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Fanfiction

Amnesia - Zurück im Abenteuer

von rodriquez

Stoneham, ein kleines walisisches Dorf war der nächste Anlaufpunkt der Freunde.
Ein kleines Dorf, indem vieles an Godrics Hollow erinnerte.
Harry hatte einen Platz, nahe der Adresse ausgesucht, die er im Ministerium in Erfahrung bringen konnte.
Beiden stand die Nervosität ins Gesicht geschrieben, und aus unterschiedlichen Gründen kam zusätzlich ein seltsames Grummeln in der Magengegend hinzu.
„Du kannst noch nicht über deinen Schatten springen“, flüsterte Harry.
Hermine blieb die Antwort schuldig.
„Dein Verstand blockiert“, flüsterte er weiter. „Du hast Hemmungen mit mir vor unsere Freunde zu treten, und du hast Angst, wie wohl Lavender auf dich reagieren könnte.“
Die Unsicherheit seiner Freundin war spürbar. Eine schweißnasse Hand ergriff die seinige, sie war nicht nur feucht, sondern auch kalt, und der zugehörige Körper schlotterte vor Aufregung.
„Sie wird dich nicht verdammen, und sie wird dich auch nicht mehr als Rivalin ansehen“, versuchte Harry zu beruhigen. „Sie wird dich mustern, vielleicht ein Vergleich ziehen, und sie wird mehr Angst als du aufweisen.“
„Es tut mir Leid, Harry“, stammelte Hermine. „Es tut mir Leid, dass ich für unsere Liebe nicht einstehen kann.“
„Das braucht dir nicht Leid zu tun“, erwiderte Harry, während sie sich langsam in Bewegung setzten. „Ich kenne das nur zu gut, und daher habe ich große Hoffnung, dass du irgendwann über dieses Handicap lächeln kannst.“
Nach wenigen Schritten erreichten sie eine kleine Allee mit Bäumen, die geschützt vom spärlichen Licht einiger Straßenlaternen, die Sicht auf ein überraschend modern wirkendes Wohngebäude erlaubten.
Ein langgezogener Vorgarten, ein hüfthohes, schmiedeeisernes Tor, umzäunt von einigen Ligusterhecken, Wembleyrasen, Rosenbeete.
Harry stieß gegen das Tor, das sich knarrend und quietschend zum Öffnen in Bewegung setzte.
Keine Glocke um sich anzumelden war erkennbar.
Gemächlich schritten sie auf das Gebäude zu, Hermine wurde immer zögerlicher.
Nichts rührte sich.
Kein Vorhang der sich bewegt, lediglich ein schwaches Licht projiziert durch einige Kerzen zeugten von einer möglichen menschlichen Anwesenheit.
Der Weg der Freunde führte nicht zur Tür, sondern in Richtung dieses schwach beleuchteten Fensters im Erdgeschoss.
Hermines Herz schlug so laut, dass Harry es wahrnehmen konnte.
Ganz fest drückte er ihre Hand, und sie versuchte mit ihm Schritt zu halten, obwohl ihre Beine sich anfühlten, als wären sie mit Blei gefüllt.
Ein vorsichtiger Blick durch dieses Fenster ließ die Umrisse zweier Personen erahnen.
Sie saßen in Sesseln um einen kleinen, hölzernen Tisch herum und schienen sich angeregt zu unterhalten. Vor ihnen auf dem Tisch zwei Tassen mit einer dampfenden Flüssigkeit, ein Adventskranz, dessen Kerzen flackerten.
„Kannst du die Personen erkennen?“, krächzte Hermine im Rücken ihres Freundes, ängstlich krallte sie sich an seinen Arm. „Ist es Molly?“
„Es ist zu dunkel um es mit Bestimmtheit zu sagen“, flüsterte Harry, und bewegte sich in Richtung Tür.
Hermine starrte ihn sorgenvoll an.
Ihre Miene fragte, ob es eine gute Idee wäre, was er tat.
Sie schien nicht überzeugt, doch er nickte aufmunternd, betätigte einen schmiedeeisernen Türklopfer, während Hermine ihren Körper fast vollständig hinter seinem Rücken versteckte.
Leise zählte sie die Sekunden die erfolglos vergingen.
