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Fanfiction

Haus oder Liebe - Der Tag an dem Odo anfangen muss zu erzählen

von Odo der Held

Severus Snape stürzte leicht panisch in die Bibliothek.

Plötzlich stand Miss Granger vor ihm und Severus hatte das Gefühl fast zusammen zu brechen.

„Also doch! Das darf doch nicht wahr sein. Werde ich Sie denn nie los?“

„Nein“, sagte sie frech und schob die 4 Bücher auf ihrem Arm ordentlicher auf einen Haufen. „Guten Tag, Professor.“
Hilflos schnappte er nach Luft. „Warum muss Minerva mir das nur antun?“, murmelte er leise.

Miss Granger sah ihn bitter an. „Na so schlimm bin ich auch wieder nicht!“

„Da bin ich mir nicht so sicher. Warum sind Sie hier?“

„Weil Minerva mich gebeten hat?“, fragte Hermine schnippisch zurück.

„Na toll“, brummte Severus und verließ eilends die Bibliothek um mit Minerva ein erstes Wörtchen zu reden.

Das war vor 3 Monaten gewesen. Mittlerweile war es Ende September und Severus hatte sich wenigstens dahingehen beruhigt, dass er sich bemühte Hermine Granger zu ignorieren. Das klappte auch ganz gut.

Da Severus eine riesige Privatbibliothek sein Eigen nennen durfte, hatte er mit der Hogwarts-Bibliothek und dessen Bibliothekarin nicht viel zu tun. Bloß hin und wieder hinterfragte Miss Granger Berechtigungen zum Bücherausleihen, wenn sie meinte der Tränkemeister hätte sich vielleicht beim Unterschreiben den Buchtitel nicht richtig durchgelesen. Aber alles in allem konnten sich beide richtig schön aus dem Weg gehen.
Severus hielt an einem Samstagmorgen einen Brief in der Hand, den ihm ein Hauself auf den Küchentisch gelegt hatte. Er war von seiner Großtante Charlott Fisher, einer Tante seiner Mutter. Sie wohnte in New York City, war steinreich (alles Abfindungen ihrer ersten beiden Ehegatten) und wollte ihren liebsten Großneffen nun einmal in Schottland besuchen kommen.

Severus seufzte. Er mochte Tante Charlott sehr gerne, war sie doch freundlich und verzieh ihm immer gerne seine manchmal (wie er selbst wusste) unfreundliche Art.
Ihm war bewusst, dass er die Chance nutzen musste, endlich das Haus im Spinners End überschrieben zu bekommen, denn es gehörte rechtlich Tante Charlott.

Tante Charlott mochte das Haus nicht sonderlich und das war nur gut, denn vielleicht konnte er ihr das Haus mehr oder weniger abschwatzen. Er fänd es sehr passend, wenn Tante Charlott noch während ihrer Anwesenheit eine Nachricht an ihren Anwalt und glühendsten Fan Arnold Winterheimer verfassen würde, so dass Arnold sofort alles Nötige in die Wege leiten könnte.

Das Problem hatte nur einen immensen Haken. Tante Charlott war ziemlich … Severus mochte es nicht anders ausdrücken … klassisch und traditionell veranlagt. Ihr lag viel an Werten der Familie und dessen Nachwuchs. So hatte die Tante vor Jahren schon beschlossen, dass Severus das Haus nur unter der Prämisse erhalten würde, nämlich wenn er es mit seiner Frau beziehen würde und beide Kinder bekommen würden.

Dies hatte Severus allerdings überhaupt nicht vor. Er mochte es abends alleine vor dem Kamin zu sitzen, zu lesen, ins Feuer zu starren oder ab und an mal eine gute Zigarre zu rauchen. Mit einer Frau war das doch schwer möglich. Außerdem konnte er Bevormundungen und Zickenstreit nicht leiden. Auch dies würde durch die Anwesenheit einer Frau zwangsläufig aufkommen. Also lieber keine Frau, sondern bloß ein friedliches Leben in Spinners End, mit dem Namen über dem Klingelschild: S. Snape. Und nicht Familie Snape.

Das Problem war nur: Woher eine Frau nehmen, die ihm half, dass er an das verflixte Haus dran kam?

Er war alle Lehrerinnen durchgegangen. Pomona war zu alt um glaubwürdig zu sein. Charlott würde ihm niemals abnehmen, dass er eine Beziehung zu einer 60-jährigen Frau pflegte. Aurora war ebenfalls an die 70, genauso wie Septima und Minerva war noch älter. Und außerhalb des Schlosses hatte Severus keine weiblichen Bekannten, die ihm helfen könnten. Cissa war noch ein halbes Jahr in Azkaban und Bella war Merlin sei Dank tot. Er mochte es nicht zugeben und ihm drehte sich der Magen um bei dem Gedanken, aber übrig blieb nur noch diese unleidliche Bibliothekarin Miss Granger. Es vergingen Tage um Tage und immer wieder suchte Severus‘ Gedächtnis panisch nach anderen Lösungen, aber letztendlich musste er einsehen, dass sie sein letzter Ausweg war.

Minervas Lehrerkonferenz war zu Ende und Severus wartete ab, bis alle bis auf Miss Granger den Raum verlassen hatten. Dann wandte er sich ihr zu und legte ein freundliches Gesicht auf.
„Miss Granger?“, sprach er sie an und sie wandte den Kopf. „Könnte ich Sie eventuell heute Nachmittag mal sprechen?“
„Sicher.“ Sie zuckte mit den Achseln.
„In Ordnung.“


Gegen 15 Uhr klopfte es an Hermines Wohnungstür. Sie öffnete sie mit einem Schlenker ihres Zauberstabs.
„Ich bins - Snape“, informierte Severus sie.
„Kommen Sie rein und nehmen Sie Platz. Ich bin sofort für Sie da.“
Nach einer Minute kam Hermine aus dem Badezimmer. Sie trocknete sich die nassen Haare mit einem Handtuch ab und Severus sah sie verblüfft an.
„Was gibt’s?“, fragte sie und ließ sich neben ihm fallen. Das Handtuch warf sie neben sich und band sich die Haare hoch.
Er atmete tief durch.
„Sie können mir einen großen Gefallen tun.“

Nach seiner Erklärung sah Hermine Snape völlig geschockt an. „Ich soll was?“
„Sie sollen meine Lebenspartnerin spielen“, wiederholte sich Severus genervt. „Für meine Großtante.“
„Und sie würde Ihnen sonst dieses Haus nicht überlassen?“
„Genau.“
„Aber es ist Ihr Haus?“
„Schon. Es gehörte meiner Großtante, und meine Eltern und später ich haben es bewohnt. Meiner Tante gehören viele Häuser, müssen Sie wissen und sie mag das Haus auch eigentlich nicht. In einem Brief vor 5 Jahren schrieb sie mir, dass sie mir das Haus überlassen würde, wenn ich darin mit einer Frau glücklich wäre.“

„Und die soll ich sein?“, fragte Hermine skeptisch.
Severus verdrehte die Augen. „Natürlich nicht! Also bitte! Sie sollen sie nur spielen, bis meine Tante mir das Haus schriftlich überlassen hat und sie wieder weg ist. Ich werde ihr sagen, dass wir beide derzeit noch auf Hogwarts leben und ins Spinners End ziehen, sobald Sie schwanger sind.“

„Aha. Wo wohnt Ihre Tante denn?“
„In New York City.“
„Wow.“
„Naja“, wägte Severus ab. „Also? Machen Sie es?“
„Snape, das ist Betrug.“
„Ich hatte eben schon erwähnt, dass sie das Haus nicht leiden kann.“
„Warum fragen Sie sie nicht einfach?“
„Ihr macht es Spaß mich zu quälen. Sie würde mir das Haus nie ohne weiteres geben.“
„Meine Güte, Sie hängen aber wirklich an der Bude, nicht?“
Er nickte.
Hermine seufzte. „Wie lange ist sie da?“
„Eine Woche.“
„Na schön.“
Erfreut lächelte Severus Hermine an. „Sie machen es? Hervorragend!“
„Hm“, nickte sie gottergeben.
„Dann müssen wir uns nur noch absprechen. Immerhin wohnen Sie die Woche über bei mir.“
Entsetzt starrte Hermine Snape an. „Wie war das bitte?“
„Sie müssen bei mir wohnen, Miss Granger. Das würde äußerst unglaubwürdig wirken wenn nicht.“
Da musste sie ihm leider zustimmen.
„Was passiert denn“, fuhr er fort, „wenn meine Tante mich spontan besuchen kommt und bemerkt, dass ich alleine wohne?“
„…dass Ihre Freundin eine sehr moderne, selbstständige Frau ist?“
Snape zog eine Augenbraue hoch. „Nein. Von solchen Frauen hält sie nicht viel.“
„Oh. Na dann. Wann kommt sie nach England?“
„Sie zieht nächste Woche Donnerstag im Gästetrakt ein.“
„Sie wohnt hier im Schloss??“
„Natürlich!“
„Oh man!“
„Wir überstehen das schon. Wir brauchen doch nur ein wenig verliebt tun, wenn sie da ist.“
„Toller Trost. Wie soll ich verliebt tun, wenn Sie ….sind wie Sie sind.“
„Sie klingen auf beleidigende Weise ätzend, Miss Granger“, rügte Severus sie missbilligend.
Hermine betastete geistesabwesend ihren losen Dutt auf dem Hinterkopf. „Wie soll ich es denn anders ausdrücken, Snape?“
„Anders.“
„Na schön“, Hermine stand auf. „Möchten Sie auch einen Kaffee haben?“
Kaffee klingt perfekt, dachte Severus und er nickte.
Hermine betrat die Küche und setzte auf Muggelart Kaffee auf.
„Und was wollen Sie alles mit ihrer Tante unternehmen, Snape?“, fragte sie und füllte Wasser ein.
„Sie möchte nach Edinburgh und zum Loch Ness. Wenn wir noch genug Zeit haben würde sie auch noch gerne in die Winkelgasse.“
„Aha. Sagen Sie mal, Snape. Wie darf ich Sie denn dann nennen?“
Er zog misstrauisch die Stirn kraus. „Severus?“
Aus der Küche kam ein Lachen. „Nein, meinen Spitznamen für Sie?“
„Liebling?“
„Oh, der ist ok.“
„An was hatten Sie denn gedacht?“
„Hm…mal überlegen. Wie wär es mit Spatz?“
„Bitte nicht!“
„Hase?“
„Wollen Sie mich verärgern?“
„Hatte ich eigentlich vor, ja.“ Hermine kam mit 2 Kaffeetassen zurück. „Sie tranken ihn ja immer schwarz, nicht?“
„Gut erinnert.“
„Natürlich.“


*****************************

Einen Tag vor Anreise von Tante Charlott zog Hermine mit den wichtigsten Sachen bei Snape ein. Er hatte netterweise schon ein wenig Platz für Hermine gemacht und er wollte für die 6 Nächte auf der Couch schlafen.
Am Morgen der Anreise saß ein ziemlich nervöser Snape neben Hermine am Frühstückstisch.

„Hey, beruhigen Sie sich, Snape“, bat Hermine belustigt, „Sie machen hier noch alle kirre.“
Er schnaufte.
„Trinken Sie ein Tässchen Kaffee und essen Sie eine Schnitte Brot.“ Hermine schob ihm den Aufsteller mit den Toasts rüber. „Wann kommt sie an?“
„Um 11.“
„Holen Sie sie vom Tor ab?“
„Ja. Es wäre schön, wenn Sie mitkämen, Miss Granger.“
„Ok.“
„Gut.“
„Wie ist Ihre Großtante eigentlich so?“, erkundigte sich Hermine.
„Sie ist laut und robust. Eine echte Schottin, die aber zu lange in Amerika gelebt hat. Ich mag ihren amerikanischen Dialekt nicht.“
„Laut und robust“, grinste Hermine. „Wie ich!“
Severus blickte Hermine einen Moment lang belustigt in die Augen. „Sie sind nicht laut. Und noch weniger robust, Miss Granger. Sie sind…“ Er suchte nach dem passenden Begriff, „verletzlich und energiegeladen.“
„Energiegeladen? Na dann haben Sie mich noch nicht erlebt, wenn ich meine melancholischen Momente habe.“
Sie wurden unterbrochen von Filius. „Na, Severus, wann kommt Dein Tantchen?“
„Um 11.“
„Ui ui ui. Ich bin ganz gespannt wie sie ist.“
„Sie wird Dir vom ersten Moment an auf die Nerven gehen, Filius“, mutmaßte Severus. „Und aus irgendeinem Grund geht sie davon aus, dass ich im Schloss mit einer Frau zusammen lebe. Da ich sie nicht enttäuschen will, belasse ich sie bei der Annahme.“
Hermine starrte Severus irritiert an, sagte aber nichts zu der Lüge.
„Na macht nichts. Ich kann das mitspielen“, lachte Filius. „Wer ist denn die Glückliche?“
„Ich vermute mal, dass sie an Miss Granger denkt“, log Severus ohne jegliche Mühe.
Filius lachte schallend. „Hermine und Severus. Was für ein absurder Gedanke!“
HEY!, dachte Hermine entrüstet. Bin ich für Snape etwa nicht gut genug?
„Ich mutmaße mal, dass es nicht so schlimm ist Partner von Miss Granger zu sein, Filius“, sagte Severus gutmütig-wohlwollend.
DANKE!, dachte Hermine erleichtert und blickte ihren ehemaligen Zauberkunstprofessor tadelnd an.
„Wann kommt Deine Tante an?“, fragte Minerva gerade von weitem.
„Um 11“, sagte Severus zum dritten Mal.
„Seine Tante glaubt, Severus wäre mit Hermine liiert“, informierte Filius Minerva amüsiert.
Minerva lachte. „Oh je. Naja, ich kann sie in dem Glauben lassen.“
Hermine starrte Severus wieder entsetzt an. Snapes Taktik ging auf. Alle würden mitspielen.
„Wer ist mit Minchen zusammen?“, fragte Hagrid plötzlich hinter ihnen.
„Severus“, informierte Minerva ihn amüsiert schmunzelnd.
Hagrid grölte laut auf. „Hoho“, er haute Snape derbe auf den Rücken, „Snape und Minchen. Sehr lustig. Wirklich!“
Währenddessen aß Snape selenruhig weiter und Hermine dachte nur: Meine Güte, was für eine Farce wird das?

