, einen Trolly?
Weil sie normalerweise nicht verreist.

Trotzdem erreichte sie nach wenigen Schritten das bewusste Appartement, zog den Schlüssel aus ihrer Handtasche und öffnete die Tür zu einer neuen, noch unbekannten Zeitrechnung.
Die Fensterläden waren geschlossen, und senkten somit die Temperatur im Innern um mindestens ein gefühltes Grad nach unten.
Alles war ruhig.
Eine wunderbare Stille, das erste was Hermine sanft stimmte.
Sie stellte ihren Koffer ab, warf die Handtasche auf einen Küchentisch und versuchte einen ersten Eindruck über das Appartement zu gewinnen.
Eigentlich war es genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte.
Ein großer Raum, indem sie sich befand, und der einen Wohn-Essbereich darstelle, am anderen Ende des Raumes entdeckte sie eine kleine, aber ausreichende Küche, mit einem Herd, einer Mikrowelle und einem Kühlschrank. Sogar eine vollautomatische Kaffeemaschine erblickte ihr entzücktes Auge.
Drei Türen führten in andere Räume.
Drei? Wunderte sich Hermine. Bad, Schlafzimmer, und…?
Sie kratzte sich fragend am Kopf, und schritt auf eine der drei Türen zu.
Der Raum war abgedunkelt und angenehm kühl. Ein verspiegelter Kleiderschrank mit zwei Türen, und einem ausreichendgroßen Schlafplatz erblickten ihre Augen, „man nennt so was wohl ein französisches Bett“, murmelte sie und wirkte für den Moment zufrieden. Das Bett schien frisch bezogen, und lediglich von einer dünnen Leinendecke bedeckt zu sein.
Sie war ihren Koffer auf das Bett, öffnete ihn, und holte ihren Wäschebeutel hervor.
Anschließend entledigte sie sich ihrer verschwitzten Kleidung, und träumte von einer abkühlenden Dusche, auch weil sie diesen Morgen nur eine Katzenwäsche zustande gebracht hatte.
Mit dieser Hoffnung marschierte sie vollkommen nackt, und nur bewaffnet mit ihrem Wäschebeutel in Richtung der nächsten Tür.
„Kein Badezimmer“, zuckte sie verwundert zurück, als sie ein fast identisches Schlafzimmer zum ihrigen erblickte.
Also nächste Tür…

Harry entfernte das Tuch von seiner Leiste und rubbelte damit durch seine feuchten Haare, bevor er sich noch eine Rasur gönnte. Der Spiegel war von der Luft beschlagen, um etwas erkennen zu können, musste er ihn vom Wasserdampf befreien. Um sich nach der Rasur vom restlichen Schaum zu befreien, zog er seine Brille ab, füllte seine gefalteten Hände mit kaltem Wasser, und warf es sich über die glatte Haut.
Im Anschluss tastete er sich mit langsamen Schritten und quasi blind Richtung Tür, als er bemerkte, dass er seine Brille vergessen hatte, während er seinen Kopf zur Seite drehte, öffnete sich überraschend die Tür, Harry bekam das gar nicht mit und ächzte, als die Tür gegen seinen Körper und seine Stirn knallte.
Die Wucht des Aufpralls beförderte ihn in die Hocke, und schließlich der Länge nach zu Boden. Ihm wurde schwarz vor Augen.
„H-H-Harry?“, hörte er eine piepsende, aber sehr erschrockene Stimme, die ihm sehr bekannt vorkam.

Hermines Herz setzte einige Schläge aus.
Die von ihr geöffnete Tür erwies sich als ein überraschender Widerstand mit einem Knalleffekt.
Der Länge nach sackte ein vollkommen nackter und junger Körper zu Boden.
Ein Mann, wie sie unvermeidbar feststellen konnte.
Ihr Gesicht brannte wie Feuer, als sie sich bewusst wurde, dass sie selbst kein einziges Kleidungsstück am Körper trug.
Schützend hielt sie die Hände vor ihre Brust.
Völlig umsonst und eine reine Notlösung ohne den gewünschten Erfolg.
Sie traute ihren Augen nicht, und wäre am Liebsten in einem Erdloch verschwunden.