Gerade war sie bei zwanzig angekommen, als Harry den Kopf eines Löwen ein weiteres Mal gegen die Tür schlagen wollte, nervös zerrte sie an seinem Arm, dann waren leise, langsame Schritte zu hören.
Weitere Sekunden, unter den Hermine sogar die Zählreihenfolge verwechselte, vergingen, bis die Tür einen kleinen Spalt geöffnet wurde, und das fragende Gesicht von Lavender Brown zum Vorschein kam.
Nervös flackerten die Augen der jungen Frau, Rivalin und ehemaligen Klassenkameradin.
Ihren Körper hielt sie hinter der Tür verborgen.
„Harry?“, begrüßte sie nervös die erste Peron, die ihre staunenden Augen erblickten, „Her … Hermine?“
„Wir sind auf der Suche nach Molly Weasley“, lächelte Harry, aufgrund der unbehaglichen Situation, in der sich die beiden jungen Frauen wähnten. „Könnte es sein, dass sie dein Gast ist?“
„Kommt rein“, nickte Lavender, und öffnete die Tür vollständig.
Harry trat vor und überließ Hermine ihrem Schicksal, denn sie war stehen geblieben, ihr Blick klebte auf einem leichten Ansatz eines Bauches ihrer einstigen Konkurrentin.
Lavender, die Hermines Blicke sehr wohl zur Kenntnis kam, senkte verlegen den Blick, wartete bis die Beiden sie passiert hatten, und schloss hinter ihnen die Tür.
Die Atmosphäre war angespannt und greifbar.
Niemand sprach ein Wort, bis Lavender sich ein Herz nahm und das Schweigen brach. „Folgt mir in mein Zimmer.“
Dabei drängte sie sich an ihren Gästen vorbei und öffnete die Tür eines Zimmers zu ihrer Linken.
„Harry!“, schrie Molly Weasley und sprang in die Höhe. „Hermine?“
„Hallo Molly“, grüßte Harry, „Mrs. Weasley”, Hermine.
„Entschuldigt unser überraschendes Auftauchen”, erwiderte Harry. „Arthur hat sich Sorgen gemacht…“
„O, mein Gott“, seufzte Mrs. Weasley. “Ist es wirklich schon so spät?”
Erschrocken blickte sie nach draußen in die aufkommende Dämmerung und im Anschluss auf eine Uhr an der Wand. „Ich habe völlig die Zeit vergessen.“
„Arthur hat sich Sorgen gemacht“, wiederholte Harry. „Er wollte eure Söhne nicht beunruhigen, und hat sich an uns gewandt. Du warst weder bei Percy, noch in der Winkelgasse und auch nicht bei Bill…“
„Ich weiß, tut mir leid“, seufzte Molly.
„Du hattest gar nicht vor die Winkelgasse, Percy oder Bill zu besuchen“, stellte Harry fest. „Denn sonst hättest du gewusst, dass Percy in Irland weilt, dein Ziel war es zwischen Ron und Lavender zu vermitteln“.
„Ihr wisst es?“, schluckte Lavender, ihr Blick klebte sorgenvoll auf der immer noch schweigsamen Hermine.
„Du brauchst keine Angst zu haben“, brach Hermine ihr Schweigen, und atmete tief durch, als wären tonnenschwere Lasten von ihr abgefallen. „Ich weiß von dir und Ron, und es stört mich nicht.“
Lavenders Augen flackerten. „Aber dir ist schon klar, wann es passiert ist?“
„Ja…“
„Woher?“
Bevor Hermine antworten konnte, bemerkte sie, wie Harry sein Mobiltelefon hervorholte und es zu seinem Ohr führte.
„Es ist alles in Ordnung, Bill“, sprach Harry in den Hörer. „Bitte beruhige deinen Dad. Molly ist wohl auf, und wird bald nach Hause kommen … Nein. Sie hat nur die Zeit vergessen und sie scheint lediglich ein gutes, vielleicht sogar aufschlussreiches Gespräch geführt zu haben … das soll sie euch selbst erklären.“
„Ron…“, erwähnte Hermine, nachdem Harry sein Telefongespräch beendet hatte.