*********************************************

Um kurz vor 11 traten Severus und Hermine aus dem Schloss hinaus. „Nehmen Sie meinen Arm, Miss Granger“, sagte er schlicht und Hermine harkte sich ein. Zusammen gingen sie in Richtung Apparierplatz.
„Ich bin jetzt so gespannt, als wär sie meine eigene Tante“, sagte Hermine aufgeregt.
Von weitem saßen sie plötzlich eine Frauengestalt auftauchen, die einen Koffer neben sich fallen ließ.
„Tante Charlott!“, sagte Severus laut und ging einen Schritt schneller. „Ich freue mich Dich zu sehen.“
„Severus, mein Lieber.“
Hermine sah sich Tante Charlott an. Sie war eine sehr schlanke, rüste Hexe in etwa Minervas Alter. Sie trug einen schicken, grünen Hosenanzug und eine goldene Brosche in Form eines Schmetterlings am Revers.
Charlott zog Severus in die Arme und herzte ihn. Dann blickte sie Hermine an und begann zu lächeln.
„Das ist Deine Verlobte, Severus?“
„Ja, Tante, das ist Hermine Granger.“
Irritiert blickte Hermine Severus bei ihrem Vornamen kurz an.
„Hermine!“, sagte Tante Charlott, „Severus, Du hast Dir wirklich eine schöne Frau ausgesucht.“
Hermine lächelte erfreut.
„Natürlich ist sie schön und vor allem ist Hermine äußerst klug“, sagte Severus sachlich. „Als sie noch meine Schülerin war hatte sie den besten NEWT seit 60 Jahren.“
„Oh wirklich!“, sagte Charlott verblüfft. „Nun denn, wir können ja noch drinnen weiterplaudern. Ich habe eine lange Reise hinter mir. Der Sturm beim Porten über dem Atlantik war wirklich eisig.“
Severus nahm anstandslos den alten Koffer seiner Tante, harkte sich bei seiner Tante ein und geleitete sie über das unebene Grasgelände zum Schloss. Hermine ging hinter ihnen her, völlig verwirrt über Severus Snape.

Hermine und Severus brachten Tante Charlott in den Gästetrakt und in die Räume, in denen die Tante die nächste Woche schlafen würde.
„Wenn Du etwas benötigst, Tante“, sagte Severus, „dann ruf einfach die Hauselfe Millie, ja?“
„Vielen Dank, mein Lieber, Du denkst wirklich an alles. Hach, ich freu mich schon darauf mit Euch zu plaudern. Ihr müsst mir unbedingt erzählen, wie Ihr ein Paar geworden seid. Ich liebe Romanzen. Sie sind so schön und aufregend.“
„Gerne, Tante. Hermine erzählt es Dir bestimmt. Wir können uns ja in einer halben Stunde in meiner Wohnung treffen. Millie wird Dich dahin führen, es ist nicht ganz einfach.“
Tante Charlott lächelte erfreut.
Dann ließen Severus und Hermine die Tante alleine. Auf dem Weg aus dem Gästetrakt raus stieß Hermine Severus deftig in die Rippen. „Sie sind ein Lügenbaron, Snape. Und werden nicht mal rot.“
Er blieb stehen, drehte sich zu Hermine um und funkelte sie an. „Miss Granger, ich habe 20 Jahre lügen müssen. Jeden verdammten Tag. Ich beherrsche es perfekt.“
„Oh, da bin ich mir sicher. Aber sie ist Ihre Tante!“
„Na und? Haben Sie sie nicht gehört, wie sie sich gefreut hat über Sie? Alleine das ist es wert.“
Hermine erkannte, dass Snape seine Tante eigentlich gar nicht anlügen wollte. „Was wäre denn gewesen“, fragte sie, „wenn Sie ihr einfach die Wahrheit erzählt hätten?“
Sein Blick wurde eisiger. „Welche Wahrheit denn? Dass ich 41 bin und einsam und alleine in einer Schule wohne?“
Hermine wich zurück. Da lag die Crux. Er wollte ihr seine Welt schön reden. Betroffen schwieg sie und Severus war zufrieden ihr den Mund gestopft zu haben. Er ging weiter.
Schließlich fragte er genervt. „Wieso folgen Sie mir, Miss Granger?“
„Schon vergessen, LIEBLING? Wir wohnen zusammen.“ So, Hermine, einen schööön süffisanten Ton reingelegt. Glückwunsch!!
„Hmpf.“
„Hmpf.“
Sie waren an seiner Tür angelangt und Hermine fragte leicht genervt. „Das Passwort?“
„Wozu brauchen Sie das?“
„Falls ich mal mit Ihrer Tante hier vor der Tür stehe, sie es ziemlich bekloppt aus, wenn ich nicht in meine eigene Wohnung reinkomme, nicht?“
„Na schön. Giraffe.“
Die Tür sprang auf und Hermine ging durch sie hindurch.
Sie blieb vor dem Bücherregal stehen und blickte auf die Bände. Seine Büchersammlung war zutiefst beeindruckend. Sie wählte den Klassiker (Zaubertränke für Meisteranwärter von Elliott Finkelstein) und setzte sich gemütlich auf die Couch. Snape kam aus dem Bad wieder und blickte misstrauisch auf Hermine hinab. „Was wird das hier?“
„Ich lese bis Ihre Tante auftaucht.“
Ohne ein weiteres Wort verschwand Snape in seinem Büro und Hermine hatte endlich Ruhe.

Um halb 12 klopfte es an der Wohnungstür. Hermine öffnete und es war Tante Charlott. Sie hatte sich umgezogen und trug nun einen Tweedrock mit weiter Bluse und der goldenen Brosche.
„Hallo Hermine“, sagte sie und trat ein. „Wo ist mein Neffe?“
„In seinem Büro, Mrs. Fisher.“
„Ach so, na dann.“
„Setzen Sie sich doch bitte. Kann ich Ihnen irgendetwas bringen?“
„Nein danke. Es gibt ja gleich eh schon Mittagessen, nicht?“
„Das stimmt.“
„Hermine, Sie müssen mir unbedingt erzählen, wie mein Neffe Sie erobert hat!“
Oh je, dachte Hermine. Na schön. „Es war vor gut einem halben Jahr“, sog sich Hermine aus dem Ärmel, „ich hatte nicht bemerkt, dass er sehr verliebt in mich war und ich fand ihn eigentlich nur recht nett.“
Tante Charlott lachte. Hermine ebenfalls und sie fuhr fort.
„Eines Abends, wir saßen beim Abendessen, berührte Severus plötzlich aus Versehen meine Hand. Aber obwohl ich zusammen gezuckt bin, ließ er sie nicht los. Er hat mir in die Augen gesehen und da wusste ich es. Ich fand ihn nicht nur nett. Da war mehr. Ja, und so haben wir angefangen viel Zeit miteinander zu verbringen und wir haben herausgefunden, wie ähnlich wir uns sind. Es war beängstigend. Wir hören beide gerne Musik, Jazz, und lesen beide sehr gerne. Er und ich kochen gerne. Es entspannt uns. Ach ja, und er hält genauso wenig von Quidditsch wie ich, obwohl er zumindest die Regeln alle kennt.“
Hermine hatte aufgesehen und sah plötzlich Snape in der Tür seines Büros stehen. Er lehnte sich mit verschränkten Armen lässig gegen den Rahmen und blickte Hermine nachdenklich an.
„Er war früher in der Muggelvorschule immer schon lieber Schiedsrichter als Spieler“, sagte Charlott hingerissen. „Oh, Hermine, ich freu mich so für Euch. Leider wohnt Ihr ja nicht im Spinners End.“
Hermine lächelte. „Noch nicht.“
„Ihr wollt da wirklich wohnen?“
„Ja, da ist auf jeden Fall mehr Platz als hier. Severus ist zwar schon 41, aber ich möchte eigentlich noch gerne Kinder haben.“
Tante Charlott war entzückt. „Kinder, wie schön. Auf jeden Fall! Severus hat wunderbare Gene, meine Liebe.“ Hermine grinste und wurde leicht rot. Tante Charlott fand auch das hinreißend, denn sie fuhr fort: „Oh, seien Sie bitte nicht schüchtern, Hermine. In unserer Familie, Fischer und Prince, wurden immer starke, schöne Menschen geboren.“
Hermine fiel gerade ad hoc nichts ein, aber Severus rettete sie. „Tante, da bist du ja wieder.“ Er trat ins Zimmer, als sei er gerade erst hineingekommen und setzte sich neben Hermine. Liebevoll tätschelte er ihren Oberschenkel und Hermine zuckte zusammen durch die ungewohnte Berührung durch ihren ehemaligen Tränkelehrer.
„Hallo Severus, Hermine war gerade so freundlich, meinen Wissensdurst um Eurer Zusammenkommen als Paar zu stillen. Wenn Ihr Euch wirklich so ähnlich seid, dann werdet Ihr für immer glücklich miteinander sein.“
Da setzte Hermines erstes Mal „schlechtes Gewissen haben“ ein.
„Bestimmt“, nuschelte sie nur beklommen.


Beim Mittagessen saß Tante Charlott zwischen Hermine und Severus und beäugte die Schüler unter sich.
„Wissen die Schüler von Eurer Partnerschaft?“
„Nein“, erwiderte Severus ruhig und drückte seinen Suppenlöffel tiefer in seinen Teller.
„Oh, das ist wohl auch besser so“, murmelte Charlott. „Wie viele Kinder möchtest Du denn haben, Hermine?“
„3, Mrs. Fisher, 3 Jungen.“
Tante Charlott lachte. „Das kann schon so kommen. Obwohl ich mir Severus nicht mit drei Söhnen vorstellen kann. Wenigstens würden sie seinen Familiennamen weitertragen. Wirst Du seinen Namen annehmen, Hermine?“
Sie nickte.
„Schön. Hermine Snape, das klingt nett. Ich habe damals die Namen von meinen Ehemännern abgelehnt. Ich wollte es nicht und wenigstens die Männer waren einverstanden. Wenn auch nicht die Gesellschaft.“
„Ja“, sagte Hermine verschwörerisch. „Severus und ich sind nicht verheiratet und leben ja eigentlich zusammen. Deshalb habe ich offiziell auch eine eigene Wohnung hier im Schloss.“ Severus musste urplötzlich husten.
„Hast Du Dich verschluckt, mein Lieber?“, fragte Tante Charlott freundlich. Dann wandte sie sich wieder an Hermine und sagte ernst: „DAS verstehe ich voll und ganz. Naja, Ihr solltet rasch heiraten, dann kannst Du die andere Wohnung auch aufgeben. Aber der Kerker ist ja kein Ort, an dem man Kinder gebären und großziehen sollte, nicht? Kinder sind unser Lebenselixier und sollten mit Licht und Wärme großgezogen werden. Dafür würde sich Spinners End hervorragend eignen.“ Sie drehte sich zu Snape um. „Wem gehört es eigentlich? Deiner Mutter?“
„Nein, Tante“, sagte Snape schlicht. „Soweit ich weiß gehört es Dir.“
„Oh, mir?“, fragte Charlott erstaunt. „Das wusste ich nicht. Nun, ich werde meinem Anwalt Arnold schreiben. Er soll Dir das Haus schriftlich hinterlassen. Ich fand es immer scheußlich. Aber ich hoffe zutiefst, dass unsere Hermine ein Händchen dafür hat um ein Schmuckstück daraus zu machen.“
Hermine konnte Snape nicht sehen, aber sie versuchte zu ahnen was für eine Erleichterung durch ihn strömen musste. „Ich bin in der Tat recht geschickt im Umgang mit Dekorationsartikeln und Renovierung, Mrs. Fisher. Meine Eltern sind Muggel und wir haben uns immer um unsere Inneneinrichtung selbst gekümmert. Noch dazu bin ich sehr gerne draußen im Garten. Gartenarbeit macht mir Freude.“ Sie verzog ein Gesicht. „Der Kerker bietet so etwas natürlich nicht.“
Tante Charlott tätschelte Hermine mitfühlend die Hand. „Natürlich nicht, meine Liebe. Ich frage mich sowieso wie Severus es da unten so lange aushalten konnte.“
„Ich mag die Wohnung, Tante“, sagte Severus.
„Ich weiß, mein lieber Neffe. Aber Ihr bekommt das Haus, basta“, sagte sie rigoros. „Ihr zieht dann bald dort ein.“
„Ich weiß nicht, Tante“, sagte Severus testend.
„Oh, doch. Hermine verdient so ein Keller-Kerker-Loch nicht. Sie sie doch an. Sie ist so jung und so hübsch. Sie verdient ein richtiges Haus mit Licht und Fenstern und vielen Zimmer und einem schönen Garten.“
„Das verdient sie in der Tat“, murmelte Severus.
„Genau“, sagte Charlott energisch, „sie verdient es.“

Da Hermine wieder zurück in die Bibliothek musste und Severus noch Unterrichtsstunden zu geben hatte, machte sich Charlott auf den Weg nach Edinburgh um alte Schulfreunde zu besuchen.
Um vier Uhr trafen sich Hermine und Severus in seiner Wohnung wieder.
„Sie haben das sehr gut gemacht, Miss Granger“, sagte Severus ehrlich. „Ich bin sehr zufrieden mit Ihnen.“
„Hoho, was für ein Lob“, sagte Hermine süffisant.

Severus verschwand im Bad und Hermine stellte das Buch von heute früh wieder ins Regal zurück. Dabei sah sie einen hübschen Schmetterling an der Wand zur Küche.
„Wie kommst Du denn hier rein?“, wunderte sich Hermine laut und trat näher um sich das kleine Insekt genauer anzuschauen. Der Schmetterling war weiß-golden und auf den Flügeln hatte er eine interessante Maserung, so dass die Flügel aussahen wie mit Edelsteinen dekoriert.
„Komm ich bring Dich raus“, sagte Hermine und hielt dem Schmetterling ihre Hand hin. Tatsächlich flatterte das so scheue Insekt auf ihren Handrücken und blieb dort sitzen.
Hermine trug den Falter vorsichtig aus der Wohnung, betrat die Treppe zur nächsten Tür nach draußen und setzte den Falter vorsichtig an eine Blume. Dann ging sie zurück.