Aber es war kein Erdloch auffindbar. Es gab nicht einmal die Flucht zurück, weil sie sich in den Beinen ihres zu Boden gestreckten Opfers verfangen hatte.
Sie schwankte, torkelte seitwärts, verlor das Gleichgewicht und den Halt auf dem feuchtnassen Boden.
„H-H-Harry?“ brachte sie nur noch stammelnd zustande, bevor sie direkt in dessen auf dem Boden liegenden Körper fiel.
Mit hochroten Wangen starrte sie den sich aufrappelnden jungen Mann an.
Er hatte die Arme weit von sich gestreckt, ihre Schultern berührt, und sich aus der scheinbar misslich-peinlichen Lage befreit. Sie saßen sich nun gegenüber und starrten sich wortlos an.
Ihre Augen klebten an einem makellosen, nackten Körper, und besonders intensiv an einem bewussten Körperteil.
Sich endlich der peinlichen Situation bewusst entriss sie dem Jungen ein Handtuch und bedeckte damit ihren Körper.
Doch auch dieses Handtuch war nur bedingt ein Schutz.
„Was … was machst du hier?“, stammelte sie.
„Was machst du hier?“, wiederholte Harry, und rieb sich die schmerzende Stirn, auf der sich eine Beule abzeichnete. Langsam rappelte er sich in die Höhe, streckte Hermine eine Hand entgegen, die sie bereitwillig annahm und sich aufhelfen ließ, während sie mit der anderen Hand verzweifelt versuchte gewisse, entblößte Körperteile zu verstecken.
Aber scheinbar konnte sie sich nicht entscheiden, wo sie am meisten verstecken müsste. Das Handtuch in ihrer Hand wanderte im Takt von Harrys Augen.
Eine ganze Weile starrten sie sich gegenseitig an.
Harry rieb immer wieder über die schmerzende Stirn, während Hermine immer noch krampfhaft versuchte mit einem Gesichtshandtuch ihre erogenen Zonen zu verstecken.
Harry lächelte über ihre verzweifelten Versuche.
Seine Augen wanderten über ihren Körper. Auf und Ab. Auf und Ab.
Und Hermine folgte seinen Augenbewegungen im Gleichschritt mit seinen Lidern. Ab und Auf. Ab und Auf.
„Was?“, sagte Harry schließlich.
„Du bist nackt“, keuchte Hermine, ihre Augen funkelten empört.
„Ich kann nicht gerade behaupten, dass du in einem andern Outfit stecken würdest“, erwiderte Harry.
„Könntest du dich bitte…?“, forderte sie ihn auf und fächerte und gestikulierte wild mit ihrer freien Hand.
Harry drehte ihr den Rücken zu, griff nach einem Badetuch und reichte es ihr über die Schulter hinweg zurück.
Es wurde förmlich aus seinen Fingern gerissen.
Dass aber auch ein nackter Rücken entzücken kann, musste Hermine leidvoll erfahren.
Sie schluckte schwer und gaffte unkontrolliert in Richtung einen fast nahtlos braunen, athletisch wirkenden Hintern, ähm, Körpers.
„Könnte ich erst einmal duschen, bevor wir, wie zivilisierte Menschen übereinander herfallen?“, versuchte Hermine die Stimmung zu lockern.
„Fühl dich, wie zu hause“, antwortete Harry, und lief mit einer Hand vor Augen aus dem Raum.
Hermine duschte ausgiebig.
Zwischendurch musste sie das erfrischende Nass auf kalt umstellen.
Ein Badetuch um den Körper geschlungen, ein kleineres in den Haaren kehrte sie in den Wohnbereich zurück. In ihrer Hand hielt sie Harrys Brille.
Immerhin hatte Harry eine Short übergezogen, aber immer noch hinterließ ein braungebrannter Körper deutliche Spuren in Hermines Augen und ihrem Gemüt.
Lässig lehnte er an einer kleinen Anrichte und hielt ihr eine Tasse Kaffee entgegen, während sie sich mit seiner Brille revanchierte.
„Milch? Zucker?“, fragte er, während er die Brille auf seine Nase setzte.
„Süßstoff?“
Harry schüttelte den Kopf.
