von G_we@sleygirl
@Loup: Danke für das Kommentar! ich habe jetzt mal versucht deinen Vorschlag in die Tat umzusetzten :)
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Kapitel 7: Immer ich?!
„Harry, du hättest überall landen können! Ein Glück ist dir nichts passiert.“, keuchte Mum, als wir vor der großen Gruppe halt machen. Mit einem Blick auf Harry lasse ich Mums Hand los und stelle mich ein Stück von ihr weg. Da erst fällt mir auf, wie er aussieht. Harrys Gesicht ist rußverschmiert und seine Brille zerbrochen, sowie verbogen. Außerdem sieht er gewaltig mitgenommen aus, was aber durch dem strahlenden Lächeln, welches er Hermine (ich glaube jedenfalls, dass das Mädchen mit den braunen, buschigen Harren Hermine ist) zuwirft, wieder ausgeglichen. Ein Stich der Eifersucht durchzuckt mich, ohne dass ich ihn steuern kann. Warum muss dieses Mädchen auch heute hier auftauchen und mir Harry wegnehmen? Eine innere Stimme aber sagte mir, dass es sowieso falsch war anzunehmen, er würde sich irgendwann für mich interessieren. Wer verschwendet denn auch einen Gedanken an die Schwester des besten Freundes? Schnell rufe ich mich zur Ordnung. An so einem besonderen Tag kann ich keine Schwermut gebrauchen. Erstaunt sehe ich zu, wie sich Harrys Brillengläser wie durch Geisterhand wieder zusammenfügen und sich das Gestell ganz von alleine wieder gerade bog. Dad gab Harry die reparierte Brille zurück und ich konnte es nun gar nicht mehr abwarten, selbst einen Zauberstab zu bekommen. Die Traurigkeit war wie weggeblasen und machte einer neugierigen Erwartung Platz. Plötzlich musste ich an den blonden Jungen und seine Eltern aus Floreans Eissalon denken, die alles hier merkwürdig finden. Hätten sie die Reparatur der Brille gesehen, wären sie aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen und auch ich selber war total beeindruckt und möchte das alles jetzt unbedingt auch lernen.
Der große Mann namens Hagrid verließ uns und somit erregten wir in der menge nicht mehr so viel Aufmerksamkeit wie vorher, als er über alle Köpfe herausragte. Als Mum sich überschwänglich bei ihm bedankte, wurde mir erst klar, warum er überhaupt bei uns war. Er hat Harry aus der Nokturngasse zu uns geführt. Harry hätte in dieser zwielichtigen Gasse alles mögliche zustoßen können! „Ich bin in dem Laden Borgin & Burkes rausgekommen, ein Laden für Schwarzmagische Gegenstände. Da bin ich auf Malfoy und seinen Vater gestoßen.“, höre ich Harry vor mir zu Ron und Hermine sagen. Sofort klinkt sich Dad in das Gespräch mit ein: „Hat Lucius Malfoy neue Dinge erworben?“ „Nein, er hat Sachen verkauft, die auf seinem Landsitz versteckt sind.“ „Ha! Geschieht ihm Recht, dass er sich Sorgen macht. Das Ministerium führt gerade Hausdurchsuchungen durch. Nicht mehr lange und es trifft auch ihn.“ Mit lauter Schadenfreude schaut Dad in die Runde, während wir die Marmorstufen zu der Gringottsbank hinaufgehen. „Schon immer wollte ich ihn wegen etwas dran kriegen. Das ist vielleicht endlich die Gelegenheit.“ Voller Vorfreude reibt er sich die Hände. Meine Familie, Harry, Hermine und ich durchqueren die Halle des imposanten Gebäudes. Wie immer lese ich die Wörter, die in der Eingangstür geschrieben sind:
>Fremder, komm du nur herein,
Hab Acht jedoch und bläu´s dir ein,
Wer der Sünde Gier will dienen,
und will nehmen, nicht verdienen,
Der wird voll Pein verlieren.
Wenn du suchst in diesen Hallen
Einen Schatz, dem du verfallen,
Dieb, sei gewarnt und sage dir,
Mehr als Gold harrt deiner hier.<*
Wie jedes mal, wenn ich diese Zeilen lese, überkommt mich auch heute ein Schaudern, welches ich nicht unterdrücken kann. Niemanden sonst scheint dieses Gedicht so einen Schrecken einzujagen, wie mir, wie ich mit einem Blick in die Runde feststelle. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass keiner von den anderen dem Spruch so eine Beachtung schenkten, so wie mir.
