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Fanfiction

Hüttenzauber - Tag 2

von Karla

Hermine erwachte, als Snape versuchte sich möglichst vorsichtig aus dem Bett zu schleichen. Als ihr einfiel, was sie gestern Abend getan hatte, um ihn eben dort hinein zu beordern wurde ihr ganz heiß. Oh Merlin…
Aber als sie zu ihm hinsah schien er nicht besonders verärgert. Er drehte sich um, um seine Robe von Nachttisch zu nehmen, als sie erstarrte.
„Stop! Sir, ...bitte stillhalten.“
Er hielt einen Moment inne, dreht sich dann aber natürlich zu ihr um.
Sie verdrehte die Augen.
„Stillhalten heißt, so bleiben wie man ist. Umdrehen bitte.“
Er knurrte, tat jedoch wie ihm geheißen. Als sie dann aber zu ihm trat und begann durch eines der Löcher, die Nangini in sein Hemd gerissen hatte, hineinzutasten und an seinem Rücken runter zu fahren, wurde er ungehalten.
„Was soll das jetzt?“
„Gleich.“
Sie konnte es nicht glauben, sie jubilierte und zog vorsichtig ihre Hand mit ihrem Zauberstab heraus. Triumphierend hielt sie ihm den Stab unter die Nase.
„Das war die Unannehmlichkeit wert, oder, Sir?“
„Freche Göre!“ knurrte er, aber es klang nicht wirklich böse.
„Den hab ich ihnen wohl beim Stolpern in den Kragen gesteckt!“
Hermine strahlte über das ganze Gesicht.

Das Allererste war ein Wärmezauber, den sie über die Hütte legte. Dann wendete sie sich wieder ihm zu und schaute ihn sehr genau an und fingerte an seinem Kragen herum.
„Was soll das jetzt wieder?“
Ohne weitere Worte verschloss sie jetzt seine Narbe am Hals ordentlich, reparierte sein Hemd und entfernte die Blut- und Staubflecken mit einem Reinigungszauber. Das Selbe machte sie mit seiner Robe.
„Besser.“ Sie klang zufrieden und immer noch voller Freude.
Er runzelte die Stirn, schob sie Richtung Bett, nahm ihr den Stab ab, hockte sich hin und richtete ihren Knöchel.
Welch eine Wohltat. Dann lugte er durch das Loch in ihrem Pulliärmel und versuchte ihn hoch zu schieben. Hermine verzog schmerzvoll das Gesicht und zog ihrerseits den Arm aus dem Ärmel und hielt ihm ihn hin. Er war in allen Farben schillernd und einige Stellen waren noch offen von den Flüchen. Vorsichtig untersuchte er ihn, murmelte ein paar Analyse- und Heilzauber. Ein paar Minuten später war auch ihr Arm schmerzfrei und sie schaute dankbar zu ihm auf.

Während sie sich noch wieder richtig anzog, hatte er bereits das Feuer im Herd entzündet und das Wasser im Topf erhitzt. Der Becher mit Tee war dupliziert und beide Becher standen auf dem Tisch.
Hermine nahm den Stab den er auf dem Tisch gelegt hatte und ging vors Haus. Mit einem Accio Nüsse beschwor sie einen kleinen Hagel hervor, dem sie mit der Übung des letzten Winters lässig aus dem Weg ging. Das Überleben mit dem Stab war definitiv einfacher.

Snape war in die Tür getreten und beobachtete sie. Ein fröhliches Bild fand er und half ihr den Holzkorb mit Nüssen zu füllen und reinzutragen. Sie hatte den Stab mit in den Korb gelegt und klopfte den Schnee von ihrem Pullover. So nahm er ihn um kurz die Nüsse zu knacken und die Schalen zurück in den Korb fliegen zu lassen, während der Inhalt über den Tisch kullerte.