„Dann zwei Stück Zucker, bitte“, antwortete Hermine, und nahm die Tasse aus seiner Hand entgegen.
Schwer seufzend nahm sie auf einem der beiden Stühle Platz.
„Was machst du hier?“, fragte Hermine wiederholend, nach einem kräftigen Schluck ihres Kaffees.
„Begrüßt man so einen alten Freund, den man, - wie lange? – Nicht gesehen hat?“, erwiderte Harry.
Ja, wie lange? So richtig miteinander geredet haben sie das letzte Mal vor zwei Jahren.
Die Beule an seiner Stirn leuchtete in den Farben eines Regenbogens.
„Das … tut mir Leid“, stammelte Hermine mit Blick auf diese Beule, stand auf, marschierte in den Raum, indem sie ihr Gepäck verstaut hatte, und kam zwei Minuten später mit Shorts und T-Shirt bekleidet zurück. In der Hand hielt sie ihren Zauberstab, den sie langsam über Harrys Augen hinweg erhob.
„Episkey“, sprach sie, und konnte zusehen, wie die Beule förmlich in der darunterliegenden Haut verschwand. Seine Narbe war kaum noch sichtbar. Und nur wer die Stelle kannte, hätte sie erahnen können.
„Sie ist verblasst“, murmelte Hermine und berührte die bewusste Stelle an seiner Stirn.
„Wie vieles Andere auch“, erwiderte Harry, der mit seinen Augen ihr Gesicht beobachtete. „Was ist nun?“, fragte Harry, nachdem Hermine nicht antwortete, und breitete seine Arme aus. „Willst du einen alten Freund nicht gebührend begrüßen?“
Ohne eine Reaktion abzuwarten, schloss er das sprachlose Mädchen in seine Arme.
Irgendwie erleichtert lösten sie sich voneinander und starrten sich gegenseitig in die Augen.
„Du siehst gut aus“, erwähnte Hermine. „Muskulös, athletisch, braungebrannt … nahtlos“, fügte sie lächelnd hinzu.
„Danke“, erwiderte Harry, schnappte sich den zweiten freien Stuhl, und setzte sich verkehrt herum darauf, so dass er Arme und Kinn auf der Rückenlehne auflegen konnte. „Ich wünschte, ich könnte das Gleiche von dir behaupten.“
„Das war jetzt aber kein Kompliment“, grunzte Hermine, doch Harry blieb unbeeindruckt.
„Habe ich dir eigentlich jemals gesagt, wie hübsch du bist?“
Nun lächelte sie doch verlegen.
„Oder besser gesagt, wie hübsch du aussehen könntest?“
„Wie meinst du das?“
„Warum bist du hier, Hermine?“
„Urlaub … und du?“
„Ich wohne hier“, antwortete Harry unbeeindruckt, und sah sie herausfordernd an.
„Hier?“
„Hast du das nicht gewusst?“
„Er hat mit keiner Silbe…“
„Wer? – Er?“
„Kingsley.“
Harry verdrehte nicht wirklich überrascht die Augen und wiederholte den Namen: „Kingsley?“
„Wieso wohnst du hier?“, überging Hermine die Bemerkung.
Harry atmete tief durch.
„Ich glaube so langsam dämmert mir etwas“
Weitere Augenblicke inspizierte er die Verfassung seiner alten Wegbegleiterin.
„Du bist zur Erholung hier…“
„Kingsley wollte den Verwalter informieren, dass ich ankomme, hat ihn aber angeblich nicht erreicht. Ich könnte Kingsleys Appartement für die Zeit benutzen. Er hat mir sogar noch den Schlüssel gegeben.“
Harry schaute sie an, als erwartete er eine Eingebung.
„Es gibt keinen Verwalter“, murmelte sie und Harry schüttelte den Kopf.