„Er hat tatsächlich mit dir gesprochen?“
„Ich möchte ihn nicht unbedingt in Schutz nehmen, und er hat es sicher nicht mit einem Wohlgefühl getan“, antwortete Hermine. „Aber ich glaube, das was zählt ist die Tatsache, dass er es getan hat, auch wenn er zunächst den einfachen Weg eingeschlagen ist.“
„Einfach?“, wiederholte Lavender mit riesigen Augen. „war es das?“
„Es hat nicht weh getan“, erwiderte Hermine, „wenn du das meinst, wenn gleich ich mir andere Umstände gewünscht hätte.“
„In anderen Umständen ist ja wohl nun Lavender“, unterbrach Harry. „Warum beendest du nicht die Schule?“
„So?“, erwiderte Lavender, und deutete auf einen leichten Ansatz eines Bauches. „Nein, Harry. Ich habe mich geschämt, und es war die Angst vor dem Moment, der so eben eingetreten ist.“
„Aber sich als überraschend unbegründet darstellt“, erwiderte Harry. „Wir hätten eine Lösung gefunden.“
„Meine Eltern wollten nicht, dass ich in diesem Zustand nach Hogwarts zurückkehre.“
Harry sah sich in ihrem Zimmer um, und entdeckte Ähnlichkeiten in der Einrichtung mit den Dursleys. „Deine Eltern?“, wiederholte er. „Ich dachte immer du bist reinblütig?“
„Halbblut“, korrigierte Lavender. „So, wie du. Mit dem Unterschied, dass sich meine Eltern näher mit Muggeln verbunden fühlen.“
„Molly hat dir ins Gewissen geredet?“
Lavender sah kurzzeitig zu Mrs. Weasley hinüber, die längst wieder Platz genommen hatte.
„Wir hatten ein sehr gutes, offenes Gespräch. Ohne Zwänge, ohne Vorwürfe, ohne Verbindlichkeiten.“
„Sie hat mir eindrucksvoll ihre Beweggründe verständlich gemacht“, nickte Molly. „Lavender hat mich sehr beeindruckt und sie erinnert mich in Vielem an mich selbst.“
„Mir ist das schon bei unserer Ankunft aufgefallen“, erwähnte Harry. „Du bist Selbstbewusster geworden. Nicht mehr die gackernde, kindische Lavender, die wir kennen. Ich glaube, du weißt mittlerweile genau, was du willst.“
„Wirst du Ron eine Chance geben?“, wollte Hermine wissen.
„Wenn er tatsächlich mit dir gesprochen hat, dann ist es immerhin ein Schritt in die richtige Richtung“, nickte Lavender. „Sei mir nicht böse, aber ich weiß, dass er mich nur benutzt hat, um dich zu verletzen. Damals störte mich das nicht, denn ich sehnte mich heimlich immer nach einer Möglichkeit, es dir heimzahlen, und als er sich im Sommer an mich heranmachte, sah ich meine Chance kommen, doch ich bemerkte auch, dass immer noch etwas in mir vorhanden ist, sonst hätte er es wohl nicht so einfach gehabt. Ich bin auch wegen ihm nicht nach Hogwarts zurückgekehrt.“
„Wegen ihm?“, schüttelte Harry ungläubig seinen Kopf. „Ron hatte nicht vor nach Hogwarts zurückzukehren?“
„Aber Hermine“, erwiderte Lavender. „Und Ron sollte in Zonkos altem Laden in Hogsmeade zu finden sein. Ich hätte es nicht ertragen, wenn…“
„Du liebst ihn wirklich“, stellte Hermine fest.
„Er muss lernen zu kämpfen“, erklärte Lavender. „Ich bekomme ein Kind von ihm, doch ich möchte nicht aus Mitgefühl mit ihm zusammen sein.“
„Und darin hat sie meine vollste Unterstützung“.
Für einen kurzen Augenblick schien Hermine überrascht, über den energischen Einwand von Molly Weasley, die einzig für diese Aussage sogar aufgestanden war.
„Lavender wird meinem Filou von Sohn gehörig die Hammelbeine langziehen, dessen bin ich mir sicher. Sie hat Eigenschaften, die…“
„…unverkennbar, den deinen ähnlich sind“, schmunzelte Harry. „Wo ist die Wurzel des Übels überhaupt?“
Molly zeigte sich unwissend, aber auch Lavender schüttelte ahnungslos den Kopf.
