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Fanfiction

Amnesia - Der Brunnen des wahren Glücks

von rodriquez

Das laute Stimmengewirr der Drei Besen entpuppte sich als Überraschung, denn gerade mal acht Gäste konnte Harry ausmachen. Jeden von ihnen inspizierte er mit geschultem Blick, doch er konnte keine Auffälligkeiten ausmachen.
Eine von ihnen, Minerva McGonagall, die Schulleiterin, die, die neuen Gäste überrascht, aber freudig begrüßte.
„Minerva“, erwiderte Harry den Gruß, ohne die Augen von den übrigen Gästen zu lassen, „haben sie zufällig beobachtet mit wem sich Hagrid die ganze Zeit unterhalten hat?“
„Nein“, zuckte sie desinteressiert. „Ist das von Bedeutung? Was verschafft mir die Ehre eures Besuches?“
„Wir sind auf der Suche nach Ron“, erklärte Harry und versuchte das Problem hinter dem Verschwinden darzustellen.
„Also haben sie nur ihr typisches Bauchgefühl, Potter?“, fragte die große, alte Dame, als Harry geendet hatte.
„Sag ich doch“, ereiferte sich Ginny.
„…is nich mehr da“, seufzte Hagrid, der sich schwerfällig umblickte, und dessen Blick auf einer Flasche Feuerwhiskey hinter dem Tresen klebte.
„Kannst du dich erinnern, über was ihr gesprochen habt?“, bedrängte ihn Hermine.
Mit nervösem Blick zu Minerva stammelte Hagrid einige unverständliche Worte: „BruwaGlü…“
„Ganz langsam und verständlich, bitte“, erwiderte Hermine.
„Ich habe Brunnen des wahren Glücks verstanden“, versuchte Lavender verständlich zu machen.
„Der Brunnen des wahren Glücks?“, wiederholte Hermine fragend, ihren Blick auf Hagrid gerichtet.
Dieser nickte schwach.
„Hätt ich doch nur nichts gesagt…“
„Brunnen? Glück?“, wiederholte Harry ungläubig. „Könnte mich mal Jemand aufklären?“
„Hast du die Märchen von Beedle dem Barden etwa immer noch nicht gelesen?“, lästerte Ginny und verdrehte die Augen.
„Nein“, konterte Harry. „Was hat das Märchen mit Hagrid oder Ron zu tun?“
„Ron hilft mir gelegentlich, wenn er Zeit dazu findet“, erklärte Hagrid. „Ihr seid ja nich’ meh’ da, oder habt keine Zeit.“
„Bei was?“
„Vor einigen Wochen hat mir Charlie ein verletztes Drachenbaby zukommen lassen“, murmelte Hagrid sehr leise. „Heilende Kräuter gibt es nur in der Hochebene des Glenmore Forest Park“
„Den kenn ich“, unterbrach Hermine. „Ich war da als Kind mit meinen Eltern. Der Park ist ein Überbleibsel des Kaledonischen Waldes in der Nähe von Aviemore in den schottischen Highlands. Der Forest Park selbst, ist ein Teil des Cairngorms National Park, und liegt am Fuß der Cairngorms und umgibt Loch Morlich. Man kann sehr gut Wandern und Mountainbiken, im Winter auch Skilaufen.“
„Ist gut, Hermine. Das wandelnde Lexikon hat wieder zugeschlagen“. Ginny verdrehte erneut die Augen. „Erzähl weiter Hagrid.“
„Wir fanden einen Teil der heilenden Kräuter au freiem verschneiten Gelände, entlang einer alten Steinmauer, und Ron meinte, dass ihn die Umgebung an das Märchen um den Brunnen des wahren Glücks erinnern würde.“
Während die Neuankömmlinge die wärmende Kleidung ablegten, sich bei Aberforth, dem neuen Wirt der drei Besen etwas zu Trinken bestellten und Platz nahmen, begann Hermine das Märchen den Unwissenden nahezubringen, und den Wissenden ihre Erinnerungen aufzufrischen.
Keiner wagte Hermines Erzählungen zu unterbrechen.