Am Abend als das Schloss zu Bett ging, gingen auch Hermine und Severus in Severus‘ Räume hinunter.
Beide machten sich abwechselnd bettfertig und als Severus aus dem Badezimmer kam, staunte Hermine nicht schlecht. Ihr Tränkelehrer im Herrenpyjama. „Wow, Snape. Sie sehen ja richtig sexy aus“, grinste sie.
„Seien Sie nicht dumm, Miss Granger, ich sehe nicht sexy aus.“ Aber er schmunzelte.
„Dann helfe ich Ihnen aus und zusammen sehen wir sexy aus.“
Nun schnaubte er. „Das kriegen Sie schon sehr gut alleine hin.“
Ungläubig blickte Hermine ihn an. „Ehrlich?“
Er erwiderte nichts und betrat den Sofavorleger auf dem sie schon stand.
„Wohnzimmer – mein Zimmer, Schlafzimmer – Ihr Zimmer, Miss Granger. Keine Widerrede. So war es ausgemacht.“
Hermine blickte misstrauisch auf das Sofa. „Die Couch sieht aber eher danach aus als könne man nicht drauf schlafen.“ Sie musste nicht lange überlegen. „Das Bett ist riesig. Schlafen wir doch zusammen da. Es ist genug Platz.“
„Es geziemt sich nicht, Miss Granger.“
„Wieso nicht?“
Er überlegte kurz, ihm fiel aber nichts ein. Sie waren nicht mehr Lehrer und Schülerin. Schon länger nicht mehr. „Na schön.“
Er drehte sich um und ging geradewegs ins Schlafzimmer. „Ich würde gerne an der Tür schlafen.“
„Wieso?“
„Wenn etwas Schlimmes passiert, trifft es mich zuerst.“
Hermine schnaubte.
„Doch, Miss Granger, ich habe immer noch die besseren Reflexe.“
„Na schön.“ Bloß nie zu lange rumdiskutieren. Bringt eh nichts.
„Gut. Dann mal los.“
„Ich hole mir vorher noch eine Flasche Wasser, Snape.“
Er winkte ungeduldig und stieg schon mal ins Bett.
Einen Moment später hörte er Geräusche in der Tür und blickte hin. Miss Granger stand mit einer Flasche Wasser in der Hand in der Tür. Sie trug nun den Bademantel nicht mehr, sondern nur noch das, was sie darunter anhatte. Ein kleines, dünnes Nachthemd, das ihr bis zur Hälfte der Oberschenkel reichte. Ihre schlanken Arme, ihre zierliche Statur, die anmutige Gestalt irritierten Severus aufs Äußerste. Sie ist wirklich schön!, dachte er verblüfft.
Hermine setzte sich auf die andere Seite des Bettes und machte es sich dann im Liegen bequem.
„Es ist seltsam mit Ihnen in einem Bett zu liegen, Snape“, brummte sie in zufriedenem Ton.
„Sehr interessant, in der Tat“, erwiderte Severus.
„Gute Nacht. Schlafen Sie gut.“
„Gute Nacht, Miss Granger.“
Er wischte mit einem Wink die Fackeln aus und im Halbdunkel flatterte ein Schmetterling zur offenen Tür hinaus.

**************************************************

Am nächsten Morgen wachten beide davon auf, dass sich ihre Pos berührten und sie sich nach hinten nicht weg bewegen konnte. „Verzeihung“ murmelnd trennten sie sich wieder. Dann sahen sie sich an.
Hermine lachte leise auf. „Wow“, sagte sie raunend, „wenn ich geahnt hätte, wie Sie aussehen, wenn Sie frisch aus dem Bett kommen!“
„Was dann, Miss Granger? Ich finde Ihre Knautschfalten auf den Wangen viel amüsanter.“
„Knautschfalten, oh je! Die habe ich öfter.“ Sie gähnte herzhaft.
„Wie haben Sie geschlafen?“
„Sehr gut, denk ich. Und Sie?“
„Es war in Ordnung.“
„Möchten Sie zuerst ins Bad, Snape?“
„Ja, vielen Dank.“
„Gut, dann muckel ich mich noch ein bisschen in die Kissen.“ Sagte es, und rollte sich wieder in ihre Decke ein. Severus sah ihr dabei zu und stand nicht auf. Er legte sich auch wieder hin und sah sie stumm an.
Hermine gähnte wieder. „Hier fehlt Frischluft“, sagte sie.
Severus griff blind nach seinem Zauberstab und mit einem Wink strömte frische Luft aus Lüftungsklappen unter der Decke. Aha, dachte Hermine, so ist der Schmetterling hier rein gekommen!

„Ich möchte mich übrigens noch einmal bedanken für Ihre Hilfe, Miss Granger.“
„Ok“, sagte Hermine leichthin.
„Ohne Sie könnte ich dieses Haus nicht bekommen.“
„Das muss ein tolles Haus sein, wenn Sie sogar Ihre Tante dafür beschwindeln.“
Severus legte sich auf den Rücken und starrte unter die Decke. „Oh ja. Ich liebe dieses Haus sehr. Es war meine Kindheit, meine Eltern, meine ganzes Sein. Da bin ich geboren worden und aufgewachsen. Ohne dieses Haus wäre ich nicht so wie ich bin.“
„Störrisch und aufmüpfig?“, fragte Hermine leicht gehässig.
Er lächelte. „Genau.“
„Tja, so wie es aussieht, bekommen Sie es ja.“
„Tja…ja…dank Ihnen.“
Hermine lächelte. „Denken Sie einfach mal an mich, wenn Sie bei sich auf der Terrasse sitzen und in den Sonnenuntergang starren, ok?“
„Das kriege ich wohl hin.“
„Super. Dann sind wir quitt.“
Und dann begann für beide der Tag.

Der Tag ging recht schnell rum und am nächsten Morgen, Samstag, trafen sich Severus und seine Tante um zusammen zum Loch Ness zu apparieren. Hermine musste noch ein paar Stunden arbeiten und hatte sich ausgeklinkt.
Am Loch Ness setzten sich die beiden auf eine Parkbank und blickten auf den See.
„Severus, ich möchte Dich etwas fragen“, sagte Tante Charlott gedankenvoll.
„Was denn?“
„Warum Hermine?“
„Sie ist wunderbar. Liebenswürdig und witzig und klug und sehr eigenständig. Wieso?“
„Nun ja. Ich hatte immer eher die Vermutung, dass Du so eine Frau suchst wie Deine Mutter.“
„Nein, Tante. Mutter war glückselig wenn sie Vater betüddeln durfte. Ich brauche das nicht, es würde mich nur nerven. Nein, Hermine ist eigenständig und hat eine eigene Meinung. Das weiß ich zu schätzen.“
„Das klingt nicht sehr verliebt, weißt Du?“
Er blickte sie nun an. „Dann drücke ich mich falsch aus.“
Sie lächelte ihn an. „Ich wünsche Dir im Leben ganz viel Glück, Severus. Du warst immer mein Lieblingsneffe, das weißt Du.“
„Ja.“
„Warum warst Du das?“
„Weil ich ein echter Prince bin.“
„Genau. Ich halte Familienwerte und Traditionen immer sehr hoch und Du bist genauso störrisch, eigensinnig und gescheit wie meine Geschwister und ich.“
„Das stimmt“, schmunzelte er.
„Du wirst das Haus in Ehren halten, Severus.“
„Immer“, sagte er aus vollem Herzen.
„Das weiß ich.“
„Warum liegt Dir nicht so viel daran, Tante?“
„Ach, es steht in einer langweiligen Gegend“, meckerte Tante Charlott. „Da ist nicht viel los. Das mag ich nicht. Ich bin New York gewöhnt und nicht Kebisham.“
„Ich liebe dieses Haus“, sagte Severus so versonnen, dass Charlott ihn ansah. „Und Hermine“, fügte sie hinzu.
Nach einem kurzen Seitenblick sagte er: „Und Hermine.“
Charlott stand auf. „Komm, Severus, lass uns ein bisschen am Ufer entlang gehen. Ich möchte Nessie sehen.“

******************************************

Zum Mittag waren sie wieder da und trafen Hermine in der Bibliothek, wo sie gerade ein Regal völlig umordnete.
„Ach, hallo, Mrs. Prince, Severus. Wie nett! Kommt Ihr mich besuchen?â€
„Ja, Kleines“, sagte Severus sanft. „Wir wollten Dich zum Essen abholen.“
Hermine kraxelte die Leiter runter und Severus hielt sie für sie fest.
Unten angekommen schlug Hermine unternehmerisch die Hände zusammen. „Wollen wir?“
Tante Charlott blickte verwundert zwischen Hermine und ihrem Neffen hin und her. „Küsst Ihr Euch nie zur Begrüßung?“
„Äh“, sagte Hermine verwirrt.
„Tante, wir küssen uns nicht, wenn Schüler in der Nähe sein könnten“, sagte Severus.
Tante Charlott sah sich um. „Aber hier ist doch niemand. Jetzt küsst Euch doch endlich mal!“
Betreten sahen sich Severus und Hermine kurz in die Augen, dann beugte sich Severus vor und gab Hermine einen weichen Kuss auf den Mund. Er ließ wieder von ihr, drehte sich weg und ging verwirrt über den Kuss aus der verbotenen Abteilung raus. Charlott folgte ihm.
Zurück blieb Hermine. Völlig atemlos und noch gefesselt von dem Gefühl seiner Lippen auf ihren.


Als beide am Abend im Bett lagen blickte Hermine ein paar Minuten auf seinen Hinterkopf.
„Snape“, sagte sie sanft.
„Was ist?“
….aber Hermine fiel gar nicht ein, was sie sagen wollte. Alles machte keinen Sinn.
Da er keine Antwort bekam drehte er sich um. „Was ist?“, wiederholte er sich.
„Was da heute in der Bibliothek passiert ist….“
„Der Kuss.“
„Ja…es war merkwürdig.“
„Inwiefern?“, fragte Severus etwas neugierig, was gleich kommen würde.
„Ich…Sie küssen gut.“
„Aha.“
Dann drehte er sich wieder zurück.
„Jetzt lassen Sie mich nicht dumm sterben, Snape. Was denken Sie?“
Er drehte sich wieder zu ihr um. „Miss Granger, es ist schon ein Uhr. Was wollen Sie?“
„Was haben Sie gedacht, als Ihre Tante uns aufgefordert hat?“
„Na, was soll ich schon gedacht haben? Bringen wir es hinter uns, wahrscheinlich.“
„Aha.“
„Jetzt schlafen Sie, Miss Granger. Morgen ist ein langer Tag.“
„Gute Nacht, Snape.“
„Gute Nacht, Miss Granger.“
Der Schmetterling saß wieder im Zimmer und flog diesmal auch nicht sofort weg, sondern saß auf der Innenseite der Zimmertür und dachte nach.

Am Sonntag sahen sich Severus, Hermine und Tante Charlott Edinburgh und Inverness an. Hermine war besonders entzückt über Inverness und sie holte einen Muggelfotoapparat aus der Tasche und knipste wie verrückt.
„Die schicke ich meinen Eltern“, sagte sie zufrieden. „Vielleicht möchten sie dann auch mal hier her kommen. Sie mögen Schottland sehr.“
„Woher stammen Ihre Eltern, Hermine?“
„Mein Vater ist aus Birmingham. Seine Vater und Urgroßvater war Bergarbeiter. Meine Mutter stammt aus London. Upper Class, wissen Sie. Sie lernten sich in Dubai kennen. Beide studierten da ein Semester.“
„Was haben sie studiert?“
„Zahnmedizin, Ma'am.“
„Das ist bestimmt ein spannendes Fach.“
„Oh ja. Ich war völlig verhasst in der Grundschule damals, weil meine Eltern die Zahnärzte meiner Mitschüler waren. Immer wenn meine Freunde aus der Praxis gekommen waren haben sie sich wieder gequält gefühlt.“
„Na, da können Sie aber nichts für, Hermine.“
„Nein. Aber ich war immer bloß die Zahnarzttochter.“
Dann gingen sie weiter.

„Soll ich mal ein Bild von Euch machen“, bot Charlott an. „Das können Sie dann Ihren Eltern schicken, Hermine.“
„Oh, das ist eine gute Idee“, sagte Hermine erfreut.
„Muss das sein?“, fragte Severus.
„Oh, knötter hier nicht so rum, Liebling“, lächelte Hermine.
Charlott lachte. „Na, kommt! Stellt Euch zusammen.“
Sie schoss zwei Fotos und gab Hermine die Kamera wieder.
„Ich möchte auch eine Kopie haben“, sagte sie. „Das Foto rahme ich mir dann ein.“
Und Hermine hatte wieder ein schlechtes Gewissen.

Am Abend überraschte Hermine Severus dabei, als er nackt aus der Dusche trat. Sie sah sofort weg. „Oh, sorry“, brummte sie und verließ das Badezimmer wieder.
Ihr Kopf hatte aber ganz schnell die Bilder eingesammelt, die die Augen gesehen hatten, und verabreichte sie Hermines Verstand jetzt häppchenweise wieder.
Hermine setze sich matt aufs Sofa. Sein Anblick erschütterte sie. Er war nass gewesen und er dampfte noch vom heißen Wasser. Seine nassen Haare hatte er hitzig nach hinten gewischt und in Hermine strahlte sofort das neonfarbene Riesen-Blinkschild auf: SEX!
Snape kam aus dem Bad und hatte nun ein weißes Handtuch um die Hüften gebunden. Miesepetrig sah er sie an. „Können Sie nicht anklopfen, Miss Granger?“
Sie starrte ihn nur an. Nass war er immer noch und er dampfte zwar nicht mehr, aber sie blickte fasziniert auf seine leicht hervorstehenden Hüftknochen.
Irritiert, weil sie ihm nicht in die Augen sah, folgte Severus ihrem Blick und strich über seinen Unterbauch. „Ist da was?“
Entsetzt schaute sie nun endlich in seine Augen. „Nein“, krächzte sie. „Alles gut. Wirklich. Sagen Sie mir einfach Bescheid, wenn Sie fertig sind, ok?“
Er nickte brummend und ging in sein Schlafzimmer. Dort kramte er Shorts und Strümpfe aus einer Schublade und verschwand wieder im Bad.
Hermine lehnte sich nun endlich geschockt an.
Nach 2 Minuten kam Severus wieder aus dem Bad. Nun trug er Socken, eine leichte dunkle Hose und ein schwarzes T-Shirt. „Sie können“, sagte er und verschwand in seinem Büro und ließ die Tür zufallen.
„Danke“, stammelte Hermine leise. Dann ging sie kalt duschen.