„Es würde mich allerdings brennend interessieren, wie, er es dir beigebracht hat“, fügte Molly mit Blick zu Hermine an.
Hermine schwieg, senkte verlegen den Blick.
„Und du solltest ihn nicht in Schutz nehmen, immerhin hat er auch dich nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst.“
„Es ist kompliziert“, stotterte Hermine.
„Raus damit!“
„Da müsste ich etwas ausholen“, antwortete Hermine, und schien zu hoffen über eine Erklärung hinwegzukommen.
Nun war es an Lavender einen erschrockenen Blick aufzusetzen.
Ihre Augen zitterten nervös im schwachen Licht der Kerzen.
„Keine Sorge“, schüttelte Hermine ihren Kopf. „In dieser Hinsicht ist Ron für mich Geschichte. Ich liebe ihn nicht, zumindest nicht so, wie es für eine Liebschaft von Nöten wäre.“
„Es ist Harry“, murmelte Molly, und schlug erschrocken, vielleicht auch entzückt die Hand vor den Mund. „Und es war schon immer Harry!“
„Heute bin ich in der Lage diese Frage zu bejahen, wenn es denn je eine Frage war“, antwortete Hermine, und spürte wie Harry aufmunternd über ihre Wange streichelte. „Aus Rücksicht auf unsere Freunde, auf das, was uns umgab haben wir uns das wohl nie eingestanden, und sogar ein paar Dinge getan, die ich nicht näher erläutern möchte. Dinge, die nur uns Beide etwas angehen.“
„Was habt ihr getan?“, keuchte Molly.
„Wir haben unsere wahre Liebe durch Amnesia gegenseitig und voreinander verborgen, mehr werde ich nicht dazu sagen.“
„O, Mein Gott“.
Mollys Stimme zitterte.
„Harry ist gegangen, am Abend des Ehrenfestes von Fred. Und mit ihm ging auch ein Teil von mir. In dieser Nacht wollte Ron etwas von mir, zudem ich nicht bereit war. Er hat mir das wohl nicht verziehen, vielleicht habe ich auch seinen Stolz gekränkt, weil ich ihm nicht geben wollte, was er von mir verlangte. Nachdem er mich ignorierte bin auch ich gegangen, und habe bis letzte Woche nichts mehr von ihm, aber auch nichts mehr von Harry gehört. Dann stand Harry plötzlich hinter einem Lehrerpult, in Hogwarts.“
„Man hatte mich eingeladen einen Vortrag über Alpträume zu halten“, erklärte Harry, bevor Hermine weiter sprach.
„Da stand er vor der Klasse und hielt einen unglaublich selbstsicheren Vortrag. Mein Körper bebte, meine Knie zitterten. Nie zuvor wurde mir bewusst, wie sehr ich Jemanden vermissen könnte. Ich hatte aber noch eine Unterrichtsstunde, und bin einfach davon gelaufen, ohne zu wissen, was ich tue. Er rief mich zurück, und wir verabredeten uns für nach dem Ende dieser Stunde. Da wusste ich aber noch nicht, dass Harry eine undankbare Aufgabe vor sich hatte. Eigentlich sogar Zwei. Dien Zeitpunkt der Rückkehr meiner Eltern und er hatte einen Brief von Ron in der Tasche.“
„Einen Brief?“, keuchte Lavender. „Der elende Feigling hat sich nicht einmal getraut, es dir ins Gesicht zu sagen?“
„Ich habe den Brief ungelesen verbrannt“, antwortete Hermine. „Eine Woche nach dem Wiedersehen sollte ich mich mit Harry in Godrics Hollow treffen, damit wir uns gemeinsam auf das Widersehen und die Regenerierung meinen Eltern vorbereiten können. Da stand er plötzlich vor der Tür, und Harry gab uns die Chance zu einer Aussprache, die wir mit einem kurzen, aber aufschlussreichen Gespräch nutzten.“
„Es tut mir Leid, Hermine“, seufzte Lavender aufrichtig, „dass du es auf diese Art, und erst zu diesem Zeitpunkt erfahren musstest.“
„In Wirklichkeit wusste ich es bereits“, erwiderte Hermine.