Der Brunnen des wahren Glücks sprudelt hoch auf einem Hügel in einem verzauberten Garten, umgeben von hohen Mauern und geschützt durch starke Magie.
Einmal im Jahr, am längsten Tag, zwischen der Stunde des Sonnenaufgangs und der des Sonnenuntergangs, bekam ein einziger Unglücklicher die Möglichkeit, sich bis zu dem Brunnen durchzukämpfen, in seinem Wasser zu baden und für immer wahres Glück zu empfangen.
An diesem bewussten Tag reisten Hunderte von Menschen aus dem ganzen Reich herbei, um noch vor der Morgendämmerung zu den Mauern des Gartens zu gelangen.
Männer und Frauen, Reich und Arm, Jung und Alt, mit magischer Kraft und ohne, alle versammelten sich in der Dunkelheit, ein jeder in der Hoffnung, derjenige zu sein, dem der Zugang zum Garten gewährt werde.
Drei Hexen, von denen jede ihre kummervolle Bürde zu tragen hatte, begegneten sich am Rand des Gedränges und erzählten einander von ihrem Leid, während sie auf den Sonnenuntergang warteten.
Die erste Hexe mit Namen Asha litt an einer schweren Krankheit, der kein Heiler abhelfen konnte. Sie erhoffte sich, der Brunnen könne sie von ihren Beschwerden befreien.
Der zweiten, mit Namen Athelda wurde von einem bösen Zauberer all ihre Habseligkeiten, wie Geld, Haus und Zauberstab gestohlen. Sie hoffte, der Brunnen könnte helfen den Täter zu finden und sie von ihrer Ohnmacht befreien.
Die dritte Hexe, Amata wurde kurz zuvor von einem Mann verlassen. Sie hatte ihn innig geliebt, und glaubte ihr Herz wäre für immer gebrochen. Der Brunnen sollte sie von ihrem Kummer und ihrer Sehnsucht erlösen.
Die drei Hexen erzählten sich ihre Geschichten und vereinbarten einander zu helfen.
So taten sie sich zusammen und versuchten den Brunnen gemeinsam zu erreichen.
Mit dem ersten Sonnenstrahl riss der Himmel auf, und gleichzeitig öffnete sich in der Mauer ein schmaler Spalt. Die Menschenmasse setzte sich lauthals in Bewegung und schob sich vorwärts. Jeder Einzelne bekundete mit lautem Geschrei seinen Anspruch auf ein Wunder durch den Brunnen.
Aus dem Garten hinter der Mauer krochen Schlingpflanzen hervor und wanden sich um jeden Einzelnen. Doch nur Asha wurde von der Pflanze vorangezogen. Sie packte Altheda am Handgelenk, die sich ihrerseits fest an den Umhang von Amata klammerte.
Amata jedoch verfing sich in der Rüstung eines traurigen Ritters, der auf einem abgemagerten Pferd saß.
Die Schlingpflanzen zerrten die Hexen durch den Spalt in der Mauer, und der Ritter wurde von seinem Pferd herunter und hinter ihnen hergezogen.
Die empörten und wütenden Schreie der Übrigen stiegen enttäuscht empor, und verhallten schließlich hinter ihnen.
Die Mauern versiegelten sich hinter ihnen.
Asha und Altheda waren erzürnt, weil Amata versehentlich den Ritter mitgebracht hatte.
„Nur eine kann in dem Brunnen baden! Es wird schwer genug sein, zu entscheiden, welche von uns das sein soll, da brauchen wir nicht noch einen!“
Der Ritter, den man draußen im Reich Sir Glücklos nannte bemerkte nun, dass er sich an drei Hexen gebunden hatte. Er selbst hatte keinerlei magische Fähigkeiten und besaß auch sonst kein sonderliches Talent im Schwertkampf oder im Umgang mit der Lanze.
Er war sich sicher, dass für ihn keine Hoffnung bestand, die drei Frauen auf dem Weg zum Brunnen zu überflügeln, so beschloss er sich feige nach draußen vor die Mauern zurückzuziehen.