„Was machen wir jetzt?“ brach sie das bis dahin anhaltende einvernehmliche Schweigen.
„Apparieren, … aber wohin. Solange wir nicht wissen wie der Stand ist, ist es immer für einen von uns potentiell tödlich, oder eigentlich für Beide.“
Sie verstand den Punkt nur zu genau.
„Also nur einer von uns.“
„Es ist ihr Stab.“
„Aber ich komme nicht so weit, und zurück komme ich gleich gar nicht mehr. Berghütte in weiß nicht wo, klappt bestimmt nicht so gut.“
„Ich käme schon so weit, aber ich lasse sie bestimmt nicht ohne Essen, ohne Magie und ohne Schutz hier zurück und sie haben recht, kleine gemütliche Berghütte mit hungriger Hexe ist keine präzise Ortangabe. Zum Lord zurück ist sicher auch nicht der beste Anfang.“
Sie knabberten weiter an den Nüssen und dachten nach.
„Ins nächste Dorf wäre nett, ich habe ein paar Pfund und Euro, mit denen könnte man vielleicht was kaufen. Aber dazu müsste man wissen wie das nächste Dorf heißt.“
„Und somit wissen sie die Antwort.“
„Ja… blöder Vorschlag, ich weiß!“ Seit wann kann man mit Snape herumflachsen???
Jetzt hatten sie einen Stab und doch wussten sie nicht recht weiter.

Aber mit dem Essen half er doch weiter. Sie nahm den Korb, ging in die Kammer und mit einem Accio Weizenkörner rief sie tatsächlich eine kleine unscheinbare Tüte aus einem heillos mit Schnüren, Blumentöpfen, Sicheln, Handspaten und sonstigem Werkzeug zugestellten Regal zu sich. Sie versuchte noch so einige Zutaten in der Hoffnung einen Teig herstellen zu können. Lediglich eine Flasche mit einem Rest Öl kam noch zum Vorschein und so zauberte sie ein Fladenbrot aus dem kurzerhand hergestellten Mehl, Salz und Öl. In dem flacheren Topf gebraten schmeckte es fast wie das Brot auf dem historischen Wikingermarkt, auf dem sie als kleines Kind mit ihren Eltern gewesen war. Es hatte sie fasziniert wie damals Brot auf Pfannen über dem Feuer hergestellt wurde.
Mit vollem Bauch schien auch das Gehirn wieder anzulaufen.
„Sie schicken einen Patronus, dann wissen wir was uns erwartet, je nachdem wie darauf reagiert wird.“
„Klar, ich schicke meinen Otter auf die Reise und wenn ich Glück habe, kommt er bei jemandem vorbei und fragt.“
Sein Gesicht war ein einiges Fragezeichen.
„Das war jetzt kein Witz?“
„Ähm… nein?“
„Sie haben nicht gelernt den Patronus mit Nachricht zu schicken?“
Er raufte sich die Haare.
„Da schickt er drei Schüler auf Horcruxjagd und gibt ihnen nicht mal mit, wie sie sich austauschen können! Also gut, dann werden sie das lernen.“
„Warum schicken sie nicht einfach einen?“
„Mit dem ich erst mal eine halbe Stunde erkläre, warum ich auf einmal wieder vertrauenswürdig bin und mir bitte jemand vom Orden eine Antwort schickt, wohin ich mit meiner so freiwillig bei mir bleibenden Partnerin Hermine Granger apparieren soll?“
„Ok, ok. Also zeigen sie es mir.“
„Erst mal den Patronus erzeugen und bei sich behalten, dann die Nachricht und den Adressaten hineindenken und loslassen.“
„Nun nichts einfacher als das.“

Sie versuchte Glück zu empfinden, um ein Patronus zu erschaffen. Weihnachten zu hause…und meine Eltern kennen mich nicht mehr. Nun dann… Ferien im Fuchsbau … Fred fehlt und Molly trauert. Hogsmeade Wochenende und sie sitzen in den Drei Besen… Harry wird nicht mehr dabei sein. Alle stehen zusammen bei den DA Treffen … und kleine Kerle wie Dennis finden in der Schlacht den Tod. Also gut…sie bekommt ein tolles Zeugnis… wird sie jemals ihren Abschluss machen? Egal woran sie versuchte zu denken, jedes Bild wurde überlagert und nach einer Weile, in der er sie still beobachtete, war sie den Tränen nahe.
Nicht mal eine kleine silberne Wolke war aus ihrem Stab zu sehen gewesen.
Sie wendete sich beschämt ab, aber er trat zu ihr und legte unerwartet sanft eine Hand auf ihre Schulter.
„Machen sie eine Pause, wir sollten uns mal über nettere Dinge unterhalten.“