„Durch Harry?“
„Nein“, schüttelte Hermine ihren Kopf. „Durch einen humorlosen Kommentar von Ginny“.
„Aus Eifersucht?“, stöhnte Molly.
„Wohl eher aus Enttäuschung“, übernahm Harry das Wort.
„Warum bist du damals gegangen?“, wollte Molly an Harry gewandt wissen
„Ein kleiner, eher unbedeutender Streit mit großer Wirkung“, antwortete Harry. „Ginny hat nicht verstanden, dass ich noch Zeit brauche…“
„Kinder, ich lasse euch jetzt alleine“, nickte Molly verständnisvoll, und hatte es plötzlich sehr eilig. „Bevor Arthur noch die Heilsarmee aktiviert“.
„Wohl eher um eine Standpauke für deine Kinder vorzubereiten“, warf Harry ihr entgegen. „Lass es Molly. Niemand von uns ist ohne Fehler oder ohne Schuld. Die Zeit heilt die Wunden, wie es so schön heißt. Deine Kinder lernen die Dinge zu regeln, und sie sind auf einem guten Weg.“
Kaum hatte sie Stoneham verlassen, als sich die Drei fragend in die Gesichter starrten.
„Wo könnte Ron sein?“, kam Harry auf die eigentliche Frage zurück. „George erwähnte ein Belushi?“
Lavender schüttelte energisch ihren Kopf.
„Nicht um diese Zeit. Ron mag etwas einfältig sein, doch er ist durchaus pflichtbewusst“.
„Du liebst ihn wirklich“, wiederholte Hermine murmelnd. „Das ist okay für mich“, fügte sie rasch hinzu, nachdem Lavender ein erschrockenes Gesicht zelebrierte.
„Ja“, gab Lavender kleinlaut zu. „Aber ich musste mir erst im Klaren darüber werden, ob es nicht nur wegen des Kindes so ist.“
„Konzentriert euch“, beharrte Harry. „Wo könnte er noch sein?“
„Zonkos alter Laden in Hogsmeade“, erwähnte Lavender nervös, Harrys plötzliche, energische Art hatte ihr Angst gemacht. „Ron übernimmt meist freiwillig die Wochenenden.“
„Dein Bauchgefühl?“, fragte Hermine mit Blick zu Harry. „Denkst wir sollten…“
„Ja“, nickte Harry. „Wir müssen es kontrollieren.“
„Ihr wollt nach Hogsmeade?“
Harry nickte.
„Hat das einen bestimmten Grund?“
„Wir folgen einem Instinkt“, erklärte Hermine.
„Verstehe“, antwortete Lavender. „Niemand kennt wohl Harry so gut, wie du. Also muss ich davon ausgehen, dass du sehr auf seinen Instinkt vertraust. Ich komme mit. Vielleicht ist es wirklich an der Zeit.“
Die drei jungen Leute erwartete menschenleere Gassen, sowie stockfinstere Nacht und ein eisiger Wind. Alle Drei zogen den Reisverschluss ihrer Jacken ganz nach oben, und einen Schal bis über die roten Nasenspitzen.
Lediglich aus dem kleinen Café Madam Puddifoots, sowie aus den drei Besen drang nach schwaches Licht und eine geringe Geräuschkulisse bis in die Gassen.
Zonkos alter Laden war verschlossen, die Rollläden an den Fenstern unten, und es sah nicht danach aus, als ob er überhaupt an diesem Tag geöffnet worden wäre.
Kein Anzeichen von Ron. Nur wenige Fußabdrücke im tiefen Schnee vor dem Laden,
„Das ist seltsam“, murmelte Lavender besorgt. „Auch wenn nichts los gewesen sein sollte. So früh hätte Ron nicht abgeschlossen.“
„Dafür, dass du ihm angeblich aus dem Weg gegangen sein willst, bist du aber sehr gut informiert.“
„Ich habe meine Quellen“, schmunzelte Lavender erstmals.
Fragend sahen sie sich die Drei um, und für einen kurzen Moment verharrte Harrys Blick voller Erinnerungen an seine zwei einzigen Besuche in dem kleinen Cafés der Verliebten.