Munter schwatzend läuft unsere Truppe an einen Empfangstresen auf der rechten Seite des Gebäudes, auf einen besonders mürrisch aussehenden Kobold, zu. „Was kann ich für Sie tun?“, fragt er mit schleppender Stimme Mum, da Dad gerade voll lauter Entzücken zu den Eltern von Hermine auf die andere Seite der Halle gerannt ist („Sie sind ja Muggel!“). „Wir wollen unsere Verliese aufsuchen.“, wendet sich Mum an den kleinen Kobold. „Schlüssel?“, fragte er unfreundlich. Sofort beginnt Mum ihre Taschen zu durchwühlen. Mit triumphierendem Blick reicht sie ihm einen großen, kupfernen Schlüssel. „Moment, den anderen Schlüssel hat wohl mein Mann.“, zu mir gewandt sagt sie: „Ginny Schatz, würdest du zu Arthur laufen und Harrys Schlüssel holen?“ Um ja nichts zu verpassen laufe ich schnell auf die andere Seite der Halle um ihn zu holen. Dad ist immer noch total aus dem Häuschen sich mit Muggeln zu unterhalten und somit Informationen aus erster Hand zu erfahren. Erst lässt sich Dad nicht von dem Redeschwall nicht unterbrechen, bis ich ungeduldig an seinem Umhang zerre. „Schon gut, hier ist er doch.“ Mit einem schnellen „Danke“ mache ich mich wieder auf den Rückweg. Ich werde bereits sehnlich erwartet. Der Kobold, immer noch unfreundlich schauend, hat bereits seine Hand nach dem kleinen, goldenen Schlüssel ausgestreckt und zieht in praktisch aus meiner Hand. „Wenn Sie mir jetzt bitte folgen wollen.“ Die gelangweilte Stimme hat er nach wie vor nicht abgelegt. Mit einem sehnsüchtigen Blick auf die karren, welche uns nach unten tragen sollen, verabschiedet sich Hermine von uns und geht zurück zu ihren Eltern an den Geldtauschschalter.
Der Kobold von Gringotts zählte uns mit dem Finger ab. „Einer zu viel. Mehr Leute kann der Wagen nicht transportieren.“ Er schaute Mum an. „Ginny, würdest du bitte zurück zu deinem Dad gehen? Es ist für dich sowieso zu gefährlich mit so einem Ding in die Tiefe zu rasen.“ Mit einem abschätzenden Blick schaute Mum die Karre auf der Schiene vor uns an. „Aber Mum!“ „Keine Widerrede!“ Betrübt mache ich mich auf den Weg zurück in die Haupthalle. Wieso darf ich nie etwas spannendes mitmachen? „Moment Miss, ich begleite Sie hinaus.“ Ohne es zu merken ist ein anderer, weniger unfreundlicher, Kobold an meiner rechten Seite aufgetaucht. Er reicht mir gerade mal zur Schulter, obwohl ich selbst noch ziemlich klein bin. Na toll, hat Mum mir auch noch eine Kavallerie für diese paar Meter in die Marmorhalle besorgt? Das kann doch echt nicht sein! Selbst als Ron so alt war wie ich, wurde er nicht so bemuttert. Ich kann sehr wohl auf mich aufpassen! Ich laufe immer schneller, um den Kobold mit den kurzen Beinen hinter mir zu lassen, doch er hält mühelos Schritt. „Ab hier kann ich allein gehen!“, fauche ich meine Begleitung an und steuere direkt auf die kleine Gruppe zu. Hermine und auch ihre Eltern schenken mir ein strahlendes Lächeln, weshalb ich nur noch halb so wütend war. Wenn ich doch immer so begrüßt werden würde.
„Als ich das erste mal Hogwarts betreten habe, war ich total aufgeregt und beeindruckt. Ich sage dir, du kommst aus dem Staunen nicht mehr raus. Du musst mal die Eingangshalle sehen, die ist sogar noch größer als diese Halle von Gringotts. Aber warte, bis du die große Halle siehst. Die Decke ist so verzaubert, dass man das Wetter von draußen sieht. Das habe ich in der `Geschichte von Hogwarts` gelesen.“ Hermine redete wie ein Wasserfall, ohne auch nur mal Luft zu holen. Normalerweise mag ich sowas nicht, aber das, was sie sagte, war so faszinierend, dass mir das jetzt nichts ausmachte. „Ja, das haben Bill und Charlie auch erzählt. Ich kann es nicht erwarten, bis ich das alles endlich selbst sehen kann.“ Hermines Augen strahlen mich an. Für sie ist Hogwarts immer noch so spannend, obwohl sie dort bereits gewesen ist. „Und der Gryffindor-Gemeinschaftsraum ist echt sehenswert. Überall stehen Sessel, aber die am Kamin sind die bequemsten. Und...“, betreten sieht Hermine zu Boden. Der Satz: „Falls du überhaupt nach Gryffindor kommst“, steht ungesagt zwischen uns. Auch ich schaue zu Boden. Mein Kopf wird praktisch vom Erdboden angezogen. Seit Ron auch nach Gryffindor gekommen ist, stelle ich mir die Frage. Immerhin bin ich das einzige Weasley-Mädchen.
Was ist, wenn ich nicht nach Gryffindor komme, wie alle anderen aus meiner Familie?
* Harry Potter und der Stein der Weisen
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Bald wird es bisschen spannender, versprochen :)
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