Und so saßen sie wieder am Tisch, inzwischen jeder auf einem gepolsterten Stuhl und versuchten sich in freundlicher Konversation. Aber das wollte nicht gelingen. Das Gespräch stockte ständig und sie wussten nicht so richtig wo anfangen.
Snape erhob sich.
„Ich werde etwas zu Essen besorgen.“
„Wo gehen sie hin?“
„Ich gehe nicht, ich lasse es kommen. Irgendwo in diesem verflixten Tal wird es doch noch Leben geben!“
„Leben? Sie gehen magisch jagen?“
„Ich dachte eher an Berghöfe und Küchenschränke in denen es Essbares gibt, aber ein Hase oder so wäre sicher auch aufzutreiben.“
„Uuuuh… das nur wenn sie ihn auch von A bis Z zubereiten können, ich meine so …“
„Ich habe schon schlimmeres getan als einen Hasen umzubringen, aber ab dem Moment habe ich keine Ahnung mehr, also Richtung Kochtopf. Wie wäre es mit Fisch, vielleicht hat es ein paar Bergtümpel oder Bäche.“
„Schon besser, da kann ich ab dem ‚Kopf ab’ Moment übernehmen.“
„Also gut.“
Tatsächlich kam er nach einer halben Stunde mit zwei kopflosen Forellen wieder. Hermine hatte bereits ein bisschen vom Mehl zu Nudelteig verarbeitet und so gab es letztendlich ein echtes warmes Essen. Ihre Stimmung stieg rapide. Und beim Essen fanden sie auch zu gemeinsamen Themen. Bücher, Tränke, praktische und lustige Zauber. Flugs war eine Stunde vergangen und bei der Diskussion über Zauber kam Hermine auch die Idee, dass sie sich ihre aktuellen Breiten und Längengrade sowie die lokale Uhrzeit bestimmen könnten. So hatten sie bald die Information, dass sie sich wohl im Kaukasus befanden und der schottischen Zeit 4 Stunden voraus waren.

Durch die lockere Stimmung angespornt, versuchte Hermine noch mal ihren Patronus und tatsächlich erschien ein kleiner Otterkopf, doch der silberne Nebel zerstreute sich, bevor er sich richtig bilden konnte. Zu ihrer großen Verwunderung war Snape recht zufrieden. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und fragte ihn, ob er es ihr einmal zeigen würde. Eine lange Zeit sah er sie nur an und sie konnte seinen Blick nicht deuten.
„Sie kennen meinen Patronus.“
„Ja… ich meine nein. Ich habe ihn nie gesehen, aber ich weiß jetzt, dass es die Hirschkuh ist, die Harry gesehen hat.“ Sie stockte als ihr klar wurde was das wohl bedeutete… Harry hatte gedacht es wäre der Patronus seiner Mutter…. Sie schlug die Hände vors Gesicht und versuchte zu Begreifen, was dieser Mann wohl schon für einen Schmerz ertragen musste.
Sie durfte sich jetzt nicht gehen lassen, er hatte sie nicht abgewiesen und würde es ihr zeigen. Er schien ihr irgendwie auch zu vertrauen. War das nicht Grund genug Glück zu empfinden? Sie holte noch einmal tief Luft und sah ihn dann an. Er konnte ihre Verwirrung erkennen und sie sah einen wehmütigen Zug in seinem Gesicht, der aber gleich wieder verschwand.
„Konnten sie ihn denn die ganze Zeit hervorrufen?“
„Natürlich. Wieso sollte ich nicht?“
„Nun… ich hatte mal gefragt warum es beim Lord keine Patronus gibt und…“
„Und?“
„Nun, die Antwort war, weil er dort zum Schutz nicht gebraucht wird, weil die dunklen Kreaturen ja in seinen Diensten stehen.“
„Richtig, aber ich brauchte ihn schon und außerdem verlernt man ihn doch nicht.“
„Wenn man Glück empfinden kann.“
„Ja. Auch das kann man lernen. Es kann auch altes Glück sein, eine Erinnerung ohne zu fordern, dass man es wieder so erleben darf.“
Hermine schaute beschämt weg. Sie schien viel zuviel zu fordern. Sie musste noch soviel lernen. Er hatte so viele Erfahrungen, auch so viele die sie nie machen wollte. Wieder empfand sie eine Hochachtung für ihn.
Und plötzlich stand vor ihr eine silberne Hirschkuh. Sie war so plastisch wie ein echtes Tier. Sie stand ruhig vor ihr und verströmte Wärme und ein Gefühl von Schutz. Hermine fühlte sich wie in einer liebevollen Umarmung und streckte die Hand aus, als wenn sie sie berühren wollte. Die Hirschkuh trat noch einen Schritt auf sie zu und sagte mit seiner Stimme ‚Sie müssen schon schauen, wenn ich es zeigen soll’ und lief zu ihm zurück. Ihre Blicke folgten dem Tier und ihr traten schon wieder Tränen in die Augen.
„Ich habe Harry so geschimpft, dass er dem Patronus gefolgt ist, aber jetzt… ich bin mir sicher ich wäre ihr überall hin hinterher gelaufen. Das ist so schön, wie …“
„Wie?“
Sie zögerte und ihre Antwort kam nur geflüstert: „Wie eine Umarmung in einer kalten Nacht.“
„Ah, so.“ Seine Stimme klang belegt. Die Hirschkuh verwehte.