Als hätte das Schicksal seine Finger im Spiel betrat Severus am nächsten Tag seine Wohnung um sich was zu trinken zu holen just in dem Moment als Hermine in schwarzem Spitzen-BH und dazu passendem Slip aus dem Badezimmer hopste.
„Äääh“, sagte sie verwirrt über seine Anwesenheit.
Wie erstarrt sah er sie von oben bis unten an. Du meine Güte, dachte er. Ist sie das oder ist das eine andere Frau. Das ist…das kann….wow.
„Jetzt glotzen Sie nicht so“, sagte Miss Granger gerade ärgerlich obwohl sie eher peinlich berührt aussah. „Haben Sie noch nie eine Frau in Unterwäsche gesehen?“
„Doch“, entfuhr es Severus.
„Na also.“ Sie ging ins Schlafzimmer und die Tür schlug hinter ihr zu. Verdattert erinnerte sich Severus endlich daran, weshalb er seine Wohnung betreten hatte. „Ach ja, Wasser“, murmelte er bevor er die Küche betrat. Aber ihr Anblick ließ ihn nicht mehr los.
Sowohl Hermine als auch Severus waren beim Essen sehr schweigsam. Beide waren in Gedanken rund um die Geschehnisse des Tages versunken. Deshalb war es auch sehr angenehm, dass sich Charlott so gut mit Minerva verstand und die beiden Damen plauderten.

Am Abend als beide im Bett lagen sagte Severus mit Blick zur Decke gerichtet. „Miss Granger. Es tut mir leid.“
„Was?“
„Ich wollte nicht, während Sie in Unter…also. Es tut mir leid.“
Hermine lächelte. „Immerhin haben Sie mich ja nicht nackt gesehen. Im Gegensatz zu mir. Aber es tut mir nicht leid“, lächelte sie verschmitzt.
„Wieso?“
„Sie haben eine gute Figur.“
Ihm entfuhr ein Schnauben. „Ach!“
„Doch, doch. Sie sind ein attraktiver Mann, Snape.“
Nun drehte er sich zu ihm um und blickte sie misstrauisch an. Dann schluckte er ihre Aussage und sagte: „Ich war ziemlich perplex als Sie in Ihren Dessous vor mir standen, Miss Granger. Ich hätte Sie fast nicht erkannt.“
„Kann es sein, dass Sie noch das Bild von mir vor Ihren Augen haben, wo ich 12 war?“
„Ja.“
„Snape. Das Mädchen bin ich nicht mehr. Ich bin 22.“
„Das habe ich heute auch einsehen müssen“, knurrte er etwas peinlich berührt.
„Und ich habe heute einsehen müssen, dass Sie sehr sexy sind.“
Wieder entfuhr ihm ein Schnauben. „Ach!“
„Nein, nicht Ach. Sie sind sexy.“
Hermine legte ihren Kopf auf die rechte Seite und blickte ihn an. „Nackt sehen wir alle ein wenig anders aus, was?“
„Da stimme ich Ihnen zu.“
„Der Kuss“, wisperte Hermine nun.
„Was war mit dem Kuss?“, fragte Severus rau.
„Der war schön.“

Er tat es einfach. Severus griff um ihre Taille und zog sie an sich. Dann trafen sich ihre Lippen. Es war wie ein Urknall für beide. Es war wie unterdrückte Leidenschaft und das Gefühl, das hier einfach tun zu wollen.
Hermine hörte sich stöhnen und griff in seine Haare um sich an ihn zu klammern und er drängte sein Bein zwischen ihre. „Uh, ja“, seufzte Severus genüsslich und packte die junge Frau noch fester an, was sie mit einem lüsternen Keuchen belohnte.
Er griff um ihren Po um sie noch enger an sich zu ziehen und bemerkte dabei, dass sie kein Höschen trug. Sie bemerkte seine Erregung und der Gedanke war plötzlich da: Ich will ihn.
Severus ließ sie an seinem Schlafanzughosenbund herumfummeln und plötzlich spürte er, wie sie seinen Ständer aus der Hose hob. Er drehte sich fix auf den Rücken und wollte sie auf sich ziehen. Heiß küsste er sie bevor sich plötzlich sein Verstand einschaltete. Sofort ließ er von ihr und sprang auf.
„Das“, begann Severus entsetzt zu murmeln, „das… ist nie passiert!“
„Nie“, bekräftigte sie ernsthaft.
Immer noch zitternd vor Erregung krabbelte sie auf ihre Seite des Bettes.

Plötzlich hörte er sie geschockt wispern „Oh, mein Gott“. Er nahm an, dass sie genau so entsetzt war wie er.
„Ich komme gleich wieder“, sagte sie heiser und verschwand aus dem Zimmer. Doch sie kam in der Nacht nicht mehr zurück.

Beim Frühstück konnten sich die beiden kaum in die Augen sehen und trotzdem sollten sie zwischendurch immer wieder das verliebte Paar für die Tante spielen.
Hermine verkroch sich für den Rest des Tages in der Bibliothek. Sie sortierte an ihrem Regal weiter und schlug immer wieder beschämt die Augen zu, wenn sie der Gedanke durchzuckte wie wunderschön und intensiv es mit Snape gewesen war. Aber? Was sollte sie sich vormachen? Er wollte das Haus und die Aktion mit ihr war bestimmt nur für ihn ein blödes Unglück gewesen.

Die folgende Nacht kam Hermine nicht zu Severus ins Bett. Zu unangenehm war ihr das Gefühl nur toleriert zu werden als Mittel zum Zweck. Sie schlief in ihrem eigenen Bett. Der Schmetterling hatte Severus eine Weile betrachtet und noch ein wenig länger gewartet, dann hatte er die Wohnung verlassen.
Am nächsten Morgen beim Frühstück waren Charlott und Hermine alleine.
„Du bist völlig vernarrt in meinen Neffen, nicht?“, begann Charlott das Gespräch.
Hermine starrte sie einen kurzen Augenblick entgeistert an, dann fing sie sich und nickte.
„Hör mal zu, Hermine“, sagte Charlott, „ich weiß seit 3 Tagen, dass Severus versucht mich an der Nase herum zu führen. Ich vermute, dass er dachte, ich überschreibe ihm das Haus nicht, wenn er nicht mit einer Frau glücklich ist. Du solltest sie wohl spielen.“
Hermine war blass geworden, doch Charlott sprach weiter.
„Ich habe herausgefunden, dass Severus das Haus wirklich liebt und er scheint gewillt zu sein fast alles dafür zu tun. Also soll er es haben. Aber!“ Sie blickte Hermine ernst an. „Ich glaube Dir, nicht, junge Damen dass er für Dich nur ein Kollege ist.“
„Aber…“, begann Hermine verstört.
„Nein. Hör mir mal zu. Mein Neffe bemerkt Gefühle anderer für ihn nicht mal, wenn man sie ihm wie ein Ei auf den Kopf schlägt. Ich weiß nicht, wie Du Dir Dein Leben vorgestellt hast, Hermine, aber wenn Du Severus im Sinn hast, dann sei Dir sicher, dass Du das willst, was er auch will. Er wirkt auf mich gefestigt, was nicht immer so war. Er scheint in dem Haus wirklich leben zu wollen. Mit oder ohne Familie, wobei es mir lieber wäre, wenn er Dich wirklich heiraten und ganz furchtbar viele Babies machen würde.“
Hermine lächelte unglücklich.
„Severus ist ein waschechter Prince. Störrisch, hochintelligent und in Gefühlsdingen sehr unbeholfen. Wenn Du Dich für seine Art zu leben entscheidest, dann musst Du ihn zu seinem Glück zwingen.
Ich selbst habe erst beim dritten Anlauf verstanden, was mich glücklich gemacht hat. Mein erster Mann war sehr reich, er besaß eine große Firma, aber wir waren nicht glücklich, mein zweiter Mann war Immobilienmakler und wir zogen von Südseeinsel zu Südseeinsel, aber wir waren nicht glücklich. Gelandet bin ich bei Henry. Henry war Buchhändler in New York in einem kleinen Laden in Queens. Mit ihm war ich 40 Jahre verheiratet bis er vor 2 Jahren an Krebs starb. Was ich Dir damit sagen wollte ist, dass Severus Deine Entscheidung sein muss und Du ihn bitte überreden musst glücklich zu werden. Versprichst Du mir das?“
„Ich bin ihm egal.“
„Das glaube ich nicht.“
„Es ist aber so“, beharrte Hermine und erinnerte sich daran, dass er den Versuch miteinander zu schlafen verleumden wollte.
„Willst Du ihn denn?“
Hermine überlegte. Sie dachte an den warmen, weichen Kuss und daran, wie er war. Wie sie ihn kannte. „Hm“, nickte sie.
„Dann überzeug ihn wie viel schöner alles mit Dir ist.“

Am Nachmittag ging Charlott zu Severus und knallte ihm ins Gesicht, dass sie von seiner Lüge wusste. Sofort blickte er Hermine an.
„Nein, sie war es nicht, Severus. Schau sie nicht so böse an. Hermine hat sich alle Mühe gegeben, aber ich weiß es jetzt.“
„Und?“, fragte Severus unsicher.
„Ich schenke Dir das Haus. Dir muss viel daran liegen, wenn Du Hermine mit reinziehst und mich sogar anschwindelst.“
Beide Frauen sahen wie Severus erleichtert ausatmete, aber Charlott war noch nicht fertig.
„Ich verlange dafür etwas von Dir.“
„Und was?“, fragte Severus kleinlaut.
„Du wirst…hm…wie drücke ich es aus. Du wirst Hermine richtig kennenlernen. Ich möchte von Hermine hören, dass sie der Ansicht ist, dass Du sie richtig kennst. Erst dann übergibt Dir Arnold die Überschreibungsurkunde.“
„Das ist alles?“, fragte Severus verblüfft.
„Oh nein, mein Lieber“, sagte Charlott verärgert, „das wird eine Menge Arbeit!“
„Je schneller Dir Miss Granger sagt, dass ich sie wahrhaftig kenne, desto eher bekomme ich das Haus?“, fragte Severus nun endlich freimütig.
Charlotts Gesicht verzog sich ein wenig, aber sie sagte kühl. „Exakt.“ Dann wandte sie sich an Hermine. „Kind, lass Dich nicht einwickeln. Ich möchte ehrlich und aufrichtig von Dir hören, dass Du der Meinung bist, Severus kenne Dich in- und auswendig. Haben wir uns verstanden?“
„Ja, Charlott.“
„Schön.“ Charlott tätschelte freundlich Hermines Wange und Hermine fühlte sich spontan als sei sie 3 Jahre alt.

Als Hermine am Abend wieder in ihrer Wohnung im Bett lag, fand sie Tante Charlotts Aufgabe irgendwie traurig. Snape würde sich nun nicht mehr für Sie interessieren, sondern nur für Aspekte ihres Lebens. Plötzlich wollte sie das Weinen in ihrem Kopf nicht mehr unterdrücken und sie ließ es einfach laufen.
Der Schmetterling am Fenster machte sich flugbereit und hob dann ab in die laue Nachtluft.


Severus machte sich in den nächsten Tagen klammheimlich eine interne Kopfliste über Miss Granger.
Wann immer sie beide alleine waren fragte er sie Dinge über sie selbst, die Hermine ehrlich beantwortete.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Was denken Sie wirklich über Weasley, Weasley und Potter?
Was sind die Hobbies Ihrer Eltern?
Wann haben Sie beschlossen Bibliothekarin zu werden?
Wann hatten Sie Ihren ersten Freund?
Nach 3 Tagen ging Hermine die Fragerei mächtig auf die Nerven und sie begann die Fragen abzublocken.
Am Tag von Charlotts Abreise fauchte sie sogar nur noch: „Hören Sie auf, Snape. Das nervt.“
Aber Severus gab nicht auf. Wie bringe ich Miss Granger dazu Charlott zu sagen, dass ich sie wirklich und wahrhaftig kenne?
In seinem Eifer fiel ihm dann noch eine weitere Möglichkeit ein, wie er sich an Miss Granger erinnern konnte. Er trug alle Erinnerungen, die er hatte in Albus Denkarium, dass er geerbt hatte und schaute sich die Gedanken in einer nicht-schlafen-können-Stunde an.
Als er seinen Kopf wieder hob und sich die Haare aus dem Gesicht wischte war er nicht einen Deut klüger, aber sie wieder als kleine 12-Jährige zu sehen war sehr schön gewesen.
Etwa eine Woche nachdem Charlott weg war fand Severus Hermine um Mitternacht lesend in der Bibliothek vor.
„Was lesen Sie da?“, fragte er.
„Nichts, was Sie etwas angeht“, funkelte Hermine missgelaunt.
„Doch, ich würde es gerne wissen.“
„Dann legilimenzen Sie mich doch!“, fauchte Hermine gereizt. „Das können Sie doch so gut.“
Er zückte ruhig seinen Zauberstab. „Sind Sie bereit?“
„Nein!“
Sie knallte das Buch zu, stand auf und wollte verschwinden, da sagte er leise: „Legilimenz.“
Hermine fuhr herum zu ihm, aber er war schon in ihrem Kopf.
Sie tat alles um ihn loszuwerden, aber er hatte sich festgesetzt wie eine Zecke. Sie hatte nicht das Gefühl geistig vergewaltigt zu werden, aber sie war fuchsteufelswild, dass er sich so einfach ihrer Gedanken und Träume bediente. Nach etwa 2 Minuten konnte sie dann endlich angemessen reagieren. „Petrificus Totalus“, schnappte sie und Severus fiel um.
Sie ließ ihn liegen und stürmte aus der Bibliothek.

