von G_we@sleygirl
Kapitel 4: Der etwas andere Morgen
Die ersten Sonnenstrahlen lugten schon hinter dem Hügel in der Nähe vom Haus hervor und die Vögel singen. Davon werde ich langsam wach und setze mich auf. Eigentlich wollte ich mich wieder hinlegen und weiterschlafen, doch als mir einfällt welcher Tag heute ist, werde ich schlagartig hellwach und springe aus dem Bett. Es ist mein Geburtstag! Bereits nach wenigen Minuten bin ich vollständig angezogen und laufe eine Etage runter in die Küche. Wie immer werkelt Mum bereits am Frühstück herum, doch wirklich überraschend ist, dass auch Dad, Fred und George schon wach waren. Naja, Dad war wach. Die Zwillinge konnten kaum aus den Augen schauen und lagen halb auf dem Küchentisch. „Hallo Ginnyschätzchen! Alles, alles Liebe zum elften Geburtstag!“ Mum kam auf mich zu und zieht mich in eine Umarmung. „Danke, Mum.“, sage ich hilflos, da sie mich mal wieder mit ihrer mörderischen Umarmung gefesselt hat. „Auch von mir alles Gute.“ Sagt nun auch Dad, als er sah, dass ich da bin. „´N Morgen, Ginny.“, nuschelt Fred. Für diese besonders nette Begrüßung hatte er kurz den Kopf von seinen Armen gehoben. Prompt lässt Fred ihn auch schon wieder auf die Tischplatte sinken. „Alles Gute, Ginny.“, nuschelt nun auch George. Er machte sich nicht mal die Mühe den Kopf zu heben. Tolle Brüder habe ich da. Sie werden bestimmt mal gute Gentleman, denke ich sarkastisch. „Fred! George! Hängt hier nicht so rum! Es ist euer Problem, wenn ihr die halbe Nacht knallt.“, fuhr Mum sie an, während eine Pfanne mit einem Haufen Würstchen über den Tisch schwebt und vor den Zwillingen zum Stehen kommt.
„Genau. Molly musste mitten in den Nacht aufstehen und einen Schweigezauber über euer Zimmer legen, damit wir anderen endlich unsere Ruhe fanden.“, erklärte Dad, war allerdings nicht allzu streng. „Unterstehe dich!“, rief Mum aufgebracht und deutete mit dem Zauberstab auf Georges Hand. Diese bekommt einen Klaps von dem heran schwebenden Kürbissaftkrug, sodass die Hälfte heraus schwappt. Sofort zieht George seine Hand von den Würtschen zurück. „Schätzchen, da sind deine Geschenke. Setz dich doch. Ich gehe eben Harry und Ron wecken.“ Mum zeigte auf einen sehr kleinen Haufen Geschenke auf meinem Platz und schon ist sie verschwunden.
Als erstes nehme ich mir die Geburtstagskarten vor. Die erste ist von Bill, meinem ältesten Bruder. Er ist Fluchbrecher für Gringotts in Ägypten.
Liebe Ginny,
alles Liebe zum Geburtstag wünsche ich dir. Es ist kaum zu glauben, dass du schon zwölf geworden bist. Wie die zeit vergeht...
Es ist Schade, dass ich an deinem Tag nicht dabei sein kann, aber ich habe keinen freien Tag bekommen. Trotzdem wünsche ich dir viel Spaß und Freude!
Grüß alle schön!
Bill
In dem Umschlag ist allerdings noch etwas anderes drin, da dort noch eine Wölbung zu erkennen ist. Schnell schaue ich hinein. Es ist eine Halskette aus Leder, mit einem Drachenzahn als Anhänger, so wie Bill ihn als Ohrring trägt. Ich bin begeistert. Schon immer fand ich diesen Zahn voll cool und jetzt habe ich auch so einen. Natürlich ziehe ich sie mir gleich über den Kopf und gehe zum Spiegel. Die Schnur ist noch etwas zu lang, sodass sie bis zu meinem Bauchnabel hängt, trotzdem ist es die beste Kette, die ich bisher hatte. Sonst hatte ich immer nur welche mit langweiligen, bunten Holzperlen. Diese hier passt aber viel besser, wenn ich in Hogwarts anfange.