„Feigling“, schalt ihn Amata zornig. „Zieht euer Schwert, Ritter, und helft uns, unser Ziel zu erreichen!“
Ihre Worte zeigten Wirkung, und so wagten sich die drei Hexen und der trostlose Ritter in den verzauberten Garten hinein.
Die Sonne erhellte ihren Weg, wo zu beiden Seiten seltene Kräuter, Früchte und Blumen in Hülle und Fülle wuchsen.
Sie kamen gut voran, weil kein Hindernis ihren Weg kreuzte, bis sie den Rand eines kleinen Hügels erreichten auf dem Brunnen stand.
Dort jedoch, um den Fuß des Hügels geschlungen, stellte sich ihnen ein riesiger, weißer Wurm in den Weg. Er erwies sich als aufgebläht und blind.
Als sie sich vorsichtig näherten, wandte er ihnen sein hässliches, abscheuliches Gesicht zu und sprach:
Gebt mir den Beweis eures Leids.
Der glücklose Ritter zog sein Schwert, doch seine Klinge zerbrach bei der Berührung mit dem Untier.
Athelda bewarf den Wurm erfolglos mit Steinen, die sie neben sich auf dem Boden einsammelte.
Asha und Amata versuchten jeden Zauber, der ihnen einfallen wollte.
Doch der Wurm ließ sich weder gefügig machen, noch ließ er sich in einen tiefen Schlaf versetzen. Er ließ die Hoffnungssuchenden nicht vorbei.
Die Sonne stieg immer höher, und aus Verzweiflung vergoss Asha bittere Tränen.
Da näherte der Wurm sein Gesicht der traurigen Asha und trank die Tränen von ihren Wangen.
Als sein Durst gestillt schien, glitt der Wurm beiseite und verschwand in einem Loch in der Erde.
Hocherfreut begannen die drei Hexen und der Ritter den Hügel zu erklimmen.
Sie waren überzeugt, dass sie den Brunnen vor dem Mittag erreichen würden.
Der Hügel war jedoch steil, ihr Vorankommen mühsam, und auf halbem Weg stießen sie auf eine Inschrift, die in der Erde vor ihnen eingefurcht war.
Gebt mir die Früchte eurer Mühen.
Der traurige Ritter zog eine Münze hervor und legte sie zu Füßen der Inschrift auf den grasigen Hügel. Doch sie wurde aufgewirbelt und flog verloren davon.
Als nichts weiter geschah setzten die Vier ihren Weg fort, doch obwohl sie stundenlang weitergingen, kamen sie keinen Schritt dem Ziel näher.
Noch immer lag die Inschrift in der Erde vor Ihnen.
Die Sonne stieg über ihre Köpfe hinweg und schien am fernen Horizont zu sinken. Der Mut schien sie zu verlassen, doch Altheda schritt schneller und kräftiger auf der Stelle und ermahnte die Anderen: „Nur Mut, Freunde, und gebt nicht auf!“
Obgleich sie keinen Schritt vorankam hielt sie ihr Tempo bei, und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Die Tropfen fielen glitzernd zur Erde, und plötzlich verschwand die Inschrift, und bei jedem Schritt kam der Gipfel näher.
Voller Freude, das zweite Hindernis überwunden zu haben, eilten sie, so schnell sie konnten auf den Gipfel zu, bis der Brunnen endlich zu sehen war.
Wie ein Kristall glitzerte er an einem idyllischen Platz zwischen unzähligen bunter Blumen, Sträucher und Bäumen.
Ehe sie zu ihm gelangen konnten, schien sich ein letztes Hindernis aufzutun.
Ein kleiner Bach, der um die Hügelkuppe herumfloss und sie am Weitergehen hinderte.
Sein Wasser klar, aber sehr tief. Unmöglich ihn zu durchschreiten.
In den Tiefen des klaren Wassers entdeckten sie einen glatten Stein mit einer neuerlichen Inschrift:
Gebt mir den Schatz eurer Vergangenheit!
Sir Glücklos warf seinen Schild in das klare Wasser, in der Hoffnung ihn darauf überqueren zu können. Doch der Schild wurde in die Tiefen gerissen, und kurz bevor auch er in den Tiefen gezogen wurde retteten ihn, die drei Hexen rechtzeitig vor dem Ertrinken.