Er erschien nicht zum Abendessen und am nächsten Morgen saß Hermine, immer noch stinksauer, an ihrem Platz und verdrückte genüsslich ein Toast mit Nutella als die Tür aufging und Severus eintrat.
„Na herzlichen Dank!“, knurrte er.
„Bitte schön! Wofür danke?“
„Wie konnten Sie mich in der Bibliothek liegen lassen?“
Sie lachte leise gehässig. „Wer hat Sie gefunden? Und ich hoffe erst heute morgen“
„. Gestern. Minerva“
„Das ist doch schön. Immer noch besser als ein Schüler, nicht?“
„Wie konnten Sie nur?“
Hermine knurrte wütend und ihre Stimme wurde gefährlich leise. „Wie konnten Sie es wagen in mein Innerstes, mein Intimstes, einzudringen, Snape. Dazu hatten Sie kein Recht. Und was Ihr ewiges Wissen-wollen angeht, so haben Sie sich das Recht darauf längst verspielt. Ich bin es leid, Ihnen zu helfen. Denken Sie sich was anderes aus oder suchen Sie sich ein anderes Haus.“
Und mit diesen Worten und dem Rest Nutellatoast im Mund verließ sie mehr oder weniger hoheitsvoll den Tisch.
Severus starrte ihr erbost nach.

Hermine ging, weil es Samstag war, mit den anderen Kids hinunter ins Dorf. Sie schlenderte durch die wenigen Shops auf der Suche nach etwas Neuem und versuchte sich zu entspannen. Mit ihr ins Dorf gegangen war, da sie Dienst hatte, Aurora. Aber die schwirrte grad mit den Kids im WWW-Shop herum. Hermine belustigte es immer wieder, dass Aurora so gerne in der Nähe der Schüler war und die Schüler schätzen Aurora sehr.
„Eine kleine Hexe, die ging nicht gern allein, drum sucht sie sich nen Zauberer, dann sind sie schon zu zwein!“, sang eine Männerstimmte lachend hinter ihr und Hermine drehte sich grinsend um.
„Hallo Zauberer!“, grüßte sie George Weasley.
„Hallo kleine Hexe. So allein unterwegs?“
„Na immer doch. Meinen Ofen konnte ich nicht mitnehmen, da bin ich jetzt unterbeschäftigt.“
George lachte. „Oh je. Eine unterbeschäftigte Hermine. Gibt deine Bib keine Arbeit her?“
Hermine schüttelte grinsend den Kopf. „Ist alles aufgeräumt.“
„Tja, was machen wir denn jetzt? Ich habe Pause, Ronnie-Spatz hütet den Laden. Darf ich Dich auf ein halbes Hühnchen zu Rosmerta einladen. Ich habe heute Morgen gesehen, dass sie frische bekommen hat.“
Hermine strahlte. Sie liebte gebratenes Huhn. „Du kennst mich zu gut, Mister.“
„Natürlich, meine Liebe. Wir kennen uns eben.“
George umfasste vertraulich Hermines Arme und sie schlenderten gemeinsam zum Wirtshaus der drei Besen.
Rosmerta lachte als sie George sah. „Hast Du doch heute Morgen mitgekriegt, dass ich 20 frische Hühner geliefert bekommen habe!“
„Ja, und ich habe auch gleich eine Abnehmerin mitgebracht.“
„Oh, Hermine, Dich habe ich ja lange nicht gesehen. Was macht Krummbein?“
„Schön, dass Du Dich noch an ihn erinnern kannst. Krummbein geht es prima.“
„Freut mich zu hören. Und naja, Du hast hier so lange gelebt, da hat man Krummbein nun mal kennen und schätzen gelernt, nicht? Ihr wollt zwei Halbe haben?“
George und Hermine nickten und Rosmerta verschwand.
„Was gibt’s Neues bei Dir, kleine Hexe?“, fragte George.
Hermine erzählte in Kurzfassung von der Geschichte rund um Snape und Tante Charlott und George blieb der Mund offen stehen. Immer wieder sagte nur: „Spinners End?“ oder „angelogen?“ oder „Fast Sex?“ oder „verleugnet?“ oder „Das ist aber bitter!“.
Hermine nickte bedächtig. „Tja“, sagte nur als ultimative Antwort.
„Und jetzt?“
„Ich habe ihn zum Teufel geschickt. Echt, der hat so penetrant nach allem gefragt, wie und was ich bin! Das ging mir gelinde gesagt völlig auf den Zeiger.“
George lachte. „Und immer in dem Wissen, dass er es nicht ehrlich meint.“
„Jepp.“
„Na, dann lass ihn. Er sollte sich wirklich eine neue Bude suchen. Ich würde ihm nicht mehr helfen, Mine.“
„Tu ich auch nicht. Darauf kannst Du Deinen weißen Hintern verwetten.“
„Hey, Hexe. Woher weißt Du, dass er weiß ist?“, grinste George charmant.
„Ahnung.“
„Du hast recht. Er ist wirklich käsig. Sollte mal mehr Sonne dran lassen.“ Er schien eine plötzliche Idee zu haben. „Kleine Hexe. Was hältst Du von einer Woche Sommerurlaub? Wir beide. Nur wir zu zweit?“
Hermine war Feuer und Flamme. „Wann?“
„Die Woche über Sylvester. Wir porten am zweiten Weihnachtstag.“
„Nach?“
„Schlag was vor?“ George trank von seinem Butterbier.
„Malediven.“
„Klingt super!“ Er streckte Hermine seine Hand hin und sie nahm sie an. „Abgemacht?“
„Abgemacht!“

Als Hermine zwei Stunden später in der großen Halle auf Minerva traf teilte sie ihr sofort mit, dass sie über Weihnachten nicht im Schloss sein werde.
„Wo denn?“, fragte Minerva neugierig.
„Ich bin auf den Malediven.“
„Malediven?“, fragte Minerva mit großen Augen. „Mit wem?“
„George Weasley.“
Minerva staunte und da Filius und Hagrid mitgehört hatten staunten sie auch.
Nur Severus saß an seinem Platz und aß sein Brot.
„Na, dann wünsche ich Euch viel Spaß. Vergiss Deinen Badeanzug nicht“, sagte Filius.
„Bikini, Filius, auf solchen Inseln trägt man am besten knatschgelbe Bikinis.“
Filius lachte. „Na schön, Aber wehe Du kommst mir nicht sonnengebräunt nach Hause.“
„In einer Woche werde ich wohl kaum richtig braun werden“, vermutete Hermine.
„Auf einer der Inseln gibt es auch einen FKK-Strand“, zwinkerte Minerva Hermine zu.
„Echt?“ Auch bei diesem Thema war Hermine Feuer und Flamme.
„Ja. Es gibt da ein Zauberer-All-inclusive-Hotel….
Und dann gab es nur noch das Thema FKK.

Eine Woche später buchten George und Hermine in der Winkelgasse das Hotel. Da George im Gegensatz zu Hermine sehr gut verdiente, brauchte Hermine nur die Hälfte ihres Anteils bezahlen.
„Schön“, teilte sie George mit, „dann kauf ich mir noch einen schönen Bikini. Je kleiner die werden, desto teurer sind sie nämlich.“
„Nimmst Du einen Fotoapparat mit?“, fragte George.
„Na klar. Ich habe vorhin noch die Fotos zum Entwickeln gegeben, die noch drauf waren. Ich habe die Inverness geschossen. Für meine Eltern.“
„Wann sind sie fertig?“
„Müssten sie eigentlich schon sein. Lass uns mal gucken gehen.“
George und Hermine ließen sich die Muggelbilder geben und Hermine sah sie durch.
Zwei der Bilder waren die, die Charlott von Hermine und Snape gemacht hatte. Da hatten sie das glückliche Paar noch gespielt, dachte Hermine. Snape sah auf beiden irgendwie bemüht freundlich aus und auf beiden Bildern blickte er sie an, wohingegen Hermine in die Kamera blickte.
Und bewusst strich sie liebevoll über Snapes Gesicht. George sagte leise: „Lass es, Mine. Er war nur aus einem Grund zu Dir nett, nicht?“
Hermine nickte traurig und ließ das Gestreichel sein.

Die erste Hälfte des Dezembers verging schnell und Weihnachten ging sowieso noch viel schneller rum und am zweiten Weihnachtstag porteten Hermine und George in die Südsee.
Sie apparierten in das Hotel, das aus einzelnen Bungalows auf Pfählen bestand und bezogen das gemeinsame Häuschen.
George blickte stirnrunzelnd auf das eine Bett mitten im Raum. „Äh“, sagte er verlegen, „da ist was falsch gelaufen. Oder hatte ich im Reisebüro nicht auf zwei Zimmer hingewiesen?“
„Doch hast Du“, bestätigte Hermine. „Aber es ist ja auch nicht so schlimm oder?“
„Nee. Ist schon ok. Außer Du beißt nachts um Dich.“
„Mach ich nicht. Glaub ich.“ Sie lachte. „Wenn ja, dann leg mir einen Maulkorb um, ok?“
„Mach ich.“
„Auspacken?“
„Auspacken.“
Und der Urlaub konnte beginnen.

10 Minuten später erschien Hermine im Schlafzimmer. „Alle die im Meer planschen wollen bitte „Hier“ schreien!“
George drehte sich zur Tür und ihm klappte der Mund auf. „Äh, Hermine. Was hast Du da an?“
„Bikini.“
„Ja, das sehe ich. Aber ich hätte ihn fast nicht erkannt. Er ist so klein.“
„Doch es ist aber einer. Sieh mal genau hin.“
„Das tue ich.“
„Gefalle ich Dir also?“, fragte Hermine und drehte sich im Kreis herum.
„Äääääh. Ja.“
„Gut. Schätzchen, hast Du denn Deine Badehose schon an?“
„Klar. Ich bin für alle Schandtaten bereit.“
„Dann lass uns gehen.“

Hermine und George durften endlich ins Meer. Es roch salzig und es war sehr warm und angenehm. Sie balgten eine Weile herum bis George plötzlich innehielt. Wieso auch immer waren Hermines Beine um seine Hüfte geschlungen. Er räusperte sich. „Mine, das ist gefährlich. Du willst doch nicht, dass ich einen Ständer bekomme, oder?“
Hermine gluckste leise, aber rührte sich nicht. „Und wenn?“, fragte sie mutig.
Er sagte nichts, sondern starrte sie ernst an. „Willst Du das?“
„Warum nicht?“, hauchte Hermine.
George sah sich bedächtig um. Er rückte ihrem Mund näher. „Willst Du das?“, fragte er noch einmal.
„Warum nicht?“, brummte sie. „Wir sind nicht mehr in England. Hier sind nur wir beide. Ganz alleine.“
„Mine“, krächzte George und drückte sie an sich. „Was ist, wenn wir da nicht wieder rauskommen.“
„Wir können.“
George wusste, dass sie recht hatte. „Willst Du es?“
„Ja“, hauchte Hermine. George ließ Hermine mit einem Arm los und zog seine Badehose runter, dann schob er Hermines Bikini-Höschen beiseite und glitt in sie.
Erregt wimmerte Hermine. Was tue ich hier? Aber es ist so gut. Es ist richtig.
Oh Himmel fühlt er sich toll an!
Sanft stieß sich George unter Wasser in Hermine hinein und seufzte lüstern auf. „Oh, Du fühlst Dich so geil an, Mine.“
„Geht das noch deftiger?“, fragte sie kess.
George vergrub seine Hände in Hermines Pobacken und nahm sie ruhig und bedächtig, so dass sie am Strand keine Aufmerksamkeit erregten. Sie blickten sich stumm und lustvoll an während George sich immer wieder zielstrebig in Hermine schob und sich ihrer Weichheit wieder entzog.
Sein Raunen wurde nach einer langen Weile des Genießens noch intensiver und er murmelte ergeben: „Mine. Bei mir ist es gleich vorbei.“
„Bei mir auch. Fick mich, Zauberer.“ Dabei leckte sie an seinem Ohrläppchen.
Das war zu viel für George und er presste sie ergeben auf seinen Ständer und kam haltlos. Hermine folgte ihm. Eine sanfte Welle spülte an Georges Rücken entlang als er Hermine zitternd losließ. Sie glitt von ihm runter und blieb vor ihm stehen.
„Und nun?“, fragte George ernst.
„Nichts und nun. Ich fand‘s toll!“ Sie begann zu strahlen und Georges Mundwinkel hoben sich ebenfalls. „Ich auch.“
„So“, sagte Hermine. „Wo waren wir eben. Ach ja, Du hast behauptet, Du wärst stärker als ich.“ Und sie hängte sich George spielend und wieder raufend an den Hals.
Dann ging die Kinscherei weiter.

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Am Abend saßen Hermine und George vor ihrem Bungalow und blickten auf die Wellenreste, die gegen den Strand platschten.
„Ich hatte fast Sex mit Snape“, sagte Hermine gedankenverloren.
George blickte sie kurz an und dann wieder auf das Wasser. Er schwieg.
„Ich weiß nicht, was in uns gefahren ist“, fuhr Hermine fort und sie schüttelte immer wieder den Kopf. „Ich weiß es einfach nicht. Auch nach dem achtzehnten Nachdenken fällt mir kein Grund ein. Ich habe mich selten in meinem Leben so sexy gefühlt wie bei ihm.“
„Du bist sexy“, sagte George leise.
„Meist fühle ich mich wie der Tollpatsch vom Dienst.“
George goss ihnen beiden noch Wein nach und Hermine sagte: „Ich fand das sehr geil heute im Wasser.“
„Ich auch.“
„Was Fred wohl dazu gesagt hätte“, sinnierte Hermine weiter.
„Er hätte bloß nen blöden Spruch gebracht. Vielleicht, dass ich ja aufpassen soll, dass ich Dich nicht schwänger.“
Hermine grinste George an. „Bestimmt.“
„Oder dass ich Dich ablenken soll, damit wir heimlich die Plätze tauschen können und er Dich auch mal vögeln darf.“
Hermine lachte leise und nickte bedächtig. „DAS klingt nach Fred! Daran habe ich Euch immer unterscheiden können.“
„Ach ja?“
„Ja. Er war immer frecher als Du.“
„Ich bin ja auch der Ältere!“
„5 Minuten?“
„Kann hinkommen.“ George grinste.
„George?“
„Ja?“
„Fick mich noch mal.“
Er wollte ihr einen tadelnden Blick zu werfen, er konnte aber bloß dümmlich grinsen. „Ich soll mich opfern?“
„Ja, Mann. Opfer Dich großzügig.“
„Na, schön, Mine. Dann komm mal mit.“
„Wieso?“
„Wieso? Willst Du nicht ins Bett?“
„Nein. An den Strand“, sagte Hermine selbstverständlich.
„Aber da könnten uns Leute sehen.“
„Na und? Was sehen die denn schon? Ein fickendes Pärchen.“
George lachte. „Mine, Mine, Mine, Du bist mir eine. Und Snape ist schön blöd. Ehrlich. Der verpasst was ohne Dich.“
„Oh ja! Und jetzt mach endlich. Ich habe nicht ewig Zeit.“
George schnaubte belustigt. „Jetzt hetz hier mal nicht so rum. Ein schöner Ständer braucht seine Zeit.“
„Haha“, erwiderte Hermine trocken und dann wurde sie von George zum Strand geschleppt und vernascht.

