von A. K. Snape
Chapter 36: Der Plan zum Sieg über Voldemort
" Setz dich doch einfach mir gegenüber, " schlug der langbärtige Schulleiter ihr vor.
Sie nahm ihn beim Wort und setzte sich.
Eileen schien die beiden gar nicht mehr zu beachten, denn sie war völlig in das Bilderbuch vertieft, welches sie auf ihrem Schoss liegen hatte.
" Gut, gut... Du und Severus scheint euch näher gekommen zu sein... "
Sie sah zu Eileen und nickte.
" Ja, wir sind uns schon recht nah gekommen, " gestand sie.
" Das freut mich zu hören, meine Liebe.
Euer Verhalten hat schon so manchen aufmerksam werden lassen, von den Schülern versteht sich...
Und im Tagespropheten steht ihr auch schon... " Er schob ihr den heutigen Tagespropheten rüber.
Ana ließ den Blick über die Zeitung vor sich gleiten.
Auf dem Titelblatt sah man ein Foto von ihr, das vor einigen Monaten geschossen worden war, als Harry, Hermine, Ron, Ginny, Neville, Luna und sie im Ministerium gegen die Todesser gewonnen hatten.
Direkt neben ihrem Foto, auf dem sie selbstsicher in die Kamera guckte, war auch eines von Snape zu sehen.
Auf dem Bild von Severus sah man, wie Snape auf dem Ball des Trimagischen Turniers da stand und alles in seiner Umgebung im Auge zu behalten schien.
Die Überschrift lautete:
~ Das Mittel zum Zweck oder steckt mehr dahinter?
Liebe zwischen gryffindorischer Schulsprecherin und Hauslehrer von Slytherin ~
Darunter stand auch etwas über die geplante Adoption von Eileen, was Ana am wütendsten machte,
da sie wollte, dass Eileen geschützt vor der Presse leben konnte.
" Ich habe einige Anfragen für Pressekonferenzen bekommen,
ich bin der Meinung ihr solltet euch der Presse stellen, sonst artet das ganze noch aus.
Tom wird spätestens jetzt etwas davon erfahren haben und wird nicht erfreut sein, dass Severus es ihm bis jetzt verschwiegen hat.
Er wird ihn höchstwahrscheinlich heute Nacht zu sich rufen...
Und ich gehe stark davon aus, dass Severus eine Strafe zu erwarten hat, die nicht gering ausfallen wird...
Barmherzigkeit ist nicht gerade eine Stärke die Tom auszeichnet...
Er wird nicht in gutem Zustand zurückkehren, das steht fest, aber du musst dafür sorgen, dass Eileen ihn nicht in diesem Zustand zu Gesicht bekommt.
Bevor du dich fragst, warum ich das vor Eileen erwähne,
ich habe einen `Muffliato' über uns gesprochen, so dass sie uns nicht hört... "
Ana sah ihn mit vor Schreck geweiteten Augen an.
Sie versuchte ruhig zu bleiben, was ihr auch gelangt, allerdings nur durch viel Aufwand.
" Ich werde es zu vermeiden wissen, dass Eileen ihn sieht...
Mir bereitet aber Prof. Snape Sorgen, bzw. sein Befinden...
Was ihm bevorsteht ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen...
Ich... Sie wissen es wahrscheinlich sowieso schon..." Weiter kam sie nicht, denn Dumbledore unterbrach ihr Gestammel.
" Wenn du auf die Tatsache anspielst, dass ich von deinen Gefühlen zu Severus weiß, dann ja...
Ich weiß, dass du ihn liebst und ich weiß, dass du dir verständlicherweise Sorgen um ihn machst, aber es wird ihm auch nicht helfen, wenn du hysterisch wirst...
Ich will dir nicht vorwerfen hysterisch zu sein, keineswegs, du bist nicht hysterisch, aber du könntest es in Anbetracht der Dinge werden und davor möchte ich dich bewahren, " schenkte er ihr einen gutmütigen Blick.
" Ich werde schon nicht hysterisch, aber er begibt sich ständig in Lebensgefahr!
Er hat gar keine andere Wahl und das schmerzt mich...
Ich weiß, dass er die Stärke besitzt das durchzustehen, aber ich zweifle an meiner Kraft die ich benötige, um die Hilflosigkeit der Situation zu überstehen, wenn er bei eines solcher Treffen ist...