Jeder Versuch den Bach mit einem Sprung zu überqueren scheiterte kläglich.
Wieder einmal schwand die Hoffnung das Ziel rechtzeitig zu erreichen. Die Sonne sank immer tiefer am Himmel.
Amata bat um Ruhe und Konzentration, und so versuchten sie über die Botschaft der Inschrift zu grübeln. Amata war auch die Erste, die sie verstand. So zog sie ihren Zauberstab hervor und zog alle Erinnerungen an glückliche Zeiten aus ihrem Kopf, und warf sie in die reißende Strömung.
Der Bach spülte die wunderbaren Erinnerungen davon, und offenbarte Trittsteine, über die, die drei Hexen und der glücklose Ritter endlich zum Gipfel weitergehen konnten.
Der Brunnen schimmerte, inmitten der Kräuter und Blumen, die seltener und schöner waren, als alle, die sie je gesehen haben. Das Bad im Brunnen des Glücks war greifbar nah. Die Sonne glutrot, bestimmte den Zeitpunkt zu dem einer von Ihnen sein Bad nehmen könnte.
Es galt zu entscheiden, wer der Auswählte sein sollte.
Ehe sie jedoch eine Entscheidung treffen konnten, stürzte Asha zu Boden. Erschöpft von den Mühen des Anstieges, war sie dem Sterben nahe.
Ihre Gefährten wollten sie schon zum Brunnen tragen, doch Asha litt Todesqualen und flehte, man sollte sie nicht anrühren.
In der letzten Verzweiflung machte sich Altheda daran eilends alle möglichen Kräuter, die vielversprechend erschienen, einzusammeln, mischte sie in Sir Glücklos Feldflasche und flösste Asha den Trank ein.
Der Trank zeigte Wirkung, Asha konnte sich sogleich erheben, und mehr noch, alle Anzeichen ihrer furchtbaren Krankheit waren verschwunden.
„Ich bin geheilt!“, rief sie überglücklich. „Ich brauche den Brunnen nicht – lasst Altheda baden!“
Doch Altheda war damit beschäftigt, noch mehr Kräuter in ihrer Schürze zu sammeln.
„Wenn ich diese Krankheit heilen kann, dann werde ich reichlich Gold verdienen! Lasst Amata baden!“
Der glücklose Ritter verneigte sich und winkte Amata zum Brunnen, doch auch sie schüttelte den Kopf.
Der Bach hatte allen Schmerz über ihren Liebsten fortgeschwemmt, und sie sah jetzt, dass er grausam und treulos gewesen war und dass es nur Glück war, ihn los zu sein.
„Guter Herr. Ihr müsst baden, als Lohn für all Eure Ritterlichkeit“, sprach sie zu Sir Glücklos.
Mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne bestieg der Ritter den Brunnen des wahren Glücks, erstaunt darüber, dass er der Auserwählte war.
Im Glanz seines Triumphes entstieg er dem Wasser wieder und warf sich Amata zu Füßen, der liebsten und schönen Frau, die er je erblickt hatte.
Inspiriert von seinem Erfolg, bat er um ihre Hand und ihr Herz, und Amata erkannte, dass sie einen Mann gefunden hatte, der ihrer würdig war.
Die drei Hexen und der Ritter machten sich, Arm in Arm, gemeinsam auf den Weg den Hügel hinab, und alle vier lebten glücklich bis an ihr Lebensende.

(Frei nach dem Märchen „Der Brunnen des wahren Glücks“ aus der Märchensammlung „Die Märchen von Beedle dem Barden“ übersetzt von Joanne K. Rowling)


„Aber endete das Märchen nicht damit, dass auf dem Wasser gar kein Zauber lag?“, mutmaßte Ginny.
„Nicht auf dem Wasser des Brunnens, aber auf der Umgebung“, korrigierte Hermine. „Einem magischen Berghügel“.