Vor allem der letzte Besuch vor wenigen Tagen prägte seine Gedanken.
Was, wenn er schon da alle Karten auf den Tisch gelegt hätte?
Es ist noch nicht überstanden.

Die Erinnerungen wurden jäh unterbrochen, als sich die Tür des kleinen Cafés öffnete und ein Pärchen fröhlich schnatternd und turtelnd herausschwankte.
Zu Hermines Überraschung stellte sich Harry dem Paar bedrohlich in den Weg.
Die Beiden waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie die Wartenden erst viel zu spät bemerkten. Das Mädchen krallte sich an den Arm des Jungen, knutschte dessen Wange und schubste ihn fröhlich voran. Es war unvermeidbar, dass sie direkt mit Harry kollidierte.
„Wo ist dein Bruder?“, herrschte Harry das verblüffte Mädchen an.
„H-Harry?“, stammelte der junge Mann an der Seite des Mädchens.
Es war die wohlbekannte Stimme von Dean Thomas.
„Was ist das hier, eine Verschwörung?“, schrie das Mädchen zynisch und riss sich von ihm los.
„Bei diesem Mistwetter wollte kaum Jemand nach Hogsmeade“, erklärte Dean. „Der Laden war schon geschlossen, als wir heute Mittag ankamen.“
„Seltsam“, murmelte Lavender. „Ron hatte immer geöffnet, egal, wie das Wetter war.“
„Ich bin nicht der Babysitter eines Idioten, auch wenn er mein Bruder ist“, keifte Ginny.
„Bitte, Ginny“, flehte Dean, und wandte sich wieder an Harry. „Ist etwas passiert?“
Harry zuckte mit den Achseln. „Nur ein Gefühl.“
„Heute Mittag haben sich ein paar unbekannte, mysteriöse Gestalten vor dem Laden rumgetrieben“, erklärte Dean. „Ich habe mir nichts dabei gedacht, weil sowieso geschlossen war, und so habe ich die auch nicht weiter beachtet.“
„Weil du mir in den Hintern gekniffen hast!“
Ginnys Stimme klang nach wie vor verbittert, und man konnte den Eindruck gewinnen, sie wollte Harry mit der Bemerkung kränken.
„Kannst du die Gestalten beschreiben?“, überging Harry die Bemerkung. „oder ist euch sonst etwas aufgefallen?“
„Eine Person war eher klein und untersetzt, die Andere im Gegensatz dazu, groß und kräftig.“
„Aber du hast Niemanden erkannt.“
„Tut mir Leid, Harry“, schüttelte Dean seinen Kopf, „wie Ginny schon sagte, wir waren eher mit uns beschäftigt…“
„Und es waren Zwei?“
„Zumindest habe ich nur die zwei Vermummten gesehen.“
„Was macht die hier?“ polterte Ginny. „Seid ihr jetzt dicke Freunde, oder habt ihr euch verbrüdert seit Ron euch nicht mehr im Wege steht?“
„Warum so verbittert, Ginny?“ fragte Hermine vorsichtig.
„Bist du schon bei ihm eingezogen?“
„Ginny!“, schrie plötzlich Dean. „Reiß dich jetzt bitte zusammen. Es gibt keinen Grund dich so aufzuführen.“
Der Schrei blieb nicht ohne Wirkung. Ginny zuckte erschrocken zusammen und war plötzlich still und kleinlaut.
„Ich werde in Godrics Hollow einziehen“, erklärte unterdessen Hermine mit ruhiger, sachlicher Stimme. „Und das schneller als erwartet, denn ich werde nicht nach Hogwarts zurückkehren.“
„Du kommst nicht zurück?“, wunderte sich Dean.
Hermine schüttelte den Kopf. „Kingsley bat mich sofort, auf Grund akuten Personalengpasses meine Arbeit im Ministerium aufzunehmen. Harry hat mir sein Gästezimmer angeboten.“
„LoL!“ Ginnys nächster Hieb blieb nicht aus. „Der barmherzige Ritter aus Godrics Hollow schläft dann die nächsten Jahre in der Badewanne.“
Auch diese Bemerkung überging Harry.