„Kingsley gehört noch nicht einmal das Appartement. Ich habe ihn hier noch nie gesehen.“
„Aber…“, stammelte Hermine und rieb über ihre Stirn, als hätte sie Kopfschmerzen. „… Warum?“
„Das kann ich dir sagen“, antwortete Harry, „und wenn du, wie die Hermine, die ich kenne es tun würde, genau nachdenken würdest, könntest auch du es erkennen.“
„Verkuppeln?“, schrie Hermine entsetzt und schlug sich mit der Hand vor den Mund. „Denkst du vielleicht das wäre ein Verkupplungsversuch?“
„Gäbe es etwas zu verkuppeln?“, hinterfragte Harry zweideutig, wartete aber nicht auf eine Antwort. „Sorge, große Sorge um eine Freundin, Hermine. Deine Vermutung ist daher zweitrangig oder hoffnungsvoll.“
„Was siehst du?“, fragte Hermine, nachdem er sie sehr lange anstarrte, und senkte den Blick.
„Ich sehe in erster Linie ein körperlich und seelisches Wrack“, antwortete Harry. „Entschuldige bitte, dass ich kein Gentleman bin“, winkte er infolge empörter Blicke ab. „Ich war immer ehrlich zu dir. Warum sollte ich also lügen?“
Hermines Augenlider senkten sich.
„Es war mein voller Ernst, als ich sagte, du wärst hübsch. Du bist sogar wunderschön, und ich bereue es dir nie gesagt zu haben“, fuhr Harry fort. „Doch das was ich sehe…“, er schüttelte seinen Kopf dabei, „…gefällt mir nicht. Überhaupt nicht.“
„Kann mir der Diplommenschenkenner Harry Potter erklären, was er zu sehen glaubt?“
„Kein Grund gehässig zu werden“, antwortete Harry mit ruhiger Stimme. „Wir kennen uns … wie lange?“
„Seit ein, zwei Jahren wohl nicht mehr“, antwortete Hermine bissig.
Auch diese Bemerkung überging Harry.
„Ich sehe eine hübsche, junge Frau die körperlich am Ende ist, und deren Kopf überall ist, nur nicht hier“, Harry schoss einfach los, und mit jedem Wort erhielt er Bestätigung, weil das Gesicht der Freundin immer weiter nach unten sank. „Deine Seele mag mir fremd geworden sein, aber du bist für mich immer noch die Hermine mit der ich seit gut zehn Jahren befreundet bin, mit der ich durch dick und dünn gegangen bin, mit der ich mein Leid geteilt habe, die immer an meiner Seite war.“
Einen Moment der Ruhe, indem Hermine nichts erwiderte.
„Für mich bist du immer noch die Hermine, die ich zurück-, nicht verlassen habe. Und du wirst für mich immer diese Hermine sein.“
Tränen kullerten aus den Augen des braunhaarigen Mädchens.
„Gehe ich Recht in der Annahme, dass du dich seither in deinem Beruf aufopferst?“
Keine Antwort.
„Dass du in der ganzen Zeit nie Urlaub…“
„Ich hatte Urlaub!“
„Dass du sogar an den freien Wochenenden gearbeitet, und unzählige Überstunden angehäuft hast? - Du hattest Urlaub? Für was hast du ihn verwendet? Warst du jemals weg? Nein, du warst nie weg. Du hast nie deinen Geist abgeschaltet. Irgendwann macht dein Körper nicht mehr mit. Er wehrt sich, und ich vermute, das war bei dir der Fall. Kingsley hat dich zum Schutz in Urlaub, und ganz weit weg von der Arbeit geschickt.“
Hermine schniefte, aber ihr Gesicht richtete sich langsam wieder auf.
„Er hat dich angeschwindelt, weil du sonst abgelehnt hättest.“
Ihre Augen wurden klarer, eine letzte Träne wischte sie von ihrer Wange.
„Das Appartement gehört nicht Kingsley. Er wusste, dass eine bestimmte Person an diesem Ort lebt. Er wusste ganz genau, dass dich diese Person nicht aus den Augen lassen würde, wenn sie die Verfassung bemerkt, in der du hier angekommen bist. Kingsley hat Angst und macht sich sehr große Sorgen um dich, und sein handeln ist mehr als überfällig.“
„Du wohnst hier?“, fragte Hermine zum x-ten Male. „Warum?“
„Du weißt, dass ich mich für Auslandseinsätze entschieden hatte?“, erwähnte Harry. „Die Jagd nach verschwundenen Todessern führte über den Balkan nach Bulgarien, und später nach Rumänien. Lucius Malfoy gab uns den Tipp, dass wohl ein Zufluchtsort in der Ägäis liegen könnte. Irgendwo auf einer der vielen griechischen Inseln. Vor einem halben Jahr haben wir die Außenstelle Symi eröffnet, und seither suchen wir Insel für Insel ab.“
„Erfolge?“
Harry zuckte mit den Achseln. „Einige wenige unbedeutende Würmer.“
„Im Gegensatz zu mir scheint es dir also in der Arbeit gut zu gehen?“, stellte Hermine fest.
