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Fanfiction

Komm mit mir - Der Junge, dem nie etwas wichtig war

von Buntstiftchen

„Das ist das Mädchen“, sagt sie mit Gesichtszügen, so scharf, so starr und so hart wie Felsen. „Das... ist Potters Mädchen.“
Ihr Blick liegt noch immer auf der Tür, hinter der Hermine liegt, als würde sie nicht mehr in der Lage dazu sein, etwas anderes wahrzunehmen, als das.

Ich sauge scharf Luft zwischen meinen Lippen hindurch in meinen Mund. Dann schließe ich die Augen. Ich wollte es anders angehen, sie darauf vorbereiten, was sie gleich sehen würde, ihr zuerst alles erklären, doch das ist jetzt hinfällig. Nun muss es so gehen.

Ich nicke langsam.
„Ja“, sage ich einfach. „Ja das ist sie.“
Ich stoße aufgestaute Luft aus meinen Lungen, lehne mich an die Wand hinter mir und linse zwischen meinen halb geschlossenen Lidern hindurch zu meiner Mutter hinüber.
Ihre Augen sind ganz starr, die Lippen so schmal und weiß, dass man sie nicht sehen kann.
„Draco...“ Ihre Stimme ist nur ein Hauchen, nicht mehr, trotzdem verstehe ich jede Silbe. „Wie bei Merlin ist das möglich?“

Ich betrachte sie prüfend, frage mich, ob sie es schon ahnt. Ahnt sie schon, was ich getan habe? Ahnt sie schon, was ich angerichtet habe? Ich bezweifle es, schließlich bin ich der Junge, den sie großgezogen hat und dieser Junge würde niemals jemandes Leben über das eigene stellen. Niemals.

„Bevor ich es dir erkläre: Sie ist krank und deshalb habe ich dich hergebracht“, sage ich nur.
„Wieso lebt sie noch? Sie müsste tot sein. “
Ich versuche auszuweichen, wohl wissend, dass am Ende jedes Ausweichen zwecklos sein wird.
„Später. Sie hat Fieber, Mutter!“
Mutter rührt sich keinen Millimeter. Ihre Kiefer sind so hart aufeinandergepresst, dass die Zähne dem nicht standhalten dürften, bersten müssten, doch es nicht tun. Sie sind so hart wie sie.
„Weiß der Dunkle Lord...“
„Nein. Niemand weiß es.“

Sie zeigt es nicht, aber eines weiß ich ganz genau- innerlich ist sie starr vor Entsetzten. Innerlich ist sie gelähmt vor Furcht. Muss sie auch. Sie weiß genauso gut wie ich, was es bedeutet IHN zu hintergehen. Sie weiß das genauso gut wie ich. Sie weiß was das heißt.
Einen Moment ist es still und das drückt auf meine Ohren und lässt ein unglaubliches Dröhnen aus dem Nichts entstehen. In mir vibriert alles, so angespannt bin ich.

„Draco, das kann doch nicht dein Ernst sein“, flüstert Mutter leise.
„Es ist mein Ernst. Mein voller Ernst.“
„Du hast das Schlammblut am Leben gelassen?“
„Das habe ich und jetzt wirst du mir helfen dass es das auch bleibt.“

Wir starren uns an, Mutter presst die Lippen zusammen und ich tue es ihr gleich.
„Sie muss im Schloss gewesen sein. Du hast sie mit dir genommen“, sagt sie so leise, dass ich sie kaum verstehen kann.

„Ja“, antworte ich ebenso leise. „Mutter, hör zu. Ich... erwarte nichts von dir, als dass du sie dir ansiehst und mir hilfst, dass sie überlebt. Mehr verlange ich nicht, dann kannst du gehen und wir sprechen nie wieder von ihr. Wir werden sie nie wieder erwähnen und ich werde dich niemals wieder um etwas bitten, das schwöre ich dir so wahr ich hier stehe.“
Sie starrt mich an.
„Was verlangst du da, Draco?“, flüstert sie. „Was verlangst du da nur von mir?“
„Sie könnte sterben, wenn du ihr nicht hilfst.“