„Molly war verschwunden, und weil Arthur den Rest seiner Familie nicht beunruhigen wollte, hatte er uns aufgesucht und um Hilfe gebeten. Molly aber war wohlauf. Sie hat nur die Zeit bei einem Gespräch mit Lavender vergessen. Aber mein ungutes Gefühl war geblieben, und so machten wir uns gemeinsam auf die Suche nach Ron, und sind hier gelandet.“
„Harry Potter, der hinter jedem Bauchgefühl eine Verschwörung vermutet“, höhnte Ginny.
„Du hast auch einmal anders darüber gedacht!“ Hermine riss der Geduldfaden. „Muss ich dich daran erinnern, welche Vorwürfe du mir gemacht hast, wenn ich eine Idee Harrys als übertrieben abstempelte?“
„Ach, das Blatt hat sich also gewendet?“
„Wenn du endlich deinen gekränkten Stolz zurückstecken würdest, dann solltest auch du dir Sorgen machen. Gerade du!“
„Voldemort gibt es nicht mehr“, erwiderte Ginny energisch, und spuckte verbittert in die dünne Schneedecke. „Wer sollte also meinem Bruder etwas antun wollen, außer er sich selbst.“
Mit lautem Getöse öffnete sich die Tür zu den drei Besen, begleitet von einem überraschend lauten Stimmengwirr schwankte eine riesige Gestalt heraus.
„Außerdem, warum gerade Ron?“, fragte nach Ginny nach einem kurzen Seitenblick auf einen heranschwankenden Halbriesen.
„H…H…Har…Harrieee“, schwankend und ziemlich lallend näherte sich Hagrid der Gruppe. „L…Laang nich gesehen unn dann glei zweimal in kurzer Zeit.“
„Hast du etwas getrunken, Hagrid?“
Hermine konnte ihre negativen Gedanken nicht zurückhalten.
„Icccchh?“, lallte Hagrid verlegen. „Veranschtalt ihr ein Treffen ohne mir Bscheid zu geben? Wo ischt Ron?“
„Gute Frage“, erwiderte Harry. „Hast du ihn gesehen?“
„Ron ischt der Einzige, der mir von euch gelegentlich noch G’sellschaft leistet“, schniefte Hagrid traurig, und zog sein übergroßes, nicht mehr ganz weißes Taschentuch hervor. „War mit mir in den Drei Besen und hat zur Mittag’stund den Laden aufgeschlossen…“
„Der Laden ist geschlossen“, schrie Lavender.
„Und er war auch heute Mittag nicht geöffnet“, ergänzte Ginny.
„Moment … Moment“, nachdenklich fuchtelte Harry wie ein Wilder mit seinen Händen. „Wo ist Ron?“.
Die Frage verursachte ein allgemeines Gemurmel, selbst Ginny wirkte längst nicht mehr so selbstsicher, wie noch kurz zuvor.
„Wer hat dir in den Drei Besen Gesellschaft geleistet?“
Eindringlich starrte Harry in das Gesicht des Halbriesen.
„Isch kann nix dafür“, wehrte sich Hagrid. „Mein Glas wurde, ohne mein Zutun immer wieder gefüllt.“
„Hagrid, wir kennen dich“, mahnte Harry eindringlich. „Du wirst gerne gesprächig, wenn du etwas getrunken hast?“
„Wie meinscht du dasch?“
„So, wie ich es sage“, beharrte Harry. „Wenn Jemand etwas von dir erfahren will muss er dir nur ein paar Drinks spendieren.“
„Das ischt gemein“, lallte Hagrid.
Hermine wurde hellhörig, und verstärkte das offensichtlich schlechte Gewissen des Halbriesen mit Blicken.
„Hagrid, um was geht es hier?“, stöhnte Hermine. „Mit wem hast du deine Zeit verbracht, und was wollte derjenige von dir wissen?“
„Hätt’ ich doch nur nix gesagt…“
„Vielleicht sollten wir rein gehen“, wimmerte Lavender mit klappernden Zähnen. „Es ist fürchterlich kalt, und vielleicht ist derjenige noch da, und kann uns mehr erklären, als Hagrid in der Lage ist.“


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