„Ich kann nicht klagen“, antwortete Harry. „Mir gefällt es hier. Die Insel ist wunderschön. Ich kann arbeiten wann ich will, habe sogar ein Büro auf der Insel. Vielleicht bleibe ich für immer hier.“
„Warum warst du nackt?“
„Weil ich hier wohne, und weil ich gerade unter meiner Dusche stand? Warum warst du nackt?“
„Weil ich gerade duschen wollte, und im Glauben war meine Ruhe zu haben“, erwiderte Hermine schnippisch.
„Die Ruhe kannst du trotzdem haben, nur heute habe ich meinen freien Tag.“
„Wie geht es jetzt weiter?“, fragte Hermine.
„Was meinst du?“, fragte Harry schulterzuckend.
„Nun…?“, winkte Hermine unmissverständlich. „Das hier? Wir? Urlaub?“
„Du wirst keinesfalls abreisen“, mahnte Harry. „Das erlaube ich nicht“.
„Du? – erlaubst das nicht?“, höhnte Hermine. „Harry, wir können uns nicht einmal aus dem Weg gehen. Mindestens zwei Monate sollte ich auf Kingsleys Befehl hier verbringen.“
„Zwei Monate“, staunte Harry. „Doch so ernst?“
„Ich bin nicht freiwillig hier“.
„Zwangsurlaub“, nickte Harry. „Das glaube ich dir aufs Wort.“
An Hermines Stirn bildeten sich bereits wieder Schweißperlen.
„Hinter diesen Türen befinden sich je ein Schlafzimmer. Du kannst dich zu jeder Zeit zurückziehen. Die meiste Zeit bin ich sowieso unterwegs. Wir können uns arrangieren“.
„Ich habe es kapiert“, erwiderte Hermine. „Es ist deine Wohnung. Ich mische mich damit in deine neue Welt ein.“
„Du bist herzlich willkommen“, antwortete Harry mit selbstverständlichem Unterton. „Warum hast du dich nicht schon früher gemeldet? Wenn du es möchtest kann ich es sogar so arrangieren, das wir uns fast völlig aus dem Weg gehen.“
„Das würdest du tun?“
„Nein“, erwiderte Harry. „Meine Augen werden immer deine Fortschritte beobachten, und wenn nötig werde ich meine Füße einsetzen um dir in den Hintern zu treten, aber ja, sonst kann ich mich für dich unsichtbar machen, auch ohne Tarnumhang.“
„Nein, das möchte ich nicht“, erwiderte Hermine kleinlaut. „Lass es uns miteinander versuchen….“
„Der Anfang war schon einmal versprechend mit viel nackter Haut.“
„Werd jetzt ja nicht frech!“
„Ein erster kleiner Fortschritt“, lächelte Harry. „Du läufst zu alter Form auf. Angriffslustig. Und immerhin konnte ich dir ein Schmunzeln abgewinnen.“
„Eigentlich sollten wir uns damit auskennen, weil wir schon einmal erfolgreich praktiziert haben auf engstem Raum miteinander auszukommen. Vielleicht habt ihr Recht. Vielleicht sollte ich wirklich Urlaub machen. Heute ist dein freier Tag?“
„Yep“, nickte Harry.
„Was ist das?“, fragte Hermine ironisch. „Was kannst du mir anbieten?“
„Ich kann dir die Insel zeigen, und ich werde mich bemühen für Ablenkung zu sorgen.“
„Das ist dir schon gelungen“, lachte Hermine. „Du hast einen knackigen nahtlosbraunen Hintern.“
„Apropos“, rief Harry, und sprang auf.