Er gab ihr den Stab zurück und seine Finger strichen dabei kurz über ihre. Eine Gänsehaut überkam sie und sie fragte sich zum wiederholten Mal, was hier gerade mit ihr passierte.
Zwei Stunden später hatte sie ihren Patronus wieder soweit im Griff, dass der kleine Otter fröhlich herum tollte. Allerdings blieb er nicht lange genug bei ihr, um Nachricht und Adressat mit zu bekommen.
Snape drängte nicht, lenkte sie immer mal wieder ab und schien gar nicht so unglücklich zu sein. Sie hatten bis zum Abend bereits diverse Bücher und einige Tränke durchdiskutiert und Hermine genoss den Einzelunterricht. Snape beantwortete ihre Fragen geduldig und es war nichts übrig vom genervten Professor. Irgendwann im Laufe des Tages hatte Hermine das ‚Sir’ vergessen und Snape verzichtete auf jegliche Spitzen oder zynischen Kommentare. Seine Stimme war freundlich und sehr angenehm, sein Gesicht entspannt und sie konnte ihn ohne Furcht ansehen. Es war nun eher so, dass sie ihn nicht ansehen konnte, weil sie immer wieder spürte, wie sie unter seinen direkten Blicken errötete.

Sie hatten auch alle möglichen Zauber ausprobiert, die Hütte inzwischen auf Hochglanz gebracht, alles repariert was nötig war und die Bank vor den Haus mit einem Wärmezauber belegt. Sie saßen auf eben jener Bank und die Sonne zauberte gerade ein Abendrot auf die gegenüberliegenden Bergspitzen, die aus dem Schnee hervorlugten und morgen würde wohl ein schöner Tag sein.
Ein paar letzte Versuche mit dem Otter und sie entschieden sich noch ein Abendessen zu machen und früh ins Bett zu gehen, sie waren beide ausgelaugt von der letzten Zeit.
Es gab wieder Fladenbrote mit Schinken und Tee.
Snape hatte dann nochmal ein Thema angesprochen, das sie tief bewegte. Er wollte alles über den Oblivate wissen den sie bei ihren Eltern verwendet hatte und sie waren schon bald tief in der Analyse über löschen, blocken, maskieren von Erinnerungen und wie man sie genau wieder aktivieren könnte, ohne etwas zu zerstören. Snape war auch hier bestens ausgebildet und sie fragte sich wessen Erinnerungen er schon gelöscht oder zurückgeholt hatte, ob der Lord wohl öfters versuchte, auf diese Weise dahinter zu kommen, ob der Orden oder das Ministerium diesbezüglich tätig war? Ebenso begann in ihr eine Hoffnung zu keimen die sie aber schnell wieder zu unterdrücken versuchte: ob er mir bei meinen Eltern helfen würde?
So war es doch schon recht spät geworden, als Hermine immer öfter gähnte und Snape lächelnd vorschlug die Diskussion zu beenden. Dankbar stimmte sie zu und ging noch mal vor die Hütte. Trotz aller Reinigungszauber und magischer Hilfen verzichtete sie nicht darauf die Hände und das Gesicht noch einmal mit Schnee abzureiben. Es war ihr zu peinlich die Plastikschüssel im Haus als Waschbecken zu benutzen.

Snape hatte inzwischen das Bett verbreitert und die Decke deutlich vergrößert, am Konzept des gegenseitigen Wärmens schien er allerdings nichts ändern zu wollen. Hermine war das nur zu recht, auch wenn sie jetzt wieder etwas Hemmungen hatte. Die gelöste Stimmung war mit dem Betreten des Schlafzimmers ein wenig gewichen. Beide waren froh, als er aus der Kälte zurückkam, sie im Bett zur Seite rutschte, die Decke hochhielt und er sich wie am Vorabend hinter sie ins Bett legte, sie an sich zog und sie sich noch eine Weile ohne Blickkontakt unterhielten.
Hermine genoss seine Wärme und entgegen jede Erwartung genoss sie auch seine Nähe. Wenn er in seiner tiefen Stimme sprach, schien sein Brustkorb zu vibrieren. Zu gerne hätte sie ihren Kopf einmal auf seinen Brustkorb gelegt. Aber auch so war sie vollkommen zufrieden und wie er schmunzelnd feststellte wurden ihre Sätze immer langsamer, bis sie schließlich ganz verstummte.