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Als Hermine und George wieder nach Hogsmeade zurück porten mussten stürzte plötzlich eine blasse Rosmerta auf sie zu.
„George, Hermine, habt Ihr es schon gehört?“
„Was denn?“
„Minerva ist tot.“

Hermine lief den Weg zum Schloss hoch. Jemand, mutmaßlich Hagrid, hatte bereits schwarze Bänder an den Toren verhängt. Jede zweite Fackel an den Wänden auf dem Weg zum Direktorenbüro war gelöscht worden und als sie Peeves begegnete, stürzte der Poltergeist auf Hermine zu und begann an ihrer Schulter jämmerlich zu weinen.
„Mecki. Mecki ist… Hermine, Mecki. Sie ist…“, heulte er betrübt.
Hermine tätschelte Peeves Schulter, vermutete sie, und sagte: „Ist ja gut, Peeves. Es ist zu traurig.“
Er weinte eine Weile bitterlich weiter und schwebte dann schlurfend davon.

Hermine klopfte am Schulleiterbüro nicht, sondern trat sofort ein.
Im Büro war ebenfalls jede zweite Fackel gelöscht worden. Sie suchte an den Wänden nach Minervas Portrait und fand es direkt links neben Phineas Nigellus‘ Portrait.
„Minerva!“, sagte Hermine nun mit Tränen in den Augen. „Was ist passiert?“
„Miss Granger!“, zischte Phineas. „Könnten Sie bitte dafür sorgen, dass diese PERSON neben mir abgenommen und woanders aufgehängt wird? Sie ist seit 4 Stunden hier und geht mir schon auf die Nerven.“
„Phineas, Sie sind pietätlos, ehrlich“, sagte Hermine böse und mit gerunzelten Augenbrauen.
„Bin ich das? Bin ich das?“, ereiferte sich Phineas in ätzendem Tonfall, „wenn die hier neben mir bleibt, wander ich auf ewig in den Grimmauldplatz aus.“
„Meine Güte, Phineas“, mischte sich nun Minerva ein. „Kriegen Sie sich mal wieder ein.“
„Ich…!“, wollte Phineas losbrüllen, da hatte Hermine ihn magisch zum Mundhalten verdammt.
„Was ist passiert, Minerva?“, fragte Hermine und wischte sich die Tränen aus dem Augenwinkel.
„Ach, Hermine, ich war so müde und hab mich eine Weile hingelegt. Und als ich aufwachte, saß ich hier in meinem Ohrensessel.“
„Ich werde Sie vermissen, meine liebste Lehrerin.“
Minerva lächelte. „Ach Hermine. Du wirst mir auch fehlen. Aber komm mich oft besuchen, ja?“
„Das mache ich. Da können Sie sich sicher sein.“
„Wenn Severus Sie lässt.“
„Wenn er mich lässt. Der neue Schulleiter. Severus“, sagte Hermine melancholisch.
„Ich weiß woran Du denkst“, sagte Minerva. „Er war es schon mal.“
Hermine nickte. „Ja, aber jetzt sind tausendfach bessere Zeiten. Er wird es gut machen, denke ich.“
„Er wird es gut machen“, sagten Minerva und Albus gleichzeitig.

************************************

Die Trauerfeier fand im kleinen Kreis in Minervas Heimatort Thurso statt. Nur die Lehrer apparierten zur Beerdigung, zusätzlich wurde für die Schüler einen Tag später eine eigene Trauerfeier in der großen Halle veranstaltet. Hermine hatte Snape noch nie so blass gesehen und sie fragte Filius, der neben ihr saß, ob es Snape gut ginge.
Filius schüttelte traurig den Kopf. „Severus und Minerva hatten in eine besondere Beziehung zu einander, wie Du weißt. Er hat sie sehr gern gehabt und er trauert maßlos. Das ist eine besondere Eigenschaft bei Severus, finde ich. Wenn er jemanden gern hat dann mit dem ganzen Herzen. Und obendrein ist er jetzt Schulleiter und hat noch viel mehr Verantwortung als früher. Er wollte so gerne in sein Haus in Spinners End ziehen und per Kamin jeden Morgen nach Hogwarts gelangen, aber das kann er ja jetzt nicht mehr. Er hat als Schulleiter Anwesenheitspflicht.“
Hermine hatte das nicht gewusst und starrte Snape an.
Also war alles für die Katz, dachte sie.
Die ganze Aufregung um Charlott war umsonst. Solange Snape Schulleiter war würde er nicht im Spinners End Haus wohnen können. Außer in den großen Sommerferien. Aber würde er dafür seinen Schulleiterposten eintauschen? Was war ihm wichtiger?
„Ich finde wir sollten Snape fragen, ob wir ihm Arbeit abnehmen können“, hörte sich Hermine selbst sagen.
Filius blickte sie erstaunt von der Seite an und auch Pomona und Poppy.
„Das ist eine sehr gute Idee, Hermine“, antwortete Pomona. „Wir werden gleich mit ihm reden.“
Snape zippte einmal mit seinem Zauberstab in die Luft und Musik erklang: Ein schöner schottischer Trauermarsch. Dann begann er seine Rede.
„Liebe Schüler und Schülerinnen,
so habe ich mir meinen Antritt als Schulleiter nicht vorgestellt. Minerva McGonagalls Tod hat uns alle sehr bestürzt und viele von Euch und uns Lehrern hätten sich gewünscht sich von ihr verabschieden zu können.
Glücklicherweise sind wir alle Zauberer, und in Min…meinem Büro hängt nun seit vorhin ein neues Portrait. Das Portrait von Professor McGonagall. Sie bedauert sehr, dass sie uns verlassen musste und ich habe mich in Eurem und meinem Namen bei ihr für all ihre Aufmerksamkeit und Fürsorge in den letzten Jahren bedankt. Ich selbst kenne sie seit 29 Jahren und obwohl wir ständig verschiedener Meinung waren habe ich sie sehr gemocht. Ihre Beerdigung fand gestern in kleinem Kreis in Thurso statt, aber dennoch werden wir ihr alle gemeinsam einen Gedenkstein erschaffen. Ich habe heute ausführlich mit Mr. Filch und Professor Flitwick darüber gesprochen wie er aussehen soll und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Ihr Schüler ihn allein kreieren sollt.
Jedes Haus bekommt einen Granitblock und erschafft eine Skulptur nach seinen Gutdünken. Diese 4 Steine werden dann aufeinander gelegt und ergeben Minerva McGonagalls Gedenkstein.
Ich werde für morgen Nachmittag mein Büro öffnen, so dass jeder Schüler angemessen Zeit hat sich von ihr zu verabschieden. Wer allerdings die Nachfolge antritt als Lehrerin für Verwandlung, das weiß ich noch nicht. Aber wer Hauslehrerin wird…da habe ich eine Idee. Wenn wir Miss Granger nur dazu überreden könnten, wäre sie vielleicht gewillt diesen Posten zu übernehmen.“
Alle Köpfe wandten sich zu Hermine um, die erschrocken Snape anstarrte. Dann setzte ein ohrenbetäubendes Füßestampfen und Klatschen ein und Jubelrufe hallten durch die Halle.
Snape jedoch lächelte nur milde. „Miss Granger. Braucht es noch mehr Überredungskunst?“
Hermine schnaube kurz und schüttelte dann den Kopf.
„Nun“, fuhr Snape fort, „somit haben die Gryffindors eine neue Hausverantwortliche. Ich hoffe, ich kann den Posten der Lehrerin für Verwandlung recht schnell neu besetzen. So lange aber muss ich versuchen die Aufgaben intern zu verteilen. Dies ist aber nicht Euer aller Belang, sondern mein. Nun. Wie auch immer. Wir werden jetzt alle eine Schweigeminute im Andenken an Minerva McGonagall einlegen. Bitte sehr.“
Und dann setzte sich Snape das erste Mal auf den Direktorenstuhl.

Hermine blickte erschüttert auf das Bild. Dieser Mann dort. Dieser, wie er selbst sagte, einsame Mann im großen Hogwartsschloss. Nun würde er noch einsamer werden. Nun hatte er keine Kollegen mehr, sondern Untergebene, selbst wenn er nicht der Typ dafür war das zu zeigen. Spinners End würde für ihn nur noch ein Märchen sein. Und alles weil Minerva tot war.

Nach und nach leerte sich nach 10 Minuten die Halle und Filius, Pomona, Poppy und Hermine traten an Snape heran. Seine Augen sahen müde aus, fand Hermine.
„Severus?“, sprach Filius ihn an.
„Hm?“
„Wir möchten mit Dir reden.“
„Was gibt es“, bemühte er sie.
„Wir sehen alle wie schlecht es Dir geht und Hermine schlug vor, Dich zu bitten Dir helfen zu dürfen.“
Ein kleines Lächeln wanderte über Snapes Gesicht. „Alles hat mit Schulleiterkram zu tun, Filius. Ihr könnt nicht viel helfen.“
„Doch“, sagte Hermine. „Filius und ich könnten Dir abnehmen jemand Neues zu finden.“
Filius sah Hermine sprachlos an. „Gute Idee, Hermine! Severus?“
Severus Blick wanderte kurz über seinen Teller und er schien kurz abwägen zu müssen. „Na schön.“
Hermine hatte sich entschieden ohne es zu wissen. „Ich übernehme die Verwandlungsstunden erst mal.“
4 Augenpaare blickten sie verdutzt an.
„Wie bitte?“, entfuhr es Poppy. „Sind die Bibliothekarinnenaufgaben nicht so schon genug?“
„Ich schaffe das schon“, trotzte Hermine. „Wieso auch nicht. Die Schüler werden wohl auch damit leben können, dass nicht immer jemand zum Ansprechen da sitzen muss. Sollen sie doch selbst mal nachforschen. Es muss ihnen das ja nicht immer jemand vorbeten.“
„Sämtliche Angelegenheiten bezüglich der Ländereien können Hagrid und ich auch alleine erledigen, Severus“, meinte Pomona ernst. „Du musst jetzt nicht alles alleine machen.“
„Ich nehme Dir das Brauen der Krankenstationstränke ab“, beschloss Poppy. „Und wenn ich damit Probleme habe hilft mir Hermine bestimmt.“
Gute Idee!, durchfuhr es Hermine. Das sagte sie laut.
Snape blickte von Hermine zu Filius zu Pomona und zu Poppy und dann wieder zu Hermine. „Das würdet Ihr machen?“
Alle nickten ernsthaft.
Nun begann er zu lächeln. Eine seltsame Mimik auf dem Gesicht des Tränkemeisters, fand Hermine. „Und in den nächsten Ferien bleiben Sie schön im Spinners End und renovieren. Wir passen schon auf das Schloss auf. Und wenn was passieren sollte können wir Ihnen immer noch einen Patronus schicken.“
Filius, Pomona und Poppy nickten Hermine eifrig zu.
„Womit habe ich Euch verdient?“, fragte Snape stirnrunzelnd und stand auf. „Ich werde mich erst mal um Minervas Privaträume kümmern. Die müssen ausgeräumt werden für den neuen Lehrer.“
„Das kann ich machen“, bot Hermine an. „Vielleicht hilft Pomona mir?“
Pomona nickte. „Rolanda kann bestimmt auch helfen. Da sind bestimmt nur Frauensachen drin, die Du nicht sehen möchtest, Severus.“
Er lächelte noch mal. „Ich weiß ich habe Euch selten Dankbarkeit gezeigt, aber hier ist sie. Macht es so wie Ihr meint. Ich habe vollstes Vertrauen in Euch.“
Pomona lächelte ihn an. „Aber die Tür musst Du als Schulleiter schon öffnen. Das können wir nicht.“
„Natürlich.“

Den restlichen Tag steckten Hermine, Rolanda, Pomona und Septima mitten in Minervas Schubladen und Schränken und räumten Sachen zusammen. Zwischendurch kam Filch rein und erklärte, es gäbe einen Dachboden, der abgesperrtes Gebiet sei, wo man die Kisten mit den Habseligkeiten ungefährlich unterbringen kann.
Später kam er noch mit einem Wägelchen an um die Kisten zu transportieren, aber da hatten die Hexen die Kisten schon per Lokomotor in der Luft und transportierten sie auf diese Weise.