Mit einem Schritt ist sie bei mir und packt meine Schultern. Ihre langen Nägel graben sich in den Stoff meines Hemdes, durchdringen es und kratzen schmerzhaft über meine Haut, die im Moment allerdings nichts davon spürt.
„Sie sollte auch sterben“, zischt sie kalt. „Ist dir denn klar, was du da angerichtet hast? Ist dir das klar, Draco? Weißt du was passiert, wenn jemand sie hier findet? Weißt du was sie mit dir machen werden? Mit mir? Deinem Vater? Bist du noch bei Verstand?!“
„Mir war von Anfang an klar, was ich tue und mit welchen Konsequenzen ich rechnen muss, wenn man sie findet. Ich brauche keine Belehrungen von dir. Du musst mir nicht aufzeigen, was passieren könnte. Ich weiß das.“
„Könnte? Was passieren KÖNNTE? Es WIRD passieren. Sie werden merken, dass sie fehlt, Draco. Sie werden sie suchen und du weißt, dass er sie finden wird. Das tut er immer. Das weißt du, Draco!“

Ich blicke sie stumm an. Natürlich weiß ich das. Natürlich weiß ich das. Dass ich sterben könnte, das ist mir vollkommen klar. Die Sache ist nur... kümmern tut es mich nicht. Nicht im Geringsten und das ist neu. Es gibt für mich keine Diskussion in diesem Punkt. Meiner Mutter das klarzumachen wird schwierig werden. Sie wird es nicht verstehen, aber das soll sie auch gar nicht.

Als ich sie nur stumm ansehe lösen sich ihre Finger von meinen Schultern, langsam tritt sie zurück.
„Das alles kann nicht dein Ernst sein. Das kann nicht sein“, sagt sie tonlos und sieht mich dabei an, als wäre ich verrückt geworden.
„Hilf ihr Mutter! Mehr will ich nicht.“
„Mehr willst du nicht? Du musst sie töten, Draco. Augenblicklich!“

„Nein!“
Meine Stimme klingt hart und duldet absolut keinen Widerstand.
Die Augen meiner Mutter verdunkeln sich noch mehr, die Pupillen ziehen sich zusammen zu zwei schwarzen Punkten, die mich keine Sekunde aus dem Blickkontakt entlassen. Sie versucht in meinen Augen zu lesen, versucht zu erkennen, was in mir vorgeht, versucht den dunklen Vorhang, der vor meinen Augen liegt zu durchdringen, aber ich weiß, dass sie keinen Erfolg haben wird.

„Wenn du sie nicht töten kannst, dann mache ich es“, sagt sie schließlich entschlossen und mit einem für ihren zarten, feingliedrigen Körper erstaunlichen Kraftakt schiebt sie mich beiseite und will die Tür aufstoßen, doch ich packe sie am Oberarm und reiße sie grob zurück, noch ehe ihre Hand die Türklinke berührt hat.

„Das wirst du nicht tun.“

Zu meiner Überraschung brülle ich. Sie zuckt zusammen, scheint von meinem Tonfall genauso überrascht zu sein, wie ich selbst es bin, was verständlich ist. Sie hat mich noch nie in meinem Leben schreien gehört. Noch nie. Bisher hatte ich auch keinen Grund dafür.
Sie starrt mich an, versucht sich an mir vorbei zu schieben, doch schlussendlich wird ihr klar, dass das nichts bringen wird.
Langsam tritt sie wieder zurück, hebt das Kinn und blickt mich herausfordernd an.

„Schön, dann sag mir was du von ihr willst, Draco! Was kannst du von ihr wollen, dass sich in wenigen Minuten nicht holen ließe?“
„Worauf willst du hinaus?“
„Sag du es mir. Was willst du von ihr? Denn du musst etwas von ihr wollen, sonst würdest du das nicht tun. Ich kenne dich.“
„Nichts. Ich will gar nichts von ihr.“
Sie stößt ein kurzes, kaltes Lachen aus.
„Beleg sie mit dem Imperius und dann kannst du tun mit ihr, wonach dir beliebt aber dann musst du sie töten, hörst du?“

Stumm starre ich meine Mutter an, dann schüttle ich langsam den Kopf.
„Das werde ich nicht tun.“
„Was willst du dann?“
„Ich will dass sie lebt, verstanden? Sonst gar nichts. Sonst will ich gar nichts.“

Ich bin selbst überrascht davon wie laut meine Stimme wieder geworden ist. Meine Mutter starrt mich an, auch ihre Augen sind geweitet sie öffnet den Mund und zum ersten Mal seit ich denken kann, sucht sie nach Worten. Als sie sie gefunden hat stellt sie schließlich die eine Frage, vor der ich mich von Anfang an gefürchtet habe.