„Und wie hilft uns das wirklich?“, überlegte Ginny, und wirkte erstmals nachdenklich. „Es ist eine Legende, ein Mythos, ein Märchen.“
„Das waren die Heiligtümer des Todes auch“, korrigierte Harry.
„Angenommen die Legende erweist sich wieder einmal als wahr“, spann Ginny den Faden weiter. „Besagt es nicht, dass nur einmal im Jahr am Tag der Sommersonnenwende einer Person der Zutritt gewährt werden würde?“
„Ja, und?“, hinterfragte Dean und wartete auf weitere Ausführungen.
„Sommer – sonnen – wende?“, fragte Ginny mit einem selbstverständlich klingenden Unterton. „Sommer? Und was haben wir aktuell?“
Ginny legte ironisches Gesicht auf, begann mit den Zähnen zu klappern, und schlug mehrfach die Arme um ihren Körper als würde sie ihren Körper aufwärmen wollen.
„Wir haben fast die Wintersonnenwende“, antwortete Harry zur Überraschung aller. „Vielleicht macht sich Jemand Hoffnungen auf ein Wunder?“
„Der einundzwanzigste Dezember?“ warf Hermine dazwischen. „Heute ist der Siebzehnte?“
„Vier Tage in denen Ron verschwunden bleiben könnte“, keuchte Lavender.
„Ihr denkt allen Ernstes jemand könnte Ron gefangen halten?“, mutmaßte Ginny, nun wieder ungläubig.
„Ich möchte dich nicht beunruhigen“, antwortete Harry behutsam. „Aber ich denke – ja, das wäre möglich.“
„Aber, aber“, stammelte Lavender aufgewühlt. „Er ist doch nicht in Lebensgefahr?“
„Wir haben leider keinen Anhaltspunkt außer diesem“.
„Was immer noch reine Spekulation sein könnte“, natürlich war es wieder einmal Ginny.
„Könntest du jetzt bitte einmal deine Schnute halten“, schrie Dean, so dass alle am Tisch überrascht, aber auch ängstlich zusammenzuckten.
„Wir wissen nicht einmal, wer ihn in seiner Gewalt haben könnte“, sagte Dean mit normaler Stimmlage zum Rest der Anwesenden.
„Und ob überhaupt“, mischte sich erstmals Minerva in die Überlegungen ein. „Bisher haben wir doch wirklich nur Mutmaßungen.“
„Eben!“, bestätigte Ginny und schenkte Dean einen schnippischen Blick.
„Gin, kannst du wirklich nicht für einen kurzen Moment deine ablehnende Haltung ablegen?“, unterbreitete Harry ein Friedensangebot. „Ron ist immer noch dein Bruder. Auch wenn ihr euch nicht immer grün wart. Ich weiß, dass du ihn mehr liebst, als du zugibst. Sieh der Gefahr ins Auge und hoffe, dass es ihm gut geht, sonst wirst du dir dein lebenlang Vorwürfe machen“.
„Hagrid!“
Mit eindringlichem Blick nahm Minerva den Halbriesen ins Visier.
Ängstlich zuckte er zusammen und schien in den Augen mancher zu salutieren.
„Was hast du dem Fremden erzählt?“
„Also gut“, antwortete Hagrid kleinlaut. „Wenn Ron wirklich in Gefahr sein sollte…“
„Hagrid!“
Es war zu Verwunderung aller, Lavender, die sich energisch räusperte.
„Der Fremde hat mich nich’ nur über’n Brunnen des wahren Glücks ausgefragt, sondern wo man ihn finden könnte.“
„Woher wusste er von eurer eventuellen Entdeckung?“, hakte Harry nach. „oder hast du unter Einfluss von Feuerwhiskey damit geprahlt, und ihm von eurer Entdeckung erzählt?“
„Nun … Ähm … also … Ja“, schniefte Hagrid. „Un’ das Ron mich begleitet hat…“
„Und weil es Umstände machen würde einen Riesen in Gewahrsam zu nehmen, oder weil er sich nicht traute, musste Ron dran glauben.“
„O, nein!“, schrie Lavender. „Mein armer Ron!“
„Kannst du uns zu der Stelle hinführen?“, fragte Harry den Halbriesen.