Am späten Abend saß Hermine in ihrem Wohnzimmer und holte sich einen Überblick über Minervas Stunden und die Schüler, die nicht so gut waren in Verwandlung.
Es klopfte.
„Es ist offen!“, rief Hermine durch die Tür.
Plötzlich stand Snape vor ihr. Er sah was sie tat und lächelte müde.
„Miss Granger, Sie müssen nicht schon heute damit beginnen. Ruhen Sie sich aus, Sie haben heute schon genug geleistet.“
„Ich mache das gerne. Ich möchte nicht, dass Minervas Lehrerfolge vor die Hunde gehen, wenn der Unterricht tagelang ausfällt.“
Er widersprach endlich mal nicht.
„Setzen Sie sich“, bat Hermine. „ Nehmen Sie sich Tee. In der Küche ist noch heißes Wasser. So was wie Whiskey oder Cognac habe ich allerdings nicht.“
Tatsächlich ging Snape in die Küche und kam gleich darauf mit einer Tasse wieder aus der es dampfte. Er setzte sich zu ihr. „Kommen Sie mit Minervas Organisation klar?“
„Auf jeden Fall. Sie war sehr sorgsam.“
„Hermine,…“
Ihr Kopf flog zu ihm herum.
„Hermine, es tut mir leid.“
Sie schwieg und blickte ihn nur prüfend an.
Er fuhr fort: „Es tut mir leid, wie das alles gelaufen ist. Zwischen uns und mit Charlott.“
Hermine fiel immer noch nichts ein und so sprach er weiter.
„Ich wollte Dich nicht verletzen. Ich hoffe, Du kannst mir das glauben. Und noch weniger würde ich wollen, dass Du Dir ausgenutzt vorkommst, nur damit ich dieses verdammte Haus kriege.“
Hermine drehte sich zu ihm um und streckte ihre Hand aus. Sie streichelte seine Wange. „Es ist sehr viel zu ertragen im Moment, das ahne ich. Ich habe Dir vergeben. Kümmere Dich nicht um mich. Krieg jetzt lieber Dein eigenes Leben auf die Reihe, damit Du nicht irgendwann vor Überarbeitung und Erschöpfung zusammenklappst.“
Er blickte ihr weiter in die Augen, aber sagte: „Sind das die Invernessbilder da vorne auf dem Tisch?“
„Ja.“
„Darf ich eins von den Fotos, die Charlott von uns beiden gemacht hat behalten?“
„Wieso?“, fragte Hermine verwundert.
„Damit ich niemals wieder vergesse, dass Du ein menschliches Wesen bist.“
Hermine schmunzelte. Sie nahm den Umschlag und holte die Fotos raus. Dann hatte sie beide in der Hand. „Such Dir eins aus.“
Severus betrachtete beide Bilder und nahm schließlich das aus ihrer linken Hand. „Dies hier.“
„Warum?“
„Du lächelst.“ Er steckte das Foto in seine Umhangtasche.
„Ok.“
„Danke sehr.“
„Weswegen bist Du eigentlich wirklich hier?“, fragte Hermine.
„Da Du jetzt erst mal zum Lehrerkollegium gehörst, gibt es Dinge, die Du wissen musst. Ich würde mich gerne morgen Nachmittag mit Dir zusammensetzen und Dir die Dinge erklären.“
„Ok.“
Severus trank seine Tasse aus und stand auf. „Gute Nacht, Miss Hermine Granger.“
„Gute Nacht, Severus.“
Er lächelte bei seinem Vornamen. Dann ging er.

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Die Schüler fanden es toll, dass Hermine den Unterricht übernahm. Die Begeisterung machte sich am nächsten Morgen in der großen Halle breit als auch der letzte Schüler diese Neuigkeit durch gut funktionierende Stille Post erfahren hatte.
„Dich mögen Dich alle, Minchen“, strahlte Hagrid und knetete Hermine begeistert die Schultern. Hermine schrie leise auf. „Au, Hagrid, wenn Du das schon machst, dann nicht so grob.“ Hagrid lachte und tätschelte Hermines Rücken was einer Massage ähnlicher war. Hermine grinste Hagrid an. „Das ist besser.“ Der Riese lachte deftig, so dass mehrere Schüler an den Haustischen vor Schreck zusammen zuckten.
Plötzlich flog die Tür auf und George Weasley trat ein. Hermine sah ihn sehr spät, da war er schon am Lehrertisch. Seine Augen strahlten. „Ist es wahr? Du machst jetzt Meckis alten Job?“
Hermine nickte munter. George breitete die Arme aus und Hermine flog rein.
„Sind die beiden ein Paar?“, fragte Rolanda Pomona in gemäßigter Lautstärke.
Hermine drehte sich zu den Damen um. „Nein. Wir sind bloß gaanz dicke befreundet.“
„Ach so.“
„Schatz, gehen wir heute Abend zur Feier des Tages aus? Ich lad Dich auf ein Halbes ein.“
Hermine brauchte nicht zu überlegen. „Gerne!“
„Halbes was?“, fragte Pomona verdutzt.
„Halbes Hähnchen“, informiere George sie. „Rosmerta verkauft sie ab und zu. Heut ist es mal wieder soweit.“
„Oh, ich habe schon lange kein halbes Hähnchen mehr gegessen!“
„Dann komm doch mit“, schlug Hermine vor und sah George fragend an. Doch der nickte schon heftig. Pomona blickte Rolanda an. „Meinst Du?“
„Na sicher“, lächelte Rolanda. „Geh mit!“
„Wohin geht Pomona mit?“, fragte plötzlich Severus‘ Stimme hinter Pomona.
„Pomona geht mit in die drei Besen zum Hähnchenessen. Mit Mine und mir.“
Severus entfuhr ein amüsiertes Schnauben. „Halbes Hähnchen?“
Alle drei nickten.
Wie war das noch?, dachte Severus? Was hatte Hermine gesagt? Ich soll mich um mein eigenes Leben kümmern? „Ich komm mit“, sagte seine Zunge plötzlich. „Wenn ich darf!“
Filius lachte. „Ich halte hier die Stellung, Severus. Ich bin doch jetzt der Vize.“
Hermine freute sich. „Na klar. Oder nicht George?“
George nickte. „Es ist immer gut, sich mit dem Schulleiter von Hogwarts gut zu verstehen und sich mit ihm sehen zu lassen.“
Severus blickte ihn dafür tadelnd an und Hermine verabreichte George einen Rippenstoß.
„Kommst Du auch mit, Rolanda?“, fragte George.
„Nein, nein“, lächelte die. „Ich bleibe hier. Für mich ist das nichts.“

Gegen halb sieben gingen die 3 Hogwartsbewohner runter ins Dorf.
George wartete schon in den drei Besen auf sie. „Ich habe mir schon erlaubt vorzubestellen.“
Pomona bestellte sich ein Bier, Severus ebenfalls, Hermine, die wusste, dass Rosmerta auch immer eine Flasche Muggelcola hortete, bestellte sich ein Glas davon und George nahm ebenfalls Bier.
„Ich war schon ewig nicht mehr hier“, raunte Severus leise und entspannte sich ein wenig.
Rosmerta brachte die Getränke und starrte Severus an. „Du –hier? Severus!!“
„N'abend Rosmerta. Geht es Dir gut?“ Sie schüttelten sich herzlich die Hände.
„Als George meinte, vom Schloss oben würden auch noch 3 Leute kommen habe ich mit allen gerechnet aber nicht mit Dir.“
„Soll ich jetzt gekränkt sein?“, fragte Severus stirnrunzelnd.
„Nein!!“, lachte Rosmerta und schlug ihm herzlich und mich Wucht auf die Schulter. „Fühl Dich hier wie zu Hause, Schulleiter.“ Dann verließ sie den Tisch.
„Muss mich immer wieder jemand daran erinnern, dass ich die Verantwortung für 213 Menschen habe?“, kritisierte Severus seine Umgebung.

Rosmerta kam zurück und neben ihr her flogen 4 Teller mit jeweils einem halben Hähnchen darauf. Es roch köstlich. Die Teller verteilten sich passend und Rosmerta wünschte einen guten Appetit. Der Reis und die Soße kämen gleich.
„Weißt Du noch, kleine Hexe, wie wir hier unseren Urlaub geplant haben?“, fragte George Hermine.
Pomona grinste wegen Hermines Spitznamen.
„Oh ja. Wir waren uns sofort einig, dass Dein schneeweißer Hintern dringend Sonne braucht.“
Pomona kicherte nun und Severus starrte wie beim Tennis immer abwechselnd zwischen Hermine und George hin und her.
„Wer hätte gedacht“, fuhr George fort, „dass sich die Urlaubstage so seltsam entwickeln.“
Hermine wusste sofort worauf George hinauswollte und grinste breit. „Tja, großer Zauberer, wer hätte gedacht, dass Du meinen Bikini so toll findest.“
George grinste. Severus verstand nichts. Pomona aber dafür mehr. Sie lachte. „Habe ich es richtig verstanden? Ihr habt vorhin noch behauptet nur dicke Freunde zu sein.“
„Sind wir ja auch wieder“, erklärte George. Da verstand Severus das Ganze.
Er sah George an und ein Unwille stieg in ihm hoch George weiterhin zu mögen.
„Das ist nicht wahr, oder?“, funkelte er Hermine dann an. „Mit dem?“ Er zeigte auf George.
Hermine nickte schmunzelnd. „Tja. Rumalbern im Meer, dann die Untergehende Mauritius-Sonne…“
„Es war aber besser so“, grinste George. „Ich habe nämlich jemanden wieder getroffen!“
Hermine starrte George an. „WEN?“
„Angelina Johnson.“
„NEIN!“
„Doch. Wir gehen Freitag aus.“
„Die fandest Du doch sowieso immer ziemlich heiß, Zauberer-George.“
„Und ich tu das immer noch. Sie ist nicht mehr mit diesem Dummschwätzer Roy von den Ravenclaws zusammen und wir gehen auf ein Konzert. Schwestern des Schicksals. Nun ja. Ich muss die nicht hören, aber Angelina mag die total.“
„Wow. Stell Dir mal vor, sie hat Interesse an Dir.“
„Wär ja nicht das erste Mal, kleine Hexe.“
Hermine las in George immer wie in einem offenen Buch. „Du hattest schon mal was mit ihr?“
George nickte munter und löste dabei seelenruhig einen Teil vom Hähnchenflügel ab und schob ihn sich in den Mund. Kauend sagte er: „Sechste Klasse. Nach dem Abschlussball.“
„Wow.“ Fassungslos blickte Hermine George an.
Pomona lachte leise. „Was man im Nachhinein nicht immer alles rausfindet.“
„Da hast Du recht, Pomona.“
Severus hatte die ganze Zeit nur dagesessen und, er wusste nicht warum, aber er war erleichtert, dass George Weasley keine Gefahr für ihn darstellte. Offensichtlich hatten er und Hermine im Urlaub mehrfach miteinander Sex gehabt und es gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber scheinbar hatte sich George Weasley anderweitig umgeschaut. Sie schienen wirklich nur wieder Freunde zu sein.
„Schade“, brummte Hermine nun belustigt, „Du warst echt gut.“
Pomona lachte schallend. „Hört hört.“
„Die Firma dankt“, grinste George Hermine an. „Du weißt auch was Du da tust.“
„Dann dankt meine Firma Deiner auch.“

Severus blickte versonnen auf seinen Teller und stocherte in der knusprigen Haut herum. Wieso ist George eine Gefahr für mich? War nicht ich es, der Hermine damals abgewiesen hat nachdem wir quasi übereinander hergefallen sind? Warum hat es mich eben wirklich geärgert?
Er sah hoch um Hermine prüfend anzuschauen. Vielleicht half ihm ihr Anblick beim Sortieren seiner Gefühle. Hermine kaute gerade am Flügel herum und um ihren Mund war ein verschmierter Fettrand und sie lachte George an und dann sagte Pomona etwas und Hermine lachte nun auch Pomona an und Severus fühlte mit einem Mal eine liebevolle Zuneigung zu dieser gutgelaunten, lustigen Frau. Was er damals zu Charlott gesagt hatte, wie Hermine sei, war nicht ausgedacht. Er kannte Hermine durchaus. Liebenswürdig, witzig, klug und sehr eigenständig. So hatte er über Hermine gesprochen. Er würde jetzt aber noch hilfsbereit zu der Liste hinzufügen, denn er konnte sich sehr wohl daran erinnern was Filius ihm vor ein paar Tagen gesagt hatte: „Es war Hermines Idee Dich zu fragen, ob wir Dir Arbeit abnehmen können.“
„Rosmerta hat keine Servietten dazugelegt“, brummte Hermine mit einem Mal enttäuscht.
Severus dachte den Spruch und hielt plötzlich 4 grüne Servietten in der Hand, die er verteilte. „Danke Dir“, lächelte Hermine und wischte sich den Mund ab.
Dann sah er zu George hinüber, der Hermine und ihn beobachtet hatte. George schwieg.

„Na, Schatz“, sagte George plötzlich. „Wirst Du die Schüler ab morgen auch ordentlich quälen, so wie es Mecki immer getan hat?“
„Ja, sicher“, entgegnete Hermine, „es war doch äußerst effektiv.“
„Oh, das war es wirklich“, raunte George bedächtig. „Die gute Mecki. Jetzt darf sie sich mit Phineas Nigellus rumschlagen.“
„Er war überhaupt nicht nett zu ihr, als ich Mecki das erste Mal besucht habe“, sagte Hermine leicht entrüstet. „Wie ist das, Severus, kann man die Portraits auch umhängen?“
„Keine Ahnung. Ich schätze, da müssten wir den ersten Schulleiter fragen. Aber der ist immer in seinem Haus in Wales.“
„Mecki verdient diesen Platz neben Phineas Nigellus nicht. Irgendwann wird sie noch abfallen, wenn er sich so rotzig benimmt.“
Pomona schmunzelte. „Ich stelle mir vor, wie Severus eines Tages in sein Büro kommt und Minervas Portrait hängt nicht mehr am Haken sondern ist abgefallen.“
George und Hermine lachte, aber Severus entgegnete: „Vielleicht sollte ich wirklich mal mit Bishoff sprechen.“
„Bishoff?“, fragte George.
„Der erste Schulleiter“, sagte Hermine leicht genervt. „Ehrlich, George, Du hast in die Geschichte Hogwarts wirklich noch nie reingeguckt, nicht?“
„Brauchte ich ja auch nicht. Dafür hast Du sie ja 100x gelesen. Das kommt aufs Gleiche raus.“
Hermine boxte ihm als Danke einmal auf den Oberarm.
„Man, Mine. Snape! Sorgen Sie dafür, dass die Frau nicht mehr so viel Energie hat“, jammerte George.
Severus schnaubte. „Und wie?“
„Ist mir egal. Vö…Lassen Sie sie ums Schloss rennen oder so.“
Pomona war wieder sehr schnell im Begreifen. Sie blickte von George zu Hermine und dann zu Severus hinüber. „Nein!“, staunte sie. „Ihr beide?“ Sie zeigte zwischen Hermine und Severus hin und her. George runzelte die Stirn. „Leider nicht.“
„Wieso?“ patzte Hermine.
„Soll ich ehrlich sein, Hermine?“
„Natürlich sollst Du ehrlich sein, wie oft soll ich Dir das noch sagen!“
George wandte sich an Severus. „Ehrlich?“
Severus nickte leicht. Er war neugierig was jetzt kam. Und sie waren alleine mit Pomona. Das machte nichts.
„Also. Pomona“, begann George zu erklären. „Snape und Hermine wären vor kurzem beinahe zusammen im Bett gelandet, irgendwie war dann da doch nichts und nun ärgert sich Hermine über Snape und Snape tut gar nichts. So!“
Pomona runzelte die Stirn. „Warum tut Severus nichts?“
„Das weiß nur der liebe Merlin.“
„Aber ich finde, die beiden würden ein schönes Paar abgeben.“
„Der Meinung bin ich nun auch.“
„Warum ist Hermine ärgerlich auf Severus?“, fragte Pomona George weiter als wären die anderen beiden nicht da.
„Der gute Snape hat seine Tante beschwindelt, er würde mit Hermine zusammenleben. Er wollte das Haus im Spinners End. Die Tante ist aber dahintergekommen und hat Snape gedroht ihm das Haus nicht zu überschreiben, wenn Hermine nicht nachweist, dass er sich wirklich Mühe gegeben hat sie kennen zu lernen. Er hat es natürlich versucht, aber Du kannst Dir vorstellen wie verletzend es ist, nur nervig ausgefragt zu werden, weil der andere ein Haus haben will, obwohl man den anderen total gern hat.“

Severus blickte Hermine entsetzt an. So war das rüber gekommen?
Pomona blickte traurig zwischen Hermine und Severus hin und her. „Das ist schlimm.“
„Genau. Und deshalb meinte ich eben, er solle sich mal einfach um sie kümmern“, vollendete George seine Ansprache.
„Ist das wirklich so böse rübergekommen?“, entfuhr es Severus ernst in Richtung Hermine.
Die nickte bedrückt mit dem Kopf.
Severus atmete scharf Luft ein. „Und warum hast Du trotz allem angeboten mich zu unterstützen?“
Hermine schwieg.
Pomona erkannte aber das Problem. „Weil sie Dich gern hat, Severus.“
„Aber wir mögen uns nicht“, sagte Severus leise zu Hermine.
„Du sie vielleicht nicht“, sagte Pomona.