Er mag noch nichts von meinen Gefühlen wissen,
auch wenn ich ihm mehr als nur Zeichen meiner Zuneigung entgegen gebracht habe, aber die Gefühle sind da, ebenso wie die Sorge...
Er hat gesagt, er müsse mir heute abend etwas erzählen...
Er hat vor einen Spaziergang mit mir zu unternehmen und wir wären dir und Minerva sehr verbunden, wenn ihr auf Eileen Acht geben könntet... "
" Etwas Kurzfristiges nimmt mich heute Abend in Anspruch, aber ich denke Minerva wird sich Eileen gerne annehmen... " Hielt er ihr ein Schüsselchen Bonbons hin.
" Möchtest du eins? " Bot er ihr an.
Sie verneinte und merkte, dass er etwas hinaus zu zögern schien.
" Ich spüre, dass du mir etwas sagen willst, es aber hinauszögerst...
Was ist es?"
Ja, wie immer sparte sie nicht mit der Äußerung ihrer Bedenken.
" Du hattest schon immer ein feines Gespür für zwischen-menschliches...
Ich muss dich über einiges in Kenntnis setzen...
Allerdings weiß ich nicht so genau, wo ich anfangen soll... "
Er sah sie aufmerksam an, als sie aber nichts sagte, fuhr er fort.
" Wie du siehst ist meine Hand verdorrt, das liegt an einer unüberdachten Zerstörung eines Horkruxes... "
" Ein Horkrux?! Ich habe mal davon gelesen...
Zugegeben, in der verbotenen Abteilung, aber als Schulsprecherin und Vertrauensschülerin habe ich ja die Genehmigung dazu...
Wer würde denn bitte seine Seele zerteilen woll.." Mitten im Satz hielt sie inne.
Erkenntnis machte sich in ihr bemerkbar.
" Doch nicht etwa Tom...
Hat Tom seine Seele in zwei geteilt, um unsterblich zu werden?"
Der Unglaube war ihr förmlich anzusehen.
" In zwei geteilt wäre noch ein leichtes... Er hat seine Seele in geschätzte ACHT Teile zerrissen... Sieben Horkruxe sind es schätzungsweise."
Mit einem Mal wirkte Dumbledore ausgelaugt und betrübt.
Sie stutzte und sah ihn geschockt an.
" Was?! Er... Aber... Und jetzt? Wie soll vorgegangen werden?"
Musste sie schlucken.
" Das ist eine sehr gute Frage,
aber bevor ich dir diese beantworte und darauf zurückkomme,
muss ich dir noch andere Dinge zumuten,
die unmittelbar damit zusammen hängen und Severus betreffen...
Draco Malfoy wurde von Tom auserwählt, um mich umzubringen.
Narzissa Malfoy, die Mutter von Mister Draco Malfoy
hat Severus um Hilfe gebeten...
Nun, Bellatrix Lestrange die Schwester von Mrs. Malfoy war ebenfalls anwesend bei diesem Treffen und hat Severus einen unbrechbaren Schwur leisten lassen...
Er muss mich umbringen, wenn Draco es nicht wagt...
Severus und ich haben vor, auf alle Fälle zu vermeiden, dass Draco es macht, denn Severus muss mich umbringen...
Du fragst dich jetzt sicherlich weshalb.
Es ist folgender Weise: Ich besitze den Elderstab, ich nehme an dir ist dieser Gegenstand bekannt...
Tom wird versuchen an den Stab zu gelangen, dazu wird er zu gegebener Zeit Severus ermorden."
Sofort fuhr Ana dazwischen.
" WAS?! Das können Sie doch nicht machen!!!"
" Ana, höre dir bitte erst einmal an, was ich zu sagen habe, " blieb er ruhig.
" Draco wird mich entwaffnen müssen, aber Severus ist derjenige, der mich meines Lebens berauben soll.
Tom wird Severus umbringen, weil er weiß, dass derjenige der den Besitzer des Elderstabes ermordet,
der neue rechtmäßige Besitzer eben dieses Stabes ist.
Der Elderstab wird Tom zu Folge also Severus dienen, nur wird er nicht wissen, dass es Draco war, der mich entwaffnet haben wird.
