von dobbyswheezy
"So. Wo fangen wir an?", fragte Hermine eher sich selbst, als Ron.
"Wie wär's wenn wir erstmal ein bischen rum laufen", schlug der vor und so geschah es.
Sie durchforstetten Geschäfte, die noch geöffnet hatten, klapperten alles Bars durch (wobei sie sich zwischendurch ein paar Bierchen genemigten) und fragten in Hotels und Motels nach den Wilkins'. Schließlich wurden sie in einem Drei-Sterne-Hotel fündig. Sie ließen sich die Zimmernummer sagen und sahen sich letztlich vor einer gold lackierten Tür wieder mit der Ziffer >12< darauf.
Ron hob die Hand um zu klopfen, aber Hermine hielt ihn fest. "Was, wenn sie es garnicht sind?"
"Ach, was! Du wirst schon sehen", sagte Ron, "Und wenn nicht, dann suchen wir eben weiter." Er klopfte. Nach einer Weile wurde die Tür geöffnet und eine Frau mit einer lockigen Haarmähne blickte ihnen entgegen. Hermine schnappte nach Luft. "Kann ich Ihnen helfen?", fragte Mrs Granger freundlich. Hermine fing sich schnell wieder.
"Jaah, ähm... könnten wir kurz rein kommen?"
Mrs Granger zögerte einen Moment lang, dann rief sie in richtung Zimmer: "Wendel! Komm bitte mal zur Tür, Liebling!" Ein groß gewachsener Mann mit bereits grauem Haaransatz tauchte hinter ihr auf.
"Kennst du die beiden?", fragte sie ihren Mann und deutete auf Ron und Hermine.
"Nein", antwortete Mr Granger, "Noch nie gesehen." Er wante sich an die beiden. "Was wollen Sie?"
"Nur mit Ihnen reden.", sagte Hermine, "Bitte?"
Das Ehepaar sah sich kurz an. Dann nickten sie und Ron und Hermine traten ein.
Es war ein relativ großes Hotelzimmer, mit einem riesigen Vorraum in dem sich Küche und Wohnzimmer befanden. Aus diesem Raum hinaus führte jeweils auf zwei Seiten eine Tür. Die eine führte ins Bad, die andere in ein Schlafzimmer.
"Also", sagte Mr Granger, als die Tür hinter ihm leise ins Schloss fiel. "Was wollen Sie?"
Ron beobachtete jetzt Hermine, wie sie tief Luft hohlte und bemerkte, dass sie gleichzeitig ihren Zauberstab unauffällig hervor zog. Ehe er oder die Grangers wussten, wie ihnen geschah, hatte Hermine mit dem Zauberstab auf ihre Eltern gezielt, schnell einen Spruch gemurmelt, den Ron glaubte nicht zu kennen, und sie von ihrem Bann erlöst. Mit verschwommenem Blick starrten sie in den Raum, dann kahmen sie langsam zu sich. "Mein Kopf", brummte Mrs Granger und legte eine Hand auf die Stirn. "Mir ist ganz schwindelig... wo - wo bin ich? Wo sind wir?" Verwirrte sah sie sich um, dann erkannte sie Hermine. Ohne ein weiteres Wort stolperte ihre Mutter benommen auf sie zu und umarmte sie schließlich. Hermine schluchzte.
"Hermine?" Dieser Name entfiel Mr Granger und Ron gleichzeitig. "Hermine! Kind!", rief Mr Granger und umarmte seine Frau und seine Tochter. "Was ist denn los?" Hermine schluchzte immer noch. Langsam löste sie sich aus der Umarmung und Ron konnte erkennen, wie ihr dicke Tränen die Wangen hinunter kullerten. Hermines Eltern halfen ihr zum Sofa und setzten sich hin. Beide legten ihre Arme um sie und versuchten sie zu beruhigen. Und mit einem Mal fühlte Ron sich komplet fehl am Platz. Am liebsten wäre er jetzt gegangen, hätte Hermine mit ihren Eltern allein lassen wollen. Die Frage war nur: Wo sollte er hin? Also blieb er, möglichst unauffällig in einer Ecke des Zimmers stehen und wartete.
Inzwischen hatte Hermine sich wieder einigermaßen beruhigt und erzählte ihren Eltern von dem Zauber, den sie ihnen auferlegt hatte, um sie zu schützen. Sie erzählte warum sie das getahen hatte, was sie in dieser Zeit getahen hatte und dass inzwischen fast ein ganzes Jahr vergangen war. Schließlich erzählte sie auch wie sie sie gefunden hatte und dass Ron darauf bestanden hatte mitzukommen. An dieser Stelle wanten sich alle drei Ron zu, der mit nun radieschenroten Ohren in der Ecke stand und versuchte eine Art lächeln hervorzubringen. "Komm doch mal her, Junge.", sagte Hermines Vater und winkte ihn zu sich herüber. Aus irgendeinem Grund nervös, folgte Ron seinem wink und ließ sich auf dem Sessel neben ihm nieder. "Das war eine anständige Sache von dir, unsere Tochter zu begleiten." Er nickte Ron lobhaft zu, der etwas scheu zurück lächelte. "Ja, danke.", sagte Mrs Granger mit einem so herzerwärmenden Lächeln, das dem Hermines nicht unähnlich war. Noch immer lächelte er scheu und kahm sich albern vor. Sag doch irgendwas!, rief ein Stimme in seinem Kopf. Jetzt! "War doch klar! Nur ein Idiot hätte Hermine allein gehen lassen.", sagte er etwas lauter als gewollt.
"Zum Glück bist du keiner.", kicherte Hermine und strahlte ihn an. Dann stand sie auf und schlang ihre Arme um Rons Hals. "Ich hab dich lieb.", sagte sie, gab ihm einen Kuss auf die Wange und umklammerte ihn wieder. Ron spürte wie er feuerrot anlief. Er drückte Hermine kurz an sich und hoffte insgeheim, dass es sich damit erledigt hatte, da ihre Eltern anfingen sie mit immer interessierteren Mienen zu beobachten. Endlich ließ sie ihn los und setzte sich auf die Armlene des Sessels. Immernoch rot starrte Ron die Wand gegenüber an.
"Am besten legen wir uns alle erst einmal schlafen.", sagte Mrs Granger nach einer Weile um den peinlichen Moment zu überbrücken. Dagegen hatte niemand einen einwand und ein paar Minuten später waren die Lichter in Zimmer 12 gelöscht.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