„Denk’ schon“, wisperte Hagrid kleinlaut. „Aber nich’ jetzt. Im Dunkeln is’ schwer den Platz wiederzufinden…“
„Außerdem dürften da oben jetzt schwierige Bedingungen, wie starker Wind, Schnee und Kälte herrschen“, vermutete Hermine.
„Minerva…“, wandte sich Harry an die Schulleiterin.
„Mrs. Granger ist noch immer Schüler dieser Schule“, antwortete die Professorin bevor Harry zu Ende gesprochen hatte. „Auch für dich sollte ein Bett zu finden sein.“
„Ich möchte dabei sein!“, rief Lavender energisch dazwischen. „Außerdem haben Harry und Hermine mich versucht davon überzeugt, dass ich trotzdem meinen Abschluss machen könnte. Bitte lassen sie mich es versuchen“
„Von mir haben sie keine Schwierigkeiten zu erwarten“, bejahte Minerva den Plan der schwangeren jungen Frau. „Allerdings werden sie nicht bevorzugt behandelt.“
„Das erwarte ich auch gar nicht“, erwiderte Lavender. „Ich möchte es angehen, und ich möchte auch bei Harrys Mission dabei sein.“
„Das könnte anstrengend und gefährlich werden“, erwiderte Harry.
„Ich mag schwanger sein“, konterte Lavender, „das heißt aber nicht, dass ich schwer krank oder bettlägerig bin.“
Während sich die Gruppe zu Fuß auf den Weg hinauf zum Schloss machte, waren offensichtlich noch immer nicht alle Differenzen abgewendet.
Nur missmutig folgte Ginny im sicheren Abstand hinterher.
Ihr Gesicht verfinsterte sich noch mehr, als Hermine sich bei Harry einhakte und er sie fragte ob er ihr Kleidung aus Godrics Hollow mitbringen sollte.
„Du willst noch einmal zurück“, wunderte sich Hermine.
„Im Gegensatz zu Euch habe ich keine Habseligkeiten mehr in Hogwarts“, bejahte Harry die Anmerkung seiner Freundin.
„Ich brauche nichts“, beantwortete Hermine seine Frage. „Ich habe alles hier, was ich benötige. Für die paar Tage sollte das reichen.“
„Lavender?“, richtete Harry fragend seine Aufmerksamkeit auf die trotz Schwangerschaft, schritt haltende junge Dame.
Sie schüttelte ihren Kopf. „Ich habe meine Sachen nie abgeholt, weil ich mich in meinem Zustand nicht dazu aufraffen konnte herzukommen. Röcke mit Gummizug und weite Blusen im Übermaß, das reicht bis zu den nahen Ferien.“
„Ginny?“ rief Harry über seinen Rücken hinweg, und bekam keine Antwort.
Unauffällig zupfte Hermine an seinem Arm. „Sei behutsam“, flüsterte sie besorgt.
„Ginny?“, wiederholte Harry, etwas lauter, und dieses Mal vernahm er Deans Stimme, die auf Ginny einredete. „Nun schüttle endlich deinen Stolz ab. Ich habe keine Lust wieder nur die zweite Geige zu spielen.“
„Was?“ antwortete Ginny, leider etwas zu energisch.
„Würde es dir etwas ausmachen mit George in Kontakt zu treten, und ihn bitten, dass er sich sofort melden soll, falls Ron doch noch auftauchen sollte?“
„George?“ wiederholte Ginny mit angepasster Stimme.
„Er wohnt mit Ron unter einem Dach“, erwiderte Harry. „Wir brauchen die Info, aber gleichzeitig sollten wir den Rest deiner Familie nicht beunruhigen.“
„Wie soll ich das anstellen?“
„Mit einem Mobiltelefon, das ich dir noch besorgen werde.“
„Braucht dann nicht auch George so ein Mobilding?“
„Das soll nicht dein Problem sein“, lächelte Harry, und erstmals brachte Ginny ein erwiderndes Lächeln zustande.
„Du bestichst George mit so einem Teil, weil du weißt, dass er sofort hier auftauchen würde.“
„War das behutsam genug?“, flüsterte Harry wieder an Hermine gewandt.