Hermine sah ihn fragend an, während er um sie herumlief, unter ihre Achseln griff und sie in die Höhe zog. „Du hast dir mein Schlafzimmer ausgesucht?“
„Ich wusste ja nicht…“
„Kein Problem“, winkte Harry lächelnd ab. „Ich nehme einfach das Andere. Du hast doch sicher etwas für den Strand dabei?“
Wieder zeigte Hermine ein entsetztes Gesicht. Ja, einen sehr knapp sitzenden Bikini, dir werden die Augen herausfallen.
„J-Ja“, antwortete sie zögerlich.
„Auf geht’s“, klatschte Harry in die Hände. „Umziehen. Zur Eingewöhnung führe ich dich in eine wunderbare einsame Bucht.“
Ehe Hermine sich versah, war sie von Harry ins Schlafzimmer geschoben worden. Nur zögerlich zog sie den, für ihren Geschmack zu aufreizenden Bikini aus ihrem Koffer.
Hätte er doch nur nicht reingepasst…
„Nur Mut“, forderte Harry. „Ich habe dich schon mit viel weniger am Körper gesehen.“
Na warte, dachte Hermine angespornt, und zog mutig die angeblich überflüssige Kleidung aus. Shorts fielen zu Boden. T-Shirt flog im hohen Bogen auf das Bett.
Sie spürte Harrys neugierige und brennende Blicke in ihrem Rücken, und machte sich nervös daran etwas zu entknoten, was nicht zu entknoten war.
Plötzlich spürte sie Harrys heißen Atem in ihrem Nacken. Seine Hände fassten an ihr vorbei, und sie ließ den Bikini einfach fallen – direkt in seine Hände.
Er hielt das Oberteil vor ihren Körper, und sie schob einfach ihre Arme durch die Träger und wartete bis Harry ihre Schultern erreicht hatte. Die weiche Pracht verpackte sie eigenhändig, lediglich den Verschluss an ihrem Rücken ließ sie von Harry schließen.
Das knappe Bikini Höschen schaffte sie ganz alleine.
Sie ist ja schon groß!
„Neuzugang?“, lästerte Harry, während Hermine wieder in die Shorts schlüpfte und das T-Shirt überzog.
„Sozusagen“, konterte Hermine. „Normalerweise müsstest du das Preisschild noch erkennen können.“
Fünf Minuten dauerte ein Fußmarsch über einen Schotterweg.
Über ihren Köpfen nur die unerbittlich brennende Sonne.
Keine Chance auf einen Schattenspenden Baum oder Unterschlupf.
„Ist es immer so heiß?“, stöhnte Hermine.
„Man gewöhnt sich schneller daran, als du jetzt vermuten möchtest.“
Zu ihrer Ãœberraschung hatte Harry eine Tasche am Arm.
„Zwei Badetücher und ganz wichtig in diesen Gefilden, genügend Flüssigkeit“, lächelte Harry, der ihre Blicke bemerkte.
Sie stiegen über einen kleinen Hügel aus Sand, und erreichten eine kleine Bucht, über die Harry wahrlich nicht zu wenig versprochen hatte.
„Traumhaft“, staunte Hermine, deren Blicke sofort auf einem türkisfarbenen Wasser haftete.
Ein Olivenbaum spendete sogar etwas Schatten. Der Sand war wunderbar weich, aber trotz der frühen Stunde bereits glühend heiß.
Harry breitete eine riesige Decke aus, auf der Beide Platz finden würden, zog noch zwei Badetücher aus der Tasche und deckte sie im Anschluss mit einem der Tücher ab.
„Normalerweise bade und sonne ich mich nackt“, erklärte Harry, während Hermine eine Badehose unter seinen Shorts erblickte.
„War nicht zu übersehen“, schmunzelte sie.
„Wenn du es möchtest kannst du es gerne tun“, antwortete Harry. „Niemand wird dich sehen können.“
„Außer dir!“, höhnte Hermine.
Zum ersten Mal in ihrem Leben warf Hermine ihren Körper in das wunderbare klare Wasser der Ägäis. Sie juchzte und schien glücklich, während sie sich gegenseitig neckten, wie kleine Kinder mit Wasser bespritzen, oder einfach ein paar Schwimmzüge als Wettrennen ausführten.