Mit der Kette immer noch um den Hals, gehe ich zurück zum Tisch und öffne den zweiten Brief. Er ist von Tante Muriel. Ach herje, die schreibt bestimmt wieder irgendwelchen Schwachsinn. Ein Wunder, dass sie sich merken konnte, dass ich heute Geburtstag habe. Obwohl, als ich den Brief auseinander faltete und die erste Zeile las, merkte ich, dass sie es doch nicht wusste.
Lieber Ronald,
da du ja heute Geburtstag hast, alles Gute!
Denk dir aber ja nicht, nur weil du heute die Hauptperson bist, dass du deiner Mum nicht unter die Arme greifen musst!
Dein Tantchen Muriel.
P.S. Da du doch ein Fan von Bowtruckles bist, schenke ich dir eine Packung Insekten, damit du sie Füttern und im Garten halten kannst.
Entsetzt springe ich auf. Aus dem Umschlag krochen lauter Holzwürmer, die tote Fliegen mit sich ziehen. „Ist das ekelig!“, schnell und ohne den Umschlag groß anzufassen schleudere ich ihn quer über den Tisch. Allerdings war das keine gute Idee, weil somit noch mehr Viecher herausfielen. Fred und George kugeln sich vor lachen, als sie sahen, wie ich hektisch und leider vergeblich versuche die Insekten vom Tisch zu pusten. Das ist so typisch Fred und George. Erst vor Müdigkeit kein Auge aufmachen und dann alle auslachen können. Auf meinen bösen Blick hin, verstummten sie. Den habe ich mir von Mum abgeguckt. Irgendwie muss man sich ja bei so viel Jungen durchsetzten können. Schließlich beschließe ich die kriechenden Dinger zu missachten und greife zu dem Geschenk von Mum und Dad. Es ist ein neues Kleid in verschiedenen Grün und Brauntönen. Naja, von neu kann nicht die Rede sein. Bestimmt war es gebraucht, aber das bin ich schon gewöhnt.
„Und, gefällt es dir?“, fragt Dad, als er vom Tagespropheten aufsah. „Ja Dad. Dankeschön.“ Ich umrunde den Tisch und umarme ihn. „Komm schon Ginny! Jetzt mach noch unser Geschenk auf!“, rief Fred. Verwundert drehe ich mich um. Ich war mir sicher gewesen, dass kein Geschenkt mehr dort gewesen ist, doch jetzt liegt noch ein großes Ovales da. Vielleicht haben die Beiden es gerade hingelegt, als ich nicht hingeguckt habe. Schließlich gehe ich darauf zu, puste drei tote Fliegen herunter und öffne es. Zum Vorschein kam eine Klobrille. Eine alte, schmuddelige Klobrille. „Wir haben doch gesagt, dass du eine Klobrille aus Hogwarts bekommst.“, sagten meine beiden Chaotenbrüder und lachen erneut. Angewidert lasse ich sie los und laufe an die Spüle, um mir die Hände zu waschen. Erst bekomme ich ekelige Kriechtiere und jetzt eine verkeimte Klobrille, die schon viele Male benutzt wurde. Obwohl ich diese Geschenke total absurd finde, stimme ich in das Gelächter der anderen mit ein. Aber nicht nur ich, auch Harry und Ron, die in der Tür stehen lachten mit. Schlagartig verstumme ich und merke, wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Schon wieder ist mir etwas peinliches in Gegenwart von Harry Potter passiert. Am liebsten hätte ich mich auf der Stelle verzogen, aber mein Blick fällt auf Harrys Hand, welche ein kleines Päckchen hält, und ich bin wie erstarrt. Ich kann mich nicht mal abwenden. Soll das Geschenk etwa für mich sein? Muss es wohl, denn er hält es mir entgegen. „Ähm, alles g-gute.“
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Wenn ihr wissen wollt, was Harry Ginny zum Geburtstag schenkt, hinterlasst viele Kommis! Ihr könnt auch Vermutungen anstellen, was es sein kann. Dann kommt das nächste Kapitel! :)
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