Er hatte es genossen, dass sie keine Diskussion über getrennte Decken oder Betten begonnen hatte und wie sie sich so vertrauensvoll zu ihm ziehen lies. Die eiskalten Füße von gestern hatte er dabei definitiv nicht vermisst. Erst hatte sie mit ihren kleinen Händen die Decke umklammert, dann aber im Laufe ihres Gespräches waren ihre Hände, wahrscheinlich ohne dass sie er bemerkte, auf seine Arme gewandert, die sie wieder vorsichtig umschlossen. Ein schönes Gefühl. Und jetzt schlief sie bei ihm. Zu gerne hätte er ihre Träume gesehen, aber das wäre ein übler Vertrauensmissbrauch. Sowas könnte er später einmal machen… wenn es ein später gab. Er hatte sich den ganzen Tag die Gedanken an so eine Möglichkeit verboten, aber jetzt, wo sie praktisch in seinen Armen lag, konnte er nicht dagegen an.
Er hatte ihr Erröten gesehen, ihre Blicke wenn sie sich irgendwie berührten, hatte bemerkt wie sie seine Bereitschaft seinen Patronus zu zeigen wertschätzte. Sie musste auch etwas empfinden. Etwas das sich in den letzten zwei Tagen entwickelt hatte, in denen er festgestellt hatte, dass sich dieses Mädchen zu einer jungen Frau entwickelte, in denen er seinen alten Hass auf sein Leben, auf das Trio und die kleine Hexe, die zuviel wissen wollte zur Seite geschoben hatte.
Er lies den Tag nochmals an sich vorbei ziehen und entspannte sich. So schlief auch er ein. Seine Hände fest an akzeptablen Stellen platziert.


Er hatte ihr Gesicht in seinen Händen, ihre braunen Augen schauten ihn verlangend an und seine Lippen senkten sich auf ihre. Der Kuss begann sachte und vorsichtig, aber als er sich zurückziehen wollte griff Hermine um seinen Nacken und zog ihn wieder zu sich. Er wusste er sollte sich besser beherrschen, aber dann wurde er von einer Welle der Zuneigung überrollt und er lies sich einfach treiben. Ihre Münder verschmolzen, sein Körper übernahm die Kontrolle und sein Verstand gab auf. Ihren zarten Körper an sich zu spüren, ihr offensichtliches Einverständnis und ihre Arme die sich um ihn schlagen, er begann Dinge zu empfinden die er nicht mehr unter Kontrolle hatte, die er seit langer Zeit nicht empfunden hatte.

Und er erwachte. Schweiß stand ihm auf der Stirn und er war deutlich erregt, er merkte, dass er sie an sich presste. Oh Merlin, hat sie etwas bemerkt oder schläft sie?
Offensichtlich war seine Traumattacke unbemerkt geblieben und er hatte sie nicht erschreckt.
Er prüfte seine Hände und legte sie noch ein bisschen weiter von irgendwelchen unschicklichen Stellen weg. Sie regte sich ein bisschen und presste sich selbst noch etwas an ihn.
Ob sie auch träumte? Und von wem?

Es war ein Traum gewesen, einfach ein sehr schöner Traum. Aber trotzdem, wie konnte ihre Nähe so etwas auslösen. Er hatte seit einem Jahr - ach viel länger- keine solchen Träume, dazu war weder Zeit noch war es angebracht gewesen in mitten dieses Wahnsinns. Hatte er einmal Schlaf gefunden, war dieser höchstens durchzogen von Albträumen.
Sein Blick fiel auf den Nachttisch, da lag ihr Stab. Sie hatten ihn dort hingelegt, mit dem Kommentar, dass ihn der, der als erstes reagieren würde zur Hand haben sollte. Damit war ein Angriff gemeint. Ihr Vertrauen zu ihm hatte ihn erschüttert. Natürlich könnte er ihr auch tagsüber etwas tun und sie gab ihm den Stab sogar in die Hand, aber nachts wenn sie schlief…. Sie hatte sich ihm total anvertraut.
Seltsamerweise fühlte er sich aber auch nicht im mindesten unsicher, wenn sie den Stab hatte und er nicht. Eine Situation die ihn normalerweise in den Wahnsinn treiben würde. Statt dessen hatte er sie seinen Hals heilen lassen, seinen Kragen sauber hexen und war nicht einmal zusammengezuckt, als sich die Stabspitze auf ihn richtete.