Hermine stand auf. „Entschuldigt, ich brauche frische Luft. George, bezahlst Du für mich mit?“
„Na sicher.“
Hermine zog sich noch im Gehen die Jacke an und verschwand aus dem Lokal.

„Geht ihr hinterher, Severus“, forderte Pomona Severus auf. „Na los!“
Severus fühlte sich komplett hilflos. „Ich weiß doch gar nicht was ich sagen soll!“
„Das ist egal. Sei nett und vor allem sei ehrlich.“
Severus schnaubte. „Ich und ehrlich.“ Doch er stand auch auf und folgte Hermine.
Pomona drückte die Daumen und zeigte George ihre Hände. Dieser nickte lächelnd.

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„Hermine, warte!“
Hermine ging die Straße entlang stadtauswärts in Richtung Exborough.
„Hermine, so warte doch mal!“ Sie hörte ihn laufen und blieb endlich stehen.
„Was willst Du, Severus?“
„Was willst DU?“
Hermine seufzte. „Das kann ich Dir nicht sagen und weiter Deine Bibliothekarin sein.“
„Hermine, was willst Du? Wir können über alles reden.“
Hermine fuhr nun endgültig zu ihm herum. „Worüber willst Du reden, Severus? Über die Tatsache, dass ich mich völlig ausgenutzt gefühlt habe von Dir? Über die Tatsache, dass ich es unfair fand, Deine liebe, nette Tante zu belügen? Oder über die Tatsache, dass ich den Moment als wir uns auf Deinem Bett geküsst haben unglaublich schön fand? Wenn Du Dich über eine der drei Sachen unterhalten willst – bitte. Aber ich glaube es kaum.“
Mit den Worten drehte sie sich weg und ging die Straße weiter entlang.
Severus sah nur einen Ausweg. Er lief die drei Schritte hinter ihr her und zog ihren Kopf an seinen. Er küsste sie.
Hermine entfuhr ein abwehrendes „Hmmmm“, aber nach ein paar Sekunden wurde sie in seinen Armen weich wie Butter. Wie erstickt klammerte sie sich an ihn.
„Das ist doch Snape. Der neue Schulleiter“, hörten beide da plötzlich eine alte Frauenstimme rufen.
„Ja, das ist er. Wen küsst er denn da?“, fragte eine andere Frauenstimme.
„Weiß nicht. Kenn ich nicht. Aber Snape ist es tatsächlich, Emilie.“
„Lass uns weitergehen, Roberta“, sagte die Frauenstimme Emilie. „Nachher hören die uns noch.“
Dann kam nichts mehr.
Severus musste grinsen. „Dass immer darauf bestanden wird, dass ich jetzt Schulleiter bin!“
„Es ist doch eine Tatsache“, seufzte Hermine. „Leb damit!“
Severus gab ihr noch einen letzten Kuss und löste sich dann. „Hörst Du jetzt auf störrisch zu sein?“
Sie boxte ihm leicht in die Rippen.
„Na schön“, sagte Severus entschieden. „Ich erkläre Dir mal meine Tatsachen. Fakt ist: Ich habe immer in meinem Leben alleine gelebt, Fakt ist: Ich möchte damit weitermachen, zumindest war das bis gerade eben so, Fakt ist: Ich kann Dir nicht versprechen, dass ich Dir 24 Stunden am Tag ein treusorgender Mann bin, denn ich habe ein Menge Arbeit am Hals, Hermine, weil ich…“
„…weil Du Schulleiter bist“, lächelte Hermine.
„Genau. Fakt ist: Ich habe Dich irgendwie lieb und muss noch herausfinden, was mir das bedeutet, weil ich noch nie in diesem Zustand war, Fakt ist: Ich möchte lieber Schulleiter sein, als mein Haus bewohnen zu können, was bedeutet, dass Du mich wahrscheinlich nicht als 9to5-arbeitender Familienpapa mit Schaukel im Garten kriegst. Fakt ist: Ich bin extrem schwierig, Fakt ist: Da ich weiß dass Du das weißt, macht es Dir das vielleicht einfacher mit mir umzugehen, denn ich vermute, ich werde mich nicht richtig ändern können. Fakt ist: Ich befürchte, dass die Tatsache, dass wir ein…Paar sind, bei den anderen Kollegen nicht unbedingt auf Verständnis stoßen wird. Fakt ist: Du wirst erst mal damit leben müssen nicht sehr viel Zeit mit mir verbringen zu können, weil ich viel abarbeiten muss. Ich bin nicht mehr der Tränkelehrer, der abends stundenlang lesen kann. Ich habe nun Treffen mit angeblich wichtigen Leuten, die mich alle regelmäßig sehen wollen. Ich muss, leider, auf Feiern und Messen und so weiter. Fakt ist: Ich habe die Befürchtung, dass Dich das abschreckt.“

Hermine küsste ihn zart auf das Kinn. „Fakt ist: Ich bin Bibliothekarin auf Hogwarts, Fakt ist: Ich bin Lehrerin für Verwandlung auf Hogwarts, Fakt ist: Ich habe unglaublich viele Freunde, die mich alle sehen wollen ab und an, Fakt ist: Ich liebe es mal alleine auf dem Sofa rumzulungern ohne dass mir jemand auf den Geist geht. Fakt ist: Ich werde nicht viel Zeit haben für Dich. Fakt ist: Ich habe die Befürchtung, dass Dich das abschreckt. Fakt ist: Dass ich mich bemühen werde mich freizuschaufeln nur um mit Dir Zeit zu verbringen, weil … und jetzt kommt der letzte Fakt: Ich Dich lieb habe. So knötterig Du auch oft bist.“

Severus blickte Hermine an und streichelte ihr kurz über die Schläfe. „Das sind viele Fakten.“
Sie nickte bedächtig.
Er fuhr fort: „Meinst Du, wir sollten es dann nicht ganz sein lassen?“
„Wieso?“
„Wenn wir uns kaum sehen?“
Hermine grinste: „Aber überleg doch mal, Severus. Wir könnten uns immer auf Quickies treffen und in den Sommerferien wegfahren.“
Er küsste sie amüsiert. „Quickies, hm? Die ganzen 5 Minuten Freizeit am Tag soll ich mit Dir verbringen?“
Sie nickte heftig.
„Ja, Severus, lass uns treffen und Spaß zusammen haben und Sex. Du lernst mich auf normale Weise besser kennen und wir verbringen Zeit in den Ferien zusammen.“
„Meine Ferien für Dich opfern“, schnaubte Severus lächelnd. „Meinst Du, dass ich das will?“
„Ja.“
„Du hast recht.“
Hermine nahm seine Hand. „Komm wir gehen zurück zum Schloss.“
„Und dann?“
„Bis wir oben sind überlegst Du ob Du für heute Schluss machst und dann werde ich mich an Dich schmiegen.“
„Das klingt gut.“

*************************************
Die Nacht verbrachten die beiden nicht mit Sex und am nächsten Morgen stahl sich Hermine klammheimlich aus seiner Wohnung um sich in ihrer eigenen für den Tag fertig zu machen.
Als sie in die große Halle zum Frühstück kam, saß Severus schon auf seinem Stuhl und aß.
„Guten Morgen, der werte Herr Direktor“, summte Hermine fröhlich.
Er blickte irritiert auf, wer ihn so angesprochen hatte, erkannte Hermine und lächelte. „Guten Morgen Frau Bibliothekarin Schrägstrich Lehrerin.“
„Hast Du gut geschlafen?“, fragte sie leise. Aber Filius hatte es gehört. „Seid Ihr ein Paar?“, wisperte er leise.
Severus blickte ihn an. „Würde es Dich stören, Filius?“
„Im Gegenteil!“, freute sich Filius.
„Dann sind wir ein Paar“, entgegnete Severus.
Filius klatschte begeistert in die Hände. „Sehr schön, sehr schön. Pomona“, sagte er zu seiner anderen Nachbarin. „Hast Du es schon gehört? Severus und Hermine sind ein Paar.“
„Endlich“, seufzte Pomona erleichtert und wandte sich an Rolanda. „Endlich hat Severus Hermine gefragt, ob er sie haben möchte.“
Rolanda bekam große Augen. „Aber er ist unser Vorgesetzter, Pomona.“
„Na und?“, fragte Pomona knapp.
Rolanda überlegte. „Naja, eigentlich ist es wirklich egal. Ach, ich find es schön. Vielleicht hat Severus dann mal endlich Spaß im Leben. Du, Aurora, weißt Du das Neueste? Severus hat Hermine endlich gefragt, ob sie ihn haben möchte.“
Man hörte schließlich Aurora wispern: „Hagrid, hast Du es schon gehört? Severus und Hermine sind ein Pärchen.“
„Nein!“, bölkte Hagrid. „Severus und Hermine? Echt?“
Severus Herz setzte aus, als er sah, dass 3 seiner Slytherins die Köpfe zusammen steckten und sich mit Blicken auf ihn und Hermine unterhielten.
Binnen 5 Minuten hatte sich in der ganzen Halle rumgesprochen, dass der Schulleiter und Hermine ein Paar seien. Und da niemand ihn oder Hermine verächtlich ansah, war Severus zufrieden.

Es dauerte 3 Monate.
Dann befand Hermine, dass sie mit gutem Herzen den Patronus schicken konnte.
„Expecto Patronum“, sagte sie leise während sie an die zärtlichen Küsse von Severus dachte. Der Otter floss aus ihrem Zauberstab und sie sagte zu ihm: „Liebe Charlott. Dein Neffe Severus kennt mich fast genauso gut wie ich mich selbst. Wir sind nun ein Paar und ich bin rundherum happy.“
Der Otter zwinkerte Hermine zu und verschwand durch die Wand.

Dann ging die Tür auf und Severus betrat das Zimmer.
„Was hast Du gemacht, Liebste?“
„Aufgeräumt, Nachrichten verschickt, alles Mögliche.“
Er blieb hinter Hermines Stuhl stehen und massierte ihr leicht die Schultern. Hermine entfuhr ein tiefes Seufzen. „Nun hatten wir immer noch keine Zeit für Sex“, bedauerte Severus.
Hermine grinste. „Kommt noch.“
„Ja, ich finde, ich sollte mal einen Gang zurückschalten.“
„Sollen wir vielleicht den kommenden Sonntag alleine verbringen?“
Severus küsste sie aufs Haupt. „Nur wir beide?“
Sie nickte.
Plötzlich schwebte ein Patronus in den Raum und ein Schmetterling entfaltete sich. Er blickte Severus an und sagte mit Charlotts Stimme:
„Severus, mein lieber Neffe, morgen früh erhältst Du die Papiere, dass das Haus im Spinners End Dir gehört. Ich bin furchtbar stolz auf Dich und verbitte mir in Zukunft das Herumlügen, ja? Ich habe Hermine und Dich sehr gern und ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mich mal in New York besuchen kämet. Auf Wiedersehen.“
Severus blickte dem sich auflösenden Patronus nach und sah dann Hermine an. „Was hast Du ihr gesagt?“
„Ich habe ihr gerade einen Patronus geschickt, dass ich der Meinung bin, Du kennst mich mindestens genauso gut wie ich mich selbst.“

Wieder küsste er sie. „Das hätte ich nicht gedacht“, murmelte er. „Ich wollte dieses Haus um darin alleine zu leben und jetzt habe ich das Haus und will darin nicht alleine leben. Sachen gibt’s….!“
Hermine tätschelte seine Hand, die auf ihrer Schulter lag. „Bist Du soweit fertig für heute?“
„Ja, ich muss Kingsley nur noch einen Bericht abliefern. Dann bin ich fertig.“
„Dann warte ich auf Dich, wir gehen Abendessen und dann kümmere ich mich um Dein leibliches Wohl.“
Severus grinste. „Aha. Was bedeutet das?“
„Sag ich Dir nicht. Aber Du wirst es toll finden.“
„Wie schön. Dann bis gleich, Liebling.“
„Bis gleich.“

Eine Stunde später verwöhnte Hermine Severus mit einer Rückenmassage und am Sonntag hatten sie den ganzen Tag für sich. Filius übernahm für Severus den Vize-Job, wie Filius es nannte, und Hermine und Severus apparierten ins Haus im Spinners End um sich den ganzen Tag zu lieben.

Später lag Severus dann auf dem Rücken auf dem Bett, hatte eine nackte, schlafende Hermine im Arm und als er so zur Decke blickte, dachte er darüber nach, was er seiner Tante erzählt hatte. Was geschehen solle, wo seine Aussage noch gelogen war.

Sie war nie gelogen, sondern nur ein Wunschtraum gewesen. Und der hatte sich erfüllt.
Er hatte Hermine an seiner Seite.
Und das war eine wunderschöne Sache.

ENDE


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