Der Elderstab wird ihm aber auch nicht dienen, wenn er dann gegen Harry kämpft und so wird er entgültig besiegt werden können.
Um nun wieder auf die angesprochene Vorgehensweise zurück zu kommen...
Solange ich noch lebe und ich kann dir versichern, dass ich das nur noch bis Ende dieses Schuljahres werde,
gehe ich mit Harry auf Horkruxjagt.
Alle Horkruxe müssen zerstört werden, damit Tom beim Endkampf entgültig besiegt werden kann... "
Ana ließ alles auf sich wirken und verdrängte die Tränen, die sich versuchten anzukündigen.
" Ich werde nicht zulassen, dass Severus stirbt! " Sagte sie entschieden.
Sie bemerkte gar nicht, dass sie ihn bei seinem Vornamen genannt hatte, dadurch das sie innerlich so aufgewühlt war.
Ein wissendes Lächeln breitete sich in Dumbledores Gesicht aus.
" Damit hatte ich auch nicht gerechnet...
Ich hoffe dir gelingt seine Rettung...
Aber an der Abmachung, dass er mich töten muss, ist nichts zu ändern."
Bei der letzten Aussage blickte er sie wieder ernst an.
" Da mische ich mich ausnahmsweise mal nicht ein.
Ich wüsste nur gerne, warum nun... Warum Prof. Snape sich auf den Schwur eingelassen hat.
Er würde doch nicht einfach so schwören Sie umzubringen... "
" Durch meine verdorrte Hand war klar, dass ich nur noch ein Jahr zu leben habe und dies auch nur noch durch Severus Tränke... Alles war schon mehr oder weniger geplant, so dass Severus den Schwur leisten konnte. " Erklärte er sachlich.
" Gut, das erklärt einiges.
Sie können sicherlich verstehen, dass ich jetzt erst mal ein wenig Bedenkzeit für mich benötige...
Aber mich würde interessieren, wer davon weiß."
" Absolut niemand außer Severus, dir und mir und das soll auch bitte so bleiben...
Verschwiegenheit ist in dem Fall höchste Priorität."
" Aber dann wird jeder glauben, Prof. Snape ist ein kaltblütiger Mörder!"
Sie war entsetzt, mehr als das, sie war die personifizierte Entsetztheit.
" Ana, vieles wird sich nach meinem Tod ändern.
Hogwarts wird von Todessern eingenommen werden, viele Schüler werden nicht mehr hier her kommen, sei es aus Furcht, oder wegen ihres Blutstatutes.
Viele werden flüchten müssen und es wird die lebendige Hölle ausbrechen...
Muggelgeborene werden gejagt, gefoltert und ermordet werden.
Der Unterricht hier wird meiner Vermutung nach, nur aus schwarzer, grausamer Magie bestehen...
Severus wird höchst wahrscheinlich meinen Platz als Schulleiter einnehmen,
da meine Ermordung durch seine Hand Tom im Glauben lassen wird, dass er vollkommen auf seiner Seite steht und immer stand.
Ana... Es wird der pure Horror für alle werden."
Dumbledore sprach mit einer Eindringlichkeit,
die einem schon Angst machen konnte.
" Aber... Ich bin Muggelgeborene..." Warf Ana leise in den Raum.
" Ich denke, bei dir wird Tom eine Ausnahme gewährleisten,
weil du Severus Frau sein wirst und die einzige Nachfahrin Merlins bist
und somit viel Macht inne hast.
Aber sei dir dessen bewusst, dass die Todesser dich nicht ganz unversehrt lassen werden...
Nach meinem Tod, nehme ich an, wird Harry mit Miss Granger und Mister Weasley,
meine begonnene Horkruxzerstörung vollenden...
Sie werden auf Horkruxjagt gehen, es ist alles schon vorher gesehen, das eine führt jeweils zum anderen.
Aber du, die eigentlich zu den dreien gehörst, du wirst hier bleiben müssen...
Und du darfst ihnen nicht ein Wort von dem Geplanten erzählen, nicht bevor Tom gestürzt worden ist, verstehst du?"
Sie nickte abwesend.
Alles wirkte so unwirklich auf sie, so ungemein grausam und unwahr.
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