„Draco... warum?“

Ihre Stimme klingt fassungslos, ja geradezu vollkommen luftleer und kraftlos.

Ich öffne den Mund, doch ich zögere einen Moment lang, es ist der Bruchteil einer einzigen Sekunde, ein Wimpernschlag, aber als ich den Ausdruck im weißen Gesicht meiner Mutter sehe, da weiß ich eines ganz genau- Es war zu lange.
Sie geht mit ihrem ganzen Körper zurück, schließt die Augen und als sie sie dann wieder öffnet sehe ich, dass es längst zu spät ist und ich frage mich, wie ich nur jemals der absurden Vorstellung habe nachjagen können, es ihr verheimlichen zu können.

Sie betrachtet mich abschätzend. Ihre Augen sind eiskalt, blau, so arktisch blau wie die meinen, vielleicht eine Nuance heller. Die weißen Sprenkel in ihnen verdunkeln sich, dann umspielt plötzlich ein kaltes Lächeln ihre so harten Züge.

„Der Junge, dem nie etwas wichtig war“, flüstert sie, durchbohrt mich mit ihren Eisaugen, wie mit einem glühenden Stück Stahl. Ihr Blick ist ist eindringlich, so eindringlich, dass ich weiß, dass ihm zu entkommen ein Ding der Unmöglichkeit ist. „Der Junge, der nie etwas gefühlt hat... Kann es sein... Kann es sein...“
Ihre Worte verlieren sich im Nichts. Sie lässt den Satz unbeendet in der Luft schweben und genau das macht ihn so verheerend. Genau das zieht mich zu Boden.

Ich suche nach Worten, doch mein Kopf ist wie leer gefegt. Ich möchte etwas sagen, ihr widersprechen, sie zurechtweisen, ihr sagen, wie falsch sie liegt. Ich öffne den Mund, doch alles was ihm entweicht ist zu lange in die Lunge gesperrte Luft, die nach draußen strebt.
Mutters Blick auf mir ist wie körperlicher Schmerz, drängt mich und alles was ich bin zu Boden, sodass ich ihm nicht länger standhalten kann. Ich senke den Kopf, kann sie nicht mehr ansehen und sehe deshalb auch nicht, wie der harte Zug um ihren Mund einen winzig kleinen Augenblick lang weich wird, bevor sie die Kiefer wieder fest aufeinander presst und ihr Gesicht wieder einer Maske gleicht.

Ich verfluche mich dafür, dass ich mich nicht besser unter Kontrolle halten kann. Ich verfluche sie dafür, dass sie mich als einziger Mensch auf dieser Welt gut genug kennt um aus jedem meine Blicke lesen zu können, wie aus einem offenen Buch. Dass sie es weiß, das wollte ich nie.

Mir diese Blöße zu geben vor einer Frau wie ihr, diese Scham die ich empfinde, wenn diese Eiszapfenaugen mich durchbohren, all das ist kaum zu ertragen. Sie sollte es nicht wissen. Nie.

„Mutter...“
„Nein. Nicht Draco.“
Sie wendet sich ab, beginnt plötzlich damit unruhig auf und abzugehen. Sie beachtet mich nicht mehr.
Nach einer Weile bleibt sie schließlich stehen, legt die feingliedrigen Finger an ihre Schläfen und sieht mich lange an.

„Hast du daran gedacht, was mit ihr passieren soll, später? Hast du daran gedacht wie du verhindern willst, dass es jemandem auffällt, wenn du für Stunden verschwindest?“
„Nein, das habe ich nicht. Ich habe sie da herausgeholt und jetzt lebt sie noch. Fürs erste.“
„Was hast du mit ihr vor? Willst du sie etwa hier halten über die ganzen nächsten Jahre? Willst du das vor IHM verheimlichen? Tag für Tag hier herkommen... zu ihr?“
„Ich habe keine Antworten auf deine Fragen. Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung.“

Plötzlich steht sie wieder vor mir und packt meinen Arm. „Ausgerechnet sie, Draco! Ausgerechnet dieses Mädchen. Sie werden wissen, dass sie nicht tot ist. Sie werden sie finden. Nichts unversucht lassen, sie zu kriegen. Sie zu töten.“
„Das braucht dich nicht zu kümmern. Niemand wird wissen, dass du mir geholfen hast, sollten sie sie hier finden.“
„Er wird dich töten, Draco. Er wird dich töten. Das kann sie dir einfach nicht wert sein.“