„Es war okay, aber noch nicht perfekt“, erwiderte Hermine schmunzelnd. „Ich befürchte wir haben noch genügend Gesprächsbedarf.“
Der Rest der Gruppe war weiter Richtung Schloss marschiert, auch Ginny mit Dean im Schlepptau, hatte mittlerweile die übrig gebliebenen Zwei eines ehemaligen Goldnen Trios passiert.
„In Ein, Zwei Stunden sollte ich wieder hier sein.“
„Ich werd es überleben“, lächelte Hermine.
„Dann … also … bis gleich“, stammelte Harry.
Obwohl die Augen beider leuchteten und voller Erwartung in die des Gegenübers starrten, geschah nichts.
Keiner traute sich, obwohl jeder das Bedürfnis hatte den Anderen zu küssen.
Ein Kuss in dieser Situation, einem Abschied, besser eine Trennung von einer Stunde wäre in den Augen aller Anwesenden, oder wohl eher Ginnys, der Supergau geworden, und noch war die Bereitschaft nicht vorhanden.
Auch wenn sie scheinbar alleine und unbeobachtet waren.
Oder dachten sie etwa nur, dass es so wäre?
Beide kannten wohl Ginny nur zu gut.
Von den Anderen war jedenfalls Niemand mehr in Sichtweite, als Hermine sich abwandte, und mit aufrechtem Körper ihre Schritte leicht beschleunigte, um die Gruppe einzuholen.
Doch das war gar nicht notwendig. Recht schnell, ohne große Anstrengung hatte sie die seltsame Gruppe wieder eingeholt.
Hagrid, der mehr schwankte, als dass er lief, Minerva, die ihn gelegentlich stützen musste, bevor er in die Böschung gefallen wäre, Ginny und Dean, die Beide in ein Gespräch vertieft waren, und dem Ernst ihren Gesichtern entnahm sie, dass sie immer noch über Ginnys Verhalten konferierten. Und zu guter letzt Lavender, die doch lauter keuchte, als sie zugeben würde. Der Weg hinauf war steil und lang.
„Du wirst im neuen Jahr wirklich nicht zurückkehren?“
Hermines Augen waren so sehr mit beobachten beschäftigt, dass sie Ginnys leise Frage fast überhört hätte.
„Also sind das deine letzten Stunden in Hogwarts?“, sprach Ginny weiter, ohne eine Antwort abzuwarten. „Du wärst stillschweigend verschwunden?“
„Gleich drei Fragen auf einmal“, lächelte Hermine, „die ich aber in einem Satz beantworten kann: Genau genommen wäre ich nur noch einmal zurückgekehrt, um meine Sachen abzuholen und mich vom engsten Kreis zu verabschieden“, antwortete Hermine. „Diese Anwesenheit ist wie ein Bonus, wenn die Rahmenbedingungen stimmen würden.“
„Ron ist wirklich in Gefahr?“
„Davon gehe ich mittlerweile aus“, nickte Hermine nachdenklich. „Harry hat wieder einmal den richtigen Instinkt. Wenn es um das geht, was wir vermuten, dann können wir zumindest davon ausgehen, dass Ron noch am Leben ist und es auch bleiben wird, bis er seinen Entführer zum Eingang eines Märchens geführt hat.“
„Wie kommt es zu deinem Sinneswandel?“, fragte Ginny, nachdem sie Hermines Antwort mit einem Nicken quittierte. „Warum brichst du die Schule nun doch vorzeitig ab?“
„Warum fragst du mich nicht direkt, ob mein Entschluss mit Harry zu tun hat?“
„Hat es das?“
„Ja“, antwortete Hermine. „Aber zunächst einmal nicht so, wie es vielleicht in deinem Kopf herumspukt.“
„Woher willst du wissen, was in meinem Kopf vorgeht?“
„Es gab Zeiten, da wusste ich das ganz genau.“
„Es ist, wie du es sagst: Es war einmal…“
„Nein, Ginny“, erwiderte Hermine. „Du bist immer noch sehr durchschaubar.“
„Also?“
„Also, was?“
„Du tust es wegen Harry?!“
„Ich tue es in erster Linie um Harry zu helfen“, antwortete Hermine. „Und ich tue es weil es ein Befehl war, und keine Bitte.“
„Ein Befehl?“
„Im Auftrag des Ministers zur Entlastung eines ins kalte Wasser geworfenen Frischlings in Führungsposition. Hast du eine Ahnung, was er an Arbeit auf dem Tisch liegen hat? Ich wurde also ebenso vor vollendete Tatsachen gestellt, und werde in das gleiche, kalte Wasser geworfen.“
„Von Harry?“
„Nein“, schüttelte Hermine ihren Kopf. „Durch Harry. Er war der Überbringer der Botschaft.“
„Verstehe“, murmelte Ginny. „Eine schwere, undankbare Aufgabe für Harry Potter. Er muss dir sagen, dass du nicht mehr zur Schule gehen darfst, und dabei kann er dich nicht einmal darum bitten, sondern muss es dir befehlen.“
Mit dieser Antwort oder der daraus gewonnen Erkenntnis schien sich Ginny zufrieden zu geben. Jedenfalls richtete sie auf dem restlichen Weg ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dean.