Harry schwamm unter ihr hindurch, zog ihre Beine auseinander und tauchte durch einen Tunnel, den ihre Beine bildeten. Er streifte dabei ihre Haut, und trotz der Wärme bildetet sich Gänsehaut auf ihrem Körper.
Plötzlich befand er sich hinter ihr, legte seine Hände auf ihre Schultern und katapultierte sich durch Abstützen in die Höhe, wobei Hermine absank.
Ihr Kopf war fast vollständig unter Wasser, als sie erneut Harrys Arme spürte, dieses Mal fasste er von hinten um ihren Hals. Sie ließ sich fallen und landete sanft mit dem Rücken auf seiner Brust. Einen Arm um ihre Leiste, einen Arm zu steuern im Wasser, so ließen sie sich einige Minuten durch das Wasser treiben.
Harry spielte mit ihr, und sie genoss dieses Spiel, weil sie sich zum ersten Mal seit Wochen, Monaten, vielleicht sogar seit zwei Jahren befreit fühlte.
Sie tollten, wie kleine Kinder im Wasser, neckten sich gegenseitig, kitzelten sich gegenseitig durch. Laut quiekend und juchzend rannte sie aus dem Wasser, Harry hinter ihr hier.
Ein ungezwungenes Wettrennen, wer zuerst den Liegeplatz erreichen würde.
Hermines Füße wurden immer schneller, und es lag nicht an dem brennend heißen Sand unter ihren Sohlen.
Sie vollführte einen Freudentanz, weil sie als Erste an der Decke ankam.
Erschöpft ließ sie sich einfach fallen, und schloss die Augen.
Die Sonne stand hoch am Himmel.
Keine Zwänge.
Kein Blick auf irgendeine Akte.
Kein Gedanke an einen unsensiblen Freund.
Nur ein nervöser Blick zu Harry, ob er sie nicht wieder ärgern würde.
Heimlich wartete sie sogar darauf, und hoffte er würde sie necken. Doch auch er war atemlos auf die Decke gefallen und hatte die Augen geschlossen, wie sie durch einen unverblümten Blick erkennen konnte.
Sie tat es ihm gleich, und musste wohl eingeschlafen sein.
Irgendwann spürte sie seine Hände mit einer kühlen Paste auf ihrer Schulter. Sie blinzelte.
„Deine Schulter rötet sich“, erklärte er. „Ein Sonnebrand kann dir die Nächte vermiesen“.
Mit einem gekonnten Griff brachte er sie dazu, sich auf den Bauch zu drehen, und wie ein Reiter auf ihrem Rücken Platz zu nehmen. Dabei rutschte er etwas tiefer, bis er genau auf ihrem Hinterteil thronte.
Sorgsam cremte er ihren Rücken ein.
Für Hermine, wie eine Massage, unter der sie ächzte und stöhnte.
„Ziemlich verspannt dein Rücken“, war alles was Harry in Anbetracht ihrer misslichen Lage und den sicherlich furchtbaren letzten Tage erwähnte.
Er schwieg, und hakte nicht nach, was ihr denn widerfahren wäre, und Hermine war ihm dankbar für diese Rücksichtnahme.
Auf dem Rückweg hielten sie noch bei einem Straßeneisverkäufer an, wo Harry sie nur mit leuchtenden Augen anlächelte.
Er nahm einfach ihre Hand, fragte sie nach ihrer Lieblingssorte, was Hermine mit Zitrone und Vanille beantwortete, und sich von ihm führen ließ.
Auf einer schattigen Bank unter einem Zitrusbaum nahmen sie Platz und genossen schweigsam ihr Eis.
Die Sonne war weiter gewandert, und kurz davor hinter einem Gebirge zu verschwinden.
Sie leuchtete glutrot.
„Das türkische Festland“, erklärte Harry lächelnd. „Alles was du am Ende des Meeres siehst gehört schon zur Türkei. Aber so, wie ich dich kenne, weiß du das bereits, weil du gestern noch eine Buchhandlung aufgesucht hast.“
Hermine grinste frech in sein Gesicht. „Ich hatte nicht einmal Zeit es auszupacken“, bestätigte sie indirekt Harrys Vermutung.