Ihre Worte hängen schwer in der Luft, ich sehe sie stumm an, versuche es nicht zu zeigen, aber natürlich erkennt sie es. So wie ich sie lesen kann, liest sie auch mich.
Mag sein, dass ich meine Gedanken und Gefühle in allen anderen Punkten vor ihr verborgen halten kann, aber wie Gedanken, wie Gefühle verstecken, von denen man lange Zeit nicht einmal wusste, dass man sie haben und empfinden kann? Wie Gefühle verbergen, von denen man nichts weiß, als dass sie einen innerlich zerfressen wie Würmer?

Mutter schließt die Augen.

„Du hast dich nie in deinem Leben um etwas oder jemanden gekümmert. Du hast noch nie in deinem Leben einen anderen Menschen über dich und deine Bedürfnisse gestellt. Draco... dieses Mädchen... ausgerechnet dieses Mädchen... warum...?“

Warum? Warum? Sie muss doch wissen, warum.

Ich schüttle ihren Arm ab und trete von ihr zurück.
„Du wirst ihr helfen, Mutter“, sage ich ohne sie aus den Augen zu lassen. „Denn wenn nicht wird sie sterben und dann sehe ich nichts mehr, was mich noch hält auf dieser Welt.“

Als ich die Worte ausgesprochen habe, erst da merke ich, wie schwer sie eigentlich wiegen. Ich spüre sie an meinen Armen, meinem Genick, meinen Beinen zerren wie Höllenhunde, die mich auf einen Abgrund zu ziehen. Sie ziehen mich nach unten. Ich fühle mich gefesselt, doch eines weiß ich: Was ich gesagt habe, das ist wahr. So wahr wie vielleicht nichts anderes, was ich jemals gesagt habe.
Was gibt es noch, was ich habe, auf dieser Welt? Ich bin genauso alleine und verloren, wie Hermine Granger.

Fest sehe ich meiner Mutter in die Augen, weiche keine Sekunde mit meinen Pupillen von den ihren und da nickt sie plötzlich, als hätte ich etwas gesagt, ihr eine Antwort auf ihre ganzen Fragen gegeben und ich frage mich, ob nicht mein Blick allein mehr Antwort auf alles ist, was ich je zu ihr gesagt habe.

„Es gibt keine Möglichkeit dich davon abzubringen, das sehe ich“, sagt sie schließlich leise und zu meiner Überraschung sagt sie dann nichts mehr, beschimpft mich nicht, versucht auch nicht mehr, mich zu überreden, Hermine auszuliefern oder sie zu töten. Sie zögert noch einen Moment, dann strafft sie die Schultern und sieht mich an.

„Ich weiß warum du das tust... und ich werde dir helfen, aber verlange nicht von mir, dass ich es verstehe, Draco. Das tue ich nicht. Das kann ich nicht.“

„Das will ich auch gar nicht.“

Sie nickt, dann tritt sie wieder vor mich und sieht mich eindringlich an.

„Wenn ich ihr helfe, dann will ich danach nie wieder etwas von ihr und ihrer Existenz sehen oder hören. Nach heute gibt es dieses Mädchen in unserer, in meiner Welt nicht mehr. Du tust mit ihr, wonach immer dir beliebt, das ist mir vollkommen gleichgültig. Wenn du genug hast dann töte sie... aber Draco... ich sage dir noch eines und dann werde ich nie wieder über sie sprechen:
Sie wird nie das in dir sehen, was du in ihr zu sehen glaubst. Das wird sie nicht. Niemals. Das muss dir klar sein, auch wenn es nichts an deiner Entscheidung ändern wird. Dir muss klar sein, dass zu keiner Zeit der Welt dieses Mädchen vergessen wird, was du getan hast.“

„Das ist mir klar. Das ist mir glasklar.“

„Dann fühlst du zu viel“, sagt sie kalt und emotionslos.
Ihre Stimme klingt vollkommen gleichgültig und nur dadurch unvorstellbar grausam.

„Der Junge der nie etwas gefühlt hat... fühlt plötzlich zu viel. Sie wird dein Untergang sein.“

„Das wird sie nicht. Das ist sie schon.“


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