von AshLee
vier & neun
Lily Evans & Horace Slughorn
#G o l d F i s c h G l a s M o m e n t
Als Horace Ginny Weasley zum ersten Mal sieht, sieht er sie in Wirklichkeit nicht.
Weil sein Goldfischglasmoment ihm alle Sicht raubt und er nichts Anderes mehr wahrnehmen kann, als verschwommenes Gold inmitten kristallklarer Umgebung; nur greifbar für ihn und für niemanden sonst.
Als er Harry Potter zum ersten Mal sieht, kann er ihn nicht ansehen, weil sein Brustkorb zu eng für sein Herz wird und das Einzige, was er hervorbringen kann, ein schwaches »Umpf« ist.
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Bevor Lily Evans in den Gängen von Hogwarts wandelte und auch danach, gab es durchaus andere Kinder in der Schule, die sein Herz im Sturm eroberten. Sie war sicher nicht die Einzige, die bei ihm einen ewigwährenden Platz in seinen Erinnerungen einnahm. Sicher nicht.
Sie war nur die Einzige, die ging, genauso still und elegant, wie sie gekommen war, ihm schmerzhaft entglitt und ihm seine Goldfischglasmomente hinterließ.
Momente, in denen es ihm schwer wurde, das Hier und Jetzt und das Gewesene, das Vergangene und Unwiederbringliche zu unterscheiden.
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Ginny Weasley verflucht einen Mitschüler im Zug. Horace steckt fest in seinem Moment. Streckt die Hand nach den Haaren des Mädchens aus, das ihm den Rücken zukehrt. Als sie sich umdreht, verschwindet das goldene Rauschen und er stellt fest, dass er wieder einmal gewesen ist in einer anderen Zeit; einem anderen Augenblick. Ihre Haare sind nicht dunkelrot. Sie ist nicht Lily. Aber sie könnte eine andere Lily sein - vielleicht.
Aber - ach; Harry steht vor ihm, verlangt, um ihretwillen, bitte, und Horace weiß, dass das nie der Fall sein wird, dass niemand sie wird. Das Mädchen, das er sich in so vielen Situationen glühend als Tochter gewünscht hat, wird niemals seinen Platz in Horace' Herzen verlassen.
Horace übergibt die Erinnerungen.
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