„Du kannst es morgen auspacken“, sagte er. „Ich muss früh im Büro sein, und vorher gehe ich immer noch Laufen, deswegen war ich heute Morgen schon unter der Dusche. Bei den Temperaturen, und der sportlichen Betätigung…“
„Warum tust dir das an, bei diesen Temperaturen?“
„Seit Monaten tue ich es regelmäßig“, antwortete Harry. „Ich spiele kein Quidditch mehr, war außer Übung und schnell außer Puste. Ein Todesser wäre mir fast davon gelaufen, so habe ich mir geschworen, mir wieder Kondition anzueignen. Also lass dich morgen früh nicht von mir stören. Du hast Zeit für dich. Niemand wird dich stören.“
„Nimmst du mich mal mit?“
Harry starrte fragend in ihre Augen.
„Entspann dich, und wenn ich das Gefühl habe, dass du dich besser fühlst, darfst du mich vielleicht sogar auf eine Mission begleiten.“
„Ja, Onkel Doktor“.
Spott und Ironie bestimmten Hermines Worte, ihre Augen begannen zu funkeln.
Wieder glaubte sie eine heimliche Anspielung aufgeschnappt zu haben, die Antwort auf die Vermutung gab ihr Harry selbst.
„Du hast es vermisst, oder?“
Hermine nickte, weil sie genau wusste, was er meinte.
„Die Abenteuer, ein klein wenig Action. Die Gefahr.“
Hermine naschte an der Waffel ihres Eises, und hörte gar nicht mehr auf zu nicken.
„Darf ich dich heute Abend noch ausführen?“, fragte Harry vorsichtig, und Hermine schaute ihn neugierig an. „Ein kleines, gemütliches, einheimisches Lokal. Mein Magen knurrt seit einiger Zeit mit deinigem um die Wette.“
„Ein Date?“, schmunzelte Hermine.
„Wenn du es so nennen willst“, erwiderte Harry. „Ich nenne es eher eine Einladung zu einem gemütlichen Abend mit Speis und Trank mit meiner besten, liebsten und langjährigsten Freundin. Das klingt ungezwungener.“
„Sehr gerne, Harry“, antwortete Hermine. „Welche Garderobe?“
„Sportlich legere“, lächelte Harry. „Ich möchte dich einladen und kein Modepüppchen…“
Hermine stutzte. War das eine indirekte Anspielung auf Ginny?
Sie schluckte, weil sie eigentlich Ginnys Garderobe mit sich führte.
Die Sonne war mittlerweile vollständig hinter den Bergen verschwunden, und Hermine schüttelte sich. Eine frische Brise zog vom Meer übers Land, und verursachte eine Gänsehaut.
Harry bemerkte es und schmunzelte heimlich. „Sag ich doch, du gewöhnst dich schneller an das Klima, als du glaubst.“
„Wie lange habe ich Zeit?“, fragte Hermine beim Betreten des Appartements.
„So lange du willst“, zuckte Harry ungläubig mit dem Gesicht. „Wir sind nicht in Eile. Die Insel hat nur über Tag Durchgangstouristen. Abends gehört sie vollkommen den Einheimischen.“
„Also duschen, umziehen…“
„…eincremen“, ergänzte Harry. „dein Rücken hat ganz schön Farbe abbekommen, und dein Gesicht leuchtet wie die Haare der Weasleys.“
Noch eine versteckte Anspielung, dachte Hermine, hielt aber auch dieses Mal die Klappe, um dem bisher wunderschönen Tag keinen unrühmlichen Abschluss zu verpassen.
„Könnten wir dieses Mal das Badezimmer getrennt aufsuchen?“, fragte Hermine verlegen.
„Och“, seufzte Harry. „Bis auf den harten Zusammenstoss mit der Tür, war die Begegnung doch sehr angenehm … aber okay, ich mache den Anfang, wenn es dir Recht ist, und wenn du fertig bist rufst du mich, damit ich dich eincremen kann.“


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Ich habe keine Ahnung, wieviele Bücher ich schon signiert habe, aber es müssten mittlerweile zehntausend sein.
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