Verunsichert und leicht schockiert über die Intensität seiner Gefühle rutschte er ein bisschen von ihr weg und begann die Decke zwischen sie zu stopfen. Aber das schien Hermine gar nicht zu gefallen. Sie verspannte, wurde unruhig und schloss die Lücke sofort wieder. Ihr schmaler Körper drückte sich an seine Länge und sie presste sich fest an.
Sie murmelte etwas, streichelte seinen Arm hinab und legte ihre Hand in seine.


**************************************

Die Wärme die ihn durchfloss war unglaublich. Ihr Vertrauen, ihr Nähe und dass sie es so offensichtlich angenehm empfand. Verdammt, sie war Hermine Granger. Eine Gryffindor, goldenes Trio, Ziel seiner verbalen Attacken und jahrelang eine der nervigsten Schüler.
Doch da meldete sich nun auch eine zarte Stimme, die er lange unterdrückt hatte, und die er seit ihrer Ankunft in der Hütte immer deutlicher hörte. Verdammt, sie ist eine treue, tapfere, abgemagerte, bedingungslose und überzeugte Kämpferin gegen den Lord. Sie hat alle persönlichen Ziele und Wünsche hinten angestellt und sich der Sache verschrieben. Er wusste von ihren Eltern - wer würde das schaffen, das Oblivaten und das ‚Verschicken’. Das war kein stur angelesenes Streberwissen. Das war echte Zauberkunst. Er wusste von ihrem Ehrgeiz und ihrem Traum einen blendenden Schulabschluss zu machen und etwas Tolles zu studieren. Er wusste von ihrer Zuneigung zu diesem Weasley, dessen Abgang und dass sie bei Harry geblieben war. Wie sehr er sie verletzt hatte, konnte er an ihrer Reaktion sehen, als er beobachtete wie die zwei Jungs mit dem Schwert zum Zelt zurückkehrten.
Sie war wie er selbst, fiel ihm auf.
Mit anderen Beweggründen, aber im Dienst der Sache.
Ohne Kompromisse.
Auch wenn es die eigene Welt zerstörte.
Ihr fehlten alle die dunklen Seiten die er hatte, aber jetzt und hier könnte er doch einmal seine helle Seite zeigen. Sie waren beide ausgebrochen, hatten einen Schritt zur Seite getan, sich eine Minute von den Gefühlen leiten lassen und waren in dieser Hütte gelandet.

Seine Gedanken fuhren Achterbahn. Eigentlich hatte Hermine den ausgleichenden Schritt gemacht. Er hatte durch seine Vorsichtsmaßnahmen Nangini geschwächt. Dass er schon seit Tagen Tränke einnahm, die sein Blut für sie vergiften würden, hatte sie zu einem leichteren Ziel für Angriffe gemacht. Er wusste bis gestern nicht, was mit Nangini war, Dumbledore hatte ihn im Dunkeln gelassen mit allem was Harry erledigen sollte, aber er wusste, dass Nangini eine Rolle spielte und er wusste, dass der Lord sie oft als Waffe einsetzte. Und er wollte für den Fall seines Todes durch sie damit wenigstens noch etwas bewirken.
Nun würde also aus dem starken Trio ein einsamer Weasley werden. Potter würde sich, soviel war klar, opfern. Und dann müsste der Orden den endgültigen Schritt tun. Wie gerne wäre er derjenige…. Wer würde es jetzt tun…? Jeder an den er dachte war seiner Ansicht nach zu schwach. Komischerweise kam für ihn am ehesten Molly in Frage. Sie war brillant, schnell und zudem mit einem Temperament gesegnet … wenn eines ihrer Kinder in Gefahr war, würde sie unglaubliche Kräfte entwickeln.
Nun, vielleicht bekam er ja noch die Chance. Aber darüber würde er morgen nachdenken, wenn es hell war und er nicht diesen so ablenkenden warmen Körper im Arm hielt.
Er seufzte und ergab sich seinen Fantasien, es würde morgen umso schmerzhafter sein wieder alleine dazustehen, aber im Moment war sie hier und sein Hirn spann eine Traumwelt in der er an ihrer Seite, sein Arm um ihre Schultern, vor einer Hütte in der Sonne saß und auf schneebedeckte Berge schaute. War ein solches Glück wirklich zuviel verlangt?


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Wir müssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
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