Getrieben von einer Vorahnung zog sich Hermine sofort in die Mädchengemächer zurück und begann ihre wenigen Sachen einzusammeln und in ihrem Koffer zu verstauen, bis auf die Dinge, die sie in den nächsten Stunden noch benötigen könnte.
Sie ließ sich dabei absichtlich Zeit, denn ihre Vorahnung wurde genährt durch Ginnys Abwesenheit.
Sie erwartet Harry im Gemeinschaftsraum zu einem hoffentlich klärenden Gespräch.
Unterdessen bemerkte Hermine, wie Lavender sorgfältig und nachdenklich die gleiche Tätigkeit ausübte, nur in umgekehrter Art und Weise.
Lavender packte aus.
„Werden sich deine Eltern nicht wundern, wenn du nicht nach Hause kommst?“, unterbrach Hermine die Tätigkeit ihrer einstigen Rivalin.
„Mich vermisst Niemand“, antwortete Lavender im Flüsterton. „Meine Eltern kommen selbst erst an Weihnachten nach Hause. Ich ließ sie die ganze Zeit im Glauben, die Schule hätte noch nicht wieder angefangen.“
„Dann wissen sie also auch nichts von deinem Zustand?“
„Ich habe euch aus Selbstschutz angeschwindelt.“ Lavender schüttelte ihren Kopf. „Gott bewahre, Mom wäre sofort nach Hause geeilt, oder hätte die Reise erst gar nicht angetreten.“
„Bedeutet das, du warst die ganzen Monate alleine zuhause?“, staunte Hermine.
„Nur die letzten vier Wochen“, erwiderte Lavender. „Meine Eltern gönnen sich einen jahrelangen Traum. Eine Segeltörn durchs Mittelmeer.“
„Ich hätte auch Probleme meinen Eltern so ein Geständnis zu machen, aber mittlerweile weiß ich, dass sie Verständnis aufbringen würden.“
„Davor habe ich keine Angst“, antwortete Lavender nachdenklich.
„Es ist die Frage nach dem Vater, den du nicht präsentieren kannst, obwohl du ihn liebst“, nickte Hermine und erwartete keine Antwort auf die Feststellung.
„Ich wollte nur nicht wieder enttäuscht werden“, antwortete Lavender dennoch. „Und jetzt weiß ich wenigstens, dass er sich bemüht. Gewiss ist er ein Feigling, weil er es dir mit einem Brief versuchte zu erklären, doch immerhin ist es ein Zeichen, das in die richtige Richtung führt.“
Für einen kurzen Moment starrte das blonde, üppige Mädchen ihrer Konkurrentin ins Gesicht, dann äußerte sie eine Frage, die sie scheinbar noch beschäftigte. „Du und Harry?“
Hermine senkte den Blick.
„Eigentlich schon immer“, antwortete Hermine leise. „Es lag so nah, und war doch so fern.“


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